MCR - Conan Shortstories Band 2 by Kokomiko von Kokomiko (Ablage P) ================================================================================ Kapitel 20: For your Eyes only ------------------------------ So kommen wir zur nächsten Runde. Wer möchte kann sich zu diesem Shorty das gleichnamige Lied reinziehen. Ist aber nicht zwingend notwendig. Dieses Mal geht es etwas heißer her. Also für alle schwachen gemüter, ist das nichts. *grins* Ansonsten wünsche ich allen viel Spaß beim lesen und vor allen Dingen ein frohes Osterfest. Noch etwas informatives. Dies ist Nummer 48 und wurde vor langer Zeit *drop* gewünscht von Itako_no_Anna. Also bis dann Koko-chan __________________________________________________________________________________ Ran lag im Wasser und ließ sich treiben. Wie könnte das Leben schöner sein, fand sie. Es waren Ferien, die Sonne schien und sie hatte das Glück von Shin-ichis Eltern hierher eingeladen worden zu sein. Den ganzen Tag konnte sie faulenzen. Und nun ließ sie sich auf dem Rücken im Pool treiben. Nur wenig bewegte sie Arme und Beine. Es war zu schön einfach nur zu entspannen. Sie spürte wie die Haut ihres Gesichtes kühler wurde und ein Schatten sie verdunkelte. Mürrisch öffnete Ran die Augen um festzustellen, wer oder was ihr die Sonne genommen hatte. Erschrocken drehte sie sich um, als sie Shin-ichi erblickte. "Stehst du schon lange da?", fragte sie. "Eine Weile." "Warum?" "Es war so interessant dich zu beobachten. Wie dein Körper sich geschmeidig an die Bewegungen des Wassers anpasste, wie dein Haar elegant im Wasser aufschwamm und dich einhüllte. Du sahst einer Meerjungfrau nicht ganz unähnlich." Ran schoss das Blut in den Kopf. Da hatte er dagestanden und sie angestarrt. "Kannst du nichts sagen?", fauchte sie. Mit ein paar kräftigen Schwimmstößen schwamm sie an den Rand. "Nö. Außerdem hattest du deinen Kopf unter Wasser. Da hörst du eh nicht viel. Gut ich hätte mit dem Wasser planschen können, aber dann wäre mir dieser fantastische Anblick verloren gegangen. Und ich wollte dich nicht stören." Ran verzog ihr Gesicht. "Wolltest du eigentlich was Bestimmtes?" "Ich sollte dich zum Essen holen." Shin-ichi reichte Ran seine Hand. "Und nun komm raus sonst wachsen dir wirklich noch Flossen." Ran griff nach Shin-ichis Hand und mit einem kräftigen Ruck zog er sie aus dem Wasser. Dann nahm er das Handtuch und Liegestuhl und legte es Ran um die Schulter. Nach dem Essen streckte sich Ran. Sie stand auf der Terrasse des Hauses und sah hinaus auf das Meer, das tief unter ihnen lag. Die Sonne spiegelte sich in tausenden funkelnden Punkten in den Wellen, die der Wind erzeugte, wieder. Der Himmel war blau und die Luft angenehm warm. Schade, dachte Ran, schade das es morgen schon wieder zurück nach Tokyo geht. "Was hältst du von einem Spaziergang am Meer?" Ran drehte sich um. Hinter ihr stand Shin-ichi. "Gut von mir aus.", antwortete sie und beide machten sich den steilen Abhang hinunter auf an den Strand. Zufrieden ließ sich Ran die frische Meerbrise um die Nase wehen. Sanft spielte der Wind mit ihrem Haar und ließ es leicht auffliegen. "Lass uns noch ein paar Erinnerungsfotos machen.", sagte Shin-ichi und zog Ran zu der kleinen Klippe. Er platzierte sie an deren Spitze. Ran trat einen Schritt zurück, als eine kräftige Welle die Gischt ihr ins Gesicht trieb. "Es ist nass hier.", sagte sie. "Aber es sieht fantastisch aus. Du im Einklang mit der Natur." Shin-ichi schoss ein paar Fotos. Dann sprang er von den Steinen und sah nachdenklich zu Ran hinauf. "Könntest du vielleicht dein Bikinioberteil ausziehen?" "Sag mal für wen hältst du mich?", fragte Ran mit wütendem Blick. "Nein ich meine es ernst. Du kannst ja