Die Insel der Dinosaurier von abgemeldet (Ich würde mich über Kommentare und kritik freuen.) ================================================================================ Kapitel 1: Die Insel -------------------- Ein kleines Flugzeug überflog den Atlantik. Plötzlich geriete es in ein Nebelfeld. „ Was ist den hier los?“, fragte einer der Passagiere. Der Pilot antwortete: „ Wir sind nur in ein Nebelfeld geraten.“ Ein lautes Krachen war zu hören. Die stimme des Copiloten ertönte im Lautsprecher: „Bewahren sie bitte ruhe und schnallen sie sich gut an. Eines unserer Triebwerke ist ausgefallen. Panik brach unter den Mitreisenden an, doch sie befolgten die Anweisungen. In der Stadt Bern machte es sich Dr. Paul Norbert, ein dreissigjähriger, braunhaariger und mittelgrosser Mann, in seiner Wohnung gemütlich. Seine Frau Dr. Lisa Norbert, neunundzwanzig, blond und eher gross, war auf dem Weg nach New York um dort an einem Seminar für Paläontologinnen teilzunehmen. Auch Paul war von Beruf Paläontologe. Neben dem schwarzen Sofa, auf dem er sass, war eine Vitrine voll mit fossilen Zähnen und Krallen, unter anderem die des Velociraptors, und auf der Zimmertapete waren überall kleine Dinofussabdrücke. Im Fernsehen lief gerade eine interessante Quizshow. Die Nase des Privatflugzeuges Airswinger neigte sich langsam nach unten. Immer schneller beschleunigte sich das Flugzeug im Sturzflug. Einige Passagiere schrien: „ Hilfe, wir stürzen ab!“ Hinter den dicken Nebelschwaden bildete sich langsam die Silhouette einer Insel und wurde immer grösser. Der Pilot gab eine Meldung an den Tower: „ Airswinger an Tower, wir befinden uns 49°51`51.44 N und 40°24`20.79 W und wir stürzen ab!“ Das Flugzeug raste direkt auf die Baumwipfel der Insel zu. Durch die vielen Äste und Ranken wurde das Flugzeug stark abgebremst und verlor eine der beiden Tragflächen. Mit einem dumpfen Aufschlag landete das Flugzeug auf dem Boden. Viele der Passagiere hatten Schürfwunden und bluteten an einigen stellen. Der Pilot nahm die Karte in die Hand und suchte nach der Insel. Doch komischerweise war sie nicht auf der Karte verzeichnet. Er sagte davon aber nichts, um die anderen nicht zu verängstigen. Die Zehn Uhr Abend News begannen. Die Nachrichtensprecherin verkündete: „ Die Airswinger auf dem Weg nach New York ist im Atlantik abgestürzt.“ Paul wurde gleich hellwach: „ Das ist doch das Flugzeug, mit dem meine Frau gereist ist?“ Er hörte weiter: „ Das Suchteam startet heute um 23:30 Uhr in Grenchen.“ Paul dachte: „ Da muss ich schnell hin.“ Er ging zum Telefon und bestellte ein Taxi. Um 23:15 Uhr kam er am Flughafen von Grenchen an. Er rannte zum General des Suchteams. „ Was ist los?“, fragt der. Paul antwortete keuchend: „ Meine Frau war in dem Flugzeug, das abgestürzt ist. Kann ich bei der Suche helfen?“ „ Ok“, meinte der General und bestieg das Flugzeug. Paul folgte ihm. „ Name?“, fragte der General. Paul sagte rasch: „ Lisa Norbert.“ „ Nein, ihr Name!“, erwiderte der General. „ Ach meiner“, sagte Paul grinsend, „ mein Name ist Paul Norbert.“ Der General reichte Paul die Hand: „ Freut mich sie kennen zu lernen, Paul. Mein Name ist Moritz Beckenbach. Sie können mich General Mo nennen.“ „ Nehmt alles Brauchbare und soviel ihr tragen könnt aus dem Flugzeug mit!“, befahl der Pilot. Lisa sagte zu ihrer Kollegin Deborah: „ Wir können nur hoffen, das jemand kommt und uns rettet. Wir müssen uns bis zum Strand durchschlagen. Ich frage mal den Piloten, wo wir sind.“ Sie drehte sich um und ging auf den Piloten zu, der mitten im Gespräch mit dem Copiloten war. Sie belauschte die beiden einwenig. „ Wie konnte das passieren? Die Triebwerke waren doch beim Start völlig in Ordnung “, hörte sie den Copilot jammernd fragen. Darauf antwortete der Pilot: „ Ja, das waren sie.“ Er begann zu flüstern: „ Um diese Insel sind mysteriöse umstände. Sie ist auch auf keiner Karte verzeichnet.“ Lisa beschloss, nicht mit dem Pilot zu reden und die Information für sich zu behalten. Sie ging zurück zu ihrer Kollegin. „ Der Pilot weiss leider auch nicht wo wir sind “, sagte sie in einem gespielten, traurigen Ton. Plötzlich ertönte die stimme einer Paläontologin: „ Kommt her und seht euch dass an! Da am Boden ist der Fussabdruck von einem ausgewachsenen Stegosaurus. Und er ist sogar noch frisch!“ Alle Passagiere und der Pilot und Copilot rannten zu der stelle, an der sich die Paläontologin befand und bildeten einen Kreis um sie. Alle schauten am Boden den Gigantischen Fussabdruck an. Doch da waren nicht nur einer, sondern die Spuren von insgesamt vier Stegosauriern. Der Pilot fragte: „ Wie ist dein Name?“ Die Paläontologin antwortete darauf: „ Anna. Und ich folge jetzt dieser spur. Wer mitkommen will, der soll nur.“ Sie stand auf und marschierte in die gleiche Richtung wie die Spuren davon. Plötzlich standen alle auf und liefen ihr hinterher. Auf einmal war ein leises Plätschern zu vernehmen. Lisa und auch noch einige andere erschraken bei einem lauten Röhren, worauf ein zweites folgte. Als Anna die Zweige und Blätter eines Busches zur Seite schob, erbot sich allen ein wunderbarer Anblick. Eine Stegosaurusfamilie mit zwei kleinen trank an einem Bach. Schnell zog Anna ihre Kamera aus der Tasche und knipste ohne Blitz ein Paar Fotos. „ Seht “, sagte sie leise aber begeistert, „ am anderen Ende des Baches ist auch noch eine Gruppe Hypsilophodon.