Wie Feuer und Eis von abgemeldet (Wenn Himmel und Hölle aufeinander prallen) ================================================================================ Kapitel 1: Der Sturm bricht los ------------------------------- Die Sonne war erst vor kurzem untergegangen, aber sie war müde. Ihre Beine schienen sich automatisch zu bewegen und ihr Kopf fühlte sich schwer an. Seit zwei Tagen war sie ununterbrochen zu Fuß unterwegs gewesen und verlor allmählich die Geduld. Der Kazekage hatte sie zu sich befohlen und ihr aufgetragen, dass sie einen Brief nach Konoha bringen solle. Sie wusste selbst gut genug, dass sie gerade mal ein Durchschnitts Ninja war, aber diese Aufgabe war eine Beleidigung! Murrend lief sie weiter. Wenn sie jetzt keine Pause machen würde, käme sie bei Tagesanbruch in Konoha an. Ein Rascheln erweckte ihre Aufmerksamkeit. Sie wand den Kopf und sah zu den Büschen am Wegesrand hinüber. Ein Hund…nein, ein Wolf steckte seinen Kopf neugierig heraus und beäugte sie. Ebenso fasziniert schaute sie das Tier an. Wölfe hatte sie schon öfter gesehen, aber dieses Tier war anders. Besonders groß und mit blauen Augen gesegnet. Der Wolf wand sich ab und verschwand wieder in den Büschen. Betrübt ging sie weiter die Straße entlang, immer ihrem Ziel entgegen. Wenig geräuschvoll schlich sie weiter durch das Unterholz. Die Menschen aus dem Dorf würden sie nicht angreifen, von daher bestand kein Grund zur Sorge. Für sie war sie einfach nur ein Wolf, einer von relativ vielen, die es hierzulande gab. Sie folgte diesem Geruch. Dem Geruch, der ihr schon seit Stunden in der Nase hing. Sie war ihm die ganze Zeit gefolgt und der Geruch war relativ deutlich geworden, aber es war nicht die junge Frau gewesen, die auf der Straße gegangen war. „Maaah…“ stöhnt er. Er war einfach drauf los geflogen, also keiner hin gesehen hatte. Er hatte niemandem auch nur ein Wort gesagt. Nur Flash hatte er bei sich, seinen treuen Freund und Wegbegleiter. Sorata setzte sich auf und rieb sich den Kopf. „Autsch!“ Da würde wohl noch ne nette Beule ihren Durchbruch finden. Flash sah ihn fragend an. Er winkte lustlos ab. Von der Erde hatte er sich mehr erhofft, als ein plötzliches Sturmgewitter, dass ihn unsanft zu Boden befördern würde. Mehrere Baumkronen hatte er im Fall durchbrochen, bis er letztlich auf diesem Felsen gelandet war. Genauso fühlte sich sein Kopf auch an. Er stand auf. Vorsichtig bewegte er seine Flügel, die im Licht des Halbmondes wie schwarzes Gold schimmerten. Einer schien verstaucht zu sein. „Da hab ich mir ja wieder was tolles eingebrockt…“ knurrte er sich selber an. Gehen war er nicht gewohnt, bisher hatte er auch kleinste Strecken stets fliegend zurückgelegt. Langsam torkelte er vorwärts. Seine Laune war eh schon im Keller, aber als er den Abhang hinunter sah, auf dem er stand, fiel sie restlos in den Keller. Er konnte ja kaum gehen…wie sollte er da klettern können? Plötzlich schlug Flash Alarm. Er konnte sich gar nicht so schnell umdrehen, wie die Bestie ihn ansprang. Abwehrend hielt er sich die Arme vor den Körper und ließ sich nach hinten fallen. Und stürzte so geradewegs in den Abgrund. „Wunderbar…“ murrte Hatchiko, als sie auf die Straße sah. Es musste bei dem Gewitter am Nachmittag einen Erdrutsch gegeben haben, jedenfalls war die Straße blockiert. Sie hätte mit einem kleinen Umweg ohne Schwierigkeiten weiter gehen können, aber sie hatte keine Lust mehr. Gelangweilt sah sie auf das Geröll vor ihr und überlegte, wie sie da am sichersten drüber steigen konnte. Ein Geräusch über ihr zerrte sie aus ihren Überlegungen. Etwas stürzte von oben herunter. dachte sie sich und ging ungerührt einen Schritt zur Seite. Aber das, was da vor ihr zu Boden krachte war kein Fels. Es war ein Mensch…oder auch nicht… Mit einem angewiderten Gesichtsausdruck betrachtete sie den leblosen Körper. Sie ging einen Schritt näher ran. Neben dem unbekannten Flugobjekt kniete sie sich nieder und streckte vorsichtig eine Hand aus. Mit den Fingerspitzen glitt sie sanft über einen der schwarzen Flügel. Ruckartig zuckte der ganze Körper dessen, was da vor ihr lag. Es stöhnte. Ungläubig starrte sie es an, während es langsam die Augen öffnete. Vorsichtig setzte es sich auf, während über ihnen ein Falke schrie. Es sah sie an. Augen, die wie aus perfektem Jade gefertigt zu sein schienen, starrten in die Augen einer jungen Frau, deren tiefes Violett an den krönenden Abschluss einer Dämmerung erinnerten. Sie konnte sich kaum von diesem Anblick lösen…diese Augen, umhüllt von einem blassen Gesicht und schlohweißen langen Haaren, die im krassen Kontrast zu den Pechschwarzen glänzenden Flügeln standen, rissen ihre Aufmerksamkeit nur so an sich. Die Szenerie wurde unterbrochen, als der Falke erneut schrie und das Wesen vor ihr den Kopf nach oben riss. „FLASH!!“ brüllte er zu Himmel hinauf. Wie ein wohlgeformter Stein schoss der Vogel vom Himmel herab und landete elegant neben ihm. Sie starrte ihn immer noch an. „Was kuckst du so?“ fuhr er sie in einem verachtenden Tonfall an. „Öhm…bist du neu hier? Nebenbei…was bist du?!“ fragte sie neugierig zurück. „Wahnsinn…es kann sprechen…“ platzte es aus ihm heraus und er verdrehte genervt die Augen. „Was bist du?!“ hakte sie erneut nach. „Wonach sieht es aus? Ein E- N- G- E- L !!“ schnauzte er sie hochmütig an. Menschen waren ja so dumm. „Und woher kommst du?“ fragte sie fröhlich trällernd weiter. Mit der Hand zeigte er nach oben. „Von da oben, wo der große Feuerball ist, ganz nah da dran…“ flüsterte er. „Ich dachte immer, es gäbe keine Engel, dass es nur ein Märchen wäre, das man kleinen Kindern zum Einschlafen erzählt.“ Sagte sie mehr zu sich selbst, als zu ihm. „Das du noch nie einen zu Gesicht bekommen hast, ist ein Beweis, seiner „Göttlichkeit“…Der Alte lässt uns freiwillig nie runter….“ Zischte er. „Ah! Und, wie heißt du?“ plapperte sie ungerührt weiter. „Mein Name würde dein menschliches Gehör überfordern, selbst wenn du mich verstehen würdest, könntest du es nicht aussprechen, also nenn mich Sorata!“ erklärte er leicht widerwillig. „Ich bin Hatchiko!“ platzte es aus ihr heraus und sie verbeugte sich knapp. „Gesundheit.“ sagte er. „Das ist mein Name…Hatchiko…“ murrte sie. „Achso…naja, die Tonqualität bei uns da oben ist eher bescheiden schön, von daher muss ich mich erst an eure Aussprache gewöhnen…“ gab er ungerührt zurück. Der Falke erhob sich ruckartig in die Lüfte, als ein leises Knurren hinter ihnen ertönte. „Verdammt, das ist das Vieh von eben…“ knurrte er und starrte auf das Biest, dass sich langsam knurrend auf sie zu bewegte. „Mach dir nicht in die Hose, das ist nur ein Wolf.“ Gab Hatchiko zurück und erhob sich. Das Biest setzte zum Sprung an, seine Augen stur auf den Engel geheftet. Sorata erstarrte vor Schreck. Schlagartig stürzte Flash hinunter um seinen Herren zu beschützen und griff den Wolf an. Dieser wand sich geschickt aus seiner Falle und erwiderte den Angriff gleichermaßen. Sorata erhob sich schwankend und versuchte, ein paar Schritte davon zu gehen, aber schon nach wenigen Zentimetern brach er zusammen. Hatchiko eilte zu ihm und versuchte ihn aufzuhalten, aber trotz seiner leicht hager erscheinenden Gestalt, war er verdammt schwer. Sie versuchte abermals, ihn hoch zu zerren, aber vergebens. Im selben Augenblick erwischte die Bestie den Falken, der Schmerzensschreie ausstoßend zu Boden ging. Der Wolf ließ von ihm ab, als er begann, hilflos auf dem Boden zu hüpfen. Sein Interesse galt nicht dem Vogel, sondern dem Engel. Knurrend schlich er auf ihn zu. Langsam, ganz langsam kam er ihm Stück für Stück näher. Abermals setzte es zum Sprung an. Schützend stellte sich Hatchiko mit einem Kunai bewaffnet vor ihn. Ohne große Mühe riss das Biest sie um. Am Boden liegend sah sie, wie die Bestie sich von ihr abwand und auf den Engel zusprang, der seine Hand um den Griff eines glühenden Schwertes gelegt hatte. Wenn er schon nicht flüchten konnte, würde er zumindest nicht kampflos untergehen. Es stürzte direkt auf ihn zu. Er starrte in die tiefblauen Augen der Bestie. „Konoha Senpuu!!“ ertönte es und die Bestie wurde mit einem Fußtritt in die Höhe gehoben. Wenige Meter weiter schlug es dumpf auf der Straße auf. Vor dem Engel hatte sich ein kräftiger Mann in einem hautengen Anzug aufgebaut und starrte dem Biest angrifflustig entgegen. Dieses erhob sich schwerfällig und schüttelte verwirrt knurrend den Kopf. „Gai!“ brüllte Hatchiko dem Mann zu. „Hiiiiiiiier! Das grüne Biest aus Konoha ist zu deiner Rettung herbei geeilt!“ gab er mit einem sagenhaft unerotischen Lächeln zurück und hob den Daumen siegessicher hoch. „Was ist das?“ flüsterte Sorata. Hatchiko eilte auf Gai zu und stellte sich kampfbereit neben ihn. Der Wolf knurrte nicht mehr, stattdessen hatte er sich gesetzt und sah die Dreiergruppe aufmerksam an. Langsam aber stetig ging Gai auf das wilde Tier zu. Direkt vor ihm blieb er stehen und legte seine Hand auf den Kopf des Biests. Liebevoll tätschelte er ihm den Kopf. Der Wolf sah ihm direkt in die Augen. Nicht neugierig, nicht wütend, nicht mordlustig. Er sah ihn einfach nur an. Er hockte sich neben das riesige Tier und selbiges folgte ihm mit den Augen. „Warum hast du angegriffen, hm?“ fragte er es sanft. Der Hund entwand sich ihm und schüttelte den Kopf. Dann erhob er sich und ging langsam trottend davon. Bevor er in der Dunkelheit verschwand, drehte er noch einmal seinen weißen Kopf und starrte den Engel knurrend an. hallte es in Soratas Kopf wieder. „Du bist ganz schön schwer, junger Mann!“ brabbelte Gai, während er mit Sorata auf dem Rücken durch das Geäst sprang. Als er keine Antwort bekam, sprang er schweigend weiter. Ein wenig später, sagte er an Hatchiko gewand: „Sag mal, was machst du eigentlich hier?“ Selbige gab zur Antwort: „Ich muss einen Brief nach Konoha bringen. Befehl vom Chef.“ „Ein Engel?“ sagte Tsunade ungerührt, während sie genüsslich ihren Sake schlürfte. Sorata stand mehr oder weniger wacklig vor ihr und sah sie finster an. Die Sonne war schon vor einer Weile aufgegangen und er betete, sie möge wieder untergehen. Bei Tageslicht waren die Menschen sogar noch hässlicher, als in der Dunkelheit. Hatchiko stand neben ihm und hielt den Brief in der Hand, den sie auf ein Zeichen der derzeitigen Hokage zu ihr brachte und auf den Tisch legte. Die groß busige Frau las sich den Inhalt kurz durch und sah dann wieder auf. „Ist das alles?“ fragte sie an Hatchiko gewand. Diese nickte nur. „Verschaff dir ein wenig Freizeit, bevor du morgen wieder nach Suna zurückkehrst. Schlafen kannst du heute Nacht in einem der freien Zimmer des Haupthauses. Du bist entlassen.“ Mit einem Wink machte sie Gai begreiflich, dass auch er sich entfernen sollte. Als sie letztlich mit der sagenumwobenen Erscheinung alleine war, sagte sie: „Was willst du hier? Wesen wie du, lassen sich bei uns normalerweise nicht blicken.“ „Nun, ich bin so nichts ahnend durch Gottes Garten gewandelt und dabei versehentlich über seinen Gartenschlauch gestolpert und vom Himmel gefallen….na ja und letztlich bin ich dann hier gelandet…nicht gerade zu meiner Freude, wie ich beifügen möchte…“ Tsunade erhob sich und ging auf ihn zu. Vorsichtig darauf bedacht, seine Flügel nicht zu berühren, besah sie ihn von allen Seiten. „Du bist ein Engel, deine Wunden werden sich im Sonnenlicht nach und nach selber heilen…bis du wieder fliegen kannst, kannst du in Konoha bleiben, danach verschwindest du wieder da hin, wo du her gekommen bist…“ knurrte sie nach einer Weile. Da er keine andere Wahl hatte, stimmte er diesem unwillig zu und verschwand dann abermals aus dem Büro. Draußen standen bereits Unmengen von Leuten, die ihn alle begierig ansahen. Jung und alt starrte auf den Engel, der in schwarzer Tracht vor ihnen stand. Er verdrehte die Augen. Wenn sie ihn anstarrten, konnte er das ja verstehen, aber musste er deshalb genötigt sein, sie auch zu sehen?! Sie leckte sich die Wunde, die der Falke an ihrer Nase hinterlassen hatte. „Mistvieh.“ Knurrte sie. Die Wunde wäre bereits in der Abenddämmerung abgeheilt, das wusste sie, aber sie mochte es trotzdem nicht. Was sie noch viel weniger mochte, war der Gedanke, dass es ein Engel gewagt hatte, ihre Gefilde zu streifen. Sie hatte genug Probleme mit den Menschen, die aus dem Dorf kamen oder dort hinein wollten. Normalerweise hätte sie den Falken gefressen, nachdem die Menschen gegangen wären, aber das Mädchen hatte ihn mitgenommen. Wahrscheinlich pflegten sie das Vieh jetzt wieder gesund… Ihr war es durchaus bewusst, dass sie nicht nur den Falken in das Dorf gebracht hatten, sondern auch dieses Engelgesocks. Nun ja, sie würden es noch früh genug bereuen, aber vorerst war der Kerl sicher. Trotzdem würde es eine Weile dauern, bis er wieder fliegen können würde, aber sie hatte es nicht eilig. Irgendwann würde er das Dorf wieder verlassen und dann würde sie ihn kriegen… „Schau mal…ist er nicht schön?“ tuschelte Ino Sakura zu. Hinata war ebenfalls in der Runde, wie auch Shikamaru, Choji und Shino. Die beiden anderen Mädchen nickten nur begeistert. Shikamaru seinerseits brummelte genervt vor sich hin. „Ich weiß nicht, was ihr an ihm findet…“ murmelte Choji und mampfte seine Chips. Der Engel war bereits seit zwei Tagen da und verbrachte die meiste Zeit auf den Dächern der Stadt. „Hey, du da!! Geh von meinem Dach runter, so kriege ich nie Empfang!!“ schnauzte ihn Naruto aus dem Fenster heraus an. Der Engel bedachte ihn lediglich mit einem abfälligen Blick und wand sein Gesicht dann wieder der Sonne zu. Er konnte gar nicht so schnell mit den Augen folgen, wie Naruto hinter ihm auf das Dach sprang. „Ich sagte, verpiss dich!!“ fauchte er ihn wütend an. Der Engel wollte gerade seinen Mund öffnen, um etwas zu sagen, als Sakura Naruto fast den Schädel einschlug. „Sei gefälligst nett zu unseren Gästen!!“ brüllte sie ihn an und schenkte dem Engel daraufhin sofort ein zuckersüßes Lächeln. Dieser verzog angewidert das Gesicht, wand sich ab und sprach: „Primitivlinge…“ Als er später am Abend durch eine menschenleere Gasse schlenderte, fiel ihm ein alter Mann auf, der sehr begeistert auf einem nahen Dach saß und ein Fernrohr vor sich hielt. Er schien ihn nicht bemerkt zu haben oder ignorierte ihn einfach nur. Jedenfalls wollte Sorato wissen, was für einen Menschen so ungemein interessant war, dass er sogar einen vorbei ziehenden Engel einfach übersah. Seine Flügel waren so weit geheilt, dass er sich immerhin in die Lüfte schwingen konnte, ohne gleich abzustürzen. So erhob er sich und landete neben dem alten Mann. Diesem troff der Geifer schon aus dem Mund und Sorato sah ihn angewidert an. Die Ekelhaftigkeit der Menschen kannte wirklich keine Grenzen… „Hehe…schau dir das an, mein Junge…“ lachte der Alte widerlich und winkte ihn zu sich heran. Etwas stockend ging der Engel auf ihn zu und kniete elegant neben ihm nieder. Der Alte hielt ihm sein Fernrohr hin und grinste dreckig. Etwas zurückhaltend griff die schöne Gestalt nach dem Objekt und sah hindurch. Weibliche Menschen badeten gerade. „Scharf, ne?“ geiferte der Alte. „Nicht wirklich…“ gab der Engel zur Antwort und legte das Fernrohr zur Seite. „Haha, verstehe schon…ein Wesen wie du fühlt sich von menschlichen Frauen nicht gerade umgehauen, was? Aber lass mal…ich kenne da noch eine Stelle, wo man eine ganz bestimmte Frau sehen kann, wie sie im Mondschein badet…sie ist außergewöhnlich schön…fast nicht menschlich…wenn sie Flügel hätte, wie du, ich würde meinen, sie wäre ein Engel.“ Sprach er verträumt vor sich hin. Da er einen Engel vor sich hatte, ging Sorato davon aus, dass er einen Menschen ja wohl kaum mit ihm vergleichen würde, also fragte er an, ob er diese Frau einmal sehen könnte, erwähnte aber nicht, dass er einfach nur mal aus diesem Dorf fort wollte, um der Abscheulichkeit der Menschheit zu entgehen.. Der Alte stimmte sofort begeistert zu und sie verabredeten sich für den Beginn der Nacht am Haupttor. Schweigend schritten sie durch die Nacht, einem dem Engel unbekannten Ziel entgegen. Er war wachsam, da er nicht davon ausging, dass dieser merkwürdige Wolf ihn einfach vergessen haben könnte. Aber der ließ sich nicht blicken. Nach einer Weile erklommen sie einen Felsen und dort hockte sich der Mann schweigend hinter einem Gebüsch nieder. Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen sah er hinab zu einem See, der durch einen schmalen Wasserfall gefüllt wurde. Ebenso leise ließ sich auch der Engel neben ihm nieder und sah hinab. Er konnte nicht glauben, was er da sah. Sie war kein Engel, aber sie war ebenso schön. Der Alte grinste verschmitzt, als er sah, wie sich die Augen des Engels weiteten. „Ich hab doch gesagt, sie ist schön…“ flüsterte er ihm zu. Sanft fuhr sich die Frau durch ihre seidig glänzenden, nahezu weißen Haare. Haare, die fast so weiß waren, wie seine eigenen. Auf ihrem Rücken thronten Ornamente, die sich wie das klare Wasser selbst über ihren Körper zogen. Reine, von der Sonne nur leicht gebräunte Haut schimmerte zwischen den Ornamenten hindurch. Fasziniert von dieser Gestalt starrte er sie nahezu an. Ihm kam nicht in den Sinn, dass er als pervers hätte gelten können, auch nicht, dass die Ornamente, die sie über den ganzen Körper verteilt trug nicht menschlich waren, er war einfach nur völlig überrannt von dem was er sah. „Sie ist kein Mensch, nicht wahr?“ flüsterte der Alte ihn abermals an. Verwirrt blickte der Engel auf, dann sah er noch einmal genauer hin. Doch wie sein Blick auf die stehende Schöne fiel, sah auch sie nach oben. Sie erkannte ihn sofort, er wusste nicht, wen er vor sich hatte. Sie starrte ihn aus ihren marineblauen Augen heraus an, verzog das Gesicht zu einer wütenden Grimasse und öffnete dabei leicht den Mund. Ihre Reißzähne wurden sichtbar und erst in diesem Moment wurde ihm bewusst, was für Ornamente sie trug. Nein, sie war definitiv kein Mensch, der Alte hatte Recht gehabt. Nur wenige Meter unter ihm stand ein Dämon, dem er sein Leben lang lieber nicht begegnet wäre. „So, na Flash, wie fühlt es sich ohne Schiene an?“ redete Shizune sanft auf den schwarzen Falken ein. Dieser bewegte sofort begierig den Flügel, kaum hatte er die Schiene entfernt bekommen. Sie ließ ihn auf ihrem Arm Platz nehmen und ging dann mit dem stolzen Tier zum Büro der Hokage. Nachdem sie angeklopft hatte, ging sie hinein. Drinnen saß Tsunade und auf ihrem Tisch eine weiße Taube aus Suna. Sie hatte dies noch gar nicht alles wahrgenommen, als Tsunade sie ansprach. „Stell einen neuner Trupp zusammen.“ War der knappe Befehl. Shizune sah sie ungläubig an. Ohne die Frage ausgesprochen zu haben, die ihr auf der Zunge brannte, fuhr Tsunade fort: „Hatchiko, aus Suna, die uns den Brief vor etwa einer Woche gebracht hat, ist spurlos verschwunden und Suna fordert Hilfe an, zwecks der Suche nach ihrem Dorfmitglied.“ Der Wolf lag bewusstlos am Boden. Der Engel hockte völlig erschöpft und schwer atmend nur wenige Meter weiter an einem Baum. Jiraya stand zwischen den beiden. Er rieb sich grübelnd den Kopf. Sein Leben war zu aufregend verlaufen, als dass ihn ein Kampf zwischen einem Engel und einem Dämon noch aus den Socken gehauen hätte. Die Yasha hatte eindeutig den Kürzeren gezogen. Was dem Engel ohne sein Schwert und seine Flügel kaum gelungen wäre. Wie eine Jagd zwischen Katz und Maus hatte sich dieses Schauspiel nahezu die halbe Nacht vor ihm zugetragen. Sorata ähnelte mehr einem gerupften Huhn, als einem stolzen Himmelskrieger und die Yasha mehr einem alten Bettvorleger, als einer Bestie aus der Hölle. Er kratzte sich erneut am Kopf. Ein frischer Wind kam auf und fuhr durch das Fell der Yasha. Zeitlupengerecht öffnete sie ihre Augen und versuchte sich zu erheben, doch sie brach immer wieder unter ihren Verletzungen zusammen. Jiraya ging zu ihr und hob sich das gewaltige Tier schwunghaft auf den Rücken. „Was machst du da?!“ schrie ihn der Engel an. „Einen Wolf, der vom Feind schwer verwundet worden ist nach Konoha bringen. Was sollte ich sonst tun?“ gab Jiraya ungerührt zurück. „Das ist kein gottverdammter Wolf, das ist ein Yasha!! Hast du die Nacht über deine alten Augen zugehabt, oder was?!“ schrie ihn Sorata weiter an. Jiraya gab sich unbekümmert und verschwand mit dem Wolf. Widerwillig trottete der Engel schließlich hinterher. Sein Gang war nahezu so elegant geworden, wie sein Flug, aber die Erschöpfung machte sich doch stark bemerkbar. Der Yasha war zwar vorerst außer Gefecht gesetzt, aber das nächste mal würde er wohl nicht so einfach zu besiegen sein. Sein einziger Vorteil in Konoha war, dass es dort massenweise Menschen gab und sie sich stetig als Wolf geben musste, sofern sie nicht auf dem Seziertisch landen wollte. Der Alte hatte eindeutig einen Dachschaden. Auch wenn sie schön war, sie war kein Mensch… „Ein…Wolf?“ stotterte Shizune und besah sich das riesige Vieh, dass Jiraya ihr vor die Praxis gelegt hatte. Einige der Pakkun oder Gefolgsavatare der Ninja dieses Dorfes waren schon monströs, aber das Vieh war ein Gigant. Zweifelnd sah sie es sich an. Auf den ersten Blick konnte sie nur drei Dinge mit Gewissheit sagen. Erstens, Dieses Vieh gehörte zu keiner der ihr bekannten Rassen. Zweitens, es war noch sehr jung und ebenso schwer verletzt, wenngleich es ausgewachsen schien. Drittens, es war eindeutig ein Weibchen. Sie runzelte die Stirn. Bei einem normalen Wolf hätte sie sich keine Sorgen gemacht, aber bei dem Tier würde sie die Hilfe von Spezialisten brauchen. Die Inuzukas waren auf diesem Gebiet bestens bewandert und würden nicht nur bei der Pflege, sondern auch bei der Erziehung dieses Monsters beste Arbeit leisten. Wie es der Zufall so wollte, hatte der riesige Hund nicht nur die üblichen begeisterten Zuschauer an Land gezogen, sondern ebenso Kiba, Naruto, Choji und Shikamaru. Harsch winkte sie sie zu sich. Mit einem Blick hatte sie sich mit Kiba verständigt und er sprang davon, um seine Schwester zu holen. Nur wenige Augenblicke später war sie am Ort des Geschehens und untersuchte die Bestie. Akamaru schnüffelte neugierig an dem Ungetüm und wedelte anschließend freudig mit dem Schwanz. Er kuschelte sich sanft an den Giganten und schloss zufrieden die Augen. Hana, Kibas ältere Schwester sah diesem Schauspiel aufmerksam zu, im Anschluss sagte sie: „Sie ist nicht gefährlich, nur riesenhaft groß. Keine Sorge, wir kümmern uns um sie.“ Sorata saß immer noch unruhig auf dem Dach, als der Suchtrupp wieder in Konoha eintraf. Die neun Männer und Frauen, die mit der Aufgabe betreut worden waren, nach der verschwundenen Hatchiko aus Suna zu suchen, waren mit leeren Händen zurück gelehrt. Alles, was sie auf ihrer Suche hatten finden können, war der blutbeschmierte Stirnschutz der jungen Frau. „Was ist?“ murrte Sorata, als er im Zimmer der Hokage stand. „Es wird Zeit, dass du dich für unsere Gastfreundschaft erkenntlich zeigst.“ Gab Tsunade ebenso murrend zurück. Die beiden würden nie auf einen grünen Zweig kommen… Flash saß auf der Schulter von Soarata und verfolgte aufmerksam das Geschehen. „Du wirst eine Eilbotschaft nach Suna bringen…“ fuhr sie fort. „Es geht um das Mädchen, das dich gefunden hatte. Sie ist spurlos verschwunden und selbst wir konnten sie nicht ausfindig machen. Hier ist die Schriftrolle, beeil dich, der Brief soll bis heute Nacht in Suna sein.“ Sorata glaubte nicht richtig zu hören. „Was bin ich? Deine Brieftaube?!“ keifte er sie an. „Setz dich in Bewegung Kollege oder du siehst den Sonnenuntergang heute nie wieder…“ knurrte sie ihn an und ihre Aura wurde Angst einflössend. Widerwillig nahm er die Schriftrolle und ging aus dem Haupthaus heraus. Flash konnte zwar wieder fliegen, aber seine Flügel waren immer noch nicht stark genug, um einen derartig weiten Weg zurück zu legen. Bei ihm sah es da schon besser aus. Wenn er weit genug aufsteigen würde, könnte er in wenigen Stunden in Suna sein. Aber ohne den Orientierungssinn von Flash würde sonst wo landen. Er öffnete seine Flügel und erhob sich mit einem donnernden Rauschen in die Höhe. Noch im Aufstieg sah er sie. Sie stand da und starrte ihn an. Hasserfüllt, wie eh und je. „Yashamaru!!“ rief Kiba ihren neuen Schützling. Der weiße Wolf kam in wenigen Sätzen zu ihm. „Wo hast du dich schon wieder rum getrieben?“ fragte er sie sanft. Sie sah ihn einfach nur an. Seit ein paar Tagen war sie in der Obhut dieser Leute, die sich wirklich bestens um sie kümmerten. Sie mochte diese Menschen, die keine Angst, dafür tiefen Respekt zeigten und die Gesellschaft, die ihr die hauseigenen Avatare leisteten. Sie hatte angefangen darüber nachzudenken, ob sie ihnen nicht zeigen sollte, wer sie wirklich war. Gerade auch dem Jungen, der Tag und Nacht an ihrer Seite war. Mit ihm gemeinsam war sie ständig unterwegs. Sie war ihm auch in das Büro der Hokage gefolgt. Dort hatte sie ihn gesehen. Sie hatte viele Fragen, sie wollte wissen, wer er war, warum er nicht mehr im Dorf lebte, sondern draußen in den Wäldern, aber ihre Instinkte geboten ihr, zu schweigen. „Wir haben einen neuen Auftrag bekommen, Yashamaru. Dieses Mal ziehen wir als Sondereinheit und Suchtrupp los. Ich hoffe, ich kann mich auf deine gute Nase genauso verlassen, wie auf die von Akamaru!“ redete er sanft auf sie ein. Akamaru bellte zustimmend. „Kiba! Bist du soweit?“ rief Sakura ihm von der Straße aus zu. Der neue Suchtrupp bestand aus Kiba, Naruto, Sakura, Hinata, Neji, Shikamaru, Shino, Kakashi und Lee. Den Hunden wurde der blutige Stirnschutz vor die Nase gehalten. Yashamaru erkannte den Geruch sofort. Es war der Geruch des Mädchens, das mit dem Engel zusammen auf der Straße gestanden hatte. Ihr Geruch war nur sehr schwach, sie bezweifelte, dass sie ihm würde folgen können. Gleiches galt für Akamaru und die Pakkun. Ein anderer schwerer Geruch, der in der Nase brannte und sich mit dem Geruch der Wälder vermischen würde, lag über dem des Mädchens. Aber einen Geruch hätte dieser niemals überdecken können. Den Geruch des Engels. Wie eine Orchidee ragte er aus dem Geruch einer Müllhalde hervor. Diesem Geruch konnte sie meilenweit problemlos folgen, Sie sprang los und die Gruppe folgte ihr bereitwillig hinein in die Wälder. „Kakashi…“ flüsterte Pakkun seinem Bündnisherren zu. Dieser sah ihn fragend an. „Ich weiß nicht, welchem Geruch sie hinterher rennt, aber garantiert nicht dem, des Mädchens. Der hat sich schon vor einigen Kilometern in Nichts aufgelöst. Ich bin mir nicht sicher, ob man ihr wirklich trauen kann…aber Akamaru hat sich zu dem Thema bisher überhaupt nicht geäußert…“ gab Pakkun zu bedenken. Kakashi sah nachdenklich drein. Nach einer Weile antwortete er. „Ich kann mir gut vorstellen, was du meinst, es sieht verdammt nach einer Falle aus, sie läuft zu zielstrebig etwas entgegen, das wir weder sehen noch riechen können. Zumal im Dorf schon vor einigen Tagen das Gerücht aufgekommen ist, dass sie kein wildes Tier sein kann. Die Inuzukas haben sie bisher nicht einmal intensiv trainiert, Trotzdem bewegt sie sich, wie ein ausgebildeter Pakkun oder Avatar. Zumal Hana hat verlauten lassen, dass Yashamaru einem Test unterzogen worden ist, um zu sehen, was sie alles kann und ihre Fähigkeiten sogar über den Avataren ihres eigenen Haushalts zu stehen scheinen. Ich kenne nur wenige Menschen, die so talentiert sind, einen Wolf zu einer Kampfmaschine umzutrainieren…“ Pakkun nickte verständig. Es gab nur eine S-Rank Verbrecherkartei, auf der genug Leute standen, die dazu fähig wären. Er trug Flash sicher im Arm, als er die Wälder hinter sich ließ und über die Wüste zu fliegen begann. Aus der Höhe konnte er in der Entfernung bereits einen Steinwall sehen, den er bereits in einer halben Stunde erreicht haben würde, sofern keine schwerwiegenden Winde aufkommen würden. Immer noch ging ihm das dämonische Mädchen nicht aus dem Kopf. Schlimm genug, dass er sie am Hals hatte, er hätte sie beinahe übersehen, als sie versucht hat, sich an ihn ran zu schleichen. Wenn er noch viel länger in Konoha bleiben würde, müsste er wohl oder übel damit rechnen, dass sie ihn eines Tages einfach im Schlaf zerfetzen würde… Sie blieb stehen. Sie wusste, wo das Mädchen war, aber sie konnte nicht weiter gehen, oder das Leben der anderen zu gefährden. Sie spürte bereits ihre Gegenwart und wenn sie weiter gingen, würde es nicht lange dauern, bis der Kannibale sie entdecken würde. Ihren Kopf drehend, blickte sie Akamaru an, der darauf hin sofort neben sie sprang. Dann zog sie mit ihren Krallen eine Linie auf den Ast und sprang einen Baum weiter. Akamaru folgte ihr und sie biss zu. Jaulend sprang Akamaru zurück zu seinem Herren und Kiba sah Yashamaru verwirrt an. Pakkun schien zu verstehen, aber um auf Nummer sicher zu gehen, lief er zu der Linie und setzte eine Pfote darüber. Sofort knurrte Yashamaru ihn an. Pakkun nahm darauf hin hinter der Linie Platz, sah die anderen an und erklärte, was eigentlich deutlich zu verstehen gewesen war. „Wir sollen hier warten. Überschreiten wir diese Linie begeben wir uns in ernsthafte Gefahr.