I lose myself in you von abgemeldet (verwirrende gefühle und noch mehr chaos) ================================================================================ Kapitel 3: Sitzen gelassen -------------------------- Chiaki stand am Gatter der Weide von Colonel und blickte seinen Hengst an. Marron stand in der Nähe von Colonel und blickte das Pferd an. Sie versuchte ihn nicht anzulocken oder zu verscheuchen. Sie standen einfach nur da und blickten sich an. Marron strahlte eine innere Ruhe aus, die Colonel wohl auch spürte, denn seit er hier war, gab es noch keinen Ärger oder Rückschritte mit ihm. Sie kamen langsam, wenn auch nur langsam immer einen Schritt voran. Chiaki beobachtete Marron und seinen Hengst. Es war ein schönes und ruhiges Bild. Nichts schien daran Falsch. Auch wenn er immer wieder seinen unbewussten Drang Marron anzuschauen nicht nachgeben wollte, schaute er sie dennoch immer wieder an und bewunderte sie regelrecht. Sie war wunderschön, dass wusste er. Der Blauhaarige hörte Schritte auf dem Schotterweg hinter sich. Er drehte sich um und sah Hijiri. Dieser kam zu ihm und lehnte sich ebenfalls gegen den Zaun. Er hatte seine roten langen Haare wieder mal zu einem Zopf gebunden. Es stand ihm gut, aber Chiaki hielt nichts von Männern die lange Haare trugen, auch wenn Hijiri ein guter Freund von ihm war. So war es nun mal, aber das wusste Hijiri aber auch. „Wie kommt Sie voran?“, fragte er seinen Freund. Chiaki Nagoya blickte wieder zu Marron und seinem Pferd. Warum interessierte sich Hijiri für Marrons Arbeit? Er tat doch eh bloß nur so. „Sie meint, ich kann Kaya bald herbringen.“ „Das ist doch gut, oder?“ Chiaki nickte ohne zu ihm zu blicken. Er blickte wie gebannt auf die junge Frau. „Sie ist sexy.“, meinte Hijiri dann nur, weil den abwesenden Blick seines Freundes merkte. Chiaki blickte ihn fragend an. Wie kam er jetzt auf so was? „Aber sie steht nicht auf Männer wie uns.“ Chiaki zuckte mit den Schultern und blickte wieder zu ihr. „Sie kümmert sich um mein Pferd. Das ist das einzige was mich an ihr interessiert.“ „Als wäre das der Einzige Grund warum du jeden Tag hier bist.“, meinte Hijiri mit einem Schmunzeln zu ihm. Chiaki Nagoya zuckte mit den Schultern und fuhr sich durch die Haare. „Ich weiß nicht was du meinst, Hijiri.“ „Du stehst auf Brünette junge Mädchen.“ Chiaki seufzte. „Marron ist einfach…“ „Ja sie ist etwas Besonderes. Das weiß sie auch selber.“, meinte Hijiri. Chiaki blickte ihn an. „Glaub mir mein Freund, die ist ein harter Fall. Die lässt dich abblitzen, immer und immer wieder. Die kann man nicht so einfach knacken.“ Chiaki kannte diese Sprache. Und er sprach selber auch oft so, vor allem über Frauen. Er war jemand und ist jemand der seine Abenteuer brauchte. Was er nicht brauchte, ist eine Beziehung mit einer Frau. Eine Beziehung in der es Diskussionen und Probleme gab. Chiaki wollte einfach nur sein Spaß, nichts anderes. Die einzige Frau in seinem Leben war seine Schwester. Für Kaya tat er alles. Sie war sein kleiner Engel. „Sie kümmert sich um mein Pferd. Nein um das Pferd meiner Schwester. Deswegen bin ich hier, wegen meiner Schwester, weil sie nicht hier sein kann.“ „Das soll ich dir glauben?“ „Tu was du nicht lassen kannst, Hijiri.“, meinte der Blauhaarige nur und fuhr sich durch die Haare. Er lehnte sich wieder gegen den Zaun. Colonel trat auf Marron zu. Dann blieb er wieder stehen. „Du hast es auf sie abgesehen, mein Freund. Ich kenne diesen Blick.