“ Hypsilophodons waren kleine, flinke Pflanzenfresser die es etwa auf die Grösse eines kleinen Ponys brachten. Hingegen der Stegosaurus hatte eher die Grösse eines Elefanten. Eines der beiden Stegosaurierbabys stemmte sich gegen einen Palmfarn, um an die Blätter zu gelangen. Weil Lisa aus versehen auf einen Stock getreten ist, war ein lautes knacken zu hören. Die Hypsilophodons zischten erschrocken davon und die Stegosaurier überquerten laut röhrend den Fluss und verzogen sich ebenfalls im Gebüsch. Immer noch voller Staunen und wie angewurzelt standen alle da, bis der Copilot anfing zu stottern: „ A-auf d-d-dieser Ins-s-sel gibt es ja D-d-dinosaurier.“ Das stottern ging über in ein Lachen: „ Ha, ha: Auf dieser Insel gibt es ja echte, lebendige Dinosaurier!“ Der Copilot sprang vor Freude wild herum. „ Ich schlage vor “, sagte der Pilot, „ dass wir zum Flugzeug zurück gehen und dort unser Nachtlager positionieren. Einige Militärflugzeuge Fliegen über Le Mans, eine kleine Ortschaft in Frankreich, auf der Suche nach der Airswinger und dessen Insassen. Paul fragte Mo: „ General Mo, wann sind wir den endlich da?“ Mo antwortete gelangweilt: „ Ca. so um drei Uhr Ortszeit. Dort, wo die sind, ist jetzt erst neun Uhr Abends.“ Nach einer kurzen Zeit erreichen die Flugzeuge das Meer und näher sich immer mehr der Insel. Auf der Insel dämmerte es langsam und vor dem Flugzeug waren jetzt drei Zelte aufgestellt. In jedem hatten drei Personen Platz. Die neun Insassen des Flugzeugs sassen gemütlich vor einem Feuer und brutzelten auf Stöcken aufgespiesste Nahrungsmittel über dem Feuer. Nach dem nicht sehr feinen Essen löschte der Pilot das Feuer mit Wasser aus dem Bach, wo zuvor noch die Dinos getrunken haben. Die anderen zogen sich in ihre Zelte zurück. Zu dieser Zeit wusste niemand, dass in einiger Empfernung ein Tyrannosaurus rex, ein grosser, fleischfressender Dinosaurier, den Duft des Essens gerochen hat und auf dm Weg ins Lager war. Lisa, Anna und Deborah machten es sich im Zelt gemütlich. Anna schaute noch ihre Fotos von den Dinos an und Lisa und Deborah redeten noch etwas über den heutigen Tag. Als es auf der Insel viertel nach zehn war, legten sich die drei Mädchen schlafen. Kapitel 2: Der Angriff ---------------------- Als Lisa die Augen öffnete, brannte die Öllampe im Zelt und draussen war es noch stockfinster. Sie schaute in das Gesicht von Deborah, die nervös fragte: „Hast du das auch gespürt?“ Die Erde zitterte einen kurzen Augenblick. „Ja, jetzt schon“, antwortete Lisa verschlafen. Anna streckte ihren Kopf aus dem Zelt, zog in aber schnell zurück, als sie die Umrisse eines Dinos sah. „Draussen läuft ein Dino vor dem Lager rum. Ist wahrscheinlich ein Fleischfresser“, sagte sie ernst und streckte ihren Kopf noch einmal hinaus. Als sie wieder den Kopf drinnen hatte, sagte sie: „Es ist ein T-rex.“ Der grosse, hungrige Dino stampfte mit mächtigen schritten auf das Lager zu. Er senkte seinen gewaltigen Kopf mit den messerscharfen Zähnen und beschnüffelte die Zelte, doch er entdeckte noch fein riechende Essensreste und frass diese auf. Immer noch hungrig stampfte er weiter, denn an den Zelten schien im nichts Nahrhaftes dran zu sein. Anna nutzte die Gelegenheit und nahm den Fotoapparat in ihre Hand. Sie schlich aus dem Zelt und schoss ein Foto, doch darauf war nichts zu erkennen, weil es zu dunkel war. Sie schaltete den Blitz ein, doch Lisa warnte sie flüsternd: „Tu das nicht!“ Doch schon zu spät. Ein Lichtblitz erhellte kurz die Umgebung. Anna schaute voller Stolz auf das Foto und bemerkte nicht, dass sich der T-rex umdrehte. Als sie aufhörte, auf das Foto zu starren, sah sie, wie ein sechs Meter hohes und 14 Meter langes Ungetüm auf sie zu rannte. Anna ergriff kreischend die Flucht, doch der T-rex hatte sie schnell eingeholt. Lisa schaute aus dem Zelt, um zu sehen was los war. Der T-rex öffnete sein grosses Maul und packte Anna. Sie lies ihre Digitalkamera fallen als die Zähne ihre Knochen zermalmten. Lisa bot sich ein grauenvoller Anblick. Aus dem Schlund der Bestie tropfte Blut. Mit einem Ruck hob der T-rex seinen schweren Schädel und schluckte Anna hinunter. Dann trampelte er davon. Lisa rannte als erste aus dem Zelt Richtung Digitalkamera und nahm diese. Aus ihrem rechten Auge kam eine Träne als sie sagte: „Ich werde mein Versprechen zu dir halten.“ Sie hat nämlich Anna versprochen, dass wenn sie sterbe, soll Lisa ihre Kamera nehmen und damit weitere Bilder schiessen. Diese soll sie dann mit der Geschichte, die sie erlebt haben, in einem Buch veröffentlichen. Lisa schritt langsam zu ihrem Zelt zurück und versorgte Die Kamera in ihre dazugehörige Tasche. Danach legten Sich Deborah und Lisa wieder schlafen. Die beiden Militärflugzeuge waren jetzt schon ganz nah der Insel. Im hinteren Flugzeug sassen Mo und Paul. Auf einmal gerieten die Flugzeuge in dasselbe Nebelfeld wie die Airswinger. Vom vorderen Flugzeug waren nur noch die Lichter zu erkennen. Der Pilot des vorderen Flugzeugs nahm das Funkgerät und sprach hinein. Aus Mos Funkgerät ertönte eine Stimme: „General Mo, General Mo.“ Mo nahm das Funkgerät und funkte zurück: „Was ist den los?“ Der Pilot: „Wir können bei diesem dichten Nebel nichts sehen. Was sollen wir tun?“ General Mo: „Schalten sie das Nebellicht an und fliegen sie einfach geradeaus weiter! General Mo ende.