“ Die anderen nickten verständig und Yashamaru sprang davon. „Mama! Mama! Guck mal! Da ist ein ganz großer Vogel!“ rief der kleine Junge begeistert, der an der Hand seiner Mutter durch die Einkaufsstraße Sunakagures ging. Die Menschen starrten nach oben und sahen den Engel, der schwungvoll auf das Haupthaus Sunakagures zusteuerte. Gaara schien ihn zu erwarten. „Kazekage, nehme ich an?“ gab Sorata zur Begrüßung heraus. Gaara nickte nur. grübelte Sorata und händigte die Schriftrolle aus. Gaara öffnete sie und las sie schnell durch. Dann nickte er abermals und gab mit einem Wink zu verstehen, dass sich Sorata wieder vom Acker machen könne. Dem brauchte man das nicht zweimal zu sagen. Kaum hatte Gaara sich abgewandt, erhob er sich auch schon schwungvoll in die Lüfte und ließ minutenschnell Suna hinter sich. Sie duckte sich hinter einen Felsen. Da war einer von ihnen. Mit dem Fischgesicht hatte sie früher schon einmal zu tun gehabt. Damals hatte er Langeweile gehabt und wollte sie in mundgerechte Häppchen zerlegen. Aber mit ihm kam sie klar, so lange, wie sie nicht gegen ihn kämpfen musste, konnte sie einfach davon rennen. Er würde sie nicht einholen können. Gefährlicher war da schon der schwarzhaarige Kerl, der sich gerade auf das Fischgesicht zu bewegte. Hätte sie beide am Hals, hätte sie ein Problem. Früher hatte sie die beiden mal im Training beobachtet und so, wie es damals ausgesehen hatte, konnte der Typ Bewegungen auf irgendeine ihr unbekannte Art und Weise vorher sehen. Schlecht, wenn man versucht, sich aus dem Staub zu machen. Den Pflanzentyp konnte sie spüren. Er hielt irgendwo in der Nähe Wache, aber er konnte sie momentan nicht sehen. Sie hatte von Natur aus ein Gespür für die Stimme der Flora und Fauna mitbekommen und die Bäume sprachen durch den Wind in den Blättern zu ihr. Der Kerl war wie eine Gans. Würde er sie sehen, würde er sofort Alarm schlagen. Vorsicht war ebenso bei dem kleinen rothaarigen und dem blonden mit der Tüte geboten…beides Psychopathen. Die einzigen Beiden, die man aus dieser Gruppe Irrer noch als Menschen bezeichnen konnte, waren der große Blonde und der weißhaarige. Manchmal hatten die beiden ihr sogar etwas zu fressen hin gestellt, wenn sich im Winter absolut keine Beute finden ließ. Aber an dem Fischgesicht und dem Psychopathen musste sie trotzdem vorbei kommen, ohne von dem Pflanzentyp gesehen zu werden. Sie musste sie vom Eingang weg locken, ansonsten hätte sie keine Chance. Sie schloss die Augen und bat ihre Mutter um Hilfe. „Im Namen der Ahnen meiner Vorfahren…ich rufe euch, oh ihr Götter der Wälder…schenkt mir eure Kraft!“ flüsterte sie aus der Tiefe ihrer Seele heraus. Ein Sturm braute sich plötzlich über den Wäldern zusammen und ein schweres Gewitter brach los. Bäume stürzten um und kleine Tiere quiekten wie Menschen. Diese alte Technik war eigentlich dafür gedacht, dass Engel nicht flüchten konnten, aber dieses Mal musste sie damit ihre Feinde ablenken. Wie erwartet bewegten sich die Schatten der Wälder und das Fischgesicht und der Psychopath eilten dem nach, was sie als Menschen zu erkennen glaubten. Sofort nahm sie ihre Chance wahr und stürzte in den Eingang hinein, wo sie sogleich mit der Dunkelheit eins wurde. Der Sturm zerrte an seinen Flügeln, riss ihn hin und her und er hatte Mühe, Flash fest zu halten. Er hatte keine Ahnung, wo der Sturm so plötzlich her gekommen war, aber weiter zu fliegen, wäre Selbstmord gewesen. Mit aller Kraft, die er aufbringen konnte, landete er im Dickicht der Wälder, wo er unter einem alten Baum Schutz vor dem Regen suchte. Leise schlich sie den Gang entlang und achtete auf jedes Geräusch, auf jede noch so kleine Bewegung und auf jeden Funken Geruchsstoff, der sich in der Luft befand. Der Duft des Engels war schwach geworden, aber er war da. Wahrscheinlich war der Gang gerade erst mit einem neutralen Geruch überdeckt worden, damit die Pakkun hier keinen menschlichen Geruch wahrnehmen konnten. Weiter vorne im Gang ging ein Licht an und sie vernahm eine Stimme, die ihr bekannt war. „Du solltest wirklich was essen, sonst bist du verhungert, bis wir die Informationen von dir haben, die wir brauchen…“ sagte ein Mann. Keine Antwort. Sie wusste, dass es der weißhaarige war, der wahrscheinlich mit dem Mädchen sprach. Und dieser Mann war nicht gerade das tugendhafte Bildnis für Geduld. Er würde sehr schnell gelangweilt sein und verschwinden. Sie brauchte also nur noch zu warten… „Was denkt ihr…ist es eine Falle?“ sagte Sakura und sprach damit aus, was sich jeder bisher nur im Stillen gedacht hatte. Fast alle nickten, nur Kiba schüttelte deutlich den Kopf. Die anderen sahen ihn verwirrt an, also sagte er: „Yashamaru ist ein Wolf, einer der Ahnenvorgänger unserer heutigen Avatare. Ich bin in die Familie der Inuzukas geboren worden und wir wachsen in dem Verhältnis auf, dass unser Leben stets mit dem unserer Hund verbunden ist. Ein Inuzuka vertraut seinem Gefährten sein Leben an, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Es ist wohl wahr, dass Yashamaru keine gewöhnliche Wölfin ist, aber genauso wahr ist es, dass ich ihr vertraue. Für Akamaru gilt das gleiche. Auch, wenn sie ihn vorhin gebissen hat, ist er angespannt ohne Ende, um im Notfall sofort zu Hilfe eilen zu können. Irgendetwas ist da hinten, etwas, dass unsere Hund nicht wahrnehmen und unsere Augen nicht sehen können. Selbst Neji ist machtlos gewesen…Vertraut ihr einfach…ich kann selber nicht wirklich sagen, warum, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sie uns hintergeht…“ Neji sah Kiba eindringlich an. Der drehte seinen Kopf weg und starrte wieder in die Bäume. „Kiba, was ich dich schon die ganze Zeit fragen wollte…wieso hast du diesen Hund Yashamaru genannt?“ Kiba sah auf und antwortete Neji: „Weil sie mir gesagt hat, dass sie so heißt.“ Er verließ das Zimmer und ging fort. Langsam schlich sich Yashamaru an der Wand entlang und verschwand dann blitzschnell in dem Zimmer. Dort war sie. Halb bewusstlos geschlagen und kaum in der Lage aufrecht zu sitzen. Ihre Handgelenke steckten in Fesseln, die an der Decke angebracht waren und boten den einzigen Halt, den ihr Körper noch zur Verfügung hatte. Der Raum war nur durch einige Kerzen, die fast völlig herunter gebrannt waren beleuchtet. Bedächtig ging sie auf sie zu, dann leckte sie ihr vorsichtig über das zu geschwollene Gesicht. Das Mädchen hob vorsichtig den Kopf, sah dem Wolf in die blauen Augen und flüsterte kaum hörbar: „Du!“ „Tz…die Welt der Menschen ist wirklich nichts für mich…“ knurrte Sorata in den Sturm hinein. Sobald der Sturm abschwächte, würde er sich erheben und den direktesten Weg zurück in den Himmel einschlagen. Dem Alten würde er erzähle er wäre schlafend von einer Wolke gefallen und hätte sich bei dem Sturz schwer verletzt. Das sein Körper gelitten hatte, war ja deutlich zu sehen. Flash war ebenso verletzt, was seine Ausrede nur noch glaubwürdiger machen würde. Das Dämonenmädchen würde er einfach gar nicht erwähnen, wenn man ihm Fragen stellen würde…das würde sowieso nur Ärger geben. Sie hatte sich auf ihre Hinterbeine gestellt und biss vorsichtig die Fesseln durch. Das Mädchen musste Schmerzen haben….die Handgelenke waren Blutgetränkt, aber sie biss die Zähne zusammen und gab keinen Laut von sich. Sie war fast durch, als sie sich kurz von den Fesseln trennte, um ihre Zunge neu anzufeuchten, als das Mädchen kaum flüsternd sagte: „Wie heißt du?“ „Yashamaru.“ Gab sie zur Antwort und wie es heraus war, dachte sie daran, dass Wölfe ja nicht sprechen konnten. Aber das Mädchen lächelte nur. „Ich bin Hatchiko…“ flüsterte sie zurück. Yashamaru biss die Fesseln durch und das Mädchen brach endgültig auf dem Boden zusammen. Da es jetzt sowieso schon zu spät war, fragte sie sie leise, ob sie noch genügend Kraft hätte, sich auf ihr fest zu halten. Als das Mädchen vorsichtig nickte, legte sich der Wolf nieder und ließ das Mädchen langsam auf ihren Rücken klettern. Plötzliche Geräusche auf dem Gang bedeuteten ihr, dass sie sich beeilen müssten, sonst würden sie diesen Unterschlupf nicht mehr lebend verlassen. Das Mädchen knotete die Überreste der Fesseln vor dem Brustkorb des Wolfes zusammen, um so sicher an das hühnenhafte Tier gebunden zu sein, selbst, wenn sie vollends das Bewusstsein verlor. Die Schritte kamen sehr schnell immer näher und kaum war das Mädchen mit knoten fertig, sprang der Wolf auf und hetzte aus der Tür heraus. Im Halbdunkel konnte der rothaarige Junge nicht sofort erkennen, dass der Wolf die Gefangene auf dem Rücken trug und reagierte nur Bruchteile von Sekunden zu spät, als die Bestie davon stürzte. Wie eine Wahnsinnige sprintete das Biest mit allem, was es zu bieten hatte aus dem Haupteingang heraus und jagte in die Büsche. Hatchiko hatte alle Mühe, sich trotz der zusätzlichen Sicherung auf dem Rücken Yashamarus zu halten, deren Kraft und Geschwindigkeit über allem waren, was sie bis zu diesem Tag erlebt hatte. Yashamaru stieß ein tiefes, grollendes Knurren aus, während sie immer und immer wieder die Richtung wechselte, um ihren Verfolgern zu entkommen. Akamaru reagierte sofort und stieß ein elendiges Jaulen aus. Kaum war das geschehen, setzte sich die ganze Gruppe schlagartig in Bewegung und folgte Akamaru, der dem Punkt entgegen sprang, an dem er das Knurren seiner Gefährtin vernommen hatte. Sie setzte erneut zum Sprung an, wurde dieses mal aber umgerissen. Der Wind hatte sich urplötzlich in mehrere Richtungen gedreht und sie hatte das Gleichgewicht vollkommen verloren. Sie starrte in die Richtung, aus der es gekommen war. Dort stand er. Der Mann, dem sie ihr Leben anvertraut hätte, wenn er nicht das anderer ohne mit der Wimper zu zucken beenden würde. „Yashamaru…was soll das?“ fragte er sie ungerührt. Sie schwieg und starrte ihn einfach nur an. Von all den Psychopathen, die sich in dem Unterschlupf zusammen gerottet hatten, war er für sie der gefährlichste. Langsam ging sie rückwärts. Er kratzte sich nur am Kopf und betrachtete das mittlerweile bewusstlose Mädchen auf ihrem Rücken. „Ihr kommt eh nicht weit…ah ja, ich würde stehen bleiben, wenn ich du wäre…direkt hinter dir ist ein Abgrund und Wölfe können bekanntlich nicht fliegen…“ Sein Gesichtsausdruck war eher gelangweilt, als wütend, oder sonstiges. Der Pflanzentyp hatte sie entdeckt und binnen Sekunden hortete sich die komplette geisteskranke Gemeinschaft um ihren Chef. Was auch immer geschehen würde, sie würde das Mädchen nicht zurückgeben. Bevor sie sie weiterhin dieser Folterzeremonie aussetzte, würde sie sie lieber selber töten. Sie knurrte abermals tief und grollend. Akamaru blieb schlagartig stehen und ließ die Ohren hängen. „Was ist los, Akamaru?!“ fragte Kiba sofort. In einer Sprache, die nur die vom Inuzuka- Klan verstehen können, machte Akamaru seinem Herren begreiflich, dass sie nach Hause gehen könnten. Yashamaru würde lieber sterben, als kampflos unter zu gehen. Und genau für ersteres hatte sie sich gerade entschieden. Sie schenkte ihm noch ein süßes Lächeln, dann setzte sie zum Sprung an und sprang. Er wusste nicht mal, warum er es tat, er hatte keine gottverdammte Ahnung, wieso ausgerechnet er bei diesem Scheiß mitmachen musste, aber er tat es. Er raste in einer Halsbrecherischen Geschwindigkeit am Rand der Felsenkante entlang und sah gerade noch, wie sie absprang. Seine Arme schnellten beinahe von selbst nach vorne und griffen nach dem Körper des gewaltigen Wolfes. Sie war leichter als er. Aber nicht wirklich viel und mit dem anderen Mädchen zusammen wogen sie schier eine Tonne. Mit aller Kraft zerrte er nach oben und entschwand mit seiner Fracht in den vom Sturm gepeitschten Wolkengewirr. Er hatte es gesehen, die schwarzen Flügel, die unglaubliche Geschwindigkeit und das weiß glänzende Fell. Naruto schrie den anderen zu, sie sollten in die entgegen gesetzte Richtung springen, damit sie sie einholen konnten. Nachdem auch Neji bestätigt hatte, wovon Naruto sprach, setzte sich die komplette Gruppe abermals in Bewegung. „Ahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh!“ Er war wieder abgestürzt. Das Gewicht war einfach zu groß gewesen. Engel waren zwar von Natur aus keine guten Läufer, aber dafür Meister im Flug und im Regelfall sehr kräftig. Aber alle zusammen konnte er einfach nicht tragen. Sie schlugen schmerzhaft auf dem Boden auf. Rollten zum Teil noch ein paar Meter weiter und kamen letztlich auf einer Lichtung endgültig zum Erliegen. Es regnete immer noch in Strömen, aber er konnte die Silhouette des Mädchens erkennen und kroch vorsichtig zu ihr hinüber. Nur war es nicht das richtige Mädchen. Die Wölfin hatte sich verwandelt, um ihr Gewicht zu minimieren und lag bewusstlos vor ihm. Das Mädchen selbst lag nur einen halben Meter entfernt und war ebenso wenig bei Bewusstsein, wie Yashamaru. Völlig fertig hockte er sich neben ihr nieder und sah sie an. „Wie soll ich euch so bitte nach Konoha bringen?! Hey!! Komm schon, wach auf!!“ schrie er sie an und rüttelte sie an der Schulter. Sie stöhnte. Gewaltsam zerrte er sie nach oben und stützte sie ab, sodass sie halb bewusstlos in seinen Armen lag. Er schüttelte sie abermals kräftig, so dass ihr Kopf auf seiner Schulter zum Erliegen kam. Er hielt schlagartig in seiner Bewegung inne, als er sie leise flüstern hörte: „Arashi….“ Flash hatte sich in der Luft gehalten und kleine Kreise gezogen, sodass Akamaru und Pakkun ihn leicht ausfindig machen konnten. Nicht lange danach war die gesamte Gruppe auf der Lichtung angelangt und besah sich erleichtert und schockiert zugleich das Schauspiel. Der Engel hockte neben einer bildschönen jungen Frau und Kakashi wäre fast ohnmächtig geworden, als er registrierte, dass sie bis auf ihre Ornamentik nackt war. Daneben lag das Mädchen aus Suna, dass sie hatten zurück bringen sollen. Aber wo war Yashamaru? Sie hatten den Engel eindeutig mit dem Wolf aufsteigen sehen und… Als Akamaru zu ihr lief, ihr über das Gesicht leckte und sich dann sanft neben sie kuschelte, fiel es der Truppe wie Schuppen von den Augen. Neji trug das Mädchen, Lee die junge Frau und Kakashi den Engel, der zu erschöpft war, um noch selber zu laufen. Kurz vor Konoha stieß Jiraya zu ihnen und erklärte beiläufig, dass er Nachforschungen angestellt hatte, während er die junge Frau in seinen Kampfkimono einwickelte. Sie war nicht wirklich viel leichter, als der Engel, dem er nur einmal aufgeholfen hatte, aber sie war eine Augenweide. So sehr er sich an ihrem Anblick ergötzte, so sehr bedauerte er den Engel, der von nun an nur noch zweitrangig der Schönste war… „Vielleicht werde ich ja noch schwul…“ brabbelte er vor sich hin und erntete dafür einen entsetzten Blick von Kakashi. Als sie erwachte, lag sie in einem Krankenbett, neben ihr Hatchiko, die immer noch schlief. Sie war in ihrer wahren Gestalt…Vor ihr auf einem Stuhl saß Tsunade und schien zu schlafen, jedenfalls war ihr Kopf gesenkt und ihre Arme hingen schlaff an der Seite runter. Es musste mitten in der Nacht sein. Draußen war es stockdunkel und keine Menschenseele schien auf der Straße umherzulaufen. Sie versuchte aufzustehen, aber der Schmerz übermannte sie. Mitten in ihrer Bewegung hielt sie inne, um sich einen Moment erholen zu können, als eine kräftige Hand ihr hoch half. Tsunade stand neben ihr und half ihr, sich hin zu setzen. Sie sagte kein Wort, sah sie aber enttäuscht an. Der Dämon senkte nur den Kopf. „Warum hast du nicht schon früher gesagt, was du wirklich bist?“ sagte Tsunade leise in den Raum hinein. Aber Yashamaru gab keine Antwort. Nach einer Weile fügte Tsunade dann noch hinzu: „Yashamaru, du kannst gerne hier bleiben, aber du musst dich entscheiden.“ Fragend sah die junge Frau sie an. Abermals fuhr Tsunade fort. „Konoha oder Arashi? Beides ist in unserer Welt nicht mehr möglich…“ Kapitel 2: Trauer und Verachtung -------------------------------- Sie hatte sich auf einem Dach nieder gelassen und schaute betrübt auf ihre Füße, während die Sonne langsam aufging. „Jo…“ sagte eine bekannte Stimme hinter ihr. „Verzieh dich…“ schnauzte sie den Engel an, ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen. „Nette Begrüßung…na ja, was will man auch von einem Dämon erwarten…“ schnaubte er seinerseits und wand sich ab. Wütend fuhr sie hoch und schrie ihn an, was er sich einbilde, sich so über sie zu stellen „Ich bin wenigstens komplett…“ schnauzte er zurück. Völlig entsetzt sah sie ihn an. „Leck mich…“ quetschte sie dann nur noch hervor und sprang davon. Kaum war sie aus seiner Reichweite, hockte sie sich erneut aufs Dach und die Tränen rollten ihr leise über die Wangen. „Du solltest dich nicht von ihm drangsalieren lassen…“ sagte Kiba in sanftem Ton, während er sich neben sie setzte. Hastig wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht und war wütend auf sich selbst, dass er sie heulen gesehen hatte. Er störte sich nicht daran. Ihn beschäftigte viel mehr dieses Gefühl, dass sich ihm aufdrängte, seit sie sich nicht mehr in der Gestalt eines Wolfes gab. Dieses Gefühl hatte ihn zum ersten Mal übermannt, als er sie bewusstlos auf dem Gras hatte liegen sehen. Sie war nicht mehr sein Hund. Und würde es auch nie wieder sein. Auf Akamaru war er eifersüchtig geworden, weil der nach wie vor mit ihr umsprang, wie er es vorher auch getan hatte. Aber das konnte er einfach nicht. Er wollte sie beschützen, bei ihr sein, weiterhin sein Leben mit ihr teilen, aber er wollte ihr nicht ihre Freiheit nehmen, da er wusste, wie sehr sie diese zum Überleben brauchte. „Sag mal, was hat er vorhin eigentlich gemeint, als er zu dir sagte, wenigstens wäre er komplett?“ fragte er vorsichtig nach. Yashamaru senkte betrübt den Kopf auf ihre Knie und er ging schon davon aus, keine Antwort zu bekommen, als sie leise zu reden anfing: „Es gibt viele verschiedene Rassen und Gattungen. Überall und nirgends. So ist denn der Mensch an sich eine reine Gattung, wie auch der Engel, oder eine Katze. Aber es gibt auch noch die Zwischenwesen, solche, die aus einer verbotenen Verbindung heraus entstanden sind. Ihr bezeichnet uns als Dämonen, obwohl wir auch das nicht sind. Ihr denkt, Dämonen sind böse, dabei sind es normalerweise die Engel, die sich an einem Dämon vergehen…“ Eindringlich sah er sie an. „War das bei dir auch der Fall?“ Sie nickte kaum sichtbar. „Üblicherweise werden solche Fehlzeugungen sofort nach ihrer Geburt eliminiert. Aber meine Mutter flüchtete, nachdem der Engel über sie her gefallen war und brachte mich irgendwo in diesen Wäldern zur Welt. Wir streiften stetig hin und her, haben Beute gemacht und uns nur in sicheren Momenten in unserer ursprünglichen Gestalt gezeigt…“ „Wo ist deine Mutter jetzt?“ fragte er sanft. „Sie ist tot. Ein Engel hat sie getötet, weil sie es gewagt hat, ein Halbgestirn zur Welt zu bringen.“ Sie sah noch betrübter aus, als zuvor und er kam sich völlig hilflos vor. Er hatte keine Ahnung, wie man mit Frauen umging. Zwar hatte er jahrelang mit Hinata zusammen trainiert, aber die war grundsätzlich mit allem zufrieden und sehr schüchtern. Yashamaru war da von ganz anderem Vormat. Zumal Hinata auch nicht bewusstlos im Dreck lag und nach einem angeblich toten Hokage gerufen hatte. Es passte einfach alles nicht mehr zusammen. „Hey, Halbgestirn!!“ rief Sorata ihnen zu. Sie ignorierte ihn. „Beweg dich, wir haben einen neuen Auftrag!“ fuhr er sie dieses Mal an. Er hatte keinerlei Mühe, mit ihr mithalten zu können, aber er war erstaunt, in welchem Tempo sie davon jagte. Zumal sie auch nicht langsamer wurde. Zeitweise beschleunigte sie sogar noch mehr und er musste an Höhe zulegen, um nicht zurück zu fallen. Dass sie stocksauer war, war ihm ja klar, aber dass sie dabei derartige Fähigkeiten entwickelte beunruhigte ihn. Er hatte einmal gegen sie gekämpft und den Kampf für sich entschieden. So langsam kamen ihm aber starke Zweifel daran, dass es beim nächsten mal genauso ausgehen würde. Wieder legte er an Höhe zu, um mit ihr mit zu halten. Flash hatten sie in Konoha zurück gelassen und Hatchiko war ebenfalls dort geblieben. Es hatten sich zwar mehrere Leute bereit erklärt, sie zu begleiten, aber nachdem beide stur dagegen gewettert hatten, hatte man sie letztlich zu zweit gehen lassen. Ihm war bisher nicht klar gewesen, warum sie alleine hatte gehen wollen, jetzt wurde es ihm klar. Er hasste die Menschen, aus der tiefe seiner Seele heraus, sie schien sie zu lieben. Vor allem diesen Arashi. Wer auch immer das war. Als sie im Büro gewesen waren, hatte er einen flüchtigen Blick von ihr wahrgenommen, der an dem Bildnis eines Mannes zu hängen schien. Der Kerl war nichts besonderes, nicht mal aus der Sicht eines Menschen, aber er hatte sich umgehört. Die Frauen im Dorf sprachen oft von ihm, vor allem die alten Ziegen. Wie gut aussehend und kräftig er doch war. Wie sehr seine Frau zu beneiden gewesen war, bla bla bla. Er konnte es nicht mehr hören. Was ihn zusätzlich beunruhigte, war die Tatsache, dass er im Himmel oft von älteren Engeln nahezu fantastische Possen gehört hatte, welch erlebnisreiche Nächte sie doch mit einer Dämonin zugebracht hätten, etc. Er hatte nie verstehen können, warum sich ein Engel zu einem Dämon hingezogen fühlen könnte. Er kannte sie nur aus fantastischen Erzählungen, mit bluttriefenden Augen, Sabber vor den Hauern und so weiter und so fort. Aber sie…sie war nicht im Geringsten, wie das, was er sich immer vorgestellt hatte. Noch dazu war sie ein Halbgestirn, was die Ornamente an ihrem Körper nur allzu deutlich hervorhoben. Aber sie war weder deformiert, noch lebensunfähig. Sie war ein durch und durch ausgereiftes Wesen und garantiert nicht zu unterschätzen… In ihm reifte der Gedanke heran, dass sämtliche Halbgestirne nur getötet worden waren, um einer ernsthaften Konfrontation mit einer neuen Rasse aus dem Weg zu gehen. Eine Paarung zweier so mächtiger Rassen brachte Hybride hervor, die die sagenhafte Kraft beider Rassen in sich trugen. Allein die enorme Geschwindigkeit, die Fähigkeit, schlagartig ihre äußere Erscheinung so stark zu wandeln, dass selbst ein Engel sie nicht als Dämon erkennt, die enorme Kraft, die sie aufbringen konnte…dies alles waren deutliche Zeugnisse dafür, dass sie, sobald ihre Existenz bekannt würde, von den Engeln gnadenlos gejagt werden würde. Es war absolut nicht vorhersehbar, ob sie ein noch stärkeres Wesen zur Welt bringen würde, wäre sie in der Lage, sich mit einem mächtigen Menschen zu paaren. Er war so sehr in seine Gedanken versunken, dass er an Sunakagure vorbei geflogen war. Als es ihm bewusst wurde, dreht er ab und konnte gerade noch beobachten, wie sie mit einem gezielten Sprung auf dem Balkon des Haupthauses landete. Wenige Augenblicke später war er neben ihr. „Ihr habt etwas für mich?“ fragte der Kazekage kühl. Soarata hatte ihn zum ersten Mal reden gehört und starrte ihn nur dümmlich an. „Du bist Yashamaru, nehme ich an?“ fuhr der junge Mann an den Wolf gewandt fort. Yashamaru bedachte ihn mit einem nicken und wies auf das Bündel, das sie um ihren Hals trug. Vorsichtig nahm er es ihr ab. In genau diesem Moment schienen Gaara und Kiba vor Soratas Augen zu verschmelzen. Sie gingen gleichermaßen fürsorglich und respektvoll mit der Bestie um. Dem Engel hatte man nie solches Feingefühl entgegen gebracht. Er konnte sich schon glücklich schätzen, wenn man seine Flügel in Ruhe ließ. Nachdem Gaara das Bündel erfolgreich entknotet hatte, strich er Yashamaru noch einmal geistesabwesend über den Kopf, während er den beigelegten Zettel las. Verbrauch nicht alle Kräuter auf einmal, Depp, bei uns wachsen die auch nicht aus den Ohren! Liebe Grüße, Sakura „Tz…“ war alles, was Gaara von sich gab. Dann händigte er Sorata das entsprechende Entgelt aus und fragte Yashamaru, ob sie in Suna übernachten wollte. „Ja, danke, wir übernachten gerne hier. Vielen Dank, dass Sie sich wegen uns solche Umstände machen!“ keifte Sorata ihn an.Gaara ignorierte ihn einfach. Er hegte absolut keinerlei Sympathie zu diesem arroganten Federvieh, aber den Wolf mochte er. Er bedeutete Yashamaru, ihm zu folgen und widerwillig trottete auch Sorata hinterher, der bereits mit dem Gedanken spielte, einfach gleich wieder ab zu hauen, aber in Konoha würde sie ziemlich dämliche Fragen stellen, wenn er plötzlich alleine zurück käme. Gaara ließ Yashamaru einen feinen Umhang aus brauner Seide geben, sodass sie sich beim Essen mit an den Tisch setzen konnte und ließ sie dann alleine, damit sie sich in aller Ruhe fertig machen konnte. Sorata hatte sich trotzig mit in das Zimmer gesetzt und schmollte vor sich hin. Sie ignorierte ihn, wie es Gaara zuvor getan hatte. „Was hast du, was ich nicht habe?!“ platzte es plötzlich aus ihm heraus. Mit großen Augen sah sie ihn an. „Was meinst du?“ fragte sie schließlich. „Ich meine, ich bin ein Engel, die Menschen sollten mich lieben und verehren, stattdessen rennen sie einem Halbgestirn hinterher und ignorieren mich auf der ganzen Strecke! Noch dazu sind sie unfreundlich und reden hinter meinem Rücken über mich, wohl in dem Glauben, das Gehör eines Engels wäre genauso schlecht, wie das eines Menschen!!“ fuhr er sie an. „Warum bist du dann immer noch hier?“ gab sie desinteressiert zurück. Jetzt war es an ihm zu Schweigen. Ja, warum war er überhaupt noch hier? Seine Wunden und die von Flash waren schon seit einer Weile geheilt, er hätte schon vor einiger Zeit zurück in den Himmel fliegen können. „Ich…ich weiß es nicht genau…“ brabbelte er vor sich hin. „Vielleicht, weil ich hier Sachen gesehen und erlebt habe, die ich niemals für möglich gehalten hätte. Von dem, was sie dir da oben erzählen, ist fast alles nur erlogen…“ sprach er mehr zu sich selbst, als zu ihr gewandt. Sie ging nicht näher darauf ein und bat ihn, sie zum Speisesaal zu begleiten. Dort angekommen, mussten allerdings beide fest stellen, dass eine gedrückte Stimmung herrschte. Eine Frau, die etwa in Yashamarus Alter war und eine echt schräge Frisur hatte, entschuldigte sich höflich für alle Anwesenden und erklärte beiläufig, dass man in Sunakagure nur sehr selten zusammen aß und es von daher nicht gewohnt war, sich während des Essens miteinander zu beschäftigen. Yashamaru und Sorata nahmen daraufhin auf den angebotenen Plätzen Platz un die Runde begann schweigend zu essen. Weder Sorata noch Yashamaru gefiel dieses Schweigen. Yashamaru war die fröhliche Offenheit des Inuzuka Hauses gewohnt und Sorata bevorzugte die Gesellschaft vieler beim Essen, völlig gleich, ob er sie kannte oder nicht. Hilflos sahen sich beide gegenseitig an und der eine konnte im Gesicht des anderen lesen, dass es beide gleich grausam fanden. Plötzlich prusteten beide los. Die Ironie der Stunde war kaum zu ertragen. Sie hatten sich von Anfang an nicht wirklicht gemocht, dann waren sie nach Suna gekommen, sollten sich nun ein Zimmer teilen und zur Krönung der Stunde konnten sie beide die Atmosphäre nicht ab. „Ich…ich hasse dich so sehr, Yashamaru…“ prustete Sorata heraus. „Ich will dich garantiert auch nicht in meiner Verwandtschaft haben …“ prustete selbige zurück. Obgleich sie von der gesamten Runde merkwürdig angeschaut wurden, lachten sie ausgelassen. Keine konnte verstehen, was daran so witzig sein sollte. Für sie war die eine, eine Frau, deren Körper mit merkwürdigen Siegelsymbolen behaftet war und der andere war ein Kerl mit Geierflügeln. Mehr konnten sie nicht sehen und nicht wissen. Dass gerade diese beiden wie Feuer und Eis waren, Todfeinde, von Geburt an, die auf Grund mehrerer widersprüchlicher Zufälle zusammen gekommen waren, kam ihnen gar nicht erst in den Sinn. „Du, Yashamaru…sag mal…“ plapperte er einfach vor sich hin, während er neben ihr auf dem Dach saß und die Sterne über Sunakagure beobachtete. „Hm?“ gab sie zurück. „Wenn du den Himmel sehen könntest…würdest du dort hin gehen wollen?“ „Nein.“ Antwortete sie knapp. Fragend sah er sie an. „Nun ja…“ begann sie. „Wenn schon die Engel selbst davor flüchten, kann es ja nicht so toll sein…“ beendete sie ihre Aussage und grinste hämisch. Er erwiderte das Grinsen und blieb den Rest der Nacht neben ihr auf dem Dach sitzen. Als sie eingeschlafen war, deckte er sie mit dem Obertuch seiner Tunika zu, damit sie nicht fror. Offensichtlich brauchte ein Halbgestirn mehr Schlaf, als ein Engel. „Lass mich raten, du willst uns nie wieder sehen?