deine Hände darüber kreuzen oder deine Haare drüberlegen, aber es ist ein interessantes Motiv. Du als Schatten direkt vor der Sonne. Oben ohne und dennoch kann man keine Einzelheiten erkennen. Bitte Ran." Ran blickte Shin-ichi skeptisch an. Das was er machen wollte waren erotische Fotos. Mit ihr. Mit ihr! Das hieße, sie müsste sich vor Shin-ichi entblößen. Der kalte Schauder schoss ihr über den Rücken. Nein nicht mit ihr. Und er wagte es auch noch zu fragen. Doch sie zögerte mit der Antwort. Ihre Meinung dazu, die eben noch so klar war, kam ins schwanken. Denn wenn man es sich genau überlegte, war da doch ein gewisser Kick dabei. Sie sah sich um. Der Strand war verlassen. Bei einem Privatstrand nicht weiter verwunderlich. Niemand würde sie also beobachten. "Aber die Fotos zeigst du keinem.", stimmte sie dann zu. "Versprochen." Ran drehte sich um und zog sich ihren hauchdünnen Strandumhang vom Körper. Dann entledigte sie sich ihres Oberteil, schön darauf bedacht, das Shin-ichi nicht zu viel von ihrer nackten Haut zu Gesicht bekam. Dann schlüpfte sie zurück in den Unhang. Anschließend kreuzte sie ihre Arme vor der Brust. "Dreh dich weiter zu mir.", sagte Shin-ichi, der die Kamera bereit hielt. Verschämt drehte sich Ran ein Stück. "Vergiss einfach dass ich da bin. Entspanne dich. So wie vorhin im Pool. Da hast du auch ganz natürlich gewirkt. Das ist viel reizvoller, als die gestellten Posen. Bewege dich einfach. So als wärest du allein. Und ich verspreche dir, man wird auf den Fotos nur erahnen, das du nackt bist." Ran schloss die Augen. Es war schon verrückt so was zu machen. Und dann noch vor Shin-ichis Augen. Und er hielt das alles auch noch fotographisch fest. Aber was sollte es. Irgendwie hatte sie Lust dazu. Sie hörte das Klicken des Fotoapparates. Sachte begann sie sich zu entspannen. Sie nahm die Arme hoch und fuhr sich durch die Haare. Der Wind hob ihren Umhang an, doch es störte sie nicht. Sie spürte nur wie der Wind sachte ihre Haut streichelte. "Zieh den Rest auch noch aus.", flüsterte Shin-ichi. Langsam ließ Ran den Unhang über ihre Schultern gleiten. Immer tiefer rutschte er, bis er in ihrer Armbeuge hängen blieb. So ließ sie die Sonne und den Wind an sich heran. Dann ließ sie die Arme sinken und der Umhang fiel zu Boden. Ran setzte sich. Der Stein unter ihr war kühl und feucht von Meereswasser. Grazil zog sie sich ihre Badehose aus. So saß sie da. Auf dem Stein. Hin und wieder trieb eine Welle so weit hoch, dass sich das Wasser fein um sie herum verteilte. "Das reicht.", sagte Shin-ichi. Ran kehrte aus ihren Gedanken zurück. "Komm runter und zieh dich wieder an." Ran klaubte ihre Sachen zusammen. Sie fest an ihren Körper gepresst, um ihre Blöße zu verdecken, begann sie wackelig von der Klippe zu steigen. Doch plötzlich verlor sie den Halt und rutsche den Rest hinunter. Nicht gerade damenhaft landete sie mit gespreizten Beinen direkt vor Shin-ichi. Erstarrt bleib sie so sitzen. Shin-ichi ging in die Knie. "Hast du dir weh getan?", fragte er und schloss mit einer Hand ihre Beine. Ran wurde rot. "Ein wenig.", sagte sie. Sie wusste nicht wie sie sich verhalten sollte. Leicht fuhr Shin-ichi mit seiner Hand über ihre Beine. "Du bist wunderschön.", flüsterte er. Dann legte er eine Hand in ihren Nacken und zog sie zu sich an den Körper. "Meine kleine Meerjungfrau.", wisperte er in ihr Ohr. Ran spürte seinen Atem, spürte wie er seine Wange sanft an ihrer rieb. Dann zog er den Kopf zurück. Nur kurz blickten sie sich in die Augen, bevor er seine Lippen auf ihren Mund drückte. Ein kribbeln durchfuhr Ran. So zärtlich und liebevoll hatte er sie noch nie behandelt. So gab sie sich Shin-ichis Berührungen hin. Dann wurde sie