“ Der Pilot befolgte die Anweisung, doch die Nebellichter brachten auch nicht viel. Der Pilot des hinteren Flugzeuges sah vor sich eine Explosion, denn das andere Flugzeug flog voll in einen Berg hinein. Dabei kamen elf Leute ums Leben. Um nicht in die Explosion zu fliegen, musste der Pilot die Maschine schnell hochziehen und Streifte dabei einen Berg. Mitten im Gebirge stürzte das Flugzeug ab und landete unsanft. Zum glück wurde es dabei nicht sehr stark beschädigt. Nachdem alle ausgestiegen waren, schauten sie sich ein wenig um. Paul entdeckte ein Tal und meinte: „Wenn wir durch das Tal auf die andere Seite kommen, haben wir wahrscheinlich einen besseren Ausblick als von hier. Wir brauchen Seile und wenn möglich auch Hacken.“ „Gute Idee“, sagte Mo, „ihr habt es gehört, Männer. Macht Seile und Hacken Bereit!“ Alle rannten ins Flugzeug, ausser Mo und Paul. Nach etwa zehn Minuten war alles da. Jeder band sich am Seil fest und der General, der als erster ging, befestigte den Hacken und an dem das Seil. Nun liess er sich langsam, mit den Beinen wagrecht gegen die Felswand, hinabsinken. Als zweiter war Paul an der Reihe und machte dem General alles nach. Als der Mo einen weiteren Vorsprung erreicht hatte und dort einen weiteren Haken anbrachte, liess sich gerade der Letzte des Suchtrupps hinabsinken. Dann ging es weiter bis zum nächsten Vorsprung und dann wieder bis zum nächsten und immer so weiter, während hinter ihren Rücken Flugsaurier herumflogen. Die bemerkten sie aber gar nicht will sie sich nur auf das Klettern konzentrierten. Nach etwa zehn weiteren Vorsprüngen waren sie endlich unten im Tal. Paul bemerkte: „Wir müssen nur noch durch den Fluss und dann können wir auf der anderen Seite hinauf.“ „Ich und Paul gehen zuerst und dann kommt immer einer nach dem anderen von euch!“, ergänzte Mo. Paul und er gingen Schritt für Schritt ins Wasser. Nach etwa zwei Metern hatten sie keinen Boden mehr unter den Füssen und sie mussten, dicht gefolgt von den anderen, schwimmen. Doch was unter ihren Füssen lauert, ist niemandem klar. Dort unten in der tiefe schwimmen einige Sarcosuchuse umher. Diese Urkrokodile waren etwa zehn bis zwölf Meter lang. Nach vier weiteren Metern waren sie auf der Anderen Seite und wateten aus dem Wasser. Als der letzte der zehn die ersten vier Meter überwunden hatte, zog es in plötzlich in die Tiefe. Das Wasser verfärbte sich langsam Blutrot und die vorderen Schwimmer beschleunigten hektisch ihr Tempo. Aus dem Wasser schoss ein riesiges, spitziges Maul und verfehlte einen der Schwimmenden nur knapp. Endlich hatten es alle aus dem Fluss geschafft und begannen sofort mit dem Aufstieg. Der Vorderste schlug immer einen Nagel in die Felswand um die anderen zu sichern. Unter sich sahen sie, dass die Krokodile aus dem Wasser gestiegen waren und ihnen jetzt nachbrüllten. Der Aufstieg war mühsam doch rasch geschafft. Alle sahen jetzt die ganze Insel und neben ihnen einen Wasserfall. Doch dass brüllen der Sarcosuchuse weckte einige Flugsaurier auf, unter anderem den Riesenpteranodon und den Quetzalcoatlus. Auf einmal war ein ohrenbetäubendes Geschrei zu hören und ein Riesenpterano bereitete sich auf eine Attacke vor. Nach dem Sturzflug packte er mit seinen Krallen einen des Suchteams an den Schultern und nahm ihn mit in sein Nest. Weitere Flugsaurier griffen von oben an. In dem vielen Lärm schrie Mo: „Springt den Wasserfall hinunter!“ Ohne zu zögern machten alle, was er gesagt hatte und zuletzt sprang auch noch er. Etwa 40 Meter stürzten sie in die Tiefe biss sie im Wasser landeten. Alle tauchten wider auf und verliessen das Wasser. Nun war der Hang nicht mehr so steil und sie konnten mühelos den Rest des Berges hinunterklettern. Endlich hatten sie es geschafft. Mo fragte: „Was waren den das für Monsterviecher?“ Darauf Paul: „Das waren Quetzalcoatlen und Pteranodons. Doch die Pteranodons sind viel grösser als die bekannten Skelette von ihnen.“ Mo drehte sich um und ging in den dichten Dschungel und die anderen folgten ihm. Paul fragte sich, was es sonst noch für Dinos auf der Insel geben könnte, da es ja auch Flugsaurier gibt. Man könnte um diese Zeit im Dschungel fast nichts sehen denn es war drei Uhr morgens. Nur das Licht der Taschenlampen erhellte die Umgebung. Mo beschloss, einwenig zu schlafen und erteilte dreien die Aufgabe, Nachtwache zu halten. Die anderen legten sich auch ein wenig aufs Ohr. Jede Stunde wechselten die drei den Nachtwächter. Die Zeit verging schnell und bald war es sechs Uhr. Mo, Paul und die anderen des Suchteams standen auf und machten sich bereit für die Weitersuche. Auch im Lager von Lisa standen sie auf. Kapitel 3: Das erste Zusammentreffen ------------------------------------ Als die ersten Lichtstrahlen durch die Blätter der Bäume schienen, war das Suchteam schon unterwegs. Auch die Gruppe von Lisa machte sich auf den Weg. Beide waren schon sehr nah bei einander. Der Pilot schob einige Blätter aus einander und der Wald erhellte sich langsam. Fast niemand redete, da sie noch von der Nacht geschockt waren. Lisa fragte sich, ob sie je wider von dieser Insel runter kommen würde und wie es Paul gehe. Da fiel ihr ein, dass sie das Handy dabei hatte und kramte es hervor. „Mist, der Akku ist leer“, dachte sie und packte es wieder ein. Sie liefen immer weiter und mussten sich durch die Blätter dieses Dschungels durchkämpfen. Es war sehr anstrengend und darum machten sie viele Pausen. Der Wald wurde immer heller und das Suchteam bahnte sich mit ihren Buschmessern einen Weg durch die Büsche und Pflanzen. Mit der Zeit wurde das Buschwerk immer dünner und bald brauchten sie die Messer nicht mehr. Sie erreichten eine Lichtung und der Anblick, der sich ihnen bot, war fantastisch. Zwei Brachiosaurier tranken an einem Fluss, eine Herde von Parasaurolophen frass frisches, saftiges, grünes Gras und ein paar Styracosaurier bewachten ihre Eier. Alle setzten sich hin und genossen den Anblick. Lisa war erschöpft und kniete nieder. Die anderen machten dasselbe. Deborah fing das Gespräch an: „Ich hasse diese Insel, ich hasse diesen Dschungel und ich hasse diesen T-rex. Hoffentlich sind wir bald raus aus dieser Pflanzenhölle!