“ fragte Sorata, der schon zum Aufbruch bereit auf dem Balkon stand und Gaara dreist angrinste. „Nun…um die Wahrheit zu sagen, ich habe mich gestern köstlich amüsiert…allein die dummen Gesichter der anderen….bestens!!“ gab Gaara zurück und grinste in sich hinein, wie ein kleiner Junge. Es hatte ihn am vorigen Abend einiges an Mühe gekostet, nicht genauso los zu prusten, wie die anderen beiden. Temari und Kankuro grinsten ebenso breit. Offensichtlich wurden sie doch nicht von allen verachtet… „Nun, wie dem auch sei, wir müssen los. Wir werden bereits sehnsüchtig erwartet!“ grinste Sorata noch breiter und verabschiedete sich mit einer Verbeugung. Mitten in der Wüste war sie plötzlich stehen geblieben. „Was ist los?“ hatte er sie gefragt, während er nur wenige Zentimeter über der Erde schwebte. „Irgendwas stimmt nicht…“ gab sie verwirrt zurück. Sie konnte Rauch riechen. Und er kam aus der Richtung, in der Konoha lag. Sie rannte wie besessen. Trotz einer überragenden Höhenlage hatte er schwer damit zu kämpfen, mit ihr Schritt zu halten. Sie hatte Recht gehabt. Aus der Höhe konnte er mehr sehen, als sie, trotzdem war er entsetzt über die Tatsache, dass die Instinkte eines Halbgestirns so viel schärfer waren, als die, eines Engels. Es brannte. Konoha brannte lichterloh. Sie schoss einfach durch den Haupteingang, sprang und griff sich den ersten Widersacher, der ihr zwischen die Zähne kam. Sorata war geschockt mitten im Eingang stehen geblieben. Ohne Sondergenehmigung war es ihm untersagt, in Konoha zu fliegen, er hatte das Haupttor grundsätzlich zu Fuß hindurch zu gehen, auch wenn es ihn Anfangs genervt hatte, mittlerweile machte es ihm nichts mehr aus. Er stand da und sah entsetzt auf das Geschehen. Er hatte mit so vielem gerechnet….Akatsuki, Orochimaru….all diese Feinde, von denen der Alte bei ihren Spanneraktionen gesprochen hatte. Aber das hier war noch schlimmer. Viel schlimmer. Was Konoha versuchte dem Erdboden gleich zu machen, waren weder feindliche Ninjatruppen, noch andere Menschen. Es waren die Boten Gottes, die Krieger des Himmels, seine Familie. „Hatchikooooooo!“ heulte das kleine Mädchen, das mitten in den brennenden Trümmern ihres Hauses hockte. Hatchiko stand vor dem Fenster und versuchte Krampfhaft die brennenden Trümmer zur Seite zu bewegen, um die Kleine vor den Flammen zu retten, aber vergebens. Es rührte sich einfach nichts. Im Vorbeirennen stieß Yashamaru mit ihrem gewaltigen Körper dagegen und löste so den glühenden Schutt vom Eingang, um ihr Zutritt zu verschaffen. In letzter Sekunde konnte die junge Frau aus Suna so das schon fast tote Kind aus den Trümmern bergen. Sowohl die Ninja, als auch Yashamaru kämpften mit allem, was sie hatten, gegen die himmlische Invasion. Federn flogen überall, aber nicht ein Engel ging zu Boden. Mit dem Kind in den Armen und vom Geschehen geschockt stand Hatchiko da und rührte sich nicht mehr. „Hatchiko!! Lauf!!“ schrie Yashamaru sie an. Ein Engel wollte sich auf sie stürzen und Yashamaru versuchte dazwischen zu gehen, aber zwei weitere Engel versperrten ihr den Weg. Hatchiko starrte den Engel an, der mit brennendem Schwert auf sie zugerast kam. Das völlig verängstigte Kind krallte sich an sie und schrie. Der Engel kam immer näher. Vor ihren Augen spielte sich das Szenario aus ihren Kindheitstagen wieder. Ihre Eltern, wie sie zu Boden gingen. Der Mann, wie er lachte. Das Blut, das überall an den Wänden klebte und wie er grinsend auf sie zu kam, sein Schwert, dass im Halbdunkel zu blitzen begann vor sich hin und her schwingend. Ihre eigenen Schreie der Verzweiflung. „NEIN!!“ brüllte sie und hob abwehrend ihre Hand. Nach Stunden des Gemetzels geschah das, was keiner für möglich gehalten hätte. Der erste Engel ging krachend zu Boden. Das riss ihn aus seiner Trance. Hatchiko schien eine unentdeckte Fähigkeit gerade aktiviert zu haben. Der Engel, der sie gerade hatte abstechen wollen, war steinern zu Boden gegangen und zerschellt. Eine Sekunde lang hatte das ganze Kampfgeschehen den Atem angehalten. Sorata erhob sich in die Lüfte und entflammte sein Schwert, bereit, gegen seine eigenen Landsleute zu kämpfen, sofern diese es darauf anlegten. „Ich gebiete euch im Namen des Herren, dieses Blutbad sofort zu stoppen!“ schrie er in die Runde hinein. Wie auf Befehl erhob sich die Engelsschar in die Lüfte. „Sorata, wir sind gekommen, um dich zurück zu bringen. Sofern du nicht freiwillig mit uns kommst, werden wir uns dazu gezwungen sehen, ein Leben nach dem anderen auszulöschen. Deine Strafe erwartet dich in den himmlischen Gefilden. Entscheide selbst, wie du handeln willst!“ rief ihm einer der geflügelten Generäle zu. „Ihr…ihr habt wegen mir…dieses Dorf…die Menschen…wie konntet ihr nur…?“stammelte Sorata völlig entsetzt. Yashamaru sah ihn an. Nicht hasserfüllt, wie früher. In ihrem Blick lagen Mitleid und Bitte zugleich. Seine Augen wurden trüb. Sein Kopf fiel nach vorne. Er senkte sein Schwert, spreizte die Flügel und setzte direkt zum Aufstieg an. Eine Heerschar von etwa 300 Engeln folgte ihm wortlos. Das Feuer war fast vollständig gelöscht worden, die Menschen waren bereits wieder mit dem Aufbau beschäftigt und räumten Schutt und unbrauchbar gewordenes aus dem Weg. Hatchiko und Yashamaru gaben ihr Bestes, um so gut es ging überall zur Hand zu gehen. Yashamaru half im Einkaufsviertel, Hatchiko im Hause der Hyuugas, die es unter allen noch mit am schwersten getroffen hatte. Hatchiko bemühte sich redlich, ebenso kleinen Unrat, wie auch große Müllteile aus dem Weg zu schaffen. Bei einem hatte sie sich allerdings weit überschätzt. Wäre ihr Neji nicht zu Hilfe gekommen, wäre das Komplette Ding wahrscheinlich auf sie drauf geknallt. Von diesem Moment an arbeitete sie an seiner Seite, wo sie sich sicher fühlte. Sie sprachen nicht, weil Neji nichts zu sagen hatte und Hatchiko nicht sprechen konnte. In ihr saß immer noch der Schock. Sie hatte einen Engel versteinert. Er war zu Boden gefallen und explodiert. Sie wusste nicht mal, wie sie es getan hatte, aber sie hatte es getan. Genauso, wie vor zehn Jahren, als der Mörder ihrer Eltern sie genauso kaltblütig abschlachten wollte. „Du wurdest angeklagt, Hochverrat an unserem Gefilde begangen zu haben. Normalerweise würde ein Vergehen, von dieser Schwere mit dem Ausstoß aus den Gefilden selbst geahndet werden. Nicht nur, dass du unerlaubt die himmlischen Gefilde verlassen hast, noch dazu hast du Kontakt zu Menschen gehabt, an ihrer Seite sogar gelebt, aber der größte Frevel ist wohl der, dass du mit einem Halbgestirn Kontakt gehabt hast, was unterhalb von allem ertragbaren liegt!“ schrie ihn der an, der als einer der ältesten Engel bekannt war. Aus den Reichen konnte er Sätze wie: “Ist ja ekelhaft….mit einem Halbgestirn…“; „Menschen? Um Gottes Willen, widerlich!“; „Menschen sind ja schon schlimm genug, aber so ein wertloses Halbgestirn?“ vernehmen und in ihm kochte das Blut. Zum ersten mal wurde ihm die Arroganz derer bewusst, die er bis zu diesem Zeitpunkt als das höchste Gut von allen angesehen hatte. „Da man allerdings davon ausgehen müsste, dass ein Ausstoß aus den Gefilden dir gerade Recht kommen würde, haben wir entschieden, dass wir deine Flügel zerbrechen werden, sodass du nie wieder einen Fuß lebendig auf die Erde setzen kannst! Dies ist die Strafe für den Verräter, der das Leben einer seiner Brüder auf dem Gewissen hat!“ Das war zu viel. „Einer meiner Brüder? Was laberst du da für einen Scheiß?! Wie viele Brüdern und Schwestern habt ihr denn auf dem Gewissen?! Was bildet ihr euch ein, wer ihr seid?! Und was soll der Mist von wegen ‚wertloses Halbgestirn’?! Ich schwöre bei dem Namen meines Herren, dass jeder einzelne von euch nicht einmal annähernd den Wert dieses Halbgestirns hat.“ Knurrte er verächtlich. Der komplette Saal war im Aufruhr. Nur der Älteste der Runde blieb ruhig. „Brecht ihm die Flügel ab und danach schnappt euch dieses Halbgestirn…“ befahl er und alles setzte sich in Bewegung. „Yashamaru…?“ Hatchiko stand stocksteif vor der Bestie. Yashamaru sah auf. Schon am Gesicht des Mädchens konnte sie sehen, dass sie mit ihr über das Geschehene sprechen wollte. Sie entschuldigte sich und ging mit Hatchiko aus dem Dorf, um ungestört mit ihr reden zu können. „Wie kann ich dir helfen?“ fragte sie die jüngere Frau. „Yasha….maru…ich hab solche Angst!!“ platzte es aus der jungen Frau heraus und sie brach in Tränen aus. Tröstend legte ihr Yashamaru eine Pfote auf den Rücken. „Vor deiner Kraft?“ fragte sie sie sanft. Hatchiko nickte nur unbeholfen. Die Bestie setzte ein sanftes Lächeln auf und entblößte dabei ihre Reißzähne. „Weißt du, Angst zu haben ist kein Problem. Jeder hat mal Angst. Wichtig ist nur, dass du dich von deiner Angst nicht lähmen lässt und die dabei im Stich lässt, die dich wirklich brauchen.“ Sagte sie sanft zu dem Mädchen. Hatchiko sah sie mit verheultem Gesicht an. „Hast du…ich meine, hast du Angst vor mir?“ fragte sie den Wolf. Yashamaru schüttelte bedächtig den Kopf. „Nein, weil ich dir vertraue. Ich weiß, dass du mir niemals etwas antun würdest.“ Gab sie selbstsicher zurück. „Dort unten!“ wies einer der Engel an. Yashamaru riss den Kopf hoch. „Engel…“ knurrte sie. „Byakugan!“ Neji war in Aufruhr. Hatchiko hatte mit Yashamaru die Stadt verlassen, ohne zu sagen, wohin genau sie gingen. Er hatte sie entdeckt. Umzingelt von gut einem Dutzend Engel. Sie biss, sie wehrte sich. Sie wurde geschlagen und erlitt immer neue Brandwunden. Hatchiko versuchte ihr so gut wie möglich beizustehen, aber ohne die Kontrolle über ihre innere Macht, konnte sie gegen diese Krieger rein gar nichts ausrichten. Sie konnte sich kaum noch bewegen und musste mit ansehen, wie Yashamaru von der Übermacht langsam und allmählich in Stücke gerissen wurde. „Yasha…“keuchte sie in einem Regen von Blut. Mit einem Tritt ging Yashamaru neben ihr nieder. Das Blut schien ihr aus allen Poren zu laufen, ihr Körper trug den ätzenden Geruch von verbranntem Fleisch an sich und eines ihrer Augen war halb zu geschwollen. Sie versuchte sich aufzurichten, brach aber immer wieder zusammen. Die Engel lachten höhnisch, als das junge Halbgestirn seine Kampfform aufgeben musste, da der Körper zu viel Schaden genommen hatte und nun als nacktes junges Ding vor ihnen hockte. „Sieh an, sieh an…da wissen wir doch, was den lieben Sorata so lange hier gehalten hat…wollen doch mal sehen, ob sie sich genauso gut anfühlt, wie sie aussieht…“ grinste einer von ihnen dreckig. Als er Yashamaru zu nahe kam, spukte sie ihm ein Gemisch von Blut und Speichel ins Gesicht. „Dafür bezahlst du…dreckiges Halbgestirn…“ sagte er eiskalt und hob sein Flammenschwert. Seine Armmuskulatur spannte sich und der Arm schnellt mit der tödlichen Waffe auf den Körper der jungen Dämonin nieder. „Rasengan!!“ Er hatte sie nicht getroffen. Seine Schulter war noch da, aber der Arm samt Schwert lag in Fetzen zwei Meter weiter auf dem Boden. Hasserfüllt starrte er in das Gesicht des Mannes, der sich zwischen ihn und Yashamaru gebracht hatte. Blond. Groß. Eiskalte Augen. „A…Arashi…“ keuchte Yashamaru. „Da…das ist nicht wahr…“ stammelte Naruto, als er den Mann erblickte. „Meister…“ flüsterte Kakashi ebenso geschockt. Der einzige, der nicht wesentlich überrascht zu sein schien, war Jiraya. dachte er bei sich. Er hatte schon seit einer Weile den Verdacht gehabt, dass Yashamaru das geheimnisvolle Kind sein musste, dass in der Obhut des ehemaligen Hokage große geworden war. Er stand da, wie ein Fels in der Brandung. Sein Blick ließ sogar die Engel zurück schrecken. Eine Bestie hatte er wiedewillig erschaffen, eine zweite hatte er versucht zu kontrollieren. Trotzdem schien Yashamaru niemals ein Mitgleid von Akatsuki geworden sein. schoss es Jiraya durch den Kopf. Alles passte zusammen. Die Tatsache, dass Yashamaru so gewaltige Fähigkeiten ausgebildet hatte, dass sie überhaupt hatte überleben können, nachdem ihre Mutter zu Tode gehetzt worden war…alles passte zusammen. Und auch, wenn sie kein offizielles Mitglied von Akatsuki war, so hatte er sie doch für seine Pläne missbraucht. Hinter Hatchiko, eher wohl ihrem Bluterbe, waren sie her gewesen. Selbst konnten sie es nicht erwecken, also hatten sie Yashamaru dafür gebraucht. Das einzige was ganz und gar nicht zum Plan gehört hatte, war die Tatsache, dass sich ein Engel selbst einmischen würde. Aber offensichtlich hatte sich dieses Problem von selbst gelöst. „Yashamaru…wer ist das?“ flüsterte Hatchiko ihr völlig verängstigt zu. Yashamaru wand ihr den Kopf zu und Hatchiko sah in ihre völlig benebelten Augen. Sie sah aus, als stünde sie komplett unter Hypnose. „Ich glaube nicht, dass sie dir in nächster Zeit antworten wird…“ sagte jemand hinter ihr, in fröhlich sadistischem Tonfall. Hatchiko schrak zusammen und sah in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war. Dort standen 6 weitere Männer und schienen sich auf einen angehenden Kampf zu freuen. Keinem von ihnen schien Yashamaru fremd zu sein. Sie kannte sie alle. Sie alle waren in dem Versteck gewesen, aus welchem Yashamaru sie raus geholt hatte. Wie Schuppen fiel es ihr von den Augen. Warum hatte sie ausgerechnet an diesem Tag niemand wirklich überwacht? Wie kam es, dass sie Yashamaru nicht erwischt haben, trotz der Tatasache, dass sie einen derart schweren Ballast trug, warum hatte Yashamaru erst um Hilfe gebeten und dann schlagartig doch wieder abgelehnt?! Warum? Warum?! Hatchiko schossen die Tränen in die Augen. Wie hatte sie sich so sehr hinters Licht führen lassen können?! Der weißhaarige Mann ging zu Yashamaru rüber und legte ihr seinen Wolkenumhang über die Schultern. In völlig vertrauter Geste zog sie den Umhang zu und erhob sich. Schwankend stand sie da und sah auf die Engel, die immer noch kampfbereit vor ihnen thronten. „Yashamaru…wir könnten ein kleines Gewitter gebrauchen….“ Flüsterte der Pflanzentyp ihr ins Ohr. Wie unter Hypnose hob das Wolfsmädchen die Hände vor ihren Körper und begann mit ihrer Beschwörungsformel. Die Umstehenden wollten ihren Augen nicht trauen. Wolkenberge türmten sich auf, Blitze schossen nieder, der Wind wurde rasend und Regen knallte auf die Erde. Kiba stand da und konnte sich nicht mehr rühren. Yashamaru. Eine von denen. Wieso?! Sein Blick viel letztlich doch auf Akamaru, der offensichtlich zu ihr gehen wollte, sich aber nicht an den Akatsukimitgliedern vorbei traute. Er vertraute ihr immer noch. So offensichtlich es schien, dass sie verraten worden waren…er vertraute ihr immer noch. „Akamaru…“ Kiba hatte keinen blassen Schimmer, welches Verhältnis Yashamaru letztlich zu diesem Arashi hatte, aber vor ihm stand eine junge Frau, deren Körper mit Ornamenten bespickt war, die die Arbeitskleidung ihrer ärgsten Feinde trug, der dennoch die Tränen über die Wangen liefen und die sich wieder schützend vor das Mädchen aus Suna gestellt hatte. Ihm war es plötzlich egal. Ihm war es völlig egal, wer mit wem in welcher Verbindung stand. Er rannte einfach los, gefolgt von Akamaru. Niemand stellte sich ihm in den Weg, als er auf Yashamaru zu rannte. Er schüttelte sie, er schrie sie an, aber sie schien ihn überhaupt nicht zu erkennen. Dann ließ er sie los, er stand vor ihr und hielt den Kopf gesenkt. „Kiba!“ schrie Hana, die sich zu den anderen kampfbereiten Konoha Ninja gesellt hatte. Aber er hörte sie nicht mehr. Wenn nicht einmal er, ein Erbe des Inuzuka Klans, in der Lage war, einen Wolf zu erreichen, dann würde es niemand können. Er hatte versagt. Er hatte sie zu einem Mitglied der Familie machen wollen, er hatte an ihrer Seit kämpfen wollen, er wollte sie zu einem Wesen des Friedens machen… „Vergib mir…“flüsterte er. Dann formte er die notwendigen Fingerzeichen. „Gatsuuga!“ Hidan war ihm dazwischen gekommen. Brutal schlug er ihn auf den Boden und presste ihn mit der enormen Klinge seines Schwertes zu Boden. „Sorry Kleiner, aber wir brauchen die Dame noch…“ sagte er gespielt untröstlich zu ihm. Hatchiko beobachtete das Geschehen wie aus einem Traum heraus. Sie war am Ende. Sie wehrte sich nicht einmal, als sie von Deidara hoch gehoben wurde. Wie eine Puppe lag sie in seinen Armen. Sie sah zu Neji herüber, dessen Gesicht zu einer Maske des Zorns geworden war. Sie sah, wie er Shikamaru anschrie, er solle gefälligst schneller denken. Sie sah, wie der weißhaarige Mann Yashamaru an den Pflanzentypen weiter reichte. Sie sah, wie die Engel erneut angriffen und das Fischgesicht, der Blonde und das Monster aus Konoha sich ihnen in den Weg stellten. Wenige Sekunden darauf griff auch der Rothaarige an und es dauerte nicht lange, bis es nur so Federn und Engelsblut regnete. Plötzlich stand auch noch das Monster aus Konoha vor ihr. Er sah ihr nur kurz in die Augen und sie verlor das Bewusstsein. Sie zerrten ihn über den azurblauen Gang und warfen ihn dann in eine dunkle Zelle. Das Blut lief ihm immer noch vom Rücken. Seine einst langen Haare, hatten sie abgeschnitten, um ihm das Zeichen eines ehrhaften Engels zu nehmen. Sein Rücken pulsierte unter den Krämpfen. „Na…haben sie dich auch wegen ihrer Sturheit eingebuchtet?“ fragte ihn jemand belustigt. Er hob den Kopf. „O…Onkel Melzaro?“ stammelte er verwirrt, als er seinen tot geglaubten Verwandten vor sich hocken sah. Kaum hatten sie die Engel erledigt, gab Arashi den Befehl zum Rückzug. Er hatte keine Lust, sich auch noch mit den Leuten aus seiner ehemaligen Heimat anzulegen, was er wollte, hatte er bekommen. Sie verschwanden so schnell im Nichts, wie sie daraus gekommen waren und Konoha stand immer noch vom Wind gepeitscht da und war fassungslos über das, was sich gerade erst zugetragen hatte. „Sie haben dir also deine Flügel und deine Ehre genommen, weil du einem Halbgestirn geholfen hast?“ lachte sein Onkel herzhaft. „Ja und ich kann nicht nachvollziehen, was du daran so amüsant findest…“ knurrte ihn Sorata an. Sein Onkel versorgte nach wie vor seine Wunden, gab ihm aber zugleich zur Antwort: „Was ich daran so lustig finde? Die Tatsache, dass ich aus dem gleichen Grund hier eingelocht wurde…“ Sorata sah sofort auf. „Was?!“ Melzaro strich sich nachdenkend über das Kinn. „Nun, dein Vater, der ja auch mein Bruder war…ich habe ihn getötet.“ Sorata sah ihn immer noch mit fragendem und gleichzeitig entsetztem Gesicht an. „Arshwur hat vor langer Zeit ein Verbrechen begangen, dass ich ihm einfach nicht verzeihen konnte. Ich hatte mich damals in eine junge Frau aus dem schwarzen Land verliebt. Sie war für mich alles, was der Realität entsprach. Ihr Name war Kasha und sie war schön, wie der Mond selbst. Sie war mein Grund, den Himmel für alle Zeiten verlassen zu wollen. Wir liebten uns sehr und hatten beschlossen, dass wir zusammen ein Kind gebären würden…ein Halbgestirn, das wir mit all unserer Liebe groß ziehen würden, auch wenn es gegen die heiligsten Gesetze wäre. Dein Vater hatte die spitz bekommen und brauste in seiner Wut zu Kasha. Sie war für ihn der Grund des jämmerlichen Untergangs unserer Familie und dafür wollte er sie töten. Wie er jedoch ihre Schönheit mit eigenen Augen zu sehen bekam, wollte er sie erst seine Überlegenheit spüren lassen und tat ihr schlimmste Gewalt an. Als ich wenige Tage später zu ihr kam, erzählte sie mir, was vorgefallen war und dass die himmlischen Heerscharen sie und das verfluchte Kind, das dein Vater in sie hinein gesetzt hatte, töten würden, sobald es zur Welt käme. Wir sind gemeinsam geflüchtet, wollten trotz allem, dass dieses Kind ein Wesen der Liebe werden würde, aber dein Vater fand uns in den Gebirgsketten, nahe Jordan. Obgleich der Hass in mir brodelte, versuchte ich ihn durch ein vernünftiges Gespräch davon zu überzeugen, dass er in Frieden ziehen möge, aber er wollte nichts davon wissen. Völlig besessen von dem Gedanken, das alte Recht aufrechterhalten zu müssen, stürzte er sich auf Kasha, um sie zu töten. Um sie und das ungeborene Kind zu schützen, habe ich dann ihn umgebracht. Kasha konnte zwar flüchten und ich wurde zur Rechenschaft gezogen, aber wir mir später erzählt wurde, war all meine Mühe umsonst gewesen. Sowohl Kasha, als auch das Kind wurden schon wenige Jahre später gefasst und getötet…“ endete er seine Erzählung und sah betrübt zu Boden. „Was für eine Art Dämon war diese Kasha…“ flüsterte Sorata leise. „Sie war ein Erddämon, aber warum willst du das wissen?“ antwortete Melzaro wirsch. „Könnte aus einer Verbindung von einem Engel und einer Erddämonin ein Inuyasha entstehen?“ hakte Sorata leise weiter nach. „Sehr wahrscheinlich…“gab Melzaro zurück. „Hattet ihr damals schon einen Namen für das Halbgestirn gewählt?“ fragte Sorata, dieses mal unter Tränen. Melzaro rückte näher an ihn heran. „Ja, hatte wir. Sie sollte Yashamaru heißen…“ flüsterte er ihm ins Ohr. Sein Neffe heulte nur so. Tröstend nahm er ihn in dem Arm. „Sie…sie lebt…“ schluchzte er. „Was?!“ Noch einmal wiederholte sich Sorata. „Yashamaru lebt…meine Schwester war am Leben, bis sie mich wieder in den Himmel zurück geprügelt habe. Und sie lebt immer noch…ich weiß es….“ „Yasha….Yashamaru…“ Wie aus weiter Ferne drang die Stimme von Hatchiko an ihr Ohr. Mit größter Mühe öffnete sie ihre Augen. Sie lag auf einer großen, weichen Matratze und Hatchiko lag neben ihr. Sie brauchte eine Weile, um sich ins Gedächtnis zu rufen, wo sie war. Es fiel ihr wieder ein, als sie das Foto von sich und Arashi sah, das neben dem Bett stand. Auf dem Bild war sie gerade mal 12 oder 13 Jahre alt und Arashi war ebenso noch ein junger Mann. Er hatte einen Arm um ihre Schultern gelegt und lächelte so dreist, wie sie. Die Erinnerung kam langsam wieder zurück. Sie war in ihrem Zimmer. Dieses Zimmer war 11 Jahre lang ihre Schlafstätte gewesen. Bis sie ihr Gedächtnis blockiert hatten und sie draußen in den Wäldern ausgesetzt hatten. Die Erinnerungen, die sie bis vor kurzem noch als die ihren empfunden hatte, waren eindeutig nicht ihre gewesen. Es war alles nur eine Lüge gewesen, um sie auf ihre Instinkte zurück zu führen. Arashi hatte sie damals im Wald gefunden, wo sie sich vor den Engeln versteckt hatte. Ein kleines weißes Bündel, dass sich verängstigt unter einer Baumwurzel eingeklemmt zusammen gerollt hatte. Er war damals genauso fertig gewesen, wie sie, sah aus wie jemand, der auf dem Weg zu seiner eigenen Beerdigung war. Er hatte sie damals befreit. Ist einfach weiter gelaufen, ohne sie eines zweiten Blickes zu würdigen. Für ihn war sie einfach nur ein junger Wolf gewesen, der sowieso bald sterben würde. Sie war ihm hinterher gerannt und hatte ihn in seine Hose gebissen. Er hatte sie versucht abzuschütteln. Dann hatte sie sich verwandelt. Saß heulend auf dem kalten Waldboden und klammerte sich mit einer Hand an seine Hose. ‚Du bist das Kind, das mich leben lässt. Wir sind beide tot für die Welt, dennoch leben wir in ihr. Gehen wir zusammen weiter, finden wir vielleicht irgendwann eine neue Welt, in der wir beide wieder leben können…’ hatte er oft zu ihr gesagt. Im Laufe der Jahre waren dann immer mehr Flüchtige zu ihnen gekommen und irgendwann hatten sie dann Akatsuki gegründet. Sie hatte ihn ihr ganzes Leben lang geliebt und verehrt. Und nun war sie verantwortlich für dieses junge Mädchen aus Suna, das eine Gabe besaß, die sie nicht kontrollieren konnte. Sie drehte sich zu ihr um und sah sie an. Sie trug immer noch Hidans Mantel, das erkannte sie schon am Geruch. Sie war mit den wenigsten der Mitglieder Akatsukis klar gekommen. Orochimaru hatte sie gehasst, mit Itachi konnte sie bis heute nichts anfangen, aber Hidan und Deidara waren immer wie Brüder für sie gewesen. Auch Kizame mochte sie. Er hatte oft mit ihr trainiert, bis sie nicht mehr stehen konnte. Seinem knallharten Training hatte sie unter anderem ihre Schnelligkeit zu verdanken. „Keine Angst, Hatchiko. Dass sie dich bei mir gelassen haben ist ein klares Zeichen dafür, dass sie nicht möchten, dass dir etwas passiert. Du brauchst dich nicht zu fürchten.“ Sagte sie beschwichtigend und strich Hatchiko sanft über die langen Haare. „Wieso hast du uns verraten, Yashamaru?“ fragte sie sie traurig. „Tut mir Leid, ich wusste nicht einmal, dass ich euch verraten würde…meine Erinnerungen waren verfälscht…“ gab die Wolfsfrau wahrheitsgemäß zurück. Es klopfte an der Tür. Yashamaru setzte sich auf und bat den Außenstehenden herein. Deidara kam sofort ins Zimmer gesprungen und begrüßte sie mit einer heftigen Umarmung, während Hidan lieber gemächlich hinterher ging. „Wie geht es dir? Alles okay, mit meiner süßen Nee-chan?“ plapperte Deidara fröhlich drauf los. Yashamaru nickte und umarmte ihn ebenso heftig. Bei Hidan war es ebenso und Hatchiko verfolgte das Schauspiel argwöhnisch. Sie hatte Akatsuki immer nur als brutale Verbrecherbande gesehen und konnte nicht glauben, was sich vor ihren Augen abspielte. Wie liebevoll sie miteinander umgingen. Es schien fast, als würden sie miteinander spielen, wie drei kleine Kinder, sie hatte Deidara bisher nur einmal in Suna gesehen, als er Gaara bekämpft und anschließend mitgenommen hatte. Sie hätte panische Angst vor ihm gehabt, wenn Yashamaru nicht dabei gewesen wäre. „Wo ist Kisame?“ fragte Yashamaru fröhlich. „Der alte Fischkopf sitzt draußen und guckt sich die Wolken an…“ meckerte Deidara. Yashamaru sprang auf und wollte hinaus laufen, aber Hidan hielt sie zurück. „Erst will ich meinen Umhang wieder haben, meine Süße, sonst kriegst du Ärger…“ schimpfte er gespielt. Ohne jedwede Hemmung zog Yashamaru den Umhang aus und hielt ihn Hidan hin. Nackt und provozierend stand sie vor ihm und grinste breit. „Tz…“ gab Hidan zurück, ging an einen Schrank und zog ein seidiges braunes Stück Stoff heraus, dass er ihr im Vorbeigehen auf den Kopf fallen ließ. Dann nahm er seinen Umhang, warf ihn sich über und verzog beleidigt das Gesicht. Deidara lachte schallend und auch Hatchiko konnte sich ein unterdrücktes Lachen nicht verkneifen. So abstrus es auch war…sie fühlte sich, als wäre schon seit langer Zeit hier zu Hause. „Na, wieder mal am spielen?“ kam es gespielt ernsthaft von dem Mann, der sich entspannt an die Tür gelehnt hatte. „Arashi!“ sagte Yashamaru und sprang den Adoptivvater an. Dieser stieß sie bestimmt zurück und sagte: „Du bist kein 12 jähriges Mädchen mehr, zieh dir gefälligst erstmal was an, bevor du erwachsene Männer anspringst….könnte man ja ohne weiteres auf falsche Gedanken kommen…“ Er wurde leicht rot und verzog das Gesicht wie ein kleiner Junge, den sie gerade beim Spannen erwischt hatten. Jetzt brüllte Hatchiko vor Lachen. Wer hätte gedacht, dass der überall gefürchtete Führer Akatsukis so weich wurde, wenn eine schöne Frau vor ihm stand? „Kommen wir hier irgendwie raus?“ fragte Sorata seinen Onkel. „Hier raus zu kommen, ist nicht wirklich das Problem, aber wo willst du hin? Falls es dir entgangen ist, wir haben keine Flügel mehr, nach draußen zu gehen, wäre reiner Selbstmord… Du würdest keine zwei Meter weit kommen, bis dich der Wind hinunter fegen würde….“ Antwortete Melzaro deprimiert. „Wir haben keine Flügel mehr, das ist richtig…das hat seine Nachteile, aber es hat auch Vorteile, die man nicht unterschätzen sollte…“ sagte Sorata und betrachtete die Leinendecken, die man ihnen zum Schlafen gegeben hatte. Ohne Flügel konnten sie sich ja schlecht selbst wärmen. Gute Decken…schönes, robustes Material. „Also, wie sieht deine Planung aus?“ fragte Jiraya barsch. Tsunade sah ihn deprimiert an. „Nichts läuft so wirklich, das Versteck, dass sie das letzte Mal benutzt haben, wurde geräumt, Spuren haben sie keine hinterlassen, was soll ich deiner Meinung nach also tun? Nachdem sie einmal durch einen Pakkun aufgespürt worden sind, haben sie dazu gelernt. Die Gerüche, die sie hinterlassen hätten können, haben sie nicht hinterlassen, es gibt absolut keine Spur, wo sich die beiden Mädchen aufhalten könnten.“ Jiraya sah sie noch eindringlicher an. „Vielleicht sollte ich dich darauf hin weisen, dass er nicht nur das Wolfsmädchen hat, sondern auch die Kleine aus Suna. Beide Kombiniert sind gefährlicher, als Itachi und Orochimaru zusammen!! Du solltest dir ernsthaft was einfallen lassen!!!“ schrie er sie an. Die Tür ging auf und Kiba trat herein. Ihm folgten Naruto, Neji und Lee. „Was wollt ihr denn jetzt?“ fuhr sie Tsunade an. „Das finden, was ihr verloren habt!!“ erwiderte Naruto gereizt. Verdutzt sah sie ihn an. Schließlich war es Neji, der das Wort ergriff. „In dieser Kombination bilden wir die perfekte Mischung aus Spürsinn, Intelligenz und Kampfkraft. Wenn es überhaupt möglich ist, die beiden zu finden, dann nur so.