von ihm hochgehoben. Sachte trug er sie nur ein paar Schritte weiter und legte sie dann im warmen weichen Sand ab. Noch bevor er sich neben ihr niederließ, hatte er sich seines T-Shirts und seiner Badehose entledigt. Zärtlich liebkoste er mit seinen Händen Ran. Und ihre Hand wanderte ebenso sanft über seinen Körper. Ihre Küsse wurden immer leidenschaftlicher. Als sich Shin-ichi dann zwischen ihre Schenkel schob, wusste Ran das sie beide in Begriff waren sich zu lieben. Es dauerte nicht lange und Shin-ichi legte sich neben Ran. Seine Arme hatte er fest um ihren Körper geschlungen und seine Lippen berührten sanft ihre Stirn. "Shin-ichi...", flüsterte Ran. "Scht." Shin-ichi legte einen Finger auf ihren Mund zum Zeichen, das sie schweigen sollte. Ran lächelte. Jedes Wort, würde die Stimmung die sie beide eingefangen hatte zerstören, das spürte sie. Es war besser, sich dem Gefühl, welches sie beide verband, hinzugeben. "Shin-ichi? Ran?" Shin-ichi fuhr hoch. "Meine Mutter.", sagte er trocken. Noch einmal sah er Ran liebevoll in die Augen. Dann erhob er sich und schlüpfte in seine Sachen. Ran folgte seinem Beispiel und als Yukiko um den Felsen bog, saßen sie still nebeneinander im Sand. Shin-ichi hielt Rans Hand und strich ihr mit seinem Daumen über ihren Handrücken. Es waren die letzten Berührungen, die sie beide an diesem Tag austauschen sollten. "Wie lange wollt ihr noch weg bleiben. Wir müssen noch packen.", sagte Yukiko und trat zu ihnen. "Lass uns doch Mama." Shin-ichi deutete mit der Hand aufs Meer hinaus. "Der Anblick ist so schön. Morgen werden wir wieder in Tokyo sein." "Von da aus hast du einen fantastischen Blick auf den Fuji-san" "Den hab ich ständig, das hier nicht." "Du hast recht Shin-ichi." Yukiko setzte sich neben Ran. "Das hier hat man nicht alle Tage." So saßen sie schweigend da. Ran verschloss die Tür hinter sich. Der Urlaub war vorbei und der nüchterne Alltag hatte sie wieder. So wischte sie die Erinnerungen an die schönen Tage einfach zur Seite und machte sich auf den Weg zur Schule. Unterwegs traf sie auf Shin-ichi. Nicht anders als üblich. Und so war sie schon etwas verwundert, als er nach ihrer Hand griff und sie anlächelte. Verwirrt entzog sie sich ihm. Was war in Shin-ichi gefahren? Sollte er etwa noch an den Nachwirkungen der Ferien leiden? Seid sie aus den Ferien waren, hatte sie Shin-ichi nicht mehr gesehen, nichts mehr von ihm gehört. Erst jetzt wieder, an ihrem ersten Schultag, begegneten sie sich wieder. Ihre Gedanken flogen zurück an den Strand, als sie sich letzte Woche liebten. Es war ein wunderschönes Erlebnis, doch noch glaubte sie nicht daran, dass es sich wiederholen könnte. Dazu hatte der Alltag sie und Shin-ichi zu sehr im Griff. Es wäre besser wenn sie beide auf Distanz blieben und ihrem gewohnten Leben nachgingen. Für sinnlose Romanzen gab es keinen Platz. Am nächsten Tag drückte Shin-ichi ihr während der Schule einen kleinen Schlüssel in die Hand. Verdutzt sah sie ihn an. Wortlos blickten seine Augen ihr nur traurig entgegen. Und als sie am Nachmittag ihre Hausaufgaben aus der Schultasche zog, hielt sie auch ein kleines Buch mit einem Schloss in der Hand. "Was ist denn das?", fragte Sonoko, die bei ihr weilte. "Schreibst du ein Tagebuch?" Sie besah sich das Buch in Rans Hand. "'Unter vier Augen.'", las sie vor. "Was ist das denn?" Ran legte das Buch zur Seite. Ihr war der Schlüssel eingefallen den ihr Shin-ichi gegeben hatte. "Es ist von Shin-ichi.", sagte sie nur und wischte Sand von ihrem Schreibtisch. Sie hatte da so eine Ahnung. "Willst du nicht rein sehen?", fragte Sonoko neugierig. "Das Buch heißt unter vier Augen. Also sollen das Buch nur vier Augen sehen." "Wir haben vier