“ Doch Lisa sagte nichts. Sie musste immer nur an Paul denken. Deborah schüttelte sie kräftig. „He, hörst du mir überhaupt zu?“, sagte sie verärgert. Lisa Entschuldigte sich: „Sorry, ich musste nur gerade an Paul denken. Er muss ziemlich besorgt sein.“ Da ertönte die Stimme des Piloten: „Aufstehen, wir gehen weiter.“ Schon nach wenigen Schritten erreichten auch sie die Lichtung, nur auf der anderen Seite. „Hat sich da nicht etwas bewegt?“ dachte Paul. Tatsächlich bewegten sich dort ein paar gestallten, die sich nieder setzten. „Hey, seht ihr das auch? Das könnten Menschen sein, denn ich habe noch nie einen Dinosaurier mit solchen Umrissen gesehen!“, fragte Paul. Der General blickte hinüber zur anderen Seite der Lichtung. „Ja ich sehe sie, gehen wir zu ihnen!“, Befahl er. Die Soldaten standen auf und marschierten hinter ihm und Paul zwischen den Dinos über die Lichtung. Lisa beobachtete gerade die Brachiosaurier, als sie hinter einem eine Gruppe von Soldaten hervorkommen sah. Und da entdeckte sie Paul sie rannte auf ihn zu und auch er kam ihr entgegen. Die beiden trafen sich in der Mitte der Lichtung und umarmten sich. Ihre Lippen berührten sich und sie gaben sich einen grossen Kuss. Plötzlich fingen die Dinosaurier an zu schreien und bekamen Panik. Paul und Lisa hörten schlagartig auf und sahen um sich. Schon begannen die ersten Dinos sich in Bewegung zu setzen. Lisa begriff, was los war und sagte: „Los geht in die Büsche!“ Doch schon rannten die ersten Parasaurolophen an ihnen vorbei und versperrten den weg. Nun bekamen auch die anderen Leute Panik und versuchten, zwischen den Dinos hindurchzukommen. Dabei wurden drei zertreten. Endlich bot sich eine kleine Lücke und sie stürmten los. Schon hörten sie die Schreie von mehreren Utahraptoren die zwischen den Bäumen auftauchten. Utahraptoren waren wahrscheinlich die grössten ihrer Art und jagten in kleinen Rudeln. Meisten sprangen sie auf ihre Beute, wenn sie grösser war, hielten sich mit den Sichelkrallen an ihren Beinen fest und brachen dann dem Opfer das Genick. Ausserdem waren diese Tiere sehr Intelligent und verfügten auch über eine art Sprache, die ihnen beim jagen half. Nun teilten sie sich auf und jagten auf verschiedenen Seiten. Lisa, Paul und die anderen wurden wieder von Styracosauriern blockiert. Einer der Soldaten versuchte hindurch zu kommen und wurde mit einem Horn eines Styracosauriers weggeschleudert. Die Utahraptoren kamen immer näher und noch immer gab es keine Lücke. Lisa kramte die Kamera hervor. Sie musste es einfach tun und sie schoss ein Foto. Doch niemand bemerkte es, so waren sie in Panik. Einer der Utahraptoren stürzte sich nun auf einen Parasaurolophen und versuchte ihm die Kehle durchzubeissen. Doch es gelang ihm nicht und er fiel wieder zu Boden. Endlich eine Lücke und sie rannten weiter. Doch schon kam hinter einem Styracosarus eines dieser Viecher hervor und legte einen Soldaten zu Boden. Mit seiner Kralle schlitzte er ihm den Bauch auf und riss einen grossen Happen Fleisch und Eingeweide heraus. Der Rest der Gruppe war nun schon fast bei den Bäumen als sich von vorne ein weiterer Utahraptor näherte. Die Gruppe sprang schnell zur Seite doch der Raptor konnte sich gerade noch einen schnappen und verschlang ihn fast in einem Biss. Endlich waren sie zwischen den Bäumen und sofort kletterten sie hinauf. Zwei Raptoren näherten sich und kreisten einen Soldaten ein, der es nicht geschafft hatte, auf einen Baum zu klettern. Der fordere lenkte den ihn ab und dann schnappte der hintere Raptor zu. Die anderen mussten von den Bäumen aus dem blutigen Schauspiel, das sich ihnen bot, zusehen. Als praktisch nichts mehr vom Soldat übrig war, gingen die Raptoren weg. Da auf der Lichtung noch Eier waren, nahmen sie diese und rannten dann auf der anderen Seite der Lichtung wieder in den Wald hinein. Die Luft war rein und sie kletterten wieder von den Bäumen. Doch schon wieder waren sie getrennt. Lisa, Paul, zwei Soldaten und Deborah bildeten eine Gruppe und Pilot, Copilot, Mo, ein Soldat und ein Passagier bildeten die zweite Gruppe. General Mo: „Wissen sie, wo ihr Flugzeug ist?“ „Ja, etwa in diese Richtung. Warum?“, antwortete der Pilot. Darauf Mo: Ich brauche ein paar Blechstücke um unser Flugzeug zu reparieren, damit wir von dieser Insel runterkommen!“ „ Dann lasst uns gehen!“, meinte der Pilot und die Gruppe machte sich auf den Weg. „Und was jetzt?“, fragte Paul. Darauf antwortete Lisa: „Gehen wir zurück zum Flugzeug, die anderen machen das bestimmt auch!“ Paul fragte: „Ja wisst du noch wo es ist?