“ Tsunade seufzte. Die ewigen Diskussionen konnte sie sich sparen. Keiner der drei würde von seinem Vorhaben wieder ablassen, aber die Kombination alleine ging ebenso wenig. Sie griff nach den Anwesenheitslisten. „Also gut, die Grupee wird allerdings noch einiges an Zuwachs bekommen. Zusätzlich werden euch Shikamaru, Kakashi, Sakura, Ino, Shino, Gai und Asuma begleiten. Ihr rückt in zwei Stunden aus, gebt den anderen Bescheid. Ihr habt dieses Mal eine Zeitbeschränkung von drei Tagen, habt ihr sie bis dahin nicht gefunden, kehrt ihr wieder zurück. Habt ihr sie gefunden, erwarte ich einen Sofortbericht, ihr werdet Unterstützung brauchen. Mehr gibt es dazu nicht. Viel Erfolg!“ Die jungen Männer waren Kaum verschwunden, als sich Jiraya noch einmal an sie wand. „Ich werde sie vorsichtshalber mit Abstand begleiten. Wer weiß, wer oder was sich in diese Angelegenheit noch alles einmischt…“ Kapitel 3: Liebe ---------------- Leise schritt sie durch das Gebüsch. Er musste ganz in der Nähe sein. Selbst ihr Atem hatte sich verlangsamt, damit sie möglichst kein Geräusch von sich gab. Er war ein Meister, er würde sie sofort entdecken, wenn sie sich auch nur die geringste Blöße gab. Seit Jahren versuchte sie ihn zu übertreffen….geschafft hatte sie es nie. „Dieses Mal kriege ich dich…Fischkopf…“ dachte sie. Dort stand er. Diesen schwarzhaarigen Psycho neben sich. Ein leichtes Lächeln streifte ihr Gesicht. Nur noch ein paar Schritte, dann war sie in Angriffsreichweite. „Was ist?“ Die junge Frau, die gerade zu ihnen gestoßen war, sah die beiden Männer fragend an. „Gott, du bist noch viel schlechter als ich dachte…“ grunzte Kisame Hatchiko an. Diese schmollte, statt eine Antwort zu geben. Kashiro stand unweit hinter einem Baum und beobachtete das Schauspiel. Sie hatte diese junge Frau noch nie gesehen. Die andere kannte sie, die die ein Halbgestirn war, hatte sie öfter beobachten können, wenn sie gegen Kisame angetreten war. Wo war diese Frau überhaupt?! „Suchst du irgendwen?“ knurrte es hinter ihr. Gelangweilt wand sie den Kopf. „Yashamaru…welch Freude, dich zu sehen…“ grunzte sie. Kisame wand ebenfalls seinen Kopf. „Du bist immer noch grottenschlecht, Kashiro…“ grinste er. Kashiros Gesicht verfinsterte sich. Sie hatte ein halbes Jahr in den unterirdischen Lichthöhlen trainiert, hatte auf alles verzichtet und sich nur ihrem Training hin gegeben. Und nun stand er da und lachte sie wieder aus. „WAS BILDEST DU DIR EIN!!“ schrie sie und sprang auf ihn zu. Sein Lächeln verschwand. Samehada wurde in Stellung gebracht und der Boden begann zu beben. Itachi ging gelangweilt zur Seite und Hatchiko sprang ihm verwirrt hinterher. Diese unglaublich schöne Frau schien ein ernsthaftes Problem mit Kisame zu haben. Sie schien ihn zu kennen, schon aus vergangenen Tagen und Yashamaru machte ebenfalls keinerlei Anstalten, zwischen die beiden zu gehen. Flüsternd fragte sie sie, was denn eigentlich los sei. Yashamaru gab ihr mit einer Kopfbewegung zu verstehen, dass sie zusehen sollte. Itachi hockte sich seinerseits ins Gras und zog eine Linie mit dem Kunai vor sich in den Dreck. „Warum tut er das?“ flüsterte Hatchiko Yashamaru zu. „Wenn auch nur ein Tropfen Wasser diesen Punkt überschreitet tötet er den, dessen Technik eben das bewirkt hat. Kashiro hat ihn einmal fast ertränkt, seither ist er extrem empfindlich, was die Kämpfe zwischen den beiden angeht…“ erklärte Yashamaru ruhig. „Wassersturm!“ brüllte Kashiro und eine gewaltige Flut aus Wasser erhob sich wirbelsturmartig in den Himmel. Kisame antwortete mit einer Sturmflut und die gewaltigen Wassermassen krachten tosend aufeinander. Hatchiko erschrak bei diesem Lärm und wich instinktiv hinter Yashamaru zurück. Itachi verfolgte das Geschehen gelangweilt. „Sie scheint es besser kontrollieren zu können…“ murmelte er schließlich und stand auf. Gemächlich ging er auf die beiden zu, gefolgt von Yashamaru und Hatchiko. Während Hatchiko mit großen Augen das Geschehen weiter verfolgte, würdigten Itachi und Yashamaru die Szenerie keines weiteren Blickes. Gelassen liefen sie mitten durch das Geschehen und nicht ein Tropfen Wasser berührte sie. Der ganze Himmel schien zu toben, aber niemanden schien es zu stören. „Bis heute Abend sind sie hoffentlich fertig…“ knurrte Itachi, dem dieses Theater tierisch gegen den Strich ging. Yashamaru nickte nur verständig. Sie hatte ebenso vor, die Nacht mit schlafen zuzubringen und keine Lust darauf, sich die Ohren zuhalten zu müssen, nur weil Kisame seinen Spaß hatte…das war ja bald schlimmer, als die nächtlichen Streitausbrüche zwischen Sasori und Deidara. Sie gingen wieder in das Versteck. Draußen war es ungemütlich geworden und Yashamaru wollte sowieso noch zu Arashi, um ihm endlich mal wieder richtig auf die Nerven gehen zu können. Itachi blieb plötzlich stehen. Hatchiko sah ihn verwirrt an, wich augenblicklich zurück, als sie seine Augen sah, aber sein Interesse galt keineswegs ihr, er starrte Yashamaru an. Diese knurrte leise. Hidan steckte seinen weißen Kopf aus einer Tür heraus und sah sich die beiden an. Dann spitzte er die Ohren. Mit den Augen leiernd verschwand er wieder im Zimmer. Hatchiko quetschte sich an der Wand vorbei und lief auf das Zimmer zu. Hidan hatte hinter der Tür gewartet. „Keine Angst, die kommen wieder runter, sobald sie sich alle nicht mehr bewegen können….“grummelte er. „Was ist überhaupt los?“ platzte es aus Hatchiko heraus. Hidan kratzte sich am Kopf. „Ist ne längere Geschichte….Wie du vielleicht schon weißt, hat Arashi Yashamaru aufgenommen, als sie noch ein Kind war, er hat sie trainiert und groß gezogen. Ähnlich war es bei Kashiro und Kisame, aber irgendwie auch nicht. Alles, was ich weiß, ist, dass die zwei sich schon kannten und mit aller Leidenschaft gegenseitig fertig gemacht haben, lange bevor Kisame Akatsuki beigetreten ist. Sie lebt nicht hier, wo genau sie her kommt, weiß ich auch nicht, alles, was ich weiß, ist, dass sie mit fast den gleichen Mitteln kämpft, wie Kisame, mit dem Unterschied, dass sie nicht auf ihr Chakra angewiesen ist, sie benutzt den Kristall, der auf ihrer Stirn angebracht ist.“ Erklärte er breit und gelangweilt, während er sich auf die Couch in seinem Zimmer sinken ließ. Hatchiko hörte aufmerksam zu. „Aber was ist dann mit Yashamaru und Itachi?!“ sagte sie plötzlich. „Ach so, ja das. Nun, irgendwie muss Kashiro auch was mit Yashamaru zu tun haben, jedenfalls wird die schlagartig aggressiv, sobald Kashiro anfängt zu kämpfen und sie in der Nähe ist, sie greift dann jeden an, der sich in ihrer Nähe befindet. Da meistens Itachi mit Kisame unterwegs ist, bekriegen sich die beiden üblicherweise gegenseitig. Yashamaru hat es aber auch schon geschafft, auf Arashi oder Sasori los zu gehen. Das gibt sich später wieder…“ gähnte er. „Und was machen wir jetzt?“ fragte Hatchiko ihn verwirrt, während sie sich neben ihn setzte. Vor zwei Tagen hätte sie ihr Leben noch darauf verwettet, dass sie niemals neben diesem Mann sitzen würde, der lächelnd zugesehen hatte, wie sie gefoltert worden war, aber mit Yashamaru an ihrer Seite war alles anders geworden. In ihren Augen war keiner dieser Männer bösartig…sie hatten nur alle einen Schaden. Aber alle zusammen waren sie trotzdem irgendwo eine Familie. Und eben dieser Umgang von ihnen untereinander, war es gewesen, der sie dazu befähigt hatte, Vertrauen zu fassen. Dass es allerdings so schnell gehen würde, hatte sie nicht gedacht. Er kratzte sich am Kinn. „Warten…wir werden einfach nur warten, bis die vier Idioten sich wieder beruhigt haben…das dürfte spätestens morgen früh der Fall sein, länger guckt sich der Boss das Theater eh nicht an. Itachi und Yashamru sind zwar mit Abstand gefährlicher, als Kisame und Kashiro, aber sie zerstören nicht gleich die ganze Gegend. Wenn der Feind das Schlachtfeld von kisame und Kashiro entdeckt, wird er sofort auf uns aufmerksam werden. Wir sind deshalb schon ein paar Mal umgezogen und Kashiro ist gerade beim Boss, Sasori und Deidara nicht sonderlich beliebt. Sie sind Gewohnheitstiere, die lieber an einem Ort bleiben. Außerdem mögen es die drei nicht, mit welcher Brutalität Yashamaru ausrastet, wenn Kashiro sich mal wieder nicht unter Kontrolle hat…“ erklärte er und grinste schlussendlich in sich hinein. „Ich mach dich fertig!!“ schrie Kashiro Kisame an. Dieser lachte nur. „Ich seh´s….“ gab er dann zurück. Kashiro kniete bereits am Boden und war fast am Ende, er hatte sich noch nicht mal völlig aufgewärmt. Aus den Augenwinkeln sah er Itachi und Yashamaru durchs Unterholz jagen. Die beiden würden noch lange nicht miteinander fertig sein, wenn er Kashiro ins Land der Träume geschickt hatte. Sein Grinsen wurde noch breiter. Itachi würde ihn morgen im Laufe des Tages zur Sau machen, aber damit konnte er leben. War ja nicht seine Schuld, wenn Yashamaru die Kontrolle verlor, nur weil ein Wesen, dass aus den gleichen Gefilden kam, wie ihre Mutter, den Verstand verlor, sobald die Macht ihrer Seele durch die Kraft der Kristalle erweckt wurde. Die anderen wussten nicht, was Kashiro war, ihm war ihr Geheimnis allerdings bekannt. Sie war die Krönung seiner Arbeit. Er hatte ein Wesen aus der Dunkelheit angenommen, dass ihm restlos verfallen war. Eine Königin der Meere. Ein Teufel aus den dunkelsten Schatten der Nacht. Den Namen Kashiro hatte er ihr gegeben. Ihr eigentlicher Name war Luna gewesen, aber hierzulande wäre sie damit mehr aufgefallen, als mit dem Kristall auf der Stirn. „Was ist los…war´s das schon?“ grunzte er. „Wasser der Tiefe, erhört mein Flehen, erhebt euch zu meinem Schutz und schickt Fluten der Vernichtung…“ sprach sie gebetsartig, während sie sanft den Kristall auf ihrer Stirn berührte. Kisame zog eine Braue hoch. Was für ein Spruch war das? Er wusste aus Erfahrung, dass sie Sprüche aufsagte, um die Kraft des Kristalls zu nutzen, schweigende Chakarakontrolle war ihr ein Fremdwort. Er hatte irgendwann mal versucht, das aus ihr raus zu kriegen, aber ohne den Kristall war sie hilfloser, als ein kleines Kätzchen. Es verunsicherte ihn trotzdem, dass sie einen Spruch benutzte, den er noch nicht kannte…ihr neuer Trumpf? Hatte sie sich damit das letzte halbe Jahr beschäftigt? „Wo sollen wir noch suchen? Die Pakkun finden nichts, was einer Spur auch nur ähnlich wäre…“ seufzte Kakashi betrübt. „Keine Ahnung…“ seufzte Shikamaru genervt. Seit gestern Nachmittag waren sie ohne Unterbrechung völlig planlos durch die Gegend gestreift, hatten sich aufgeteilt, wieder getroffen und so weiter und so fort. Weder die Pakkun, noch Shinos Käfer, noch die Byakugan hatten etwas gefunden, dass sie weiter gebracht hätte. Es würde nicht mehr lange dauern, bis sie sich alle wieder treffen würden, er glaubte allerdings nicht daran, dass irgendwer irgendwas gefunden hätte. „Warten wir einfach auf den Rest…“ sagte Kakashi und setzte sich bequem auf einen Ast, um in seinem Buch zu lesen. Shikamaru seinerseits legte sich in der Nähe auf einen anderen Ast und ließ sich von der Sonne bescheinen. Yashamarus Geschwindigkeit hatte sich nahezu verdoppelt. Itachi hatte ernsthaft Mühe überhaupt noch mit ihr mit zu halten. Sie schien sich kaum anzustrengen. „Wie groß ist deine Kraft…wie viel schneller kannst du noch werden….“ Fuhr es ihm durch den Kopf. Bei dieser Geschwindigkeit war es ihm nahezu unmöglich, sie auch nur zu sehen. Nicht einmal die Sharingan konnten sie erfassen. „Sehen“ konnte er sie nur, durch die Bewegung der Blätter in den Bäumen, sie anders zu lokalisieren war unmöglich. Trotzdem lächelte er. So langsam wurde sie zu einer ernst zu nehmenden Herausforderung… Das Wasser umschloss sie. Gleichzeit stürzte es aus allen Richtungen auf ihn zu. Hätte er nicht schon früher einen Wasserklon erschaffen, hätte er diesen Angriff kaum überlebt. Der einzige Vorteil dieser Attacke bestand darin, dass sie alles von ihr forderte. Kaum war die Attacke durchgeführt, brach sie ächzend zusammen. „Nett…“ dachte er. „So langsam wirst du zu einer ernsthaften Herausforderung…“ „Habt ihr irgendwas gefunden?“ fragte Kakashi desinteressiert. Die Gruppe von Naruto, Shino und Kiba schüttelte deprimiert die Köpfe. Die nächste Gruppe, die eintraf war die mit Ino, Lee und Gai, das gleiche Ergebnis. Die letzte Gruppe stieß verspätet dazu. Asuma grinste breit, als er als Vorhut eintraf. „Mitkommen, Neji hat was gefunden…“ Er hatte sie sich über die Schulter gehangen und trug sie gelangweilt den Gang hinab. Auch wenn Kashiro nicht mit hier wohnte, so hatte sie trotzdem ihr eigenes Zimmer bekommen, in dem sie die meiste Zeit mit schlafen zubrachte, wenn er sie wieder einmal fertig gemacht hatte. Es erfreute ihn zutiefst, dass sie es geschafft hatte, seine Fähigkeiten ernsthaft wach zu rufen. Trotz allem, fehlte ihr einfach die Kampferfahrung, die hatte. Ohne die ausreichende Erfahrung würde sie niemals auch nur in der Lage sein, ihn auch nur zu berühren. Zweimal hatte sie ihn schon berührt. Seine Sinne waren geschärft bis ins letzte Detail und fixierten sich vollständig auf sie. Sie hatte sich nicht einmal in ihre ursprüngliche Kampfgestalt transformiert und forderte dennoch alles von ihm. Sein Lächeln war verschwunden, als sie ihn vor ein paar Minuten das erste Mal ernsthaft angegriffen hatte. Hätte er sie nicht blocken können, dann hätte sie ihm aller Wahrscheinlichkeit den Schädel zertrümmert. „Was hast du gefunden?!“ schrie Naruto Neji an, der wie eine Statue aus Stein auf einem Ast stand und in die Ferne blickte. „Es ist definitiv nicht Yashamaru. Aber etwa eine Tagesreise von ihr entfernt gab es eine ungewöhnlich starke Chakrabewegung, die ohne weiteres einem der Akatsukimitglieder gehören könnte.“ Gab Neji ruhig zur Antwort. Kakashi nickte. „Gut, folgen wir der Richtung, wenn wir dort nichts finden, ist es sowieso vorbei. Aber es ist einen Versuch wert….“ „Ganz Recht, Kakashi! Wenn wir unsere Geschwindigkeit erhöhen und um ein dreifaches steigern, könnten wir bereits vor Sonnenaufgang dort sein!“ brüllte Gai triumphierend. „Wir können auch einfach mal so tun, als wären wir alle ganz normal im Kopf und in angemessener Geschwindigkeit dorthin gehen.“ Grunzte Sakura mürrisch. „Sind sie immer noch nicht fertig?“ murrte Deidara. Zetsu verneinte wortlos. Es war bereits dunkel geworden. Yashamaru und Itachi kämpften seit geschlagenen sechs Stunden ohne Unterbrechung gegeneinander. Dass beide relativ ausdauernd waren, war ja bekannt, aber ein Kampf, der so lange ging, war etwas Neues. Noch nie hatten sie sich derart lange bekriegt. Yashamaru hatte sich verändert, das hatten sie alle gemerkt, aber wie groß das Ausmaß dieser Veränderungen war, wurden ihnen erst jetzt richtig bewusst. Wenn das so weiter ginge, würden sie eingreifen müssen. Auch wenn es gefährlich war, zwischen die beiden zu gehen, wenn sie beide lebend wieder haben wollten, blieb ihnen keine Wahl. „Bist du wach?“ fragte Hatchiko leise, als sie Kashiro mit den Augen zucken sah. Bis jetzt hatte sie nicht mal gewusst, dass Kashiro existierte, aber sie hatte sogar ihr eigenes Zimmer. Hatchiko hatte sich neben ihr Bett gesetzt, nachdem ihr verboten worden war, nach draußen zu gehen, so lange, wie sich Itachi und Yashamaru nicht wieder gefangen hatten. Sie kämpften schon seit einer halben Ewigkeit und das Mädchen aus Suna spürte die Anspannung, die sich immer stärker bei den anderen Akatsukimitglieder ausbreitete. Selbst Arashi, der sich sonst kaum blicken ließ, war zu den anderen gestoßen und hielt sich mit ihnen draußen auf. Im inneren des Versteckes waren nur noch sie und Kashiro. Hidan hatte ihr vorher noch gesagt, dass Arashi nur aufgetaucht sei, weil es um seine „Kleine“ gehe. „Er scheint sie wirklich zu lieben, wie seine eigene Tochter…“ murmelte sie. „Natürlich liebt er sie…ich wage nur zu bezweifeln, dass er sie als seine Tochter ansieht…“murrte Kashiro, die die Augen immer noch geschlossen hielt. „Du bist wach?“ „Natürlich bin ich wach…im Notfall muss ich auch noch nach einem Kampf mit Kisame in der Lage sein, mich zu verteidigen. Aber warum zerbrichst du dir den Kopf über Yashamaru? Die ist doch nicht ganz sauber…“ Hatchiko wurde wütend. „Was bildest du dir ein? Du kennst sie doch gar nicht!“ fauchte sie Kashiro an. Diese lachte nur spöttisch und sah Hatchiko mit halb geschlossenen Augen an. „Ich kenne Yashamaru nicht? Wo kommst du denn her?“ Die Antwort war Schweigen. „Oh mein Gott…“setzte Kashiro von Neuem an. „Yashamaru ist ein Halbgestirn, dort wo ich her komme, kennt sie jeder. Sie ist Legende und Fluch zugleich. Vielleicht hast du ja schon etwas davon gehört, dass Halbgestirne normalerweise getötet werden, wenn sie zur Welt kommen. Die Engel töten sie, um Beweise aus dem Weg zu schaffen, die sie vor ihrem Herren sonst in Ungnade fallen lassen könnten, die Dämonen beseitigen sie aus anderen Gründen…“ Hatchiko wurde hellhörig, sie hatte schon ansatzweise davon gehört, aber offensichtlich wusste dieses Mädchen etwas, dass ihr bis jetzt noch keiner erzählt hatte. „Und warum?“ fragte sie barsch. „Weil Halbgestirne instabil sind. In ihnen fließt das Blut der Engel und das Blut der Dämonen. Das Blut der Engel macht sie rasend, aber bei ihnen verlieren sie nicht die Kontrolle. Wenn ein Dämon ihr Blut in Wallung bringt, werden sie zum Berserker, da üblicherweise das Blut der Dämonen stärker verankert ist, durch das Wachsen im Körper einer dämonischen Frau. Wir lieben und respektieren Halbgestirne wie unser eigenes Fleisch und Blut, aber sie sind eine tödliche Gefahr für uns. Bisher haben wir darauf gewartet, dass die Engel sich um sie kümmern würden, aber wir haben die Hoffung aufgegeben, dass sie sie töten könnten….“ „Aber wieso…ich versteh das alles nicht!“ jammerte Hatchiko. „Weil wir sie nicht töten können. Sie ist die einzige Nachfahrin der großen Königin der Schatten. Sie ist das Kind der Wälder und Wesen des Glanzes…“ „Was meinst du mit wir?!“ Wieder lachte Kashiro. „Mit WIR meine ich UNS, die Herrscher der Unterwelt, die Dämonen der Erde, die seit Jahrtausenden mit dem Himmel im Krieg sind.“ Sie hatte ihn erwischt. Dieses Mal hatte er es nicht geschafft, schnell genug auszuweichen. Grausam lächelnd stand sie vor ihm, während er seinen Arm an den Körper presste. Durch seine Fingerspitzen rann das Blut, dass aus der klaffenden Wunde strömte, die sie ihm zugefügt hatte. Die Sharingan benutzte er nicht mehr, sie kosteten ihn zu viel Chakra und hatten keinerlei Wirkung bei ihr. Sie setzte zum Sprung an. Wie in Zeitlupe sah er zu, wie sich ihre Muskeln spannten und sie absprang. Mit ausgefahrenen Klauen stürmte sie auf ihn zu und „Rasengan!“ Sie krachte gegen einen Baum. Arashi war endlich dazwischen gegangen. Er hatte sich das Schauspiel schon eine Weile von einem nahe gelegenen Baum angesehen, aber bis jetzt hatte er gewartet. Mit seinem Angriff hatte sie nicht gerechnet. Bewusstlos lag sie am Boden des Baumes und rührte sich nicht mehr. Beim Abendessen fehlten einige. Itachi lag schwer verwundet in seinem Zimmer und schlief. Yashamaru war auch noch nicht aufgewacht und Kashiro hatte sich geweigert, irgendwas zu sich zu nehmen. Arashi saß am Tisch und schwieg. Seinem Gesichtsausdruck konnte man deutlich entnehmen, dass er über die Ereignisse des Nachmittags nachdachte. Hatchiko sagte nichts und kaute nur geistesabwesend auf einem Stück Möhre herum. „Wie weit ist es noch?“ fragte Naruto Neji, der kontinuierlich vor ihm sprang. „Noch mindestens drei Stunden, bis wir unser Ziel erreichen…“ gab dieser zurück. „Na Schönheit, wieder wach?“ sagte Hidan sanft lächelnd, als er Yashamaru mit den Augen klimpern sah. „Wie geht es Itachi?“ fragte sie benommen, statt eine Antwort zu geben. Hidan zuckte nur beiläufig mit den Schultern. „Es kratzt mehr an seiner Ehre, als die Verletzung ihn zu Boden werfen würde…“ antwortete er schließlich. „Wieso?“ hakte sie ungläubig nach. Hidan lachte. „Weil du ihn fertig gemacht hast, meine Süße…“ „Hier ist es…“flüsterte Neji. Die anderen nickten nur. Diese Stelle des Waldes war so gut, wie unbewohnt. Aber die Ströme, die hier flossen waren außergewöhnlich stark. Sie hatten sich alle kampfbereit gemacht. Selbst Itachi, dessen Arm immer noch durch die Verletzung beeinträchtigt wurde, war bereit zum Angriff. Hatchiko hatte sich ebenfalls bewaffnet und stand mit Kashiro in der letzten Reihe, um Rückendeckung zu geben. An vorderster Front standen Deidara, Kisame, Sasori und Hidan, die allesamt für den Nahkampf gerüstet waren. Zetsu war verschwunden, er observierte die nähere Umgebung. Arashi war ebenfalls untergetaucht, keiner wusste, wo er war, nur, dass er Yashamaru mitgenommen hatte, die sich erstaunlich schnell erholt hatte. „Wie viele?“ flüsterte Deidara. „Elf…nein…einer mehr…aber weiter weg…“ erklang Zetsus Stimme aus den Wänden heraus. „Fast schon unfair…das macht drei für jeden…“ kicherte Kisame. „Was hast du damit vor?!“ fragte Melzaro verwirrt, während er seinem Neffen dabei zusah, wie er die Decken in Streifen riss und anschließend miteinander über Kreuz wieder verband. „Wir können nicht fliegen….“ Sorata grinste. „Richtig, wir können nicht fliegen, aber wir können gleiten…auf eine ähnliche Weise flechten die Menschen sehr robuste Körbe. Wenn ich gut genug arbeite, dann trägt uns dieses Gebilde zurück auf die Erde…“ „Wo willst du denn hin?!“ jammerte Yashamaru, die von Arashi ungeduldig hinterher gezerrt wurde. Keine Antwort. „Sie wissen, dass wir hier sind…“knurrte Pakkun, der Kakashi zu Füßen stand. „Ich verschwinde…ruf mich, wenn du mich brauchst!“ sagte er noch und verschwand. Kakashi nickte zum Abschied und konzentrierte sich dann wieder auf das, was vor ihm lag. Neji hatte bestätigt, was Pakkun gesagt hatte. Hinter dem Eingang standen sechs Leute, die wie Schlangen darauf lauerten, dass sie sich näherten. Asuma war auf dem Rückweg nach Konoha, er wollte die Posten dort verständigen. Aber selbst bei absoluter Höchstgeschwindigkeit würde er mindestens zwei Tage brauchen, um ihnen hier helfen zu können. Das war ihr eines Problem. Das andere Problem war, dass Neji weder Yashamaru noch Arashi ausfindig machen konnte. Ein tödliches Risiko. „Wie weit bist du bereit zu gehen?“ fragte er sie barsch, nachdem er endlich stehen geblieben war. „Wovon redest du?“ Yashamaru starrt Arashi ungläubig an. „Deine Familie ist in Gefahr…wirst du kämpfen, um sie zu beschützen?“ Eindringlich sah er sie an. Ängstlich starrte sie zurück. Ihr Blick jagte ihm einen Stich durch sein Herz. Die gleichen Emotionen, die er damals gehabt hatte….als seine Frau ihr Leben geopfert hatte, um ihren Sohn und ihr Dorf zu beschützen. Um ihre Familie zu beschützen. Zorn und Wut stiegen in ihm auf, als Yashamaru letztlich nickte. Wie seine Frau…vor vielen Jahren. Er war sich dessen bewusst, dass sie die Kontrolle verlieren würde, sobald Kashiro ihren ersten Angriff gestartet hatte. Er war sich genauso dessen bewusst, dass Kashiro gnadenlos zuschlagen würde, während Hatchiko dem Geschehen wohl eher entsetzt folgen würde. Aber Yashamaru…sie würde zerbrechen. Es wäre ihr Ende, wenn sie wirklich gegen ihre Freunde aus Konoha antreten müsste. Aber er hatte keine Wahl. Sie war seine stärkste Waffe. Aber sie würde zerbrechen. Sie, die sie sein Leben geworden war…würde einfach zerbrechen. Er umarmte sie heftig. „Kämpfe…mit allem, was du hast….um deine Familie zu beschützen….“ Sasori hatte den Kampf eröffnet. Obwohl sie zahlentechnisch unterlegen waren, schien es ein ausgewogenes Kampfgefüge zu sein. Hatchiko hatte entsetzt in die Menge gestarrt, als sie die Ninja aus Konoha gesehen hatte. Kashiro hielt sich wie geplant zurück. Sie sollte das Bersekerblut erst erwecken, wenn sie sich in Position gebracht hatten. Sie folgte ihm verwirrt. Warum waren seine Augen so traurig? Hatte er Angst davor, in diesem Kampf zu sterben? Warum hatte er sie so heftig umarmt? Hatte er Angst, sie würde verschwinden, wenn er es nicht täte…? Eine Schleiereule erhob sich aus dem Dickicht der Bäume. „JETZT!“ schrie Hidan und Kashiro begann mit ihrer Beschwörung. Ihr Puls stieg nach oben. Plötzlich wurde ihr klar, wohin sie gingen…sie würden den Gegner von hinten attackieren. Plötzlich sah sie sie. „Kiba…“ „Wassertempel!!“ Kashiros geballte Kraft des Kristalls vereinigte sich mit der Sturmflut von Kisame und wurde zu einer vernichtenden Macht. Tränen rannen ihr aus den Augen, als das Blut des Berserkers ihren Verstand übernahm. Arashi war hinter ihr. Ihre Tränen klirrten in seinem Gesicht. Dieser Junge…sie hatte ihm von ihm erzählt. Kiba Inuzuka. Er hatte gebetet, dass sie einen anderen zuerst sehen würde. Irgendjemanden. Irgendwer anderes… „Sterbt!!“ krischen Kisame und Kashiro, als sie auf Neji, Gai und Shino losgingen. Er konnte es spüren. So tief. So grauenhaft. Ihr Herz brach. Warum tat er das? Wie konnte er zulassen, dass Yashamaru restlos zum Monster wurde? Was hatte sie getan? Was hatte er getan? Hatte sie nicht genug gelitten? Sie stürmte auf den Menschen zu, den sie am wenigsten verletzen wollte. Ihr Blut und ihr Herz bekriegten sich gegenseitig. „Der Fluch eines Halbgestirns…“ hallte es in seinem Kopf. Der Junge starrte sie an. Er würde sich nicht mal wehren. Sie würde ihn mit einem Schlag zerfetzen. Hatchiko sah sie. Er hatte sie in einen Hinterhalt geführt. „Nein…doch nicht Kiba…“ flüsterte sie. „YASHAMARU HÖR AUF!!“ schrie sie. Kakashi hatte ihn weg gezerrt. Kiba starrte immer noch ungläubig auf Yashamaru. Diese wand knurrend ihren Kopf und starrte ihn an. Dann sprang sie erneut. „YASHAMARU!!“ schrie sie immer noch, als sie mitten in das Kampfgetümmel rannte. Sie musste sie aufhalten. Zum ersten Mal verstand sie, worin die Grausamkeit Akatsukis wirklich lag. Sie kannten keine Grenzen im Kampf. Ihre Krallen hatten seinen Hals gestreift, als Arashi sie von ihm weg zerrte. Fauchend wehrte sie sich gegen ihn. Naruto hatte sich schützend vor Kakashi und Kiba gestellt und starrte seinen Vater an. „Yasha…beruhig dich…Yasha…“ sanft sprach Arashi auf sie ein. Er wusste, dass, wenn er sie nicht los lassen würde, sie ihn angreifen würde. Kakashi traute seinen Augen nicht. Er hatte sie nicht nur umklammert. Er hielt sie fest, drückte sein Gesicht gegen ihren Kopf und…er weinte… Sie wurde ruhiger. Ihr Gesicht war tränennass und sie knurrte immer noch. Aber sie konnte offensichtlich nicht gegen ihn kämpfen. „Ki….ba….“flüsterte sie schluchzend. Kiba löste sich von Kakashi und sprang zu Yashamaru. Diese löste sich aus dem Griff Arashis und wurde zum Wolf, der auf Kiba zusprang. Der Kampf nahm ein jähes Ende, als alle auf den Jungen und den Wolf starrten. Kiba umklammerte ihren Hals. Sie presste sich ebenso fest an ihn. „Wie ist das möglich….“ Flüsterte Kashiro. „Sie ist doch ein Halbgestirn…wieso…wieso tötet sie ihn nicht?!“ Hatchiko trat an ihre Seite und sagte leise: „Sie mag das Blut der Engel tragen, sie mag das Blut der Dämonen haben, sie mag auch ein Berserker sein, aber sie ist unter Menschen aufgewachsen….sie weiß auch, was Liebe ist…“ Naruto verstand gar nichts mehr. Er hatte seinen Vater bisher erst einmal gesehen. Damals hatte er ihn vor die Wahl gestellt, zu sterben und gewaltsam vom Kyuubi getrennt zu werden oder sich ihm anzuschließen und seinem Weg zu folgen. Der Mann, der jetzt vor ihm stand war nicht mehr der Leader von Akatsuki, er war auch nicht der vierte Hokage…es war ein Mann, der das beschützt hatte, was er am meisten liebte. Zum ersten Mal verstand Naruto, warum die Bürger Konohas ihn so sehr verehrt hatten. Yashamaru war in Konoha gerade in seiner Altersklasse sehr beliebt, selbst Neji hatte sich dafür eingesetzt, sie zu suchen….niemand hatte erwartet, dass sie gar nicht entführt worden ist. Deidara sprang zu ihnen. Er starrte Arashi wütend and. „Du wolltest sie opfern?!“ schrie er ihn an. „Bist du eigentlich noch ganz dicht?!“ Die ganze Situation wurde immer gestörter. Akatsuki machte Akatsuki fertig, Konoha stand blöd daneben und niemanden schien das zu stören. „Sieht ganz so aus, als ob sie wichtiger wäre, als alles andere…“schoss es Kakashi durch den Kopf. Neji war neben Kiba getreten und hatte seine Hand auf Yashamarus Kopf gelegt. Sakura tat es ihm gleich und gemeinsam sprachen sie die erlösende Formel. Ohne sich von Kiba zu lösen, transformierte Yashamaru wieder zurück in ihre menschliche Gestalt. Kiba hielt die nackte Frau sanft im Arm. Neji sah sich das Schauspiel schweigend an. Sein Blick wanderte von Yashamaru und Kiba zu Naruto und dann zu Arashi. Ihm war durchaus bewusst, welches Verhältnis die beiden zueinander hatten und als gutes hätte er es garantiert nicht bezeichnet. Die anderen hielten die Stellung…was ziemlich sinnlos war, da sich sowieso niemand für sie interessierte… „Und du meinst, das hält?