Hoffnung ist alles von Reye (KibaHina/NaruHina) ================================================================================ Kapitel 1: Es... ---------------- 1.) - Es... Die vergangenen Wochen, nein, wohl eher Jahre... Einmal mehr hatten sie ihr gezeigt, dass sie nicht ewig Zeit vergeuden konnte... Sie musste es ihm sagen...nur... Schon allein bei der Idee verkrampfte sich alles in ihr. Es ging ganz einfach nicht! Wäre es tatsächlich so leicht, hätte sie ihm doch schon vor Ewigkeiten alles erzählt! Sie seufzte innerlich. Lag es tatsächlich nur an ihrem Charakter, ihrer Schüchternheit? Oder war dies bloß eine Methode, eine Ausrede, um sich hinter irgendetwas zu verstecken? Vielleicht fürchtete sie im Grunde ja nur seine Reaktion? Eigentlich eine überflüssige Frage, denn die Antwort wusste sie schließlich nur all zu gut. Es war wohl von beidem etwas, das ihr die Sache so erschwerte. Nur eines war klar: Sie stand sich wie immer selbst im Weg. Eine Erkenntnis, die sie schon oft hatte machen müssen, wobei sie sich mittlerweile damit abgefunden hatte. Jedoch war sie keinesfalls glücklich darüber. Sie wollte sich schließlich ändern...schon so lange...viel zu lange... Ein Zischen, verbunden mit einem scharfen Windhauch und einem darauf folgenden dumpfen Pochen ließ sie mit urplötzlich zusammenzucken. Sie wurde förmlich aus ihren Gedanken geschleudert! Nur zögernd wagte sie es, ihre im Reflex zusammengekniffenen Lider wieder zu öffnen und starrte anschließend in die leicht skeptischen, sie prüfend musternden Augen ihres Teamkollegen. Gerade mal wenige Sekunden konnte sie seinem Blick stand halten, ehe sie ihren Kopf beschämt zur Seite drehte. Sie war sich nicht sicher, ob der Junge vor ihr nun sauer war.Verwunderlich wäre es nicht. Immerhin hielt das Mädchen sie ja schon wieder von ihrem Training ab. Training! Erst jetzt wurde ihr wieder bewusst, wo und weshalb sie sich eigentlich hier befand. Als sie dann auch noch wenig später das Kunai erblickte, was dicht neben ihrem Kopf in einem Baumstamm eingeschlagen hatte, konnte sie nicht anders, als ein entschuldigendes „Gomen..." zu murmeln. Zumindest wusste sie jetzt, WAS sie zurück in die Realität gebracht hatte. Das darauf folgende Seufzen ihres Kameraden war unüberhörbar und half ihr nicht sonderlich dabei den Mut aufzubringen, der nötig war, um ihn direkt anzusehen. „Das ist schon das fünfte Mal heute...von den letzten Tagen ganz zu schweigen... Du bist nicht bei der Sache! Was ist los? So ne schreckliche Gesellschaft ist unser Shino doch gar nicht! Kein Grund also alle paar Minuten den Kopf abzuschalten", erfolgte wenig später ein leicht stichelnder Kommentar des Braunhaarigen, dessen Gesicht inzwischen schon wieder von einem neckischen Grinsen überzogen war. Dem Größeren, nicht weit von sich, hatte er währenddessen einen herausfordernden Blick zugeworfen. Eine Reaktion des anderen aber blieb wie immer aus. Was der Inuzuka allerdings zuvor gesagt hatte, stimmte. Nachdem sie auf Kiba's Frage hin noch immer keinen Ton von sich gegeben hatte, konnte sie nun deutlichst die Blicke beider Jungen auf sich spüren. Wieso....konnten sie nicht einfach auf ihrem altbekannten Glauben beharren, dass sie nun einmal etwas „seltsam" war?! Nun gut... diese Äußerung musste sie wohl dann doch eher auf den Kleineren der beiden beschränken, aber... Ach egal! Kopfschüttelnd versuchte sie ihre wirren Gedanken abzuwerfen. Dass, das die beiden nur noch mehr verwundern könnte, wurde ihr erst im nächsten Moment bewusst. Nur ungern riskierte sie einen Blick auf die 2 Jungen und konnte dabei klar erkennen wie der Inuzuka verdutzt eine Braue in die Luft zog. Soeben wollte er erneut zu sprechen beginnen, wurde jedoch von der zierlichen Stimme des Mädchens davon abgehalten. „E-es ist n-nichts..., w-wirklich...", versuchte sie die beiden zu überzeugen, wusste aber schon im Voraus, dass es nicht klappen würde. Sie kannten sich inzwischen einfach zu gut. Mit so einer Antwort würden sie sich nicht zufrieden geben. „Na~, jetzt erzähl doch nichts - klar ist was!" Erneut wusste sie die Laune Kiba's nicht richtig einzuschätzen, war sich aber sicher seiner Stimme bereits etwas Verzweiflung entnehmen zu können. Kein Wunder... Immerhin wusste jeder, dass es bis zu Stunden dauern konnte, ehe die Hyuuga mit der Sprache herausrückte. Allerdings schien der Kleinere der beiden Jungen in letzter Zeit schwer damit beschäftigt zu sein, eine Methode zu finden, die diesen Vorgang beschleunigte. Ihr Glück, dass es ihm bis jetzt noch nicht gelungen war. Erneut folgte ein schwerfälliges Seufzen des Inuzuka's und anders als erwartet schien er sich geschlagen geben zu wollen. „Dann eben nicht... Ich dachte echt du wüsstest mittlerweile, dass du mit uns reden kannst, aber... Is' ja auch egal! So hat das Training keinen Sinn, ich geh Heim!" Scheinbar desinteressiert winkte er den zwei anderen zu, rief seinen viel zu großen Hund herbei und machte sich anschließend mit diesem ohne ein weiteres Wort davon. Eigentlich...hatte sie ihn aufhalten wollen - nein, sie hätte ihn aufhalten müssen! Doch nun, nun war es zu spät... Eine Weile lang sah sie dem Braunhaarigen schweigend nach. Sie wusste nicht recht, ob sie sich gerade selbst so verwirrte oder ob es Kibas Reaktion gelegen hatte. Schon wieder fühlte sie sich extrem beobachtet und ein gezielter Blick reichte aus, um zu wissen, wieso. Shino! Stimmt, er war ja auch noch hier. Dann war es wohl jetzt an der Zeit für... „E-Entschuldige... I-Ich wollte das Training nicht aufhalten, die letzten Tage... I-Ich meine... w-wir haben jetzt schon die ganze Zeit nicht mehr richtig trainieren können, n-nur wegen mir..." Ihre Stimme war zum Ende hin immer leiser geworden. Und obwohl sie den Kopf betrübt gesenkt hatte, entging ihr das knappe Nicken Shinos nicht. Kurz darauf wandte auch er sich dem Gehen zu, lief jedoch nicht wie erwartet los. „Vielleicht ist es tatsächlich besser für heute abzubrechen. Was auch immer es ist, das dich unkonzentriert sein lässt, du solltest es baldmöglichst aus der Welt schaffen. Es ist auch für dich nicht gut." Eigentlich hätte sie wissen müssen, dass er nicht gehen würde ohne ihr einen Ratschlag zu geben. Nur leider half ihr das Gesagte nicht so recht weiter. Im Gegenteil, es stimmte sie noch unsicherer als sie es eh schon war. Sie sollte es aus der Welt schaffen? Leichter gesagt als getan... Nun gut, es gab gewiss viele Möglichkeiten, WIE sie das anstellen konnte, doch welche davon die Lösung war, blieb ihr ein Rätsel. Dieses mal war es an ihr ratlos aufzuseufzen. Der Baum hinter ihr kam ihr gerade recht. Bequem ließ sie sich an dessen Rinde nach unten gleiten. Noch immer war ihr Blick gesenkt, klebte förmlich am Boden und studierte jedes noch so kleine Sandkorn aufs Genaueste, in der Hoffnung irgendwo unter ihnen eine Antwort, auf ihre vielen Fragen zu finden. Wie immer aber, blieb auch dieser Wunsch unerfüllt. Sie könnte sich ohrfeigen! Warum nur hatte sie Kibas Angebot nicht wahrgenommen? Es hätte ihr sicher gut getan einmal mit jemandem zu sprechen oder um Rat zu fragen. Je mehr sie allerdings über diese Option nachdachte, desto abgeneigter wurde sie von dieser. Nicht, dass sie den beiden nicht vertraute, nur... Shino war gewiss niemand, der sich mit dieser Art Problem beschäftigen wollte geschweige denn konnte. Jedoch durfte sie keine falschen Vermutungen aufstellen. Der Aburamesprössling war nunmal kein offenes Buch. Sie konnte daher gar nicht einschätzen, inwiefern er sich mit bestimmten Dingen auskannte oder nicht. Und dennoch... Ihr Kopf erlaubte es einfach nicht sich Shino als eine Art „Liebesberater" vorzustellen! Nunja und Kiba... So sehr sie es auch versuchte, ihr fiel spontan nichts ein, was gegen ihn sprach. Eigentlich hatte er mittlerweile alles, was ihn zu einem schlechten Gesprächspartner gemacht hatte, aus der Welt geschafft. Er war immerhin nicht mehr so aufbrausend wie früher. Zumindest schaffte er es inzwischen sich in Gegenwart ihres Teams zu beherrschen. Was sicher auch daran lag, dass er und Shino besser zueinander gefundne hatten. Jedenfalls glaubte sie das. Sie öffnete die Augen wieder und starrte erneut auf den weichen Erdboden vor sich. Wie in Trance streiften ihre Fingerspitzen darüber und schrieben SEINEN Namen in den Staub. „Naruto...", wisperte sie leise, als sie die Lettern laut vorlas, nur um im nächsten Moment einem Herzinfarkt nahe zusammenzuzucken. „Naruto? Naja, fast...", erschrocken hob sie ihren Kopf und sah zum wiederholten Mal an diesem Tag in das skeptische Antlitz Kiba's, dessen Augen nun ebenfalls auf die Buchstaben im Sand gerichtet waren. Blitzartig wischte sie mit ihren Händen darüber, bis die Schrift für den Jungen unkenntlich war. Eilig sprang sie auf, wobei ihr Gesicht mal wieder unnatürlich rot war. „W-Was machst du d-d-denn noch hier? I-Ich dachte d-du willst H-Heim..." Sie sah ihn nicht an, fühlte sich ertappt und war ganz damit beschäftigt die Fassung zu bewahren, um für alle aufkommenden Fragen gewappnet zu sein. „Ich hatte eigentlich gehofft, dass keiner mehr hier sein würde, also bin ich umgekehrt, um allein noch ein bisschen zu trainieren", sprach er mit einem Schulterzucken und schwieg dann. Es überraschte sie, dass keine ihrer Befürchtungen eintraf. Nur...wieso? Wieso hakte er nicht nach? Das musste echt ziemlich dumm klingen. Sie sollte schließlich froh sein, dass er ihr eine Befragung ersparte. Sein Verhalten machte ihr ein wenig Sorgen. Ob es Kiba gut ging? Es war so gar nicht seine Art Dinge ruhen zu lassen. Insbesondere wenn es um einen Freund ging... Sie sah ihn mit einer Mischung aus Misstrauen und Bedenken an. Kiba war indessen ganz damit beschäftigt den Kopf seines Vierbeiner zu kraulen, welcher die Streicheleinheiten sichtlich genoss. Auch er schien über etwas nachzudenken. „Störts dich, wenn ich trotzdem hier trainiere?" hörte sie ihn fragen und schüttelte leicht mit dem Kopf. Noch bevor er sein Vorhaben aber in die Tat umsetzen konnte, hielt sie ihn mit zögerlichem Griff an seiner Jacke gepackt fest. „I-Ist alles in Ordnung?" fragte sie zögerlich. "S-Sicher bist du noch sauer, w-weil wegen mir..." Ein kurzes Schnauben von Seiten des Jungen ließ sie verstummen. Nur flüchtig wagte sie es, ihn anzusehen, konnte dabei aber deutlich ein Lächeln auf seinen Lippen erkennen. „Gerade DAS fragst du mich?" Sie brauchte einen Moment, um das Gesagte zu verarbeiten, begriff dann aber schnell. Er hatte recht. Schließlich war SIE diejenige, mit der etwas nicht stimmte. Wie so oft waren ihre Augen starr auf den Boden gerichtet. Seine hingegen, dessen war sie sich sicher, musterten sie unaufhörlich. Sofort fühlte sie sich unbehaglich. Sie konnte noch nie gut mit erwartungsvollen Blicken umgehen und war daher sichtlich erleichtert, als Kiba die Augen von ihr abwandte. Schon wieder hatte der Inuzuka einfach nachgegeben. Anstatt endlich die Wahrheit aus ihr herauszupressen, widmete er sich lieber seinem Training. Verdutzt blinzelte sie ihn an, verwirrter denn je. Eine ganze Weile lang sah sie den beiden stumm bei deren Übungen zu. Die ganze Zeit über hatte sie nachgedacht. Darüber, ob sie sich Kiba nun anvertrauen sollte oder nicht. Doch noch immer war sie zu keiner klaren Entscheidung gekommen. Erst, als die zwei in ihren Bewegungen stoppten kam wieder Leben in sie. Wie von selbst stand sie auf und sprach: „I-ich... K-Kann ich dich was fragen?" Langsam drehte der Angesprochene den Kopf in ihre Richtung. Scheinbar desinteressiert sah er sie an: „Klaro, schieß los!" Irgendwie gefiel ihr dieser gleichgültige Ausdruck in seinen Augen nicht. Er hielt sie jedoch nicht davon ab, ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen. Vielleicht besserte sich seine Laune ja noch... „N-Nunja, a-also es g-geht um die Sache v-von vorhin... E-Es stimmt, e-es gibt da wirklich etwas, w-was mich bedrückt...", gab sie leise, beinahe flüsternd, von sich und sah wie so meist gen Boden. Als hätte er nur auf diese Antwort gewartet, legte sich plötzlich wieder ein warmes Lächeln auf sein Gesicht. Zeitgleich schritt er langsam auf sie zu. Zwar war diese Angelegenheit eigentlich kein Grund zum Strahlen, jedenfalls nicht für sie, aber sie nahm es ihm nicht übel. „Ich hatte schon Angst, dass ich dich nie zum Sprechen kriege", vernahm sie wenig später erneut seine Stimme und blickte in sein freches Grinsen. Leicht verwundert starrte sie ihn an. Sie war sich nicht sicher, aber...war das vielleicht der Grund? Hatte er sie nur nicht bedrängen wollen und stattdessen gewartet, bis sie mit ihren Problemen zu ihm kam? Das hätte sie ihm gar nicht zugetraut. Normalerweise war er nie so geduldig, sondern eher versessen darauf Sachen schnell zu klären. Sie stoppte in ihren Gedanken. Es tat nichts zur Sache, warum er sich aufeinmal so benommen hatte. Stattdessen nahm sie die Sache hin wie sie war und schenkte ihm ein dankbares, wenn auch recht kurzes Lächeln. Danach sank sie langsam an dem Baumstamm hinter sich nach unten. Kiba tat es ihr gleich. Auch sein Blick war nun wieder ernster. Zwar versuchte er sich seine Aufregung nicht anmerken zu lassen, doch ihr geübtes Auge bemerkte sie sofort. Er wollte ihr vermutlich die Zeit geben, die sie brauchte, um die richtigen Worte zu finden. Für den Moment war sie ihm unheimlich dankbar dafür. Zugegeben, es dauerte eine Weile, bis sie besagte zurechtgelegt hatte und mit dem immer ungeduldiger werdenden Jungen stieg auch in ihr die Nervosität. „A-Also...es geht da u-um eine Person... I-Ich würde ihm gerne e-etwas sagen. E-etwas, was für mich sehr wichtig ist, d-da ich Angst habe, d-dass nunja..., da-dass später vielleicht keine Zeit mehr dafür ist..." Noch immer vermied sie jeglichen Blickkontakt zu dem anderen, bemerkte aber trotzdem, wie er bei dem Wort „ihm" aufhorchte. Zusätzlich schien er mit jedem weiteren Satz, der ihre Lippen verließ, angespannter zu werden. Dies verriet ihr sein gesenkter Blick hatte, welchem es zu verdanken war, dass sie es überhaupt wagte ihn anzusehen. Auch seine Hände hatte er mit unnatürlichem Druck zu Fäusten geballt, schnell aber lockerte er sie wieder und lächelte sie, scheinbar völlig sorgenfrei, an: „Ah, Naruto, hab ich recht?" Sie zuckte bei dem Namen merklich zusammen. Beschämt sank ihr Blick nach unten, während sie wie immer hochrot anlief. War es... wirklich so offensichtlich? Was, wenn sogar Naruto selbst es schon wusste? Das wäre ja... Nunja..., was eigentlich? Wäre es nicht...gerade günstig? Sie merkte deutlich, wie sie drohte mit ihren Gedanken abzudriften, was ihr auch eine Hand verdeutlichte, die wenig später vor ihrem Gesicht umherwedelte und sie aus ihrer Trance riss. „Kein Grund gleich wieder abzuschalten...", ertönte sogleich die Stimme des Inuzukas neben ihr, der nun wieder gelassen wie eh und je wirkte. „...ich bin zwar sicher nicht der einzige, der es weiß, aber Naruto ist gewiss der einzige, der es NICHT weiß, von daher..." Es war, als hätte er ihre Gedanken gelesen und nun einen Teil ihrer Sorgen davongeblasen, aber dennoch... Sie konnte seiner Theorie einfach nicht hundertprozentiges Vertrauen entgegenbringen. „I-Ich weiß g-ganz einfach nicht, wie i-ich ihm gegenübertreten soll... I-Ich war so froh, a-als er wieder zurück in Konoha war...n-nur... Kaum, da-dass mich diese Nachricht erreicht hatte, war er a-auch schon wieder auf einer nächsten Mission in S-Suna... W-Was wenn...w-wenn tatsächlich mal etwas passiert..." Sie wollte garnicht daran denken, tat dies aber leider viel zu oft. „...u-und...i-ich ihm nie sagen kann, d-dass ich...", sie brach ab, was auch ihrem Kollegen recht zu sein schien, da er, wenn auch ungewollt, erleichtert aufatmete. Schon wieder wanderte ihr prüfender Blick auf den Jungen neben sich, welcher mittlerweile die Augen geschlossen und die Arme vor der Brust verschränkt hatte und über eine Lösung für ihr „Problem" nachzudenken schien. „Hm...und was genau...", begann er nach einer Weile und sie zwang sich dazu ihm aufmerksam zuzuhören, „...hält dich jetzt davon ab?" Ihr analysierender Blick verwandelte sich nunmehr in einen fragenden, was dem jungen Mann nicht entging, weshalb er sogleich etwas präziser wurde. „Ich meine, was hält dich davon ab es ihm zu sagen? Dass du...", erneut schluckte er, was ihr keinesfalls entging. „...ihn magst..." Genau das war die Frage. Sie bot viel Spielraum, sowohl für Dinge die dafür, als auch für die, die dagegen sprachen. „I-Ich weiß n-nicht...", begann sie zögernd und spielte nervös mit ihren Händen. „I-Ich hab wohl ei-einfach nur Angst, d-dass er mich nicht mag...", brachte sie dann kleinlaut hervor und schrumpfte noch etwas mehr in sich zusammen. „Also doch...", erklang neben ihr das leise Seufzen des Jungen, der sich im Anschluss grübelnd durch die Haare fuhr und nun gen Himmel blickte. „Aber Ängsten muss man sich stellen, Hinata..." Etwas erschrocken sah sie ihn an. Es war...so eine banale Antwort, aber eigentlich...stimmte sie. „Das ist der erste Schritt, um stärker zu werden", fügte er noch mit einem Lächeln an, was nun wieder allein ihr galt. Alle in ihrem Team wussten wohl ob ihrem Wunsch dies endlich zu schaffen..., stärker zu werden, sowohl, was ihren Charakter betraf, als auch ihre körperliche Kraft. „Allerdings..." schon wieder hatte Kiba zu sprechen begonnen und wieder lag ihre ganze Aufmerksamkeit auf ihm, "...musst du den nicht alleine gehen... Jedenfalls nicht, wenn du nicht willst..." Etwas verwundert über seine Worte hob sie eine Augenbraue in die Luft und sah ihm dabei zu, wie er langsam aufstand, um sie im nächsten Moment sich unter der Nase reibend anzugrinsen. „Ich kann mich ja mal für dich umhören, was er so von dir hält." Sein Vorschlag brachte sie nun vollends aus dem Konzept. Sicher, es war ein gutes Angebot, was sie eigentlich garnicht ablehnen durfte, aber...war es nicht mindestens genauso schrecklich über ihn zu erfahren, wenn der Blondschopf sie nicht mochte? Nunja...schmerzvoll wäre es gewiss in jeder Hinsicht, auch wenn sie Naruto persönlich fragte, nur blieb ihr durch Kiba's Methode wohl zumindest eine Blamage erspart. Gegen ihren Willen nickte sie leicht, was dem Inuzuka auch nicht entging und ihn zufrieden aufatmen ließ. „Na wenigstens etwas... Und jetzt tu mir den Gefallen und grübel nicht mehr so viel darüber nach, ok? Denn zumindest eins ist klar: hassen tut er dich auf keinen Fall... Ich bezweifle, dass es überhaupt jemanden gibt, der das tut." Ein letztes Grinsen des Größeren folgte ehe er sich ihr Handgelenk schnappte und sie daran wieder auf die Beine zog. Dass sich inzwischen schon wieder eine leichte Röte auf ihr Gesicht gelegt hatte, war unvermeidlich gewesen, war es ja doch ein sehr bedeutsames Kompliment gewesen, das er ihr da gemacht hatte. Allerdings blieb auch bei diesem ein Teil von ihr skeptisch, da dieser nicht wirklich daran glaubte, dass es ausschließlich Leute gab, die sie mochten. Kaum, dass sie sich wieder einigermaßen gefangen hatte und ihre Beine wieder ihren Zweck erfüllten, entzog sie sich seinen „Fängen", die sie nur noch nervöser machten und ihr Herz ungewollt schneller schlagen ließen. „U-Und wie?" Eine Frage, die sie zumindest schon gern beantwortet hätte, zu groß war die Angst, dass er Naruto etwas Falsches oder gar zu viel von ihren eigenen Gefühlen verraten könnte. „Hm...das weiß ich noch nicht so genau", gab er leicht beschämt von sich und rieb sich über den Nacken, fand aber schnell seinen altgewohnten Optimismus wieder. „Aber keine Angst, ich mach das schon! Und falls du dir Gedanken machst: Ich werde ihm schon nichts sagen, was ich nicht soll." Sie zwang sich zu einem schwachen Lächeln, was ihr aber anhand Kiba's Reaktion wohl nicht all zu gut gelungen war. Dennoch aber hakte der Junge nicht noch einmal nach, beließ es bei ihrem Beschluss und ging wieder seiner Tätigkeit von vorhin nach. Sie selbst stand für den Moment ziemlich unschlüssig an Ort und Stelle, sah den beiden vor sich bei ihren Übungen zu, verabschiedete sich aber letztendlich doch. Ohne ein Wort des Dankes ließ sie den Inuzuka zurück, was ihr allerdings erst im Nachhinein so richtig klar wurde. Sie war auf halbem Weg kurz davor noch einmal umzukehren, entschied sich dann aber doch für das Gegenteil. Es war einfach noch zu früh, als dass sie sich jetzt schon bei ihm bedanken wollte. Denn woher wusste sie denn, ob die geplante Aktion nicht alles nur noch komplizierter machte? ********************** Sou~, das war dann auch schon das erste Chapter... Ich hoffe das es wenigstens einen gibt, der das hier liest, aber ich bin mal zuversichtlich^^ Hoffentlich hat es demjenigen auch gefallen und joa~ Momentan war ja noch nich viel los, das zweite ist meiner Meinung nach aber schon um ein Stückchen besser, naja mal schauen. Also dann, man sieht sich beim nächsten Kappi! LG, dat Reye Kapitel 2: reicht... -------------------- Mann... Er musste echt bescheuert gewesen sein ihr diesen Vorschlag zu machen. Mittlerweile war schon beinahe eine Woche vergangen seit diesem einen Nachmittag, an dem er mit ihr gesprochen hatte und bis jetzt hatte er noch rein gar nichts auf die Beine stellen können, um an seine versprochenen Informationen zu kommen. Nach und nach müsste er sich echt mal etwas einfallen lassen, aber wieso fiel ihr das Ganze auch so verdammt schwer?! Leise grummelnd schlenderte er mit dem großen weißen Vierbeiner durch die inzwischen wie leer gefegten Straßen Konohas. Ihr Training, wenn man es denn so nennen konnte, hatten sie eben erst beendet, aber wie schon vor ein paar Tagen hätten sie es sich im Allgemeinen sparen können. Hinata war immernoch des Öfteren mit ihren Gedanken wo ganz anders, ebenso wie er selbst, was er sich wohl oder übel eingestehen musste. Ständig wieder suchte er nach einer Möglichkeit mit dem Blonden zu sprechen, fand aber einfach keine. Im Grunde genommen war dieses Unterfangen eigentlich ganz einfach. Er brauchte nur zu dem Querkopf zu gehen und ihn ein wenig aus zu quetschen, aber das war beinahe ein Ding des Unmöglichen. Sicher, sie verstanden sich auf eine gewisse Art ganz gut, akzeptierten einander, waren aber genauso noch immer Rivalen und vertrauten dem anderen nicht einfach irgendwelche Gefühle und Gedanken an. Er war sogar schon so weit dem Blonden einen anonymen Brief zu schreiben, aber das wäre dann wohl die Spitze des Lächerlichen. Er seufzte schwer, kickte zum wiederholten mal ein und denselben Stein vor seinen Füßen umher, bis sich dieser in eine Gasse verabschiedete und von da an für ihn uninteressant blieb. Überhaupt gab es da eine Sache vor ihm, die seiner Aufmerksamkeit viel mehr benötigte. Immer langsamer wurden seine Schritte, bis er schließlich ganz stehen blieb und damit begann die Person ein paar Häuser vor sich unentwegt zu mustern. Nicht seine Augen waren es, die ihm verrieten, um wen es sich handelte, sondern seine Nase, der er noch immer am meisten vertraute und kaum, dass das Mädchen in das Licht einer nahe gelegenen Laterne getreten war, fühlte er sich in seiner Vermutung bestätigt. Diese rosa Haare waren unverkennbar. Kurz zog er angestrengt nachdenkend die Brauen zusammen, ließ aber mit einem darauffolgenden Lächeln wieder die alte Gelassenheit Besitz von sich ergreifen. Heh, mit ihrer Hilfe hatte er gewiss eine Chance. Jetzt musste er nur noch das Nervenbündel finden, denn wenn er schon einmal einen Plan hatte, wollte er die Sache auch schnell hinter sich bringen. Wer wusste denn, ob der Blondschopf oder gar er selbst nicht schon morgen wieder auf eine Mission geschickt würden? Er glaubte den Kleineren gut genug zu kennen, um zu wissen, dass er entweder nur am Trainingsplatz oder bei Ichirakus sein konnte. Erstgenanntes erwies sich schließlich als richtige Vermutung, sodass der Inuzuka, am Ziel angekommen, sofort zur Tat überschritt. In einem gewissen Sicherheitsabstand hatte er sich, zusammen mit seinem weißen Fellbüschel, hinter einem Baum verschanzt, starrte bis jetzt allerdings nur etwas nachdenklich zu Boden. Die Chancen standen eins zu einer Millionen, dass dem Blonden der Schwindel auffallen würde, aber dennoch war ihm nicht ganz wohl bei der Sache. Er kannte die Kunoichi einfach zu wenig, als dass er ein gutes Double dieser abgeben würde, aber was wollte er machen? Kurz tauchte das Bild Hinata's vor seinem inneren Auge auf und mit einem letzten Murren formte er nun endlich die nötigen Fingerzeichen. „Henge!" Ein kurzes „Poff" und der Junge verschwand in einer kleinen Rauchwolke, nur um wenig später in Gestalt der Rosahaarigen wieder aus ihr hervorzutreten. Leicht verunsichert blickte er auf seinen Vierbeiner, der ihm jetzt schon um einiges Größer erschien als zuvor, ein Anzeichen dafür, dass er selbst zumindest schon einmal etwas kleiner sein musste. Langsam neigte sich sein Kopf nach unten, studierte seinen Körper und erneut sprach alles dafür, dass er es wohl hinbekommen hatte - vielleicht etwas zu gut, wie es ihm bei Betrachtung seiner Oberweite durch den Kopf schoss. Sogleich errötete er leicht und begann energisch Letztgenannten zu schütteln, um diese überflüssigen Gedanken zu verdrängen. Es würde schon alles klappen und doch... Wieso mussten diese Weiber so extrem kurze, anliegende Klamotten tragen?! Nur gut, wenn dieser Ärger wieder vorbei war...und hoffentlich auch mit einem Ergebnis. Er deutete seinem Vierbeiner noch schnell, dass er hier warten sollte und verließ anschließend auf leicht wackeligen Beinen das Gebüsch. Mann...er hätte sich in den vergangenen Jahren echt öfter mit dem anderen Geschlecht auseinandersetzen sollen, denn es sah wohl ziemlich bescheuert aus, wenn er mit Händen in den NICHTVORHANDENEN Taschen auf den anderen zuschlenderte. Er entschied sich letztendlich dazu sich einfach so leise wie es ging an den Trainierenden heranzupirschen, um baldmöglichst dessen Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, in der Hoffnung, dass er auf IHN zutrat! Es lief sogar so gut, dass er nicht einmal etwas zu sagen brauchte, damit der andere ihn bemerkte. Hn, so viel Achtsamkeit hätte er dem Kerl gar nicht zugetraut. „Sakura-chan?" vernahm er schließlich die sichtlich überraschte Stimme des Kleineren, der mittlerweile vor ihm stand und ihn überrascht musterte. „Was willst du denn noch hier? Ich dachte Tsunade-obaa-chan will dich sprechen?" Er zuckte ob seiner Worte kurz zusammen, fühlte sich etwas ertappt, fing sich aber schnell wieder und brabbelte einfach drauf los. „A-Ach weißt du...das kann noch warten. Ähehe...ich dachte... Es wäre doch viel schöner, wenn wir beiden uns mal etwas unterhalten." Zwar setzte er alles daran dem Querkopf ein zuckersüßes Lächeln zu schenken, jedoch hatte er das Gefühl, als litten seine Mundwinkel an schrecklichen Krämpfen und der Blondschopf würde ob seiner Visage binnen Sekunden das Weite suchen, doch dem war nicht so, im Gegenteil. Zwar schaute er etwas verwundert und schien nicht so recht glauben zu wollen, was sie ihm da sagte, nahm die Erklärung dann aber mit einem leicht schüchternen Lächeln hin. „D-Du meinst...wir zwei, allein? G-Gern doch! Auch wenn ich nicht wirklich weiß, was es zu besprechen gäbe", hängte er kleinlaut und auch etwas skeptisch an und warf dem „Mädchen" vor sich einen analysierenden Blick zu. „A-Ach, da findet sich schon was...", war alles, was der Inuzuka darauf zu sagen wusste, da ihm auf die Schnelle nichts Sinnvolles eingefallen war und lächelte weiter dümmlich vor sich hin. Mann, wie sollte er das nur anstellen?! Geschweige denn überleben oder zuerst einmal auf das Thema überleiten?! Leise seufzend trat er auf einen nahegelegenen Baum zu und lehnte sich mit dem Rücken an dessen Rinde, den Blick dabei grübelnd gen Boden gesenkt. Der Blonde stellte sich in einem guten Meter Abstand ihm gegenüber auf und wartete mit verschränkten Armen, dass er etwas sagte. Nur zu deutlich konnte er den Blick des anderen auf sich spüren und kam nicht drumrum ihn kurz finster anzufunkeln. Auch ein leises Zähneknirschen blieb nicht aus, aber was musste der Typ auch so starren?! Innerlich raufte er sich die Haare. Keine Minute länger wollte er diesem Druck ausgesetzt sein! Im Grunde war es ja auch egal, ob er nun mit der Tür ins Haus fiel oder erst um den heißen Brei herumredete. „Also es geht um Hinata", platzte es daher aus ihm heraus und er sah seinen Gegenüber ernst an. „Hinata?" wiederholte dieser sichtlich überrumpelt und zog fragend eine Augenbraue in die Luft. „Was ist mit ihr? Ist sie krank?" Gegen seinen Willen schlug er sich mit der Handfläche gegen die Stirn. War das echt die erste Frage, die ihm auf sowas einfiel? Aber egal...in gewisser Weise hatte er ja auch recht. Sie war tatsächlich krank! Krank, sich in ausgerechnet diesen Vollpfosten verliebt zu haben! Er musste sich wirklich zwingen beim Wesentlichen zu bleiben und darauf achten seine Emotionen ab sofort besser in den Griff zu bekommen, was sich allerdings als echtes Kunststück erweisen sollte. Fürs erste versuchte er es einfach auf die „Kleine-Mädchen-Tour", zumindest mit der kannte er sich aus, war er ja mit DEM „schüchternen Etwas" schlechthin in einem Team. „Nein nein, keine Sorge...ihr geht's gut", setzte er schließlich fort und achtete darauf seiner Stimme einen ganz besonders ruhigen, schüchternen Klang zu verleihen. Zugegeben, das Ergebnis konnte sich hören lassen. „Ich wollte ganz einfach mal wissen, wie du ihr gegenüberstehst, was du von ihr hältst..." Seinen Blick, den er bis dato gesenkt hatte, hob er nun wieder etwas, sodass er ab sofort darauf bedacht war den Blonden scheu von unten heraus anzublicken. Dieser wirkte ob seiner Frage wie so meist völlig über den Haufen gefahren, schien aber nicht wirklich daran interessiert eine Antwort zu geben, geschweige denn sich eine zu überlegen, im Gegenteil. Etwas viel Krankeres braute sich in seinem Kopf zusammen, was der Inuzuka unmissverständlich am plötzlichen Grinsen des Fuchsjungen ablesen konnte. Sofort musste er ob diesem Schlucken und als diese Visage sich ihm dann auch noch zu nähern drohte, wusste er zuerst einmal gar nicht, wie zu reagieren. Mit leicht verzogenem Gesicht beobachtete er den normalerweise Kleineren dabei, wie er, noch immer frech grinsend und scheinbar völlig gelassen, einen Arm gegen den Baumstamm, nahe seines Kopfes, stützte. „Sag mal Sakura-chan...", begann er nach einer Weile und durchbrach damit endlich die mittlerweile aufgekommene Stille zwischen ihnen, „...kann es sein, dass du eifersüchtig bist?" Es musste wohl ein einziges Fragezeichen gewesen sein, was sich von da ab auf seinem Gesicht abzeichnete, jedoch nur um im nächsten Moment vom blanken Ärger verdrängt zu werden, als der Typ es doch tatsächlich wagte, sich mit seinem Kopf noch etwas weiter zu nähern. „Tze, so weit kommt's noch!" fuhr er den Blonden an und stemmte unsanft die Handfläche gegen das Gesicht von eben diesem, um ihn endlich wieder ein gutes Stück von sich wegzudrängen. Finster funkelte der Inuzuka den anderen an, während dieser ein paar Schritte zurücktaumelte und war für den Moment ziemlich erleichtert, dass es sich bei seiner derzeitigen Gestalt gerade um Sakura handelte. Denn bei der war er sich beinahe sicher, dass sie nicht anders reagiert hätte und der Schwindel so wenigstens nicht aufzufliegen drohte. Nur all zu deutlich vernahm er das wehleidige Zischen Narutos, der sich schmerzend das Gesicht rieb und scheinbar nichtswissend den Inuzuka anstarrte. „W-Was sollte das?!" Er wäre ihm für diese dumme Frage am liebsten an die Gurgel gesprungen, schaffte es aber sich zu beherrschen und beließ es bei einem angespannten Knurren. So viel Dummheit musste eigentlich bemitleidet werden. Hinata würde echt einiges auffahren müssen dafür, dass er sich DAS hier für sie antat! „Idiot! Das fragst du noch?! Argh! Aber ist ja auch egal... Es ist anscheinend unmöglich vernünftig mit dir zu reden!" Es folgte ein letzter finsterer Blick, den er dem Blonden schenkte, ehe er sich mit großen Schritten in Bewegung setzte, jedoch nur, um schon wenig später wieder inne zu halten. Anscheinend war Naruto doch bereit zu kooperieren. „Schon gut - warte! Nur,...wieso willst du es dann wissen?" Die Stimme des anderen war nun um einiges ruhiger als vorher und klang zudem ungewohnt ernst. Es war eine Seltenheit ihn so reden zu hören, die dem wahren Kiba wohl nie gegönnt gewesen wäre. In Anbetracht der anderen Dinge aber, die ihm dann zusätzlich erspart geblieben wären, war dies nur ein schwacher Trost. Dennoch war er sich sicher, dass dem Uzumaki seine Verwunderung über dessen plötzliche Veränderung nicht auffallen würde. Zu groß war noch immer der Ärger, der ohne Zweifel in seinem Ausdruck überwog. Mit verschränkten Armen und noch immer ernstem Blick sah er den Jungen nicht weit von sich an. „Der Grund spielt keine Rolle... Es war eine einfache Frage - hat mich halt interessiert." „Hn, was erwartest du denn für eine Antwort?" Es folgte erneut eine Gegenfrage und langsam aber sicher drohte Kiba wahrhaftig aus der Haut zu fahren. Allerdings wurde sein Gemüt schnell wieder etwas beschwichtigt, als sein Gegenüber ohne Aufforderung weitersprach. „Ich weiß nicht wirklich, was ich dazu sagen soll... Sie ist ein nettes, hilfsbereites Mädchen, eine gute Freundin, aber all zu viel habe ich ja auch nicht mit ihr zu tun. Noch dazu, wo man sie auch nie mal allein trifft, da sie die ganze Zeit zusammen mit ihrem hyperaktiven Kollegen und seinem Begleitschutz, sowie Shino die Gegend durchstreift." Ein leichtes Schulterzucken, jedoch unterstützt von einem frechen Grinsen des Blonden folgte, währenddessen sich der sogenannte „hyperaktive Kollege" konzentriert auf die Unterlippe beißen musste. Eines war klar: Sein nächstes „offizielles" Aufeinandertreffen mit dem Fuchsjungen würde fürchterlich werden und sicher würde Letztgenannter auch nicht ganz unbeschadet daraus hervorgehen. Er konnte deutlich vernehmen wie sein Gegenüber, nachdem sich ihrer beider Blicke wieder getroffen hatten, zusammenzuckte. Auch sein leicht verängstigtes Schlucken entging ihm nicht, woraus er schloss, dass das Mädchen, was der Blonde derzeit vor sich hatte, wohl eine richtige Respektperson für ihn sein musste. „Ha-Hab ich was Falsches gesagt?" fragte der Kyuubi-Junge bald darauf zögernd nach und wich vorsichtshalber einen Schritt zurück. „A~ch was, alles in Ordnung", versicherte ihm hingegen der Braunhaarige, alles verbunden mit einem bedrohlichen Zähneknirschen und hoch künstlerischen Verrenkungsversuchen das gequälte Lächeln in seinem Gesicht aufrecht zu erhalten. „I~ch werd mich dann nur langsam mal auf den Weg machen... Godaime-sama erwartet mich." Ohne auch nur den Ansatz einer Reaktion des anderen abzuwarten setzte sich das Double der rosahaarigen Kunoichi in Bewegung und verschwand wenig später wieder in dem Gebüsch, aus dem es vor einigen Minuten hervorgesprungen war. Dort angekommen jedoch wurde keine Pause eingelegt, sondern lediglich der weiße Vierbeiner eingesammelt, mit dem es im Anschluss zurück ins Dorf ging, wo die beiden vorerst in einer leeren Gasse einen neuen Unterschlupf suchten. Glücklicherweise hatte der Blonde wohl nicht vorgehabt sie zu verfolgen. Etwas aus der Puste von dem Stress der vergangenen Minuten ließ sich der Inuzuka an der hinter ihm liegenden Wand zu Boden sinken und löste synchron dazu endlich das Verwandlungsjutsu auf. Die Augen verschlossen lehnte er seinen Kopf gegen den rauen Putz und blickte anschließend verträumt gen Himmel. Sterne...mit ihrer beruhigenden Wirkung stellten sie für den Jungen momentan echt ein Problem dar, denn obwohl er einerseits ziemlich aufgewühlt war, wäre er auf der anderen am liebsten sofort eingeschlafen. Aber wenigstens hatte er jetzt das ganze Durcheinander hinter sich. Er seufzte schwer und streckte seinen Arm nach Akamaru aus, der von da an mal wieder mit ein paar Streicheleinheiten versorgt wurde. Seine Gedanken währenddessen schweiften ab. Schön und gut, er hatte es endlich überstanden, aber...ob dem Mädchen die Informationen, die er erhalten hatte, wirklich gefallen würden, war eine andere Frage. Noch dazu, wo sie eher schmächtig ausgefallen waren, aber er hätte es auch keine Sekunde länger mit diesem Blechschädel ausgehalten! Aber so wie er sie kannte war es eh ganz gleich, was genau der Blondschopf von ihr hielt. Ihre Gefühle ihm gegenüber würden sich wahrscheinlich eh nie ändern, immerhin: Wie lange rannte sie ihm jetzt schon unbeachtet hinterher? Vielleicht 2-3 Jahre? Genervt stöhnte er auf. Das war doch echt krank! Der Kerl hatte sie gar nicht verdient, noch dazu wo dessen ganze Aufmerksamkeit ja scheinbar eh Sakura galt. Doch ganz egal... Morgen würde er Hinata sagen, was er herausgefunden hatte und selbst, wenn sie vielleicht nicht das zu hören bekam, was sie sich tief im Innersten wünschte, so würde es sie wohl zumindest befriedigen und auch etwas erleichtern. Mit diesen letzten Gedanken erhob er sich nun endlich. Der riesige Hund tat es ihm gleich, heftete sich an die Fersen seines Herrchens und gemeinsam verschluckte sie schließlich die dunkle Nacht. Kapitel 3: ein... ----------------- Das dritte Chapter...