“ „Ja, zum Glück“, antwortete Lisa. Auch diese Gruppe machte sich auf den Weg. Das Flugzeug war etwa gut eine Stunde Fussmarsch entfernt und sehr anstrengend, denn man musste über viele Wurzeln und Steine drüber und aufpassen, dass man nicht hinfiel. Kapitel 4: Getrennte Wege, gleiches Ziel ---------------------------------------- Plötzlich kam Lisas und Pauls Gruppe an einen Fluss. Er war klar und man konnte sogar Fische darin schwimmen sehen. Das Wasser war nicht sehr tief aber dafür war der Fluss recht breit. Lisa erinnerte sich an den Bach, an dem Die Stegosaurier tranken und kombinierte alles. Die Schlussfolgerung war, dass der Fluss irgendwo eine Gabelung hatte, wo der kleinere Teil als Bach weiter floss und der grössere als Fluss. Also sagte sie den anderen: „Wir müssen dem Fluss folgen und irgendwann wird eine Gabelung kommen, wo der Fluss sich in Bach und Fluss teilt! Dort müssen wir dann dem Bach folgen!“ Da Lisa am besten wusste, wo das Flugzeug war folgten sie ihr widerspruchslos. „Eine Frage, sind wir an diesem Baum nicht schon mal vorbeigelaufen?“, fragte Mo den Piloten. „Ähh, Mhh, keine Ahnung“, antwortete dieser verlegen. Darauf meinte Mo: „Ich glaube, wir laufen die ganze Zeit im Kreis. Sie haben doch gesagt, sie wissen wo sich das Flugzeug befindet!“ Darauf der Pilot: „So genau weiss ich das auch nicht mehr.“ „Dann machen wir doch kurz eine Pause und sie können in Ruhe darüber nachdenken, wo sich das Flugzeug befindet!“, schlug der General vor. „Ok“, meinte der Pilot. Sie setzten sich hin und lehnten sich an einen Baum. Es verging einige Zeit und dann sagte der Pilot, dass er wieder weiss, wo sich das Flugzeug befindet und die Gruppe brach auf. Auch Lisas Gruppe machte kurz eine Pause und Deborah beugte sich zum Fluss, um daraus zu trinken. Sie füllte ihre Hand und trank davon. Irgendwie war das Wasser noch fein, aber es hatte einen leicht fischigen Geruch. Auch die Soldaten bückten sich und tranken. Der Fluss machte an dieser Stelle, wo sie sich befanden, gerade eine Biegung und verschwand hinter den Bäumen des Dschungels. Das Wasser glitzerte im Schein der Sonnenstrahlen, die sich auf der Oberflache Reflektierten. Lisa schaute in den Himmel und bemerkte, wie der sich langsam deckte. Wahrscheinlich würde es bald zu Regnen beginnen. Nun waren alle wieder Fit und sie gingen weiter. Der General blieb stehen, da er ein Röhren vernommen hatte. Er schob einige Busche zur Seite und erblickte eine Iguanodonherde. Sie frass gerade. Die Kleinen frassen, was die Grossen von den Bäumen fallen liessen. Die Iguanodons hatten die Fähigkeit, wie viele ihrer Art, sich auf die Hinterbeine zu stellen um an die Blätter der Bäume kommen zu können und vor Angreiffern schneller davonzukommen. „Was für ein Anblick“, dachte der General. Die Jungen hatten nun genug gegessen und spielten, während die Älteren noch assen und sich später zur Ruhe legten. Der General machte eine Handbewegung, dass man ihm folgen soll. Sie schlichen an der Herde vorbei und gingen dann weiter. Irgendetwas beunruhigte Lisa. Als ob etwas hinter der Biegung wäre. Sie sagte den anderen, dass sie warten sollen. Sie schaute um die Ecke und entdeckte hinter der Biegung einen Suchomimus, der gerade Fische fing. Suchomimuse waren Fischjäger. Ihre Zähne waren so gekrümmt, dass ein Fisch nicht mehr aus dem Maul entwischen konnte und er wartete oft stehend oder liegend in Flüssen auf Beute. Sie waren etwas kleiner als ein T-rex. Lisa lief schnell zu den anderen zurück und sagte, dass sie noch nicht weitergehen möchte. Die anderen akzeptierten das und machten weiter Pause. Lisa ging zu ihrer Tasche und nahm den Fotoapparat daraus. Paul erkundigte sich: „Seit wann hast du denn diese Kamera und was willst du fotografieren?“ Lisa antwortete: „Die ha mir jemand geschenkt und ich will nur die Landschaft fotografieren.“ Sie tat so, als würde sie ein Foto vom Fluss machen und Paul setzte sich wieder hin. Darauf ging sie zurück zur Biegung und hielt die Kamera vors Auge. Sie wartete, bis sich der Suchomimus in eine gute Stellung brachte und knipste ein Foto. Der Suchomimus schreckte vom Geräusch auf und schaute um sich. Lisa versteckte sich schnell hinter den Bäumen. Da der Suchomimus nichts sah konzentrierte er sich wieder auf den Fischfang. Der General machte eine Pause, weil er das Flugzeug endlich erblickt hatte. Einige Dinosaurier hatten sich dort niedergelassen. Sie machten ein paar zischlaute und die Dinos hauten ab. Sie gingen ins Flugzeug hinein und setzten sich hin um eine Pause zu machen. Lisa überlegte immer noch, wie sie weiter kommen sollten. Denn irgendwie mussten sie am Suchomimus vorbei. Plötzlich stand Paul auf und sagte: „Es wird langsam Zeit, das wir weiter gehen.“ Lisa wollte ihn warnen doch es war schon zu spät. Er war bereits hinter der Biegung verschwunden. Plötzlich kam er zurück, dicht gefolgt vom Suchomimus. Alle standen auf und blickten in seine Richtung, als er ihnen zurief: „Rennt um euer Leben!!!!“ Alle rannten los doch schon hatte der Suchomimus einen Soldaten erwischt und schluckte ihn hinunter. Lisa schrie: „Schnell, in die Büsche!