“ fragte Melzaro ungläubig. „Es muss halten. Wir werden es merken, wenn wir heute Nacht zur Erde zurückkehren…“ gab Sorata sarkastisch zurück. „Es ist besser für euch, wenn ihr jetzt geht…“ knurrte Arashi die Ninja aus Konoha an. „Nicht ohne Yashamaru.“ Knurrte Kiba zurück. „Verpiss dich…sie bleibt hier…“knurrte nun Kisame. „Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass wir sie bei euch lassen…“ warf Gai in die Runde. „Habt ihr eine Wahl?“ warf ihm Deidara giftig lächelnd entgegen. „Wir schicken sie nach Suna…“murmelte Arashi abwesend. „WAS?!“ kam es synchron vom Rest im Raum zurück. Die einzige, die immer noch schwieg, war Yashamaru, die sich nur kurz von Kiba gelöst hatte, als Man ihr eine Decke um den Körper gewickelt hatte. Sie ließ niemanden außer Kiba an sich ran. Nicht einmal Arashi durfte sie berühren. „In ihrem jetzigen Zustand will ich sie nicht hier behalten, wenn sie medizinische Behandlungen benötigt, können wir ihr die hier kaum geben, aber nach Konoha will ich sie auch nicht schicken, ich will nicht, dass sie von dem Inuzuka Jungen abhängig wird. In Suna hat sie immer noch Hatchiko als Ansprechpartnerin, falls sie Probleme bekommen sollte….hier hat sie im Moment nichts…“seufzte Arashi. „Gut, einverstanden.! Sagte kakashi und fing sich damit die entsetzten Blicke seiner Mitstreiter ein. „Wir schicken sie nach Suna. Grundbedingung hierfür ist ein Waffenstillstand zwischen den drei Fronten. Und das Für mindestens sechs Monate.“ Endete er schließlich. Arashi nickte. „Hidan und Sasori werden eine Dreiergruppe von euch bis an die Grenzen Sunas begleiten. Liefert sie in Suna ab und berichtet ihnen, danach könnt ihr nach Hause gehen.“ Beendete Arashi die Verhandlung und verschwand in den Tiefen des Verstecks. „Was denkt er sich dabei…“ fauchte Sasori, als die Konoha Ninja außer Hörweite waren. „Nicht viel. Er will sie beschützen und Suna liegt sehr viel näher, als Konoha. Außerdem kommen wir dort jederzeit problemlos rein, wir haben immer noch unsere Leute dort.“ Gab ihm Hidan zur Antwort. Gaara traute seinen Ohren nicht. „Nur, damit ich das richtig verstehe…ihr habt einen Handel mit Akatsuki gemacht, der uns für sechs Monate und möglicherweise auch darüber hinaus einen Waffenstillstand sichert und im Gegenzug sind wir verpflichtet, ein Halbgestirn aufzunehmen?“ sagte er ruhig. Kakashi nickte. „Und ihr erwartet jetzt von mir, dass ich JA sage?“ fuhr Gaara fort. Kakashi nickte abermals. Neji und Naruto schwiegen. „Das ist nicht euer Ernst…?“ Gaara sah sie eindringlich an. Dann starrte er auf die junge Frau, die neben Hatchiko auf dem Boden kniete. Nachdem sie sich von Kiba trennen musste, hatte sie sich durchweg an Hatchiko geklammert. Sie war hübsch, aber offensichtlich psychisch restlos kaputt. Er hatte Gerüchte gehört, über sie, das Wesen der Wälder. Angeblich konnte sie das Wetter beeinflussen. In Suna hatte es seit vier Jahren nicht geregnet und Vorräte gingen stark zur Neige. „Gut…von mir aus, aber sie hat sich hier einzufügen, wenn sie anfängt eine Sonderstellung beziehen zu wollen, schmeiß ich sie sofort raus, kam das an?“ Kakashi nickte, Naruto ebenso, aber dieser Neji sah ihn finster an. Gaara ignorierte ihn. „Hatchiko, sie steht vorerst unter deiner Verantwortung. Noch irgendwelche Fragen?“ Da alle den Kopf schüttelten, gab er ihnen mit einem Wink zu verstehen, dass sie sich entfernen konnten. Melzaro und Sorata schlichen behutsam leise durch die Gänge. Die Wachen waren eingeschlafen und sofern sie kein lautes Geräusch machten, konnten sie problemlos aus dem Trakt heraus gehen. Beide hatten einen Klumpen Stoff unter den Arm geklemmt, aus dem gelegentlich ein Tropfen Wasser auf den Boden fiel. Melzaro hatte es zwar nicht verstanden, aber Sorata hatte ihn gedrängt, seinen „Fallschirm ebenso mit Wasser zu tränken, um das Material zumindest vorübergehend stabiler zu machen. Sie standen am Tor. Sobald sie dort durch geschritten waren, würde der Wind sie sofort weg reißen. Sorata begann, sich die Stoffkonstruktion um den Körper zu binden. Melzaro tat es ihm nach. Sie waren so weit. Sofern sich der Wind nicht drehte, würden sie nahe den Toren Konohas landen. Ein Engel, der sich von hier zum Boden gestürzt hatte, galt automatisch als tot. Mit einem Nicken verständigten sie sich zum letzten Mal. Dann riss Sorata die Pforte auf und der Wind begann an ihnen zu zerren. Drei Tage waren vergangen, seit sie Yashamaru nach Suna geschickt hatten, aber bisher hatten sie keinerlei Nachricht von Yashamaru erhalten. Trübsinnig hockten Deidara, Sasori und Hidan auf dem Boden und starrten ins Leere. „Was meint ihr…geht’s ihr gut?“ fragte Deidara irgendwann. Ein Schulterzucken der anderen war die einzige Antwort, die er bekam. „Yashamaru…komm, steh auf…du kannst doch nicht ewig hier liegen bleiben!“ meckerte Hatchiko, während sie sich redlich bemühte, Yashamaru von ihrem Schlafplatz hoch zu zerren. Das Halbgestirn hatte drei Tage nicht ein Wort gesagt und weigerte sich immer noch, jedwede Art von Nahrung zu sich zu nehmen. „Was soll ich denn noch tun, damit du wieder aufwachst…“ seufzte die junge Frau aus Suna. „Tritt sie mal saftig in ihr wertes Sitzfleisch!“ Hatchiko erschrak und fuhr auf. Kashiro stand in der Tür un funkelte Yashamaru bösartig an. Stetigen Schrittes ging sie auf Yashamaru zu und verpasste ihr zur Begrüßung erst einmal einen kräftigen Tritt. Yashamaru zuckte kurz zusammen, rührte sich aber nicht weiter. „Du….“ Knurrte Kashiro. Dann sprang sie auf sie und schlug sie mit den Fäusten ins Gesicht. „Geht’s dir noch gut?!“ schrie Hatchiko und versuchte mit aller Gewalt Kashiro von Yashamaru runter zu bekommen. Kashiro ließ sich nicht beirren und schrie Yashamaru an: „Du bist eine Schande für dein Geschlecht!! Als Tochter der großen Königin solltest du mehr Mumm in den Knochen haben! Sieh dich nur an….du bist total herunter gekommen! Yashamaru Azora, sieh zu, dass du hoch kommst!!“ Yashamaru sah sie mit halb geschlossenen Augen an. Kashiro starrte hasserfüllt zurück. Als sie ihr abermals einen Tritt versetzte, sprang Yashamaru auf und die beiden gingen komplett aufeinander los. Hatchiko seufzte. „Wenn derartige Schlägereien Bestandteil des Blutes der Dämonen sind, dann bin ich wirklich froh, ein Mensch zu sein…“ dachte sie sich. Kiba hob den Kopf. Etwas schien ihn zu rufen. Aber nicht nur ihn, viele Ninja aus Konoha hoben plötzlich die Köpfe. Ihnen war nicht bewusst, dass man andernorts genauso die Köpfe nach oben riss, als das Lied des Windes nach langer Zeit zum ersten Mal wieder erklang. „Yasha…“ flüsterte er. Sorata und Melzaro traten zu ihm. „Was ist das?“ fragte sie Naruto, da sie mit einem Lächeln dem Lied zuhörten, das in den Ohren eines Menschen eher beunruhigend klang. Sorata gab ihm zur Antwort: „Das ist das Lied des Windes. Nur einem Halbgestirn ist es möglich, den Wind so für sich singen zu lassen. Es ist eine Nachricht von Yashamaru, sie…“ „Will uns sagen, dass es ihr wieder gut geht…“ beendete Kiba den Satz. „Mehr!“ feuerte Kashiro Yashamaru an. Für einen Dämonen war es das höchste Glück, das Lied des Windes zu hören. Yashamaru hob langsam ihre Arme und der Wind blies stärker, denn je. Ganz Suna wurde von den schwebenden Wellen seines sanften Klanges hinfort gespült. Die Menschen hatten alles stehen und liegen gelassen und lauschten. Kleine Kinder hatten aufgehört zu weinen und sahen mit großen Augen in den Himmel. Selbst Gaara hatte sich auf seinen Balkon begeben, um dem Schauspiel zu folgen. Er fühlte sich, als würde er schwimmen, in einem See aus reiner Wärme und Hoffnung. Zum ersten Mal war er überzeugt, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte, als vor wenigen Tagen plötzlich drei Ninja aus Konoha vor ihm standen und ihn darum gebeten hatten, diese außergewöhnliche Frau aufzunehmen. Akatsuki hatte sich zur Gänze versammelt und lauschte ebenso, wie nahezu überall alle anderen Menschen. Den wenigsten dürfte in diesem Moment bewusst gewesen sein, was sie eigentlich hörten, aber sie ließen sich frei von diesem Klang erfüllen. Die beste Attacke, die größte Chakrakontrolle, das heißeste Blut waren kein Vergleich zum Frieden, den sie in diesem Moment empfanden. Deidara griff in seinen Lehmbeutel und formte eine Figur. Den winzigen Vogel ließ er dann fliegen. Als Nachricht ihrer Familie. Shino hob die Arme. Die Insekten stoben aus ihm heraus. Eine kleine Wolke trennte sich und folgte dem Lied des Windes zurück nach Suna. Gefolgt von Flash, der endlich wieder mit seinem Herren vereint war. Kashiro ließ sich von den Strömen umfangen, sie saugte sie nahezu in sich auf. Selbst Yashamaru genoss die Strömungen. Ein kleiner Vogel, mit bloßem Auge auf die Entfernung nicht mal zu erkennen, flog direkt auf Yashamaru zu. Er landete auf ihrer Schulter, während sie immer noch in den Winden tanzte. Aus weiter Ferne vernahm Kashiro den Schrei eines Falken. Yashamaru lächelte nur. Sie hatte ihre Nachricht ausgesandt und sie war verstanden worden. Jetzt bekam sie ihre Antwort. Der Sand erhob sich und fiel krachend wieder zu Boden. Gaara schwitzte noch nicht mal, obgleich er schon seit Stunden trainierte. Sein Chakra hatte schier keine Grenzen. Obgleich er schon seit Jahren von Shukaku getrennt war, war er immer noch einer der stärksten Krieger überhaupt. Yashamaru und Kashiro hatten sich mit Hatchiko hinter einer Hausecke versteckt und beobachteten ihn gespannt. „Irgendwie ist er total sexy…“ flüsterte Hatchiko, die dabei leicht rot wurde. „Oh ja…er hat was von Sasori, wenn der badet…“ flüsterte Yashamaru zurück. Die beiden anderen sahen sie schockiert an. „Erzähl mir jetzt nicht, du badest mit Sasori!“ keifte Hatchiko. Yashamaru schüttelte unbeirrt den Kopf. „Nein, ich bade nicht mit ihm…ich spanne nur ab und zu ein bisschen…“ kicherte sie. „Bei Kisame könnte ich das ja verstehen, aber Sasori…Gott, du bist doch echt ne pädophile Drecksau…“ brabbelte Kashiro. „Tz…wenigstens habe ich Geschmack…“keifte Yashamaru zurück. „Du spannst doch auch nur bei dem Gaara Typen, weil er noch jünger ist als Sasori!“ keifte Kashiro sie an. „Na und?! Der ist doch mal richtig knackig der Kleine!!“ „Ihr seid doch wohl beide komplett gestört im Hirn…“ seufzte Hatchiko. Offensichtlich hatten Dämonen irgendwelche Verirrungen, wenn es um Männer ging. „Wie lange wollt ihr eigentlich noch gaffen?“ meckerte Temari, die zusammen mit Kankuro hinter ihnen aufgetaucht war. „Wenn ihr nichts besseres zu tun habt, dann könnt ihr auch mit ihm trainieren…“ fügte Kankuro noch hinzu. Yashamarus Augen begannen zu leuchten. „Alles klar…“ fauchte sie und lief los. Sie erhöhte ihre Geschwindigkeit auf den ersten 20 Metern. Gaara sah sie aus den Augenwinkeln auf sich zu stürmen. Sie setzte zum Sprung an. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Endlich konnte er in Erfahrung bringen, wie stark diese Frau wirklich war. Er hatte noch nicht viel Chakra verbraucht und würde alles geben, was er hatte, um sie fertig zu machen. Sie begann sich in der Luft zu drehen. Dann krachte sie hart und schallend gegen den Sand. Sofort sprang sie wieder weg und stürmte erneut auf ihn zu. Ihre Geschwindigkeit kam der von Lee sehr Nahe. Wenn das eine ihrer Hauptattacken war, könnte es sein, dass er ab einem gewissen Punkt unterlegen war. Sie steuerte und beschleunigte nur ihr eigenes Gewicht. Gaara musste das Gewicht des Sandes separat von seinem eigenen Körpergewicht dirigieren, war also in der Geschwindigkeitserhöhung unterlegen. Sie beschleunigte weiter. Erneut lächelte er. Was hatte er sich dabei gedacht? Er hatte sie völlig unterschätzt. Selbst Lee konnte mit dieser Geschwindigkeit nicht mehr mithalten. Hatchiko sah dem Treiben gespannt zu. Kashiro kicherte freudig. Ihre Fingerspitzen berührten den Kristall. Leise flüsternd sprach sie: „Halber Mond, halbes Leben, ich rufe die Ahnen an, dir Kraft zu geben…erwache zu vollem leben…“ Yashamarus Augen weiteten sich. In ihren Pupillen begann ein Feuer zu lodern, dass Gaara niemals zuvor gesehen hatte. Ihre Finger wurden zu Klauen, ihre Eckzähne wurden zu reißerischen Hauern und ein tiefes Knurren erfüllte die Luft. „Was machst du da?!“ fuhr Hatchiko Kashiro an. Diese stieß sie von sich weg und sagte weiter ihre Beschwörungsformel auf. „Lass den Scheiß!!“ schrie Hatchiko und schlug zu. Es donnerte. Gaara und Yashamaru bewegten sich in der Dunkelheit eines Sturmes und Blitze erleuchteten die Fratze, zu der Yashamarus Gesicht geworden. „Bist du bescheuert?!“ fuhr Kashiro Hatchiko an. „Jetzt hab ich sie nicht mehr unter Kontrolle!!“ „Kiba…warum machst du so ein Gesicht?“ Melzaro setzte sich neben den jungen Mann. Dieser seufzte nur. „Vermisst du deine Angebetete?“ flüsterte Sorata ihm von hinten ins Ohr. Kiba schlug scherzhaft nach ihm, aber Sorata wich schnell genug aus. Seit er seine Flügel nicht mehr hatte, war er sehr viel beweglicher geworden. Gai hatte sogar begonnen, ihn zu trainieren und Sorata schien schnell Fortschritte zu machen. Er war immer noch arrogant, aber die Leute aus Konoha begannen, ihn zu mögen. Melzaro seinerseits, war vor allem bei den Frauen sehr schnell sehr beliebt gewesen. Seine fast 1400 Jahre sah man ihm kaum an… „Ach komm schon, Kiba, gib´s auf, sie ist ein Halbgestirn, du kriegst sie eh nicht…“ trällerte Sorata locker von der Leber weg. „Sie ist mein Wolf, sie will ich gar nicht haben…das wäre irgendwie, als würde ich auf mein eigenes Kind stehen….nee, beim besten Willen…muss nicht sein…“ lachte Kiba. „Ah ja…und wer erfüllt dann dein Herz mit Sehnsucht?“ säuselte Sorata weiter. „Ein Mädchen, dass du kaum kennst…“ säuselte Kiba zurück. „Nein…wie romantisch…“ trällerte Sorata gestellt. Melzaro lachte. Die beiden benahmen sich, als wären sie Brüder. Hätte man ihm das vor einem halben Jahr erzählt, hätte er jeden ausgelacht. Sein Neffe…der Freund eines Menschen! Undenkbar. „Was vermisst du denn am meisten an ihr? Ihr schönes Gesicht?“ sagte Sorata und zog eine Grimasse. “Oder doch eher ihren grandiosen Körperbau?“ sprach weiter und stopfte seine Fäuste unter sein Hemd, wodurch er sich massive Brüste aneignete. „Du bist ja wohl total bescheuert…“ keifte Kiba ihn scherzhaft an. „Ah…mein Fehler, dann hat sie wahrscheinlich das Gesicht eines Pferdes und dafür einen guten Charakter…“ prustete Sorata. Kiba sprang auf und jagte ihn durch die halbe Stadt. Plötzlich blieb Sorata stehen und Kiba rannte in ihn hinein. „Was ist…warum bleibst du stehen?“ keifte Kiba ihn an. „Schau mal…“ sagte Sorata und Kiba sah in die Richtung, in der Suna lag. Über Suna tobte ein Sturm gewaltigen Ausmaßes, den man sogar auf diese Entfernung deutlich erkennen konnte. „Was ist das?“ fragte Kiba ihn verunsichert. „Die Macht des Halbgestirns…“ gab ihm Sorata zur Antwort. Gaara kam kaum noch hinterher. Sie versuchte nicht ihn zu töten, das war ihm klar, sie wollte einfach nur wissen, wie groß ihre Kraft wirklich war. Hätte er sich nicht schon vor einigen Minuten in einem Sandschild eingebettet, hätte sie ihn wahrscheinlich schon auseinander genommen. Vor seinem Gesicht brach der Schild. Ihr Schatten beugte sich über ihn. Dann lachte sie ihm ins Gesicht. Wie ein kleines Mädchen lachte sie. „Komm raus…“ sagte sie immer noch lachend zu ihm. Er löste sich vom Sand. „Yashamaru!! Du Miststück!! Ich hab mir schon Sorgen gemacht, du hättest die Kontrolle verloren!!“ keifte Kashiro sie an. „Hab ich ja nun offensichtlich nicht…“ keifte Yashamaru zurück. An Hatchiko gewandt, stellte Gaara die unausweichliche Frage: „Sag mal, sind die verwandt…?“ Hatchiko seufzte. „Über ein paar hundert Ecken…“ Der schwarze Falke flog in all seiner Pracht auf dem Gebiet Sunas ein. Er landete auf Gaaras Fenstersims und pickte sich den Brief vom Fußgelenk. Gaara half ihm und las sich das Papier durch. Dann verfasste er eine kurze Nachricht und band sie um das Gelenk des Falken. Wortlos erhob sich das prachtvolle Tier von neuem in die Lüfte und begab sich auf den Rückweg nach Konoha. „Okay und jetzt hoch damit!“ schrie Lee Sorata an, der unter dem Gewicht der Blöcke nur so ächzte. „Warum muss ich dieses schwere Zeug noch mal durch die Gegend schleppen?!“ fragte er Lee mürrisch. „Weil die alte Dame sie ja wohl schlecht tragen kann, aber einen Findlingshof haben möchte. Außerdem ist es für uns ein gutes Training!“ gab Lee bestimmend zurück. „Welche kranke alte Schachtel will denn Findlinge in ihrem Hof stehen haben…“ knurrte Sorata. „Nicht meckern! Jede Mission, egal welcher Art ist eine gute Mission!“ brüllte Lee siegessicher. Murrend trottete Sorata hinter ihm her. „Angriff!“ schrie Temari ihren Schülern zu. Yashamaru und Kashiro hatten sich bereit erklärt, als Angriffsobjekte zu dienen, um dem Training der Zöglinge Sunas ein paar lehrreiche Stunden beizusteuern. Hatchiko war derzeit dabei, einzukaufen und würde später zu ihnen stoßen. Anfänglich hatten die jungen Schüler noch gemeckert, dass sie keine Chance hätten und der Kampf äußerst unfair wäre, aber nachdem Kashiro und Yashamaru sich absichtlich hatten zwei, drei mal erwischen lassen, begann das Training ernsthafte Früchte zu tragen. Temari verfolgte aufmerksam ihre Schüler, die sich durchaus ihrer Gegner bewusst waren. Viele von ihnen hatten Yashamaru und Kashiro im Training beobachtet. Wie sie gegeneinander angetreten waren. Welche Naturgewalten sie in Bewegung setzten, wenn sie einen ernsthaften Kampf austrugen. Obgleich sie Angst vor ihnen hatten, wenn sie sich bekämpften, respektierten sie sie trotzdem im Training. Dank Kashiro waren die Felder Sunas in letzter Zeit gründlich bewässert worden und die nächste Ernte würde viel versprechende Erträge abwerfen. Alles in allem, war es ein friedliches Leben geworden, seitdem die jungen Frauen nach Suna gekommen waren. Selbst Gaara sah man öfter mal lächeln, wenn er einer von ihnen auf der Straße begegnete. Hatchiko wurde seit einer Weile als das Oberhaupt dieser Dreiergruppe angesehen, die anderen beiden waren viel zu aufmüpfig, als dass man sie mit den planungstechnischen Sachen betraut hätte. „Entschuldigen Sie, können Sie mir sagen, wo das Training der jungen…“ Hatchiko wand sich der Stimme zu. Lee sah sie verwirrt an. Von hinten hatte er sie gar nicht erkannt. „Hatchiko…“ „Hallo Lee“ sagte sie lächelnd. Naruto kam zu ihnen. „Hey Hatchiko…meine Fresse, du hast dich aber verändert! Siehst gut aus! Sag mal, wo finden wir Yashamaru?“ Hatchiko lächelte abermals. „Wenn ihr mir meinen Einkauf nach Hause tragt, führe ich euch hin…“ Sofort ergriff jeder der jungen Männer einige Beutel. „Wir nehmen auch was!“ sagte Kiba und er, Neji, Gai und Kakashi griffen sich ebenfalls etwas zum Tragen. „Ihr seid zu langsam!“ brüllte Kashiro die Zöglinge an. „Gar nicht wahr, ihr seid einfach nur zu schnell!“ brüllte einer der Schüler lachend zurück. „Du kriegst gleich Schläge!“ gab Kashiro lachend zurück. Kankuro kam zu ihnen. „Hey, trainierst du mit?“ fragte ihn Yashamaru. „Nein, ich muss nur ein paar Sätze mit Temari reden…“ gab er ihr zur Antwort. Dann sprang er zu Temari, die sich aufmerksam anhörte, was er zu sagen hatte. Sie nickte zustimmend und brüllte dann auf den Platz: „Okay, Schluss für heute!“ Die Schüler beschwerten sich murrend, aber Temari ließ nicht mit sich diskutieren. Noch bevor sie den Platz räumen konnte, kam Hatchiko mit ihrem Anhang zurück. „Yashamaru!“ rief sie fröhlich ihrer Freundin zu. Diese hielt mitten in der Bewegung inne. Ihre Augen weiteten sich, als sie ihre Freunde erkannte. Sie rannte auf sie zu. „Kiba! Lee! Naruto! Gai! Kakashi! Neji!” schrie sie fröhlich, als sie Kiba als erstem in die Arme fiel. Liebevoll umarmten die beiden sich. Nicht weniger sanft und dennoch stürmisch trug es sich beim Rest zu. Nur bei Neji wirkte die Situation etwas angespannt. Normalerweise bevorzugten die beiden es, sich einander nicht allzu nahe zu kommen. Kashiro und die Schüler verfolgten das Geschehen etwas skeptisch. Das Mädchen aus der Unterwelt kannte die meisten der jungen Männer von dem Vorfall bei Akatsuki. Sofort hatte sie den attraktiven Mann im grünen Kampfanzug ausfindig gemacht. Für einen Menschen hatte er verdammt viel Sexappeal… „Was macht ihr hier?“ fragte Yashamaru die Männer strahlend. „Wir dachten, wir müssten mal nachsehen, ob du auch genug zu essen bekommst…“ scherzte Kiba. Kashiro war an das Geschehen heran getreten und starrte Gai fasziniert an. Als dieser sich bewusst wurde, wie ihn die rothaarige Schönheit ansah, wurde er rot. „Was ist denn mit der?“ fragte Kakashi Hatchiko leise. „Die ist völlig Geschmacksgestört…“ gab selbige zurück. Gaara hatte zur Feier des Wiedersehens ein kleines Festessen am Abend organisiert. Ihm war es nicht entgangen, wie sehr sich Yashamaru und ebenso Hatchiko darüber gefreut hatten, ihre alten Freunde wieder zu sehen. Kashiro wiederum schien sich voll und ganz mit Gai zufrieden zu geben, sie wich ihm nicht mehr von der Seite, was zur Belustigung aller gespannt verfolgt wurde. Hatchiko hatte sich neben Kiba nieder gelassen und die beiden schienen ebenso zu flirten, die einzige, die sich keinerlei Flirtversuchen hingab, war Yashamaru, die sich zwischen Lee und Neji gesetzt hatte. Sie unterhielt sich angeregt mit Lee über alle Ereignisse, die sich während ihrer Abwesenheit in Konoha zugetragen hatten. Er erzählte ihr ausführlich, wie Sorata und Melzaro mit Hilfe selbstgefertigter Fallschirme zur Erde zurück gekehrt waren, dass die Schirme auf halber Strecke fast gerissen wären und sie das Glück hatten, dass Flash seine, Herren zu Hilfe geeilt ist und die Ninja aus Konoha ihm gefolgt waren. Yashamaru hörte gespannt zu, während Neji nur schweigen neben ihr saß. Kakashi und Naruto unterhielten sich ihrerseits angeregt mit ihm und Kankuro. Es war eine ausgelassene Stimmung, in die Neji irgendwie überhaupt nicht rein passte. Kashiro legte eine CD auf, um mit Gai tanzen zu können. Hatchiko und Kiba ließen sich ebenfalls dazu überreden, mit zu tanzen. Nur Yashamaru lehnte ab, da sie keinen Tanzpartner hatte und Lee sich mit der Begründung weigerte, dass er überhaupt nicht tanzen könnte. Kankuro lehnte ab, weil er zu voll gestopft sei. Kakashi wollte ebenso nicht, Naruto beteuerte, dass er noch schlechter tanzen könne, als Lee. Yashamaru ließ betrübt den Kopf hängen. Verwirrt starrte sie Gaara an, als dieser ihr seine Hand reichte. Sie lächelte sanft, als sie sein Angebot annahm. „Pädophüüüüül…“ trällerte Kashiro, als die beiden auf die Tanzfläche gingen. Yashamaru streckte ihr nur die Zunge raus und lachte dann. Eine halbe Stunde tanzte sie mit Gaara, bis dieser sich entschuldigte, dass ihm schwindlig wurde, weil er zu viel getrunken hatte. Plötzlich stand Neji bei den beiden. „Wenn du nichts dagegen hast, würde ich an dieser Stelle übernehmen…“ sagte er barsch. Yashamaru sah ihn zwar etwas schockiert an, willigte aber letztlich ein. Ein sanfte Rockballade erklang aus dem Spieler und sie begannen zu tanzen. „Wow….sieht aus, als hätten die beiden Übung….“ Flüsterte Hatchiko Kiba leise ins Ohr. Dieser lächelte sanft und nickte. Er war im siebten Himmel. Aneinander gepresst tanzten sie weiter. Er hielt sie zärtlich im Arm, während sie sich halb drehend halb tanzend über den Boden bewegten. Kashiro tat es ihnen mit Gai nach. Die einzigen, die völlig aus der Rolle vielen, waren Neji und Yashamaru, die nahezu schwebend ihren Weg durch das Gelände suchten. Schweigend betrachteten die Zuschauer mit verträumten Augen das Bild, das sich vor ihnen aufbaute. „Die beiden wären ein hübsches Paar…“ flüsterte Kakashi Naruto zu. „Eigentlich schade, dass die beiden sich nicht mögen…“ gab dieser ebenso leise zurück. „Sicher?“ fragte ihn Kakashi grinsend. Naruto sah ihn fragend an, aber Kakashi beobachtete weiter die Szenerie. „Kiba…ähm…wie lange bleibt ihr eigentlich in Suna?“ flüsterte Hatchiko dem jungen Mann zu. „Bis übermorgen flüsterte er zurück und sah ihr tief in die Augen. Er lächelte sie an, sie lächelte zurück. Dann schmiegte sie sich noch dichter an ihn und legte ihren Kopf an sein Schlüsselbein. Sanft umarmte er sie und küsste ihre Haare. Sie schloss die Augen und ließ sich einfach von ihm führen. Sie war völlig schwerelos. Kashiro schmiegte sich ebenso sanft an Gai und flüsterte: „Du bist der Mann meiner Träume….lass uns auf ewig zusammen sein…“ Gai sah sie etwas schockiert an. „Was hast du denn für Träume?!“ Yashamaru musste lachen, als sie das im Vorbeigehen hörte. Neji zog sie zurück zu sich. Immer noch Lachend fiel sie ihm in die Arme. „Was ist so komisch?“ fragte er sie verwirrt. Leise erzählte sie ihm, was sie gerade gehört hatte und selbst Neji konnte sich ein dämliches Grinsen nicht verkneifen. Dann sagte er zu ihr: „Aber ist doch wahr, ich meine ernsthaft…was muss einem angetan werden, damit man Gai als Traummann ansieht?“ Wieder lachte Yashamaru. Und als sie aufsah, Neji war etwa einen Kopf größer als sie, sah er ihr immer noch lächelnd in die Augen. Angetrunken, wie sie war, erwiderte sie dieses Lächeln. „Gott, mir wird schwindlig….“ Sagte sie nach einer Weile. „Dann lass uns ein paar Minuten nach draußen gehen, frische Luft dürfte dir ganz gut tun.“ Antwortete er. Sie waren sowieso nur noch zu viert. Kiba und Hatchiko waren schon vor einigen Minuten verschwunden. Gemeinsam gingen sie auf den Vorbalkon, der zu Gaaras Arbeitsbereich gehörte. Dort standen Kiba und Hatchiko schon in einer Ecke und küssten sich leidenschaftlich. Neji sah sie zweifelnd an, Yashamaru verkniff sich ein Lachen. Sie gingen zum Geländer und aufatmend beugte sich Yashamaru stützend darüber. Plötzlich rutschte sie ab. Neji griff nach ihr und hielt sie an der Hüfte fest. Sofort stand Yashamaru wieder gerade. Er lockerte seinen Griff, ließ aber nicht los. Sie drehte sich zu ihm um. Wieder sah er ihr tief in die Augen. Sie errötete. „N…Neji…?!“ stotterte sie leise, um Kiba und Hatchiko nicht zu stören. Sein Gesicht war sehr nahe an ihrem, aber seine Augen sahen traurig aus. „Findest du mich wirklich so abartig?“ flüsterte er ihr zu. Als sie ihm keine Antwort gab, löste er sich von ihr. „Tut mir leid. Mein Fehler.“ Sagte er noch und verschwand dann. Völlig verwirrt stand Yashamaru da. Kiba und Hatchiko, die das Geschehen sehr wohl mit verfolgt hatten, kamen zu ihr. „Alles okay, Yasha?“ fragte sie Kiba und sie schrak zusammen. „J…Ja, sicher…“ stammelte sie zurück. Hatchiko ging zu ihr und umarmte sie schwesterlich. „Warum kommt Neji denn alleine zurück…?“ fragte Lee Naruto leise. „Keine Ahnung, vielleicht hat sie ihm ´nen Korb gegeben. So, wie der guckt, hat er garantiert ne Abfuhr bekommen….“ Neji ging an ihnen vorbei, auf den Ausgang zu. Kaum war er aus der Tür verschwunden, stand Kakashi auf und folgte ihm unauffällig. „Was ist denn da los?“ murmelte Gai in sich hinein. Er versuchte sich von Kashiro zu lösen. Die ihn aber nicht gehen ließ. „Kashiro, lass mich los, ich muss mich um meinen Schüler kümmern…“ redete er auf sie ein. „Du kannst nicht gehen…wenn du gehst, dann sterbe ich vor lauter Sehnsucht nach dir…“ gab sie bestimmt zurück. Gai sah sie schockiert an. Bis jetzt hatte er das alles als Witz abgetan, aber so langsam machte sie ihm Angst. Er rief sich wieder ins Gedächtnis, dass sie bei ihrer letzten Begegnung an der Seite von Kisame gekämpft hatte. Vielleicht war sie ja wirklich komplett geschmacksgestört… „Guckst du immer so, wenn dich ein Mädchen abblitzen lässt?“ sagte kakashi, der sich hinter Neji auf´s Dach gestellt hatte. „Was geht’s dich an?“ fauchte der zurück. Kakashi setzte sich neben ihn aufs Dach. „Weißt du, ich habe mich die ganze Zeit gefragt, warum. Du bei jeder Mission dabei warst, in die Yashamaru irgendwie verwickelt war…es hat mir keine Ruhe gelassen, aber als ich euch vorhin zusammen gesehen habe, habe ich es verstanden. Du wirst sie nicht beeindrucken, indem du den starken Macker markierst, Yashamaru ist an so etwas nicht interessiert.“ „Was weißt du schon! Du hattest doch nie ne Freundin…“ fauchte Neji ihn an. Kakashi rieb sich lächelnd über den Kopf. „Nicht in dem Sinne, dass ist schon richtig, aber ich denke, ich verstehe sie ganz gut. Bevor wir sie nach Suna gebracht haben, hat sie ganz deutlich gezeigt, was ihr wichtig ist. Sie hat Kiba in ihr Herz gelassen und auch, wenn der ein hervorragender Ninja Konohas ist, so ist er doch kein herausragendes Genie, wie du oder Sasuke. Sie hat ihm ihr Herz geöffnet, weil er sie auf seine absolut ehrliche Weise angenommen und respektiert hat. Das mag dir vielleicht naiv vorkommen, aber so funktionieren die Herzen von Frauen nun einmal…“ „Ja…Kiba…Kiba hier, Kiba da. Wir sind alle hierher gekommen und zu Kiba springt sie als erstes…was war mit dem Rest von uns?!“ knurrte Neji. „Du bist sauer, weil sie dich als letzten begrüßt hat?