“ Chiaki blickte ihn an, drehte sich dann um und ging von dannen. Auf solche Gespräche hatte er nun echt keine Nerven. Hijiri sollte ihn mit dem Thema Marron in Ruhe lassen. Er wollte nichts von so einer Frau. Sie passte nicht zu ihm und nicht in sein Schema. Maya kam zu Marron. Sie hatte noch ihre Reitklamotten an und war über und über mit Schlamm beschmiert. Marron grinste als sie ihre Kollegin und Freundin so sah. „Was ist dir denn passiert?“ Maya grinste auch. „Lach du nur. Aber unser kleines Hengstfohlen, was ich bereiten soll, meinte heute, sein Spaß mit mir treiben zu müssen.“ „Ja, das sehe ich.“, sagte Marron und schloss die Box von Colonel nachdem sie ihm sein Futter in die Futterbox geschüttet hatte. Sie blickte hinein und lächelte zufrieden, als sie sah, dass er das Futter von ihr aß. Er tat sich am Anfang sehr schwer und wollte das Kraftfutter was sie ihm verabreichte nicht anrühren. Inzwischen aß er davon. Wenn auch nicht alles, aber er aß aber davon. Für Marron zählten nun mal vor allem die kleinen Schritte im Leben. Und sie hatte durch ihre Arbeit mit Tieren gelernt, dass sie es zu nichts bringt, wenn sie hetzt. Sie sollte ihr Leben für den Moment genießen und das tat sie auch. „Ich hab gesehen, dass der BMW immer noch da steht.“, meinte Maya nun. Marron zuckte mit den Schultern. „Seid ihr verabredet oder so?“ Marron blickte sie an. „Er bezahlt mich dafür, dass ich mich um das Pferd kümmere.“ „Das schließt das Eine vom Anderen wohl nicht aus.“, meinte Maya. Marron blickte sie nur fragend an. „Ich weiß nicht, was er von mir möchte.“ „Ich wäre erstaunt, wenn er nichts von dir möchte.“, meinte Maya und ging in den Stall. Marron blickte ihr hinterher. Sie seufzte. Maya versuchte sie gerne mit Männern zu verkuppeln, aber sie gab auch meistens wieder auf, weil Marron nie anbiss. Nach einer Weile klopfte es an ihrer Tür. Marron kam gerade aus der Dusche, hatte ihren Bademantel noch an und war gerade dabei einen Kakao zu trinken, den sie nun aber wieder auf den Tisch stellte und an die Tür ging. Als sie die leichte Holztür öffnete, staunte sie mit offenem Mund den Gast an. Vor ihr stand Chiaki Nagoya. Im Anzug. In einem schicken maßgeschneiderten, keinen Stangen Anzug. Nein, ein Richtiger. Er trug sogar ein Hemd darunter und eine Krawatte. Marron wusste absolut nicht was sie sagen sollte. „Wir waren verabredet.“, meinte er zu ihr. „Wir waren was?“ Sie wusste nicht ob sie sich verhört hatte oder die Frage nicht richtig verstanden hatte. „Wir wollten doch essen gehen.“, meinte Chiaki zu ihr. Sie hatte ihn immer noch nicht zu sich rein gelassen und blickte ihn immer noch an. Nun fing es auch noch an zu regnen. Sie sagte immer noch nichts. „Möchtest du mich nicht rein lassen?“, fragte er sie dann vorsichtig. Perplex von dieser Frage und von seinem ganzen Auftreten, ließ sie ihn dann einfach rein. Sie vergaß sogar vollkommen, dass sie nur im Bademantel vor ihm stand. Er trat in ihre Wohnung und schloss die Tür hinter sich. Marron stand immer noch vor ihm und blickte ihn an. Sie hatte ihn versetzt? Chiaki wusste auch nicht wie er sich jetzt verhalten sollte. Er wurde ein wenig rot, als er Marron so im Bademantel vor sich sah. Er wusste nicht ob er stehen bleiben sollte oder ob er sich hinsetzten sollte. Ob er sie fragen sollte, warum sie ihn versetzte hatte. Ob sie es einfach vergessen hatte. Wie sie mit Colonel weiter kam. Er wusste es nicht und das verwirrte ihn nur noch viel mehr. So was hatte er noch nie durchmachen müssen. Diese Frau verwirrte ihn komplett. Marron blickte ihn fragend an. Sie wusste ebenfalls nicht was sie sagen sollte. Männer waren ihr ohne hin ein Rätsel. Wann hatten Sie denn ein Date ausgemacht gehabt? Marron wäre die letzte gewesen die mit einem Mann essen gehen würde. „Es tut mir Leid.