“ Sie hechtete zur Seite ins Dickicht. Die anderen machten es ihr nach. Sie warteten einen Moment und als die Schritte des Suchomimuses immer leiser wurden gingen sie zurück zum Fluss. Was für eine Erleichterung, er war weg. Sie konnten sich nun an die Weiterreise machen. Endlich hatten sie die Stelle erreicht, wo sich der Fluss trennte. Sie folgten dem Bach und kamen dann zu der Stelle, wo sich die Stegosaurierfamilie befand. Sie sahen das Flugzeug und waren erleichtert. Lisa ging hinein und sah die andere Truppe. Sie war sehr erfreut und stiess einen Freudenschrei aus. Einwenig später versammelten sich alle zu einem Rat und beredeten die Weiterreise. „Wir brauchen irgendetwas, um ein Stück Blech abtrennen zu können“, sagte der General. Der Pilot meinte:“ Und wer soll das dann tragen? Das ist doch schwer und behindert uns!“ „Wir brauchen es aber, um wieder von der Insel zu kommen. Also müssen wir diese Last wohl auf uns nehmen!“, warf Paul ein. Plötzlich erzitterte die Erde. Alle erschraken und schauten aus den zum Teil zerbrochenen Fenstern des Flugzeugs. Plötzlich stampfte ein riesiger Fuss auf die Erde. Es war ein Spinosaurus. Spinosaurier waren gefürchtete Jäger. Ihre Schnauze war lang wie die Eines Krokodils und auf dem Rücken hatten sie eine art Segel, aber niemand weiss, wozu es diente. Vielleicht war es zum speichern von wärme da, vielleicht aber auch nur zur Paarungssuche oder für Machtkämpfe. Der Spinosaurus roch das Blut, das aus den Wunden tropfte. Er sah zwar kein Tier oder etwas dergleichen, und doch führte der Geruch ihn an den richtigen Ort. Er senkte seinen Kopf und Schnupperte an der Nase des Flugzeuges. Als der Geruch stärker wurde, öffnete er sein Maul, biss in die Nase und riss sie ab. Lisa und die anderen zuckten zusammen, als sie die grossen Zähne sahen. Der Spinosaurus begann, weiter am Flugzeug zu beissen und riss noch ein grosses Stück blech am Rumpf ab. Der Passagier hatte solche Angst, dass er hinaus rannte und plötzlich vom Mund des Spinosaurus hochgehoben wurde. Der Spino schluckte ihn in einem Mal herunter und hatte dann kein Interesse mehr am Flugzeug. Er ging mit Lauten schritten davon und die anderen, die immer noch vor Angst schweisstriefend im Flugzeug sassen waren beruhigt. Nun konnten sie die Diskussion fortsetzen. Kapitel 5: Beschlossene Sache ----------------------------- „Also gut, ich bin einverstanden“, sagte Paul. Alle freuten sich, dass die Diskussion endlich vorbei war. Sie gingen nach draussen und musterten das abgebissene Stück Blech. Mo sagte: „Das Ding könnte passen. Ja ich denke das geht.“ Eine halbe Stunde später hatten sie aus den Fallschirmen im Flugzeug und aus ein paar Ästen eine Art Tragvorrichtung gebaut. General Mo und der übrig gebliebene Soldat wollten das Tragen übernehmen und so hievten die anderen das Stück Blech auf die Tragvorrichtung. Sie hatten beschlossen, den Weg zurück zu gehen, den Lisas Gruppe gewählt hatte. Also schritten sie langsam zu Bach zurück und folgten dem. Ausser ein paar Fischen im Wasser und ein paar nervigen Insekten begegneten sie keinem Tier auf ihrem Weg bis zum Fluss. Endlich angekommen, sahen sie über den Baumwipfeln die Spitze des höchsten Berges auf dieser Insel. „Wir müssen über die Bergkette dort hinten um dann durchs Tal auf die andere Bergkette zu gelangen, wo das Flugzeug liegt. Das heisst wir haben noch etwa einen Tagesmarsch vor uns.“ Deborah seufzte. Sie setzten ihren marsch entlang des Flusses fort, wenn auch ein wenig langsam. Sie wollten so schnell wie möglich beim Flugzeug sein. Plötzlich hielt Lisa inne. Am Boden vor ihr lagen eine zerfetzte, blutverschmierte Militärjacke und ein Helm. Nebenan im Wasser war ein Maschinengewehr, das von einem Ast abgefangen wurde. Ihr kamen die Erinnerungen hoch, denn zum ersten Mal sah sie die Überreste eines der Opfer. Als sie ihren Kopf nach rechts drehte, sah sie einem Baum ein Paar Beinknochen mit fast ganz zerrissener Hose. Dieser Anblick lies sie erst recht erschaudern. Doch sie konnte sich überwinden und kickte die auf dem Weg liegenden Sachen ins Wasser, sodass niemand darüber stolpern konnte. Langsam erschöpften die Blechträger und hielten es für notwendig, eine Pause zu machen. Alle setzten sich hin und starrten etwas an oder redeten mit jemandem. Lisa schaute in den dichten Dschungel und sah dort auf einmal ein paar Pachycephalosaurier auftauchen. Pachycephalosaurier waren ein wenig grösser als ein Mensch. Ihr markantestes Merkmal ist der dicke Schädel, den sie für Macht- und Paarungskämpfe gebrauchten oder in einfach zum Spass einsetzten. Sie frassen ein wenig Laub vom Boden und machten dann auch ein paar Spielchen, wo sie wahrscheinlich herausfinden wollten, wer den dicksten Schädel hatte. Lisa machte es Spass, denen zuzusehen bei ihrem wilden treiben. Doch am meisten sehnte sich ihr Herz nach der sicheren Wohnung, der Stadt. Sie hatte noch Hoffnung, aber war es genug, um durchzuhalten. Langsam war auch sie, als eigentlich harter Mensch, der viel aushalten mochte, am Ende oder nahe davor. Doch wieder gelang es ihr, all ihren Mut zusammenzupacken und neue Hoffnung zu schöpfen. Paul stand nach einer Weile auf und fragte: „Können wir jetzt weitergehen. Ich möchte so schnell wie möglich beim Flugzeug sein.