Nightmare von PattyBolognese (Sunrise Avenue FF mit Finnlands Newcomern) ================================================================================ Kapitel 30: Shopping -------------------- Joanna Lucy betrachtete die Mädels belustigt. Lange hatte sie sie nicht gesehen. Dann wandte sie sich seufzend von Sally zu Eve. „So, meine liebe. Wo waren wir stehen geblieben, bevor Sally uns mit dieser Nachricht geschockt hatte?“ Eve grinste. „Och, ich glaub bei mir waren wir fertig. Mehr gibt’s nicht zu erzählen, außer das ich mit Jukka zusammen bin und das weißt du ja schon aus meiner letzten Mail. Aber frag mal Joanna, die hat was neues.“ Neugierig wandte Lucy sich an Joanna. „So, was gibt’s denn neues? Außer deiner Entführung. Boah, Süße, mach so was nie wieder, weißt du eigentlich was ich mir für sorgen gemacht.“ Joanna sah verlegen auf den Boden. „Ich weiß.“ „Lohoooos!!!!“ Eve stupste sie die Seite. „Erzähl es!!“ Joanna schüttelte den Kopf. Sally seufzte. „Komm schon, es ist doch ernst.“ Eve sah ihre Schwester an. „Sei du mal ruhig. Also.“, sie wandte sich zu Lucy. „Joanna und Sami sind zusammen.“ Lucy klappte der Mund auf. „Bitte? Oh man, Leute. Ihr wollte mir jetzt nicht sagen, dass ihr alle was von den Jungs aus der gleichen Band wollt.“ „Hey!“, Sally sah protestierend auf. „Ich will nix von Samu.“ „Nein, nur nicht.“ Die Ironie in Lucys Stimme war nicht zu überhören. „Oh, Leute. Kaum bin ich nicht bei euch, da fangt ihr mit so nem Mist an.“ Sally kicherte. „Na ja, irgendwann müssen wir auch mal flüge werden und Mist bauen.“ In diesem Moment klopfte es an der Tür. Joanna sprang auf und rannte zur Tür. Schwungvoll öffnete sie sie. „Hi Janne!“ „Hi!“, knurrte dieser zurück und zwängte sich an Joanna vorbei. Verdattert sah diese im hinterher. Janne ging schnurstracks ins Schlafzimmer und baute sich vor Sally auf. „Wir beide, reden, draußen.“ Lucy beobachte Janne grinsend. „Ich wünsch dir auch einen schönen Morgen, Janne.“ Erschrocken drehte er sich um und begann ebenfalls zu grinsen. „Ach, ne. Die Lucy. Was machst du denn hier?“ „Och, ich hab mir gedacht, ich tu euch mal besuchen. Keine gute Idee?“ „Doch. Aber ich kann gerade nicht.“ Er drehte sich wieder um und sah wieder Sally auf. „Also, los. Wir beide unterhalten uns jetzt mal.“ Sally schüttelte trotzig den Kopf. „Nein, danke. Darauf hab ich gerade keine Lust.“ „Sally!“ Streng sah Janne sie an. „Wir beide reden jetzt, ansonsten…“ „Ansonsten was?“ Janne zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, aber wir reden jetzt miteinander.“ Seufzend stand Sally auf. „Okay.“ Joanna stand immer noch etwas verdutzt an der Tür. Janne grinste, als er ihren Gesichtsausdruck sah. „Och, Süße. Nicht sauer sein. Packt schon mal eure Sachen ein. In 2 Stunden geht’s wieder los.“ Er sah auf die Uhr. Es war schon bereits nach Mitternacht. „Oh, Kinders. Warum müsst ihr solche Aktionen immer Nachts machen. Dafür bin ich einfach viel zu alt.“ Joanna klopfte ihm auf den Rücken. „Och ja, du armer.