“, brachte sie dann plötzlich hervor. In ihrer Stimme lag Unsicherheit. Das hörte er sofort heraus. Er blickte sie an und nickte. Er seufzte innerlich. „Naja, vielleicht hab ich ja den Termin nicht so deutlich gemacht.“ Nun blickte sie ihn fragend an. „Ich hab es vergessen.“ Er nickte. „Verstehe.“ Sie zog ihren Bademantel enger zusammen. Sie fühlte sich unsicher und unwohl in ihrer Haut. „Marron ich…“, wollte er anfangen, doch er stoppte, als er ihren Blick sah. Warum fühlte sie sich so unsicher in seiner Nähe, das hatte er noch nie gehabt?! „Ich hätte nicht gedacht, das jemand wie du mit mir…“ Sie wusste nicht wie sie es sagen sollte. „Du meinst Einen wie mich aus hohem Haus?“ Sie blickte ihn überrascht. Ja, das wollte sie sagen. Marron nickte und blickte zur Seite. „Ich hab noch nie Abfuhr bekommen.“, gestand er sich. Er sprach es laut aus und war überrascht darüber. Sie blickte ihn an und erkannte ihn nicht wieder. Es klang so arrogant. Vermutlich war er das auch. Vermutlicht hatte sie seinen Stolz verletzt. Dann sollte es doch ganz Recht sein, dass sie ihn vergessen hatte. Auch wenn sie es eigentlich nicht vor gehabt hatte. Er setzte sich hin. Er musste sich einfach hinsetzten. Irgendwie lief gerade alles aus den Fugen. Er wollte das doch gar nicht sagen. Chiaki blickte dann Marron an. „Ich weiß nicht, was du getan hast. Aber du hast mich verhext.“ Marron war erschrocken über diese Worte. Vermutlich sollten sie schön und romantisch klingen, vermutlich taten sie das auch, aber irgendwie vernahm sie es anders war. „Ich denke, Sie sollten jetzt gehen, Mr. Nagoya.“, versuchte sie es förmlich. „Ich weiß, dass du nicht viel von Männern hältst und ich kann dir auch nicht versichern, dass ich anders bin als die Männer die du kanntest und die dir so wehgetan haben.“ Er blickte sie an. Sie war schon auf den Weg zur Tür gewesen und stand nun mitten drin, mit dem Rücken zu ihm. „Vermutlich bin ich nicht anders. Ich bin Jemand der abends in Clubs geht und dann mit einer wildfremden nach Hause geht. Ich bestell ihr dann am nächsten Morgen ein Taxi ohne ihren Namen gekannt zu haben.“ Er stand auf. „Ja du hast Recht. Ich bin es nicht wert mit jemand wie dir auszugehen.“ Sie drehte sich und blickte ihn an. Er hatte etwas Verwegenes und Trauriges an sich. Er war nicht verletzt, er war traurig über die Tatsache. Er war wirklich traurig. Doch sie konnte nichts sagen. Er ging zur Tür und schloss sie hinter sich wieder. Marron blickte erschrocken auf die Tür, die sich vor ihren Augen geschlossen hatte. Sie sackte in sich zusammen und wusste nun gar nichts mehr. Sie wollte doch nie mit einem Arbeitskollegen etwas anfangen, außerdem nicht mit einem wie mit diesem Chiaki, er war doch genauso wie dieser Hijiri. Was sollte das alles hier? Sie hatte doch gar nichts gemacht und warum fühlte sie sich jetzt dennoch so schrecklich schuldig? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)