“ lachte Kakashi. „Tz…“ Sie schwiegen eine Weile. Letztlich ergriff Kakashi wieder das Wort. „Es sind fast drei Monate vergangen, seit du sie das letzte Mal überhaupt gesehen hast. Vorher hattet ihr auch nicht absonderlich viel miteinander zu tun. Was erwartest du überhaupt von ihr?“ Als Neji ihm keine Antwort gab, sprach er ungehindert weiter. „Sofern es nicht Anerkennung für deine Stärke ist, die du von ihr verlangst, wirst du wohl mit dem Verlust leben müssen, dass du sie nicht interessierst. Yashamaru hat nie wirklich ein zu Hause gehabt. Von dir überzeugen kannst du sie nur, wenn du bereit bist, ihr als Mensch entgegen zu treten. Alles andere kannst du von vorne herein vergessen. Na ja, ich geh jetzt mal Gai retten. Überleg dir, was du tun willst.“ sagte er, erhob sich und verschwand. Neji blieb mit gesenktem Kopf sitzen. „Sag mal, Kashiro….hast du nicht genug Platz? Soll ich noch ein Stück rutschen?“ fragte Gai unbehaglich die junge Frau, die nur so an ihm klebte. Hatchiko und Kiba waren mit Yashamaru in ihrer Mitte wieder rein. Sie hatten sich abseits gesetzt und beide redeten auf das offensichtlich verwirrte Mädchen ein. Yashamaru schüttelte den Kopf. Wieder und wieder. Sie wurde von beiden Seiten geschwisterlich umarmt. Gai sah zu, wie sie sich irgendwann erhob und grob mit einer Handbewegung ihren Abschied ankündigte. Draußen hatte es begonnen, zu regnen. Er wollte aufstehen und sie fragen, ob er sie zu ihrem Zimmer bringen sollte, damit sie nicht so durchnässt wäre, wenn sie zu Hause ankam, aber Kashiro klammerte an ihm, als wäre er ein Kleidungsstück, das sie einfach nicht mehr ausziehen wollte. So sah er zu, wie Yashamaru aus dem selben Ausgang verschwand, aus dem Neji schon vor einer Weile verschwunden war. Der Regen klatschte ihr ins Gesicht. Es hatte in letzter Zeit ziemlich häufig in Suna geregnet, dafür hatten sie und Kashiro gesorgt, aber dieses Mal war es natürlicher Regen, der mit aller Kraft auf sie nieder prasselte. Langsam ging sie los. Ihr Kleid war schon nach wenigen Minuten nass, aber sie spürte es kaum. Zu sehr war sie in ihren Gedanken versunken. Was war eigentlich passiert? Sie verstand überhaupt nichts mehr. Schritt für Schritt ging sie die Straße runter. Dann bog sie ab. Die Haare klebten ihr am Körper, aber sie spürte es kaum. Sie musste nur noch über diesen Platz und dann noch ein Stück gerade aus, dann wäre sie im Trockenen. Mitten auf dem Platz stolperte sie in eine Pfütze. Wasser lief ihr über das Gesicht. Erst durch den harten Aufschlag auf dem Boden wurde ihr bewusst, dass es nicht nur Regentropfen waren. Sie weinte. Schluchzend richtete sie sich halb auf und hockte zitternd im Schlamm. Plötzlich wurde das dröhnende Rauschen des Regens von den hämmernden Tropfen übertönt, die auf den Regenschirm fielen, der über sie gehalten wurde. „Steh auf, ich bring dich nach Hause…“ sagte Neji sanft und reichte ihr eine Hand, um ihr beim Aufstehen zu helfen. Er hatte ihr ein Handtuch geholt und über die Schultern gelegt. Völlig abwesend hockte sie da. Sie hatte sich auf den Boden fallen lassen und schien gar nicht wirklich da zu sein. Als sie keinerlei Anstalten machte, sich selber zu bewegen, begann er vorsichtig, ihre Haare trocken zu rubbeln. Er kniete vor ihr und sie ließ ihn machen. Irgendwann seufzte sie und ließ ihren Kopf nach vorne fallen, sodass er auf seinem Brustkorb zum Erliegen kam. „Yashamaru, du solltest dir etwas anderes anziehen, sonst erkältest du dich noch…“ sprach er sie vorsichtig an. Nach einigen Augenblicken reagierte sie und erhob sich träge. Abwesend ging sie in das Badezimmer und streifte dort bei halb geöffneter Tür ihre Kleidung ab. Er sah ihr zweifelnd hinterher. Sie stieg in die Dusche und ließ sich das warme Wasser über den Körper laufen. Der Schlamm wusch sich von ihr herunter. Einige Minuten stand sie einfach nur so da, dann brach sie erneut zusammen. Sofort ging er zu ihr und öffnete den Duschvorhang. Sie hockte in der Duschkabine und weinte. Vorsichtig stellte er das Wasser ab und griff nach einem großen Handtuch, in das er sie fürsorglich einwickelte und dann aus der Kabine hob. „Welches Zimmer ist deins?“ fragte er sie leise und sie deutete mit einer Hand schwach auf eine Zimmertür. Vorsichtig trug er sie zu der Tür, öffnete diese dann und trug sie hinein. Das Licht schaltete er nicht an, er konnte genug erkennen, um sie zum Bett zu tragen. Dort legte er sie sanft ab und deckte sie zu. Sie hatte bereits ihre Augen geschlossen und schien zu schlafen. Als er sich von ihr lösen wollte, um zu gehen, merkte er, dass sie sich in seinem linken Ärmel fest gekrallt hatte. Er gab sich alle Mühe, ihre Hand zu lösen, aber zwecklos. So beschloss er, neben ihr sitzen zu bleiben, bis sie sich von alleine von ihm löste. „Ist sie hier?“ flüsterte Kashiro hatchiko und Kiba zu, die durch den Spalt ihrer Zimmertür in den Raum hinein schauten. Ihre Kleider lagen zwar nass und verdreckt im Flur, aber das hatte nicht viel zu heißen, sie hätte sich auch transformieren und weg rennen können. Hatchiko stupste Kiba an. „Ist das nicht süß?“ flüsterte sie ihm ins Ohr. Kashiro hielt ihren Kopf nun ebenso an den Spalt und sah das gleiche, was die beiden anderen sich ansahen. Neji lag auf dem Bett und schlief und hielt Yashamaru im Arm, die ebenso zu schlafen schien. „Ich sag´s doch, die Dame steht auf kleine Kinder…“ meckerte sie leise. Dann entfernte sie sich, um die dreckigen Sachen von Yashamaru in die Waschmaschine zu stopfen und den nassen Fleck im Flur zu entfernen. Sie war enttäuscht. Kiba und Hatchiko würden zusammen die Nacht verbringen, Yashamaru schlief neben Neji und sie wurde von gai bis zur Tür gebracht und dann alleine gelassen. Sie seufzte. „Unfair…“ „Ach komm schon…“ sagte Hatchiko zu ihr. „Du hast heute eben keinen Erfolg gehabt, aber das heißt doch nicht, dass du erfolglos bleiben wirst.“ „Du hast gut Reden, du hast deinen Kiba ja hier…und selbst unsere pädophile Kollegin hat sich einen klar gemacht…“ meckerte sie. Sie verstummte, als Kiba mit Neji wieder aus dem Zimmer kam. „Übernachtest du hier?“ fragte Neji Kiba leise. Dieser nickte und Neji seufzte. Auf den fragenden Blick der anderen hin, hob er stolz wie immer den Kopf und meinte, er müsse jetzt gehen. Kaum war er aus der Tür, flüsterte Hatchiko Kashiro zu: „Bist wohl doch nicht die einzige, die heute Nacht alleine schlafen wird…“ „Tz…ich geh schlafen…“ kam die Antwort und sie bekam die Zunge von Kashiro zu sehen. Nachdem auch Kiba und Hatchiko in ihrem Zimmer verschwunden waren, fragte sie ihn leise, wie es Sorata ginge. Kiba lächelte. „Wir haben ihn gefragt, ob er auch mitkommen möchte, die Einreisegenehmigung hatte Gaara auch ausgestellt, aber er meinte, dass er erst wieder mit euch zusammen treffen will, wenn er stark genug sei.“ Andernorts polierte ein junger Engel gerade sein Schwert. Es war das einzige, was er außer seinem Onkel und seinem nackten Leben hatte retten können, als sie zur Erde zurück gekehrt waren. Der Abstieg war der pure Horror gewesen. Der Wind war sehr viel stärker gewesen, als sie einkalkuliert hatten, sie wurden wirklich von ihren Füßen gerissen. Sie hatten vorher abgesprochen, dass sie die Schirme erste öffnen würden, wenn sie die Erde, die Bäume und einzelne Umrisse schon erkennen konnten. Das Risiko war zu groß, dass die Schirme reißen würden oder sie bis sonst wohin getrieben worden wären. Ganz nach Absprache hatten sie sich auch beide daran gehalten, aber Melzaro, der schon seit Jahren nicht mehr geflogen war, verlor die Kontrolle und öffnete aus Angst den Schirm zu früh. Der Schirm riss unter der plötzlichen Kraft des Windes auseinander und Melzaro stürzte ungebremst in die Tiefe. Sorata hatte sich hinter ihm her gestürzt und als er ihn zu fassen bekommen hatte, öffnete er seinen eigenen Schirm. Sein Schirm hielt, aber die Stricke, über die der Schirm mit seinem Körper verbunden war, begannen sehr schnell zu reißen. Glücklicherweise hatte Flash sie schon aus größerer Entfernung erkannt und kam ihnen zu Hilfe. Der Falke alleine hätte sie kaum halten können, aber ihm waren mehrere qualifizierte Ninja des Dorfes gefolgt, die sie am Boden mit Hilfe einer Schutztechnik auffingen. Seither waren sie in Konoha geblieben. Er hatte sich sogar geweigert, nach Suna mit zu reisen, da er genug davon hatte, auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein. Er wollte die Mädchen wieder sehen, keine Frage, aber wenn er ihnen gegenüber stand, wollte er das als würdiger Gegner tun. In Konoha hatte er gute Lehrer gefunden. Er war ein Schwertmeister als Engel gewesen, aber er musste lernen, wie er das Schwert zu führen hatte, wenn er nicht in der Luft war. Er seufzte. „Wie geht’s euch eigentlich…?“ fragte er den bewölkten Himmel. Er hörte Melzaro im Schlaf schnarchen und lächelte. Noch ein paar Wochen oder Monate und er würde zu den Mädchen gehen. Dann würde er seiner Schwester sagen, wer sie wirklich war. Die Sonne erhob sich im Glanz ihrer Erscheinung über dem regennassen Dorf Sunas. Jeder Tropfen glitzerte wie ein Diamant und er sah die ganze Stadt erstrahlen. Neji schloss die Augen und konzentrierte sich auf das Chakra der Leute im Dorf. Als er sie in Form der Byakugan wieder öffnete, sah er überall das blaue Chakra schlafender Menschen. Alle waren sie gleich, nur zwei stachen aus dieser Masse hervor. Das eine gehörte ohne Zweifel Kashiro. Es schimmerte wie taufrisches Gras in der Morgensonne. Das andere war das von Yashamaru. Wie ein silberner Fluss durchzog es ihren Körper. Er kannte dieses Chakra auch von Sorata und Melzaro. Es war das Chakra der Engel. Aber in ihren Armen floss das Blut der Dämonen. Kein Wunder, dass sie mit ihren Kräften kaum kontrollierbar war. Es musste ihr ähnlich gehen, wie es Gaara und Naruto ergangen ist. Zwei völlig konträre Mächte mischen sich in einem Körper und verlangen das absolut Letzte vom befallenen Träger ab. Er verstand auch, warum die Menschen Engel seit ältester Zeit als etwas Heiliges ansahen. Es war ein Genuss allein schon den Fluss ihres Chakras zu beobachten. Es war etwas Reines, etwas Klares, in dem kein Zweifel lag. Er konnte seinen Blick kaum abwenden. Der Wind frischte auf und blies ihm durch die Haare. Genüsslich nahm er diese Erfrischung mit geschlossenen Augen in sich auf.. Die Erinnerung an die letzte Nacht kam wieder in ihm hoch. Das Gefühl, wie er sie im Arm gehalten hatte. Wie sie geatmet hatte, schwach und gleichmäßig, wie sich bei jedem Atemzug ihr Brustkorb hob und wieder senkte. Wie sehr diese Emotionen im Kontrast zu alle jenem standen, was er davor erlebt hatte. Die Ablehnung, die Verwirrung, die Trauer und der Zorn, die sich so schnell verflüchtigt hatten, als er sie hatte weinen sehen. Er war einfach nur sinnlos durch die Straßen gelaufen, dann hatte er sie dort hocken sehen. Er verschränkte die Arme vor der Brust, spürte, wie seine Muskeln gegeneinander pressten. „Ich beneide dich so sehr, Kiba. Du hast eine Frau gefunden, die dich ehrlich zu lieben scheint, du bist Bruder und Freund der Frau, die mir mehr am Herzen liegt als alles andere. An welchem Punkt werden wir zu zwei unterschiedlichen Menschen…?“ schoss es ihm durch den Kopf. Er öffnete wieder die Augen, als die ersten Menschen begannen, ihre Stände auf dem Markt aufzubauen. Es würde nicht mehr lange dauern, bis die ganze Stadt wach wäre. „AAAAAAAAAAAH!“ Yashamaru schrie, als würde jemand sie töten wollen. „Was ist denn los?!“ nuschelte Hatchiko mit der Zahnbürste im Mund. Kashiro sah völlig verpeilt in das Zimmer rein und meckerte: „Ich kann mir nen schöneren Wecker vorstellen, als deine ätzende Stimme am frühen Morgen…“ Yashamaru starrte völlig entsetzt auf ihren Körper. Sie war nur noch ansatzweise von einem Handtuch bedeckt und ihr Bett roch nach Neji. „WAS IST GESTERN NACHT NOCH PASSIERT?!“ schrie sie Hatchiko an. Die rückte erst mal das Handtuch auf ihrem Kopf zurecht und bedeutete Yashamaru einen Moment zu warten, sie wolle erst noch schnell ins Bad. Kashiro schlich zu Yashamaru ins Bett und rollte sich schnaufend neben ihr wieder zusammen. Die Wohnungstür ging auf und Kiba kam mit einem Beutel voller frischem Gemüse, Obst und Eiern zurück. Er gab Hatchiko zur Begrüßung einen Kuss auf die Stirn, als diese endlich ohne Zahnbürste wieder aus dem Badezimmer kam. Dann verzog er sich in die Küche, um das Frühstück zu machen. Yashamaru sah immer entsetzter drein. „Okay,…“ begann Hatchiko, während sie wieder zu ihr und Kashiro ins Zimmer kam. „Bis wohin weißt du noch, was du gemacht hast?“ Yashamaru dachte kurz nach. „Ich weiß noch, dass ich mit euch rein gegangen bin und dann nach Hause gehen wollte, ich erinnere mich auch noch, dass ich gelaufen bin und es wie aus Kannen geschifft hat, aber dann reißt mein Faden ab…“ Hatchiko überlegte kurz. „Also, als wir dann gekommen sind, lagen deine Sachen zum Teil im Flur, zum Teil im Badezimmer, du hast geschlafen und dich an Neji geklammert, der offensichtlich neben dir eingepennt ist. Kiba hat ihn dann wach gemacht und er ist gegangen…“ erklärte Hatchiko so sachlich, wie es ging. „Joa…er ist einfach nur gegangen, meinte es wäre jetzt Zeit zu gehen, bla bla, und du hast dann die Nacht genauso einsam und alleine zugebracht, wie meine Wenigkeit…er hat mich einfach vor der Tür abgesetzt und ist gegangen!“ heulte Kashiro dazu und fiel Yashamaru theatralisch um den Hals. „Verpiss dich…geschmacksgestörtes Etwas…“knurrte Yashamaru sie an, während sie versuchte, sie von sich runter zu schieben. „Du bist so gemein!! Wenigstens du könntest mir deine Liebe schenken!!“ heulte Kashiro theatralisch los. „Hey Mädels, wenn ihr dann fertig seid, mit euren Streitereien, dann könntet ihr euch mal anziehen, ich brauch nicht mehr lange.“ Brüllte Kiba von der Küche herüber. „Ja ja…“brüllten Kashiro und Yashamaru zurück. „Hey, Yasha, was hältst du davon, wenn wir noch schnell ne Runde raus gehen und den Marktplatz in die Luft sprengen…die brüllen schon wieder seit um sechs rum, wie die Doofen…“ flüsterte Kashiro ihrer Kollegin zu. „Ich geh gerne mit dir Gassi, aber du jagst hier nichts in die Luft….“ Gab Yashamaru grinsend zurück. Die beiden Frauen erhoben sich, machten sich im Bad frisch und zogen ihre Kleider über. Dann waren sie auch schon verschwunden. Im Rausgehen brüllte ihnen Kiba noch hinterher, dass sie nicht viel Zeit hätten. Auf dem Marktplatz vorm Haus liefen sie durch die Mengen. „Hey, Yasha! Guck mal, Melonen!!“ ereiferte sich Kashiro während Yasha instinktiv dem Geruch frisch gebratenen Fleisches folgte. Dort angekommen traf sie auf Naruto, der gerade das Fleisch für den tag für das komplette Haupthaus Sunas kaufte. „Morgen, Naruto!“ rief sie ihm zu. „Morgen, Yasha!“ rief er fröhlich zurück. Ihr ging es offensichtlich gut. Es freute ihn zu sehen, wie munter und fröhlich sie war. Auch wenn es ihm schwer fiel, zu akzeptieren, dass sein Vater die richtige Entscheidung getroffen hatte, so war es dennoch offensichtlich, dass es ihr in Suna richtig gut ging. Die Leute begrüßten sie reihenweise, ihre Schüler umarmten sie zum Teil sogar. Und noch während er darüber nachdachte, war sie auch schon wieder in der Menge verschwunden. Über das Gedränge der Leute hinweg konnte er Hatchiko nach ihr und Kashiro rufen hören. Irgendwann rief sie nur noch nach dem Wolfsmädchen und hörte letztlich resigniert vollständig auf zu rufen. „Wo rennt sie denn jetzt schon wieder hin?! Kiba hat sich extra hin gestellt und gekocht und nun ist sie einfach verschwunden…“meckerte Hatchiko. „Ich kann sie ja suchen gehen…“bot sich Kiba an. „Ach nein, du hast dir schon so viel Arbeit aufgehalst, die du gar nicht haben müsstest…“ setzte Hatchiko an, aber Kiba sagte nur grinsend: „Wenn es darum geht, einen Wolf zu finden, bin ich ja wohl immer noch am besten geeignet…“ Akamaru bellte zustimmend und schnüffelte nach Yashamaru. Er hatte sie ziemlich schnell gefunden und Kiba lief gemächlich los, um sie zu holen. Yashamaru ihrerseits rannte immer noch kreuz und quer den Gerüchen hinterher. Kaum hatte sie etwas entdeckt, sprang sie auch schon weiter, um das nächste zu finden. Am Fischstand hatte sie begeistert die großen Fische betrachtet, die einmal wöchentlich vom Meer nach Suna gebracht wurden.. Dann hatte sie sich satt gesehen und schlagartig umgedreht, um zum nächsten Stand zu springen und rannte geradewegs in Neji rein. Der sah sie nur verwirrt an. „I..ich muss nach Hause…die anderen warten schon auf mich,,,“ stotterte sie zusammenhanglos vor sich hin. „Hast du schon gefrühstückt?“ fragte er seinerseits. „Ja…nein…öhm…eigentlich nicht, nein…“stammelte sie. „Ich würde dich einladen, wenn du Lust dazu hättest…“sagte er kleinlaut und wurde rot. „Nein! Ich meine, das geht nicht, Kiba hat schon alles fertig gemacht, Hatchiko tötet mich, wen ich nicht zum Essen erscheine!“ erklärte sie eine Spur zu heftig. „Verstehe…“ Er sah betrübt aus. „Ist schon richtig, sie wird dich töten, wenn du nicht erscheinst…“ quasselte Kiba plötzlich dazwischen.. „Aber sie tut dir nicht weh, wenn du Neji zum Essen mitbringst.“ Sowohl Neji, als auch Yashamaru sahen ihn beide verwirrt an. Kiba winkte lachend ab. „Keine Sorge, ich habe genug gemacht und Gai und Kakashi sind auch da, als ist es nicht schlimm, wenn einer mehr noch dazu kommt.“ Yashamaru sah Neji fragend an. „Was ist?“ fuhr er sie an. „Kommst du mit?“ fragte sie ihn und nahm seine Hand. Er wurde abermals rot, aber sie lachte nur leise. Schließlich nickte er und folgte den anderen zurück zum Haus. Er hatte vorher Süßigkeiten eingekauft, die er Yashamaru am Nachmittag hatte geben wollen, als Abschiedsgeschenk, jetzt würde er einfach erklären, dass er sie anlässlich der Einladung mitgebracht hatte. „Ah, Neji, schön dich zu sehen!“ sagte Kakashi grinsend, als er Yashamaru und Neji zur Tür herein kommen sah. „Guten Morgen.“ Gab Neji steif zurück und ließ wieder sein übliches >Ich< raus hängen. Als sie sich alle an den traditionellen Tisch gesetzt hatten, schlich Kashiro noch einmal zu Yashamaru rüber und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Yashamaru nickte nur und ihr Blick verfinsterte sich. Kapitel 4: Birth ---------------- Während des Essens hatte er sie beobachtet. Sie war nicht sie selbst, war völlig abwesend, stocherte in ihrem Essen nur rum und nahm kaum etwas zu sich. Nach dem Essen war sie sofort verschwunden. Mit Hilfe der Byakugan war er ihr mit ein wenig Abstand gefolgt. Sie war zum Haupttor aus der Stadt gegangen und in die Wüste gelaufen. Als er bemerkte, dass Kashiro ebenfalls auf ihn zu kam, verschwand er unauffällig und ließ sie vorbei ziehen. Mit etwas mehr Abstand folgte er ihr letztlich. Außerhalb der Stadttore gab es für ihn nur wenig Deckung, also verfolgte er das Geschehen vom Tor aus weiter. Kashiro holte zu Yashamaru auf und in etwas weiterer Ferne warteten fünf Personen auf sie. Neji war geschockt, als er sie erkannte. Hidan, Kisame, Arashi, Sasori und Deidara warteten auf sie. Es herrschte Waffenstillstand zwischen den Fronten, wenn er sie jetzt angriff, würde er sich strafbar machen, dennoch machte er sich für den Notfall bereit zu kämpfen. „Du siehst gut aus.“ War alles, was Hidan zu sagen hatte, als er Yashamaru gegenüber stand. „Siehst du, ich hab dir doch gesagt, dass sie hier sind! Ich irre mich nie, wenn es um die Gegenwart von Kisame geht!“ zwitscherte Kashiro Yashamaru zu. „Warum seid ihr hier?“ knurrte Yashamaru und Kashiro erschrak. Sie war davon ausgegangen, dass sich Yashamaru freuen würde, die Männer wieder zu sehen. Statt dessen schien sie eiskalt und aggressiv zu sein. „Wir wollten nachsehen, wie es dir geht.“ Antwortete ihr schließlich Arashi, genauso distanziert. „Was machst du dir bitte noch Sorgen darüber, wie es mir geht?!“ schrie Yashamaru ihn an. Er sah sie direkt aber gefühllos an. „Rein formelle Sache.“ Sagte er dann. Deidara und Sasori sahen verwirrt von einem zum anderen. Yashamaru und Arashi waren immer sehr herzlich zueinander gewesen, in all der Zeit, in der sie sich kannten, hatten die beiden zwar auch mal mit einander gestritten, aber derartig aggressiv ist sie nie auf ihn los gegangen. Selbst Kisame wusste nicht recht, was er davon halten sollte. Dann ergriff Yashamaru erneut das Wort. „Wie du siehst, lebe ich.“ Knurrte sie. „Gut, dir verbleiben noch drei Monate in Suna.“ Sagte Arashi. „Mir verbleibt so viel Zeit, wie ich es für richtig halte…“ fauchte sie ihn an und ihre Augen begannen zu glühen. „Das werden wir ja sehen. Bis bald.“ Er wand sich ab und ging. Die restlichen Mitglieder folgten ihm wortlos und schon bald kehrten auch Yashamaru und die komplett verwirrte Kashiro nach Suna zurück. Neji wartete am Tor, bis sie angekommen waren. Als er ihr Gesicht sah, nahm er sie in den Arm, einfach aus Reflex. Erst versteifte sie sich unter der plötzlichen Berührung, aber nach nur wenigen Sekunden ließ sie sich völlig gehen. „Ich…geh schon mal zurück.“ Stammelte Kashiro und verschwand. Yashamaru versuchte sich aus dem Griff von Neji zu lösen und Kashiro nach zu gehen, aber er hielt sie fest. „Neji…ich muss mich um sie kümmern, ich…“ setzte sie zu sprechen an, aber er versiegelte ihre Lippen mit einem Kuss. „Keine Sorge…“ begann er, nachdem sie ihr Gesicht wieder für sich hatte. „Sie wird nicht daran zerbrechen, wenn du jetzt nicht hinter ihr her rennst Gai wird sich schon um sie kümmern, auch wenn er sich von der ganzen Situation ziemlich verarscht vorkommen dürfte. Bleib einfach hier.“ Schockiert starrte sie ihn an. Sie war mit Neji zwar letzte Nacht alleine gewesen, aber daran konnte sie sich nicht mal erinnern. (Entschuldigt, ich muss hier einfach mal was Persönliches einfügen, hab ich schon mal erwähnt, dass ich Neji hasse? -.- Nein? Dann wird´s Zeit. Ernsthaft, ich kann Typen wie den einfach nicht ab, sieht in der Realität nicht anders aus, mit dem Unterschied, dass ich ziemlich häufig das Glück habe, dass mir hier ständig so was über den Weg rennt…deprimierend *seufz* Jetzt kommt´s. ABER WARUM SCHREIBST DU DANN SO NE ABGEDROSCHENE LOVESTORY ÜBER IHN?!??! Ganz einfach. Als Grundlage dafür habe ich einen Traum genommen, den ich mal hatte, in dem auch Neji vorkam und ich dachte mir, dass wenn ich mich wirklich einer Herausforderung hingeben möchte, sollte ich zumindest in einer Fan- Fic mal versuchen mich in genau den Typ Mann zu verlieben, den ich auf den Tod nicht ausstehen kann. Tjaja, was soll ich sagen, über dieses Geschreibe fange ich tatsächlich an, ihn irgendwie attraktiv zu finden, aber ganz ehrlich: ICH MAG DEN IMMER NOCH NICHT! Ah, jetzt bin ich erleichtert. Liebe Grüße an alle, die das lesen und die, die selber mitspielen ^^) „Warum hast du nicht mehr zu ihr gesagt?“ fragte Hidan, als sie auf dem Rückweg zu ihrem neuen Versteck waren. „Was hätte ich ihr denn sagen sollen? Ich liebe dich, ich vermisse dich, komm zu mir zurück?“ antwortete ihm Arashi kalt. „Wenn es das ist, was du empfindest, dann hättest du es ihr sagen sollen.“ Hidan hielt gleichmäßig Schritt mit Arashi, sie hielten sich aber etwas Abseits von den anderen drei. Den Rest des Weges sprachen sie kein einziges Wort mehr miteinander, dennoch war die Spannung zwischen ihnen deutlich zu spüren. „Also, was sagst du?“ Kakashi lehnte an Gaaras Schreibtisch und sah ihn fragend an. „Mir ist es Recht, aber ich denke, dass ihre Schüler was dagegen haben werden. Sofern sich eine Vereinbahrung treffen lässt, dass sie sie wenigstens einmal monatlich unterrichtet bin ich einverstanden. „Ich denke, dass das machbar ist. Also sind wir uns einig. Ich bräuchte von dir noch drei Einreisebestätigungen nach Konoha.“ „Kannst du haben…“ Sie wusste nicht, wie lange sie am Tor geblieben waren, aber als sie zum haus zurück kamen, herrschte ein riesiges Durcheinander. „Yashamaru!! Pack dein zeug zusammen, wir reisen ab!“ rief ihr Kashiro strahlend entgegen, während sie ihre wenigen Habseeligkeiten in einen Reiserucksack stopfte, den selbstverständlich Gai tragen würde. „Wie meinst du das?“ fragte Yashamaru vorsichtig nach. „Dummchen, wir reisen zurück nach Konoha, wo auch immer das ist, aber auf jeden Fall werde ich mit meinem Gai zusammen wohnen!“ trällerte Kashiro. „Hat WER gesagt?!“ keifte Gai sie an. Yashamaru traute ihren Ohren nicht. Kiba und Hatchiko waren ebenfalls am Packen. „Du solltest dich beeilen, Yasha, wir reisen in einer halben Stunde ab…“ flüsterte ihr Kakashi zu, der plötzlich neben ihr aufgetaucht war. „J…ja!“ Sie waren von Gaara an den Toren verabschiedet worden. Yashamaru konnte ihr Glück immer noch nicht fassen. Sie kehrte völlig unerwartet nach Konoha zurück, würde dort aller Wahrscheinlichkeit nach mit Neji zusammen leben und endlich Sorata wieder sehen. „Das geht doch alles viel zu langsam hier!!“ brüllte Gai, der „sein“ Gepäck möglichst schnell nach Konoha bringen und los werden wollte. „Genau!!“ stimmte ihm Yashamaru zu und transformierte sich zum Wolf. Ihr Kleid ließ sie Hatchiko in den Rucksack schieben, und Neji aufsetzen. Anschließend nahm sie Kashiro und Hatchiko auf den Rücken und rannte los. Die Männer hatten Schwierigkeiten mit zu halten, aber ihre Reisegeschwindigkeit verdreifachte sich. Die Nacht rennten sie durch und im frühen Morgengrauen konnten sie in der Ferne Konoha sehen Ihr Ziel vor Augen beschleunigte Yashamaru noch einmal. Flash entdeckte sie im Dickicht der Wälder und stieß einen gellenden Schrei zur Begrüßung aus. Als sie endlich an den Toren angelangt waren, stand schon das halbe Dorf zur Begrüßung bereit. Selbst Tsunade begrüßte sie lächelnd. Kashiro sah sich aufgeregt um, während sie zum Haupthaus gingen, um sich in die Besucherliste eintragen zu lassen. „Hier ist ja noch mehr los, als in Suna! Ist ja der Wahnsinn! Wieso habt ihr mir früher nicht schon von diesem Dorf erzählt?!“ quasselte sie Yashamaru und Hatchiko voll. Kaum hatten sie sich eingetragen, waren sie auch schon in allen Teilen der Stadt verstreut. Yashamru musste zum ersten Mal in das Anwesen der Hyuugas eintreten, das sie bisher immer gemieden hatte. Hinata führte sie durch das Gelände, während Neji ihre Anwesenheit als seine zukünftige Verlobte vorbrachte. Neji und Yashamaru wurde ein leeres Haus zugewiesen, in welchem sie ungestört miteinander leben sollten, er zog aus dem Haupthaus aus und sie sah sich um. Möbel wurden von einem Haus in das andere gebracht, Böden geputzt, Fenster gereinigt und das Inventar aufgestockt. Yashamaru wurde herzlichst begrüßt und ihr wurden die Schlüssel zu den wichtigsten Räumen gegeben, die üblicherweise nur die innere Familie betreten durfte. Hanabi fragte sie erst einmal aus und wollte wirklich alles von ihr wissen, was man Minderjährigen schon aus Prinzip nicht erzählt. Yashamaru lief rot an, als Hanabi sie darauf ansprach, ob Nejis von Natur aus gute Bestückung ihr schon ausreichend Unterhaltung eingebracht hätte. Selbst Hinata bemühte sich redlich diese Gespräche zu unterbinden, aber ihre kleine Schwester ließ einfach nicht locker, Selbstverständlich glaubte sie Yashamaru kein einziges Wort, als diese meinte, sie hätte sich noch in keinsterweise mit Nejis „guter Bestückung“ befasst. Nebenbei erwähnte sie, dass Nejis „Bestückung“ schon öfter auf Reisen gewesen wäre und sie von daher sicher sei, dass er auch Yashamaru erfreuen würde. Yashamaru, die bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal einen Gedanken daran verschwendet hatte, auch nur jemals irgendwelchen intensiveren Kontakt zu Neji zu haben, dankte dem Himmel, als Sorata herein schneite und sie erlöste. „Sorata!“ sagte sie und sprang auf. Melzaro war ebenfalls bei ihm, er wollte auch endlich einmal seine bildschöne Nichte zu Gesicht bekommen. Als er sie sah stockte ihm der Atem. Sie war das Ebenbild ihrer Mutter, Königin Azora. „Meine Verehrung, junge Dame.“ Begrüßte er sie und verbeugte sich vor ihr. Von Lees Erzählungen her erkannte sie ihn sofort. Er hatte die gleichen Augen wie Sorata, aber schwarze Haare. Auch er hatte keine Flügel mehr. Lächelnd begrüßte sie ihn ebenso. Sie begaben sich in den garten, wo sie sich in allen Einzelheiten erzählten, was geschehen war. Irgendwann stieß Neji zu ihnen und sagte, dass das Haus ab sofort bezugsfertig sei und Yashamaru ihre Habseeligkeiten verstauen solle. Kaum war Yashamaru gegangen, wand sich Sorata an Neji. „Ich versteh zwar absolut überhaupt nicht, wie es ausgerechnet dazu kommen konnte, dass sie mit DIR zusammen ist, aber gut, ist nicht mein Problem. Ich weise dich nur darauf hin, dass ich dir alles abreiße, wenn du meiner kleinen Schwester das Herz brichst, kapiert?