“ Sally schloss die Tür hinter sich und sah Janne auffordernd an. „Also, was gibt es so dringendes?“ „Oh, da weiß ich gerade gar net, wo ich anfangen soll.“ Er ging vor Sally auf und ab. „Fangen wir mal damit an, dass du so einfach nach dem Konzert abhauen wolltest. Was ist da in dich gefahren? Du kannst deine Band nicht einfach im Stich lassen. So, zweitens, was soll der Mist mit Samu immer. Du machst mal eben so mit ihm rum, gehst mit ihm ins Bett, verzeih, in den Aufzug und jetzt redet ihr wieder 2 Jahre nicht mit einander. Woah, Sally, weißt du eigentlich wie Samu darunter leidet?“ Belustigt sah Sally ihn an. „So, mein lieber Janne. Mir ist es vollkommen egal, dass Samu darunter leidet. Es war ein Ausrutscher und es wird nie, aber wirklich nie wieder passieren. Und mit kleiner Ausraster von vorhin nach dem Konzert: Da hatte ich meine Gründe die euch Jungs ja mal rein gar nicht angehen.“ Sie drehte sich um und öffnete die Tür. „Und jetzt möchte ich bitte gerne packen.“ Müde lag Joanna auf dem Boden im Tourbus der Jungs. Es war bereits halb 3. Eigentlich hätten sie schon längst auf dem Weg nach Dresden sein sollen, aber nach der Aufregung um Sally hatte sich alles etwas verzögert. Joanna war einfach in den nächst besten Bus gestiegen. Es war ihr egal, welcher es war. Sie wollte nur noch schlafen. „Süße?“ Sami beugte sich besorgt über sie. „Mmh?“, murmelte Joanna und drehte sich seufzend um. „Ist das nicht unbequem?“ „Nö, geht. Es stinkt nur. Herr Gott, Jukka. Tu deine Schuhe woanders hin.“ „Leg du dich doch woanders hin!“, knurrte Jukka sie wütend an. „Fauch mich nicht so an, ja?“ Böse blinzelte Joanna ihn an. Beschwörend hob Sami die Hände. „Leute, beruhigt euch wieder.“ Er zog Joanna hoch und schob sie Richtung Bett. „Du kannst in meinem Bett schlafen. Rüber gehen kannst du jetzt nicht mehr. Wir fahren gleich los.“ „Und wo pennst du?“ „Ich kann im Sessel schlafen.“ Joanna schüttelte den Kopf. „Nix da. Ich mach mich ganz dünn, dann passen wir zusammen rein. Außerdem…“ Sie sah in beschwörerisch an. „Außerdem müssen wir ja langsam mal über die Hose hinaus kommen, nicht wahr?“ Sami grinste. „Sag du noch einmal, ich soll es langsam angehen lassen.“ Samu stand noch vor dem Tourbus und sah wie Sally aus dem Hotel kam. Sie würdigte ihm keines Blickes, sondern ging einfach an ihm vorbei. „Sally!“ Sie ignorierte ihn und ging auf ihren Tourbus zu. „Verdammt, Sally, red mit mir.“ Auf einmal drehte sie sich wütend um. „Was willst du?“ „Schweigen wir uns jetzt wieder die ganze Zeit an?“ Böse funkelte sie ihn an. „Wahrscheinlich.“ „Geht das jetzt immer so?“ Samu sah sie müde an. „Sag nicht, dass du es nicht wolltest?“ „Was, mit dir schlafen? Stell dir vor, wollte ich wirklich nicht.“ „Dafür hast du aber gut mitgemacht.“ Sally sah ihn verächtlich an. „Wenn du das mitmachen nennst. Vielleicht solltest du dir fürs nächste Mal was romanterisches ausdenken.“ Samu musste grinsen. „Oh, es gibt also ein nächstes mal?“ Wütend sah Sally ihn an. „In deinen Träumen.