(und bisher längste O.o°) Meine Freundin meinte es sei schnulzig & kitschig, was ich zwar nicht ganz abstreiten kann, es allerdings gern würde, ich hasse Schnulzen >.>° Naja..., aber vielleicht erfreut sich ja der ein oder andere NaruHina-Fan dran^^ Na dann wünsche ich (den wenigen, die es tun XD) mal viel Spaß beim Lesen! ************* Kaum zu fassen... Dieser letzte Abend schien seiner Psyche echt extrem geschadet zu haben. Noch nie hatte er solch schreckliche Dinge geträumt! Als würde es nicht überhaupt schon reichen, dass ihn der Blondschopf im Schlaf heimsuchte, hatte er auch noch die Vorstellung gehabt, dass er ihn-! Er brach ab. Dieser knappe Abstand gestern zwischen ihnen hatte definitiv eine Art Trauma in ihm hervorgerufen! Angewidert kniff er die Augen zusammen und schüttelte, ob der furchteinflößenden Bilder vor seinem inneren Auge, wild den Kopf. Er brauchte dringend etwas Ablenkung. Die sollte ihm nun, da er und sein Vierbeiner endlich den Trainingsplatz erreicht hatten, wohl auch gegönnt werden. Wie so oft war er der Letzte, der sich an ihren Treffpunkt einfand, aber das war ja nichts Neues. Er hob kurz die Hand zum Gruß, während seine Begleitung den beiden anderen fröhlich zu bellte. Wie immer stiefelte Letztgenannter daraufhin zielgerichtet auf das Mädchen der Runde zu, die ihn im Anschluss mit ihren morgendlichen Streicheleinheiten beschenkte. Hinata selbst warf dem Neuankömmling zur Begrüßung ein freundliches Lächeln zu, während der Aburame wie so oft nur knapp nickte, jedoch weiterführend nicht wie gewohnt schwieg. „Gut dass du da bist... Hokage-sama verlangt nach uns." „Ach wirklich?" sichtlich verwundert über die plötzlichen Neuigkeiten zog der Inuzuka eine Augenbraue in die Luft und sah zur Bestätigung auf das Mädchen herab, was bejahend nickte. „S-Sie meinte, sie hätte eine Mission für uns...", ertönte wenig später ihre wie üblich schüchterne Stimme und einmal mehr wurde Kiba an den vergangenen Abend erinnert. Zu gut, dass er den Blonden tatsächlich noch gestern gefragt hatte, denn wer wusste schon wie groß der Umfang und damit die Dauer ihrer Mission, sein würden? „Dann sollten wir uns wohl besser gleich auf den Weg machen. Soweit ich weiß wartet sie nicht gern", entgegnete der Hundejunge bestimmt und erhielt als Antwort ein stummes Nicken von beiden Seiten. Wenig später hatte sich die kleine Gruppe dann auch schon vor dem Büro der temperamentvollen Kage eingefunden und kündigte mit einem dreimaligen Klopfen ihr Kommen an. Ein kurzer Aufruf und sie durften eintreten. Auf den ersten Blick wirkte der Raum wie immer. Es war das reinste Chaos, das den Schreibtisch beherrschte und wie gewöhnlich eine leicht nervöse Shizune, die hinter diesem neben dem Chefsessel der Hokage stand, um ihr den Rücken zu stärken. Ein kleine Sache jedoch war anders, ja, da war doch noch etwas... Nachdem die drei mit einem anerkennen Nicken ein paar Schritte näher getreten waren, erkannte der Junge nun auch endlich, um was genau es sich dabei handelte. Verdammt, träumte er etwa noch immer?! Was wollte DER Kerl denn jetzt auch noch hier?! Hinter einem der vielen Stapel Papiere lugte unmissverständlich das dicke Grinsen des blonden Überraschungsninja hervor, der die drei mit einem kurzen „Na, wie geht's?" begrüßte. Sofort verfiel der Inuzuka zurück in seine bockige Phase des gestrigen Abends. Diese abfällige Äußerung, die der Uzumaki über ihn gemacht hatte, würde er ihm gewiss ein Leben lang nachtragen! Die Tatsache, dass er selbst auch oft genug in solchen Tönen von dem Blonden sprach, ignorierte er gekonnt. Auch Hinata legte Muster an den Tag, die er nur all zu gut kannte. Schon wieder hatte sich dieser leichte Rotschimmer auf ihre Wangen gelegt, nachdem sie den Blonden im Zimmer erblickt hatte und er sie alle im Anschluss ansprach. Jedoch schaffte sie es nicht ihm eine Antwort zu geben, zu groß war wohl die Angst, dass ihre Stimme versagte und da auch Shino, wie so oft, vor sich hinschwieg, verschränkte der Blonde nur leicht beleidigt die Arme vor der Brust und schnaubte den dreien abfällig entgegen. Es war nicht schwer zu erkennen, dass er es ihnen nicht wirklich übel nahm, selbst wenn ihm persönlich dies auch ziemlich egal wäre, aber Hinata malte sich anscheinend schon wieder die finstersten Alpträume aus, in denen der Querkopf sie verachtete. Weshalb sonst sollte sie sich schützend hinter ihm verkriechen? Er seufzte leicht und zwang sich dazu der aufgekommenen Stille endlich ein Ende zu setzen. „Also..., was ist das nun für eine Mission, wegen der wir hier sind?" „Ich dachte schon ihr fragt nie, aber wie dem auch sei...", begann die Blonde und schenkte der jungen Frau hinter sich ein vielsagendes Nicken. Diese verließ schon kurz darauf den Raum, während die andere in ihren Worten fortsetzte. „Es klingt nicht sehr anspruchsvoll, vielleicht ist es das auch nicht, aber es ist dennoch eine Arbeit, die getan werden muss." Erneut unterbrach sie sich selbst, als die eben Verschwundene ins Zimmer zurückkehrte, eine kleine Schriftrolle in den Händen haltend. „Es geht um dieses Dokument. Ihr seid beauftragt es in eines unserer Nachbardörfer zu bringen - das genaue Ziel erfahrt ihr später." „Und das ist alles?!" platzte es aus dem Inuzuka heraus, teils fassungslos, teils gewitzt. Aber ganz gleich, was genau seiner Frage nun auch innelag, er fühlte sich auf alle Fälle sichtlich unterfordert! Naja, dennoch hatte sie wohl recht... Einer musste es machen... Es war sicher auch besser, dass er so darüber dachte, denn das schier todernste, leicht verärgerte Gesicht Tsunade's reichte aus, dass er alles tat, was sie von ihm verlangte. „Nehmt die Sache nicht auf die leichte Schulter. Für gewöhnlich gibt es speziell ausgebildete Boten, die sich um diese Jobs kümmern, aber in dem Fall müssen wir wohl oder übel eine Ausnahme machen." Sie holte kurz tief Luft und hatte mit ihren letzten Worten sichtlich die volle Aufmerksamkeit aller auf sich gezogen. Ein gezielter Blick auf Shino reichte auch, um zu wissen zu, dass dieser sich innerlich wohl schon mit derselben Thematik auseinandergesetzt haben musste und nun noch drei mal gespannter auf eine Antwort schien, als sie anderen. „Die Brücke, die für gewöhnlich an euren Zielort führt, ist letzte Nacht zerstört worden. Den genauen Grund dafür haben wir noch nicht herausgefunden, auf jeden Fall ist sie völlig niedergebrannt und nicht mehr zu gebrauchen. Der einzige andere Weg in das Dorf jedoch hat sich schon für viele Reisende als schier unüberwindbar herausgestellt. Ohne die Fähigkeiten eines voll ausgebildeten Ninja's wird man wohl kaum weit kommen." Die Sache hörte sich tatsächlich etwas kompliziert an, dennoch blieb er weiterhin gelassen. Eine kleine Herausforderung würde der Mission wenigstens etwas Action zu Teil kommen lassen. „Kein Problem, kein Problem...", erklang schließlich von neuem die wie üblich zuversichtliche Stimme Kiba's, der passend dazu gelassen mit der Hand wedelte, um darauf folgend nach der Schriftrolle zu greifen, die noch immer Shizune in Händen hielt. Doch kaum, dass diese die ihrigen verlassen und die seinen erreicht hatte, wurde dem Inuzuka das Schreiben wieder entrissen. Leicht verwirrt sah er auf den Jungen neben sich, der die Rolle daraufhin sicher in seiner Tasche verstaute. „Ich kümmere mich darum...", waren seine einzigen Worte, welche Kiba mit einem Nicken zur Kenntnis nahm. Er nahm es dem Aburame nicht übel, im Gegenteil. Wenn es darum ging eine Sache in Gewahrsam zu halten, gab es keinen besseren für diesen Job als ihn. „Und nun zu eurem Team...", sogleich schnellte sein Kopf wieder gen Richtung der Dame vor sich. „Team? Wieso, was ist damit?" hakte er wissbegierig nach und besah sich kurz der beiden links und rechts von sich. Ja, selbst Hinata war wieder etwas hinter ihm hervorgetreten und sah die Frau abwartend an. Bevor diese ihnen allerdings eine Antwort geben konnte, wurde sie durch Kiba davon abgehalten, der nun doch glaubte zu wissen, worum es ging. „Ach, es ist wegen Kurenai-sensei oder? Aber sie war doch bei unseren letzten Missionen auch schon nicht mehr mit dabei. Wieso also der Aufstand?" Leicht murrend schüttelte die Blonde den Kopf und blickte ihn finster an. „Lass mich ausreden", entgegnete sie mit einem Knurren und begann dann endlich zu erklären. „Allerdings kann man schon sagen, dass es etwas damit zu tun hat." Ein leicht selbstgefälliges Grinsen schlich sich auf das Gesicht des Braunhaarigen, was allerdings sofort wieder erstarb, als ihn die Hokage erneut drohend anfunkelte. „Ihr werdet Naruto mitnehmen, um aus eurer Gruppe wieder ein Vierer-Team zu machen", meinte sie bestimmt und sowohl der Blondschopf, als auch der Rest - mit Ausnahme Shino's - waren sichtlich überrascht. Jeder auf seine spezielle Weise. So begann Hinata auf den Namen des Jungen hin und dem Gedanken daran, mit diesem auf Mission gehen zu dürfen, nervös mit den Fingern zu spielen und erneut kehrte diese Schamesröte auf ihr Gesicht zurück. Er selbst sah diesem Tun mit leichter Verachtung zu und blickte anschließend mit diesem Ausdruck auf den Blonden, der nun mit halb offenem Mund auf die Hokage starrte. Schließlich aber kehrte wieder Leben in diesen und er begann wild zu protestieren. „A-Aber Tsunade-obaa-chan! Ich hatte dich zwar um eine Mission gebeten, aber ich wollte eine richtige und nicht so 'nen Schulausflug! Das ist doch höchstens Klasse C!" Nun war es an der Ältesten im Zimmer den Blonden verärgert anzuschielen, der ihrem Blick aber standhaft entgegenwirkte, indem er nun ebenso damit begann finster und beleidigt dreinzusehen. „Gib dich mit dem zufrieden, was du bekommst! Derzeit gibt es keine „spannenderen" Aufträge. Nicht für dich! Außerdem ist es eine Mission, die dich für längere Zeit beschäftigen dürfte, was mir mehr als recht ist..." fügte sie noch leise murmelnd an, dennoch war es für die Umstehenden unüberhörbar. Sowohl Kiba, als auch der Blondschopf traten auf diese Bemerkung hin einen drohenden Schritt auf den Schreibtisch der Kage zu und hoben synchron die Fäuste. „Und deshalb müssen wir ihn jetzt ertragen oder wie?!" Diesmal war es Kiba's Stimme, die sich durchgesetzt hatte, während Naruto's Beschwerderufe gänzlich untergegangen waren, jedoch gleich durch neue ersetzt werden sollten. „Nani?! Was soll das denn heißen?!" Außer sich sah er den Inuzuka an, der seine Augen indessen zu kleinen Schlitzen verformt hatte, die allerdings nur kurz auf dem Kleineren verharrten. Vielmehr war er noch immer an der Frau vor sich interessiert. „Das soll heißen, dass es nur zusätzliche Arbeit wird dich mitzuschleppen! Und außerdem sind wir schon ein Vierer-Team!" Es störte ihn gewaltig, dass die Leute ständig vergaßen seinen struppigen Vierbeiner in ihre Worte einzubeziehen, kaum dass er einmal nicht in der Nähe war! Wobei man ja nicht einmal vom Gegenteil sprechen konnte, selbst wenn er in der Nähe war. Schon schlimm genug, dass er ihn nun, aufgrund seiner Größe, nicht einmal mehr mit in die meisten öffentlichen Gebäude nehmen durfte! „Ihr bereitet mir noch Kopfschmerzen mit diesen Kindereien! Was ich sage ist Gesetz und jetzt verschwindet! Morgen bei Sonnenaufgang macht ihr euch gefälligst auf den Weg!" Erneut wollten die beiden verärgerten Jungen protestieren, ließen dies jedoch sogleich bleiben, als sie sahen, wie die Faust der Kage drohend auf der Tischplatte aufkam und diese daraufhin von einem gewaltigen Riss überzogen wurde, der beinahe drohte das Holz in zwei glatte Hälften zu spalten. Es war nur noch eine Frage der Zeit und wer wusste schon, was sie als nächstes zersplittern würde, wenn sie noch einmal so in Rage versetzt würde? Mit einem Schlucken, jedoch auch noch immer einem Funkeln in den Augen, wandte er sich zum Gehen um, die anderen taten es ihm ehrfürchtig gleich. „Diese Frau ist echt der Horror... Kein Wunder, dass sie immernoch single ist... Da kann sie einen noch so großen Vorbau haben!" sprach Kiba seine Gedanken laut aus, nachdem er sich sicher war, dass sie sich weit genug vom Büro der San-Nin entfernt hatten. „K-Kiba!" nur allzu deutlich vernahm er die leicht vorwurfsvolle Stimme seiner Teamkollegin, die ihn flüchtig und mit ernstem Blick musterte, aber trotz allem immer noch einen Rotschimmer auf den Wangen trug. Er entgegnete mit einem einfachen Schulterzucken und einem „Na, ist doch wahr", bevor sie - nun zu viert - das Gebäude verließen. Apropos zu viert... Erstaunt wandte er sich zu dem Jungen in der schwarz-orangenen Jacke um, der in der Zwischenzeit damit beschäftigt war mit verschränkten Armen beleidigt zu Boden zu starren und wütend vor sich hin zu murmeln. Wie so üblich war er nicht der einzige, der das bemerkte, aber gewiss war Hinata die einzige, die sich diesen Anblick zu Herzen nahm. „Tu-Tut mir leid, Na-Naruto-kun, dass du wegen uns mit auf di-diese Mission musst...", brachte sie leise hervor und wagte scheu den Blondschopf anzusehen, wenn auch nur für wenige Sekunden und lediglich so lang, bis dieser SIE anblickte. „Ach...schon gut... Ihr könnt ja nichts dafür. Da muss ich wohl jetzt durch und wer weiß, vielleicht wird's ja nicht mal ganz so schlimm und überhaupt. Seitdem ich zurück bin hatten wir noch gar keine Chance mal zusammen was zu unternehmen oder zu reden. Also ist das doch die perfekte Gelegenheit. Sicher seid ihr auch nicht mehr so langweilig wir früher." Gerade als er begonnen hatte den Uzumaki zumindest wieder etwas zu mögen, musste dieser mit einem seiner dümmlichen Kommentare daherkommen. „Wir waren noch nie langweilig!" protestierte er daher sofort lautstark und wurde dabei vom Bellen seinen Vierbeiners begleitet, den er bis eben beiläufig über den Rücken gestreichelt hatte. „Ich weiß, ich weiß, war nur ein Scherz!" entgegnete der Blonde daraufhin grinsend, aber dennoch leicht beunruhigt, ob Kiba's ihn förmlich tötenden Blicks und wedelte beschwichtigend mit den Händen vor seinem Gesicht. Dem Inuzuka entwich ein kurzes Schnauben und er sah den anderen nunmehr nur noch aus den Augenwinkeln heraus an. „Hn, wenn du meinst... Bei deinem Geschwafel weiß man ja nie, was ernst gemeint ist und was nicht." „Was soll das denn jetzt-!?" Soeben war der Fuchsjunge einen Schritt auf den Braunhaarigen zugetreten, um diesem von Angesicht zu Angesicht die Meinung zu geigen, da stellte sich ihm der Aburame in den Weg, was ihn sofort zum Schweigen brachte. „Packt besser ein paar Sachen zusammen, die wir auf der kommenden Mission benötigen könnten - morgen wird dafür keine Zeit mehr sein. Ich kümmere mich indessen um genauere Informationen für unseren Zielort. Wir treffen uns in aller Frühe wieder am Trainingsplatz." Damit setzte sich der Größere in Bewegung, zurück Richtung Tür, nur, um schon nach einem Schritt wieder inne zu halten. „Wenn ihr morgen mit mir auf Mission seid hört ihr besser auf mit diesen Streitereien", er funkelte die beiden finster an und sogar durch die Gläser seiner Brille hindurch konnte Kiba den Blick des anderen genau auf sich spüren. Er hatte keine Angst vor ihm, aber dennoch einen gewissen Respekt. Somal ihm auch seine Käfer und Methoden von Zeit zu Zeit ziemlich suspekt waren. „Wir müssen uns damit abfinden ab jetzt ein Team zu bilden, von daher sollten wir uns auch wie eines verhalten." Endlich tat er, was er anstrebte, drückte die Klinke vor sich nach unten und verschwand erneut nach drinnen, drei leicht verdutzte Teenager sich selbst überlassend. Es folgte eine Minute des Schweigens, in der die beiden Jungen prüfende Blicke miteinander tauschten, letztendlich aber gleichzeitig aufseufzten und mit einem leisen „Entschuldige...", endlich wieder Frieden unter sich schafften. Von dem Mädchen schien währenddessen ein riesiger Ballast abzufallen und ein Lächeln kehrte auf ihre Lippen zurück, ehe sie sich erneut nervös und mit gesenktem Kopf Naruto zuwandte. „Fr-Freut mich, d-dass du uns begleiten wirst... Ich b-bin mir s-sicher, w-wir werden a-alle gut zusammenarbeiten..." „Hehe, wir zwei auf jeden Fall!" versicherte ihr der Angesprochene prompt mit einem Grinsen und schlagartig zuckte sie zusammen. Kurz sah sie ihn an, wie immer ihre „Tarnfarbe" aufgelegt und kehrte ihm anschließend den Rücken zu, sowie auch ihm selbst. „I-Ich geh dann m-mal...wir sehen uns ja s-sicher morgen..." Damit lief sie los, im Eilschritt, wie ihm schien und verschwand wenig später hinter der nächsten Hauswand. Trotz dessen, dass er sie bereits nicht mehr sehen konnte, sah er ihr weiterhin nach und warf erst anschließend wieder einen prüfenden Blick auf Naruto, der nun IHN, nachdem er dies bemerkt hatte, fragend anschielte. Allerdings sagte er nichts und so ließ auch er selbst es gut sein. Er wusste eh nicht so wirklich, wo sein Problem lag. Es war nur... Irgendwie ging ihm der Kleinere schon durch seine bloße Anwesenheit auf den Geist, selbst wenn er gar nichts tat, aber... Seine Gedanken verloren sich. Besser er nahm Shino's Drohung ernst und sah zu, dass er künftig besser mit dem Querkopf auskam. „Ich bin dann auch weg...", gab Kiba schließlich bekannt und kehrte dem Blonden somit ebenfalls den Rücken zu, nur um ihn schon Sekunden später wieder verblüfft anzusehen. „Sorry nochmal wegen eben... Ich werde mich zusammenreißen, aber nur, wenn du es auch tust!" vernahm er die anfänglich ruhige und dann immer forderndere Stimme des Kyuubi-Jungen und war für den Moment erst einmal sprachlos. Trotzdem hatte der Kerl vermutlich recht. „Meinetwegen", gab er kombiniert mit einem schwachen Lächeln von sich, was von dem Blonden sogleich erwidert wurde. „Dann bis morgen!" schallte er mit einem letzten dicken Grinsen und verließ schlussendlich doch als erster, anstelle des Inuzukas, den Platz. Jedoch setzte sich auch dieser kurz darauf endlich, gefolgt von seinem struppigen Vierbeiner, in Bewegung, um den kommenden Tag anzutreten. Es war beinahe etwas peinlich, dass ausgerechnet er es war, der zu spät an ihrem vereinbarten Treffpunkt ankam, hatte er doch zumindest gehofft, dass er vor Naruto da sein würde, aber selbst dem war nicht so! Leicht beschämt rieb er sich, bei den anderen angekommen, über den Hinterkopf und entschuldigte sich für die Verspätung. Nur zu deutlich konnte er das leicht gehässige Grinsen des Blonden vernehmen, mit dem er eigentlich geglaubt hatte einen Deal abgeschlossen zu haben, aber dem war wohl doch nicht so. Dennoch dachte er nicht daran auf dessen Stänkereien einzugehen, widmete sich stattdessen lieber voll und ganz dem Aburame, damit sie von diesem die letzten wichtigen Informationen, ihre Mission betreffend, erhalten konnten. „Unser genaues Ziel lautet Iwagakure. Ich habe von Shizune-san eine Karte erhalten, die uns den genauen Weg zu dem Dorf zeigt sowie dem Ort, an dem wir die Schriftrolle übergeben sollen. Wir müssen uns allerdings beeilen. Soweit mir bekannt ist haben wir den Treffpunkt innerhalb von 5 Tagen zu erreichen und gekoppelt mit dem Umweg, den wir aufgrund der eingestürzten Brücke auf uns nehmen müssen..." Der Junge mit der Brille ließ den restlichen Satz absichtlich in der Luft hängen und wartete nun gespannt auf eine Reaktion der anderen. Natürlich dauerte es nicht lange bis diese folgte. „Heh und das ist echt alles? Kein Problem, das schaffen wir locker!" erklang es voller Zuversicht von dem Blondschopf, der damit sofort wieder die gesamte Aufmerksamkeit Hinata's auf sich zog, die ihn verträumt anlächelte. Er selbst behielt seine Gedanken zu der Sache ausnahmsweise für sich. Normalerweise war er es zwar, der in ihrem Team für den nötigen Ansporn sorgte, aber da sie ja jetzt Naruto hatten, war er selbst irgendwie zu träge dazu. Stattdessen atmete er einmal tief durch und setzte sich im Anschluss, dicht gefolgt von den anderen in Bewegung. Und auch, wenn er es war, der dafür gesorgt hatte, dass es los ging, bildete letztendlich Shino, gemeinsam mit Hinata, die Spitze. Zugegeben...etwas verwunderlich war dies schon, aber sicher hatte sich das Mädchen nur aufgrund einer ganz bestimmten Person nach vorn verzogen. Unauffällig fiel sein Blick auf eben diese, musterte sie nachdenklich von der Seite. Es war eigentlich ziemlich unpraktisch, dass gerade er es war, der sie begleiten sollte, hatte Kiba dem Mädchen doch im Verlauf der nächsten Tage mitteilen wollen, dass sie sich wegen des Querkopfes keine all zu großen Hoffnungen machen sollte, aber das konnte er fürs erste wohl abschreiben. Blieb nur darauf zu achten, dass sie jetzt nicht plötzlich aus Eigeninitiative etwas tat, was in einem einzigen Desaster enden könnte. „Du, Kiba?" er schreckte leicht auf, als er mit einem mal die Stimme des nun direkt neben ihm stehenden Blonden vernahm. Die ganze letzte Stunde, die sie inzwischen schon unterwegs waren, hatte er ihn nicht angesprochen und hatte von daher auch jetzt nicht mehr damit gerechnet und sich ganz in dem Boden zu seinen Füßen verloren. Etwas verwundert sah er den Jungen an und hob fragend eine Augenbraue in die Luft. „Was gibt's?" Schweigend beobachtete er, wie der andere einen Finger hob, mit diesem auf Hinata deutete und sich anschließend dieselbe Hand so vors Gesicht hielt, dass es nur ihm selbst noch möglich war seine nächsten Worte zu hören. „Hinata... Sie hängt schon die ganze Zeit so abseits bei Shino rum... Läuft bei denen was?" Er wusste nicht, ob er lachen, ob so viel Dummheit, würgen, aufgrund einer solchen Vorstellung oder ihm einfach nur vor Wut eine verpassen sollte. „Hast du dir mal überlegt, WAS du da fragst?" sprach er schließlich nur kopfschüttelnd und kam nicht drumherum sich zweifelnd an die Stirn zu fassen. „Du glaubst doch nicht wirklich, dass Shino..." Er tauschte kurz ein paar vielsagende Blicke mit dem Blonden aus, dessen Augen im Anschluss noch einmal eine Weile am Rücken des Aburame klebten. Letztendlich aber nickte er dem Inuzuka nur zustimmend zu. „Hast recht...", meinte er knapp und schuf somit wieder etwas Abstand zwischen ihnen beiden. „War 'ne blöde Idee, aber rein technisch... Ich meine, sie reden ja schließlich beide nicht viel..." „Nargh, jetzt hör doch mal auf mit dem Mist! Die Idee allein gruselt mich... Noch dazu: überleg doch mal. Hinata's Familie ist doch spezialisiert auf ihre Byakugan und in Shino's Familie rennen fast alle ausschließlich mit einer Sonnenbrille durch die Gegend, um ihre Augen nicht zeigen zu müssen... Keine gute Kombination für die Zukunft also..." Nur allzu deutlich vernahm er ein kräftiges Nicken des Blonden, der einmal mehr bestimmt die Arme vor der Brust verschränkt hatte und erst jetzt wurde ihm so richtig klar, was er selbst da eigentlich gerade von sich gegeben hatte. Boah, Naruto's „Art" schien echt auf ihn abzufärben! Wie sonst konnte er sich so einen Schwachsinn zusammen fachsimpeln? Wenn das ab jetzt immer so ablief, musste er echt zusehen, dass ihm keiner der anderen je bei einem seiner Gespräche mit Naruto zuhörte! Den Rest des Weges, bis zu einem geeigneten Platz, an dem sie vorerst ein Lager aufschlagen wollten, ließen sie wieder schweigend hinter sich. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach und sah nur sich selbst. Nunja...mit Ausnahme Hinata's vielleicht. Die sah wohl eher nur Naruto und sich selbst durch dessen bloße Anwesenheit in die Enge getrieben, wie er anhand ihrer schüchternen Blicke glaubte ablesen zu können. Doch ganz gleich... Seine Aufmerksamkeit wanderte zurück auf den Aburame, der ihre Gruppe inzwischen unverkennbar anführte, obwohl sie gar keinen Leader gewählt hatten. Aber mit ihm waren sie wohl eh am besten bedient. „Kiba...du kümmerst dich mit mir um die Zelte... Ihr anderen beiden sucht besser nach etwas Feuerholz. Selbst, wenn das etwas länger dauern sollte, mit Hinata's Byakugan dürfte euch die Dunkelheit nichts ausmachen. Beeilt euch aber möglichst trotzdem." Er konnte genau beobachten wie das Mädchen, nachdem es die Gruppenaufteilung gehört hatte, zusammenzuckte und sich ein leichter Rotschimmer auf ihrem Gesicht ausbreitete, während der Blonde nur mit einem „Ossu!", und dazu passender Handbewegung vor sich hingrinste. Er selbst konnte diesem Schauspiel nur mit gemischten Gefühlen zusehen und war kurz davor gegen Shino's Entscheidung zu protestieren, ließ dies aber aus zweierlei Gründen bleiben. Zum einen, wollte er sich jetzt nicht mit dem Aburame wegen SOWAS anlegen, somal er ja auch eine gute Erklärung für sein Widerstreben bräuchte und die hatte er ganz einfach nicht und zum anderen... Erneut huschten seine Augen hinüber zu Hinata, bei der zwar die Nervosität im Moment Oberhand ergriffen hatte, aber dennoch lächelte sie. Er seufzte innerlich. Er war wirklich zu gutmütig... Es ging einfach nicht, dass er ihr eine solche Chance kaputtmachte, selbst, wenn es nur scheinbar eine Chance war. Aus den Augenwinkeln beobachtete er, wie die beiden nach und nach aus seinem Blickfeld verschwanden und kramte anschließend in seinem Rucksack nach den nötigen Aufbaumaterialien für die zwei Zelte. Hm...apropos... „Oi, Shino?" Der Angesprochene wandte sich zu ihm um, wartete geduldig auf weitere Worte des Inuzukas. „Wer pennt eigentlich mit wem zusammen?" * Sie konnte es einfach nicht fassen! S-Sie war allein m-mit Naruto! Entweder hatte der Aburamesprössling ihre innersten Wünsche erraten oder es war tatsächlich ein Wink des Schicksals, der ihr diesen Moment beschafft hatte! Aber ganz gleich, was genau, sie könnte nicht glücklicher sein! Allerdings auch nicht nervöser... In Gedanken versunken sammelte sie jedes noch so kleine Stöckchen auf, was ihr über den Weg lief und vergaß für den Augenblick sogar vollkommen die Person, bei welcher sie eigentlich die ganze Zeit mit ihren Gedanken hing. Erst, als sie plötzlich von ihr angesprochen wurde und eine Hand auf ihrer Schulter spürte, zuckte sie zusammen und sah zu dem Jungen auf. „W-was?!" brabbelte sie los, in der Angst etwas Wichtiges verpasst zu haben und lief wieder einmal rötlich an. Sie sah, wie der andere auf ihre Worte hin kurz aufschreckte. Anscheinend hatte sie ihn doch ziemlich angefahren, weshalb sie nicht drumherum kam ihren Blick wieder zu senken und ein leises „Gomen" zu murmeln. Der Blonde aber fasste sich schnell wieder und machte eine fixe Handbewegung. „Ach was, nicht so schlimm. Ich hätte dich halt nur nicht erschrecken dürfen, hehe." Da war es wieder! Dieses warme Lächeln, durch welches er sie stets zum Dahinschmelzen brachte. Es verkörperte zwar noch immer etwas freches, aber dennoch wirkte es anders, als wenn er sich beispielsweise mit Kiba oder so unterhielt. War nur die Frage - verstellte er sich wegen ihr? Und wenn ja, warum? Ihr blieb allerdings keine Zeit um noch länger darüber nachzugrübeln, da Naruto sofort wieder das Wort an sich riss. „Ich dachte nur, wenn wir schon einmal alleine sind, könnte ich ja auch mal in aller Ruhe mit dir reden. Du scheinst mir gegenüber ja manchmal ziemlich verschlossen zu sein und falls es daran liegt, dass du mich nicht magst, dann-" „N-Nein!" schnitt sie ihm das Wort ab und war ob der Lautstärke ihrer eigenen Stimme erstaunt. Verblüfft sah sie der Blondschopf an, der ebenfalls ziemlich überrumpelt wirkte und auch, wenn sie am liebsten schon wieder hinter irgendeinen Strauch geflüchtet wäre, das konnte sie nicht. Nicht jetzt... Nicht, wenn er genau das Gegenteil von dem glaubte, was der Wahrheit entsprach! „A-Also ich meine...", stammelte sie und begann wie so oft nervös mit ihren Fingern zu spielen. Auch ihr Blick hatte sich inzwischen gegen ihren Willen gesenkt und so sehr sie auch versuchte ihren Kopf zu heben, sie war einfach nicht stark genug dafür. Und überhaupt, was genau wollte sie ihm jetzt eigentlich sagen? Sie schluckte schwer. „A-Also ich... E-Es ist keinesfalls so, dass ich dich nicht mag, i-im Gegenteil, d-du bist ein s-sehr g-guter, w-wichtiger Freund für mich..." Sie konnte genau verfolgen, wie ihr mit jedem Wort mehr Blut in den Kopf schoss, was die Chancen, dass sich ihre Blicke heute noch einmal treffen würden, nur noch weiter schrumpfen ließ. Einen Moment lang passierte gar nichts. Sie wusste nicht, ob sie letztendlich doch wieder irgendetwas Falsches gesagt hatte, aber bei ihrem Glück war wohl genau das geschehen. Angespannt schloss sie die Augen und schüttelte den Kopf, wirbelte herum und wollte einfach nur in ihrer Arbeit fortfahren, als sie jedoch plötzlich von dem Blonden zurück gehalten wurde. Erneut war es seine Hand, die sie erstarren ließ, diesmal hatte sie sich allerdings in ihren Oberarm gekrallt. Jedoch ließ der anfängliche Druck, den sie auf diesen ausübte, schnell wieder nach, als er bemerkte, dass die Hyuuga wohl doch nicht vorhatte so einfach zu verschwinden. „Danke...", hörte diese es schließlich mit für Naruto unnatürlich ruhiger Stimme und drehte sich wieder zu ihm um. Sah ihn sogar direkt an. Seine Augen waren geschlossen und ein sanftes Lächeln lag auf seinen Lippen und in dem Rot, in das die Gegend hinter ihm inzwischen getaucht war, sah er für sie noch faszinierender aus, als er es eh schon war. Es wirkte, als würde die untergehende Sonne mit ihm strahlen. Sofern möglich, errötete sie noch mehr und war nun wieder an einem Punkt, der es ihr nicht erlaubte ihrem Gegenüber in die Augen zu sehen. Beschämt versteckte sie sich hinter ihren Haaren, die ihr schlaff ins Gesicht fielen und erneut trugen ihre Hände einen erbitterten Kampf mit sich selbst aus. „Ich mag dich auch, aber das weißt du ja schon", sie musste den Blonden nicht ansehen, um zu wissen, dass er schon wieder ein Grinsen aufgesetzt hatte, seine Worte aber ließen sie nachdenken. Es schmeichelte sie - sicher, aber... Alle Scham wurde von dieser einen Sache verdrängt. 