“ Neji sah ihn abfällig an. „Es wird Zeit für euch zu gehen. Dieses Anwesen ist nicht für langwierige Besuche gedacht.“ „Wir gehen ja schon….“ Winkte Sorata gelangweilt ab und ging. „Es ist hinreißend!“ schmachtete Kashiro. „Es ist nur eine Übergangslösung, bis du einen Platz gefunden hast, an dem du bleiben kannst…“ murrte Gai. „Willst du mich denn nicht behalten?!“ fuhr sie ihn schockiert an. „Wenn du so fragst, nein, nicht wirklich.“ Gab er lächelnd zurück. Sie war ja fast noch ein Kind. Wie Yashamaru und Hatchiko sollte sie sich jemanden in ihrer Altersklasse suchen und nicht einem alten Bock wie ihm hinterher rennen. Es gab genug Solisten in Konoha, ihm war es gleich, mit welchem sie letztlich mitgehen würde. „Vielleicht findet sie ja noch Gefallen an Lee, der Junge hätte es verdient, eine hübsche Freundin zu haben…“ dachte er sich insgeheim. Als er dann ihr betrübtes Gesicht sah, wurde ihm schwer ums Herz. „Kashiro, was hältst du davon, wenn wir heute Abend mit meinem treuen Schüler Lee zusammen ausgehen würden?“ versuchte er sie aufzumuntern. Fröhlich stimmte sie zu und begann, endlich ihre Sachen zu verstauen. „Meine Güte, hier gibt es wirklich viele Hunde!“ platzte es aus Hatchiko heraus, als sie sich im Haus umgesehen hatte. „Keine Sorge, wir bleiben nur vorübergehend hier, sobald ich ein neues Haus gefunden habe, ziehen wir dort hin.“ Ermunterte er sie. Dann gab er ihr einen Kuss und half ihr dabei, ihre Sachen zu verstauen. „Warum bist du so abweisend gegenüber anderen?“ fragte sie ihn. Neji sah sie eindringlich an. „Ich will nicht, dass sich andere in unser Leben einmischen. Schon gar nicht Außenstehende.“ Antwortete er ihr und schlürfte weiter seinen Tee. „Ach, aber es ist in Ordnung, wenn mich deine Kusine Hanabi in aller Öffentlichkeit auf deine gute Bestückung hinweist, oder was?“ zickte sie ihn an. Er prustete seinen Tee quer über den Tisch. „WAS?!“ Sie konnte nicht schlafen. Hatchiko wälzte sich im Bett nur hin und her. Ständig weckte sie Kiba, der völlig erschöpft von der Reise und dem Einzug war. Um ihn nicht weiter zu stören, warf sie sich etwas über und ging nach draußen, um frische Luft zu schnappen. Eine Weile wanderte sie ziellos durch die Gegend. Dann befand sie sich auf der Straße zum Hauptausgang. Dort setzte sie sich auf eine Bank. Nur wenige Sekunden später stieß Yashamaru zu ihr, die ebenfalls nicht schlafen konnte. Kurz darauf trafen auch Kashiro und Sorata bei ihnen ein. „Fügung des Schicksals, was?“ scherzte Sorata, als er sich zu den anderen dreien auf die Bank setzte. „Ich hasse mein Leben.“ Meckerte Yashamaru. „Ich auch.“ Jammerte Kashiro. „Ich kann nicht schlafen.“ Gab Hatchiko dazu. „Was ist denn bei euch Mädels los?“ hakte Sorata nach. „Ich werde den ganzen Tag von Hanabi damit zu gemüllt, was für eine prächtige Bestückung ihr Kuseng doch hat und er müllt mich auf der anderen Seite zu, dass ich mich den Regeln des Hauses entsprechend verhalten soll…“ nölte Yashamaru. „Tz, Gai hat einen noch viel prächtigeren Hammer, aber an den komme ich nicht ran, weil er mich seinen Prachtkörper nicht mal berühren lässt…“ seufzte Kashiro und die anderen sahen sie schockiert an. „Sag mal Kashiro, hast du eigentlich auch nachvollziehbare Probleme?“ fragte Sorata vorsichtig an. „Püh.“ War alles, was Kashiro dazu sagte. „Yashamaru?“ Sie sahen auf. Neji kam in einen Kimono gehüllt die Straße rauf. „Rettet mich…“ flüsterte Yashamaru in die Runde hinein. Trotz der Tatsache, dass sie sehr leise gesprochen hatte, hatte Neji sie in der Stille der Nacht doch deutlich verstanden. Er senkte den Kopf, „Es ist spät, lass uns nach Hause gehen…“ sagte er leise. Yashamaru erhob sich schwerfällig und ging auf ihn zu. Als sie ihn erreicht hatte, drehte sie sich noch einmal um und verabschiedete sich von den anderen. Dann folgte sie ihm zurück zum Anwesen. „Ich weiß ja nicht, aber in Suna war sie irgendwie glücklicher…“ murmelte Kashiro. „Ach, das kommt schon noch…“ sagte Hatchiko wenig überzeugt. „Werden wir ja sehen…“ murmelte Sorata und erhob sich, um ebenfalls wieder schlafen zu gehen. Die beiden anderen Mädchen kehrten ebenfalls zu ihren Häusern zurück und gingen zu Bett. „Gefällt es dir denn hier überhaupt nicht? Ich verstehe dich nicht, das Anwesen der Hyuugas gehört zu den schönsten Plätzen in ganz Konoha, du müsstest doch glücklich hier sein!“ sagte Neji zu ihr. Sie sah ihn nur kurz an und drehte ihm dann den Rücken zu. „Würdest du mir bitte wenigstens sagen, was eigentlich mit dir los ist?!“ „Du würdest es sowieso nicht verstehen.“ Knurrte sie ihn an und legte sich hin. „Das kannst du nicht wissen, wenn du es nicht wenigstens versuchst….“ Versuchte er sie zu beschwichtigen. „Ihr Hyuugas habt die erbliche Gabe der Byakugan. Ihr könnt durch Wände und über weite Strecken hindurch sehen, was geschieht. Ihr habt euch in einen schönen Käfig eingesperrt, den ihr nicht mal verlassen müsstet, wenn ihr nur nach draußen scheuen wolltet. Und jetzt versuchst du, mich zu einem Vogel in einem goldenen Käfig zu machen. Mag ja sein, dass du gerne in die Weiten hinein siehst, aber ich für meinen Teil bin lieber frei und erforsche diese Weiten.“ Gab sie im ruhigen Ton zurück. „Du fühlst dich eingesperrt?“ verständnislos starrte er sie an. „War mir klar, dass du das nicht verstehst…“ murmelte sie. „Ich kann es auch nicht verstehen, du kannst jederzeit gehen, wohin du möchtest, du hast sogar einen Schlüssel für das Haupttor, wenn du zu Zeiten kommen und gehen willst, zu denen es verschlossen ist. Wo liegt bitte das Problem?!“ „Ich gehe und du latschst mir sofort hinterher?! Nennst du das Freiheit?!“ fauchte sie ihn jetzt an. Er ließ sich stöhnend auf das Bett fallen. Er hatte keine Lust mehr. Irgendwie hatte er sich das Zusammenleben mit ihr leichter vorgestellt. „Machen wir einen Deal, du sagst mir Bescheid, wenn du irgendwo hin gehst, oder schreibst mir einen Zettel oder sonst irgendwas und im Gegenzug renne ich dir nicht hinterher, okay?“ sagte er schließlich. Sie sah ihn aus kalten Augen an. „Seit wann sagt ein Wolf einem Menschen, wohin er geht?“ knurrte sie. „Das du es mir nicht gerade einfach machst ist dir bewusst, ja?“ knurrte er sie jetzt an. Daraufhin transformierte sie sich und schlief in der Küche. Für heute hatte sie mehr als genug von ihm. „Mooooooooooooooooooooooorgääääääääääääääääään!“ quakte die Kleine vom Eingang her. Shino sah entsetzt zur Tür und dann zu seinem Vater. „Nein!!“ platzte es aus ihm heraus. „Doch.“ Sagte sein Vater knapp. „Shino Nii-chaaaaaaaaaaaaaaan!“ brüllte sie und sprang ihn an. Unsanft schob er sie zur Seite. „Hotaroto…bring doch erst mal deine Sachen ins Gästezimmer…“ bemühte sich das Oberhaupt des Aburame Klans die Situation zu entspannen. „Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!“ „Was ist los….Shino wirkt irgendwie gestresst….“ Flüsterte Naruto Kiba zu. „Seine Kusine ist da…“ flüsterte dieser zurück. „Shino hat eine Kusine?“ entsetzte sich Naruto prompt. „Ja hat er und sagen wir mal…die ist etwas anstrengend…“ kicherte Kiba. „Was ist so lustig…?! Soll ich sie zwei Wochen zu euch geben?!“ keifte Shino ihn nun an. „Nein…danke, ich verzichte…“prustete Kiba. „Shino Nii-chaaaaaan!“ rief sie mitten in die Bäume hinein. Sie hatte sich komplett verlaufen. Bisher war sie nur einmal in Konoha gewesen und damals war sie auch erst fünf Jahre alt gewesen. Und damals waren sie außerdem nur für drei Tage zu Besuch gewesen. Dieses Mal sollte sie länger bleiben. An die Akademie sollte sie jetzt gehen. Grundkenntnisse hatte sie zwar und sie hatte auch einen Ferntest gemacht, der bestätigt hatte, dass sie gut genug war, um mit ihren Altersgenossen in eine Klasse zu gehen, aber sie wollte nicht. „Du bist eine Gefahr, für unsere kleine Stadt, du musst lernen, deine Kraft zu kontrollieren und das kannst du nur in Konoha!“ hatte ihre Mutter gesagt. Die Worte hallten immer noch in ihrem Gedächtnis wieder. „Mama…“ heulte sie los. Sie hockte auf dem Weg und heulte sich die Seele aus dem Körper. Sie war ja nicht mal direkt mit den Aburames verwandt. Irgendwelche Verwandtschaften über zweihundert Ecken banden sie. Außerdem mochte sie Shino nicht. Sie hatte sich so bemüht, ihn mit aller Freude zu begrüßen, aber alles, was er zu sagen hatte, war „Nein!!“ „Jo….was gibt´s zu heulen?“ fragte sie eine unbekannte Stimme plötzlich. Sie wischte sich die Tränen aus den Augen und sah den Mann vor sich verwirrt an. „Ich hab mich verlaufen…“ schnüffelte sie. „Und deshalb heulst du?“ fragte er unbekümmert weiter. Sie nickte heftig. Er war groß. Größer, als Onkel Aburame. Schwarze Haare, grüne Augen. „Wo willst du überhaupt hin?“ fragte er ungeduldig weiter. „Zurück nach Konoha…“ schluchzte sie und begann erneut zu heulen. Er schnaubte. „Komm mit…ich bin gerade auf dem Weg dorthin…“ „Was ist los?!“ schrie sie ihn an und warf ihm den Eimer vor den Kopf. Neji wehrte ihn genauso kraftvoll ab, wie sie ihn geschmissen hatte. „Wo liegt das Problem?! Du wohnst hier, du wirst ja wohl auch sauber machen können!“ knurrte er sie ungehalten an. „Ich war die letzten Tage nicht mal hier!! Es ist dein Dreck, du machst gefälligst selber sauber!“ fauchte sie vor Zorn blass werdend. „Du bist immer noch meine Verlobte, benimm dich gefälligst auch so…“ fauchte er zurück. „Seit wann?!“ Plötzlich herrschte Stille im Raum. Sie hatte Recht. Er hatte sie niemals gefragt, ob sie ihn heiraten wolle. Er war einfach davon ausgegangen. Aber wenn er jetzt nach gab, würde er auf alle Zeit den Kürzeren ziehen. „Wie auch immer….ich bitte dich darum, sauber zu machen, ich muss etwas wichtiges erledigen…“ bemühte er sich ruhig zu sprechen. Ebenso ruhig, aber zynisch ohne Ende antwortete sie mit „Nein.“, wand sich ab und ging. „Sorata!“ Hey, Sorata!“ rief Hatchiko dem jungen Mann entgegen, als sie ihn mit einem Kind zum Haupttor rein kommen sah. „Jo!“ gab er zurück und hob zur Begrüßung eine Hand. Hatchiko kam näher und betrachtete sich das kleine Mädchen. „Hey, wer bist du denn?“ fragte sie gerade heraus. „Hotaroto…“ sagte die Kleine etwas schüchtern. Hatchiko lächelte und streckte ihr ihre Hand entgegen. „Hey, ich bin Hatchiko.“ „Yashamaru!!“ Hatchiko erschrak, als sie Neji brüllen hörte und dann die massige Gestalt des weißen Wolfes über den Zaun sprangen sah. Neji war hinter ihr her. Mitten im Sprung wechselte sie die Gestalt und schickte ihm einen Blitz entgegen. Er wich aus, sie berührte mit den Füßen den Boden, transformierte sich erneut und rannte durch das Haupttor davon. Neji seinerseits, blieb vor den Toren des Hyuuga Anwesens stehen und schnaubte verächtlich. Dann wand er sich mit einem zornigen Gesicht ab und ging wieder hinein. „Nette Beziehung….möchte ich auch haben…“ sprach Sorata unbekümmert. „Du redest so, als wärst du fast davon ausgegangen, dass die zwei sich so dermaßen fetzen würden…“ hakte Hatchiko nach. „War doch offensichtlich. Yashamaru ist wie ein wildes Tier und die Hyuugas lieben ihre Regeln…würde glaube ich kaum einer aushalten….und Yashamaru schon gleich gar nicht. Ich gebe ihm noch drei Wochen, bis sie endgültig geht…“ grinste er hämisch. Die Kleine rieb sich die Augen. „Hab ich wirklich gerade eine Frau gesehen, die ein Wolf ist oder war es ein Wolf, der eine Frau ist und was…“ quasselte sie unkontrolliert. Sie hatte ja schon kuriose Sachen gesehen, aber so was beim besten Willen noch nicht. Sorata legte seine Hand auf ihren Kopf. „Das, meine kleine Heulsuse, war die böse Yashamaru…sie ist nicht mal ein Mensch und abgrundtief böse, wenn du nicht artig bist und Onkel Sorata auf die Ketten gehst, dann kommt sie Nachts und frisst dich auf!!“ grinste er bösartig. „Red nicht so einen Blödsinn…“ murmelte Hatchiko und knuffte Sorata in die Seite. Der grinste nur dreist. Das kleine Mädchen sah von einem zum anderen und beschloss in diesem Moment, dass sie diese Leute mochte. Obgleich ihr die Wolfsfrau etwas unheimlich vorkam. Auf der anderen Seite konnte sie gut verstehen, was die beide eben gesagt hatten. Als sie das letzte Mal in Konoha war, war sie Neji auch einmal begegnet und sie hatte ihn damals auch schon nicht gemocht. „Sagt mal…“ begann sie zu sprechen und sah die Straße hoch. „Hm?“ gaben beide gleichzeitig zurück. „Kann ich bei einem von euch einziehen?“ beendete sie ihren Satz und grinste breit. Sie hetzte durch die Bewaldung. Ziellos, immer gerade aus. Wie eine Irre stobte sie durchs Unterholz. Zorn, hass, Verachtung und Verwirrtheit stritten sich in ihrem Herzen um den ersten Platz. Wie hatte sie sich in den Typen verlieben können?! „Weißer Gral…Zeige dich!!“ beschwor Kashiro ihren Kristall. „Schlag zu!!“ gab sie den Befehl zum Angriff. Nur Millimeter verfehlte sie Lee. Sie schnappte nach Luft, während sie krampfhaft versuchte, sich auf den Beinen zu halten. „Nicht schlecht, dein Limit ist in den letzten Tagen gestiegen und du bist Treffsicherer geworden…“ beglückwünschte sie Gai. Sie ließ sich von ihm hoch helfen. „Danke…“ keuchte sie. Seit einer Woche trainierte sie mit gai und Lee zusammen, um die kraft des Kristalls immer besser kontrollieren zu können. An ihre Grenzen war sie jeden Tag wieder gestoßen, ihr Kräfte hatten sie immer wieder verlassen, aber die beiden hatten sie immer wieder angespornt und es ging spürbar bergauf. „Kashiro….hast du mal eine Minute?“ fragte Hatchiko hinter ihr. „Was ist los?“ fragte selbige harsch zurück. „Yashamaru ist abgehauen…hatte wohl endgültig genug von Neji…“ platzte es aus Sorata heraus. Kashiros Blick fiel auf das Mädchen an Soratas Seite. „Wer ist das denn?“ fragte sie verwirrt. „Hotaroto.“ Antwortete Hatchiko. Die Kleine lächelte sie schüchtern an, aber schon jetzt erkannte Kashiro den fiesen Glanz in ihren Augen. „Und zu wem gehört das Bündel?“ ragte sie weiter, dieses mal an Gai gewandt, der die Kleine zu kennen schien. „Sie ist so was wie die Kusine 200tsten Grades von Shino.“ Gab dieser zur Antwort. Plötzlich herrschte Stille. Kashiro kratzte sich am Kopf. „Jo, Yasha…wieder da?“ murmelte sie dann. Der Wolf kam um die Ecke geschossen. Kashiro sah das weiße Biest gelangweilt an, die Kleine versteckte sich hinter Hatchiko, die Männer grinsten breit. „Jo. Gai, kann ich bei dir vorübergehend einziehen?!“ platzte es aus Yashamaru heraus. Gai sah sie fragend an, schien sich dann allerdings an die Charakterzüge seines ehemaligen Schützlings zu erinnern und rieb sich nachdenklich das Kinn. Anschließend fiel sein Blick auf Lee und Kashiro, die beide nur mit den Schultern zuckten. Kashiro war immer noch nicht ausgezogen und bei Lee hatte es einen Rohrbruch gegeben, deshalb hatte er ihn zusätzlich vorübergehend aufgenommen. „Ich weiß nicht. Meine Wohnung ist ziemlich klein und die Beiden wohnen auch schon bei mir…“ „Vielleicht kannst du mit bei Shino Nii-chan einziehen…“ platzte es aus der Kleinen heraus. Das weiße Biest wand den Kopf. „Wer bist du denn?“ Erschrocken versteckte sich das Kind wieder hinter Hatchiko. „Das ist Hotaroto und lass deine schlechte Laune nicht an ihr aus.“ Fauchte Hatchiko sie daraufhin an. Yashamaru knurrte bösartig und Gai schob sich zwischen sie und Hatchiko. „Yashamaru, was ist nur mit dir los. Du bist in letzter Zeit extrem reizbar und rastest bei jedem Mist aus. Ich kann mir ja vorstellen, dass es nicht einfach für dich ist, mit Neji unter einem Dach zu leben, aber das geht zu weit!“ wies er sie zurecht. Ihre Ausstrahlung wurde noch aggressiver. „Hatchiko…hol Kiba…irgendwas stimmt nicht mit ihr…“ flüsterte Lee Hatchiko zu. „Das geht nicht, er ist auf Mission.“ Flüsterte selbige zurück. Entsetzen zeichnete ihr Gesicht, als sie sah, wie Yashamarus Augen langsam rot wurden und sich ihre Muskeln spannten. Selbst Gai wich einen Schritt zurück. Sorata zog sein Flammenschwert aus der Halterung. Kashiro begann, ihren Kristall zu beschwören. „Yashamaru!!“ unterbrach Shizunes Stimme das Geschehen. „Neuer Auftrag für dich!“ „Es ist nur eine Art Forschungsexpedition, für die ihr meiner Meinung nach am besten geeignet seid.“ Sprach Tsunade die kleine Gruppe vor sich an. Hinata, Yashamaru und Hatchiko hörten aufmerksam zu. Obgleich sich Hatchiko fehl am Platz vorkam. Das Hinata und Yashamaru für Expeditionen dieser Art geeignet waren, war ihr klar. Aber nur, weil sie in eines der Grenzgebiete von konoha und Suna gehen sollten, empfand sie das nicht als Notwendigkeit, sie dafür einzusetzen. Die Zeitdauer betrug fünf Tage und sie würde Kiba wieder um zwei Tage verpassen. „Wir haben Informationen erhalten, dass es dort klare Anzeichen dafür gibt, dass Orochimaru wieder tätig geworden ist. Ich will, dass ihr das überprüft. Sofern ihr angegriffen werdet, ist es für euch oberste Priorität, euch sofort zurück zu ziehen. Fragen?“ Die Gruppe schwieg. „Gut, dann seid ihr hiermit entlassen!“ endete Tsunade und wand sich von der Gruppe ab. „Onee-san!“ rief die Kleine Hatchiko hinterher. Selbige wand sich um und sah Hotaroto fragend an. Diese streckte ihr ihre kleinen Hände entgegen. „Was ist das?“ fragte Hatchiko sie sanft. „Das ist ein Glücksbringer!“ antwortete die Kleine strahlend. Hatchiko nahm das kleine Glühwürmchen entgegen. Sie wusste, dass man bei den Aburames Insekten als Waffen gebrauchte, aber das schon eine Elfjährige damit zu tun hatte, fand sie doch ziemlich übertrieben. Trotzdem dankte sie dem Kind und machte sich dann mit den anderen beiden auf den Weg. „So…sind sie also mal wieder unterwegs…“ murmelte Sorata, der neben Hotaroto aufgetaucht war. „Glaubst du es ist okay, sie los zu schicken, wenn sich dieser Wolf nicht unter Kontrolle hat?“ fragte Hotaroto verunsichert. Sorata lachte. „Klar, auch wenn sie etwas aggressiv ist, sie ist nicht blöd. Sie gehört zu den stärksten Kriegern hier und sie hat Hatchiko und Hinata schon immer beschützt, mach dir also keine Sorgen!“ „Wie lange brauchen wir bis zum Zielpunkt?“ fragte Hatchiko Hinata. Diese sah auf die Karte. „Etwa zwei Tage…“ antwortete sie dann etwas zurückhaltend. „Wie sollen wir in der Zeit ausreichend Material zusammen suchen?!“ fauchte Yashamaru. „Das frage ich mich allerdings auch…“ murmelte Hatchiko zustimmend. Hinata senkte betrübt den Kopf. „Also gut…“ knurrte Yashamaru. Die anderen beiden sahen sie fragend an. „Aufsitzen….ich erhöhe mal ein bisschen das Tempo…“ grinste sie Yashamaru dann aufklärend an. „Neji…mir ist zu Ohren gekommen, dass es in letzter Zeit arge Schwierigkeiten mit dem Halbgestirn bei euch gegeben hat…“ setzte Tsunade an. „Es ist nichts….“ Knurrte er sie an. „Du bezeichnest es also als nichts, dass sie dich in aller Öffentlichkeit angreift und dank ihren Ausbrüchen das halbe Hyuuga Anwesen neu aufgebaut werden muss?“ knurrte Tsunade zurück. „Das ist nur in den letzten Tagen so gewesen…“ knurrte er, rot vor Zorn. Was mischte sich diese Frau in ihre Angelegenheiten ein?! „Ich verstehe…“ murmelte Tsunade in sich hinein. „Was?!“ fauchte er sie jetzt an. Tsunade ignorierte ihn und rief statt dessen Shizune zu sich. „Shizune, geh mal zum Inuzuka Anwesen und besorg mir ein paar D3 Proben, ich will was überprüfen….“ Ihre Sprünge waren kräftig wie immer, aber ihre Geschwindigkeit hatte deutlich nachgelassen. Hatchiko schob es auf die Last, die sie zu tragen hatte. Was sie allerdings verwunderte, war die Tatsache, dass Yashamaru alle paar hundert Kilometer eine Pause einlegen musste. „Wir sind n vier Stunden da…“murmelte Yashamaru, als sie sich gerade wieder erhob. Sie hatten eine Pause machen müssen. „Das ist völlig in Ordnung….fünf Stunden wären auch okay, wenn wir erst mal eine Weile normal weiter reisen wollen…“ warf Hinata ein. Yashamaru funkelte sie bösartig an. „Das ist nicht nötig. Ihr seid nur ziemlich schwer und ich will meine Kräfte nicht auslasten, für den Fall, dass wir kämpfen müssen, muss ich genug Reserven zur Verfügung haben, um eine Flucht zu ermöglichen.“ Knurrte sie sie an. „Wie du meinst…“ gab Hatchiko dazwischen. Dann saßen sie wieder auf und preschten weiter durchs Unterholz. Tsunade beugte sich über die Proben, die sie erhalten hatte. Sie verglich sie jetzt zum dritten Mal mit den bisherigen Blutproben von Yashamaru und einem normalen Menschen. Ihre Stirn zog sich Kraus, als sie den Test abermals wiederholte. Hana hatte ihr zusätzlich Berichte gebracht, die bei der Aufklärung der Frage nützlich sein sollten. Sie hatte keine Wahl, sie musste Neji nochmals zu sich bestellen. Sie waren am Ziel angelangt. Hinata sah sich vorsichtig um, um eventuelle Fallen oder Feinde ausfindig zu machen. Yashamaru und Hatchiko hielten dezenten Abstand. „Warum verwandelst du dich nicht zurück?“ fragte Hatchiko die schwer atmende Yashamaru. „Wozu?“ kam die sofortige Antwort. „Weil es bei Recherchen sinnvoller ist, wenn man seine Hände benutzen kann…“ maulte Hatchiko sie an Schwerfällig verwandelte sich Yashamaru zurück. In letzter Zeit kostete es sie immense Kraft, zwischen den Gestalten zu wechseln. „Nichts.“ Sagte Hinata. „Gut, fangen wir an, die Umgebung zu untersuchen.“ Erwiderte Hatchiko.. „Was ist jetzt schon wieder?!“ knurrte Neji ungehalten. Er hatte mehr als genug auf dem Anwesen zu tun und mit Sicherheit nicht die Zeit hier alle zwei Stunden anzutanzen. „Ich frag dich ganz direkt, hattest du bisher geschlechtlichen Kontakt zu Yashamaru?“ Tsunade sah ihn eindringlich an. Neji fiel das Gesicht zusammen. „Darf ich fragen, was Sie das angeht?“ Tsunade kratzte sich müde am Kopf. Diese Reaktion hatte sie erwartet. Wenn er erfahrungsgemäß über eine Sache nicht gern sprach, dann war es sein Privatleben. „Ja oder nein?“ fragte sie erneut. Er wusste nicht, was das sollte. Trotzdem verwirrte es ihn, dass sie erst diese Proben bestellt hatte und ihn jetzt ausgerechnet danach fragte. Schließlich antwortete er mit „JA.“. Tsunade rief Shizune zu sich. „Stell mir sofort einen Trupp zusammen, die Gruppe, die wir in das Grenzgebiet geschickt haben wird mit sofortiger Wirkung wieder eingezogen!“ Keiner hatte genaue Informationen. Trotzdem war die Stimmung stark angespannt. Die Gruppe von Gai, Kakashi, Neji, Sorata und Kashiro jagte durch die Bäume. Es war davon auszugehen, dass die andere Gruppe bereits am Ziel angelangt war. Yashamaru würde wohl kaum zwei Tage damit zu bringen, sinnlos durch die Gegend zu laufen. „Wir sollten das Tempo erhöhen.“ Schlug Gai vor. Die anderen nickten zustimmend. „Es wird bald dunkel. Wir sollten ein Nachtlager aufstellen.“ Gab Hinata zu bedenken. Bis jetzt hatten sie zwar nichts gefunden, aber sie hatten noch ausreichend Zeit. So machten sie sich an die Vorbereitungen und innerhalb kürzester Zeit hatten sie ihr Nachtlager aufgeschlagen. Verwirrt beobachteten Hinata und Hatchiko Yashamaru, die die Nahrungsmittel nur so in sich hinein schlang und anschließend völlig erschöpft einschlief. „Irgendwas stimmt nicht mit ihr…“ flüsterte Hinata Hatchiko zu. Diese nickte. Sie zerbrach sich schon seit ihrer Abreise den Kopf darüber, was mit ihrer weißen Freundin los war. „Wir laufen die Nacht durch, hat jemand Bedenken, dass er das nicht durch hält?“ stellte Kakashi die Frage in den Raum. Alle schüttelten den Kopf und sprangen weiter. „Hotaroto, was ist los?“ fragte Shino unsanft nach. Seine Kusine hatte schon seit Stunden nichts mehr gesagt und saß nur mit ängstlich fragendem Blick vor dem Fenster. Als sie ihm keine Antwort gab, fragte er nochmals nach. „Es ist wegen der Wölfin…sie sah so traurig aus…“ sagte sie letztlich. „Yashamaru?“ „Ja…ich weiß nicht, aber irgendwie …ihre Augen waren so unglücklich…“ murmelte die Kleine vor sich hin. Als Shino schwieg, fügte sie noch hinzu: „Ich wüsste gerne, wie es ihr und den anderen beiden geht…“ „Das wirst du wohl wissen, wenn sie wieder da sind.“ Gab Shino knapp zurück. Das Gesicht des Mädchens verfinsterte sich. „Shino Nii-sama, ich möchte dich um einen gefallen bitten!“ platzte es aus ihr heraus. Shino sah sie fragend an. „Leih mir bitte deine Kraft!“ „Wozu?“ Sie erzählte ihm von dem Glühwürmchen, dass sie Hatchiko mit gegeben hatte und er verstand, was sie von ihm wollte. „Sieh mal einer an, wen haben wir denn da?“ flüsterte Kabuto leise. „Besucher, hm?“ kicherte Orochimaru. „Sieht ganz so aus…“ maulte Sasuke. Orochimaru war einen genaueren Blick auf die kleine Gruppe. Das Hyuuga Mädchen aus dem Hauptstamm, eine Fremde und das Halbgestirn. „Sieh mal einer an….die Beute kommt zum Jäger.“ Kabuto grinste wissend. Seit einer ganzen Weile hatten sie sich Gedanken gemacht, wie sie an das Halbgestirn heran kommen könnten. Sie war als Forschungsmaterial ausgezeichnet. „Da kommt jemand.“ Rief Hinata der Gruppe zu. „Wer und wie viele?“ antworte Hatchiko sofort. „Zwei…nein…drei…Sie sind alle sehr stark…“ zählte Hinata auf. „Feindlich gesinnt?“ fragte Yashamaru knapp an. Hinata nickte. „Na ja, dann haben wir wohl keine Wahl…“ knurrte Yashamaru und machte sich kampfbereit. Die anderen Beiden taten dies ebenso. „Wie sollen wir sie in einem derart großen Gebiet finden?!“ fauchte Neji. Selbst seine Byakugan hatten die kleine Gruppe nicht erspähen können. „Teilen wir uns auf und suchen auf gut Glück weiter…“ gab Kakashi zurück. Sofort spaltete sich die Gruppe auf. Hinata begann zu zittern, als sie Orochimaru erblickte. Er alleine war schlimm genug, aber Sasuke und Kabuto waren ebenso bei ihm. Das Kampfgewicht zwischen den beiden Gruppen war zu unterschiedlich. Yashamaru war mit Abstand die stärkste ihrer Gruppe, somit entfiel Orochimaru auf sie, aber war sie überhaupt in der Lage, sich gegen Orochimaru zur Wehr zu setzen? Schlimmer noch, auf sie entfiel Sasuke und auf Hatchiko Kabuto. Sie hatten keine Chance. Yashamaru grinste dreckig. „Ich seh schon…wir sind am Arsch…“ knurrte sie belustigt. Orochimaru grinste sie viel sagend an. „Ihr könntet euch freiwillig ergeben…“ sagte Kabuto belustigt. „Und du kannst mich mal am Arsch lecken…“ gab Yashamaru lächelnd zurück. „Versager aus Konoha….wozu musstest du mich bitte mit schleifen?“ knurrte Sasuke Orochimaru an. Dieser winkte gelangweilt ab. „Du solltest deine Chance nutzen und sehen, was dir dein Gegner zu bieten hat. Die Hyuuga gehört dir. Kabuto, die kleine blauhaarige ist deine. Ich werde mit dem Halbgestirn spielen…“ grinste er bösartig. Als Antwort bekam er den Mittelfinger von Yashamaru zu sehen. „Weißt du, wenn ich so ein Gesicht hätte, wie du, dann würde ich mich irgendwo in der Dunkelheit verstecken und nie wieder ans tageslicht kommen…“ provozierte sie ihn. „Das ist nicht wirklich ein Problem, aber du wirst mich in die Dunkelheit begleiten….“ „Es ist zwecklos…“ fauchte Kashiro, als sich die Gruppe wieder zusammen fand. Weder die Byakugan, noch die Pakkun hatten nichts finden können. Wenn sie zu Fuß gegangen wären, hätten sie sie schon lange gefunden, aber niemand konnte Yashamarus Geruch folgen. Sie hatte einfach keinen. „Es nähert sich jemand…“ warf der Pakkun in die Runde. Nur Sekunden später stand Shino vor ihnen. „Folgt mir…“ war der knappe Befehl. Hinata hatte alle Hände voll mit Sasuke zu tun. Als Byakuganträgerin hatte sie die besten Voraussetzungen, um gegen einen Sharinganträger zu kämpfen, sie musste ihm nicht in die Augen sehen, um seine Bewegungen vorhersagen zu können. Trotzdem hatte sie schon mehrere Schläge einstecken müssen. Hatchiko bemühte sich nach Leibeskräften, gegen Kabuto anzukommen, der nur mit ihr spielte. Nicht mehr lange und sie würden beide tot sein. Yashamaru und Orochimaru starrten sich nur gegenseitig an. „Genug gespielt, Kabuto. Mach dem Theater ein Ende…“ befahl Orochimaru schließlich seinem Untergebenen. Kabuto nickte grinsend und stürmte auf Hatchiko zu. Yashamaru verschwand aus dem Blickfeld Orochimarus und warf sich dazwischen. Kabuto krachte gegen einen Baum. Der Wucht ihres Schlages hatte er nicht mehr ausweichen können. Orochimaru grinste nur. Nach Sekunden des Stillstandes jagte Kabuto auf Yashamaru zu. Seine Geschwindigkeit war die gleiche, wie die von Gai. Yashamaru hätte normalerweise keine Probleme mit ihm gehabt, aber seit sich ihr Zustand so arg verschlechtert hatte, war sie kaum in der Lage, seinen Bewegungen zu folgen. Um Hatchiko zu schützen steckte sie mehrere Schläge ein. „Rückzug!!“ brüllte sie Hinata und Hatchiko zu. Nicht weit weg gab es eine Klippe, die sie zu ihrem Vorteil nutzen konnten. Sie lösten sich aus dem Kampfgeschehen und jagten auf die Klippe zu. „Ihr kommt nicht weit…“ grinste der gegnerische Trupp und jagte hinterher. „Wie weit noch?!“ schrie Gai Shino zu. „Ein halber Kilometer…“ gab dieser zurück. „Endstation!