“ Dann stieg sie in den Bus. Seufzend drehte Samu sich um und stieg ebenfalls in seinen Tourbus. Joanna lag an Sami gekuschelt und strich ihm über den Bauch. Langsam schob sie das Shirt hoch. Sami pustete ihr ins Haar. „Mmh, mach mal ruhig weiter.“ Joanna grinste und versuchte sich in Gedanken zu beruhigen. „Es wird alles gut, einfach ein wenig mutiger sein. Es wird alles gut. Sally und Samu hatten Sex im Aufzug, da werde ich ja wohl noch so ein dämliches Oberteil ausziehen können.“, murmelte sie vor sich hin. Sami hob den Kopf und sah sie an. „Was ist? Wir müssen nicht, wenn du nicht willst.“ Sie schüttelte den Kopf. „Schon okay. Ich will es.“ Er lächelte und zog sie auf sich drauf. „Ist ein bissel eng, aber wir bekommen das schon hin.“ In diesem Moment hörten sie wie Raul draußen an den Betten vorbeiging, ein lauter Knall ertönte und Raul fing an zu fluchen. „Verdammt, Sami, Joanna, könnt ihr eure Hosen mal woanders hinlegen. Ständig stolpert man über eure Klamotten.“ Sami grinste und rief zurück. „Na ja, vielleicht liegen ja gleich noch zwei Oberteile dabei.“ Er küsste Joanna sanft und schob seine Hände unter ihr Oberteil. Er ließ seine Hände Hochwandern und zog das Oberteil immer weiter hoch. Joanna tastete sich unter seinem Shirt vor. Leise flüsterte er ihr ins Ohr. „Langsam, Süße, lass dir Zeit.“ Joanna nickte und rutschte ein wenig runter, um seinen nackten Bauch zu küssen. Genussvoll seufzte Sami. Sanft strich er über ihren Busen. Joanna seufzte leise. Sie zog Samis Shirt weiter hoch, bis er den Körper etwas anhob, damit sie es ihm ausziehen konnte. Achtlos ließ sie es neben sich aufs Bett fallen und half Sami, ihr Oberteil auszuziehen. Sie betrachtet Sami, der jetzt nur noch seine Boxershorts anhatte. Auf einmal fiel ihr ein, dass sie selber nur noch in Unterwäsche dalag und ihr wurde plötzlich mulmig. Sami merkte, dass sie sich etwas verspannte und ließe seine Hände sofort auf die Bettdecke fallen. Verzweifelt schüttelte sie den Kopf. „Nein, nicht aufhören.“ Sami sah sie an. „Wirklich nicht.“ „Nein.“, flüsterte sie leise. „Ich will das, jetzt und hier. Und mit dir. Ich will nicht immer die sein, die den Jungs nur hinterher sieht und sich nichts traut.“ Sami musste grinsen. Er zog sie dicht an sich, so dass sie seine nackte Haut auf ihrer spürte. „Süße, du traust dich eine menge. Du spielst vor 1000enden von Leuten und lässt dich durch nichts aus der Ruhe bringen.“ Er fummelte an ihrem BH und öffnete ihn. „Aber keine Sorge. Ich werd dich nicht im Tourbus vernaschen, nicht, wo jeder mithöre kann. Dafür lass ich mir schon was Schöneres einfallen.“ Joanna lächelte und ließ Sami ihre Körper betasten. Dass sie ohne BH dalag, störte sie auf einmal gar nicht mehr. Sie genoss den Augenblick, denn sie mit Sami hatte. Sie genoss es, seine Hände auf ihrem Körper zu spüre, wie er ihn erforschte. Sie küsste seinen Bauch und kicherte. Verwirrt sah Sami sie an. „Was ist?“ „Du hast Babyspeck.“ Empört zog er sie hoch. „Na, das war nicht nett.“ „Doch, ich mag Babyspeck und deinen ganz besonders.