'Sie...wusste es schon?' Plötzlich dämmerte es ihr. Ja..., er konnte nur diesen einen Tag meinen! Nicht zu fassen, dass sie ihn die ganze Zeit verdrängt hatte und gerade ER noch an ihn dachte. Dieser Morgen, vor dem Kampf des Uzumakis mit ihrem Cousin. Damals hatte er ähnliche Dinge zu ihr gesagt. Sie war froh zu wissen, dass ihr Verhältnis scheinbar noch immer ein gutes war und dennoch kam es ihr vor, als wäre es von jetzt ab besser denn je. Denn auch, wenn er seine Worte von früher nur noch einmal wiederholt hatte, so hatte er trotz allem schon zum zweiten mal bekannt, dass er sie mochte und noch dazu... Sogar ihr selbst war es möglich gewesen ihm einen kleinen Teil ihrer Gefühle zu offenbaren. Noch immer etwas verlegen sah sie auf und lächelte ihn nun ebenfalls wohlwollend an. Jedoch nicht für lange, denn erneut war es seine Hand, die sie völlig aus dem Konzept brachte und diesmal nach ihren Haaren griff, sachte durch ein paar Strähnen fuhr. „Sag mal...", begann er schließlich und versuchte ihren Blick mit dem seinigen einzufangen, was nicht schwer war, da sie mittlerweile wie angewurzelt dastand und ihre Augen unentwegt an ihm hafteten, „...wieso hast du sie dir eigentlich so lang wachsen lassen? Hast du sie nicht gemocht, so wie sie früher waren? Immerhin hattest du sie doch ein Leben lang so kurz oder?" Es war eine Frage, mit der sie schon gar nicht mehr gerechnet hatte, vor allem nicht von Naruto, dennoch aber war sie glücklich, dass ihm die Veränderung aufgefallen war und er sich dann auch noch für sie interessierte. „Nunja, i-ich...", begann sie zögernd, wobei sie eigentlich genau wusste, welche Antwort sie ihm geben wollte. „...i-ich dachte, dass es vielleicht ein guter erster Schritt wäre, d-der mir dabei hilft, m-mich selbst zu ändern, w-weißt du?" Etwas unsicher sah sie in sein nachdenkliches, leicht überraschtes Gesicht. „Hn, glaubst du wirklich, dass es nötig ist sich zu ändern?" Seine Frage überrumpelte sie nun vollends. Sie hatte gehofft er würde sie bei ihrem Vorhaben unterstützen, ihr gut zureden, doch nun... Nachdenklich und ebenso etwas betrübt bahnte sich nun eine ihrer eigenen Hände ihren Weg in die dunkle Mähne. Sie war sich ihrer Sache eigentlich ziemlich sicher gewesen... - bis jetzt. Natürlich wollte sie sich ändern und hielt dementsprechend einen Wechsel auch für nötig...oder? „Ich mag dich jedenfalls so, wie du bist und jeder andere sollte dich auch so akzeptieren - allen voran, du selbst! Du bist nun mal du, da lässt sich nur schwer etwas dran rütteln, also machst du dir wohl besser nicht so viel Arbeit damit dich selbst zu verdrehen, sondern sorgst eher dafür die anderen auf dich und deinen wahren Charakter aufmerksam zu machen. Glaub mir, sicher ist alles, was du an dir ändern willst, schon längst in dir und du hast es bisher nur nicht rausgelassen." Er hatte mit unnatürlich ernster Stimme gesprochen, selbst wenn sich inzwischen wieder das altbekannte Grinsen auf seine Lippen gelegt hatte, aber ganz gleich, was dies alles nun genau zu bedeuten hatte, sie musste dringend wieder aus ihrer Trance erwachen, die seine Worte in ihr hervorgerufen hatten! Dies war allerdings schwieriger, als gedacht, aber was verlangte man auch von ihr? Jeder noch so kleine Satz hatte sie unheimlich nachdenklich gestimmt, sie verunsichert und zur gleichen Zeit doch aufgebaut und in ihren Gefühlen für ihn bestärkt. Ihr Herz schlug so schnell wie nie und am liebsten hätte sie ihn jetzt einfach nur umarmt, aber einerseits wäre sie danach sicher ohnmächtig geworden und zum anderen entsprach dies auch so gar nicht ihrer Art. Sie war über sich selbst erstaunt. Sie konnte einfach nicht mehr aufhören zu lächeln! Ou~ wieso musste dieser Junge auch bei allem, was er sagte und tat, so ein Gefühlswirrwarr in ihr auslösen?! Nur von weither nahm sie wahr, wie ihr der Blonde das Holz aus den Armen nahm und es anschließend mit dem, das er gesammelt hatte, zu einem geordneten Haufen zusammenschob, um sich nun diesem anzunehmen. „Ich glaube wir gehen dann wohl besser zurück. Shino und Kiba kriegen das mit den Zelten doch nie ohne uns hin", scherzte er neckisch und setzte sich in Bewegung. „Na-Naruto-kun...", ihre zierliche Stimme hielt ihn zurück und fragend blickte er sich über die Schulter. „Arigatou..." Es waren nur wenige Sekunden, in denen sich ihre Blicke trafen, ehe sich beide etwas beschämt vom jeweils anderen abwendeten. Allerdings schien der Blonde nur etwas verlegen zu sein, keine große Sache, da er wie immer der erste war, der wenig später seine Stimme wiedergefunden hatte. „A~ch, nicht der Rede wert." Er lächelte ihr ein letztes Mal wohlwollend zu und lief dann endlich weiter. Sie selbst verharrte noch für wenige Sekunden an Ort und Stelle, ehe sie ihm in kleinem Abstand folgte. Dieses Bild von dem Uzumaki, wie er da so vor ihr in den Sonnenuntergang schritt, wollte sie ganz einfach noch ein kleines Bisschen genießen. Kapitel 4: erster... -------------------- Sou~ Man soll's nicht glauben, aber ich hab's geschafft - das 4. Chapter! Es ist...wie soll ich sagen, nicht wirklich "spektakulär", aber das nächste wird sicher besser, versprochen^^ Mehr bleibt eigentlich nicht zu sagen außer: viel Spaß beim Lesen und nochmal ein gaaanz großes Danke an alle bisherigen Kommischreiber und Leser^^ ****************** Mann, mann, wo blieben die beiden nur?! Kam es ihm nur so vor oder waren sie echt schon verdammt lange weg? Ein leichtes Grummeln entwich seinem Munde und erneut erntete er einen skeptischen Blick des Aburame. Wahrscheinlich dachte dieser noch immer, dass er sauer wäre, wegen der Sache mit der Zelteverteilung, aber andererseits müsste er ihn mittlerweile auch gut genug kennen, um zu wissen, dass er sich an solchen Kleinigkeiten nicht mehr aufhielt. Er verankerte einen letzten Pflog im Boden, spannte noch einmal alle Seile gründlich nach und betrachtete im Anschluss, zumindest etwas befriedigt, sein Werk. Wenigstens gab es eine Sache, in der er den Aburame wohl immer schlagen würde, aber sicher lag dies nur daran, dass dieser, im Vergleich zu ihm selbst, im Zelteaufbauen keinerlei Wettkampf sah. Erneut huschte sein Blick über das sie umgebene Waldstück, hoffte in der Ferne irgendwas zu erblicken, doch nichts. Selbst sein Geruchssinn war der Meinung, dass es wohl noch etwas dauern konnte, bis der Rest hier eintraf. Leise murmelnd hockte er sich vor eines der Zelte, zu dem sich wenig später auch Shino gesellte und sich neben dem Inuzuka niederließ. Beide starrten sie ins Leere, jedoch nicht für ewig. Wie immer war es Kiba, der die erdrückende Stille nicht aushalten konnte und einen prüfenden Blick auf Shino wagte, versuchte ihn zu lesen. „Was denkst du gerade?" fragte er ihn nach einer Weile schier desinteressiert und besah sich wieder des Bodens vor sich. „Ob es Hinata ist oder Naruto, der dich mehr beunruhigt." Es war wie immer. Kiba stellte eine knappe Frage und erhielt eine ebenso kurzgefasste Antwort, allerdings stets eine, die ihn dazu veranlasste den anderen noch mehr zu löchern. „Was meinst du?" entgegnete er skeptisch und seine Augen schnellten zurück auf den Größeren. Der aber blieb gelassen wie eh und je und rührte sich nicht. „Ich frage nur, ob es Hinata oder Naruto ist, der dir Sorgen bereitet." „Das hab ich nun schon verstanden, aber dein Gefasel ergibt mal wieder keinerlei Sinn! Falls es darum geht, dass sie noch nicht wieder zurück sind, dann mach ich mir natürlich um beide Sorgen...", gab er dem anderen leicht grummelnd zu verstehen und verschränkte, beinahe schmollend, die Arme vor der Brust. „Und was, wenn nicht?" Schon wieder konnte er den Aburame nur fragend mustern. „Wenn nicht das der Grund ist, weshalb ich frage...", fügte der Junge mit der Brille daraufhin an und erntete dafür schon wieder nur vielsagende Blicke des Kleineren. „Du bereitest mir mit deinem Gefrage echt noch Kopfschmerzen...", begann dieser sogleich etwas wehleidig und schüttelte leicht lächelnd sein Haupt. Shino zuckte daraufhin nur mit den Schultern, was den Inuzuka aber nicht wirklich wunderte. Er war immer so. Erst tat er, als ob ihn eine Sache interessierte und dann... Naja,...von ihm hatte er sich das mit dem Abwarten, bis derjenige mit den Problemen von selbst zu einem kam, wohl auch abgeschaut und dennoch... Zugegeben, seine Worte ließen ihn etwas nachdenken. Immer wieder rief er sie sich in den Sinn und glaubte langsam zu begreifen, worauf sein Kollege hinausgewollt hatte. Es war ihm beinahe unangenehm, dass dieser Typ schon wieder viel mehr über ihn zu wissen schien, als er selbst, aber er hielt sich nicht weiter daran auf. Nur..., wer war es nun, der ihm Sorgen machte? Hinata...oder doch Naruto? Und, warum? Sicher, dass die beiden einfach nicht wiederkommen wollten wühlte ihn schon etwas auf, aber nicht so sehr wie die Tasache, dass sie allein unterwegs waren. Naruto..., wenn sie ihm tatsächlich sagen würde, was sie sich schon so lange vornahm... Der Kerl würde sie gewiss nur enttäuschen und am Ende war er selbst derjenige, der alles ausbaden durfte und dabei zusehen musste, wie schlecht es ihr ging! Nun gut, es konnte auch sein, dass er sich die Situation schon wieder viel schlimmer ausmalte, als sie eigentlich war, aber selbst ein Ergebnis in gegenteiliger Richtung wollte ihm nicht gefallen. Was, wenn der Blondschopf nun doch langsam anfing anders über seine Teamkollegin zu denken? Ebenfalls begann...sich für sie zu interessieren? Eine Idee, die sich wohl niemals erfüllen würde - zumindest nach seiner Meinung - aber trotzdem zerbrach er sich ständig den Kopf darüber, seit dem der andere zurück war. Dabei...wusste er nicht einmal genau wieso. Zuerst einmal ging ihn dies alles ja auch gar nichts an und selbst wenn es so käme, dann konnte er nichts anderes tun, als sich für die beiden zu freuen. Er schluckte bei dem Gedanken schwer und verdrängte die Möglichkeit, dass er es ihnen tatsächlich nicht gönnte, gegen den Glauben, dass derartige Vorstellungen wohl eh nur „Wunschträume" waren und aus den beiden sowieso nie etwas werden würde. Eins stand nun aber fest: er musste dringend mit ihr sprechen, ihr endlich klar machen, dass sie sich von dem Uzumaki lösen sollte. Das war sicher das Beste... War es doch? Er unterbrach sich selbst in seinen Überlegungen, als er sah, wie sich vor ihm etwas bewegte. Es war Akamaru, der schwanzwedelnd aufgesprungen war und nun zielsicher auf zwei sich ihnen nähernde Personen in der Ferne zulief. Etwas skeptisch sah er dem Vierbeiner nach, dennoch wusste er auf Anhieb, um wen es sich bei den „Gestalten" handeln musste. Er war wohl echt ganz schön in Gedanken gewesen, wenn er sie bis jetzt noch nicht einmal gerochen hatte! „Wow, ihr habt es tatsächlich ohne mich geschafft die Zelte aufzubauen! Ich bin beeindruckt!" grinste der Blonde bei ihnen angekommen sofort schelmisch und ließ das Holz mit einem Poltern zu Boden fallen. „Tse, mit deiner Hilfe hätten wir wohl eher noch länger gebraucht!" folgte die schlichte Antwort Kiba's, der sich nun sogleich daran machte etwas Licht in die mittlerweile eingebrochene Dunkelheit zu bringen. Der andere hatte ihn auf seine Bemerkung hin nur beleidigt angesehen, jedoch hielt der Inuzuka sich nicht länger an dessen Kindereien auf, sondern blieb vollkommen gelassen. Hinata hatte indessen seinen Platz von eben eingenommen und sich neben Shino auf einen umgefallenen Baumstamm gesetzt, auf dem sich im Anschluss auch Naruto niederließ und obwohl er mit dem Rücken zu ihm saß, konnte er den Blick des Blonden deutlichst auf sich spüren. Als dieses Gefühl nach gut einer Minute schließlich noch immer nicht nachgelassen hatte, fuhr er herum und zischte dem Blonden entnervt zu: „Was?!" Dieser schrak auf, hatte mit einer solchen Reaktion wohl nicht gerechnet, fasste sich aber schnell wieder und ließ ein leichtes Grinsen seine Lippen umspielen. „Ich habe mich nur gefragt wie lange du noch mit den Stöckchen spielen willst. Ob es wohl klappt, wenn ich einen werfe und du holst ihn zurück?" Sein Feixen wurde breiter, während sich auf dem Gesicht des Inuzukas alles andere als Freude widerspiegelte. „Dann machs doch selber!" blaffte er zurück und warf dem anderen einen Stock an die Stirn, welche er sich danach sogleich schmerzend rieb. „Hey, spinnst du!?" war jedoch alles, was er moserte und kniff kurz ein Auge zusammen. Er selbst besah sich des Fuchsjungens noch ein kleines Weilchen mit finsterem Blick, ehe er auf das Mädchen daneben aufmerksam wurde, die ihn anklagend ansah. Es kam selten vor, dass er sich von ihr abwenden musste, doch genau jetzt war so ein Moment. Aber ganz gleich, wie sie ihn auch musterte, eine Entschuldigung würde er gewiss nicht schon wieder ausspucken, somal er sie eh nicht ernst meinen könnte. Mit einem Schnauben drehte er sich um und stapfte mit verschränkten Armen auf eins der Zelte zu, vor dem er sich nun, zusammen mit Akamaru, niederließ. Naruto war indessen aufgesprungen und hatte seinen Platz vor dem Holzhaufen eingenommen, bis Shino ihn dann, nach einer halben Ewigkeit wie es ihm schien, endlich ablöste und letztlich doch noch für ein Feuerchen sorgte. Der Kyuubi-Junge, der ihn von da ab die ganze Zeit „unauffällig" von der Seite musterte, dachte wohl, dass Kiba ihm noch den ein oder anderen gehässigen Kommentar an den Kopf schmeißen wollte, aufgrund seines Versagens eben, doch er tat es absichtlich nicht. Er hatte einfach keine Lust sich ständig an der Nervensäge aufzuhalten, noch dazu, wo er sich dadurch nur noch eine gewisse weitere Person zum Feind machte. Einige Sekunden lang warf er eben dieser einen prüfenden Seitenblick zu, hätte sich dies allerdings sparen können, da er mal wieder exakt dasselbe Bild vor sich sah, wie immer, wenn sie sich in SEINER Nähe befand. Und dennoch..., er musste sie wohl oder übel aus ihrer „kleinen Traumwelt" herausreißen. „Oi, Hinata!" die Angesprochene schrak auf und er selbst wartete einen Augenblick, bis er sich ihrer Aufmerksamkeit ganz sicher sein konnte, die momentan noch so ziemlich überall lag. „Ich habe vorhin mit Shino gesprochen, bezüglich der Zelteverteilung, nun, da Kurenai nicht da ist", begann er mit leicht ernster Stimme und sah sie unentwegt an. Selbst durch die Dunkelheit hindurch war genau zu erkennen, dass sich ein leichter Rotschimmer auf die Wangen des Mädchen legte, was gewiss nicht an dem Schein des Feuers lag, und auch ihr scheuer Blick zu ihrem Sitznachbarn entging ihm nicht. Wie immer durchströmten ihm bei diesem gemischte Gefühle, doch er schob sie achtlos beiseite. „U-Und?" vernahm er nach einer Weile ihre schüchterne Stimme, konnte ihr allerdings nicht antworten, da der Aburame die seinige erhob. „Ich meinte, dass es dir wohl das Liebste sei, eins für dich allein zu haben." Etwas verwundert sah sie zu ihrem Kollegen auf. „A-Aber ist das nicht z-ziemlich eng? F-Für euch drei in einem?" „Wenn möglich würde Akamaru mit bei dir unterkommen", erwiderte der Junge knapp und warf einen Seitenblick auf den Inuzuka, der den Größeren bei diesen Worten leicht anfunkelte, ehe auch er sich nun leise murmelnd dem Mädchen zuwandte. „Aber nur widerwillig..." Nach einer Minute des Überlegens lächelte die Hyuuga leicht und nickte den beiden freudig zu. „G-Gerne doch..." Noch immer etwas grummelnd strich Kiba seinem Vierbeiner indessen übers Fell, wollte sich ganz einfach nicht so recht von ihm trennen, gab es doch kein besseres Kissen und Kuscheltier als ihn, aber in dem Fall nahm er wohl wirklich zu viel Platz weg und so allein draußen schlafen lassen wollte er ihn auch nicht. Gut, daheim schlief er auch öfters im Garten, aber dort hatte er immerhin noch Kuromaru und die anderen. Weitere Zeit verstrich und die Gruppe hielt es für das beste sich endlich einmal etwas Essbares zu gönnen. Hierbei war Hinata die erste Ansprechpartnerin, da diese immer den Proviant für ihre Reisen einpackte und dabei niemals zimperlich vorging. Egal wie lange ihre Missionen auch dauern sollten, sie schleppte selten Lebensmittel mit, die nicht mindestens für eine Woche reichten - wenn nicht soagr für länger. Zwar musste er sich ein lautes Lachen immer stark verkneifen, wenn er aufs Neue einen Blick auf ihre Vorräte werfen durfte, aber letztendlich war er es ja auch, weswegen sie es nötig hatten so viel mitzuschleppen. Schließlich vertilgte er ja am meisten. Nunja,...heute allerdings... Seine Augen glitten hinüber zu dem blonden Vielfraß, der wohl mittlerweile schon die Hälfte ihres Essens in sich hinein gestopft haben musste. Mann, hätte sich der Typ nicht gestern den Bauch mit Ramen vollstopfen können, damit er heute nicht mehr so viel zu futtern brauchte?! Er seufzte schwer. Das einzig Gute an der Tatsache, dass sich der Kleinere im Sekundentakt etwas anderes in den Mund stopfte, war wohl nur, dass er so wenigstens nicht labern konnte. Und schon sollte er sich getäuscht haben... ER konnte! „Mamm, dat smöppt öft klaffe Inada!" Die Essensreste die bei diesem verunstalteten Gebrabbel durch die Luft flogen, waren unzählbar! Dieser Kerl... Und da hieß es immer er selbst hätte keine Manieren! Selbst für Hinata schien der Anblick des Blonden für den Moment unappetitlich und abschreckend. Wow, dass er das noch erleben durfte! Mit hochrotem Kopf drehte sie sich von dem Uzumaki weg, fühlte sich aufgrund seines Benehmens - wieso auch immer - anscheinend in Verlegenheit gebracht. Sie glaubte aber auch echt jedes mal, dass sie für das Tun dieses Kerl verantwortlich sei! Naruto selbst starrte indessen ungläubig in die Runde, als auf sein Gefasel hin keiner etwas erwiderte, die Gesichter jedes einzelnen hingegen Bände sprachen. „Wie wär's, wenn du, anstatt so viel in dich reinzuschaufeln, lieber nur so viel isst, wie du auch wirklich bei dir behalten kannst? Das ist ja 'ne ganze Tagesration, mit der du hier um dich schmeißt!" Hörbar schluckte der Angesprochene daraufhin den Rest, der sich noch in seinem Mund befand, hinunter und sah den Inuzuka leicht beschämt, zugleich aber auch schmollend an. Dennoch entschuldigte er sich und versprach von da ab ruhiger zu essen. Ihm persönlich hätte es gereicht, wenn der andere in Zukunft die Klappe gehalten hätte, falls er noch ein halbes 3-Gänge-Menü zwischen den Zähnen hatte, aber vielmehr hatte er wohl auch nicht vor zu tun. Zugegeben, er ging die Sache tatsächlich etwas weniger hektisch an, aber wirklich ansehnlich war das ganze noch immer nicht. Aber egal... Mit einem Schulterzucken nahm Kiba die Situation hin, aß einen letzten Bissen seines Essens und lehnte sich im Anschluss zurück, um einen genaueren Blick auf den Himmel zu werfen. Sowohl Wolken, als auch die Baumkronen verdeckten derzeit die hell leuchtenden Sterne, doch sollte seine Aufmerksamkeit eh gleich wieder woanders liegen. Verwundert, als er plötzlich Shino's Stimme vernahm, setzte er sich auf und starrte in die Runde. „Was ist eigentlich mit dem Rest deines Teams? Sicher gibt es einen Grund, weshalb du uns allein begleitest." Die Frage war an der Querkopf gerichtet, der einen Moment zu überlegen schien, wohl ebenfalls überrascht, dass ausgerechnet der Aburame gesprochen hatte. „Nunja, Sakura-chan ist auf 'ner Art Weiterbildung in Suna oder so - keine Ahnung. 'Ist irgendein Treffen der Medic-Nin, bei dem sie ein paar zukünftigen Ärzten erklären soll, wo's langgeht..." Der Blonde gähnte leise und zuckte knapp mit den Schultern. „Ich hab' nicht wirklich zugehört, als sie mir davon erzählt hat, von daher... Jedenfalls war sie ziemlich aufgeregt und tja, Kakashi-sensei... Er hat irgend 'ne komische Mission von Obaa-chan gekriegt, von der wir wohl alle nichts wissen sollen oder aber es ist einfach keine, bei der man mein Genie benötigt." Der Kyuubi-Junge grinste breit, er selbst verdrehte nur die Augen, Hinata schmunzelte und Shino.... Tja, war eben Shino. Es war also alles wie immer und dennoch... Er fragte sich echt jede Sekunde mehr, ob dies in Wirklichkeit nicht nur eine Intrige von Naruto's Team und Tsunade-sama war, um den Schreihals endlich mal für 'ne Weile los zu sein. Diese Situation wäre ihm ja so verdammt recht, wenn nicht ausgerechnet er selbst der Leidtragende wäre! Er seufzte innerlich, lächelte aber schon kurz darauf leicht. Er schien seit gestern echt den Drang zur Übertreibung zu haben. So schlimm war der Blonde ja eigentlich gar nicht und je mehr Zeit sie miteinander verbrachten, desto mehr gewöhnten sie sich sicher wieder aneinander und lernten besser miteinander umzugehen. Naja und wenn der Kleinere doch mal einen Aussetzer hatte, konnte er ihm ja immer noch eins überziehen. Nun, da der Moment gekommen war, an dem es hieß, dass Ruhe einkehren sollte, wurde es erst richtig laut. Denn gab es da ja einen bestimmten Jungen, der nur schwer und mit Gewalt von seinem Vierbeiner zu trennen war und im Anschluss einen anderen gehörig in die Mangel nahm. „Ich sag' dir eins, wenn du mir heute Nacht wieder auf die Pelle rückst, wie früher schon, wenn wir zusammen in einem Zelt gepennt haben, dann schmeiß ich dich raus!" schnaubte der Inuzuka drohend und mit erhobenem Finger und ließ sich murrend zwischen die zwei anderen Jungen sinken. Viel lieber hätte er an einer der Außenseiten geschlafen, aber da Shino auf keinen Fall neben dem Blondschopf hatte liegen wollen und er selbst sich besser nicht mit dem Größeren anlegte, blieb ihm keine andere Wahl. Er warf dem Blonden zu seiner Rechten einen letzten warnenden Blick zu und vergrub seinen Kopf anschließend in seinem Schlafsack, wälzte sich zusätzlich noch in die andere Richtung. Es wunderte ihn etwas, dass Naruto bis jetzt noch nichts auf eine seiner Drohungen zu sagen gewusst hatte, doch er war vielleicht auch einfach nur zu geschafft. Doch ganz gleich... So konnte er sich wenigstens einigen Ärger sparen. Zumindest er selbst schien schon nach dem ersten Tag ziemlich erledigt, denn kaum, dass er sich ein paar mal von der einen auf die andere Seite gedreht hatte, war er auch schon eingeschlafen und das, trotz des viel zu lauten Schnarchens des Chaos-Ninjas. * Hinata indessen fiel es alles andere als leicht etwas Schlaf zu finden. Sie war mal wieder dabei im Minutentakt ihre Hautfarbe zu ändern, während sie stets aufs Neue an die Geschehnisse des vergangenen Abends dachte. Naruto... Was er da zu ihr gesagt hatte... Nicht nur, dass es sie unsagbar glücklich gemacht hatte, es regte sie im weiteren Verlauf auch immer mehr zum Denken an. Ob sie...in Zukunft tatsächlich den Versuch sich zu ändern unterlassen sollte? Wer wusste schon, ob sie der Blonde am Ende vielleicht gar nicht mehr mochte, falls es ihr gelang sich zu verdrehen? Sie seufzte schwer und wechselte zum wiederholten Male die Seite, auf der sie lag. Im Gegensatz zu Akamaru, der kaum, dass sie das Zelt betreten hatten, eingenickt war, war sie hellwach. Es fiel ihr schwer einzuschätzen, wie viel Zeit inzwischen vergangen war, seitdem sie sich zur Ruhe gelegt hatten, aber ein paar Stunden waren es sicher. Was allerdings auch hieß, dass sie morgen total durchhängen würde, wenn sie nicht bald einschlief! Angestrengt kniff sie die Augen zusammen, versuchte jegliche Gedanken an den Blonden oder etwas anderes zu verdrängen und kuschelte sich in ihren Schlafsack. Es schien zu wirken. Sie vernahm deutlich, wie sich ihr Geist verabschiedete und es würde nur noch Sekunden dauern dann... Erschrocken fuhr sie auf, als sie plötzlich ein Poltern und kurz darauf einen leisen Aufschrei vernahm. Die Stimme der Person war tatsächlich nicht mehr als ein Brabbeln gewesen, doch da sie nun einmal wach gewesen war, hatte sie sie kaum überhören können! Einige Sekunden saß sie stocksteif und wie angewurzelt da, überlegte, ob sie nachsehen sollte, was draußen für so einen Radau sorgte, ehe sie erneut aufschreckte. Zum zweiten Male konnte sie die Stimme der Person vernehmen, unverkennbar ein Fluchen und auch das Antlitz des Trägers, zu dem sie gehörte, erschien kurz darauf vor ihrem geistigen Auge. „Naruto-kun...", flüsterte sie leise und zu sich selbst und sofort kehrte die altbekannte Röte in ihr Gesicht zurück und beide Hände krallten sich geradezu krampfhaft in den Stoff ihres Schlafsacks. Der Uzumaki war dort draußen! Wahrscheinlich allein und... Ja und...was? Ihre Lider senkten sich etwas und ein nunmehr deprimierter Ausdruck schlich sich auf ihr Gesicht. Dieses Vorhaben, was sie nun schon so lange pflegte, über das sie auch vorhin schon wieder so lange nachgedacht hatte... Konnte sie es riskieren? Naruto war ehrlich zu ihr gewesen, hatte ihr ganz einfach und ohne großes Theater gesagt, dass er sie mochte, wieso...konnte sie das dann nicht auch? Wenn sie ihn für etwas bewunderte, dann war es genau diese offene, ehrliche Art, die er immer wieder an den Tag legte. Er war immer sowas wie ein Vorbild für sie gewesen. Jemand, der ihr Kraft gab Dinge zu tun, die sie unter normalen Bedingungen nie hätte bewerkstelligen können. Vielleicht sollte sie auch diesmal genau daraus ihren Mut schöpfen...? Sie schloss für einen Moment die Augen, atmete tief durch, ehe sie wenig später entschlossen aufstand und auf den Ausgang des Zeltes zusteuerte. Bestimmt und mit nunmehr gefestigtem Blick verließ sie das „Stück Stoff" und trat nach draußen ins Freie. Ihr Körper fröstelte sofort leicht, als sie einen Hauch der kalten Nachtluft zu spüren bekam, doch ließ sie sich davon nicht weiter beirren und folgte stattdessen einem Geräusch in der näheren Umgebung. Sie brauchte ihre Byakugan nicht, um den Umriss des Jungen auszumachen, der hinter einem der Büsche umherschlich, stoppte jedoch sofort wieder, nachdem sie den ersten Schritt getätigt hatte. Was wenn er nun...nur mal „für kleine Jungs" unterwegs war? Das wäre dann wirklich ein Grund für sie, um vor Scham im Boden zu versinken. Sie war nahe dran wieder umzukehren, als sich die Gestalt jedoch wieder bewegte, allerdings in die entgegengesetzte Richtung ihres Lagers. Einen Moment lang beobachtete sie den Jungen nur, pirschte sich anschließend aber neuen Mutes an ihn heran. Wenn er sich vom Fleck bewegte, konnte er wohl kaum mit „derartigen Dingen" beschäftigt sein... So leise es ihr eben möglich war schlich sie ihm hinterher, bis der Uzumaki, scheinbar leicht verdutzt und sich am Kopf reibend, innehielt. Sie tat es ihm gleich, bebte aber innerlich und grübelte noch einmal darüber nach, ob sie die letzten Meter, die sie beide noch trennten, wirklich hinter sich bringen sollte, bis ihr ihr Körper diese Entscheidung abnahm. Kaum dass sie ihren Fuß auch nur einen Millimeter von dessen ursprünglichem Platz bewegt hatte, musste sie über einen Stein stolpern und dem Jungen vor sich so direkt an den Rücken knallen! Wie im Reflex und um das Ganze nicht noch schlimmer - oder gerade schlimmer - zu machen, krallte sie sich von hinten an ihn und sorgte synchron dazu mit einer Hand dafür, dass er schwieg. „K-Keine S-Sorge... I-Ich b-bin's nur...", brachte sie leise flüsternd und mit größter Mühe hervor, während ihr schon wieder wie wild das Blut in den Kopf schoss und diesen in ein dunkles Rot tauchte. Glück für sie, dass der andere dies, selbst wenn er mit dem Gesicht zu ihr stünde, aufgrund der Dunkelheit nicht würde sehen können. Sie schluckte schwer und spürte deutlich, wie ihr anfängliches Kältezittern immer mehr in ein nervöses Beben ihres gesamten Körpers umschlug. Sie musste etwas sagen...etwas tun, denn all zu lange würde der Junge sicherlich nicht ruhig dastehen und abwarten und überhaupt! Besser könnte es doch gar nicht sein! Immerhin, ansehen musste sie ihn schon mal nicht und wie bereits erwähnt konnte niemand sehen, wie ihr der Scham ins Gesicht geschrieben stand. Nun musste sie nur noch dafür sorgen, dass ihre Stimme die ganze Sache mitmachte und sie nicht wieder um den heißen Brei herumsülzte. „I-Ich liebe dich!" Ihre Worten wurden zu einem schier unausstehlichen Echo, was immer wieder aufs Neue in ihrem Kopf widerhallte und sie hoffte, dass es dies NUR in ihrem Kopf tat! Sie hatte das doch eben nicht wirklich gesagt o-oder? Angestrengt kniff sie die Augen zusammen drückte sich enger an die Person vor sich, von der sie sich sicher war, dass sie gerade aufgeschreckt war. Also...hatte sie es etwa doch laut ausgesprochen? Innerlich schüttelte sie wie wild mit dem Kopf. Das durfte doch nicht wahr sein! Es stimmte, sie hatte es ihm so direkt wie möglich sagen wollen, doch DAS war einfach nur plump. Sie hätte sich und ihn doch wenigstens etwas darauf vorbereiten müssen! Von da ab war sie unfähig sich zu bewegen, unfähig etwas zu sagen, die Augen zu öffnen... Am liebsten wäre sie davongerannt, doch war das Letzte, was sie wollte, vor Naruto als ein Feigling dazustehen. Dann doch lieber als Idiot. Inzwischen glühte sie förmlich und das Zittern schien auf ihren Gegenüber übergesprungen zu sein, doch zumindest kehrte dadurch Leben in ihn zurück. Beinahe fürchtete sie sich ob dieser Tatsache und erneut drängte sie alles dazu davonzurennen, doch sie blieb standhaft, löste allerdings ihre Umklammerung. Jedoch kamen beide ihrer Hände nicht weit, da sie wenig später dieselbigen, hingegen warmen des Jungen vor sich an ihnen spürte. Mit leichtem Nachdruck umfasste er eine der beiden und drehte sich langsam zu ihr um. Erst jetzt, als sie einen flüchtigen Blick vom Boden nach oben wagte, bemerkte sie den doch recht gewaltigen Größenunterschied zwischen ihnen beiden, was das erste war, das sie stutzig werden ließ. Und als dann auch noch eine komplett andere Stimme zu ihr sprach konnte sie nicht anders, als vor Schreck ihre Augen aufzureißen. Wie von allein aktivierten sich ihre Byakugan, die nun direkt in das Antlitz ihres braunhaarigen Teamkollegen starrten. „I-Ist das dein Ernst?" Kapitel 5: Schritt,... ---------------------- Sooo... Wer will darf mich schlagen, denn das Chapter könnte schon seit über einer Woche on sein, jedoch war ich immer zu faul den Schluss (ca. ne halbe Seite) fertig zu schreiben, weshalb sich das Uploaden dann ganz schön hin gezogen hat^^° Man möge mir verzeihen Û.