“ grinste Orochimaru und rief eine riesige Schlange hervor. Yashamaru kam an ihre Grenzen. Ihr Körper war immer schneller erschöpft. Aber wenn sie gegen diese Schlange etwas ausrichten wollte, war sie gezwungen, ihre Gestalt zu wechseln. Bevor sie dazu kam, musste sie einen gewaltigen Hieb von Kabuto einstecken. Sie strauchelte und knickte dann in den Knien zusammen. Hatchiko war ebenso am Boden und Hinata stand nur noch mit Mühe auf ihren Beinen. Orochimaru grinste dreckig auf sie herunter. „Sterbt…“ knurrte Sasuke und jagte auf die Gruppe zu. Yashamaru erkannte im letzten Moment, auf wen er zu jagte und schmiss sich schützend vor Hinata. Kabuto reagierte im gleichen Moment und schlug zu. Sie flog. Der Bogen war zu groß. Sie war zu schwach, um sich zu retten. Und so flog sie über den Rand der Klippe hinaus. „Shidori!“ Kakashi jagte zwischen Kabuto und Yashamaru. Er erwischte Kabuto, aber an Yashamaru kam er nicht mehr heran. Neji versuchte ihr hinterher zu stürzen, aber Sorata schleuderte ihn zur Seite. Er hatte schon von weitem erkannt, dass die Klippenränder zu glitschig waren, um sich daran fest zu halten. Wenn überhaupt jemand eine Chance hatte, dann nur er. Er würde sein Schwert in den Felsen rammen, sobald er sie zu greifen gekriegt hatte. Orochimarus Grinsen verschwand schlagartig, als er sich der Macht der Ninja aus Konoha bewusst wurde. Zumal sie dir Kristallbeschwörerin dabei hatten. Nach seinen bisherigen Informationen, war sie mindestens genauso gefährlich, wie das Halbgestirn. Zähneknirschend sah er zu, wie sein Versuchskaninchen über den Rand der Klippe stürzte und verschwand. Sorata verlagerte sein Gewicht, um schneller zu fallen. Er war nicht wesentlich schwerer, als Yashamaru, aber es dürfte reichen, um sie einzuholen. Sie fiel wie ein Stein. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass sie ohnmächtig war. Er streckte seine Hand aus und bekam sie zu fassen. Kaum hatte er ihr Handgelenk sicher umklammert, rammte er sein Schwert in den Felsen. Es rutschte ab. Er versuchte es erneut, aber der Felsen war zu hart. Immer weiter stürzten sie in die Tiefe. „Wir ziehen uns vorerst zurück…“knurrte Orochimaru seinen Gefolgsleuten zu. Binnen Bruchteilen von Sekunden waren sie verschwunden. Er umklammerte sie fest. Sie war seine Schwester. Wegen ihr hatte er seine Flügel verloren. Wegen ihr war er dennoch zurück gekehrt. Wegen ihr hatte er sich sogar mit dem Hyuuga Klan angelegt. Es war die pure Ironie. Ein Engel würde sterben, weil er ein Halbgestirn mit seinem Leben beschützte. „Yashamaru…“ flüsterte er in den tosenden Wind der Klippe hinein. Ein warmes Gefühl durchdrang seinen ganzen Körper und sein Rücken schien zu brennen. Er umarmte seine Schwester im freien Fall noch fester. „Ich liebe dich…“ Sie waren nicht mehr zu sehen. Gai, Kakashi und Shino bemühten sich mit Leibeskräften, Neji zurück zu halten, der wie ein Wahnsinniger um sich schlug, um an die Klippe kommen zu können. Hinata hockte am Rand und Tränen flossen über ihre Wangen, während sie verzweifelt versuchte mit ihren Byakugan irgendwas zu sehen. Verzweifelt starrte sie in die Tiefe und schluchzte. „Lasst mich los, ihr verdammten Bastarde!!“ schrie Neji die anderen an. „Was ist das…“ flüsterte Hinata, die plötzlich etwas sehen konnte, das mit schier unglaublicher Geschwindigkeit die Klippe hoch raste. Noch bevor sie etwas Genaueres erkennen konnte, schoss Sorata an ihr vorbei in den Himmel. Alle hielten den Atem an. „Aber…das ist unmöglich…“ keuchte Kashiro, als sie sich bewusst wurde, was sie gerade gesehen hatte. In eleganten Kreisen segelte Sorata zurück auf die Erde. In seinen Armen hielt er die immer noch bewusstlose Yashamaru und lächelte sanft. Tsunade beobachtete das nach wie vor bewusstlose Halbgestirn. Der Engel hatte sie zurück gebracht und ihre Vermutung hatte sich bestätigt. Gegen Mittag würde dann auch der Rest des Suchtrupps zurück kehren, dann würde sie Neji wohl oder übel die Nachricht überbringen müssen, dass er Vater werden würde. „Meister Orochimaru…ich habe Ihnen etwas mitzuteilen…“ sagte kabuto und grinste breit. Orochimaru grinste zurück. „Erspar es mir. Ich weiß es bereits…Und ich kann mir kaum eine ergiebigere Mischung als die eines Hyuugas und eines Halbgestirns vorstellen…“lächelte er in sich hinein. „Was gedenken Sie zu tun?“ fragte Kabuto. „Vorerst gar nichts. Lassen wir Tsunade ihren Spaß haben. Wir holen uns das Kind, sobald es an der Zeit ist…“ war die Antwort. Sorata hatte bereits am Eingang auf die Gruppe gewartet. Er wies Neji an, sofort zu Tsunade zu gehen, der Rest wurde dazu verdonnert, einen Missionsbericht zu verfassen. Auf dem Gang des Krankenhauses wurde er von Tsunade abgefangen. „Wie geht es ihr?“ platzte es aus ihm heraus. „Den Umständen entsprechend geht es ihr eigentlich gut.“ Gab sie zurück. „Was soll das heißen? Ihre Heilkraft ist weit höher, als die eines Menschen! Wieso ist sie immer noch im Krankenhaus und nicht schon längst wieder im Hyuuga Anwesen?!“ schrie er sie an. Normalerweise hätte sie ihn durch die wand gehauen, allein schon für die Dreistigkeit ihre Entscheidung in Frage zu stellen. Da er keine Antwort bekam, versuchte er sich an ihr vorbei zu drücken, um zu Yashamarus Zimmer zu gelangen. Sie ließ ihn passieren. Er riss die Tür auf und traute seinen Augen nicht, als er sie sah. Sie lag da, als würde sie schlafen. Aber ihre Arme und ihr Hals waren von violetten Linien durchzogen. „Was….ist das?“ flüsterte er, während er langsam zu ihr ging. Tsunade trat neben ihn. „Das ist das Ergebnis, einer Bindung zwischen einem Menschen und einem Halbgestirn…“ flüsterte sie. Fragend starrte er sie an. Tsunade legte ihre Hand vorsichtig auf Yashamarus Kopf, um die Temperatur fühlen zu können. Sie war kalt. „Was hat sie…?“ flüsterte Neji. Tsunade sah ihn eindringlich an. „So gesehen hat sie nichts…“ „Nichts?! Sie hat nichts?! Und was ist das dann?!“ schrie er sie an und zeigte auf Yashamarus Arme. Mit einem Nicken verdeutlichte sie ihm, er solle sie sich näher ansehen. Als er endlich verstand, knickten seine Knie unter ihm ein. Eine zweite Chakrabahn. Sie hatte zwei verschiedene Chakra in sich. Als die Nachricht von Yashamarus Schwangerschaft sich wie ein Lauffeuer im Hyuuga Anwesen verbreitete, setzten sich die Familienmitglieder zusammen und tranken fröhlich miteinander. Neji saß abwesend dabei, als Anekdoten gebracht wurden, wie aggressiv schwangere Frauen werden konnten. Dagegen waren Yashamarus Wutausbrüche noch gar nichts! Sie zerstörte nur das halbe Anwesen, aber als diese oder jene Frau schwanger gewesen war….Gott, da war halb Konoha bedroht! Einer versuchte mit seiner Geschichte den anderen zu übertrumpfen. Hinata setzte sich zu Neji und beglückwünschte ihn. Dieser nahm die Wünsche schweigend entgegen. „Freust du dich nicht auf deinen Nachwuchs?“ fragte sie ihn leise. Er seufzte. „Keine Ahnung…“ Hinata lächelte sanft. „Es wird wunderbar sein, endlich wieder ein kleines Kind auf diesem Gelände zu haben. Seit Hanabis Geburt sind schon so viele Jahre vergangen und neues Leben bringt frischen Wind in die Familie. Zumal das Kind seit deiner Geburt das erste aus der Zweigfamilie ist. Es wird wunderbar, freu dich darauf!“ ermunterte sie ihn. Nejis Gesicht verfinsterte sich noch mehr. Kind aus der Zweigfamilie. Wahrscheinlich mächtiger, als man sich überhaupt vorstellen konnte. Er würde um jeden Preis verhindern, dass sie sein Kind an die Hauptfamilie binden würden. Er würde verhindern, dass ihm das gleiche geschehen würde, wie ihm vor vielen Jahren. „Na, wie geht es dir?“ trällerte Sorata, als er mit einem Korb voller Früchte in das Zimmer von Yashamaru ging. Sie sah erschöpft aus, aber es schien ihr trotz allem besser zu gehen. „Seit wann hast du denn wieder Flügel?“ fragte sie zurück. Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Nebensächlich. Wie fühlst du dich?“ Sie sah an sich herunter. „Komisch. Irgendwie…“ murmelte sie. Er grinste breit. „Okay, ich werde dich jetzt nicht fragen, wie er dir das wann gemacht hat…“ grinste er breit und zeigte auf ihren Bauch. „Aber ganz ehrlich, mich würde interessieren, wie weit du eigentlich schon bist.“ „Tsunade hat gesagt, etwa am Anfang des dritten Monats…“flüsterte sie schwach. Seine Augen weiteten sich. „Warte mal…das heißt ja…“ Sie sah ihn finster an. „Sprich es ja nicht aus…“knurrte sie „In Suna…“ brüllte er los. Sie grunzte verächtlich. „Ich bat dich, es nicht auszusprechen…“ Er hielt sich den Bauch vor lachen. „Alles klar, jetzt weiß ich, wie ihr in Suna zusammen gekommen seid…“ brüllte er herzlich. Sie sah verlegen weg. „Das musst du mir jetzt genauer erzählen. Ich dachte, ihr seid gerade erst zum Paar geworden, kurz bevor ihr abgereist seid. Wie hat er dann…?“ Yashamaru seufzte. „Die Nacht davor…er hat mich nach Hause gebracht….na ja, den Rest kannst du dir glaub ich auch so vorstellen...“ murmelte sie. „Oh ja!“ brüllte er noch lauter. „Was ist so lustig?“ fragte Hatchiko, als sie mit Hotaroto und Kashiro ebenfalls das Zimmer betrat. „in Suna….aaaaaaaaahahahahahhaha…“ grölte Sorata los. „Was?“ fragte Hatchiko verwirrt. Yashamaru winkte ab. „Nicht weiter wichtig…“ „Wie geht es dir, Yashamaru?“ fragte Hotaroto fröhlich dazwischen und hüpfte ans Bett der weißen Wölfin. „Schau mal, ich hab dir was mit gebracht!“ trällerte sie noch fröhlicher und hielt Yashamaru einen Beutel Kekse hin. Argwöhnisch betrachte Yashamaru den Inhalt des Beutels. Mehr Staub, als Essenz… „Die sind total lecker! Ich hab die zusammen mit Gai gemacht!!“ lachte die Kleine. Yashamaru lächelte sie sanft an und bedankte sich. „Morgen wird sie wieder an das Hyuuga Anwesen überstellt. Sind die Vorbereitungen abgeschlossen?“ erkundigte sich der Stammhalter bei Neji. Dieser nickte nur. „Gut. Es wird eine herrliche Erfahrung werden, ein kleines Kind auf dem Anwesen willkommen zu heißen. Und macht euch keine Sorgen, wir werden euch mit aller Kraft unterstützen!“ Abermals konnte Neji nur nicken. „Du wirkst in letzter Zeit noch verschlossener als sonst. Liegt es daran, dass du dir Gedanken machst, was mit deinem Kind passieren wird, sobald es alt genug ist?“ Neji zuckte zusammen. „Dachte ich mir. Wenn es dein Gemüt beruhigt, wir haben nicht vor, deinen Nachfolger zu versiegeln. Er wird als freier Mensch aufwachsen, darauf hast du mein Wort.“ „Es wird ein hübsches Kind!“ trällerte Hotaroto, während sie sich neben Sorata auf das Dach setzte. „Wie bist du denn drauf?“ fragte dieser sie amüsiert. „Ich bin glüüüüücklich!“ gab sie zurück. „Weshalb? Ich dachte, du magst Neji nich…?“ „Tu ich auch nicht, aber ich mag die weiße Wölfin, weil sie deine Schwester ist und ich dich irgendwann heiraten werde und ihr Kind dann ja mit mir verwandt ist!“ plapperte die Kleine weiter. „Was?! Moment mal, seit wann habe ich die Absicht, dich mal zu heiraten?!“ platzte es aus ihm heraus. „Ich bitte dich, das ist doch offensichtlich! Wir gehören einfach zusammen! Du bist stark und schön und du bist ein Engel und ich mag dich. Du bist der perfekte Mann für mich!“ Er lachte laut los. Diese Kleine war wirklich irre. „Yashamaru!!“ rief Hatchiko der bereits dickbäuchigen Frau im Kimono zu. Diese sah auf und winkte ihr zur Begrüßung zu. Es war die Zeit der Kirschblüten und Hatchiko bleib stehen, als sie zum ersten Mal seit langem bewusst sah, wie schön ihre Freundin war. Der dicke Bauch störte dabei überhaupt nicht. Sie schien einfach nur erwachsener geworden zu sein. „Was ist denn los?“ fragte Yashamaru sanft nach, während sie auf ihre alte Freundin zu ging. „Schau mal!“ ereiferte sich Hatchiko. Yashamaru sah auf den Ring, den hatchiko trug. Sie lächelte, als ihr bewusst wurde, was los war. „Wann heiratet ihr?“ fragte sie nach. „Ein genaues Datum steht noch nicht fest, wegen der ganzen Missionen, die in letzter Zeit zu erledigen sind. Da du ja ausfällst und man sich bemüht Neji nicht abzuziehen, haben wir doppelt und dreifach so viel zu tun, wie vorher. Selbst Sorata ist kaum noch da. Er fliegt in einer Tour zwischen Suna und Konoha hin und her. Selbst Hotaroto hat kaum Zeit, sie ist ständig am trainieren mit Kashiro und Lee. Du trägst deine Schwangerschaft aus und ich komm mir irgendwie daneben gestellt vor. Kiba ist kaum zu Hause und da Hana und Obasan auch nur unterwegs sind, gibt es zu Hause auch nichts zu tun. Stört es dich, wenn ich eine Weile bei dir bleibe?“ Yashamaru lächelte abermals sanft. Ihr Gemütszustand hatte sich nach und nach immer mehr gebessert und sie war innerlich ruhiger denn je. „Aber überhaupt nicht. Fühl dich bitte, wie zu Hause.“ Sagte sie und stellte Hatchiko eine Tasse Tee hin. Das neue Haus, dass sie bezogen hatten war größer und prachtvoller, als das alte. Es hatte sogar einen eigenen Garten, um den sich derzeit die Angestellten kümmerten. „Wann kommt Neji nach Hause?“ fragte Hatchiko zwischen zwei Schlucken Tee. „Er dürfte bald wieder kommen, er wollte nur ein paar Besorgungen erledigen.“ Antwortete Yashamaru ruhig, während sie an ihrem Tee schlürfte. Hatchiko sah sie zweifelnd an. „Was ist?“ fragte Yashamaru ihre alte Freundin, als sie ihren Blick bemerkte. „Sag mal…wird man eigentlich immer so, wenn man schwanger ist?“ nuschelte Hatchiko. „Was meinst du?“ kam es zurück. „Na ja…ich weiß nicht, vor einem halben Jahr…nein…noch länger zurück…da warst du genauso, wie der Rest von uns. Jetzt…ich weiß nicht mal, wie ich das sagen soll…jetzt bist du irgendwie…so anders…als wärst du 5 Jahre älter geworden…oder noch mehr…“ Yashamaru sah sie überrascht an. „Meinst du?“ lachte sie letztlich. Verlegen nickte Hatchiko. Plötzlich hörte sie das Klappern der Tür. „Willkommen zurück.“ Sagte Yashamaru eingeübt, während sie noch einen Schluck Tee trank. „Vielen dank. Hallo Hatchiko.“ Gab Neji knapp zur Antwort, während er durch das Zimmer ging, der Mutter seines Kindes einen flüchtigen Kuss gab und das Zimmer dann wieder verließ. „Hast du alles erledigen können?“ warf ihm Yashamaru desinteressiert hinterher. Hatchiko fielen fast die Augen raus, als neji nur Augenblicke später halb nackt abermals durch das Zimmer ging und ein Handtuch in der Hand trug. „Es interessiert dich sowieso nicht, also warum fragst du überhaupt nach?“ neckte er seine Freundin lächelnd. Diese sah ihn nicht mal an, nahm einen Schluck Tee und sagte dann: „Du hast Recht, es interessiert mich nicht im Geringsten. Lass dich also nicht weiter aufhalten…du weißt ja, wo das Bad ist…Himmel…du stinkst…“ Hatchiko konnte nur mit Mühe das Lachen unterdrücken, dass sich seinen Weg nach außen zu kämpfen versuchte. Neji hockte sich neben Yashamaru. „Findest du?“ fragte er sie so unschuldig, dass sich Hatchiko fast in die Hand gebissen hätte, um nicht laut los zu brüllen. Yashamaru ihrerseits stellte ihren Tee ab und rümpfte die Nase. „Also, zuerst war ich drüben im Anbau und habe dort bei den Grundarbeiten ausgeholfen, danach war ich draußen und habe eine Weile beim Training von Lee und Co geholfen, danach bin ich zum Laden gegangen und habe die Bestellung für das Haus abgegeben, weil mir das aber zu lange gedauert hat, habe ich dort beim Aufladen geholfen und…“ plapperte Neji vor sich hin. „Boah, ja, ist gut. Ich hab verstanden, dass du ein toller Kerl bist und dich gerne körperlich ertüchtigst…aber du stinkst…meine Güte, mir wird gleich schlecht…“ erwiderte Yashamaru und schob Neji von sich. „Wirklich?“ fragte er abermals, wie ein kleines Kind und fiel seiner Freundin um den Hals. Bei ihrem Gesicht war es zu viel für Hatchiko und sie platzte vor Lachen. Als sie in das liebevolle Gesicht von Yashamaru sah, die ihr etwas zweifelnd, aber dennoch lächelnd entgegen sah, wischte sie sich eine Träne aus den Augen. Neji grinste nur und verschwand im Nebenzimmer. „Ihr zwei versteht euch ja bestens!“ lachte Hatchiko immer noch. „Nein, eigentlich nicht….“ Affektierte sich Yashamaru. „Doch, doch.“ Grinste Hatchiko breit. „Na ja, von mir aus. Jedenfalls ist er auch nur so, wenn er hier ist. Du müsstest ihn mal erleben, wenn wir draußen sind…ein völlig anderer Typ. So ein richtiger Arsch eben…“ flüsterte Yashamaru ihrer Freundin zu. „Das hab ich gehört!“ brüllte es aus dem Bad herüber. „Hab ich kein Problem mit!“ brüllte Yashamaru zurück. Wieder musste Hatchiko lachen. Dann zeigte sie auf Yashamarus Bauch. „Wann ist es eigentlich so weit?“ „In etwa zwei Wochen, nach der Prognose von Tsunade.“ Antwortete Yashamaru. „Toll. Und, was wird es? Ein kleiner Neji?“ grinste Hatchiko breit. „Nein! Verschon mich, nicht noch so einer!“ jammerte Yashamaru und fiel gespielt geschockt zu Boden. „Also wird es ein Mädchen?“ hakte Hatchiko weiter nach. Yashamaru nickte. „Habt ihr schon einen Namen?“ fragte Hatchiko gespannt weiter. „Ja, haben wir.“ Lächelte Yashamaru sanft. „Und?“ quengelte Hatchiko weiter. Die Tür ging auf und Neji kam nur mit Handtuch bekleidet wieder heraus. Als Yashamaru Hatchikos Blick bemerkte, mit dem sie Neji ansah, dessen Haare wie schwarzes Gold über seine Schultern flossen, noch Wassertropfen am ganzen Körper, brüllte sie los. „Ich verkauf ihn dir für 250 Yen am Tag!“ sagte sie geschäftsträchtig zu Hatchiko. Hatchiko wurde rot und Neji sagte nur: „Mehr bin ich nicht wert?“ „Nö…“ sagt Yashamaru und schlürfte spielerisch desinteressiert ihren Tee weiter. Nach einigen Minuten kam Neji wieder, in einen Hauskimono gehüllt und setzte sich zu ihnen. „Darf ich dir einen Tee holen?“ fragte Yashamaru genervt. „Darfst du…“gab Neji ruhig zurück. Kaum war Yashamaru verschwunden wand sich Hatchiko an Neji. „Warum tust du das, sie ist hoch schwanger! Es wäre ja wohl kein Akt gewesen, sich selber eine Tasse zu holen.“ Murrte sie. Neji grinste sie nur an. „Stimmt, es wäre kein Akt gewesen, es selber zu holen, aber selbst Tsunade ist der Meinung, dass sie sich in letzter Zeit zu wenig bewegt. Den Haushalt übernehmen die Angestellten, alles andere mache ich, soll sie wenigstens mal so was machen.“ Hatchiko sah ihn grübelnd an. „Sie ist faul geworden, hm?“ „Ist sie nicht…“ meckerte Yashamaru und stellte Neji seine Tasse hin. Während sie ihm eingoss sprach sie weiter: „In meiner jetzigen Situation kann ich mich überhaupt nicht mehr verwandeln. Aber ich schwöre bei allem, was mir heilig ist, sobald das Kind da ist und es ihm gut geht, werde ich erstmal wieder abhauen!“ Hatchiko lachte abermals. „Darf ich dann wieder auf dir reiten?“ Yashamaru grinste und legte eine Hand auf ihren Bauch. „Dieses Vorrecht wird wohl in aller erster Linie unsere Kleine haben.“ Kleine Beulen erhoben sich aus dem Bauch der schwangeren Frau. „Sie bewegt sich und du sagst mir nicht Bescheid!“ meckerte Neji sofort los. „Sie bewegt sich, willst du mal fühlen?“ fragte Yashamaru Hatchiko die freudig zustimmend nickte und Neji somit komplett aus der Rangliste warf. „Ihr seid doch beide gleich fies…“ nölte Neji und schlürfte seinen Tee. Beschwichtigend nahm Yashamaru seine Hand und legte sie auf ihren Bauch. Er lächelte verträumt, als seine Tochter ihm gegen die Hand trat. Er ließ leichte Wellen aus Chakra in den Körper seiner Freundin fließen und Yashamaru wurde vollends ruhig. „Ach, sagt mal, habt ihr Gaara schon bescheid gesagt?“ erkundigte sich Hatchiko gerade heraus. „Ich hatte Tsunade –sama gebeten, bei der nächsten Tour von Sorata ein Schreiben diesbezüglich mit zu schicken.“ Erwiderte Neji. „Die Geburt eurer Tochter wird dieses Jahr eines der größten Evente überhaupt. Es gibt so viele Fremde, die an der Feier teilnehmen werden. Allein eure Freunde aus Suna…ein Engel wird anwesend sein, selbst die Dämonen entsenden ihre Grüße!“ ereiferte sich Hatchiko. „Ja, es wird wohl ziemlich viel Rummel um das Würstchen geben…“ sagte Yashamaru gespielt gestresst. „Aber es wird schön werden. Zum ersten Mal seit zig Jahren öffnet die Hyuuga Residenz ihre Pforten und lässt Besucher von überall her hinein.„ gab Neji stolz dazu. „Da freut sich aber mittlerweile doch einer auf seinen Nachwuchs…“ flüsterte Hatchiko Yashamaru zu. Diese nickte nur grinsend. In den letzten Monaten hatte sich Neji immer mehr zum Vorzeigevater entwickelt. Und dabei war das Kind noch nicht mal da. „Hatchiko –neesan!“ rief Hotaroto quer über die Straße. Hatchiko winkte ihr zu. Kashiro war mit der Kleinen unterwegs um einzukaufen. „was habt ihr denn alles gekauft?“ sagte sie überrascht, als sie die ganzen Tragetaschen sah, die Lee zu schleppen hatte. „Vorbereitungen für das große Geburtsfest. Wir haben die Hoheit für die Betreuung der Gäste bekommen!“ plapperte Kashiro stolz. „Zu deutsch, ihr habt euch nen Haufen Stress aufgeladen und weil ihr so viel Arbeit habt, darf Lee den größten Teil übernehmen…“ murmelte Hatchiko dazwischen. „Lee hat seine Hilfe freiwillig angeboten…“knurrte Kashiro sie an. „Lee, du lässt dich ausnutzen…“ sagte Hatchiko bestimmt und Lee grinste sie nur hilflos an. „Warst du nicht vorhin bei Yashamaru? Wie geht es ihr?“ wich Kashiro vom Thema ab. „Sie meinte, in zwei Wochen ist sie fällig. Ansonsten geht es ihr gut. Wenn man mal davon absieht, dass sie von ihrer Schwangerschaft genervt ist und lieber quer durch die Wildnis springen würde…“ erklärte Hatchiko. „Kann ich mir vorstellen, wo sie jetzt schon seit Monaten nur im haus rum laufen darf, damit dem Kind nichts passiert…“ erwiderte Kashiro. „Na ja, zwei Wochen sind nur eine eventuell Zeit, wir wollen übermorgen fertig sein, um die Gäste zu empfangen!“ endete sie ihren Gedanken. „Du scheinst ja sehr scharf auf den Besuch zu sein…“ ärgerte sie Hatchiko. „Was denn, begrüßen wir nicht den schönen Kankuro und seine Geschwister?!“ schwärmte Kashiro los. „Schöner Kankuro…öhm…ja, okay…“ nuschelte Hatchiko und nahm Lee endlich ein paar Taschen ab, die sie unter den Frauen verteilte. „Ich werde ich helfen, sonst sterbe ich noch vor Langeweile…“ Als sich an diesem Morgen die Tore Konohas öffneten herrschte in der Stadt schon reges Treiben. Yashamarus Wehen hatten in den frühen Morgenstunden eingesetzt und bisher waren nur wenige Gäste eingetroffen. Obgleich sich die Tore üblicherweise um sechs öffneten, warteten schon Besucher davor. Unter ihnen auch die sehnsüchtig erwarteten Gäste aus Suna. Kurz nach zehn verließ Tsunade dann das Krankenhaus. Davor warteten bereits die engsten Freunde des Elternpaares. Sie lächelte müde. „Alles in Ordnung ihr geht es gut und die Kleine ist auch wohl auf.“ Sagte Tsunade endlich. Begeistert fielen sich alle in die Arme. „Wie heißt sie denn nun eigentlich?“ rief plötzlich irgendwer in der Menge. Tsunade lächelte breit. „Sie trägt den Namen, Kiara.“ Das Chaos brach aus. Jeder war geschäftig unterwegs, es gab keinen der Nichts zu tun hatte. Selbst die Besucher legten mit Hand an, wenn es um die Vorbereitungen für das Fest ging. In Konoha wurde das erste Kind von einem Halbgestirn und einem Menschen begrüßt. Kaum war die Nacht angebrochen, ertönte das Geheul der Pakkun, Hunde und Wölfe aus dem näheren Umkreis. Selbst der Engel zog unermüdlich seine Bahnen über Konoha Gaara seinerseits hatte sich mit seinen Geschwistern im Haupthaus nieder gelassen. Am darauf folgenden Tag wollten sie Yashamaru und ihr Kind im Krankenhaus besuchen gehen. „Warum ist eigentlich ausgerechnet dieser Neji der Vater von dem armen Kind? Hoffentlich ist die Kleine nicht genauso ein Biest, wie ihr Vater…“plapperte Temari gedankenverloren. „Hoffentlich ist sie genauso schön, wie ihre Mutter..“ fügte der „schöne“ Kankuro noch dazu. „Hoffentlich zeigt sich ihre Familie auch noch.“ Ergänzte Gaara seinerseits. „Yashamaru hat eine Familie?!“ erwiderten Temari und Kankuro synchron. Gaara nickte nur kurz und wand sich dann ab. Er wollte keine unangenehmen Fragen beantworten, zumal ihm durchaus klar war, dass Yashamarus „Familie“ in Konoha alles andere als willkommen war. Drei Tage später konnte sie mit ihrem Kind das Krankenhaus verlassen. Die Feier war ihr ziemlich egal, was sie wirklich wollte, war einfach nur, Neji seine Tochter in die Hand zu drücken und einfach los zu rennen. Ihre Figur hatte sich ihrem Heilpotenzial entsprechend bereits wieder völlig hergestellt. Alles, was man von ihrer Schwangerschaft an ihr noch sehen konnte, waren die mit Milch gefüllten Brüste. Der Drang nach Freiheit war zum bersten stark. Tsunade hatte ihr okay, gegeben, dass sie mit ihrem Kind an den Feierlichkeiten teilnehmen konnte. Und jetzt ging sie in Begleitung von Neji, Sorata und Hinata zum Gedenkplatz vor den großen Felsenbildnissen. Dort erwarteten sie Unmengen von Menschen. Viele Gesichter kannte sie nicht, aber ebenso viele waren die Gesichter ihrer Freunde. Als sie Gaara sah, lief sie direkt auf ihn zu und umarmte ihn vorsichtig mit dem Kind im Arm. Ebenso herzlich begrüßte sie die anderen Gäste aus Suna. Kiara wurde in einer großen Zeremonie zum Bürger Konohas ernannt. Danach feierte die ganze Stadt ausgelassen und Yashamaru plus engste Vertraute zogen sich in das Anwesen der Hyuugas zurück. Nachdem Yashamaru die Kleine dann schlafen gelegt hatte, verließ sie die Stadt, um endlich wieder den Wind der Ebenen spüren zu können. Neji trat ihr am Eingang entgegen und sah sie finster an. „Was ist? Die Kleine schläft…“ knurrte Yashamaru. „Wie kannst du deine Tochter einfach im Anwesen lassen und davon gehen?“ fauchte er sie leise an. „Willst du mir ernsthaft erzählen, dass du mich jetzt nicht mal gehen lässt?“ stöhnte Yashamaru und rieb sich die Stirn. „Nicht ganz. Ich lasse dich gehen, aber nur, wenn du bereit bist, im Gegenzug etwas für mich zu tun.“ Gab er zurück. „Das da wäre?“ maulte sie. „Hol Kiara noch mal raus.“ Geschockt sah sie ihn an. „Wozu?“ „Mach einfach, ich nehme sie dann auch wieder mit rein.“ Sagte er befehlend. Widerwillig ging sie erneut in das Haus und holte ihr Kind noch einmal aus dem Bettchen. Dann ging sie erneut zum Eingang, wo nun nicht nur Neji stand, sondern ebenso Tsunade, Gaara und Jiraya „Was soll das?“ fragte sie verwirrt. Neji nickte nur und aus dem Schatten des Tores traten mehrere Männer heraus. Yashamaru traute ihren Augen kaum. In Begleitung mehrerer Garden wurde Akatsuki der Eintritt in Konoha gewährt. „A…Arashi…“ stammelte Yashamaru und sah dabei von einem zum anderen. Der große Blonde öffnete seine Arme und nahm seine Ziehtochter lächelnd und mit Tränen in den Augen in die Arme. Yashamaru weinte wie ein kleines Kind.. Als wäre sie noch eins, versuchte Arashi sie zu beruhigen. „Hey, beruhig dich mal. Da macht man sich extra die Mühe und bewegt sich bis hierher und du hast nichts Besseres zu tun, als rum zu heulen…“knurrte Kisame sie an. Lachend wischte sie sich die Tränen aus den Augen. „Na, jetzt zeig schon die Kleine her…“ nölte nun Deidara seinerseits. Vorsichtig legte sie sie ihm in den Arm. Mit aller Vorsicht hielt er sie fest und starrte das kleine Bündel an. Die anderen gruppierten sich um ihn und betrachteten ebenso neugierig das kleine Wesen. „Guck mal…sie hat Arashis Nase…“ sagte Deidara. „Ja und die Nase hat sie auch von ihm…“ ergänzte Hidan. „Wir sind nicht mal blutsverwandt…wie sollte sie da etwas von mir haben?!“ quakte Arashi dazwischen. Tsunade sah dem Geschehen schweigend zu. Sie hatte einem der größten Feinde Konohas zutritt zum Dorf verschafft. Theoretisch müsste sie sofort abgesetzt werden, aber diese Nacht war voller Zauber und es war kaum zu glaube, dass einer ihrer ärgsten feinde gerade da stand und Witze über das Aussehen eines Babys riss. „Unfassbar, nicht wahr?“ flüsterte ihr Jiraya zu. Als er nickte, ergänzte er noch: „Aber es ist das Richtige.“ Neji hatte Wort gehalten und seine Tochter wieder mit ins Haus genommen. Yashamaru war mit den Mitgliedern von Akatsuki aufgebrochen. Verwandeln konnte sie sich zwar immer noch nicht, aber der Drang zum rennen war unbeschreiblich. Sie hetzten um die Wette durch das Unterholz. Wie kleine Kinder jagten sie sich gegenseitig durch die Bäume. Über ihnen hielt Sorata die Stellung, aber anständig distanziert. „Yasha…eine Frage habe ich allerdings noch.“ Erhob Arashi die Stimme, als sie sich verabschieden wollten. „Was denn?“ fragte sie vorsichtig nach. „Denkst du wirklich, dass es in Konoha sicher für die Kleine ist? Unseren Informationen zu Folge ist Orochimaru hinter euch her.“ Gab er zurück. „Ja, ich denke schon, zumal meine Kraft jetzt wieder zurückkehrt.“ Sagte sie entschieden. „Gut. Wenn du Hilfe brauchst, dann weißt du, wo du uns finden kannst!“ sagte Kisame deutlich. Yashamaru sah ihn mit großen Augen an. Kisame wurde rot und wand sich ab. Die anderen grinsten nur. Hatte die kleine Kiara tatsächlich väterliche Gefühle in ihm geweckt? Yashamaru lächelte sanft, dann wand sie sich ab und sprang. Sie winkte im Sprung zurück und Sorata fing sie in der Luft und trug sie zurück nach Konoha. „Bis bald…“ flüsterte Arashi in den sanften Wind der Nacht herein, während seine Ziehtochter sich immer weiter aus seinem Blickfeld entfernte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)