“ Mo nickte und stand auf. Der Soldat spürte, dass sich die Trage bewegte und stand ebenfalls auf. Nun standen auch die anderen auf und es konnte weitergehen. Nach kurzer Zeit erreichten sie einen Ort, den sie gut kannten. Doch auf der Lichtung waren nicht mehr Brachiosaurier oder die anderen Saurier, die am Mittag da waren, sondern Ankylosaurier. Diese Tiere waren Pflanzenfresser, doch sie waren nicht ungefährlich. Sie trugen auf dem Rücken einen Panzer aus Knochenplatten, der sie gut schützte. Am Schwanz hatten sie eine Art Keule, die etwas eiförmig war und einen Durchmesser von bis zu 40 cm. Erreichen konnten. Damit konnten sie sogar den Knochen eines T-rex zertrümmern. Lisa holte die Kamera hervor und schoss mit hohem Zoom ein Bild. Dann sagte sie: „Wir müssen an ihnen vorbei schleichen. Ein Umweg würde sich nicht Lohnen, da es schon bald Dunkel wird. Das kleinste Geräusch könnte sie in Aufregung bringen und sie würden mit ihren Schwänzen wild um sich schlagen. Wenn jemanden die Keule am Schwanzende trifft, ist er Tot! Verstanden.“ Alle nickten. Sie gingen vorsichtig auf die Tiere zu. Allen war nun bewusst, dass das leiseste Geräusch die Tiere aufschrecken könnte. Jeder ging etwas geduckt und achtete auf seine Füsse. Die Situation war sehr angespannt. Plötzlich ertönte ein lautes Knacken. Der Soldat war aufeinen Zweig getreten und schon begann die Ankylosaurier zu brüllen und wild ihre Schwänze herumzuschwingen. Lisa stürmte nach vorne und schaffte es ins sichere Dickicht des Waldes. Paul wich gekonnt mit einer Hechtrolle einer von vorne kommender Schwanzkeule aus. Lisa lehnte sich an einen Baum, atmete aus und wartete auf die anderen. Da sah sie auch schon Paul kommen gefolgt von einem lauten, unbeschreiblichen Geräusch. Es tönte, als ob jemand auf einen Stein hauen wurde, auf dem einige Zweige waren. Plötzlich sah sie etwas auf sie zufliegen, dass neben ihr auf dem Boden landete. Es war der Soldat. Lisa tastete nach Verletzungen. Paul rannte wieder nach draussen. Deborah, Pilot und Copilot hatten den General überholt und stürmten auf den Wald zu. Doch Mo kam nicht Vorwärts, da ihm niemand half. Doch auf einmal spürte er, wie das andere Ende der Trage hochgehoben wurde und zwar von Paul. Nun begaben auch sie sich Richtung Wald. Lisa tastete am Brustkorb, der sich sehr weich anfühlte. Der Soldat musste jede Rippe gebrochen haben und wahrscheinlich war auch seine Wirbelsäule beschädigt. Lisa war klar, dass es ihn am Brustkorb erwischt hatte. Sie schaute in die leeren Augen, den Glasigen blick des toten Soldaten. Sie sank auf die Knie und bemerkte gar nicht, dass nun alle da waren. Ihr gingen wilde Gedanken durch den Kopf: „Wer wird wohl als nächstes draufgehen? Werden wir es überhaupt jemals von dieser Insel schaffen? Was wenn? Wir sind bestimmt schon zwei oder drei Tage hier, so genau weiss ich dass nicht mehr. Es wird sicher die Presse und all das am Flughafen warten. Was sollen wir ihnen dann sagen? Jedenfalls nicht die Wahrheit! Wie mach ich es dann mit dem Buch, falls ich je hier weg komme?“ Paul berührte Lisas Schulter und sie schreckte hoch. „Können wir weiter? Es wird bald Dunkel und wir wollen einen geeigneten Schlafplatz finden“, fragte Paul. „Ok“, antwortete Lisa und stand auf. Sie musste jetzt stark sein. Ihre Gedanken abwimmeln. Und was half ihr dabei? Eine schwere Aufgabe. Sie schlug vor: „Wir gehen jetzt noch bis zu den Bergen und suchen dort nach einem geeigneten Schlafplatz.“ General Mo sah plötzlich eine art Weg wo die Blätter und Äste abgehackt waren und man gut durchgehen konnte. Er wusste, das sie von dort gekommen waren und sagte dann: „Folgt mir, ich weiss, wo das es lang geht. Ich habe den Weg entdeckt, von wo ich und Paul gekommen waren!“ Er ging voran und Lisa sagte: „Dann los, alle ihm nach!“ Sie ging los und folgte Mo. Hinter ihr lief Paul, dann Deborah, Copilot und zuletzt der Pilot. Kapitel 6: Die Opferung ----------------------- Der dichte Dschungel wurde leicht Dunkler und über den Baumwipfeln wurde es schon bald Nacht. Doch unter den ganzen Bäumen bemerkte man kaum, dass die Sonne schon fast untergegangen war. Fünf Gestalten wanderten zwischen den Bäumen hindurch und folgten einem Weg, der aus abgehackten Ästen und Büschen bestand. Man hörte sie kein Wort reden, einzig das Rascheln der Farnpflanzen, auf die sie traten und Geräusche der Dinosaurier durchbrachen die Stille. Weit entfernt, in Bern, sass der Reporter Roberto Caloni, der unter anderem für den BZ, die Bernerzeitung, arbeitete, in seiner Wohnung und schaute gerade die Tagesschau. „Noch immer keine Spur von den Vermisste“, verkündete die Nachrichtensprecherin, „Auch die Suchtrupps sind noch nicht zurückgekehrt. Wir hoffen, es sei nichts passiert und das sie bald zurückkehren werden. Nun kommen wir…“ Roberto schaltete ab. Er hatte schon lange keine gute Story geliefert und wünschte sich sehnlichst, dass das Flugzeug zurückkehren werde und er die Hammerstory bringen kann. Er stand auf und ging in sein Schlafzimmer. Der Mond schien kaum am Nachthimmel, denn dunkle Regenwolken schoben sich langsam vor ihn. Die ersten Tropfen fielen bereits vom Himmel und die Gruppe hatte nun schon fast den Fuss der Bergkette erreicht. Plötzlich rief der General: „Da, ich sehe Felsen! Wir haben es geschafft!“ Er beschleunigte seinen Gang, erreichte die hohe Felswand und blickte sich um. In der Dunkelheit war es schwer, etwas zu erkennen, aber doch sah er nur ein paar Schritte entfernt einen Felsvorsprung. „Da unten können wir unser Nachtlager aufstellen!