Û Jo, ich denke doch aber, dass mir das Kapitel trotzdem ganz gut gelungen ist, auch wenn ich an einigen Stellen nicht wirklich zufrieden bin, aber egal. Ihr kriegt das jetzt einfach so vorgesetzt XD Jo, dann möchte ich mich nochmal gaaanz schnell für die lieben Kommis bedanken. Ihr seid so gut zu mir >///< So, nun genug gelabert: Wünsche wie immer viel Spaß beim Lesen^^ ********************* „I-Ist das dein Ernst?" Kaum zu glauben, dass es einmal er sein sollte, dessen Stimme zitterte. Sie wusste nicht, was sie davon halten sollte. Schier entgeistert sah er sie an, dennoch lag eine Art Hoffnungsschimmer in seinen Augen, der jedoch schon nahe dran war in Verzweiflung überzugehen, als würde er ihre kommenden Worte voraussehen. Wie immer gaben ihre Byakugan viel zu viele von den Dingen preis, die sie am liebsten gar nicht hätte sehen wollen. Schweigend wendete sie den Blick von ihm ab, schloss ihre Augen und deaktivierte ihr Bluterbe somit wieder. Ihr Kopf blieb gesenkt und nervös biss sie sich auf die Unterlippe. Wohl gleichzeitig als eine Art Vorbeugemaßnahme, damit nicht noch mehr falscher Worte ihren Mund verließen. Eine Weile lang verharrten sie beide so, stillschweigend und keiner rührte auch nur einen Finger, bis Kiba auf einmal ihre Hand wieder losließ, sodass sie die nächtliche Kälte, die sie umgab, nun deutlicher spüren konnte denn je. Sie wagte noch immer nicht ihren Gegenüber anzusehen, bekam aber dennoch mit, wie er sich grübelnd den Nacken rieb. Sicher musste er jetzt sonst was von ihr denken! Sie hatte sich bis auf die Knochen blamiert und dann war da noch... Dieser Gedanke an die angebliche Enttäuschung, die sie ihm angesehen haben wollte, ließ sie einfach nicht mehr los. Sie schrak auf, als sich die Hand, die bis vor ein paar Minuten noch die ihrige umschlossen gehalten hatte, plötzlich auf ihrem Kopf wiederfand, um dort ihre Haare durcheinander zu bringen. „Dacht ich's mir doch", erklang gefolgt darauf die schier gelassene und irgendwo auch fröhliche Stimme des Inuzuka's und endlich sah sie wieder zu ihm auf. „Aber wenn du mich schon verarschst, solltest du nicht vergessen hinterher auch über deinen gelungenen Scherz zu lachen." Sie konnte das Lächeln auf seinen Lippen deutlich erkennen und doch wollte sie es nicht so recht glauben. Dieser plötzliche Umschwung, diese Ruhe... Wo nahm er sie her? Und überhaupt... Es war nicht die Dunkelheit die sein Lachen so „verzerrte" oder? Erneut riss seine Stimme sie aus ihren Gedanken und sie zwang sich dazu ihm aufmerksam zuzuhören. „Na, wie auch immer... Sicherlich geht es eh nicht darum mir einen Streich zu spielen oder? Du suchst Naruto, hab ich recht? Um ehrlich zu sein...ich auch..." Ihre Augen weiteten sich beim Namen des Blondschopfes und erst jetzt wurde ihr wieder so recht klar, weswegen sie eigentlich hier draußen herumirrte. Naruto..., war er denn...verschwunden? Das würde auch erklären, weshalb sie nun Kiba statt seiner hier angetroffen hatte. Die wenigen Minuten, die sie noch gezögert und im Zelt verbracht hatte, waren wohl genug gewesen, damit sich der Blonde verziehen und Kiba an seine Stelle hatte treten können. „W-Wieso, wa-was ist mit ihm?" hakte sie schließlich nach und Sorge schwang hörbar in ihrer Stimme mit. „Keine Ahnung, sicher ist der Kerl nur mal aufs Klo", antwortete der Inuzuka schier desinteressiert und zuckte passend dazu mit den Schultern, nur um im nächsten Moment die Hand drohend zu einer Faust zu ballen und beleidigt zu schnauben. „Allerdings hat er mir bei dem Versuch das Zelt zu verlassen voll in die Magengrube getreten! Der Zeitpunkt, um sich zu rächen, könnte nicht besser sein! Ach..., aber vermutlich ist der Penner eh schon wieder zurück... Tse, und das alles nur, weil dieses blöde Zelt für drei so verdammt eng ist! Vor allem wenn es sich bei dem dritten Mitbewohner um Naruto handelt..." Seine Worte brachten sie dazu sich erneut Vorwürfe zu machen und wie so meist zu entschuldigen. „Tu-Tut mir leid... I-Ich hätte wohl doch einfach mit einem v-v-on euch in einem schlafen sollen..." Der Junge vor ihr seufzte hörbar und schüttelte zweifelnd den Kopf. „Mann, Mann... Mach dir nicht immer wegen sämtlichen Kleinigkeiten Vorwürfe! Wenn ich so wäre, käme ich aus meinem Selbstmitleid gar nicht mehr raus. Naruto ebenso wenig... Mal ehrlich, wir alle verzapfen zehnmal so viel Müll wie du!" Schüchtern linste sie ihn an und sah nun wieder das altbekannte ehrliche Lächeln auf seinen Lippen. Kein Vergleich zu dem davor. Sie nickte stumm, senkte ihren Blick allerdings sofort wieder gen Boden. Es fiel ihr schwer sich seiner Gelassenheit anzuschließen, denn im Gegensatz zu ihm konnte sie diese Sache nicht einfach unter den Tisch fallen lassen, auch wenn dies vermutlich das exakt Richtige war. „Was genau...", begann Kiba nach einer Weile erneut und wieder war sie gezwungen sich ganz ihm zu widmen, „...wolltest DU eigentlich von ihm?" Er klang...irgendwie verunsichert und genau das war es auch, was sie dazu veranlasste, ihn erneut direkt anzusehen. Interessiert musterte sie ihn, was ihr dieses Mal nicht einmal schwer fallen sollte, da der Junge sie keines Blickes würdigte und stattdessen stur zur Seite starrte. Über ihre Beobachtungen hinweg vergaß sie ganz auf seine Frage einzugehen und wurde erst ob seiner nächsten Worte wieder in die Realität zurückgeholt. „Doch nicht wirklich..., um ihm DAS zu sagen...oder?" Sie fühlte sich ertappt und wie im Reflex verflüchtigten sich ihre Augen, suchten verzweifelt nach etwas „Neutralem", an dem sie haften konnten. „Heh, dann hatte ich wohl recht..." Sie musste ihn nicht anschauen, um zu erahnen, dass sich schon wieder dieses mitleidige Lächeln auf seinem Gesicht breit gemacht haben musste. Warum...war das so? „I-Ich... E-Es stimmt, i-ich hatte tatsächlich v-vor es ihm zu sagen... A-Aber..." „Aber?" wiederholte der Junge nachdrücklich, wartete allerdings eine Antwort ihrerseits gar nicht erst ab, sondern legte sofort mit einer anderen Frage nach: „Hälst du das tatsächlich für eine gute Idee?" Überrascht sah sie ihn an. „W-Wie?" Er reagierte nicht. Musste er eigentlich auch nicht, wussten sie schließlich beide, dass sie seine Worte sehr wohl verstanden hatte und dennoch... Wieso...sollte es falsch sein? Nun gut, für sie selbst gab es vielerlei Nachteile, wohl der schwerwiegendste, dass der Querkopf sie danach hassen könnte, doch war dies wohl kaum etwas, worüber sich Kiba den Kopf zerbrechen brauchte. Sie schluckte leicht, überlegte, was sie ihm jetzt antworten sollte, welche Art von Antwort er erwartete, jedoch wollte ihr partout nichts passendes einfallen. „Naja,...es ist ja deine Entscheidung...", brach der Junge schließlich die Sache ab und sah nachdenklich gen Boden. „U-Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, o-ob es tatsächlich das Richtige ist..." Kaum, dass sie zu Ende gesprochen hatte, hingen die Augen des anderen erneut wie gebannt an ihr, was ihr Gesicht leicht zum Glühen brachte. „E-Es ist nur... A-Als wir heute allein unterwegs waren... Naruto-kun, e-er... E-Er hat so nette Dinge zu mir gesagt u-und mir vermittelt..., da-dass ich mir wohl ruhig etwas mehr zutrauen sollte..." So knapp wie möglich schilderte sie ihrem Kollegen die Worte des Fuchsjungen, was sie im Nachhinein jedoch stark bereute. Es war wie das letzte Mal, als sie über ihn gesprochen hatten. Mit jedem Wort, was sie sagte, schien ihr Gegenüber nervöser und angespannter zu werden. Sein Blick verflüchtigte sich und verlor sich schließlich ganz. Sie hielt es für besser das Thema einfach sein zu lassen, brach mitten im Satz ab, wurde daraufhin allerdings von dem anderen gedrängt weiter zu sprechen. Widerwillig gab sie dem nach und erneut sollte sie feststellen einen Fehler begangen zu haben. Der Satz „...er meinte es sei unnötig mich ändern zu wollen und mittlerweile denke ich das auch..." brachte ihn vollkommen um den Verstand und wütend raufte er sich die Haare, ehe er einen bedrohlichen Schritt auf sie zutrat und sie, selbst durch die Dunkelheit hindurch, verärgert anfunkelte. „Ich fass es einfach nicht!" Er klang wütend, seine Stimme ungewohnt rau und tief. „Wie kann es sein, dass du deine Einstellung nun, da Naruto dir dazu geraten hat, so sprunghaft änderst?! Die ganzen Jahre habe ich...haben wir, Shino und ich, dir gesagt, dass es nicht zwingend notwendig ist dich zu ändern, solange du mit dir selbst zufrieden bist. Du allerdings hast jedes noch so kleine unserer Worte ignoriert!" Ihre Augen weiteten sich, ihr Herz trommelte vor Aufregung und seine Worte waren irgendwie verletzend. Wieso genau, dessen musste sie sich erst noch klar werden. Doch trotz aller Mühe, die sie hatte seinen Anschuldigungen stand zu halten, lag ihr Blick wie gebannt auf ihm. War es tatsächlich die Wahrheit, die er ihr hier so offen vorhielt oder war nur seine Aufregung der Grund für ihre Unsicherheit? Die Tatsache, dass sie ihn nun schon ewig nicht mehr so außer sich erlebt hatte? Sie hatte von Beginn an deutlich spüren können, dass Naruto's plötzliches Auftauchen in Konoha ihm scheinbar arg zu schaffen machte, aber bis jetzt hatte er sich ihm und vor allem ihr selbst gegenüber immer im Zaum halten können. „Ich versteh's nicht..." Er war wieder ruhiger. Den Kopf gesenkt und schüttelnd waren seine Worte nicht mehr als ein Flüstern. „Ich bin der Meinung, dass wir dich besser kennen, als dieser Idiot... Du solltest nicht glauben, dass alles, was er erzählt, richtig ist, nur weil du so an ihm hängst... Selbst,...wenn es in diesem Fall wohl wirklich das Richtige war..." Nach allem, was er zu ihr gesagt hatte, war sie sich sicher, dass die Enttäuschung, die sie geglaubt hatte ihm entnehmen zu können, nicht nur Einbildung gewesen war. Er war es tatsächlich... Krampfhaft biss sie sich auf die Unterlippe, versuchte mit allen Mitteln sich zu beruhigen. Sie war den Tränen nahe, allerdings würde es wohl noch dauern bis sie sich ihren Weg nach draußen bahnen könnten und dennoch... Es war nur eine Frage der Zeit. Sie konnte einfach nicht verstehen, wie Kiba wegen so einer Kleinigkeit derartig ausflippen konnte! Es...war doch eine Kleinigkeit...oder? Innerlich schüttelte sie den Kopf. Ganz gleich, was es war, sie wollte sich nicht mit ihm streiten! Nicht wegen so etwas! Nicht wegen Naruto... Einem Jungen, der mit ihrer Freundschaft eigentlich rein gar nichts zu tun hatte! Sie hatte bereits zum Sprechen angesetzt, als ihr ihr Gegenüber plötzlich den Rücken zukehrte, ohne ein Wort an ihr vorbeilief und zurück auf das Lager zusteuerte. „K-Kiba-kun, bitte war-" „Die Sache geht mich nichts mehr an, klar? Mach doch was du willst!" Sie konnte ihn nicht aufhalten...oder wollte sie nur nicht? Völlig egal..., er würde vermutlich eh nicht mit sich reden lassen. Wer wusste, ob er dies je wieder tun würde, so, wie er sie angegangen war... Sie schloss die Augen, taumelte ein paar Schritte zurück bis sie an einem Baumstamm Halt fand und lehnte sich vorerst mit dem Rücken an diesen. Was sie auch dachte, der Grund für seinen Aussetzer wollte ihr einfach nicht in den Kopf. Es war eine für sie banale Sache, über die er unzufrieden gewesen war und gleichzeitig schien so viel mehr dahinter zu stecken. Je mehr sie darüber nachdachte, desto unsicherer wurde sie wieder in ihren getroffenen Entscheidungen. War es wirklich richtig gewesen Kiba in ihre Sorgen Naruto betreffend mit einzubeziehen - sich ihm anzuvertrauen? War es gut, dass sie ihm von dem Gespräch von vorhin erzählt und dank diesem ein neues, anderes Ziel für sich entdeckt hatte? Gerade hatte sie sich die Illusion gemacht nun endlich einmal etwas in ihrem Leben aufgeräumt zu haben, da wurde sie auch schon abrupt wieder von einem winzigen Ereignis zerstört. Aber...hatte Kiba am Ende recht? Jetzt, wo er ihr dies alles so klar vor Augen gehalten hatte, musste sie sich wohl eingestehen, dass sie auf die Worte des Blondschopfes in der Vergangenheit wahrhaftig mehr Wert gelegt hatte als auf die der anderen. Sie war immer der Meinung gewesen, dass es der Querkopf für richtig halten und sie bei ihrer persönlichen Veränderung unterstützen würde. Hatte gehofft, ihn dadurch zu beeindrucken, es wie er zu schaffen an mehr Aufmerksamkeit zu gelangen, doch dabei...hatte sie diese wohl schon längst. Zumindest von denen, die ihr wirklich etwas bedeuteten...ihren Freunden... Sie atmete tief durch und öffnete ihre Augen wieder, die sich sofort in dem glitzernden Himmel über ihr verloren. Sicher konnte sie es nun vergessen noch etwas Schlaf zu finden und Naruto war gewiss schon zurück beim Zelt, wobei sie diesem heute besser eh nicht noch einmal begegnen wollte. Nur kurz verweilte sie noch an Ort und Stelle ehe auch sie wieder den Weg zum Lager einschlug. Vorhin noch war sie der glücklichste Mensch überhaupt gewesen, doch nun... Was der Beziehung zu dem einen nutzte, schien der Freundschaft zu dem anderen zu schaden... * Sein Blick war stur nach vorn gerichtet, wollte er ja unbedingt vermeiden, sie heute noch einmal sehen zu müssen und dennoch nahm er seine Umgebung nur schemenhaft wahr. Innerlich hatte er eh schon wieder die ganze Zeit ihr Bild vor Augen und was er auch tat, es wollte einfach nicht verschwinden! Es war aber auch... Er hatte grundsätzlich ein schlechtes Gewissen, wenn er Hinata so anfuhr, selbst wenn dies noch so selten der Fall war. Es gab ganz einfach keinen Grund sie so fertig zu machen! Noch dazu, wo es wieder mal um eine Sache ging, aus der er sich mit Leichtigkeit hätte heraushalten können und eigentlich auch sollen. Aber was sein Kopf sagte, schien in letzter Zeit ja eh völlig egal zu sein. Ganz gleich wie oft er sich auch sagte, dass ihn das alles gar nichts angänge, im Bezug auf die beiden sah er immer rot. Wieso...musste sie sich auch so von ihm einwickeln lassen? Naruto..., der Kerl... Er und Hinata hatten doch noch nie wirklich viel miteinander zu tun gehabt. Vor allem nicht in den letzten Jahren, in denen es fast ausschließlich Team 8 gegeben hatte und doch war sie noch immer so verdammt beeinflussbar durch ihn! Er seufzte. Worüber machte er sich eigentlich so einen Kopf? Naruto war niemand, der soetwas für irgendwelche Zwecke ausnutzen würde oder könnte. Er war von Grund auf gutherzig, ein ehrlicher Kerl und starker Gegner, teilweise beängstigend stark... Er wollte gar nicht wissen, welche Fortschritte genau er in der letzten Zeit gemacht hatte... Kaum, dass er eine Minute lang vom eigentlichen Problem abgekommen war, führte er sich auch schon selbst auf jenes zurück. Es war fast wie ein Zwang, als wollte er selber nicht zulassen die Sache unter den Tisch fallen zu lassen, obwohl ihm dies doch gleichzeitig das liebste war. Entnervt schlug er sich mit einer Hand gegen die Stirn und fuhr sich anschließend mit dieser durch die Haare. Wenn er in seinem Kopf noch mehr solch verwirrende Gedankengänge einschlug, würde er bald platzen! Am Zelt angekommen zögerte er vorerst, wollte auf der anderen Seite aber keinesfalls hier draußen sein, wenn Hinata zurück kam. Falls sie... Zum ersten mal wagte er es wieder sich über die Schulter zu blicken und nach dem Mädchen Ausschau zu halten. Leicht besorgt starrte er in die Dunkelheit, wandte sich jedoch schnell wieder mit einem leichten Zähneknirschen ab. Sie würde schon klar kommen... Sie war kein kleines Kind mehr und selbst wenn...eigentlich trug er keinerlei Verantwortung für sie. Er wusste genau, dass dies nur zum Teil stimmte, schob aber den Gedanken, dass er sich diese Verantwortung stets ganz freiwillig und liebend gern selber aufbürdete, zur Seite und konzentrierte sich einzig darauf unbemerkt wieder ins Zelt zu gelangen. Er fand alles beinahe genauso vor, wie er es zurückgelassen hatte, nur dass sich ein gewisser Blondschopf nun wieder vor dem Eingang breit gemacht hatte und seelenruhig schlief. Fast war er schon froh, dass der Kerl ihn vorhin so unsanft geweckt hatte. Immerhin, so war es ihm wenigstens gelungen zu verhindern, dass Hinata ihm diese Sache gestand. Eigentlich müsste man ihn für derartige Gedanken schlagen, doch er konnte es nun einmal nicht ändern. Es war seine ehrliche Meinung. Es stank ihm ganz einfach, was sie da vorgehabt hatte! Je mehr er seinen eigenen Überlegungen lauschte, desto mulmiger wurde ihm und desto mehr wurde ihm bewusst, welche Art von Wut dies sein musste. Eine Sache, die ihm gleich noch mehr stank! „Tze...", mit einem kurzen Schnauben verschaffte er sich kurzzeitig einen freien Kopf, bahnte sich seinen Weg über den Querkopf, zurück zu seinem Schlafplatz und ließ sich dort schier geräuschlos sinken. Es folgte die selbe Prozedur, wie schon zu Beginn des abends, allerdings wollte sie diesmal einfach nicht damit enden, dass er zur Ruhe kam, im Gegenteil. Durch dieses ganze „Herumgewälze" wurde er nur noch munterer, bis er den Versuch einzuschlafen schließlich ganz aufgab. Der Gedanke daran, dass es Hinata wohl ähnlich gehen musste, brachte ihn dazu sich noch mehr Schuldgefühle zu machen und gleichzeitig gönnte er es ihr auch. Mann..., es war echt zum Verzweifeln... Eine schlaflose Nacht später sehnte er sich nur noch nach der nächsten, hoffentlich ruhsameren, aber vorher hieß es wohl erst einmal den kommenden Tag überstehen. Sofort, als sich der Aburame zu seiner Rechten rührte, zwang auch er sich dazu aufzustehen. Wie erwartet schlief der Blonde neben ihm noch. Es würde ihm eine Freude sein den Kerl aus seinen Träumen zu reißen! Nur leider...tat dies gerade ein anderer... Kaum, dass Shino den Ausgang des Zeltes auch nur einen Spalt geöffnet hatte, sprang sein weißer Vierbeiner durch diesen hinein, in die Schlafstätte der drei, wo er zu allererst einen großen Satz auf Naruto hinlegte, ehe er auf sein Herrchen überging. Er konnte ob des Keuchens des Blonden nur schmunzeln, musste sich aber schon im nächsten Moment voll und ganz Akamaru widmen, da dieser sich sonst wieder ignoriert fühlte und ihn für den Rest des Tages ebenfalls so behandeln würde. Er kraulte ihn ein Weilchen, welches Naruto genügte endlich wach zu werden, ehe er selbst schließlich den weißen Koloss von sich schob und mit ihm über den anderen hinweg nach draußen stiefelte. Kurzzeitig hatte er tatsächlich vergessen, weswegen er so müde war und eigentlich sogar, dass er es war, doch sofort, als er SIE sah, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Sie musste wohl schon eine ganze Weile wach sein. Zwar war der Himmel noch immer in ein leichtes Rot getaucht, doch lag bereits der Duft von Essen in der Luft. Noch dazu war der Boden zu ihren Füßen vor dem Baumstamm, auf dem sie saß, durch Unordnung gekennzeichnet. Wahrscheinlich hatte sie mal wieder auf ihm herumgekritzelt, um sich die Zeit zu vertreiben. Eine dumme Angewohnheit, die sie sich seit kurzem angeeignet hatte. Es verwunderte ihn ein wenig, dass ihm das aufgefallen war, sah es doch sonst eher Shino ähnlich auf so etwas zu achten, doch vermutlich war es eh nur Zufall... Sofort als sie zu ihnen hinübersah, wandte er seinen Blick von ihr ab, war sich sicher, dass sie jeden Moment dasselbe tun würde. Ihre zögerliche Stimme reichte ihm als Beweis für seine Vermutung. „M-Morgen..." Im Gegensatz zu sonst tat er es Shino diesmal gleich und nickte nur knapp, wahrscheinlich hätte er sonst sowieso zu „kalt" geklungen. Überhaupt nicht mit ihr zu sprechen war keine Lösung, das wusste er, aber er wollte es momentan auch gar nicht ändern. Dafür fehlte ihm einfach der Elan... Noch dazu wo... Er blickte sich kurz prüfend über die Schulter, wo der Querkopf, noch immer leicht verschlafen, das Zelt verließ. „Mo~ar~gen...", nuschelte er mit einem herzhaften Gähnen und streckte sich wenig später, ehe er leicht orientierungslos auf den Platz neben Hinata zutrottete. Nur aus den Augenwinkeln beobachtete er das Geschehen, war allerdings schon nach kurzer Zeit gezwungen seinen Blick erneut abzuwenden, wenn er den Verstand nicht nochmal verlieren wollte. Es war wie immer. Ihr Kopf war hochrot, nur, weil er den Mindestabstand von 2 Metern zu ihr um 1 Millimeter gebrochen hatte! Sie war nervös, aufgeregt und dennoch lag ihr schüchterner Blick, untermalt von einem verträumten Lächeln, wie gebannt auf dem Blonden. Ätzend... Seine Augen suchten Halt bei Shino, der gerade dabei war 2 leere Wasserflaschen aus einem der Rucksäcke zu kramen. Eine bessere Gelegenheit konnte er ihm nicht bieten. Ohne groß darüber nachzudenken lief er auf den Jungen zu, schnappte sich die beiden Behälter und verschwand mit den Worten „Ich mach das schon..." und seinem vierbeinigen Begleiter im Wald. Kaum, dass er eine angemessene Entfernung zum Lager erreicht hatte, wäre er auch am liebsten schon wieder umgekehrt. Nicht, dass es ihn störte Wasser zu holen oder es ihm gar mulmig war allein hier zu sein. Nein, es lag einzig und allein an dem Auslöser seines Aufbruchs. Erneut waren es der bloße Anblick der beiden und die darauf aufgekommene Wut in ihm gewesen, die ihn angetrieben hatten. Ach verdammt! „Es gibt keinen Grund für mich abzuhauen! Es gibt keinen Grund für mich wütend zu sein! Es gibt auch keinen Grund für mich eifersüchtig zu-...", er unterbrach sich selbst in seinem Gebrabbel und starrte im Anschluss erschrocken gen Boden. Wer bitte schön sagte hier etwas von „Eifersucht"?! Ok, es störte ihn, dass die beiden sich so gut verstanden, dass Hinata dem Blonden immer mehr Aufmerksamkeit schenkte, ebenso...wie dieser...ihr... Sein Blick wurde ernster, bekam etwas Nachdenkliches. Wenn er es genau nahm...hatte er es doch schon die ganze Zeit gewusst, allerdings im entscheidenden Moment immer das Thema gewechselt. Eifersüchtig... So sah's dann wohl aus..., nur...- worauf bitte?! Was hatte der Typ schon, worauf ER eifersüchtig sein müsste?! Nichts! Absolut nichts! Um so weniger Sinn ergab dies alles. „K-Kiba-kun!" Er zuckte zusammen, als jemand seinen Namen rief. SIE seinen Namen rief. Er musste sich zweimal überlegen, ob er sich jetzt zu ihr umdrehte, mit ihr sprechen wollte, hatte aber, nachdem er ihre Schritte immer lauter werden hörte, wohl keine andere Wahl. Leise seufzend wandte er sich ihr zu, sah abwesend und desinteressiert auf sie herab. „Was gibt's?" Er klang sichtlich genervt und die Wirkung, die dies auf andere machte, blieb nicht aus, da das Mädchen schon von da ab beschämt nach unten starrte. „I-Ich...", begann sie stotternd, schien aber nicht den Mut zu haben weiterzusprechen. Sein Blick fiel auf die Feldflasche in ihrer Hand. „...bin gekommen, um das Teil aufzufüllen?" vervollständigte er ihren Satz monoton und entriss ihr kurzerhand das Behältnis. „Keine Sorge, ich mach das schon, geh du nur zur-" „Nein!" Er hatte bereits zum Gehen angesetzt, als sie ihn plötzlich nicht nur durch ihre erhobene Stimme, sondern auch ihre Arme, die um einen seiner geschlungen waren, zurückhielt. Überrascht sah er sie an, sie hingegen starrte eher entgeistert zurück und ließ ihn ruckartig und mit hochrotem Kopf los, als sie sich der Situation bewusst wurde. „I-I-I-Ich meine d-das ist es nicht, we-weshalb ich hier bin... A-Also...nicht nur..." Es war lange her, seit sie das letzte mal so abgehakt mit ihm gesprochen hatte. Normalerweise stotterte sie nur noch selten, wenn sie sich mit Shino oder ihm unterhielt, beinahe gar nicht mehr... Es lag wohl...wirklich nur an ihrem „Streit" von gestern... Irgendwie war es, als wären sie einen riesigen Schritt zurückgefallen, wenn er sie hier so hörte... Sie schluckte leicht, atmete tief durch und suchte scheinbar nach den richtigen Worten. Nur kurz sah sie zu ihm auf, ehe sie sich schließlich leicht vor ihm verbeugte und um Entschuldigung bat. „We-Wegen gestern... Tu-Tut mir leid... I-Ich wusste nicht, dass... I-Ich meine..., das mit Naruto... E-Es stimmt...ich lege viel Wert auf das, was er von mir denkt und zu mir sagt, a-aber ihr seid mir genauso wichtig... I-Ich...habe wohl ganz einfach nicht auf euch hören wollen, we-weil ich dachte, es s-sei falsch..." Er schwieg. Konnte es noch immer nicht so recht begreifen, dass gerade sie sich bei ihm entschuldigte, auch wenn es das war, worauf er im Inneren gehofft und gewartet hatte. Es gab einfach keinerlei Grund dazu. Er konnte es nur wiederholen: Er war es, der einen Fehler begangen und sich eingemischt hatte und dennoch... Irgendwie... „Vielleicht ist es das...", sprach er schließlich, nach einer Minute des Schweigens, und vernahm deutlich, wie das Mädchen vor ihm leicht aufschreckte. Die Stille, die sich kurzzeitig breit gemacht hatte, war wohl nicht nur ihm so erstaunlich lang vorgekommen. Zögernd hob sie ihren Kopf wieder etwas an und starrte auf das Gesicht ihres Teamkollegen, dessen Augen irgendwo ins Leere gerichtet waren. „W-Wie meinst du das...?" erklang es schließlich schüchtern von der Hyuugaerbin und sie starrte ihn weiterhin wie gebannt an. Er selbst blieb konzentriert, nachdenklich und war stets darauf bedacht sie nicht anzusehen. „Vielleicht war es falsch, wozu Shino und ich dir geraten haben... Vielleicht hatten wir unrecht... Vielleicht hattest du recht... Aber ebenso hatte Naruto vielleicht nicht recht..." Erneutes Schweigen. Auch wenn er sie nicht direkt ansah, so war er sich doch sicher, dass sie mittlerweile nachdenklich zu Boden blickte. Er sollte recht behalten, konnte sich selbst von dem Bild überzeugen, als er seine Augen von der Stelle löste, auf die er bis jetzt fixiert gewesen war. Sie schien nicht in der Lage etwas auf seine Worte zu erwidern, weshalb er ohne zu zögern weitersprach: „Ich verspreche dir, mich zukünftig aus deinen Entscheidungen rauszuhalten. Es stimmt... Ich war nicht zufrieden damit, dass du dir Naruto's Meinung so zu Herzen genommen hast. Ich gebe zu, versucht zu haben dich von meinen Ansichten zu überzeugen...eigentlich, wollte ich das auch jetzt, aber... Es ist wohl das beste, wenn du für dich entscheidest... Letztendlich...bist es nur du, die mit den Ergebnissen leben muss, auch wenn andere mit davon betroffen sind." Unbemerkt hatte sich sein Blick gesenkt und der Hinata's wieder gehoben. Mit vor Erstaunen geweiteten Augen sah sie ihn an, was ihm erst nach gut einer Minute so richtig bewusst wurde und ihm einen leichten Rotschimmer, passend zu dem ihrigen, der schon seit geraumer Zeit auf ihrem Gesicht lag, verpasste. Zum ersten mal war es wohl er, der sich vor Verlegenheit abwenden musste, sie allerdings tat es ihm gleich und entschuldigte sich. Vermutlich, weil sie ihn so angestarrt hatte. Er wollte besser gar nicht wortwörtlich wissen, was er da schon wieder zusammengeschwafelt hatte... „Weißt du...", ihre zierliche Stimme brachte ihn dazu sie aufs neue anzusehen und auch, wenn sie ihn noch immer nicht eines Blickes würdigen wollte, es reichte ihm schon, dass sie wieder normal sprach und um einiges glücklicher wirkte, „...genau das... Ist wohl meine Schwäche... Die Schwäche vieler... E-Es ist schwierig auf eigenen Beinen zu stehen und sich für das Richtige zu entscheiden, w-wo doch die Leute um einen herum, d-die nur helfen wollen... W-wenn sie alle verschiedener Meinung sind... I-Ich will niemanden verletzen, verstehst du?" „Du hast es eben selbst gesagt...", begann er mit ruhiger Stimme und das erste mal wieder lächelnd, „... Sie wollen nur helfen, was heißt, wenn du in der Lage bist eine eigene Entscheidung zu treffen, die ganz allein auf deinen Gedanken beruht, ist das doch völlig in Ordnung. Solange du es für das beste hältst..." Sie erwiderte nichts. Sah noch immer nach unten und wirkte nun wieder stark in sich gekehrt. „Falls du dich gerade fragst,...", es war unübersehbar, dass er sie mit seiner Stimme aus ihren Gedanken riss, „...was „das beste" ist..." Zögernd sah sie zu ihm auf. „... Da gibt es keine ultimative Antwort. Sagen wir einfach es ist die Entscheidung, bei der du dir nichts vorwerfen musst." Sie wirkte verblüfft. Wieso genau, das wollte er besser gar nicht wissen. Vielleicht traute sie ihm derartige Aussagen einfach nicht zu und wenn er ehrlich war, er selbst wusste bis eben auch nicht, dass er sowas von sich geben konnte. Aber es waren eben nur seine Ansichten, die er ihr preis gab. Ob sie sie sich zu Herzen nahm oder sich eigene bildete, war eine andere Frage. Er musste ob der Verwunderung in ihrem Gesicht, die einfach nicht nachlassen wollte, leicht Grinsen und tippte ihr im Anschluss leicht gegen die Stirn. „War's das dann? Die Flaschen muss immer noch jemand füllen und ich glaube kaum, dass wir all zu viel Zeit zum Verplempern haben." Sie blinzelte ein paar mal und schüttelte leicht den Kopf, um wieder Fassung zu erlangen, ehe sie kurz darauf energisch nickte. „Äh äh, j-ja...s-sicher..." Er konnte noch erkennen, wie sie scheu zur Seite starrte, ehe er ihr wieder den Rücken zukehrte. „Oh, ähm... B-Bitte warte noch kurz..." Wieder war sie es, die ihn vom Gehen abhielt und aufs Neue wirkte sie leicht nervös. Verwundert zog er eine Augenbraue nach oben und sah sie abwartend über seine Schulter hinweg an. „We-Wegen Naruto-kun... D-Du sagtest doch, da-dass du mir helfen w-willst, n-nicht?" Sie schluckte schwer, er selbst ebenso. Allein der Name reizte etwas in ihm. Er nickte stumm und schon suchten seine Augen wieder das Weite. Sie lächelte noch leicht ehe sie weitersprach: „M-Meinst du...i-ich sollte es ihm d-doch noch sagen?" Für einen kurzen Moment hielt er den Atem an. Er wusste einfach nicht, was er ihr darauf antworten sollte. Er fühlte sich im Augenblick nicht in der Lage ihr in dieser Beziehung weiterzuhelfen, er war...zu voreingenommen - wieso auch immer - und noch dazu... Er hatte sich geschworen sich da rauszuhalten! Andererseits aber würde sie ihn wohl nicht fragen, wenn ihr nicht etwas an seiner Antwort läge und doch: Sie musste selbst wissen, was sie tat. „Ich...glaube nicht, dass ich der richtige Ansprechpartner dafür bin...", begann er zögernd, wandte sich aber dennoch wieder ganz zu ihr um. Er schwieg einen Moment, wurde von ihren interessierten, leicht enttäuschten Augen gemustert. Sie schien nicht ganz zu verstehen. Er wusste nicht, ob es gut war ihr das zu erzählen, andererseits war es genau das, was er schon seit gestern versuchte. „Weißt du... Ich schätze nicht, dass Naruto-" Ein Bellen ließ seine Worte verstummen. Sofort huschten seine Augen zu einem naheliegenden Gebüsch, aus dem wenig später wie erwartet ein gewisser jemand hervorsprang. Wie immer, wenn er in Gedanken war, hatte er ihn erst viel zu spät bemerkt und wie immer tauchte er genau im falschen Moment auf! Ein schier lautloses Knurren verließ seine Lippen und ein wenig verärgert beobachtete er den Neuankömmling lediglich aus den Augenwinkeln. „Hinata! Sa-Sa-Sag mal...", der blonde Querkopf klang sichtlich aufgeregt, wirkte außer Atem, was ihn selbst leicht nachdenklich stimmte. Es war doch nicht etwa was passiert? Das Mädchen indessen war schon wieder leicht rot angelaufen, hatte vermutlich die Befürchtung der Blonde hätte etwas von ihrem Gespräch aufgeschnappt haben können. Eine Sache, an die er selbst keinen einzigen Gedanken verschwendete, somal Naruto solche Dinge wohl eh ziemlich egal wären. „Wo hast du denn den Rucksack verstaut? Den mit dem Essen? Ich hab Kohldampf, kann ihn aber nirgends finden. Shino sagte du-" Der Junge unterbrach sich selbst, als er neben sich ein schallendes Klatschen vernahm. Auch Hinata hatte sich zu dem Geräusch umgedreht und musterte ihren Teamkollegen nun mit einer Mischung aus Sorge und Verwirrung. „A-Alles ok mit dir?" fragte der Blonde verwundert, nachdem sich der Inuzuka voller Wucht die Hand gegen die Stirn geschlagen hatte. Er hätte es wissen müssen! Wie hatte er auch nur denken können, dass es etwas Wichtiges war, weswegen der Typ hier auftauchte?! Leicht schnaubend schüttelte er den Kopf und drehte sich nun endgültig von den beiden weg. Das Gespräch mit Hinata konnte er wohl einmal mehr vergessen und es war nur noch eine Frage der Zeit, bis sie wieder aufbrechen würden. Naruto's Frage ließ er unbeantwortet, vernahm nur noch ein letztes Rufen des Blondschopfes, mit dem er sich noch einmal nach seinem Wohlbefinden erkundigen wollte. Wieder ohne Erfolg. Er warf lediglich ein kurzes „Shino wartet" in den Raum und hielt demonstrierend eine der Flaschen in die Luft ehe er mit Akamaru im Dickicht verschwand. Bereits eine gute Stunde später waren die drei dann auch schon wieder auf dem Weg zu ihrem Zielort und im Gegensatz zu gestern belagerte der Blonde seine Teamkameradin heute geradezu. Nicht wirklich von Vorteil für sein Gefühlschaos. Mittlerweile hatte Kiba sich an Shino's Seite zurückgezogen, der ihm als Sichtschutz diente und vor dem Anblick der beiden bewahrte. Zu seiner Linken fand der Braunhaarige ebenfalls etwas Ablenkung in Form Akamaru's, der von ihm gelegentlich ein paar Streicheleinheiten bekam. Mann...diese Mission war mit Abstand die ödeste seit langem. Wobei..., wenn er bedachte, mit was er sich stattdessen herumägern durfte, wären wohl zusätzliche Schwierigkeiten nur noch hinderlicher. Andererseits würden sie ihn aber vielleicht auch auf andere Gedanken bringen. Ach, ganz egal... Ändern konnte er es ja nun scheinbar eh nicht und doch fragte er sich immer mehr, was es denn sein konnte, was diese Route so „gefährlich" für normale Boten machte. Am Ende wurde er in seiner Theorie doch noch bestätigt und man hatte Naruto wirklich nur unter einem Vorwand abschieben wollen! In Gedanken versunken bemerkte er gar nicht, dass die Leute um ihn herum zum Stehen gekommen waren und nur er selbst mit gesenktem Blick weiterlief. Erst, als er kurzzeitig den Halt verlor und man ihm förmlich den Boden unter den Füßen wegzog schreckte er aus seinen Träumereien auf. Eine Hand, die ihn unsanft am Kragen packte, verhinderte, dass er stürzte und zog ihn im Anschluss wieder ein Stück zurück. Noch immer völlig perplex starrte er seinen „Retter" an, der nun, da er wieder sicher stand, von ihm abließ. „Keine Zeit zu träumen...", vernahm er die wie üblich monotone Stimme Shinos's, der in die Richtung deutete, in die er selbst bis eben hatte gehen wollen. Verdutzt wandte er sich zu dieser um und schluckte augenblicklich leicht. Es war eine riesige Schlucht, die sich ihm da vor Augen auftat. Wäre er da runtergerasselt, hätte er wohl echt ein Problem gehabt. Nicht mal der Boden war von hier oben aus zu sehen, vielmehr ein schier unendliches, schwarzes Loch. Noch einmal linste er sich kurz über die Schulter und warf seinem Teamkollegen ein dankendes Nicken zu. Er wusste, dass dies dem anderen genügen würde, somal er selbst im Augenblick eh nicht wirklich ein Wort herausbekommen würde. Zu tief saß der Schreck und von nun an würde er diesem Abgrund wohl eher ehrfürchtig entgegentreten. „Heh, endlich mal eine Herausforderung!" vernahm er wenig später die schrille Stimme des Querkopfes unter ihnen und war