“ Sami lachte und küsste sie am ganzen Körper. Genussvoll ließ Joanna seine Liebkosungen über sich ergehen. Sie war glücklich, so glücklich wie noch nie. Gähnend stieg Eve aus dem Bus. Es war erst 8 Uhr, aber sie konnte absolut nicht mehr schlafen. Sie sah sich um und entdeckte Samu und Jukka, die auch schon wach waren. Samu hatte sich bereits eine Zigarette angesteckt und stand rauchend gegen einen Baum gelehnt. Sie zog eine Miene und ging auf die beiden zu. „Morgen!“ Sie sah Samu missmutig an. „Du rauchst ja schon wieder.“ Samu grinste. „Was dagegen?“ Jukka nahm Eve in den Arm. „Ich wünsch dir auch einen schönen morgen.“ Eve sah ihn böse an. „Das ist gar kein guter morgen. Ich hab nur 4 Stunden geschlafen.“ „Willkommen im Musikbusiness!“ Samu lachte. „Zigarette?“ Böse sah Eve ihn an. „Nein, Danke!“ Sie drehte sich um und ging zurück zum Bus. In diesem Moment stieg Joanna aus dem Bus der Jungs. Sie strahlte bis über beide Ohren. Eve sah sie forschend an. „Du strahlst so? Was ist passiert. Sag nicht, du und Sami. Nicht ihr auch noch.“ Joanna grinste. „Ne, soweit noch nicht, aber doch schon weit.“ „Hä? Das ist mir grad doch etwas zu hoch.“ Joanna lachte. „Das musst du nicht verstehen. Sally schon wach?“ Eve nickte. „Ja, die ist mit Lucy joggen.“ Joanna verdrehte die Augen. „So früh am morgen. Ich würd ja gern noch schlafen, aber irgendwie. Na ja. Was solls.“ Sie ging mit Eve zum Bus der Mädels und setzte sich dort auf die Stufen. „Sag mal, weißt du, wann wir heute Soundcheck haben?“ „Ich glaub um 5 oder so.“ Joanna strahlte. „Sehr schön. Dann weiß ich, was wir heute machen.“ Sie zog Eve zu sich herunter und flüsterte Eve etwas ins Ohr. „Was soll das?“ Sally sah ihre beiden Freundinnen missmutig an. Als Sally vom joggen wieder kam, hatten Joanna und Eve sie gleich zum Auto gezerrt und hatten ihr erklärt, dass sie es sich heute ein bisschen gemütlich machen würden. Lucy grinste. „Ich glaub, wir fahren shoppen. Ich war noch nie in Deutschland shoppen. Das wird ein Spaß.“ „Na toll.“ Missmutig sah Sally aus dem Fenster. „Guck mal.“ Jukka stand grinsend in der Damenabteilung eines Kaufhauses und hielt eine BH hoch. „Glaubst du, der gefällt Eve?“ „Jukka!“, herrschte Samu ihn an. „Noch lauter. Da stehen Fans von uns. Was sollen die denn denken?“ Jukka grinste. „Na ja, vielleicht, dass wir auf Frauenunterwäsche stehen?“ Samu musste sich ein grinsen unterdrücken. Er schüttelte nur den Kopf und besah sich dann die Sachen doch genauer an. Wie Sally in den Sachen wohl aussehen würde? In diesem Moment hörte er vier wohlbekannte Stimmen. Jukkas Kopf ruckte hoch und er rannte auf eine Gruppe Mädels zu. „Eve, mein Schatz!“ Eve sah auf. „Was machst du denn hier?“ Er wurde leicht rot. „Na ja, ich hab so gedacht, ich könnt ja mal gucken.“ „Das ist ja soooo süß von dir.“ Joanna lachte, als sie Samu sah. „Und du, suchst du was für Sally?“ „Joanna!“, zischte diese wütend. Sally sah Samu mahnend an. Doch der grinste immer breiter. „Klar doch.“ Er zog einen BH hervor und hielt ihn vor Sallys Körper. „Steht ihr gut, oder?