Der erste und der letzte Abend... von Dark_Phoenix ================================================================================ Kapitel 1: es gibt nur eins.... ------------------------------- Ich kannte dich kaum…. Wir gingen in dieselbe Klasse, und trotzdem hatten wir zu deinen Lebzeiten fast nie Kontakt gehabt. Die einzigen Sätze die wir wechselten gingen um die Hausaufgaben oder irgendwas anderes schulisches. Das bereue ich jetzt. Ich hätte dich so gerne als die Person kennen gelernt, die du wirklich warst. Als die Person, die du in jener Nacht warst als du allem ein Ende setztest. Denn das war deine wirkliche Persönlichkeit, nicht diese verstellte, die alle anderen kannten, denn das war eine gespielte, damit keiner herausfand was du wirklich warst,….wer du wirklich warst. Ich kann es immer noch nicht glauben, wie dein Leben geendet ist. Wie du es beendet hast. Aber bis heute bereue ich nicht, dass ich da war,…bis zum Schluss. Es war dieses verdammte Sommerfest. Warum musstest du nur wieder anfangen zu kiffen. Ich verstehe es nicht. Ich hatte die ganzen Jahre über nicht den Eindruck eines abhängigen Kiffers von dir. Davon hatte ich an meiner alten Schule genug kennen gelernt. Aber warum beschwere ich mich? Ich tue es ja auch. Kiffen war einen Zeit lang das einzige was ich konnte. Und ich hatte es bis zu jenem Abend nie geschafft komplett davon loszukommen. Wir hatten unglaublich viel Spaß auf diesem Fest, kiffen macht doch jede Feier rund. Und trotzdem endete die Freude dieses Abends für uns beide in einem dieser verdammten kalten Kellerräume. Ich weiß heute nicht einmal mehr, wie wir beide dort gelandet waren. Ich weiß nur noch, dass du zufällig die Narben auf meinem Arm gesehen hattest und daraufhin kamen wir uns näher, du zeigtest mir deine. Das hat mich wirklich geschockt. Du hattest auf mich immer so einen fröhlichen Eindruck gemacht, dass hätte ich nicht von dir gedacht. Auf jeden Fall kamen wir uns dann näher, wir redeten ewig, über Gott und die Welt und über die Gründe die wir dafür hatten. Spät an diesem Abend dann, nach vielen Stunden reden saßen wir dann in diesen verdammten Raum….wir saßen an der Wand und du sagtest mir, das es dich sehr freute, dass du vor deinem Tod noch eine Person wie mich kennen gelernt hast. Eine Person die so war wie du. Als du dann allerdings sagtest, dass du keine Lust mehr auf dein Leben hättest war ich doch etwas geschockt. Aber ich verstand dich trotzdem, wie oft hatte ich dieses Gefühl selbst gehabt. Nur nie den Mut dem alles wirklich ein Ende zu setzen. Du zogst deine Waffe aus der Tasche, du hattest sie doch tatsächlich den ganzen Abend mit dir herumgetragen. Ich versuchte dich noch davon abzuhalten. Als du dann allerdings sagtest, das du dich entschieden hättest bat ich dich mich mitzunehmen. Das wolltest du aber nicht. Ich halte mein Versprechen, eines Tages komme ich nach. Und dann sind wir wieder zu zweit. Beide saßen wir an dieser Wand. Du hattest deine Waffe in der Hand und deinen Kopf an meiner Schulter. Du batest mich zu gehen, das wollte ich aber nicht. „Ich werde bei dir bleiben, bis es vorbei ist!“, das sagte ich dir damals und das tat ich auch. Ich nahm dich in den Arm und du legtest deinen Kopf zurück auf meine Schulter. Das deine Kugel mich auch treffen könnte war mir egal, ich hoffte es sogar. Und dann war es vorbei, mit einem lauten Knall schoss die Kugel aus dem Pistolen Lauf und traf dich wie gewollt an der richtigen Stelle in den Kopf. Du brachst auf meiner Schulter zusammen. Ich weinte… Weinte um einen Kerl, den ich nicht einmal wirklich kannte. Den ich nie richtig kennen lernen sollte… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)