sich doch sicher auch etwas Anspannung in seinem Ausdruck lesen zu können. „Und nun? Sollen wir da rüber springen oder wie?" Wieder war es Naruto, der gesprochen hatte und dieses mal erhielt dieser von ihm persönlich eine Antwort, nachdem seine Augen die gesamte Klippe abgesucht hatten. „Wäre möglich...", murmelte er leise und deutete auf eine nahe gelegene Stelle am Rande des Abhangs, auf dem sich sofort auch die Blicke der anderen einfanden. Es war unverkennbar, dass das die eingestürzte Brücke sein musste, von der Gondaime-sama gesprochen hatte, was allerdings auch heißen musste, dass sich der Schwierigkeitsgrad ihrer Mission erst ab hier so richtig veränderte. Dennoch sah er das Ganze im Gegensatz zu Naruto noch immer nicht als wirkliche „Herausforderung" an. „U-Und nun? Wie kommen wir dann jetzt weiter?" Hinata's schüchterne Stimme durchbrach die Stille und alle Augen wanderten abwartend zu Shino, der inzwischen eifrig die Karte, die er von Tsunade-sama erhalten hatte, studierte. Kurz passierte gar nichts, doch endlich hob der Aburame eine Hand und zeigte in eine Richtung etwas westlich von ihnen. Alles jedoch, was sich dort befand, war ein Berg, über den sich ein Wasserfall seinen Weg in die unendliche Tiefe bahnte und der mit der anderen Seite der Schlucht verbunden war. Es war allerdings nur ein recht schmaler Pfad dem man ihnen da zum Wandeln bot und dessen Oberfläche wohl von dem herabplätschernden Wasser auch ziemlich rutschig sein musste. Sie kamen wohl nicht drumherum schon jetzt einen Teil ihres Chakras einzusetzen und zu konzentrieren. Plötzlich schoss ihm etwas ganz anderes durch den Sinn - Akamaru. Hm...dieser müsste sich wohl einen eigenen Weg nach drüben suchen, vielleicht konnte er sich ja über den Berg auf die andere Seite kämpfen? Wohl ebenfalls eine Option für sie, wenn nicht sogar die bessere... „Über den Berg oder an der Seite entlang?" sprach Kiba nun seine Gedanken laut aus und sah erneut abwartend zu Shino. „Über..." Etwas verwundert zog er eine Augenbraue in die Luft, nahm die Entscheidung des anderen aber dennoch mit einem Lächeln hin. Es konnte ihm nur recht sein, selbst, wenn dieser Weg auf den ersten Blick als der umständlichere erschien, sicherer war er gewiss. Die vier tauschten ein paar letzte Blicke miteinander und ein Bellen Akamaru's kündigte schließlich den Aufbruch an. Zum Leidwesen der anderen fiel es dem Vierbeiner doch recht leicht sich einen Weg nach oben zu bahnen, ihm selbst daher auch, da er es sich seit langem mal wieder auf seinem Rücken bequem gemacht hatte. Hehe, es hatte eben doch nur Vorteile ihn bei sich zu haben! An der Spitze angekommen konnte er es sich nicht verkneifen den anderen frech entgegenzugrinsen, während sie sich an der Felswand nach oben kämpften. Naruto war der erste, der an seiner Seite auftauchte, schien allerdings auch nicht wirklich Bock gehabt zu haben sein Chakra für wichtigere Dinge aufzusparen. Eine leichtfertige Aktion, wenn man ihn fragte, aber allem Anschein nach hatte der Typ ja sowieso genug davon. Keiner von ihnen konnte es auch nur ansatzweise mit den Chakrareserven des Blondschopfes aufnehmen. Ein Fakt, über den er sich schwarz ärgern konnte, es aber schon lange nicht mehr tat. Seine Stärken lagen woanders. Es kam nicht auf die Menge an, sondern wie man das Vorhandene nutzte. Wenig später hatte es dann auch der Rest seines Team- jedoch mit bloßer Muskelkraft - geschafft, sodass sie sich nun wieder an den Abstieg, der beinahe noch mehr Koordination verlangte, allerdings ebenso reibungsfrei verlief, machten. Die Klippe und zerstörte Brücke hinter sich lassend zog die kleine Gruppe weiter und aufs Neue ordnete sich alles so an, wie wenige Minuten zuvor - naja, oder beinahe. Der Punkt jedenfalls war, dass sich Naruto abermals nicht von Hinata lösen konnte! Er wollte besser gar nicht wissen, über was die beiden die ganze Zeit tratschten, aber gewiss konnte es nur um die Fortschritte gehen, die der Fuchsjunge während seiner Traningsreise gemacht hatte und um den Ärger, der vor wenigen Wochen in Suna geherrscht hatte. Tze, es gab ganz einfach zu viel Schwachsinn, den er ihr auf die Nase binden konnte. Shino lief indessen wieder an der Spitze und führte ihr Team an, während sich Kiba mit seinem Vierbeiner hatte zurückfallen lassen. Der perfekte Platz, um die beiden „Turteltauben" im Auge zu behalten, womit er nun genau das tat, was er vorhin hatte verhindern wollen. Er seufzte leise und grummelte eine ganze Weile vor sich hin. Er hatte gesagt, er würde sich raushalten! Er durfte sich nicht einmischen, er-... Seine Augenbraue begann bedrohlich zu zucken, während er vor sich verfolgte, wie Naruto seiner Kollegin ziemlich anschaulich demonstrierte, wie ihn einmal ein gewisser „XY" in die Mangel genommen hatte. Grinsend hatte der Blonde einen Arm um ihren Körper geschlungen und erklärte dazu. Nur zu deutlich konnte sich der Braunhaarige den Ausdruck im Gesicht des Mädchens vorstellen. Hochrot wie immer würde sie sein, verlegen, geschockt und gleichzeitig im Inneren doch zufrieden mit sich und der Welt - zum Kotzen! „Aua!! Sp-Spinnst du?!" Ein Schrei Naruto's erschallte, nachdem sich Kiba seiner angenommen hatte. Im Eilschritt war er auf die beiden vor sich zugelaufen und hatte den Blonden im Vorbeigehen am Nacken gepackt mit sich gezogen, vorbei an den erstaunten - und von Hinata's Seite aus wohl auch geschockten - Gesichtern seiner Teamkollegen. „Verdammt, was soll das?!!" fluchte der Blonde und schaffte es schließlich doch noch sich von dem Größeren loszureißen, der ihn nun ebenso anfunkelte, wie er ihn. „Hör einfach auf sie die ganze Zeit in Beschlag zu nehmen, ok? Sie hat die letzte Nacht kein Auge zugetan und braucht daher gewiss keine Nervensäge wie dich, die sie die ganze Zeit belagert!" zischte er dem Querkopf zu, der im ersten Moment verblüfft zurückwich und für den Bruchteil einer Sekunde bereute, was er getan hatte. Allerdings wirklich nur für einen Bruchteil. „Aber sie-" „Sie ist nur höflich! Sie würde dir nie auf die Nase binden, dass du sie störst!" Der Kleinere sah ihn nunmehr skeptisch an, ließ die Diskussion jedoch nach einem kurzen Schnauben fallen und verschränkte verärgert die Arme vor der Brust. In ihm selbst indessen bahnte sich gerade eine eben solche an. Er konnte eigentlich mit sich zufrieden sein, immerhin hatte er in nur einer Minute eine Ausrede erfunden, die nicht einmal unlogisch klang und so dafür gesorgt, dass der Blonde vorerst Ruhe gab und dennoch... Er hatte sich MAL WIEDER sinnlos eingemischt! Aus seinen Augenwinkeln bemerkte er schließlich wenig später die abwartenden Blicke der anderen beiden, die nun schweigend auf den Kampfhähnen lagen. So verharrten sie nun einen Moment, unter den prüfenden Augen ihrer Kollegen und besonders die des Mädchen hatten es ihm angetan. Sie würde es nicht zugeben, aber es war ihr nicht recht, dass er sich eingemischt hatte. Dieser Hauch von einem Vorwurf, der ihrem Gesicht inne lag, reichte ihm als Beweis. Unzufrieden mit sich selbst sah er gen Boden, zwang sich erst wieder einen der anderen anzusehen, als ihn eine Stimme schier dazu aufforderte. „Und nun? Sollen wir da etwa auch noch hoch?!" Normalerweise war Naruto der Letzte, wegen dem er sich aus seinen Gedanken reißen ließ, doch seine Worte verwirrten ihn. Wo bitte schön wollte er...? Ein kurzer Blick als Antwort genügte. Er hatte in seiner Wut von vorhin gar nicht bemerkt, auf was er eigentlich zugesteuert hatte und so die gigantische Felswand, die sich wenige Meter vor ihnen über das komplette Gebiet erstreckte, überhaupt nicht gesehen. Er schluckte leicht, studierte jeden einzelnen Riss, der das gewaltige Mauerwerk zierte, und sah sich im Anschluss mit schlimmen Befürchtungen im Hinterkopf und eine Antwort abwartend über die Schulter. Er bezweifelte, dass sie dort so einfach hochkommen würden, denn die Umschreibung „Mauer" passte eigentlich ganz gut. Es gab kaum einen Felsvorsprung, an dem man sich hätte festhalten können, geschweige denn einen kleinen zum Ausruhen. Sie würden auf dem Weg zur Spitze also ihr komplettes Chakra einsetzen müssen und selbst dann war nicht sicher, ob sie es schaffen würden. Dieses Ding war einfach...viel zu hoch! Noch dazu war es schwierig einzuschätzen, ob das, was er da erspäht hatte, wirklich der Gipfel des Ganzen gewesen war. Am Ende schien es nur so und hinter dem wohl einzigen Vorsprung verbarg sich noch einmal so ein Monstrum von Berg! Zusätzlich... „A~ch, am Ende auch egal! Das packen wir mit links!" Wie immer konnten derartige Worte nur von dem Blonden stammen, der einmal mehr nur so vor Optimismus strotzte. „Hallo? Hast du dir das Ding mal angesehen?! Das ist riesig! Willst du tatsächlich dein gesamtes Chakra an dem Teil verschwenden? Wer weiß denn, ob wir es da oben nicht für was ganz anderes brauchen können? Davon mal abgesehen glaube ich kaum, dass es einer von uns überhaupt da hoch packt! Naja...mit Ausnahme dir vielleicht..." Zugegeben, es hatte ihn einige Überwindung gekostet diese letzten Worte über die Lippen zu bringen, aber es half wohl nichts die Augen zu verschließen. Sie alle wussten, dass der Querkopf eine schier unerschöpfliche Quelle an Chakra in sich trug. Trotz dessen, dass der Hundejunge seinen Blick inzwischen gesenkt hatte, entging ihm nicht, wie ihn sein Gegenüber fragend anblinzelte. Jedoch nicht für lang, denn einen Moment später sah auch er gen Boden. „Da hast du vielleicht recht...und trotzdem...", seine ungewohnt nachdenkliche Stimme verlor sich, dennoch wurde die kurz darauf eingetretene Stille schnell wieder von Shino gebrochen. „Es ist gewiss der schnellere Weg... Aber wohl leider auch keinerlei Option für uns. Kiba hat recht und selbst, wenn wir es schaffen könnten, für Akamaru ist das unmöglich." Die anderen, sichtlich erstaunt über die Worte des Aburamesprösslings, starrten nun abwechselnd zwischen diesem, Akamaru und der Felswand hin und her, ausgenommen Kiba, dessen Augen ganz auf dem Jungen ruhten. Es war gut zu wissen, dass zumindest noch ein anderer, außer ihm selbst, an den Vierbeiner dachte. Er hatte exakt das ausgesprochen, was auch ihm eben durch den Kopf geschossen war und damit war wohl nun auch entschieden, was sie tun würden. „Gut..., dann sucht ihr euch am besten einen geeigneteren Weg nach oben" Reflexartig riss ein jeder seinen Kopf zu Naruto um, der soeben dabei war seine Ärmel an beiden Seiten nach oben zu krempeln und herausfordernd die Felswand zu mustern. Das konnte doch wohl nicht sein Ernst sein! „Hast du eben nicht zugehört?! Wir haben gesagt, dass es nicht geht!" „Du hast selbst gesagt, dass ich es schaffen kann oder?" Ihm versagte die Stimme, während er noch immer mit einer Mischung aus Wut und Fassungslosigkeit auf den Blonden starrte, dessen Augen voller Tatendrang funkelten. So sehr er auch nach einer vernünftigen Erklärung für dessen Verhalten suchte, er fand keine. Der Kerl war einfach total bescheuert! „Wenn mir auf diesem öden Trip schon mal eine Herausforderung vor die Füße fällt, dann sollte ich sie auch nutzen oder? Sicher ist die ganze Sache auch ein klasse Training!" Nicht zu fassen! Der Idiot laberte tatsächlich noch genau den gleichen Bockmist wie früher! Nur gut, dass er selbst bis jetzt - im Gegensatz zu einigen anderen - nicht einen Moment lang daran gezweifelt hatte, er würde noch genauso kindisch sein! „Tse,...mach was du willst...", schnaubte der Inuzuka schließlich und steuerte kopfschüttelnd auf Shino zu, entriss diesem kurzerhand die Karte und schlenderte im Anschluss ohne ein genaues Ziel vor Augen in eine Richtung entlang der Felswand. Akamaru tat es ihm gleich. ******************* Achja, da gehn sie nun hin... Ich sag schonmal im Vorraus, dass ich keinerlei Ahnung hab, wann das nächste Chapter kommt, da ich mir über den weiteren Verlauf der Story noch nicht ganz im Klaren bin. Eigentlich hatte ich alles ziemlich sicher im Kopf, doch nun... Ich weiß einfach nicht, wie oder ob ich das Team nun aufteilen soll. Wer mag kann mir ja mal seine Meinung dazu äußern, vielleicht hilft's.^^ Wie auch immer, ich versuche zuzusehen, dass ich mich schnell für eine Sache entscheide, damit ihr bald wieder was zum Lesen habt^^ Na dann, bis zum nächsten Chapter! Kapitel 6: der... ----------------- Achja~, endlich habt ihr wieder was zu lesen XD Bei mir wird echt jedes Kapitel länger, denn schon wieder habe ich mich selbst übertroffen, auch wenn ich nicht wirklich zufrieden mit dem bin, was ich hier geschrieben habe. Keine Ahnung...bildet euch einfach ne eigene Meinung, ja? Joa, sonst bleibt wie immer nicht viel zu sagen, außer dass ich mich nochmal für eure Kommis bedanken wollte. Thx *euch alle drück* ^-^ Na dann, all denen und auch den "stillen Lesern" wünsche ich (hoffentlich) viel Spaß beim Lesen^^ ************ „K-Kiba!" mit einem letzten verzweifelten Rufen versuchte sie noch ihren Kollegen zurückzuhalten, doch wie zu erwarten war - erfolglos. Wieso musste er auch so verdammt...stur sein?! Allerdings war er da wohl keine Ausnahme, wie sie wenig später anhand des Bildes ausmachen konnte, welches ihr der Blondschopf bot. Auch er hatte ein kurzes Schnauben von sich gegeben, ehe er die Felswand ein Stück nach oben geklettert war. „Naruto-kun, b-bitte...!" Sie brach ab, wandte sich stattdessen hilfesuchend an Shino, der die Sache bisher eher schweigend mitverfolgt hatte. „T-Tu doch was..." Es war keine Aufforderung, eher eine Bitte, die sie an ihn äußerte, jedoch sagte er auch daraufhin noch immer nichts, beobachtete stattdessen weiterhin gebannt den Blonden dabei, wie dieser sich seinen Weg empor bahnte. Es waren Momente wie diese, in denen sich das Mädchen wünschte, ihr Kollege wäre etwas gesprächiger oder zumindest soweit zu durchschauen, dass man erfuhr, ob er einem denn überhaupt zuhörte. „Er wird nicht oben ankommen...", erklang seine monotone Stimme schließlich doch noch wie aus dem Nichts und sofort riss sie wieder den Kopf zu ihm herum. Etwas fragend sah sie ihn an. Wie meinte er das jetzt schon wieder? Traute er Naruto das Ganze einfach nur nicht zu oder...? Sie wollte die Wahrheit besser gar nicht wissen, selbst, wenn sie noch so auf eine Antwort brannte. „Es ist besser, wenn du erstmal nach Kiba siehst... Unsere Gruppe muss zusammen bleiben. Ich habe die Karte soweit im Kopf und komme nach, wenn ich hier fertig bin..." Mit jedem seiner Worte wurde sie etwas skeptischer, hielt es aber dennoch für besser ihm nicht zu widersprechen, war sein Vorhaben, das Team zusammenzuhalten, ja ganz in ihrem Sinne. Sie nickte wortlos und wandte sich, nach einem letzten sorgenvollen Blick auf Naruto, der Richtung zu, in die vor wenigen Minuten der Inuzuka verschwunden war. Und „verschwunden" war definitiv das richtige Wort, denn schon jetzt war er aus ihrem Blickfeld wie weggefegt. Aber kein Wunder, er hatte Akamaru und sicher machte er auch seinen Frust durch Bewegung wett. Sie musste sich also ebenso beeilen und würde wohl nicht drumherum kommen ihre Byakugan einzusetzen. Gesagt getan. Ihr Kekkei Genkai aktiviert hatte sie schon bald die Spur zu dem Gesuchten aufgenommen, der sie jetzt nur noch zu folgen brauchte. * Es war doch echt unfassbar! War er einfach nur zu bescheuert eine Karte zu lesen oder unterschied sich das Teil wirklich komplett von ihrer Umgebung?! Ein Seufzen, gefolgt von einem verärgerten Knurren und zum wiederholten Male faltete und drehte er das Stück Papier in seinen Händen. Doch ganz gleich, was er auch tat, es wollte einfach nicht so aussehen, wie es sollte! Mittlerweile war er instinktiv ein paar mal abgebogen, in der Hoffnung, irgendwann würde das Ganze wieder mit der Karte übereinstimmen, bisher allerdings ergebnislos. Naja,...dann musste er seinem Bauch wohl auch weiterhin vertrauen. Solange er noch genügend dieser Klippen und Täler um sich hatte, konnte er wohl kaum falsch sein, denn die Grenze zu Iwagakure war schätzungsweise gerade mal noch einen halben Tagesmarsch entfernt. Achtlos knüllte er das Papier zusammen und stopfte es sich im Anschluss in seine Tasche. Noch einmal stöhnte er genervt auf und widmete sich dann zum wiederholten Male mit seinen Problemen an den letzten übrig gebliebenen seiner Gefährten. „Echt nicht zu fassen, dass jetzt nur wegen diesem Schwachkopf wieder jeder macht, was er will... So schaffen wir es nie rechtzeitig bis nach Iwagakure! Mann..., eigentlich wäre das die ideale Chance für unser Team gewesen den Idioten einfach zurückzulassen..." Der Vierbeiner erwiderte daraufhin nichts. Überhaupt hatte der Junge den Eindruck sein Hund würde ihm gar nicht zuhören, starrte sich nur des Öfteren schier bedrückt über die Schulter. Er folgte dem Blick des Kleineren, wandte sich allerdings schnell wieder mit einem Grummeln ab. „Wenn du weiter so schaust, machst du mir auch noch ein schlechtes Gewissen! Ich weiß, ich hätte nicht gehen sollen, aber..." Leichte Verzweiflung schwang in seiner Stimme mit und urplötzlich machte er Halt. Noch einmal sah er zu seinem Freund hinunter und noch immer funkelten zwei große Augen voller Reue zurück. „Ach, na gut... Dann warten wir eben!" Mit verschränkten Armen lehnte er sich gegen eine nahe gelegene Felswand und studierte den Weg, der noch vor ihnen lag. Er wollte weiter, hatte keine Lust zu warten und doch wusste er, dass dieses Vorhaben total sinnlos war. Er erhöhte damit nur das Risiko den Rest seiner Gruppe komplett zu verlieren und außerdem war es eh Shino, der das Schreiben bei sich trug, sodass es für ihn allein keinen Sinn machte sich zu beeilen. Die Zeit verstrich und das Limit von zehn Minuten, das er sich insgeheim gesetzt hatte, war längst überschritten, doch es konnte sich wohl nur lohnen zu warten, denn eben weil Shino die Rolle hatte dürfte er wohl früher oder später hier aufkreuzen. Der Wind drehte sich zu ihrem Gunsten, wehte er nun ja genau aus der Richtung, aus der die beiden Ausreißer vor wenigen Minuten selbst gekommen waren und endlich! Er war sich sicher einen ihm bekannten Geruch wahrnehmen zu können, ebenso wie seine Begleitung. Es brauchte nicht viel ihn jemandem zuzuordnen, er würde ihn unter tausenden erkennen. Doch ganz gleich... Es machte ihn stutzig, dass ausgerechnet sie es war, die ihnen folgte - und dann scheinbar noch allein... Tse, na toll! Wenn Shino jetzt tatsächlich mit der Flachpfeife zurückgeblieben war, konnte ihr Trupp ja noch immer nichts anderes tun, als zu warten. Klasse Aussichten... Es dauerte nicht lang tauchten die Umrisse des erwarteten Mädchens in der Ferne auf, bis sie schließlich bei den zwei Gesuchten zum Stehen kam. Etwas aus der Puste brauchte sie zuerst einen Moment, um wieder zu Wort zu kommen, war sich jedoch um ein kurzes Lächeln nicht verlegen. Sofort wandte er seinen Blick daraufhin von ihr ab und starrte stattdessen noch einmal auf den Pfad, der hinter ihr lag, in der Hoffnung er hätte vielleicht nur etwas übersehen, doch vergebens. „E-Es war gut, dass ihr zwei gewartet habt... I-Ich hatte schon Angst euch gar nicht mehr einzuholen." Noch immer lag dieses erleichterte Lächeln auf ihren Lippen, doch ebenso noch immer konnte sie ihn damit nicht anstecken. „Was ist denn kaputt, dass ausgerechnet DU hier auftauchst? Wo verdammt ist Shino, der Freak?" Seine Worte veranlassten sie dazu ihre Augen schlagartig zu Boden zu richten, allerdings verweilten sie nicht lange dort, sondern blickten zurück in die Richtung, aus der die anderen hoffentlich bald kommen würden. Ein misslungener Versuch ihm weiszumachen seine Worte hätten sie nicht verletzt. „S-Shino-kun sagte ich s-solle dir folgen... Er wollte mit Naruto-kun na-nachkommen." Er seufzte leise und sprach dann wieder mit schier desinteressierter Stimme: „Naja,...ist ja auch egal... Hauptsache die kreuzen hier überhaupt noch auf. Wir haben nicht ewig Zeit!" Sie nickte stumm, ließ sich neben Akamaru sinken und schwieg ab da auch weiterhin. Er indessen hatte seine Augen starr auf einen nahe gelegenen Baum gerichtet achtete aber dennoch darauf sie stets aus den Augenwinkeln beobachten zu können, dabei immer der Versuchung widerstehend sie direkt anzusehen. Er hätte zu gern gewusst, warum sie nicht bei dem Blonden geblieben war. Normalerweise würde sie ihn doch nie freiwillig zurücklassen oder? Ihren Worten zu urteilen allerdings lag es einzig und allein an Shino, dass sie dennoch hier war. Sicher hatte sie sich ihm einfach nur nicht widersetzen wollen. Noch dazu, weil sie dafür eine angebrachte Erklärung gebraucht hätte. Tze... Wie hatte er auch nur eine Sekunde glauben können der Grund für ihr Kommen wäre ein anderer? Je mehr Zeit verging, desto größer wurde in ihm der Verdacht, dass es wohl sinnlos war noch länger an Ort und Stelle zu verweilen. Eine Wahl allerdings hatten sie wohl kaum. „V-Vielleicht sollten wir umkehren..." Er hätte nicht gedacht sie heute noch einmal sprechen zu hören, entsprechend war auch die Verwunderung, mit der er sie nun musterte. Ihr Vorschlag jedoch verpasste ihm schnell wieder eine eher nachdenkliche Miene. Angesichts der nahenden Nacht allerdings, blieb ihnen beinahe nichts anderes übrig. Würden sie jetzt loslaufen, könnten sie es in der Zeit bis zur völligen Dunkelheit noch locker bis zu den zweien schaffen. Er gab sich mit einem kurzen Nicken geschlagen, stieß sich von der hinter ihm liegenden Felswand ab und wollte soeben einen Schritt in die nötige Richtung einschlagen, als ihn etwas zurückhielt. Wie gebannt stand er da und war einmal mehr ganz auf den ausgeprägtesten seiner Sinne konzentriert. „Riechst du das auch?" Aus den Augenwinkeln konnte er mitverfolgen, wie sich das Mädchen fragend zu ihm umwandte und anschließend ihre Nase gen Himmel streckte, für einen Moment die Augen schloss. Jedoch gab sie den Versuch den besagten Duft zu erhaschen schnell wieder auf und schüttelte nur leicht den Kopf. „Was meinst du?" Gedankenverloren blickte er gen Boden und überlegte, ob oder wo er diesen Geruch schon einmal wahrgenommen hatte, fand aber keine Antwort. Er war sich sicher, er war ihm gänzlich neu. Er musste zugeben, es verwunderte ihn etwas, dass das Mädchen es nicht riechen konnte, erfüllte er doch schier das gesamte Gebiet und schien immer stärker zu werden. Nur einer konnte ihn davon überzeugen, dass er sich das alles nicht nur einbildete. Akamaru schnupperte auch schon seit geraumer Zeit nach dem süßlichen Duft und ließ es sich wohl auch nicht nehmen diesem zu folgen. „Hey!" Erschrocken sah er dem Ausreißenden nach, versuchte ihn noch mit weiterem Rufen zurückzuhalten, jedoch ohne Erfolg. Es half wohl nichts. Ein paar ausgetauschte Blicke mit Hinata und beide nahmen die Spur zu ihrem flüchtenden Gruppenmitglied auf. Es war wohl besser ihn nicht aus den Augen zu verlieren, denn aufgrund des Duftes, der sie umgab, hatte er echt Angst er könnte nachher den Geruch seines Freundes nicht mehr daraus herausfiltern. Naja, aber wenn es wirklich so war, dass sein Kumpel die Quelle des Ganzen suchte, würden sie ihn ganz sicher wiederfinden. „Ich rieche es jetzt auch", erklang nach einer Weile die schüchterne Stimme des Mädchens und mit einem knappen Nicken deutete er ihr, dass er verstanden hatte. Da ansonsten weitere Kommentare ihrerseits ausblieben, vermutete er, dass auch sie keine Ahnung hatte, was diesen Duft verströmte, um so mehr brannte er darauf endlich eine Antwort auf diese Frage zu finden. Hn, es hatte eben doch was für sich, dass Akamaru ausgerissen war. Andernfalls wäre er wohl dumm gestorben. Endlich machte das weiße Fellbüschel halt und je weiter sie zu besagtem aufschlossen, desto langsamer wurden sie. Schon von weitem erfuhr man, was hier so duftete, erhielt durch ein Näherkommen nur noch einmal Bestätigung. „Tse! Und dafür hast du jetzt so 'nen Aufstand gemacht? Seit wann bist du unter die Vegetarier gegangen?" Leicht angesäuert aber dennoch mit einem Grinsen wuschelte er dem Vierbeiner kurz freundschaftlich über den Kopf und widmete sich anschließend wieder ganz dem Bild, was vor ihm lag. Eine riesige Grünlandschaft ihnen zu Füßen, übersät mit ein und derselben Pflanzenart, einer seltsamen Blume in einem matten Grau, von der er selbst noch nie eine zu Gesicht bekommen hatte. Mann o Mann und deshalb waren sie nun hier her gerannt? Aber zugegeben, es war schon recht beeindruckend, dass in diesen kargen Bergländern so üppige Grünflächen anzutreffen waren. Vielleicht war auch genau das der Grund, weshalb er diese Sorte noch nie woanders gesehen hatte? Die Wälder Konoha's bildeten mit ihrem Pflanzenreichtum das komplette Gegenteil zu den Felslandschaften Iwagakure's. Von daher konnte es schon sein, dass dies ein Gewächs war, das man nur hier antreffen konnte. Innerlich den Kopf schüttelnd überlegte er, weshalb er sich darüber eigentlich solche Gedanken machte. Weder interessierte er sich für irgendwelches Grünzeug, noch war er eine Art Bio- oder Geologe. Ein paar wichtige Heilkräuter kannte er, der Rest ergab sich. Alles, was nicht essbar war, konnte ihm gestohlen bleiben und von Dingen, die er nicht kannte, ließ er die Finger. Noch dazu waren diese Teile hier eh nichts, woran man sich lange aufzuhalten brauchte, nicht wenn es nach ihm ging. Die Farbe sprach für sich, die Blüte war winzig, nichts besonderes und die gezackten Blätter sahen eher aus, als wären sie eben unter einen Zerhexler gekommen. Total langweiliges Unkraut eben... „Sie sind schön, nicht?" Einmal mehr war es Hinata's Stimme, die die Stille durchbrach, wenn auch mit nicht mehr als einem Flüstern. Leicht verwundert sah er zu dem Mädchen, welches mittlerweile in die Hocke gegangen war, um die Blumen etwas genauer bestaunen zu können, hinab, tat es ihr im Anschluss gleich und begab sich auf ihre Ebene. Vielleicht sah sie ja von dort unten etwas, was ihm bisher entgangen war? Doch Fehlschlag. Noch immer war es nur das selbe fade Gewächs. „Findest du?" fragte er schließlich und warf ihr einen skeptischen Seitenblick zu. Ein stummes Nicken folgte, während ihre Augen weiterhin wie gebannt auf dem Grünzeug lagen. Er indessen zog grübelnd eine Augenbraue in die Luft und rieb sich den Hinterkopf. Sie sollte ihre Meinung haben, aber er konnte sie weiß Gott nicht teilen. „Aber sie riechen gut" Eine Sache, bei der er ihr endlich einmal zustimmen konnte. „Stimmt..." Die beiden tauschten ein kurzes Lächeln, ehe zumindest Hinata's Blick wieder auf die Pflanze fiel. Tse, das Teil schien ihr echt zu gefallen... Er beobachtete noch eine Weile schweigend, wie ihre Hand ein paar der Blätter liebkoste und aus einem ihm unbekannten Grund hätte er das noch stundenlang tun können, aber nichtsdestotrotz... „Wir sehen dann wohl besser endlich zu in die Hufe zu kommen, sonst können wir es echt vergessen die anderen heute noch zu erwischen." Nur ungern, wie es schien, stimmte sie ihm zu, tat es aber dennoch mit einem stummen Nicken. Gerade war sie dabei aufzustehen zuckte sie auch schon, gefolgt von einem leisen Aufschrei, wieder zusammen. Nun gut, „Aufschrei" war vielleicht ein zu großes Wort, weshalb er sich auch keinerlei Sorgen machte, erkundigte sich aber vorsichtshalber doch, was los war. „Hey, alles klar?" Abwartend stemmte er die Hände in die Seiten und sah von oben auf sie herab. Nachdem ihrerseits ein verschwiegenes Nicken folgte, wollte er die Sache zuerst einfach fallen lassen, als er jedoch bemerkte, dass sie eine ihrer Hände mit der anderen gegen ihren Körper presste, wurde er stutzig. Einmal mehr begab er sich auf ihre Höhe und hakte, mehr Druck in der Stimme, nach: „Du hast doch was. Na los, zeig schon her!" Sie zögerte, was jedoch nichts war, wovon er sich abhalten ließ. Mit einem leisen Seufzen griff er nach ihrer Hand und nahm sie einmal genau unter die Lupe. Er war sich sicher sie hätte sie ihm früher oder später auch freiwillig vorgezeigt, aber er hatte jetzt einfach keinen Bock auf Spielchen, die alles sinnlos in die Länge zogen. Wie sich herausstellte war es ganz gut gewesen sich die Sache mal selbst anzuschauen. Sie blutete. Keine Ahnung, wie sie das jetzt angestellt hatte, Fakt war nur, dass sie es tat und das nicht zu knapp. „Wie hast du das denn jetzt hingekriegt?" sprach er seine Gedanken sofort laut aus und sah sie fragend an. Die Angesprochene allerdings schüttelte nur leicht den Kopf. Vermutlich hätte er seine Frage anders stellen sollen, sagte die Röte auf ihrem Gesicht ihm ja schon wieder, dass ihr die ganze Sache ziemlich peinlich sein musste. „I-Ich hab ja eigentlich gar nichts gemacht, nur..." Ihr Blick fiel zurück auf das Pflänzchen und auch er zog es vor es sich noch einmal genauer anzuschauen. Vorsichtig schob er ein paar der Blätter zur Seite, unter denen sofort der Grund für Hinata's Verletzung zum Vorschein kam. Fies versteckt, direkt unter der Blüte der Pflanze gelegen, ragten drei große Stacheln, gut verteilt und jeder in eine andere Richtung. „Sieht aus als hätten wir das Problem gefunden...", murmelte er kurz und widmete sich dann wieder ihrer Hand, die sie mittlerweile zurück an sich gezogen hatte. Mit einem hervorgeholten Taschentuch wischte sie zaghaft die rote Flüssigkeit beiseite unter der deutlich ein Schnitt zu erkennen war. Schweigend sah er ihrem Tun zu, stand erst auf, nachdem sie selbst ihm dies vorgemacht hatte und somit das „Ok-Zeichen" zum Aufbruch setzte. Wäre ja auch, wenn sie wegen so einem Kratzer irgendwelche Mucken machen würde. Kaum hatte er allerdings einen Schritt getan, veranlasste ihn ein dumpfes Geräusch erneut zum Stehen. Verwirrt und beinahe schon etwas genervt blickte er sich über die Schulter, rechnete mit einem nächsten banalen Problem, was sie wertvolle Zeit kostete, musste sich jedoch eingestehen, dass es diesmal nicht so „banal" war. „Oi, Hinata?!" Ein Teil von ihm hoffte, dass sie nur gestolpert und deshalb zu Boden gegangen war, dies allerdings sollte sich sofort als reines Wunschdenken entpuppen. Als sie sich auf sein Rufen hin nicht gerührt hatte, ging er neben ihr auf die Knie, rüttelte leicht an ihrer Schulter und konnte, nachdem er ihren Kopf in seine Richtung gedreht hatte, ohne Zweifel feststellen, dass sie ohnmächtig war. Na klasse und was jetzt?! Sein Rütteln an ihrem Körper wurde stärker, seine Stimme lauter, doch so sehr er auch auf sie einredete, es half nichts. Verflucht, was sollte dieser Mist?! Wieso um alles in der Welt war sie jetzt umgekippt?! Hilfesuchend sah er sich um, hoffte somit eine Antwort auf seine Frage zu finden und siehe da, er fand sogar eine. Beinahe bedrohlich musterte er das Gewächs, welches das Mädchen bis eben in seinen Bann gezogen hatte und dachte kurz darauf an dessen Verletzung zurück. Es deutete nun wohl alles darauf hin, dass das Zeug giftig war. Eine Erklärung, allerdings keine, die ihn besonders milde stimmte. Er war schier machtlos, wenn es hieß eine Vergiftung zu behandeln, noch dazu, wo er noch nicht einmal wusste, um welche Art es sich eigentlich handelte und selbst ohne besagtes Problem, viele Möglichkeiten ihr zu helfen gab es so und so nicht. Dieses leblose Bergland bot keinerlei ihm bekannte Heilkräuter. Je mehr Gedanken er sich machte, desto deutlicher spürte er, wie sich Panik in ihm breit machte und allmählich die Ruhe, von der er bis dato eingenommen gewesen war, verdrängte. Ein Wunder eigentlich, dass er nicht schon längst am Rad gedreht hatte, jedoch nützte ihm das ja auch nichts. Er musste klar denken, sich Sorgen zu machen, dafür war keine Zeit. Besser er machte sich so schnell es ging daran die beiden Flachpfeifen zu finden in der Hoffnung, dass einer der beiden - oder besser gesagt Shino - seiner Kollegin helfen würde. Doch zu allererst... Eiligst stand er auf und steuerte nun wieder auf das unheilbringende Grünzeug zu. Erneut ließ er sich davor sinken, holte synchron dazu seine Karte aus der Tasche und faltete sie unter verärgertem Blick neben sich auf. Das Teil war eh zu nichts zu gebrauchen, dann würde es eben als „Geschenkpapier" herhalten müssen. Seine ganze Aufmerksamkeit fiel zurück auf die Pflanze vor sich. Erneut schob er sachte ein paar der Blätter beiseite, suchte sich eine Stelle, an der ihn keiner der Stacheln verletzten konnte, hielt das Grünzeug dort mit einer Hand gepackt fest und zückte währenddessen mit der noch verbliebenen ein Kunai hervor. Ein gezielter Schnitt und das Ding gehörte ihm. Achtlos warf er das Pflänzchen auf das Stück Papier neben sich und faltete es im Anschluss, die Pflanze sicher verpackt, wieder zusammen. Wer wusste schon, ob dieses Grünzeug an der Schnittstelle nicht irgend eine seltsame Flüssigkeit abgab, durch die er selbst am Ende auch noch gearscht war? So konnte er zumindest auf Nummer sicher gehen. Gewiss würde ihnen das Pflänzchen zu späterem Zeitpunkt noch nützlich sein. „Was machst du da~a?" Erschrocken zuckte er zusammen als er plötzlich eine Stimme vernahm und sich zu allem Übel jemand von hinten mit beiden Händen auf seine Schultern stützte. Verwirrt und wie in Zeitlupe sah er nach oben. Hätte er doch schwören können, dass... Und tatsächlich! Es war unverkennbar Hinata, die sich da über ihn beugte und dümmlich vor sich hin lächelte. „Das sollte ich dich fragen! Wieso zur Hölle bist du wieder wach?!" Ok, in Anbetracht der Situation eine unglücklich gestellte Frage, aber es brachte ihn irgendwie zur Weißglut, dass sie hier so treudoof vor sich hin schmunzelte, während er Panik schob und sich um sie sorgte. Sie tat ja gerade so, als ob nichts gewesen wäre! Je mehr er sich den Grund für sein Fluchen überlegte, desto stutziger wurde er. Schmunzeln, Lächeln...nichts, was man mit der jungen Hyuuga für gewöhnlich in Verbindung brachte - naja, außer vielleicht ein gewisser Blondschopf war in der Nähe -, selbst wenn dies recht schade sein mochte. Leicht aufgewühlt wirbelte er herum und stand auf, musterte sie unter misstrauischem Blick von unten nach oben und bemerkte dabei, dass ihr Lächeln einem nunmehr schüchternen, verletzten Ausdruck gewichen war. „Du musst nicht gleich so böse werden...", vernahm er ihr leises Murmeln und beobachtete mit großen Augen wie sie einen leichten Schmollmund zog. Eine weitere Sache, die so gar nicht der originalen Hinata entsprach. /Oooookay.../ Für den Moment war er sprachlos und starrte seine Gegenüber einfach nur fassungslos an. Erst nach einem kurzen Kopfschütteln hauchte er sich selbst wieder Leben ein und konnte nicht anders, als das Mädchen vorsichtshalber ein wenig zur Seite zu schieben, sodass er einen Blick auf das werfen konnte, was hinter ihr lag. In der Hoffnung dort irgendwo seine „wirkliche" Teamkollegin weiterhin auf dem Boden liegend vorzufinden wurde er leider enttäuscht, sodass er sich wohl damit abfinden musste, dass die Person vor ihm wirklich die Echte war. „Ähm...", brachte er nach einer Weile hervor, weiterhin verzweifelt die Erde absuchend. „Ge-Geht's dir gut?" Erst jetzt wagte er es sie anzusehen und konnte sofort wieder in ein schier sorgenfreies Lächeln, geknüpft mit einem Nicken, blicken. „Nie besser, hihi." „Hihi...?" Wiederholte er skeptisch und zwei treue, fragende Augen starrten in die seinen. „DU wirkst eher, als gäng's dir nicht gut", vernahm er nun die Stimme seiner Kollegin und spürte wenig später eine kühle Handfläche auf seiner Stirn. „Vielleicht bist du ja krank?" Er konnte deutlich verfolgen wie sich ein leichter Rotschimmer ob ihrer Berührung auf seine Wangen schlich und sofort schlug er ihre Hand wieder beiseite. „G-Ganz sicher nicht! Du bist doch diejenige, die was auf den Kopf gekriegt haben muss!" Er hatte ungewollt ziemlich schroff geklungen und dennoch war die Unsicherheit, die in seiner Stimme mitgeschwungen hatte, unüberhörbar gewesen. Unter leichtem Schlucken konnte er feststellen, wie sie wieder diesen schüchtern-ängstlichen Blick aufgesetzt hatte und nur mit Bedacht wagte ihn anzusehen. Ou~, was sollte diese „Klein-Mädchen-Tour"?! Sie war total von der Rolle, benahm sich einfach nur...argh, halt nicht normal und dennoch... Es war beinahe unmöglich diesem Anblick, den sie ihm bot, etwas abzuschlagen. „Sag mal magst du mich nicht?" Das war zu viel. Nicht nur, dass sie zu diesen Worten Tonlagen angeschlagen hatte, die er bei ihr noch nie gehört hatte, auch dieser Blick... Er würde dieses Wort vermutlich nie in den Mund nehmen, sofern es nicht wirklich stimmte, doch ja - sie sah verdammt niedlich aus! „Da-Da-Das eine hat doch mit dem a-anderen gar nichts zu tun!" Nicht zu fassen, dass ER stotterte! Ausgerechnet ER und das vor IHR, wo das sonst doch eigentlich IHR Part war! Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, war er sich inzwischen sicher seine Hautfarbe in ein tiefes Rot gewechselt zu haben! Leise über sich selbst grummelnd beschloss er ganz einfach sein Vorhaben von vorhin wieder aufzunehmen. Zwar hatten sich die Umstände jetzt geändert, aber seine Idee bei den beiden anderen nach Hilfe zu suchen hielt er nun für besser, denn je. Er fühlte sich schon beinahe etwas unwohl so alleingelassen mit dieser gänzlich anderen Seite der Hyuugaerbin. Kaum dass er die Karte wieder sicher in seiner Tasche verstaut hatte und sich zurück zu dem Mädchen drehen wollte, durfte er den nächsten Schock erleben. „Verdammt - wo ist sie denn jetzt hin?!" Tief verzweifelt und haareraufend sah er sich in alle Richtungen suchend nach ihr um und zumindest sie wieder zu finden sollte nicht all zu lange dauern. Was wohl auch besser so war. „Wa-Wa-Wa-Wah, Finger weg!!" sprudelte es aus ihm heraus, während er auf das Mädchen zustürzte und beidseitig von hinten ihre Arme, mitsamt ihres restlichen Körper in die Höhe riss. Ein entnervtes und dennoch erleichtertes Seufzen verließ seine Lippen und kaum dass er seine für einen Moment geschlossenen Augen wieder öffnete durfte er erneut in die ihrigen starren, die ihn fragend ansahen. Sie hatte den Kopf in den Nacken gelegt, sodass ihre Gesichter wirklich nur noch Zentimeter voneinander entfernt waren und automatisch ließ er wieder von ihr ab, brachte einen gewissen Sicherheitsabstand zwischen sie beide. Für einen Moment vergaß er, weshalb er eben so reagiert hatte, doch sofort als er beobachtete, wie Hinata's neugieriger Blick erneut auf die Pflänzchen zu ihren Füßen fielen, schoss es ihm. „Stopp, stopp, stopp!" blubberte er los, während er sie am Handgelenk gepackt ein Stück von dem Gewächs wegzog. „Das Zeug lässt du jetzt schön dort, wo es ist. Am Ende bist du nachher nur noch konfuser..." Den letzten Teil brabbelte er eher zu sich selbst und hilfesuchend sah er sich um. Sie mussten hier weg, denn zumindest an diesem Platz schien es beinahe unmöglich das Mädchen aus den Augen zu lassen. Seine Miene hellte sich urplötzlich etwas auf, als er das weiße Fellbüschel nicht weit von sich erspähte. Zielgerichtet steuerte er, eine verdutzte Hinata stets hinter sich her ziehend, kurz darauf auf es zu und stellte sie mit den Worten „Da!" neben ihm ab. Wie er schon erahnt hatte bedurfte es wirklich keines weiteren Satzes, denn sofort fiel sie quietschend über den Vierbeiner her. Wohl bemerkt, dass ihm dieser ausgestoßene Laut einen Schauer über den Rücken jagte und skeptisch prüfend sah er die zwei „Turteltauben" an. Es schien ganz als hätte er so beide zufrieden gestellt, selbst wenn sein Partner anfangs doch ziemlich überrumpelt gewesen war. Mit einem Seufzen setzte er sich dann endlich in Bewegung, fest damit rechnend sein Vierbeiner würde ihm folgen und wenn dieser das tat, würde wohl auch Hinata nicht weit sein. Seine Theorie sollte aufgehen, selbst wenn Akamaru zu Beginn einige Startschwierigkeiten hatte das Anhängsel, was begierig ihre Arme um seinen Hals geschlungen hatte, mit sich zu ziehen. Grübelnd zog er die Augenbrauen zusammen und passend dazu eine leichte Schnute. Beinahe konnte man schon etwas neidisch auf den Kleinen sein... Ohne auch nur noch einen weiteren Gedanken an Derartiges zu verschwenden studierte er lieber nachdenklich den Himmel. Der Abend, der immer mehr eine kühle Nacht ankündigte, war mittlerweile unübersehbar und fast zweifelte er schon wieder, ob es echt so eine gute Idee war, sich jetzt noch auf die Suche nach den beiden anderen zu begeben. Aber dies ließ sich wohl nur auf eine Weise herausfinden. Vorher noch einmal genau den Weg, der die nächsten Meter vor ihm lag, auf kleinere Gefahren überprüfend schloss er schließlich langsam die Augen und konzentrierte sich. Sein Geruchssinn hatte sich über die Jahre hinweg extrem entwickelt und übertraf mittlerweile sogar den speziell ausgebildeter Ninjahunde, sodass es für ihn fortan ein Leichtes war die beiden Vermissten aufzuspüren und ihre ungefähre Position auszumachen. /Hm?/ verwirrt legte er die Stirn in Falten und rümpfte die Nase. Es war seltsam, denn eigentlich...müssten die zwei doch direkt auf sie zusteuern, wenn sie schon unterwegs waren und das waren sie zweifellos, aber... Wieso bewegten sie sich dann von ihnen weg? Noch immer wild grübelnd öffnete er die Augen wieder und warf seiner Teamkollegin, die es sich in der Zwischenzeit auf Akamaru's Rücken bequem gemacht hatte, einen kurzen Seitenblick zu. Ihre Byakugan wären jetzt angebrachter denn je, aber er bezweifelte, dass sie ihm in ihrem Zustand auch nur irgendwelche Auskünfte geben würde. Geschweige denn, dass sie noch wusste, wie ihr Kekkei Genkai funktionierte... Ein beinahe wehleidiges Lächeln schlich sich ob dieses Gedankens auf sein Gesicht, denn falls dies echt der Fall war, konnten sie alle nur hoffen, dass das Zeug irgendwann wieder seine Wirkung verlor. Aber egal... Hm... Im Normalfall wäre es jetzt gewiss das beste, die Karte wieder zu rate zu ziehen, doch er hatte keinerlei Lust noch einmal einen Blick auf dieses Gewächs zu riskieren und außerdem hatte ihm dieser Papierfetzen ja vorhin eh nicht wirklich weitergehol- Er unterbrach sich jäh in seinen Überlegungen, als ihm plötzlich etwas ganz anderes durch den Kopf schoss. Etwas, was auch erklären würde, weshalb die Gerüche der beiden Jungen immer schwächer statt stärker wurden. Diese Karte, ou~ sie war an allem Schuld! Als er sich vorhin einfach so auf eigene Faust auf den Weg gemacht hatte, war er einzig und allein seinem Bauch gefolgt, weil dieses Gekrakel ihn partout nicht hatte weiterbringen wollen. Nur... Es hatte da schon ein oder zwei Kreuzungen gegeben, bei denen er sich hatte entscheiden müssen, welchem Pfad er weiter folgte. Sicher war er von Beginn an in die falsche Richtung gelatscht! Wie konnte er nur so verdammt bescheuert sein?! Er hatte eindeutig zu viel Zeit mit Naruto auf einmal verbracht! Ja, das musste es sein! Niemand konnte es ihm zum Vorwurf machen, immerhin hatte er ihn jetzt 2 lange Jahre vom Hals gehabt, da war er doch jetzt gar nicht mehr abgehärtet, gegen seine ansteckende Dämlichk- Einmal mehr stoppte er sich selbst in seinen Gedankengängen und schüttelte nur wirr mit dem Kopf. Es war Unsinn, was er da dachte und auch, wenn er es sich noch so wünschte, es war seine eigene Schuld, die sie in diese Lage verfrachtet hatte, nicht die des Uzumakis. Es half wohl alles nichts... Die Nacht würde sie früher oder später einholen und wenn sie nicht zeitig genug ein Lager aufschlugen, konnte es vielleicht ziemlich knapp werden. Es war nie ganz geheuer bei völliger Dunkelheit umherzustreifen und nach Feuerholz oder dergleichen zu suchen. Noch dazu standen die Chancen inzwischen eh schlecht, dass sie vorher noch zu den beiden aufschließen würden. Ein paar Meter schlenderte er noch ziellos mit den beiden anderen umher, in der Hoffnung DEN perfekten Ort für ein Lager zu finden, doch da konnte er wohl ewig suchen. Hier sah eh jeder Stein gleich aus. Beinahe schon langweilig diese Klippen und Schluchten... Seufzend hielt er schließlich inne. Seine beiden Gefährten taten es ihm gleich und sofort wurde er von fragenden Augen dabei beobachtet, wie er seinen Rucksack abhuckelte und suchend in ihm herumkramte. „Wir bleiben die Nacht über erstmal hier. Es bringt nichts jetzt weiter nach Shino und Naruto zu suchen." Es folgte ein zustimmendes Bellen seines Partners, während das Mädchen einen Moment lang stillschweigend vor sich hin grübelte, letztendlich aber mit einem kurzen Nicken vom Rücken des Vierbeiners abstieg. Geduldig lag von da ab ihr Blick auf dem Inuzuka, der dies nutze, um sie mit einem kurzen Handzeichen zu sich zu winken. Sie tat wie ihr geheißen und bei ihm angekommen deutete er beiläufig auf ihren Rucksack, seine Augen allerdings weiterhin auf den eigenen gerichtet. „Gib den mal her...", forderte er leise murmelnd und wenig später hielt sie ihm das gewünschte Stück hin. Er nahm es ihr prompt ab, stellte es wortlos vor sich auf den Boden und warf nun ebenfalls einen Blick auf dessen Inhalt. Einige Sekunden spürte er noch die Augen Hinata's auf sich, nach einer Weile aber ließ dieser Druck nach und zugegeben machte sich etwas Erleichterung in ihm breit. Es war seltsam die ganze Zeit beobachtet zu werden... Grübelnd suchte er jedes Fach der beiden Taschen ab und konnte sich so letztendlich ein genaues Bild über ihre derzeitige Situation machen. Es schien ganz so, als wären sie gut ausgerüstet, zumindest hatten sie den Vorteil Nahrungsvorräte UND ein Zelt mit sich herumzutragen, während Shino's Gruppe wohl auf Erstgenanntes verzichten musste. Naja, aber für den Käferfreak dürfte es kaum ein Problem sein sogar hier was Essbares aufzutreiben und selbst wenn nicht, ein Abend ohne etwas im Magen zu haben kratzte ihn gewiss auch nicht. Hehe, dafür aber seine Begleitung sicher um so mehr. Kurz schlich sich ein gehässiges Grinsen auf sein Gesicht und beinahe tat ihm der Größere schon leid. Denn einen völlig „ausgehungerten" Naruto die ganze Zeit mit sich herumschleppen zu müssen, der in einer Tour winselte, war gewiss kein Zuckerschlecken. Naja..., aber wenn es einen unter ihnen gab, der den Blonden ruhig stellen konnte, dann war es wohl Shino. Er führte sich selbst zurück zum eigentlichen Thema und dachte noch einmal über ihre Vorräte und dergleichen nach. An Hunger dürften sie jedenfalls schon mal nicht sterben und Wasser... Tja, den eigentlichen Vorrat führten die anderen beiden mit sich, aber da jeder von ihnen noch eine eigene kleine Flasche bei sich trug hatten sie wohl insgesamt zw- Nachdenklich zählte er alles an seinen Fingern ab, zuckte allerdings schon kurz darauf zusammen, als er ein leises Plätschern hinter sich vernahm. Bereits eine vage Vorahnung im Hinterkopf blickte er sich zögernd über die Schulter. Seine Mundwinkel fielen schlagartig nach unten und das einzige, was ihm durch den Kopf schoss, war: /Korrektur - eine.../ Seufzend mit dem Kopf schüttelnd und die Hände in die Seiten gestemmt lief er auf das Mädchen nicht weit von sich zu, die vollauf begeistert ihre Wasserflasche über einer einzigen zierlichen Blume, die sich hierher verirrt hatte, ausleerte. „Macht's Spaß?" war alles, was er brummend hervorbrachte und erhielt zur Antwort ein strahlendes Lächeln, verbunden mit energischem Kopfnicken. Er hätte sich den Platz für ihr Lager wohl doch besser etwas genauer angeschaut... Eins war auf jeden Fall klar: Nach dieser ganzen Sache würde er Pflanzen gegenüber gewiss nicht mehr so positiv gesinnt sein! „Maaa~nn, dich sollte man besser echt keine Minute mehr aus den Augen lassen...", murmelte er noch leise vor sich hin und wieder wurde er von zwei großen fragenden Augen verfolgt, wie er sich daran machte alles für ihr Zelt aus seinem Rucksack zu räumen. Wenig später blühte er auch schon voll in dem Aufbau von besagtem auf und recht hilflos hockte das Mädchen daneben. Eine ganze Weile lang bestimmte Stille ihre Zweisamkeit, doch schlussendlich riss einer der beiden das Wort an sich. „Kann ich nicht bei irgendwas helfen?" „Das könntest du sicher, wenn ich nicht zu große Angst haben müsste, dass eine der Zeltstangen mich oder dich aufspießt." Einmal mehr schien sich seine Kollegin keinen Reim auf seine Worte machen zu können und wieder musterte sie ihn mit diesem „unschuldigen" Blick. Sofort widmete er sich daher erneut seiner Arbeit. Je schneller er hiermit fertig war, desto eher konnte er vielleicht etwas gegen ihre „Quengeleien" unternehmen, selbst, wenn er keinen blassen Schimmer hatte, wie er das anstellen sollte. Ein paar Minuten des "High-Speed-Aufbauens" und endlich war alles soweit erledigt. Suchend wandte er sich um und entdeckte dabei Hinata, die es sich mittlerweile wieder bei Akamaru bequem gemacht hatte. Doch das war es nicht, wonach er eigentlich Ausschau gehalten hatte. Hingegen seiner anfänglichen Erwartungen würden sie hier wohl doch kein Holz für ein kleines Feuerchen finden. Zu dumm... Naja, aber es ließ sich nicht ändern. Dann würde es eben ohne gehen müssen. Sein Blick fiel gen Himmel. Keine einzige Wolke in Sicht, was für sie hieß, dass wenigstens der Mond ihnen bei nacht etwas Licht, wenn schon keine Wärme, spenden konnte. Seufzend wandte er sich wieder den beiden anderen zu und marschierte schweren Schrittes an ihre Seite. „So... Scheint, als hätten wir dann alles soweit fertig. Wie sieht's aus - Hunger?" Er lächelte den zwei Kleineren wohlwollend zu, der Vierbeiner sprang schwanzwedelnd und laut kläffend auf und das Mädchen nickte zufrieden. Augenblicke später hatte jeder etwas, auf dem er herumkauen konnte und außer vereinzelten Schmatzlauten herrschte unter ihnen tristes Schweigen. Immer wieder fiel sein Blick auf Hinata, die schräg gegenüber von ihm an Akamaru gelehnt saß und ganz gleich wie oft er sich auch ermahnte woanders hinzuschauen, letztendlich war es immer wieder sie, die er beobachtete. Nie hätte er gedacht, dass es mal so weit kommen konnte und er sich in ihrer Nähe unwohl fühlte, doch heute war eindeutig so ein Punkt erreicht. Dabei tat sie ja noch nicht einmal etwas Schlimmes, es war halt nur die Tatsache, dass... Ach er wusste ja selber nicht, was ihm gegen den Strich ging! ... Wie so üblich. Ein erneutes Seufzen seinerseits war nur schwer verkneifbar, allerdings fiel es ihm nun leichter endlich seine Augen von ihr abzuwenden. Er konnte sich nicht helfen, aber es beunruhigte ihn, dass er diese Nacht mit ihr in einem Zelt verbringen sollte. Nicht, dass es irgendeinen Grund dazu gäbe nur... Er erwischte sich dabei wie er ungeduldig mit seinen Fingern umherspielte und war sich beinahe sicher, dass sein Kopf nur so vor Hitze glühte und man ihm das auch ansehen konnte. Zweifelnd raufte er sich die Haare und hätte im Augenblick alles dafür gegeben, wenn sich in Hinata's Flasche noch etwas Wasser befände, mit dem sie nun IHN hätte „gießen" können! Vielleicht würde er dann wieder etwas klarer da oben werden... „Geht's dir gut? Du bist schon wieder so rot..." Erschrocken fuhr er auf, als mit einem mal Hinata neben ihm saß und schon wieder drauf und dran war seine Stirn zu fühlen, diesmal allerdings fing er ihre Hand vorher ab. „Ke-Keine Sorge, alles klar..." Das einzige, was er auf die Schnelle hervorbrachte, wobei er sich innerlich gar nicht fühlte, als wenn alles in Ordnung wäre. Hm...ja - wieso auch nicht?! Vielleicht war er ja wirklich krank? Eventuell schon die ganze Zeit, war eigentlich total weggetreten und bildete sich das alles hier nur ein? In Wirklichkeit war es vermutlich Hinata, die gerade Panik schob, weil ER komplett von der Rolle war? Das alles war also vielleicht nicht mehr, als ein verdrehter Alpraum? Er rollte ob dieses absurden Gedankens sofort mit den Augen. Einmal mehr sah die Realität wohl anders aus, als er sie gern hätte. Schüchtern aber dennoch besorgt schielte er auf die Person neben sich. So unangenehm ihm das Ganze auch war, so konnte er nur hoffen, dass es, wenn überhaupt, dabei blieb und sie auch weiterhin „nur" etwas von der Rolle war. Es würde um einiges komplizierter werden, wenn ihr plötzlich doch noch etwas Schlimmeres widerfuhr. Beispielsweise eine weitere versteckte Nebenwirkung des „Giftes"... Eine kühle Briese rief ihn schließlich in die Wirklichkeit zurück und als hätte ihn jemand dazu aufgefordert, richtete er seine Augen sofort gen Himmel. Das Rot von vorhin war nun beinahe gänzlich einem nächtlichen Blau gewichen und nur noch vereinzelt schimmerte ein abtrünniger Lilaton hervor. Auch ein paar Sterne hatten bereits ihren „Stammplatz" da oben eingenommen. Ein leises Kichern neben sich drängte ihn erneut dazu auf seine Teamkollegin zu blicken, die den Himmel ebenso fixierte, wie er selbst, wenn auch um einiges amüsierter. „Irgendwie sehen die Sterne heute viel größer aus, als sonst...", kommentierte sie heiter und einmal mehr konnte er nur skeptisch die Stirn runzeln. Ach taten sie das? Gleichgültig zuckte er mit den Schultern. Völlig egal... Sie fand im Moment ja eh alles „total toll". Es würde ihn auch nicht wundern, wenn sie sich in einem unbeobachteten Augenblick eine der Klippen nach unten stürzte in der Illusion, unten stünde ein Prinz in strahlender Rüstung und würde sie auffangen - gruselig. Hn, und er konnte sich auch nur zu gut vorstellen, wer dieser so genannte „Prinz" sein würde. Naruto, diese Flachpfeife... Nur gut, dass er jetzt nicht hier war. Er bezweifelte, dass er all zu lange dabei zusehen könnte, wie sie sich dem Blondschopf an den Hals warf. Obwohl...irgendwie wäre es ihm auf einmal doch ganz lieb... Er schluckte schwer und von einer Minute auf die andere hatte sich seine Meinung geändert. Kein Wunder, denn aus heiterem Himmel kuschelte sie sich plötzlich seitlich an seinen Arm, das gleiche „Heile-Welt-Lächeln" aufgesetzt, wie schon den Rest des Abends. Unsicher wich er etwas zurück und einmal mehr drohten sich seine Wangen seinen Clanzeichen anzupassen, dennoch wollte er den Grund für ihr Handeln gar nicht erst wissen. Viel wichtiger war es, wie er sie jetzt wieder von sich los bekam! Eine leise Stimme in seinem Hinterkopf bat ihn innigst darum, dies gar nicht erst zu versuchen, doch er ignorierte sie gekonnt, auch wenn ihm dies zugeben schon etwas an Überwindung kostete. „W-Wi-Willst du nicht lieber wieder zu Akamaru gehen?" stammelte er und wendete seinen Blick strikt in die entgegengesetzte Richtung ab." E-Er ist sicher lieber an deiner Seite a-als...", er unterbrach sich selbst, wusste allerdings hinterher nicht so recht warum. Vielleicht lag es ganz einfach daran, dass der letzte Teil seines Satzes so überhaupt nicht der Wahrheit entsprach? Gedanklich schüttelte er den Kopf. Nein, vermutlich hatte er nur Angst gehabt erneut wie wild zu stottern. ... Tse, irgendwie klang diese Erklärung genauso mies wie die andere und er wurde das Gefühl nicht los, dass es nur eine Ausrede war. Als er neben sich plötzlich wieder dieses leise Giggeln vernahm, zuckte er erneut zusammen und lediglich einen Seitenblick warf er dem Mädchen zu. „Akamaru-kun ist doch hier. Er fühlt sich nicht einsam." Wehleidig beugte er sich etwas nach vorn und sah zu seinem Bedauern den weißen Vierbeiner zur anderen Seite Hinata's liegend und sich von ihr kraulen lassend. Das konnte doch wohl alles nicht wahr sein! Seine letzte Hoffnung - dahin! Alles, was er jetzt noch tun konnte, war wohl lediglich, sich glücklich zu schätzen, dass sie so zumindest nicht ihn selbst mit Streicheleinheiten zu verwöhnen brauchte. Allein durch diesen Gedanken wurde er noch röter, als er es eh schon war. Nur gut, dass er dank der Dunkelheit nun keinerlei Angst mehr vor Hinata's besorgten „Stirnfühlattacken" haben musste. Er seufzte schwer (Mann, das schien echt seine neue Lieblingsbeschäftigung zu sein), lehnte seinen Kopf in den Nacken und stemmte ihn so gegen die hinter ihm liegende Felswand. Gott, wie sollte er da nur wieder raus kommen?! Die bebende Hitze in ihm wurde immer unerträglicher und dass Hinata ihren Körper ständig - unruhig wie sie war - aufs Neue an den seinen rieb, half nicht gerade dabei, dies zu ändern. Er war nahe dran sie einfach von sich zu stoßen und sich im Anschluss allein in dem Zelt zu verbarrikadieren, beschloss dann aber doch, dass dies unter seiner Würde war. Sofern von dieser seit dem heutigen Tage auch nur noch ein Fünkchen übrig war. Ungeduldig tippte er mit den Fingerspitzen immer wieder auf den Boden und dachte nach. Worüber genau? Keine Ahnung - irgendwas halt! Ein Gesprächsthema - nicht, dass er momentan wirklich vorhatte mit ihr zu sprechen -, über den kommenden Tag, den weiteren Verlauf ihrer Mission, Hinata... Argh, nein! Das war doch genau der Punkt, den er hatte auslassen wollen! Abermals stöhnte er leicht verzweifelt auf und erst jetzt bemerkte er, wie ruhig es neben ihm doch schon seit einer ganzen Weile war. „Ruhig" jedoch im Sinne von „nichts regt und bewegt sich". Neugierig versuchte er einen Blick auf das Gesicht des Mädchens zu erhaschen, allerdings wurde ihm dies sowohl durch ihre Haare als auch die Dunkelheit verwehrt. Er war nahe dran sie darauf anzusprechen, jedoch überzeugte ihn ihr regelmäßiger Atem bereits von selbst von seiner Theorie - sie schlief. Er wusste nicht, welcher Gedanke ihm jetzt rechter war. Ein erleichtertes „Na endlich!" oder doch eher das beunruhigte „Ou~, Mist!". Irgendwie traf es beides ganz gut. Er war erleichtert - ja! Einerseits. Jetzt musste er nicht mehr ganz so sehr darauf achten, wie er sich benahm und konnte sich ruhig so viel Blut in den Kopf pumpen und vor Hitze schwitzen und dampfen, wie er wollte. Auf der anderen Seite aber fühlte er sich nun beinahe noch mehr eingeengt und in seinen Möglichkeiten begrenzt. Keinesfalls wollte er sie wieder aufwecken, einen anderen Weg von ihr wegzukommen würde es aber wohl kaum geben. Würde er jetzt versuchen von ihr wegzukriechen täte die Schwerkraft ohne Zweifel das Nötige um ihn vollends unter ihr zu begraben. Aber das Schlimmste, wirklich allerschlimmste war: /Gottverdammt, wozu hab ich dann bitte vorhin dieses bescheuerte Zelt aufgebaut?!!/ ... Ok...zugegeben, das war Schwachsinn, aber dennoch tat es ihm leid. Da hatte er sich nun schon zum zweiten mal die Mühe gemacht dieses Ding aufzubauen und eine weitere Nacht lang würde es ihm nichts nutzen! Schon gestern hatte er fast kein Auge zugetan und heute würde es nicht anders werden, das wettete er! In Gedanken weiter vor sich hingrummelnd schloss er schließlich die Augen und verbrachte noch eine ganze Weile damit sich und die Welt zu verfluchen. Tja und letztendlich war alles, was zu sagen blieb - Wette verloren. Keine zehn Minuten hatte es gedauert, hatte sich auch sein Geist verabschiedet, war eingetaucht in eine völlig andere Welt und gegen alle Erwartungen blieb er von der nächtlichen Kälte unbeeindruckt - sie alle. Erst die wärmende Morgensonne ließ ihn unruhiger werden, kitzelte sein Gesicht und ganz gleich, womit er auch versuchte sich vor ihr zu schützen, es half nichts. Unerbittlich schimmerte ihr gleißendes Licht selbst durch seine geschlossenen Lider hindurch und allmählich wurde ihm durch das Flackern leicht übel. Es half wohl nichts... Langsam öffnete er die Augen, musste sie jedoch sofort wieder schließen, da das heimtückische Licht ihn selbst jetzt, wo es erreicht hatte, was es wollte, nicht verschonte. Ein paar mal blinzelte er und wunderte sich, dass das Blenden bereits schon nach dem ersten Wimpernschlag um einiges angenehmer geworden war. Etwas später war nicht schwer zu erraten, wieso. Mit einem mal hatte er die Augen weit aufgerissen und durfte direkt in die fliederfarbenen der jungen Hyuuga blicken, die ihn, umrahmt von einem Lächeln, fröhlich musterten. Sie hielt eine ihrer Hände nicht weit von seinem Kopf entfernt in der Luft und hinderte die Sonne so daran sein Gesicht noch weiter zu blenden. „Ohayo, Kiba-kun." Der blanke Schock stand ihm ins Gesicht geschrieben und im ersten Moment war er unfähig sich zu bewegen. Erst als ihm einmal mehr die Röte in den Kopf schoss, setzte er sich auf und rutschte ein Stückchen von ihr weg. „M-Morgen...", brabbelte er verworren und man hatte Mühe ihn überhaupt zu verstehen, doch schien dies seine Gegenüber nicht zu stören. Sofort machte sich daraufhin wieder Skepsis in ihm breit und heimlich warf er ihr einen prüfenden Seitenblick zu. Tse, was hieß hier „heimlich"?! Sie hatte es natürlich sofort bemerkt und musterte ihn nun ebenso interessiert, wie er sie. Nachdem er seinen Blick daraufhin wieder schlagartig abwendete, vernahm er aufs neue ein leises Kichern neben sich und erneut jagte ihm dies einen kalten Schauer über den Rücken. Aber eins war wohl jetzt klar: Sie war noch immer genau so neben der Spur, wie gestern. Ou~, womit hatte er das verdient?! Eine berechtigte Frage, denn langsam hatte er echt den Eindruck irgendjemand oder -etwas hätten sich gegen ihn verschworen. Innerlich enttäuscht seufzend stand er auf, klopfte sich den angelagerten Staub von der Hose und warf einen letzten kurzen Blick auf Hinata, ehe er sich pflichtbewusst dem Zelt zu seiner Rechten zuwandte. Es war ihm unangenehm das Mädchen so neben sich stehend zu sehen, diese Art passte einfach nicht zu ihr! Es war als hätte man ihm plötzlich einen ganz anderen Menschen an seine Seite gestellt! Um so mehr war er sich nun sicher, dass sie sich kein bisschen zu ändern brauchte...nicht für ihn... Tse, nur zu dumm, dass es leider nie um ihn selbst gegangen war... Ein kurzes Bellen holte ihn schließlich in die Wirklichkeit zurück und erst jetzt bemerkte er, dass er gut eine Minute nur untätig herumgestanden und auf das Zelt gestarrt hatte. Er brauchte sich nicht umzudrehen, um zu erahnen, dass die beiden anderen schon wieder nur etwas „herumtollten" und davon abgesehen hatte er dafür auch gar keine Zeit. Er musste endlich beginnen sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Es galt nun einzig und allein alles zusammenzupacken und dann so schnell wie möglich die anderen einzuholen. Sein momentan wichtigstes Ziel, denn es war wahrhaftig beunruhigend, dass die Wirkung dieser Pflanze bisher noch nicht von allein wieder abgeklungen war... * Es war seltsam. Die beiden anderen hätten ihnen schon längst über den Weg laufen müssen, es sei denn, sie hatten es sich tatsächlich in den Kopf gesetzt bereits voraus zu gehen. Nur..., wenn dem so wäre, ergäbe es keinen Sinn. Er kannte seine zwei Kollegen genau, sie beide wussten, dass ihnen eine solche Aktion keinen Nutzen brachte und selbst, wenn es noch immer Kiba's Sturkopf war, der die beiden zum Weiterlaufen antrieb, Hinata war bei ihm. Ein paar Worte mit ihr und er hätte sich wieder beruhigt. Es war inzwischen gewiss unzählbar, wie oft er sich schon diese Gedanken durch den Kopf gejagt hatte. Seine Hoffnung aber, so eine logische Erklärung für den Verbleib vom Rest seines Teams zu finden, blieb ein einfacher Wunsch. „Bist du dir echt sicher, dass wir richtig gelaufen sind? Irgendwann müssten wir den beiden doch nun mal begegnen..." Exakt 7 mal war ihm diese Frage nun schon gestellt worden, doch auch jetzt hatte der Aburamesprössling nicht vor dem Quengler neben sich eine Antwort zu geben. Er hatte ihm beim ersten mal erklärt, dass er es nicht wusste, der Blonde sich gedulden solle. Es war nicht von belang, dass er ihn noch einmal darauf hinwies. Er würde es auch so verstehen. Er musste sich allerdings dennoch eingestehen, dass sein Plan, ihr Team wieder zu vereinen, gescheitert und es dumm gewesen war, es für dieses Vorhaben zu trennen. Und dennoch..., selbst wenn dies stimmte, es gab keinen Grund sich Sorgen zu machen. Sicher hatten Hinata und Kiba einander. Sie würden wissen, was zu tun ist. Und auch, wenn sie sich bis zum Ende der Mission nicht wiederfänden, sie hatten trotz allem nichts zu befürchten. Solange der Auftrag erfüllt und das Schreiben rechtzeitig abgeliefert würde, war alles im grünen Bereich. * Echt nicht zu fassen! Hörte ihm der Spinner überhaupt zu?! Ach, aber warum versuchte er es auch immer wieder? Ganz gleich wie hartnäckig er war, diese Eigenschaft würde ihn bei dem Aburame gewiss nicht weiterbringen. Er seufzte schwer, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und einmal mehr sah er sich gelangweilt in der Gegend um. Echt zum Verrücktwerden. Dieser Trip war stinklangweilig, von der versprochenen Action Tsunades hatte er bisher noch nicht all zu viel erlebt. Das einzige bisschen Spannung war ihm ja sofort wieder durch den Typ neben sich geraubt worden. Dabei hatte er anfangs echt gedacht Shino würde ihn machen lassen, aber da war er wohl schief gewickelt gewesen. Aber nicht nur, dass er ihm diesen Spaß vermasselt hatte! Er hätte ihn auch beinahe noch umgebracht! An der Klippe hatte der Kerl ihm doch tatsächlich seine Killerinsektenarmee auf den Hals gehetzt und das, wo er schon ein ganzes Stück hinter sich gehabt hatte! Hah, was hieß hier ein ganzes Stück!? Einer wie er musste kurz vor der Spitze des Berges gewesen sein! Hn, aber kaum dass er sich vom ersten Schock erholt hatte und somit auch der ersten Todesmöglichkeit entgangen war, wartete bereits das nächste Attentat! Diese Viecher hatten doch tatsächlich damit begonnen ihm das Chakra auszusaugen! Nicht, dass er davon nicht genug hätte, aber irgendwann war auch er einmal erschöpft und wirklich angenehm war es auch nicht gewesen diese Krabbelteile an sich kleben zu haben... Nur zu gut, dass sie ihn wenigstens, nachdem sich seine Füße ungewollt von der Felswand gelöst hatten, vor einem Sturz mit schlimmeren Folgen bewahrten und sicher auffingen bevor er den Boden erreichen konnte. Natürlich hatte er dem Größeren nach dieser Aktion gehörig die Leviten gelesen, auch wenn der andere nicht wirklich so reagiert hatte, wie erhofft. Nicht, dass er überhaupt reagiert hätte... Naja, aber seine Klettertour hatte er sich von da ab abschminken können. Jeder, der jetzt begann zu denken, dass danach alles in Ordnung gewesen sei, irrte jedoch. Shino schien wahrhaftig etwas gegen ihn zu haben und nur so darauf zu warten, bis er zugrunde ging! Denn nach all diesen Strapazen folgte auch noch ein eiskalter Lebensmittelentzug! Geknüpft