Augen." "Falsch es sind sechs.", antwortete sie kühl. "Immerhin hat der Verfasser des Buches auch zwei. Also bleiben nur zwei übrig und da ich das Buch bekommen habe, sind es meine." "Und wenn wir jeweils ein Auge zumachen?", bettelte Sonoko. "Sonoko es ist für mich bestimmt. Ich will ja die privaten Sachen, die dir Makoto schickt auch nicht sehen." "Heißt das zwischen dir und Shin-ichi läuft was?" Ran zuckte mit den Schultern. Fast könnte man meinen ja. Denn das was sie beide am Strand getan hatten, war nicht gerade ohne. Vorausgesetzt, es war nicht nur eine Lust aus der Situation heraus, sondern ein echtes Gefühl gewesen. Und nachdem wie sich Shin-ichi seit gestern ihr gegenüber verhielt, konnte man glauben, dass es letzteres war. Am Abend nachdem sich Sonoko verabschiedet hatte, öffnete Ran das Buch. Sand rieselte daraus hervor. Weißer Sand, wie der vom Strand. Dann folgten Bilder. Zuerst war Ran etwas peinlich berührt, aber je mehr sie sie betrachtete, umso mehr fing sie das Gefühl von damals ein. Sie spürte wieder die Sonne und den Wind auf ihrer Haut. Shin-ichi hatte sein Versprechen gehalten. Man konnte zwar erkenne, das sie nackt auf den Bildern war, aber genaueres war nicht erkennbar. Oft hatte er sie ihm Profil fotografiert. Und mit der Sonne im Hintergrund, bildete sie nur eine Siluette. Und auf anderen Bildern konnte man die Spiegelung der Sonne in den Wassertropfen erkennen, die sie wie Diamantstaub umgaben. Es waren schöne ästhetische Fotos. Fotos von denen Ran sich nicht vorstellen konnte, das sie so schön geworden waren. Sehnsucht ergriff sie. Sehnsucht nach den Ferien und nach Shin-ichi. Ran blätterte weiter. Auf der letzten Seite standen ein paar Worte. Sauber geschrieben von Shin-ichi. 'Ich wollte dieses Gefühl mitnehmen. Mit nach Tokyo. Aber ich habe es nicht geschafft. Und nun frage ich mich, wo es verloren gegangen ist. Bleiben uns am Ende dann nur noch die Bilder und die schönen Erinnerungen an dieses Gefühl?' Hastig klappte sie das Buch zu. Klemmte es sich unter den Arm und verließ die Wohnung. Er hatte Recht, dachte sie, während sie die Straße hinab hastete. Warum sollte man dieses Gefühl nicht mitnehmen? Nur weil man den Ort wechselte? Dazu gab es keinen Grund. Denn dieses Gefühl, war das schönste was sie mit ihm bisher erlebt hatte. Und sie wollte es wiedererleben. So wie er. Vor Shin-ichis Haus blieb sie stehen. Zaghaft klingelte sie. Als er öffnete, sagte sie kein Wort. Dennoch bat er sie herein. Ran dachte wieder an seine letzten Sätze in diesem Buch. Ein wenig bedrückt war sie schon, das sie Shin-ichi in den letzten beiden Tagen so abgewiesen hatte. Nein, es gab keinen Grund eine Beziehung nicht in den Alltag zu integrieren. Und wenn man es genau betrachtete, rannte sie doch nur vor der Wahrheit davon. "Danke für das Buch.", sagte sie leise. "Bitte gern geschehen." Er trat ins Wohnzimmer und stellte sich an das Fenster, blickte hinaus in den Garten. Ran folgte ihm. Was sollte sie sagen? Das sie den Tag an dem sie sich ihm hingab nicht bereute? "Weißt du ...", unterbrach Shin-ichi die Stille. "... es ist schon merkwürdig, wie das Alltägliche alles vertreibt." Ran blieb stehen und schluckte. Nervös fingerte sie an dem Buch herum. "Ja.", murmelte sie nur. "Dieses Gefühl …, es ist mir nicht gelungen.", sagte Shin-ichi leise. "Schade." Ran ließ den Kopf hängen. "Es war wunderschön dieses Gefühl und eigentlich möchte ich nicht dass es jemals aufhört." Shin-ichi drehte sich zu Ran um. "Ich habe nur Angst davor.", wisperte sie. Langsam trat er auf sie zu und zog sie in seine Arme. "Musst du nicht." Dann küsste er sie zärtlich. "Meine kleine Meerjungfrau." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)