“ Lucy tauchte neben den dreien auf. „Oh ja, allerdings. Wobei.“, sie zog eine Set hervor. „Das ist viel schöner.“ Samu nickte begeistert. „Ja. Oder das hier.“ Joanna schob Sally Richtung Umkleidekabine. „Los, anziehen.“ „Nein, bitte nicht. Joanna.“ Doch diese schüttelte den Kopf. „Eve!! Hilf mir!“ Eve tauchte hinter einem Regal hervor. „Warum? Probier mal an. Steht dir bestimmt gut.“ Sally sah Samu flehend an. Der ging auf sie zu und beugte sich zu ihr herunter. „Vergiss es. Diesmal stell ich dich bloß, nicht immer nur du mich.“ Verzweifelt sah sie ihn an. „Bitte, Samu. Bitte!“ Eisern sah er sie an. „Nein. Ich bin nicht immer nur der, der ständig Verständnis zeigt. Vergiss es.“ Er schob sie in die Umkleide. „Und nun, ziehst du die Sache an, damit ich mir wenigsten vorstellen kann, wie es aussehen würde. Denn das nächste Mal, wirst du so was tragen.“ „Es wird kein nächstes mal geben.“, fauchte Sally ihn an und knallte die Kabinen Tür hinter sich zu. Eve wühlte sich durch die Unterwäschenabteilung, Joanna dich neben ihr. Die beiden liebten es zu shoppen. „Also, erzähl. Wie wars gestern?“ Joanna wurde leicht rot. „Na ja, geschlafen haben wir nicht mit einander, aber es war schön.“ Eve grinste. „So, so. Und jetzt suchst du nach ein paar verführerischen Teilen?“ Joanna nickte verlegen und Eve fing an zu lachen. „Komm schon, nicht so verlegen. Das ist doch gar net so schlimm.“ „Eve??“ Jukkas Kopf tauchte vor ihnen auf. Er hielt etwas in der Hand, was nicht ganz zu definieren war. Auf dem Schild stand „Tanga“, aber es konnte auch glatt einfach nur als ein 3cm dicker Stoffstreifen durchgehen. Böse sah Eve ihn an. „Nein.“ „Aber…“ „Nein!“ Jukka ließ den Kopf hängen. „Na gut.“ Er drehte sich um und ging davon. Joanna grinste Eve an. „Denn hast du aber richtig gut unter Kontrolle, was?“ Eve lachte. „Och jo, so ab und zu.“ „Joanna?“ Sally steckte einen Knallroten Kopf durch den Spalt der Kabinentür. „Kannst du mal gucken.“ Samu schob sich vor sie. „Die ist grad beschäftigt. Ich gucke.“ Verzweifelt schüttelte Sally den Kopf. „Nein.“ Grob drückte er die Tür auf, so dass Sally zur Seite gehen musste. Sie schnappte sich ihr Shirt und hielt es vor ihre Körper. Genervt nahm er es ihr weg und betrachtete sie. „Sieht gut aus.“ Er ging auf sie zu 0und Sally wich an die Wand. „Bitte nicht. Samu, lass es.“ Mit funkelnden Augen stemmte er beide Arme an die Wand, so dass sie zwischen seinen Armen eingesperrt war. Er beugte sich zu ihr runter und küsste sie. Sally versuchte verzweifelt sich von ihm zu lösen, aber er ließ es nicht zu. „Samu, lass es. Verdammt, lass es. Ich will nicht!“ Samu ließ von ihr los und sah ihr tief in die Augen. „Ich werde auf dich warten. So lange, bis du verstehst, dass ich dich will.“ Dann ging er aus der Kabine und rief. „Das nimmt sie.“ Zitternd ließ Sally sich auf dem kleinen Hocker nieder, er in der Kabine stand. Sie musste damit aufhören. Immer wenn Samu ihr zu nah kam, war sie der Ohnmacht nah. Sie liebte ihn nicht. Nein, sie liebte ihn nicht. Ihr halten seine Wort in den Ohren. „Ich werde auf dich warten.