mit der darauf folgenden schlaflosen Nacht fühlte er sich nun dem Tod echt näher als je zuvor... Aber was verlangte man auch von ihm?! Wie sollte er zusammen mit SO jemandem in EINEM Zelt zur Ruhe kommen, noch dazu, wo ihn doch schon sein Magen allein wach gehalten hätte? Erneut warf er seinem Peiniger nach diesen Gedanken einen finsteren Blick zu. Das würde er ihm noch heimzahlen...irgendwann. Und wenn er ihn mit einer Flasche Insektenspray überfiel und dafür sorgte, dass alle Brillenläden in Konoha schlossen! Er musste sich jäh in seinen Racheplänen unterbrechen, als die Person neben ihm auf einmal halt machte. Fragend sah er sich zu besagter um, war drauf und dran nach sich dem Grund für sein plötzliches Stehenbleiben zu erkundigen, schloss seinen Mund aber sofort wieder, nachdem er ihn kurz geöffnet hatte. Der Kerl würde ihm ja sowieso keine Antwort geben. Er wollte ihm nicht noch länger die Genugtuung gönnen, er könne nicht begreifen. Seine Aufmerksamkeit sprang schlagartig auf etwas ganz anderes über, als er aus den Augenwinkeln bemerkte, wie sich jemand auf sie zu bewegte. Ein großes weißes „Ding" steuerte in Höchstgeschwindigkeit aus der Richtung, aus der sie eben selbst gekommen waren, direkt auf sie zu und endlich begriff er auch, um wen es sich handelte. „Akamaru?" brabbelte er mehr zu sich selbst, als seinem Begleiter, aber dennoch nickte dieser zustimmend. Er wusste nicht, ob er sich auf die Meinung des Aburames verlassen sollte, starrte dieser ja schließlich noch immer nach vorn und nicht dorthin, wo der Vierbeiner herkam, aber egal... Es war definitiv Akamaru! „Yo!" In einer riesigen Staubwolke kam das wolfsähnliche Ungetüm schließlich schlitternd vor ihnen zum Stehen, sein Herrchen, als auch die junge Hyuuga auf dem Rücken tragend. „Yo?!" wiederholte der Blonde fassungslos und sah den Inuzuka ebenso perplex an. „Was heißt hier 'yo' - wo wart ihr?!" „Ihr kommt spät...", erklang es monoton neben ihm und irgendwie hatte er das Gefühl sie alle würden die Situation herunterspielen. „Ich weiß, tut mir leid. Es gab ein paar Schwierigkeiten... Das nächste mal lass ich wohl besser dich die Karte lesen..." Er konnte deutlich ein gezwungenes Lächeln im Gesicht des Neuankömmlings sehen und leicht beschämt strich sich besagter über den Hinterkopf. Er war drauf und dran erneut nach dem genauen Grund für ihr verspätetes Auftauchen zu fragen, beließ es aber dabei als ihm Hinata förmlich ins Auge stach. Er war schon allein darüber verwundert, dass Akamaru in der Lage war die beiden zur gleichen Zeit zu tragen, aber wieso schlief das Mädchen? Grübelnd zog er eine Augenbraue in die Luft und verbrachte Sekunden damit die drei vor sich einfach nur anzustarren, bis er endlich zu dem Schluss kam, dass ihn das wohl nicht weiterbrachte. „Sag mal..., wieso pennt Hinata jetzt noch? Habt ihr euch die Nacht um die Ohren geschlagen, um uns zu finden oder wie?" Wenn man sich überlegte, dass die beiden erst jetzt bei ihnen aufgetaucht waren, konnte dies wohl kaum der Fall sein. Leicht verwundert sah ihn der Angesprochene an und blickte dann auf das Mädchen hinter sich. „Ach deshalb war sie so still..." „Sag bloß du hast das nich mitgekriegt!" „Verdammt ich war froh, dass sie überhaupt mal die Klappe gehalten hat! Da konnte ich nicht riskieren mich wieder zu ihr umzudrehen... Sie hat den ganzen restlichen Weg irgend 'ne Scheiße gelabert. Ich war echt drauf und dran ihr eine zu scheuern..." Fassungslos sah er den Jungen vor sich an. Das war nicht sein ernst oder? Wenn er so was über IHN sagte, kein Problem, aber über Hinata?! „Ich rate dir, dass du sie nicht angepackt hast, sonst-!" Er unterbrach sich selbst, vor allem, da er plötzlich sämtliche Augen um sich herum auf sich spürte. Normalerweise störte ihn das ja nur wenig, aber irgendwie... Diesmal war es anders. Sicher musste es einen Grund für den Kerl geben solche Dinge zu sagen, selbst wenn er sich beim besten Willen keinen vernünftigen vorstellen konnte. Er murmelte kurz etwas unverständliches in sich hinein und setzte dann erneut an. „Nun lass dir nicht alles aus dem Arsch ziehen, sondern sag, was Sache ist! Wenn du so etwas sagst, muss es ja auch einen Auslöser dafür geben." Die Verwunderung im Gesicht seines Gegenübers verschwand schnell und ein leichtes Lächeln machte sich darauf breit, was ihm unmissverständlich sagen wollte, dass er beeindruckt von der „Scharfsinnigkeit" des Blonden war. Aber ebenso genau wusste er, dass er dies keinesfalls als Kompliment ansehen brauchte. „Deswegen bin ich hier...", begann der Braunhaarige schließlich, den Blick auf Shino gerichtet und seine Züge nahmen wieder ernstere Formen an. „Hinata, sie muss sich beim 'Flirten' mit einer Pflanze irgendwie vergiftet haben, jedenfalls benimmt sie sich echt sonderbar, seitdem ihr ein Stachel die Hand aufgeschlitzt hat." „Vergiftet?" wiederholte Naruto sofort ungläubig und erhielt zur Antwort ein einfaches Nicken. „Keine Ahnung, es hört sich vielleicht schlimmer an, als es eigentlich ist, aber langsam...mach ich mir doch leicht Sorgen. Gestern war sie nur etwas neben der Spur, aber heute... Ihrem 'Laufstil' nach zu urteilen ging es ihr gar nicht gut, es war ihr unmöglich einen Fuß vor den anderen zu setzen und noch dazu dieses Gebrabbel von sämtlichem Zeug... Bunten Lichtern und was weiß ich nicht alles... Ich hab' nach 'ner Weile auf Durchzug geschaltet." Ebenso wie der Inuzuka warf auch er dem Mädchen nun einen besorgten Blick zu. Das hörte sich ja...echt seltsam an... „Mit Hilfe der Kikkaichu dürftest du doch dafür sorgen können, dass das Gift wieder aus ihrem Körper rauskommt oder?" Erneut war es Kiba, der gesprochen hatte und nun abwartend den Aburame ansah. Dieser nickte leicht und trat dann näher an das weiße Ungetüm heran, um sich das Mädchen genauer anzusehen. „Rein theoretisch, allerdings... Wenn du von einer Pflanze sprichst, wird es sicherlich nur eine geringe Menge sein, die in ihren Körper eingedrungen ist. Eigentlich von Vorteil, doch da du erst jetzt hier auftauchst... Es ist schier unmöglich dieses Bisschen nun, nachdem es quasi in ihrem gesamten Körper verteilt ist, noch herauszufiltern..." „Na klasse - und was heißt das jetzt?!" Etwas, was auch ihm selbst auf der Zunge gelegen hatte. „Dass in ihrem Fall wohl ein Gegengift angebracht wäre", erklang sofort die monotone Antwort, gefolgt von einem leichten Zähneknirschen Kiba's. „Das ist ja mal wieder super, denn haben wir eins? Nein!" Einen Moment lang herrschte bitteres Schweigen. Allem Anschein nach würde es wohl schwierig werden die Mission jetzt noch so ohne weiteres hinter sich zu bringen. Im dümmsten Fall mussten sie sich wohl wieder trennen oder den Auftrag gar ganz hinschmeißen. Aus den Augenwinkeln vernahm er schließlich, wie der Inuzuka etwas aus seiner Tasche herauszog. Seiner Vermutung nach, musste es sich dabei um die Karte handeln, auch wenn er nicht wirklich wusste, wie diese ihnen jetzt weiterhelfen sollte. Diese Frage schien ihm der Hundejunge jedoch gerade beantworten zu wollen, wurde allerdings vorher von Shino's Stimme unterbrochen. „Du sagtest sie sei plötzlich eingeschlafen?" sprach er schier desinteressiert, die Augen weiterhin wie gebannt auf das Mädchen gerichtet, aber dennoch das Nicken des Inuzukas in sich aufnehmend. „Ich vermute eher...sie ist ohnmächtig." ****************** Jaja, ohnmächtig isse... Nicht, dass das bei Hina etwas Weltbewegendes oder gar Neues wäre XD Ich kann noch nicht vorhersagen, wann das nächste Chapter kommt, aber ich hoffe, dass ich Anfang nächster Woche wieder eins on stellen kann. Bin momentan wieder total im Schreibfieber, von daher stehen die Chancen gut, nur wenn das Teil schon wieder länger wird, als alle bisherigen könnte es sich etwas hinziehen^^° Jo, für Vorschläge zum weiteren Storyverlauf bin ich wie immer offen, auch wenn ich derzeit ein grobes Konzept im Kopf habe, aber eine Idee hier und da zusätzlich kann nie schaden ;) Na dann, bis zum nächsten Chapter! Kapitel 7: dir... ----------------- Hah, wer will darf mir jetzt die Füße küssen, ich habe meinen Zeitplan wie versprochen eingehalten XD Zwar ist das Chapter diesmal nicht länger als das vorhergehende, aber es reicht denke ich trotzdem^^ Jou, zum Inhalt kann ich mal wieder nur sagen, dass ich erneut nicht weiß, was ich davon halten soll XD (was ganz Neues, eh? XD) Naja, aber mein Gelaber interessiert eh keinen, von daher lest einfach und habt Spaß dran!^-^ *************** „Ohnmächtig?!" wiederholten er und Naruto im Chor und perplex starrte er sich über die Schulter. „A-Aber wieso? Ich meine..., woran willst du das bitte sehen?!" nur von weither hörte er dies den Blondschopf sagen, denn er selbst war nun vielmehr daran interessiert zu erfahren, ob Shino's Aussage stimmte. „Es ist nur eine Vermutung...", bekräftigte der Junge wenig später noch einmal, während er selbst sich nun vollends zu dem Mädchen umdrehte. Noch immer hatte sie ihre Arme schlaff um ihn geschlungen, weshalb er sie mit leichter Gewalt an den Schultern packte und etwas von sich weg schob, ehe er sie vorsichtig durchrüttelte. „Oi, Hinata? Schläfst du? Hey?" Keine Antwort... „Aber sie scheint zu stimmen...", vervollständigte Shino sich sofort selbst, nachdem er das Bild vor sich schweigend mitverfolgt hatte. Nur ungern stimmte er ihm zu. „Entweder das oder sie hat 'nen extrem festen Schlaf...", fügte der Inuzuka mit einem schwachen Lächeln an und stieg nach langer Zeit endlich von dem Vierbeiner ab. Mann, er war aber auch bescheuert! Anstatt sie zu ignorieren hätte er besser noch genauer auf sie Acht geben müssen, nachdem es ihr immer schlechter gegangen war! „Verflucht...", murmelte er leise vor sich hin und seine Worte schienen Shino eine Aufforderung zu sein. „Derartiges bringt uns nicht weiter... Wir sollten eher überlegen, wie wir nun vorgehen wollen." Er nickte stumm, ebenso der dritte Junge in ihrer Runde und für einen Moment herrschte Stille. „Was schlägst du vor?" fragte der Inuzuka schließlich geradewegs heraus und sah den Größeren abwartend an. Ein einfaches Schulterzucken war die Antwort und er befürchtete schon, dass es bei diesem blieb, doch glücklicherweise fügte er doch noch etwas an: „Es gibt mehrere Möglichkeiten. Die naheliegendste wäre wohl, sich um Hinata zu kümmern. Da die Mission allerdings ebenso Vorrang hat, wie sie, müssen wir uns aufteilen." Damit hatte er beinahe gerechnet, dennoch wusste er nicht recht, wie Shino sich das vorstellte. Noch einmal hakte er nach: „Und das wiederum hei~ßt...?" „Dass du und Naruto wohl zusammen mit Hinata und Akamaru zurück nach Konoha müsst, um sie dort behandeln zu lassen." „Was?!" platzte es aus beiden Betroffenen zur gleichen Zeit heraus und fassungslos waren alle Augen auf den Aburame gerichtet. „A-Aber wieso wir alle drei? Ich meine, ich kann sie doch auch allein zurückschaffen oder?" „Hey!" Verwundert sah er den Blondschopf neben sich an, der auf seinen Vorschlag hin so protestierend reagiert hatte. Warum allerdings war ihm ein Rätsel. Auch Shino konnte sich dies anscheinend nicht ganz erklären, selbst wenn man ihm das nicht direkt ansehen mochte. „Ich ähm... Meine nur, dass...", er verhaspelte sich in seinen eigenen Worten, schien selber keinerlei Erklärung für sein Trotzen zu haben oder wollte ganz einfach nicht mit der Wahrheit rausrücken. Aber wie auch immer, das musste ihn jetzt nicht interessieren. Anstatt sich noch länger an dem Kyuubijungen aufzuhalten zog er es vor seinen Insektenfreund wieder durchdringend zu mustern. „Ich bezweifle, dass Akamaru euch beide noch all zu lange tragen kann, also brauchst du jemanden, der Hinata an seiner Stelle trägt." „Akamaru könnte sie auch gut allein tragen, während ich ihm zu Fuß folge!" kam es sofort wieder protestierend von dem Inuzuka, doch erneut wurde sein Vorschlag nur mit einem Kopfschütteln abgelehnt. „Meinst du nicht es ist sicherer, wenn ihr zu zweit seid?" „Das sagt der Richtige! Wer will denn hier allein eine Mission zu Ende führen, deren Team ursprünglich aus 5 Mitgliedern bestand?" Abwartend und herausfordernd zugleich sah er den Größeren an, doch der blieb unbeeindruckt. „Anstatt noch länger zu diskutieren solltet ihr euch endlich auf den Weg machen... Ich komme klar. Benutz am besten Akamaru um eure Spur zurückzuverfolgen, wenn du schon mit der Karte nicht klar kommst." Er kam nicht drumherum Shino ein abfälliges Schnauben entgegenzuwerfen, tat dann aber wie ihm geheißen und platzte sich wieder auf den großen Vierbeiner, Naruto beiläufig einen drohenden Seitenblick zuwerfend. Dieser schien perplex, ob jener Reaktion, wusste sich aber mit nichts anderem zu wehren, als ihn nun ebenso anzufunkeln, ehe er etwas an Akamaru herantrat, um das Mädchen auf seine Arme zu hieven. Gebannt verfolgte der Hundejunge jede Bewegung des Kleineren. Eine falsche und er wäre ihm wohl an den Hals gesprungen. Würde der Kerl seine Dussligkeit auch nur eine Sekunde lang die Oberhand gewinnen und Hinata einen Zentimeter zu nah über dem Boden schleifen lassen, war es das erste und auch letzte mal, dass er sie dem Kerl überließ. Einen letzten verärgerten Blick auf Shino werfend gab er Akamaru schließlich das Zeichen zum Start und wenig später war auch Naruto wieder an ihrer Seite. Das konnte ja heiter werden... „Ich hoffe für dich, dass du diesmal weißt, wo du hinrennst!" ertönte nach einer ganzen Weile die nervige Stimme des Blonden neben ihm, doch er ignorierte sie gekonnt. Würde er damit beginnen auf derartige Dinge etwas zu erwidern, endete schlussendlich nur wieder alles in Streitereien. Er wusste auch selbst gut genug, dass er diesmal extrem aufpassen musste, wo er sie hinleitete, ein Grund mehr die Beherrschung nicht zu verlieren und sich stets auf den Weg vor sich zu konzentrieren. Das war er Hinata schuldig, nach allem, in was sie sein Zorn schon geritten hatte. Sie mussten ein gutes Viertel des Weges bereits zurückgelegt haben und wenn sie zwischendurch keine Rast einlegten- Sofort schaltete ob dieses Wortes etwas in ihm. Rast..., wie würde Shino das wohl jetzt regeln? Zwar hatte er das Zelt nach wie vor und trug Wasser bei sich, aber noch immer war seine Gruppe es, die mit Lebensmitteln ausgestattet war. Innerlich grummelte er, spürte die Anspannung mehr und mehr Besitz von sich ergreifen, versuchte aber nach einmal tief Luft holen das Thema endgültig zu vergessen. Der Kerl hatte selbst behauptet, dass er schon klar käme, dann würde er das auch. Er kannte ihn gut genug, um so über ihn urteilen zu können. Er schnappte seine Überlegungen von vor wenigen Minuten wieder auf und dachte noch einmal darüber nach, was er hatte mit sich besprechen wollen. Ohne Rast könnten sie es bis pünktlich morgen Früh nach Konoha schaffen. Nicht gerade die erfreulichste Nachricht, wenn man bedachte, dass es gerade einmal früher Nachmittag war, aber es war nicht zu ändern. Sie konnten schon froh sein, dass sie bisher eher in gemäßigtem Tempo umhergezogen waren und sich daher noch nicht all zu weit von ihrem Heimatdorf entfernt hatten. Hm...allmählich begann er echt sich zu wundern, wie sie es bitte noch rechtzeitig zum vereinbarten Treffpunkt hätten schaffen sollen. Naja..., auch das war nun das Problem Shino's. Schon wieder hatte er ein Thema erfolgreich abgehakt und langsam gingen ihm echt die Dinge aus, über die er sich den Kopf zerbrechen konnte. Um so erdrückender wurde die Stille, die zwischen ihm und dem Blondschopf herrschte. Angestrengt dachte er nach, überlegte dabei auch, ob es vielleicht nicht sogar besser war, dass es sonst nichts gab, mit dem er sich beschäftigen konnte, so standen die Chancen zumindest gut, dass er sie nicht wieder an den falschen Ort führte und dennoch... Schlussendlich fand er doch noch etwas, wofür er sich interessierte. Dem Jungen neben sich immer mal wieder einen kurzen Seitenblick zuwerfend beschloss er schließlich ihn einfach darauf anzusprechen. „Du, sag mal... Wieso hast du vorhin eigentlich so einen Aufstand gemacht, als ich mich allein mit Hinata aus dem Staub machen wollte?" Schon vorhin hatte sich daraufhin eine vage Vorahnung in ihm aufgetan, aufgrund der Umstände allerdings hatte er sie beiseite geschoben. Doch nun, da es diese kleine Auseinandersetzung mit Shino nicht mehr gab, brannte er mehr auf eine Antwort denn je. Selbst, wenn er innerlich Angst hatte seine Vermutung könne sich bestätigen und es läge tatsächlich daran, dass ihm Hinata doch nicht so „egal" war, wie er dachte... Naruto sogar etwas eifersüchtig auf ihn war? Es war so eine absurde Idee, dass sie schon bald wieder stimmen musste. Das einzige, was er nicht verstand, war nur, wie kam er überhaupt auf so was? Was juckte es ihn, ob der Blonde sich um Hinata sorgte oder eifersüchtig auf ihn war? Lag es nur wieder daran, dass er sich gestern hatte eingestehen müssen selber neidisch zu sein? Er wusste es nicht,...tappte völlig im Dunkeln. Desto erleichterter war er, als er endlich neben sich eine Antwort bekam. „Nunja, um ehrlich zu sein...", wieder zögerte der Blonde leicht und auch in dem Inuzuka selbst begann die Anspannung zu wachsen. „Ich wollte einfach nur nicht noch mal mit dem Typ allein gelassen werden." „Häh?" Es war ihm wie von selbst entwichen, aber er versuchte auch gar nicht das Gesagte wieder zurückzunehmen oder sich irgendwie zu erklären. Auch auf den fragenden Blick Naruto's hin blieb er unberührt und starrte stattdessen weiterhin fassungslos und leicht zweifelnd in das Antlitz des Fuchsjungen. Dieser brauchte kurz, um sich wieder Leben einzuhauchen, grinste jedoch, nachdem er es endlich geschafft hatte, nur verschmitzt. „Ich weiß, hört sich ziemlich bescheuert an, aber der Kerl ist echt...eiskalt! Nicht nur, dass man sich, wenn man mit ihm unterwegs ist, alle 5 Minuten mit dem Tod konfrontiert fühlt, man verlernt auch wie es ist zu sprechen... Totaler Entzug sozialer Kontakte... Keine Sekunde länger hätte ich's mit Shino ausgehalten..." Nun gut, das, was er da sagte, mochte stimmen. Japp, eigentlich brachte er es sogar ganz passend auf den Punkt, aber noch immer konnte er nicht glauben, dass das echt das einzige war, wofür er sich interessierte. Dabei...sollte er doch damit zufrieden sein oder? Denn sozusagen hatte er also vor dem Blonden nichts zu befürchten, wobei ihm einfiel... Wieso dachte er so? Hatte er denn je etwas vor ihm zu befürchten gehabt, sofern es sich nicht um ihre alltäglichen Konkurrenzkämpfe handelte? Einmal mehr war er ratlos und immer deutlicher wurde der Fakt, dass er drauf und dran war sich erneut in seinen eigenen Gedankengängen zu verfangen. Doch im Grunde genommen ging es wieder nur um eins: Hinata. Fast tat sie ihm schon leid. Hätte sie das Ganze jetzt mitbekommen,...sie hätte es gewiss ebenso wie er von Beginn an in den falschen Hals gekriegt, mit dem Unterscheid, dass sie jetzt zutiefst gekränkt wäre. Erneut wuchs in ihm der Drang endlich mit ihr über diese Sache zu sprechen. Ihr klar zu machen, dass Naruto nicht der Richtige für sie war, sie endlich aufhören sollte so an ihm zu klammern, weil es ja doch sinnlos war und trotzdem... Irgendwo konnte er es nicht. „Und Hinata? Machst du dir keine Sorgen um sie?" Ohne es überhaupt so richtig mitzubekommen hatte er dem Fuchsjungen diese Frage gestellt, bereute es auch schon tief im Inneren und hielt es gleichzeitig trotzdem für das beste. Er wusste nicht, wie der Angesprochene auf seine plötzlichen Worte reagierte, war sich nicht einmal sicher, ob er ihn überhaupt gehörte hatte, so leise, wie er geredet hatte, starrte er ja nur gedankenverloren nach vorn. „Heh, meinst du nicht die Frage erübrigt sich?" Die Antwort des Blonden veranlasste ihn ungewollt dazu wieder zu ihm zu sehen. Ein dickes Grinsen lag auf seinem Gesicht und doch konnte er sich seiner guten Laune nicht so recht anschließen, denn noch immer wusste er nicht, was er nun von seinem Gegenüber halten sollte. War diese „Selbstverständlichkeit" nun gut oder schlecht? Zumindest für ihn selbst machte es einen gewaltigen Unterschied, ob man sich WIRKLICH um jemanden sorgte, oder es nur der „Etikette" halber tat. Sozusagen einzig und allein deshalb, weil man es so von einem verlangte, es wie der Rest der Welt als „ganz natürlich" ansah, sich den Kopf über jemanden zu zerbrechen, dem es schlecht ging. Einmal mehr versetzte er sich in die Lage des Mädchens. Gewiss hätte dieses sich ob Naruto's Aussage geschmeichelt gefühlt, allerdings nur, weil sie nicht hinter die Fassade seiner Worte blicken würde oder gar wollte. Denn in Wahrheit hießen sie ja nicht mehr, als dass er sie genau so mochte, wie den Rest seiner Freunde. Sie war nicht das „Besondere", was sie für ihn gern wäre. „Oi, alles klar?" Erschrocken fuhr er zusammen und riss seinen Kopf zu der Stimme herum. Er brauchte noch kurz, um auch den Inhalt der gesprochenen Worte zu begreifen und nickte aber schließlich nur energisch. „Jaja, alles bestens...", murmelte er zur Antwort und sah dann wieder nach vorn, wobei er stets von den wachsamen Augen Naruto's gemustert wurde. Er musste dringend damit aufhören sich über alles und jeden Gedanken zu machen. Das war doch für gewöhnlich so gar nicht seine Art... Kaum, dass er wieder er selbst war, schien Naruto plötzlich abzudriften, da er mit einem mal ruckartig stehen blieb. Er tat es ihm mit Akamaru in einigen Metern Entfernung gleich und schielte sich fragend über die Schulter. „Schlaftablette, wir müssen weiter! Wir haben keine Zeit zu ver-" „Hinata, sie-!" Verwundert zog er eine Augenbraue in die Luft, dennoch reichte ihm allein der Name des Mädchens um den Abstand zu dem Blonden wieder zu verringern. Er hatte die letzten Worte des Jungen nicht verstanden, konnte sich allerdings sofort selbst ein Bild machen, als er neben ihm zum Stehen kam. Das Mädchen schien langsam wieder zu sich zu kommen, jedenfalls murmelte sie irgendetwas Unverständliches vor sich hin und öffnete schließlich leicht die Augen. „Hinata! G-Geht's dir wieder besser?" Es war Naruto, der nun begann energisch auf sie einzureden, er selbst zog es vor zu schweigen. Der Kerl brabbelte sowieso für drei. Die Angesprochene blinzelte noch ein paar mal leicht verschlafen vor sich hin, ihre Lider aber blieben letztendlich verschlossen. Einzig und allein ihr Mundwerk schien noch zu funktionieren, denn wieder begann sie damit wirres Zeug zu faseln. Auch ihr „neues Lieblingslächeln" hatte sie wieder aufgelegt, was den Blonden neben ihm leicht an seiner Wahrnehmung zweifeln ließ. „Wa-Was hat sie? Träumt sie noch?" war alles, was er auf die Schnelle hervorbrachte und sah den Inuzuka hilfesuchend an. Dieser zuckte nur beiläufig mit den Schultern, die Augen weiterhin analysierend auf das Mädchen gerichtet. „Ganz da ist sie zumindest nicht mehr..." Der Querkopf nickte stumm und schrak merklich auf, als das Mädchen ihre Augen doch noch einmal aufschlug. Sofern möglich schien ihr Lächeln noch breiter zu werden, als sie den Jungen sah und sofort warf sie sich ihm an den Hals. Jedoch mit anderen Worten, als er sie erwartet hatte. „Ah, Kiba-kun...! Hab ich...dich also doch noch...überre-...." Der Rest endete in einfachem Genuschel und sowohl er selbst, als auch der Blondschopf standen einen Moment wie angewurzelt da. Das hochrote Gesicht Naruto's, an dem noch immer das Mädchen klammerte, war unübersehbar und auch er selbst merkte deutlich, wie er wieder damit beginnen wollte, die Hautfarbe zu wechseln. Ruckartig drehte er sich von den beiden weg. Er hatte eine kleine Vorahnung von dem, was sie weiterhin hatte sagen wollen, doch das war nicht der Fakt, der ihn erröten ließ. Viel mehr stellte er sich die Frage... „Sag mal... Wieso schmeißt sie sich mir gerade dann an den Hals, wenn sie mich für DICH hält?" Er zuckte merklich zusammen, denn allem Anschein nach war er nicht der einzige, dem dies aufgefallen war. Verflucht! Wieso musste Naruto auch gerade jetzt damit beginnen so etwas wie „Scharfsinnigkeit" zu entwickeln?! „W-Was weiß ich, frag sie doch selbst!" murmelte der Inuzuka nur verlegen in sich hinein, den Blonden weiterhin nicht ansehend und dennoch hatte der es verstanden. „Würde ich ja gern, aber..." Erst jetzt wagte er einen kurzen Blick auf das Mädchen, was unverkennbar schon wieder ganz woanders war. Also hatte sie sich tatsächlich nur mal eben munter gerüttelt, um ihn erneut in Verlegenheit zu bringen wie?! Na toll! Wenn sie das mal nicht früher oder später bereuen würde... „Dann können wir ja jetzt wieder weiter...", versuchte er die Sache endlich abzuschließen und gab mit seinem Vierbeiner erneut die Richtung an, Naruto dicht auf den Fersen. „Aber wenn sie das nächste Mal wieder wach werden sollte, hältst du nicht an, klar? Sie kippt im nächsten Moment ja doch wieder weg..." Aus den Augenwinkeln vernahm er ein Nicken des Blonden und einen Moment lang konzentrierte sich jeder auf sich selbst. Jedenfalls schien es so. Er wusste ja nicht, welche absurden Gedankengänge in Wirklichkeit schon wieder in dem Spatzenhirn des Kleineren arbeiteten... „Heh und du bist dir sicher keine Ahnung zu haben, weshalb sie mi- ähm, ich meine 'dich', vorhin umarmt hat?" Das überbreite Grinsen, was sich auf die Lippen des Blondschopfes gelegt haben musste, war deutlich aus dessen Anspielung herauszuhören und veranlasste ihn dazu nur noch lauter mit den Zähnen zu fletschen. Dieses Nervenbündel war echt die Pest! Theoretisch konnte er es ganz einfach haben, immerhin hatte er eine logische Erklärung für Hinata's „Überfall", aber er konnte dem Blonden wohl kaum auf die Nase binden, dass sie sich nur gefreut hatte, weil er selbst sie vermeintlich trug! Er erinnerte sich nur all zu gut an die Szene, von vorhin, kurz bevor sie Naruto und Shino gefunden hatten. Die ganze Zeit hatte sich Hinata an ihn geklammert gehabt, um überhaupt einigermaßen geradeaus laufen zu können, es jedoch vehement abgelehnt sich wieder auf Akamaru zu setzen. Es hatte sogar beinahe so ausgesehen, als hätte sie auf einmal Angst vor dem Vierbeiner gehabt... Naja,...stattdessen hatte sie von da ab gebettelt, er selbst möge sie doch tragen, aber er war standhaft geblieben! Hatte damit den Gegensatz zu ihr gebildet, denn schließlich hatte er sie doch noch auf Akamaru verfrachten können. Zwar nur in Begleitung von sich selbst, aber so war der restliche Weg wenigstens ein Klacks gewesen. Naja, aber es brachte nichts jetzt noch länger in Erinnerungen zu schwelgen, da die Neugier des Blonden immer mehr zu wachsen schien, je länger er seine Antwort hinauszögerte. Tse, aber sollte er doch an ihr zugrunde gehen! Und dennoch... Irgendwie war es unfair! Da hätte das Mädchen sich ihm schon mal freiwillig an den Hals geschmissen und sie musste ihn doch tatsächlich mit diesem Vollpfosten verwechseln! Es war ja nicht mal so, dass er das als Kompliment ansehen konnte oder dergleichen, denn seiner Meinung nach hatte er nichts mit dem Uzumaki gemein, geschweige denn, dass dieser gutaussehender war als er! Wie konnte es anders sein, verloren sich seine Gedanken erneut und wieder musste ihn erst etwas oder besser gesagt jemand, in die Realität zurückpfeifen. „Hey, krieg ich heute noch 'ne Antwort?!" Ein funkelnder Blick reichte schlussendlich aus, um den Kleinren zum Schweigen zu bringen und ihn selbst etwas aufzuheitern, als er den unverkennbaren Schauer bemerkte, den er dem Blonden damit über den Rücken gejagt hatte. Sie waren nun schon eine ganze Weile unterwegs gewesen und allmählich drohte die Nacht sie erneut einzuholen. Zwar war eigentlich größte Eile geboten und sie steckten jede noch so kleine Energiereserve in ihr Vorhaben das Mädchen schnell zurück nach Konoha zu bringen, aber irgendwann war ein jeder mal erschöpft. Ihm war schon vor einer guten Stunde aufgefallen, dass Akamaru stetig langsamer wurde und auch der Abstand zwischen ihnen und dem Blonden wuchs stetig. Selbst, wenn es nur wenige Zentimeter waren, bemerkt hatte er sie doch und schlussendlich sollten auch die Worte fallen, mit denen er schon vor einer ganzen Weile gerechnet hatte: „Hey, Kiba! Können wir...nicht vielleicht doch mal eine kleine Pause machen? Nur 5 Minuten?" Die Stimme des Blonden klang sichtlich erschöpft und mitgenommen, kein Vergleich zu der Kraft, die sie sonst ausstrahlte, aber kein Wunder... Wenn seine Theorie von gestern tatsächlich stimmte, hatte er ja auch schon eine ganze Zeit nichts mehr zu beißen gekriegt. Er stimmte dem Vorschlag des Jungen mit einem knappen Nicken zu und nach einigen Metern hielten sie in ihrer Bewegung inne. Würde er nicht wissen, dass es noch ein ganz schönes Stück, bis zu ihrem Ziel war, würde er sich jetzt einfach allein mit Hinata auf den Weg machen, immerhin war er der einzige von ihnen, der noch topfit war - von den nervlichen Tiefschlägen mal abgesehen - aber allein war es wohl doch etwas zu riskant... Während er von seinem Vierbeiner abstieg, vernahm er aus den Augenwinkeln bereits, wie sich ein kaputter Naruto an einem Baumstamm nach unten gleiten ließ und zuerst einmal versuchte wieder etwas zu Atem zu kommen. Er selbst fackelte nicht lang, kramte in seinem Rucksack nach etwas Essbarem und hielt es dem Blonden hin. Ein dankbares Nicken war alles, was er dafür bekam, aber es genügte. Naruto gegenüber setzte er sich auf den Boden und verdiente sich wenig später auch eine Lehne in Form Akamaru's, der es sich direkt hinter ihm bequem gemacht hatte. Er warf dem Fellbüschel ein zufriedenes Lächeln zu und kraulte ihn ein wenig. Er hatte sich seine Pause redlich verdient. Naruto währenddessen beobachtete er nach wie vor unter prüfendem Blick und verfolgte mit, wie er sein Brötchen innerhalb weniger Minuten verputzte. Erst jetzt richteten sich seine Augen wieder auf Hinata, die nahe des Blonden, immer noch ohnmächtig, am Boden lag. „Sie ist schon eine ganze Weile verdächtig still...", bemerkte der Fuchsjunge schließlich, der seinem Blick gefolgt sein musste. Doch anstatt die Meinung des Kleineren zu teilen konnte er nur leicht lächeln. „Ich glaube das haben Leute ohne Bewusstsein so an sich." „Tse, Baka! Das ist selbst mir klar, nur... Vorhin hat sie sich immerhin noch ab und zu mal geregt oder wenigstens wirr gebrabbelt, aber jetzt..." Er tauschte kurz ein paar Blicke mit dem Blonden aus, beschloss dann aber für sich, sich nicht von dessen Worten beunruhigen zu lassen. Immerhin - musste es denn zwingend schlimm sein, wenn sie mal für eine Weile ruhig war? Und dennoch...er kam einfach nicht drumherum sie wieder wie gebannt anzustarren. Wenn sie so friedlich schlief, war es schon beinahe so, als wäre sie die Alte und nicht diese abgedrehte „Ich-hab-eins-mit-ner-Bratpfanne-übergezogen-gekriegt-Hinata". Aber trotz allem gab es etwas, was nicht in dieses „Heile-Welt-Bild" hineinpassen wollte... Skeptisch wanderten seine Augen ihren Körper entlang, bis sie schließlich auf ihrem Brustkorb hängen blieben und wenig später vor Schreck weit aufgerissen wurden. „Sie atmet nicht!!!" „Häh? Wer?" Der Blonde schien sichtlich verwirrt ob des Anblicks, den ihm der Inuzuka auf einmal bot. Ruckartig war er aufgesprungen, nur um sich wenig später erneut neben Hinata fallen zu lassen und erst jetzt schien auch er zu begreifen, da ihm ein schrilles „WAS?!" entwich. Sofort tat er es Kiba gleich, ließ sich ihm gegenüber auf der anderen Seite des Mädchens sinken und auch seine Augen scannten den schier leblosen Körper ab. „Verdammt und was jetzt?!" er hörte deutlich Panik aus der Stimme des Kleineren heraus und so sehr er es auch versuchte zu unterdrücken, schlich sie sich auch in seine eigene mit ein. „Na was wohl, du Schlaumeier?!" Pfefferte er leicht angesäuert zurück, ignorierte den fragenden Blick Naruto's aber zuerst und widmete sich ganz Hinata. Zögernd legte er den Kopf auf ihre Brust, prüfte somit ihren Herzschlag und war überaus erleichtert aufatmen zu können. Sie schien wohl noch nicht all zu lange in diesem Zustand zu sein und dennoch sollten sie keine Zeit verlieren. Er ging wieder in seine Ausgangsposition über und warf dem Blonden einen auffordernden Blick zu. Dieser jedoch zuckte nur leicht zusammen und sah ihn noch immer fragend an. „Was?!" „Argh, was werde ich wohl wollen?! Ein Eis sicher nicht! Streng doch mal deinen Kopf an!" fuhr er den Kleineren aufgebracht an und deutete beiläufig auf Hinata's Gesicht. Naruto folgte seinem Fingerzeig und wenig später trafen sich ihre Blick erneut. „Du meinst...?" „Na irgendwie müssen wir sie ja wieder zum Atmen bringen!" „A-Aber doch nicht ich! I-Ich meine...s-sie ist immerhin in deinem Team!" „Das spielt doch jetzt keine Rolle, Schwachkopf! Nun mach endlich!" Keiner machte auch nur irgendwelche Anstalten die geforderte Mund-zu-Mund-Beatmung in die Tat umzusetzen, stattdessen löcherte man einander mit drohenden Blicken. Es würde nichts bringen... Diese Entscheidung ließ sich wohl nur auf eine Weise treffen... ... „Hah! Schere schneidet Papier!" „Ja