“, rief er den anderen zu, die zu der Stelle schauten. Die anderen nickten und sie gingen unter den Felsvorsprung. Ein kleines Feuer loderte und Regen tropfte gegen den Felsvorsprung, in dessen Schutz die anderen in ihren Schlafsäcken lagen. Nur ein paar schliefen, nämlich Mo, der Pilot und der Copilot. Paul hatte wache und Lisa und Deborah konnten nicht einschlafen. Lisa hatte Angst, Angst davor, was noch kommen könnte. Sie war traurig, denn so viele hatten schon auf dieser verfluchten Insel ihr Leben gelassen. Ein Blitz erhellte den Nachthimmel und Lisa zuckte zusammen. Nun fielen auch Deborah die Augen zu und sie war mit Paul alleine wach. Doch seine Nachtwache war auch schon bald zu ende und er wurde sich dann auch hinlegen. Mo hatte nun die Nachtwache übernommen. Lisa schlief kurz ein doch nicht lange. Als sie die Augen öffnete lag ihr Mann neben ihr. Er war auch noch wach. Wieder ein Blitz. „Ich hoffe, das Gewitter ist Morgen vorbei“, begann Paul das Gespräch. „Hoffentlich leben wir Morgen noch“, meinte Lisa. „Sag nicht so was“, meinte Paul, „sonst bist immer du die, die den Mut behält wenn alle andren ihn schon verloren haben und nicht ich oder jemand anderes!“ Lisa schaute ihn traurig an und sagte dann ernst: „Es ging ja noch nie um leben und Tod!“ Sie drehte sich hin und wollte nicht mehr reden. Paul legte drehte sich auch und sie waren nun rücken an rücken. Mitternacht war nun schon lange vorbei, doch es war noch nicht Morgen. Der Copilot hatte die wache übernommen und es regnete nun in Strömen. Der Boden ausserhalb des Schutzes, der der Felsvorsprung bot, war matschig und nass. Lisa war so müde, dass sie doch noch eingeschlafen war, doch nicht für lange. Ein Blitz zückte am Himmel und es dröhnte der Donner. Doch dann war wieder ein leises donnern zu hören. Lisa wurde vom Lärm geweckt. Wieder war ein donnern zu hören, doch wieder kein Blitz. Nun waren alle wach und Mo fragte sich: „Merkwürdig, Donner aber kein Blitz“ Lisa dachte das gleiche und kam dann zu Entschluss: „Irgend ein grosser Dino muss sich uns nähern. Am besten machen wir die Feuer aus und gehen bis ganz hinten an die Felswand!“ Sie folgten Lisas Befehl. Die Feuer wurden gelöscht und sie gingen alle mit ihren Sachen bis ganz hinten an die Felswand. Doch Lisa hatte etwas vergessen. Sie rochen alle nach Blut und frischem Fleisch durch die vielen Verletzungen, die sie hatten. Lisa wollte genaueres über das Tier, das sich näherte, herausfinden und so lauschte sie den Schritten. „Es sind zwei und es sind wahrscheinlich Fleischfresser“, flüsterte sie den anderen zu. Die Schritte wurden immer lauter und nach einer Weile bewegten sich die Baumkronen. Eine Schnauze eines gigantischen Fleischfressers kam aus dem grün hervor. Lisa erkannte ihn sofort. Länger als ein T-rex und grösser als ein Spinosaurus. Der Giganotosaurus war einer der mächtigsten und grössten Fleischfresser den es je gab. Sein Schädel war grösser und er hatte längere Arme als der T-rex. Ausserdem besass er drei Finger. Wahrscheinlich jagten diese Tiere in kleinen Gruppen. Alle waren ganz still. Ein zweiter Giganotosaurus kam aus dem Dickicht und die beiden kamen auf den Felsvorsprung zu. Sie rochen das Blut. Sie senkten ihre Köpfe und rochen beim Felsvorsprung. Als die Gruppe die riesigen, fast zwei Meter langen Köpfe sah, wussten sie es. Sie hatten keine Chance. Die Giganotosaurier könnten die Felswand, an die sie sich pressten, mühelos erreichen und dann war es um sie geschehen. Als sich einer der zwei mit Zähnen bestückten Köpfe langsam der Felswand näherte, stand Deborah auf. Durch das Geräusch eines wegrutschenden Steines drehte sich der Kopf in ihre Richtung. Nun rannte Deborah los. Ins fahle Licht des Mondes nach draussen. „Nein!!!“, dachte Lisa, doch sie getraute sich nicht, zu schreien“ Sie griff zum Beutel, wie bei einem Instinkt, dem sie folgen musste, und machte ein Foto der Giganotosaurier. Doch sie beachteten den Blitz gar nicht, da es ja gewitterte und es auch ein normaler Blitz hätte sein können. Deborah rannte weg. Sie schaute nicht nach hinten zu der Gefahr. Sie schaute nur gerade aus. Plötzlich sah sie einen umgefallenen Baumstamm. Sie sprang, doch ihr Hosenbein blieb an einem Ast hängen und sie landete unsanft auf dem Boden. Der Giganotosaurus wollte zuschnappen, doch sie rollte sich zur Seite und der Gigant verfehlte sie nur knapp. Deborah stand auf und sah aus den Augenwinkeln, wie der andere Giganotosaurus über dem Baumstamm sprang und sie schon beinahe eingeholt hatte. Sie rannte nun noch schneller. Lisa streckte ihren Kopf hinaus und sah dem Schauspiel zu, voller Angst. Als Deborah und die zwei Giganotosaurier im Dickicht verschwunden waren und nur noch das Knacken der Bäume, die sie währen ihrer jagt umwarfen, zu hören war, ging sie wieder zu den anderen. „Ich glaube, wir sollten uns hinlegen“, meinte Paul. Alle legten sich in ihre Schlafmatten und schliefen, einer nach dem anderen, ein. Nur noch Lisa und Paul waren wach, doch Paul war ebenfalls müde und schlief bald darauf hin. Lisa dachte nach, dachte nach über das, was passiert war, über das, was noch passieren konnte. Doch auch sie bemerkte ihre Müdigkeit. Sie schaute noch einmal auf, überprüfte, ob wirklich alle schliefen. Dann legte sie sich hin und Schloss die Augen. Paul hatte recht, sie musste sich nun zusammenreissen, sie, die immer die mutigste war, musste ihre Angst überwinden. Sie drehte sich noch einmal. „Was wird uns Morgen auf dieser Insel erwarten?“, fragte sie sich. Bald darauf schlief sie ein so wie die anderen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)