“ Sie sah in den Spiegel und zog eine Grimasse. „Bah, darauf kannst du lange warten.“ Dann betrachtete sie sich genauer. „Mmh, das sieht echt gar nicht so schlecht aus.“ Hastig zog sie die Sachen aus und schlüpfe in ihre Klamotten. Sie nahm die Unterwäsche und schlich zur Kasse. Doch dort hatte Samu sich bereits aufgebaut, nahm ihr die Teile aus der Hand und bezahlte. „Hey, ich hab selber Geld.“, protestierte Sally. „Ich weiß, aber bevor du es dir wieder anders überlegst, zahl ich.“ Samu drückte ihr die Einkaufstüte in die Hand und flüsterte ihr zu: „Das trägst du ab sofort jeden Abend auf der Bühne. Wer weiß, was das nächste mal passiert.“ Geschafft ließen sich die Mädels in die Sessel ihre Tourbussen sinken. Zwei Wochen waren nach ihrem letzten shopping Tag vergangen. Heut hatten sie in Köln gespielt. Viel war nicht passiert. Lucy war nach dem Konzert in Dresden wieder zurück nach Helsinki geflogen, sie hatte keinen Urlaub mehr. Hatte den Mädchen aber unter Tränen versprochen, bald wieder zu kommen. Sally hatte die Tüte mit der Unterwäsche tief in einem ihren Koffer verbuddelt. Joanna und Sami waren immer noch nicht weiter als die Unterwäsche. Nur Eve hatte das Gefühl, dass sich zwischen ihr und Jukka etwas anbahnte. Die beiden waren in den letzten Tagen gereizt und stritten bei jeder Kleinigkeit. Sie sah es gar nicht gerne, dass Jukka so vertraut mit den Mädchen seines Fanclubs war. Leise seufzte Eve. Joanna sah sie an. „Was ist los?“, murmelte sie müde. „Hast du gesehen, wie diese eine Jukka angeguckt hat?“ Sally schüttelte genervt den Kopf. „Nicht schon wieder, Eve. Das sind Fans. Hast du schon mal gesehen, wie dich die männlichen Fans ansehen?“ „Das ist was anderes?“ „Ach ja, wieso?“ „Weil… es halt was anderes ist. Ist doch egal wieso. Aber Jukka macht da auch noch mit.“ „Nein, macht er nicht.“, nuschelte Joanna schon halb schlafend. „Er liebt dich und er wird bestimmt nichts machen, was dir nicht gefällt. Er tut nur seinen Job. So wie wir alle.“ Eve seufzte noch einmal. „Wenn du meinst.“ Dann ging sie zu ihrem Bett, ließ sich darauf fallen und schlief sofort ein. Während die Mädchen schon am schlummern waren, standen Jukka, Samu und Raul noch vor den Bussen und sahen der Crew beim verladen zu. Janne und Sami waren auch bereits todmüde ins Bett gefallen. Jukka seufzte. „Was ist los?“ Raul sah ihn fragend an. Jukka schüttelte nur den Kopf. „Ich weiß auch nicht. Eve ist so komisch in letzter Zeit. Sie geht bei jeder Kleinigkeit in die Luft.“ Samu grinste. „Och, das hat sie sich von Sally abgeguckt. Jede Wette.“ Raul lachte. „Jungs, seit doch mal ernst. Ich spür die ganze Zeit ihre bohrenden Blicke im Rücken, wenn ich mit den Fans rede. Sie wird total eifersüchtig, sobald ich mal länger als 1 Minute mit einem Fan rede. Ich hab das Gefühl, dass sie meint, ich würd sie für die nächstbeste einfach so stehen lassen.“ Samu klopfte seinem Freund beruhigend auf die Schulter. „Die nächste Zugabe bekommst du. Dann kannst du mal mit Eve auf der Bühne rummachen.“ „Mmh, wobei das bei dir und Sally ja ziemlich abgekühlt ist, oder seh ich das falsch?“ Raul sah Samu an. Der zuckte nur mit den Achseln. „Na ja, wir müssen erstmal wieder zu einander finden. Irgendwie ist sie anders als sonst. Total abwesend, als ob sie einfach nur so ihren Text singt und das wars dann.“ Raul sah gedankenverloren vor sich hin. „Na ja, vielleicht weiß sie nicht so genau, wie sie auf dich reagieren soll, nach eurer Aufzug Szene.“ „Jungs, wir können los!“ Aki winkte ihnen zu und deutet auf die Busse. „Ist alles drin.“ Samu nickte. Er trat seine Zigarette aus und folgte Jukka und Raul in den Bus, als er auf einmal eine Gestalt sah, die ihm nur zu gut bekannt vorkam. „Geht schon mal vor, ich komm sofort.“ Raul und Jukka sahen sich, zuckten mit den Achseln und stiegen in den Bus. Samu ging zielstrebig auf die Gestalt zu und fauchte diese auf Englisch an: „Was willst du hier?“ „Meine Freundin besuchen.“ Die Gestalt trat aus dem dunkeln hervor. Es war Ryan. „Deine Freundin? Dass ich nicht lache. Sally hat keinen Freund. Und wenn sie jemals einen hat, dann bin ich das.“ Abschätzend sah Ryan ihn an. „Ach ja? Da träum mal weiter von.“ Samu hätte Ryan am liebsten eine geknallt, aber er zwang sich ruhig zu bleiben. „Sie hat was besseres als dich verdient.“, zischte er nur. „Und irgendwann wird sie das verstehen. Halt dich von ihr fern, ich will dich nicht in ihrer nähe sehen und wag es nicht, auch nur ein Konzert von uns besuchen.“ „Keine Sorge, euer Gejaule kann ich mir eh nicht anhören. Aber du wirst mir nicht verbieten können. Sally zu sehen.“ Ryan drehte sich um und verschwand. Wütend starrte Samu ihm hinterher. Dann drehte auch er sich um, stieg in den Tourbus und verschwand wortlos im Bett. Jukka und Raul, die noch zusammen saßen und ein Bier tranken, sahen ihm verwirrt nach. „Was ist dem denn auf einmal über die Leber gelaufen?“ Raul zuckte mit den Schultern. „Frag mich nicht. Samus Launen muss man nicht verstehen.“ Sally wachte auf. Sie hatte das Gefühl, noch gar nicht geschlafen zu haben. Sie hörte das gleichmäßige brummen des Motors, also waren sie noch unterwegs. Plötzlich wurde ihr schlecht. Sie sprang auf, rannte aufs Klo und übergab sich. Dann ließ sie den Kopf erschöpft gegen die kühle Kloschüssel sinken. Was war nur los mit ihr. Seit 3 Tagen war ihr ständig schlecht. Konnte sie den Druck nicht mehr aushalten? Ihr stiegen Tränen in die Augen. Sie sehnte sich danach, dass sie jemand in den Arm nahm. Seit Samus Überfall-Aktion in der Umkleidekabine war sie Samu so gut es ging aus dem Weg gegangen. Sie hatte während der Zugaben ihre Show abgegeben und sich dann gleich mit Joanna und Eve verkrümelt. Sally schluchzte auf. Auf einmal spürte sie einen Arm, der sie umarmte. Sie sah auf und sah Joanna hinter sich. Liebevoll drückte sie ihre Freundin an sich. „Shhh, Maus, es wird alles wieder gut. Wir schaffen das, ja?“ Weinend nickte Sally und ließ sich von Joanna trösten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)