und wieso freust du dich dann? Ich hab' doch gewonnen..." Zweifelnd sah sich der Inuzuka seinen Gegenüber an, der ob dieser Erkenntnis ungläubig mit den Armen zu rudern begann. „V-Verdammt!" „Jetzt hör auf so zu tun, als würdest du deswegen den Löffel abgeben, Hinata ist diejenige, die sich beschweren müsste!" /Und das in vielerlei Hinsicht.../, fügte er gedanklich noch hinzu und erneut drohte er den anderen jeden Moment anzufallen. Dieser allerdings gab sich nun endlich geschlagen und wenn auch nur zögernd beugte er sich über das Mädchen. Der Inuzuka sah jeder seiner Bewegungen genau zu und auch, wie er sich ihrem Gesicht immer mehr näherte und je geringer dieser Abstand wurde, desto mulmiger ging es ihm dabei. Er wusste nicht genau, ob es nur daran lag, aber etwas wurde ihm bei diesem Anblick klar: Der Blonde hatte keinen Schimmer, was er da tat! Am Ende schaffte er es vielleicht noch sich bei dem Versuch Hinata zu beatmen selber die Luft zu rauben und dann durfte ER sich hier mit zwei Halbtoten rumschlagen! Genug mit dem Mist! Er hatte eine Entscheidung getroffen, denn um diesen Alptraum nicht wahr werden zu lassen, gab es wohl nur eine Lösung. „Verflucht geh weg, ich mach das!" warf er dem Blonden noch eiligst an den Kopf, ehe er ihn unsanft zur Seite stieß und nun seine Position über dem Mädchen einnahm. Alles in ihm verkrampfte sich bei dem Gedanken an das, was er gleich tun würde und auch, wenn es notwendig war, es etwas ganz normales war, irgendwo...war es ja doch indirekt ein Ku... Innerlich schüttelte er seinen inzwischen wieder hochroten Kopf. Er musste sich zusammenreißen! Seine sicherlich beste Freundin war kurz davor das Zeitliche zu segnen und er hielt sich hier an irgendwelchen Peinlichkeiten auf! Ein letztes Mal biss er sich angespannt auf die Unterlippe, ehe er sein Vorhaben endlich in die Tat umsetzte. Drei Zentimeter..., zwei Zentimeter,...er war ihr so verdammt nahe, dass er sogar schon ihren Atem auf seiner Haut spüren kon- Moment Atem?! War das denn nicht genau das Problem an dieser ganzen Sache gewesen?! Eiligst riss er seine inzwischen geschlossenen Augen wieder auf, entfernte seine Hände von ihrem Gesicht und wollte soeben wieder etwas Abstand zwischen sie beide bringen, da sah er auch schon zwei Arme an seinem Gesicht vorbeirauschen, die ihn ab sofort gegen sie drückten. Lautes Kichern drang an sein Ohr und erneut jagte es ihm einen eisigen Schauer über den Rücken, was so viel bedeuten musste wie... „V-Verdammt Hinata, lass mich los!" Er sollte sich nicht getäuscht haben. Zwar konnte er ihr, so unvorteilhaft, wie er derzeit auf ihr lag, nicht ins Gesicht schauen, aber nachdem sie ihn auf seine Proteste hin noch enger an sich zog, wusste er zumindest, dass sie ihn gehört hatte. Wenn auch ihre Reaktion nicht seiner Aufforderung entsprach. „Verflucht jetzt hilf mir doch mal! Nimm sie weg!" Sein Blick fiel auf den komplett überrumpelten Naruto neben sich, der ihn ungläubig und wie erstarrt ansah. Tse, es würde ihn nicht wundern, wenn auch er ihn nicht bei seinem Befreiungsversuch unterstützen würde... „Hihi, ich wusste Kiba-kun würde gewinnen! Dann magst du mich also doch!" Gewinnen? Was sollte denn der Scheiß jetzt?! War sie etwa gar nicht ohnmächtig gewesen oder was?! Langsam reichte es ihm wirklich! Mit einem Ruck riss er sich von ihr los und sah ihr wenig später in ihre verblüfften Augen, diese allerdings sollten ihn diesmal nicht milde stimmen können! „Was soll der Scheiß!? Spinnst du?! Wir haben uns Sorgen um dich gemacht und du... Ach keine Ahnung - hältst die Luft an, um uns zu verarschen oder was weiß ich!" Das Mädchen zuckte auf seine Worte hin merklich zusammen und auch Naruto schien endlich wieder klarer im Kopf zu werden. „H-hey, ist doch egal... Sie hat es sicher nicht so gemeint, du hast doch selber gesagt, dass sie momentan etwas-" „Das ist doch scheißegal! Das ist noch lange keine Entschuldigung dafür, dass sie sich aufführen muss, wie eine Idiotin! Arrh! Dir macht es vielleicht nichts aus, wenn sie stirbt, aber mir sicherlich!" Eine ganze Weile tauschte er belebte Blicke mit dem Blonden, dem die Fassungslosigkeit einmal mehr ins Gesicht geschrieben stand. Er hatte den Mund leicht geöffnet, als wolle er etwas erwidern, schloss ihn schlussendlich aber wieder und sah nachdenklich zur Seite. Er selbst musterte die beiden anderen ein letztes Mal unter erzürnten Augen und stellte sich dann etwas abseits an einen Baum. Nicht zu fassen. Schon wieder brodelte er! Er war in den letzten Tagen echt so verdammt häufig in Rage, wie in den ganzen letzten 2 Jahren nicht mehr! Tse, es machte echt den Eindruck, als ob er daher einiges aufzuarbeiten hätte, irgendwie lächerlich. Doch so sehr er auch nach einem Grund suchte, der ihm weismachen konnte, dass er sich auch diesmal grundlos aufgebläht hatte, er fand keinen. Denn es existierte keiner. Diesmal war es ihm einfach nicht zu verübeln! Diesen Mist entschuldigte auch keine „benebelte Hinata"! Nur zu deutlich vernahm er Schritte hinter sich. Es war nicht schwer zu erraten, von wem sie stammten, aber umdrehen würde er sich so oder so nicht. Hn, aber als ob das eine Rettung für ihn wäre, denn Naruto war sich keinesfalls zu schade einen Meter mehr zu laufen und sich direkt vor ihm zu postieren. „Wenn du willst kannst du jetzt gern auf mich und den Rest der Welt sauer sein, aber... Glaubst du nicht es ist besser, sich jetzt endlich auf den Weg zu machen? Auch, um solche Vorfälle in Zukunft auszuschließen?" Er erwiderte auf die Worte des Blonden nichts, sah ihn stattdessen einen Moment lang schweigend an. Es war eigentlich ganz in seinem Sinne. Auch, dass er kein Wort über diese Sache von eben verlor - jedenfalls nicht direkt - kam ihm gelegen, weshalb er ihm ohne zu Murren mit einem Nicken zustimmte. Beide drehten sie sich nun zu dem Mädchen um, welches nach wie vor, den Blick gesenkt, auf dem Boden saß. Er konnte sich nicht helfen, aber wenn er sie so sah tat sie ihm grundsätzlich leid und besonders in Momenten wie diesen fühlte er sich schuldig. Mann, diese Reaktion schien sich inzwischen so tief in ihm verankert zu haben, dass er schon gar nicht mehr anders konnte. Es war wie ein Reflex, der sich einfach nicht vermeiden ließ. Und dennnoch...er hatte nicht vor sich deswegen bei ihr zu entschuldigen. Ohne ein Wort lief er auf sie zu, stemmte die Hände in die Seiten und sah von oben abwartend auf sie herab. „Du, wir müssen los", sprach er schlicht und war erstaunt über die Gleichgültigkeit, die seiner Stimme inne lag. Es war immer wieder interessant, was man sich alles durch Shino aneignen konnte... Die Angesprochene allerdings reagierte nicht, ignorierte ihn gekonnt und nicht einmal angesehen hatte sie ihn! Mann,...wollte sie jetzt echt bockig tun? Seufzend begab er sich in die Hocke, tippte kurz an ihrer Schulter und warf ihr ein einfaches „Hey, ich rede mit dir!" an den Kopf. Endlich regte sie sich, jedoch nur, damit sie ihm einen verärgerten Blick zuwerfen konnte, der ihn sogar im ersten Moment etwas zurückschrecken ließ. Er hatte sie selten so gesehen... Nicht einmal dem Gegner trat sie so gegenüber, jedenfalls nicht zwingend. Es kam halt ganz auf die Umstände an. Sein Blick wurde ernster, dennoch lag ihm bereits ein kleiner Funken Reue inne, doch das bemerkte sie schon gar nicht mehr, denn längst hatte sie ihren Kopf stur zur Seite abgewandt, versuchte nun aufzustehen, mit mäßig Erfolg. Noch immer schien es ihr nicht viel besser zu gehen, sie strauchelte und schon die kleinste Bewegung brachte sie außer Atem. Skeptisch musterte er sie, war sich aber sicher, dass sie sich derzeit eh nicht von ihm helfen lassen würde, weshalb es ihm nur recht kam, dass sich Naruto in dem Moment einmischte, als sie umzukippen drohte. „Mir geht's nicht gut...", brachte sie schließlich leise murmelnd hervor, während sie sich an den wahrscheinlich schmerzenden Kopf griff. Das sah nicht gerade prickelnd aus und dennoch würde es jetzt wohl schwerer werden sie nach Konoha zurück zu bringen. Er durfte ihr nicht mehr zu nahe kommen, Akamaru wahrscheinlich auch nicht und wer wusste schon, ob sie sich von dem Blonden tragen lassen würde? Komischerweise jedoch, musste dieser nicht mal fragen, denn ehe er seinen Gedanken überhaupt zu ende gebracht hatte, fand sich das Mädchen auf Naruto's Armen wieder. Dieses Bild störte ihn zugegebenermaßen noch immer, vor allem, da er jetzt wusste, dass er selbst sich gefälligst von ihr fern zu halten hatte, aber es war wohl nicht zu ändern. Er spürte den drängelnden Blick Naruto's nur all zu deutlich auf sich und endlich erhob er sich wieder und machte sich auf dem Rücken Akamaru's breit. Ohne eine Wort gab er das Zeichen zum Start und einmal mehr setzte sich die gesamte Gruppe in Bewegung. Für den Rest des Weges sollte es ruhig bleiben. Das Mädchen verharrte in einer Zwischenwelt von Realität und Traum und auch er war mit seinen Gedanken ganz woanders. Dieser Anblick... Vorhin hatte er ihn nicht so recht gestört, doch nun wollte ihm das Bild des verärgerten Mädchens einfach nicht mehr aus dem Kopf. Dieser Ausdruck in ihren Augen...beinahe anklagend... So musste sie ihn wohl immer ansehen, wenn er sie mal wieder angegangen hatte, allerdings nur innerlich. Nach außen hin würde sie stets nur das scheue Mädchen mimen, das jedem verzieh. Das schier alles mit sich machen ließ und sich doch nie beschwerte. Dennoch durfte man sich nicht einbilden, dass es ihr nicht trotz allem schlecht ginge. Das hatte er auch noch nie getan und doch... Jetzt hatte sie ihn nur so angesehen, da sie sich nicht mehr wirklich unter Kontrolle hatte, ihr wahres Selbst in den Hintergrund gerückt war... Aber wenn er nicht endlich begann zu begreifen, würde sie ihn vielleicht auch eines Tages bei vollem Bewusstsein so ansehen. Darauf konnte - nein würde er verzichten! Schließlich hatte er nicht vor ihr noch einmal die Chance zu bieten sauer auf ihn zu sein. Schließlich erreichten sie Konoha wie geplant. Auf direktem Weg ging es zum Hospital, wie immer mit Höchstgeschwindigkeit, war das Mädchen ja inzwischen wieder bewusstlos geworden. Ohne Rücksicht auf Verluste wurde das Gebäude gestürmt. Auch auf die protestierenden Rufe einiger Ärzte, vor allem was Akamaru betraf, reagierte man nicht. Was zählte war jetzt Hinata, da würde er sich von keinem reinreden lassen und wenn er sich das Gesicht des Blonden besah...- er auch nicht. Allerdings schien es so, als hätten sie irgendetwas vergessen... „Oi Kiba?! Wo willst du eigentlich noch hin? Ich glaube es bringt nur wenig, wenn wir an allen Ärzten vorbei ziellos durch die Gänge rennen!" Japp, genau das war's. Wie auf Kommando veranlasste er Akamaru zum Stehen und mit einem schrecklich schrillen Ton versuchten dessen scharfe Klauen auf dem gefliesten Boden Halt zu finden. Er war nahe dran sich die Ohren zuzuhalten, wäre aber nach diesem Tun gewiss vom Rücken des Vierbeiners gerauscht. Weshalb er nur kopfschüttelnd das Gesicht verzog. Der Blonde allerdings war weniger schlau und ließ das Mädchen schnurstracks fallen, um sich vor dem betäubenden Klang schützen zu können. „Boah du Vollidiot! Willst du, dass sie für immer so bleibt?! Ich warne dich, wenn sie nach der Behandlung immer noch so neben der Spur ist, mach ich dich dafür verantwortlich, weil du sie auf den Boden hast krachen lassen!" Es erübrigt sich zu erwähnen, dass der Blonde daraufhin wieder von wütenden Blicken des Inuzuka's durchlöchert wurde und zu allem übel dieses Mal auch eine gewischt bekam. Naja, aber bei dem Kerl würde ja eh nicht mehr viel kaputt gehen, im Gegenteil, es konnte nur besser werden... Langsam hob er das Mädchen wieder vom Boden auf und sah sich im Anschluss suchend um. Es war doch wie verhext! Noch vorhin waren sie auf jedem Gang einem meckernden Medic-Nin nach dem anderen über den Weg gelaufen und jetzt?! Scheinbar hatten sie sich alle aus dem Staub gemacht um die Ereignisse hier irgendwem zu „petzen". Hm, jedoch sollte sich genau das letztendlich doch als praktisch erweisen. „Shizune-san!" rief er erleichtert, als die junge Frau plötzlich an einem Ende des Korridors auftauchte und lief ihr im Eilschritt entgegen. Naruto folgte ihm wenig später, nachdem er sich endlich von seiner kleinen Kopfnuss erholt hatte und platzte genau in die Erklärungen des Inuzuka's über die Dinge, wie sie sich ereignet hatten. Alle hörten sie ihm gebannt zu, kannte ja auch der Blondschopf bisher nur einen kleinen Teil der Geschichte. „Ich verstehe...", sprach die Schwarzhaarige dann abschließend und blickte nachdenklich auf das bewusstlose Mädchen. „Und du sagtest du hättest die Pflanze bei dir?" Er nickte. „Gut, dann kommst du jetzt am besten mit." „Äähähäh~ und ich?!" mischte sich nun der Querkopf dazwischen und ruderte aufgebracht mit den Armen in der Luft umher. „Du sorgst am besten dafür dass der Hund hier verschwindet, das sorgt nur für Aufruhr." „Ja, aber-!" Doch man beachtete ihn schon gar nicht mehr. Gehorsam folgte er der Frau, die ihn nun in eines der Behandlungszimmer leitete, wo er das Mädchen behutsam auf einem Bett ablegte. Nur kurz blieben seine besorgten Augen an ihr haften, schließlich war seine Person zumindest für den Moment noch ziemlich gefragt. Ohne dass die Frau ihm gegenüber auch nur ein Wort sagen musste griff er in seine Tasche und holte das gesuchte Stück Papier hervor, in dem sich nach wie vor das Pflänzchen befand. Er erschrak ob des Bildes, das es ihm bot und war im ersten Augenblick sprachlos. „Was...,aber... Das kann nicht sein, das ist sie nicht! S-Sie sieht auf einmal ganz anders aus!" „Was meinst du?" „Ja keine Ahnung, die Blüte zum Beispiel! Sie war grau und um einiges größer, wenn sie auch schon vorher recht klein war, aber jetzt... Noch dazu bin ich mir sicher, dass ich ein paar Blätter dran gelassen habe!" „J-Jetzt...mach dir keine Gedanken, ok? Ich bin mir sicher wir finden auch so heraus um welche Pflanze es sich hier genau handelt und auch wenn nicht, solange wir wissen, welche Art Gift es ist, können wir es vielleicht auch so behandeln." /Ja, 'vielleicht'...!/ Tse, er hasste dieses Wort! Dennoch gab er sich mit einem Nicken geschlagen. „Ich werde ihr schnell noch etwas Blut abnehmen und mich dann an die Arbeit machen es mal genauer zu untersuchen. Am besten bleibst du noch hier, bis ein paar Ärzte zur Überwachung eintreffen, danach verschwindest du aber, verstanden?" Erneut folgte ein stummes Nicken und noch immer hingen seine Augen an der Pflanze vor sich. Eins war klar, dieses Teil schien tatsächlich nicht so „gewöhnlich" zu sein, wie es von Außen den Eindruck machte. Scheinbar war es ganz richtig gewesen, dass er es in dieses Papier gewickelt hatte, wenn er sich das Resultat betrachtete. Von den einstigen Verzeichnungen auf der Karte war nur noch wenig zu sehen, war der Großteil ja von einer seltsamen lila Flüssigkeit durchtränkt. Manche Stellen waren sogar ganz und gar verschwunden und Löcher zierten sie stattdessen. Die einstigen Blätter der Pflanze schienen, als wären sie nie da gewesen und auch der Stängel wollte sich wohl verabschieden. Ja, es hatte tatsächlich den Anschein das Ding würde sich auflösen... Am meisten jedoch wunderte er sich noch immer über die Blüte. Ihre Farbe war nun eine gänzlich andere. Ein tiefes Blutrot, kein Vergleich zu dem unscheinbaren Grau von vorher. Auch die Form ihrer Blätter musste sich geändert haben... Erst jetzt bemerkte er so wirklich, wie genau er sich dieses Ding doch angesehen hatte. Hn, das war wohl allein Hinata's Verdienst... Wäre sie nicht so besessen von diesem Teil gewesen, wüsste er wohl jetzt nicht einmal mehr, dass er dieses Grünzeug überhaupt je gesehen hatte. Zwar konnte man denken, dass das Wissen über das ursprüngliche Aussehen der Pflanze eh nutzlos war, doch vielleicht konnte er ja später doch noch jemandem damit helfen. Nur von weither vernahm er hinter sich Schritte und hörte, wie eine Tür aufgerissen wurde. Erst durch eine Stimme jedoch wurde er in die Realität zurückgeholt, nur was sie ihm hatte sagen wollen, blieb ungeklärt. Doch er konnte es sich schon denken, wohl nur eine einfache Verabschiedung. Prüfend blickte er sich über die Schulter, sah die Tür noch schnell ins Schloss fallen und drehte sich dann zu dem Bett zu seiner Linken um. Jetzt waren sie also einmal mehr unter sich. Tse und schon wieder wünschte er sich, es wäre anders. Es wäre im Augenblick wirklich um einiges beruhigender Hinata in sicheren Händen zu wissen und nicht in den seinen. Er hatte in den vergangenen Stunden nur zur Genüge bewiesen, dass er rein gar nichts für sie tun konnte! Zögernd und so leise wie möglich trat er an das Bett heran, blickte einmal mehr von oben auf das Mädchen herab. Er wusste nicht recht, was er bei ihrem Anblick fühlen sollte. Irgendwo tat sie ihm einfach nur leid, doch weshalb er so dachte, war ihm ein Rätsel. Sicher, die logischste Erklärung war wohl die, da es ihr einfach nur nicht gut ging, aber... Daran lag es nicht. Er sah schon wieder genau das Bild vor sich, was sich ergeben würde, wenn sie aufwachte. Gewiss würde sie sich wieder bei allen für sich selbst entschuldigen und immer wieder wiederholen, welche Last sie doch war. Ein Grund für ihn sich gleich noch schäbiger zu fühlen, konnte er ja nicht leugnen, dass er dieses mal zeitweise tatsächlich so gedacht hatte. Er hasste es, wenn sie so hart mit sich selbst ins Gericht ging und doch war er überzeugt davon die alte Hinata wiederhaben zu wollen. Diese verquere Seite an ihr... Er konnte nur immer wieder betonen, wie wenig sie ihr doch stand. Überhaupt, irgendwie war sie damit nicht mehr das Besondere, was sie für ihn sonst immer war. Seltsam, dass er genau jetzt damit begann die Dinge so zu sehen, aber es stimmte. Das quirlige Mädchen von vorhin... Wenn sie sich so benahm, war sie genau so wie jede zweite, die hier die Gegend unsicher machte und es hatte durchaus einen Grund, weshalb er mit all diesen Gören nichts am Hut hatte. Hinata war eigentlich immer das einzige weibliche Wesen gewesen, mit dem er es durchaus ein paar Tage hätte aushalten können. Ach was redete er? Länger noch... Um so verständlicher, dass er mit ihrem „neuen Ich" so gar nicht klar kam. Es erinnerte ihn viel zu sehr an diese ganzen Heerscharen, die zu früheren Zeiten Sasuke nachgerannt waren. Sowas musste er sich nicht geben, weshalb es für ihn schon beinahe ein Geschenk gewesen war, dass ihr Team das schier einzige Mädchen besaß, was so gar nicht an dem Uchiha interessiert war. Naja, zwar war es auch nicht so, dass er mit Naruto als Hinata's Schwarm zufrieden war, aber immerhin war dieser um einiges besser als Sasuke. Menschlicher und vor allem kein Verräter. Er seufzte. Wieso dachte er gerade jetzt über all diesen Mist nach? Das war doch...alles schon so lange her, zehn mal durchgekaut und dennoch schien das Thema „Hinata-Naruto" nun aktueller denn je. Allerdings war er wohl der einzige, der sich so wirklich damit auseinandersetze. Wieso wusste er aber nach wie vor nicht. Naja, aber jetzt war wohl nicht der richtige Zeitpunkt, um... Er unterbrach sich selbst in seinen Überlegungen. Erst jetzt fiel es ihm auf. Es war immer das Gleiche. Er begann sich mit diesem Thema zu befassen, brach jedoch immer bei der Frage nach dem „Wieso" ab. Es wirkte fast...als wolle er die Antwort gar nicht wirklich kennen, was aber nur so viel heißen konnte wie, dass er sie innerlich doch schon wusste. „Boah, ich glaub ich brauch 'nen Kaffee...", entwich es ihm plötzlich aus heiterem Himmel und kopfschüttelnd fasste er sich an die Stirn. Nicht auszuhalten, womit er sich schon wieder gedanklich die Zeit vertrieb. Apropos Zeit... Diese Typen in weiß ließen sich davon aber auch reichlich... Kurz warf er sich einen Blick über die Schulter, als könne er damit beeinflussen, dass plötzlich jemand durch die geschlossene Tür ins Zimmer trat. Doch wie er es sich hatte denken können, funktionierte es nicht. Angespannt musterte er erneut das Mädchen. Je länger sich ihre Behandlung noch hinauszog, desto kritischer würde das alles wohl werden. Immerhin hatte er in den vergangenen Stunden live miterleben dürfen, dass sich ihr Zustand immer mehr verschlimmerte. Wie schon ein wenig vorher im Wald, überflog er auch jetzt noch einmal ihren Körper und wieder machte sein Blick auf ihrem Brustkorb halt. Im ersten Moment erschrak er auch jetzt, setzte dann aber eine mehr genervte Miene auf. „Och nee, nich' schon wieder oder? Du kannst es lassen, noch mal spiel ich dein kleines Spielchen nicht mit. So mal du doch dafür eh 2 Kandidaten brauchst oder?" Abwartend verschränkte er die Arme vor der Brust und wartete auf eine Gegenreaktion ihrerseits, sie blieb aus. Allmählich wurde er skeptisch und spürte schon wieder einen leichten Hauch Panik in sich aufsteigen. Er schluckte schwach, beugte sich etwas zu ihr herunter und begann zögernd damit an ihrer Schulter zu rütteln. „Hey, jetzt mach keinen scheiß, ok? Ich kann verstehen, dass du noch sauer auf mich bist und es mir heimzahlen willst, aber..." Sein Griff um ihre Schulter wurde ungewollt stärker und er musste wohl anfangen zu begreifen, dass er sich die Sache nicht länger schön reden durfte, denn vielleicht war sie das nicht. Er sollte recht behalten. Fand Bestätigung dafür, nachdem er erneut ihren Herzschlag geprüft hatte, der dieses mal aber ebenfalls gänzlich fehlte. Der Schock stand ihm förmlich ins Gesicht geschrieben. Seine Augen einmal mehr vor Schreck geweitet starrte er einen Moment lang einfach nur ungläubig ins Leere. Erst ein kalter Schweißtropfen, der langsam seine Stirn nach unten rann, ließ ihn zusammenzucken und endlich begann er zu begreifen. „Verdammt!" entwich es ihm wie von selbst und doch wusste er, dass ihm Fluchen allein nichts bringen würde. Er musste jetzt endlich dafür sorgen, dass diese verdammten Quacksalber hier eintrudelten! Gesagt, getan. Doch kaum, dass er einen Schritt Richtung Tür getätigt hatte, wurde diese ihm auch schon entgegengeschleudert und drei Männer im weißen Kittel betraten den Raum, die Situation scheinbar völlig unterschätzend. Er spürte deutlich Wut in sich aufsteigen, als er die Typen sah, wie sie da so laut schwatzend und ausgerüstet mit Tee ins Zimmer schlenderten. Jetzt wusste er wenigstens, warum sie so verdammt viel Zeit gebraucht hatten, bis sie es endlich mal für nötig befunden hatten, hier aufzutauchen! Er befreite sich selbst aus seiner Starre, als er auf einmal von allen drei Männern fragend gemustert wurde, die erst jetzt bemerkten, dass sie nicht allein in dem Zimmer waren. Die Ahnungslosigkeit dieser Typen machte ihn krank! Noch nicht einmal jetzt schien sich einer der drei auch nur im Entferntesten von allein mit Hinata beschäftigen zu wollen! Ohne noch lange zu fackeln packte er den, der ihm am nächsten stand am Kragen und durchbohrte ihn bedrohlich mit seinen zu Schlitzen verengten Augen, die ihn, gepaart mit seiner rauen Stimme, nur noch furchteinflößender wirken ließen. „VERDAMMT NOCH MAL, HÖRT GEFÄLLIGST MIT EUREM SMALLTALK AUF!! DAS MÄDCHEN DORT VERRECKT SONST!!" Er wäre wohl besser etwas sachlicher geblieben, denn statt die Typen endlich zum Arbeiten zu animieren hatte er sie nun eher eingeschüchtert. Mit einem verärgerten Zähnefletschen schleppte er den Kerl, den er noch immer in der Mangel hatte, direkt ans Bett der Vergifteten, wo er ihn mit den Worten „Sie atmet nicht mehr!! TUN SIE WAS!!" abstellte. Endlich schien er es ihnen begreiflich gemacht zu haben, denn synchron zu seinem „Opfer" machten sich nun auch die anderen beiden an die Arbeit seine Kollegin endlich wieder ins Leben zurückzurufen. Einen Augenblick stand er einfach nur stocksteif da und sah den dreien dabei zu, wie sie eiligst von einer Ecke des Zimmers in die nächste stürmten und hier und da mit Hilfe verschiedener Apparaturen an dem Mädchen herumwerkelten. Es war wohl keine Untertreibung, wenn er behauptete, dass ihn ihr so völlig lebloser Anblick einfach nur lähmte. Dies hatte nun auch einer der Doktoren bemerkt, der ihn sofort anwies das Zimmer zu verlassen, vorsichtshalber aber gleich selbst Hand an ihn legte und nach draußen bugsierte. Nun war es der menschenleere Korridor, der als sein „Parkplatz" herhalten musste. Noch immer war sein Blick starr geradeaus auf die Stelle gerichtet, wo er bis vor wenigen Sekunden noch das Mädchen vor sich gehabt hatte. Das war...einfach zu viel... Die ganze Zeit hatten sie die Sache heruntergespielt, auch wenn er und Naruto alles daran gesetzt hatten Hinata schnell behandeln zu lassen, nur wenn er ehrlich war, war er nie davon ausgegangen das Ganze könnte derartige Ausmaße erreichen! Von da ab blieb sein Kopf leer. Er selbst fühlte sich momentan ebenfalls eher tot als lebendig, obwohl doch unverkennbar war, dass er lebte. Es kostete ihn wirklich einiges an Kraft und inneren Überredungskünsten sich endlich von dieser Tür wegzubewegen, die Augen, lediglich für ein einfaches Blinzeln, endlich wieder zu schließen, schlussendlich aber, gelang es ihm. Wenn es auch nur wenige Meter waren, die seine Füße ihn trugen, so reichte es doch aus, um die nahe stehende Bank zu erreichen und wenigstens wieder etwas zu Sinnen zu kommen. Er fühlte sich dreckig, elendig, verabscheute den Gedanken, dass er hier rumsitzen musste, während die Typen da drinnen ihr vielleicht helfen konnten. Gerade sie, die sie rein gar nichts mit dem Mädchen zu tun hatten und noch dazu völlig desinteressiert an ihrer Aufgabe, Leben zu retten, schienen. /Verflucht... Verflucht.... Verflucht.../ Sein Blick schien wie festgewachsen auf den kargen Bodenfließen und auch, dass sich seine Fingernägel schon seit geraumer Zeit ob seiner zu Fäusten geballten Hände in seine Haut bohrten, registrierte er nicht wirklich. Und dennoch...er durfte sich nicht verrückt machen. Ein paar Sorgen ab und an waren ganz natürlich, aber hier so völlig neben der Spur rum zu hocken und mitzufiebern entsprach ihm nur mäßig. Sicher, es war nicht alle Tage, dass ein Mensch, der ihm so verdammt nahe stand wie sie, im Sterben lag, aber dennoch... Sie würde das schon irgendwie packen - sie war stark. „Oi, Kiba!" einmal mehr war es eine Stimme, die ihn aus seiner Trance riss, allerdings war er sich nicht sicher, ob er sich nun freuen sollte oder nicht den Blondschopf zu sehen. Zwar war etwas Ablenkung in Form anderer ganz praktisch, aber letztendlich würde eh alles nur darauf hinauslaufen, dass er ihm jedes noch so kleine Detail über Hinata's Zustand würde schildern müssen und sich damit nur noch mehr an alles zurückerinnerte. Nach wie vor äußerst angespannt verfolgte er aus den Augenwinkeln mit, wie der Blonde schließlich neben ihm zum Stehen kam und ihn fragend von oben herab musterte. „Und? Wie geht's ihr? Ist sie okay?" Ein schwaches Kopfschütteln war die Antwort, ehe seine Augen erneut gen Boden fielen. Dennoch bemerkte er, wie der Blonde nach dieser Nachricht leicht zusammenzuckte und auch seine Stimme klang von da ab um einiges unsicherer. „W-Wieso, was hat sie?" Schweigen. „Hey, ich rede mit dir!" „Verdammt ich hab' jetzt keinen Nerv dafür dir alles zu erklären, klar?! Setz dich einfach hin und halt die Klappe! Sie wird schon wieder..." Gegen seinen Willen waren seine letzten Worte nur extrem leise aus seinem Mund gekommen, beinahe so, als würde er selbst nicht daran glauben, doch das musste er! Er kannte sie, auch wenn sie viele als schwach abstempelten, das war sie nicht - ganz und gar nicht! Eine ganze Weile lang spürte er noch immer den fordernden Blick des Blonden auf sich, bis dieser seiner Bitte schließlich doch noch nach kam und sich neben ihn setzte. „Warten, eh? Gott wie ich das hasse...", brabbelte er zu allem Überfluss noch vor sich hin und doch konnte er sich ihm nur anschließen. „Wem sagst du das..." ***************** Badabumm...und wieder so'n böser Schluss, naja..., aber das nächste Kappi kommt diese Woche sicher noch, wenn ich weiterhin so fleißig schreibsel^^ Hm...aber eine Frage hätte ich noch: Mir ist aufgefallen, dass ich in letzter Zeit ziemlich häufig nur aus Kiba's Sicht schreibe, ich hoffe das stört keinen O.o° Wenn doch, muss ich halt mal sehen, wie sich das ändern lässt. Nur fand ich es als Naruto in diesem Chapter irgendwie unpassend und Hinata... Ich glaube ihre verworrenen Gedankengänge würden wir derzeit gar nicht verstehen XD Naja...Ich hoffe wie immer auf den ein oder anderen Kommi (die Teile motivieren nämlich >.< Außerdem weiß ich dann wenigstens, was ich vielleicht noch besser machen kann oder was so passt) und ansonsten sehen wir uns wie immer im nächsten Pitelchen. Baibai! Kapitel 8: den... ----------------- Haut mich schlagt mich, prügelt mich, aber lasst mich vorher noch mein "Gomeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee~n" loswerden. *räusper* Danke Vielmals U.U Hab' wegen euch extra noch 'ne Nachtschicht geschoben, damit ich das Chpater endlich, wenn auch ziemlich verspätet, fertig stellen konnte. Die letzten zwei Tage hab' ich "Hardcoretiping" gemacht, nur deshalb ist es jetzt fertig XD Und ich hab' es tatsächlich vollbracht mich selbst zu übertreffen! Das ist das längste und wohl auch handlungsreichste Kapitel, das hoffentlich sowohl die KibaHina als auch NaruHina-Fans erfreut, aber müsst ihr euch selbst 'ne Meinung bilden... Naja, aber nochmals entschuldigung. Hatte doch weniger Zeit zum Schreiben als erwartet und noch dazu ne Blockade >.>° Als ich dann aber die rettende Idee und mein Talent zum Schreiben wiedergefunden hatte, hab ich mich direkt rangesetzt^^ Im Großen und Ganzen bin ich ganz zufrieden, selbst wenn ich mir die ein oder andere Stelle doch etwas besser vom Ausdruck her gewünscht hätte. Grade den Schluss finde ich etwas emotionslos, aber lest einfach. Genug gequasselt - viel Spaß! ^-^ ******************** Er war noch nie sehr geduldig gewesen, aber DAS war echt die Hölle! Dabei war er sich sicher, dass es noch nicht einmal ganz eine halbe Stunde war, die sie inzwischen hier hockten und doch kam es ihm vor wie eine Ewigkeit. Auch der Junge zu seiner Linken schien sichtlich angespannt, vor allem, da er ja noch immer nicht wusste, was nun genau mit Hinata nicht stimmte, traute sich jedoch nach wie vor nicht noch einmal nachzuhaken. Dies war vor allem an den verunsicherten Seitenblicken abzulesen, die er ihm immer mal wieder zuwarf. Anfangs hatten sie ihn nicht gestört, doch mittlerweile machten sie ihn nur noch nervöser. „Könntest du das bitte lassen?!" fauchte er den Blonden schließlich an, der daraufhin leicht zusammenzuckte und ihn fragend und mürrisch zugleich ansah. Dennoch unterließ er es noch irgendetwas zu entgegnen, wusste er wohl insgeheim genau, was gemeint war. Erneut verfielen sie beide in tiefes Schweigen, während jeder seinen ganz eigenen Sorgen nachhing. Erst aufgeregte Schritte, die hastig näher kamen, hauchten den beiden wieder Leben ein, veranlassten sie dazu ihre Blicke vom Boden zu lösen. Erneut war es Shizune, die ihm hoffentlich einmal mehr aus seiner Ratlosigkeit helfen würde. „Haben Sie schon was rausgefunden?" fragte er eiligst, sprang von seinem Sitz auf und lief geradewegs ein paar Meter auf die Frau zu. Diese jedoch winkte nur kopfschüttelnd ab, was wohl so viel heißen sollte wie, dass sie jetzt keine Zeit hätte darüber zu sprechen. Jedenfalls glaubte er das aus ihren gestressten Gesichtszügen herauslesen zu können. Gerade wollte sie ohne ein Wort an ihm vorbei stürmen und das Zimmer betreten, in dem sie Hinata wenig vorher mit ihm zurückgelassen hatte, wurde sie auch schon erneut von ihrem Vorhaben abgehalten. Der Inuzuka war es, der sie am Arm gepackt hatte und nun vom Weitergehen abhielt. Verärgert sah sie ihn an und wollte ihn vermutlich gerade zurechtweisen, was er jedoch alles nur erahnen konnte, da seine Augen wie gebannt auf dem Buch hingen, welches sie in Händen hielt. „Ist da drinnen die Pflanze verzeichnet, wegen der sie...", weiter kam er nicht, konnte stattdessen ein kräftiges Nicken der Frau neben sich erhaschen und erneut startete sie einen Versuch den Jungen von sich los zu bekommen. „K-Kann ich es dann vielleicht mal sehen? Ich meine, nur um sicher zu gehen..." Es beunruhigte ihn noch immer, dass sich das Aussehen des Grünzeugs auf einmal so stark verändert hatte, um so erleichterter war er, dass sie seiner Bitte - wenn auch mit leisem Stöhnen - nachkam. Seine Augen überflogen die Seite, die sie ihm vorhielt, und ein einziger kurzer Blick auf die nebenstehende Abbildung reichte aus, um seinen Gesichtsausdruck wenigstens etwas aufzuhellen. „Ja, genau das ist sie!" Er ließ eine kurze Pause, um noch einmal Luft für seine nächsten Worte holen zu können, doch diesmal sollten ihm keinerlei weitere Fragen gestattet sein. „Wenn du nicht willst, dass es ihr noch schlechter geht, lässt du mich jetzt besser zu ihr!" Ihr warnender Blick genügte, dass er endlich von ihr abließ. Seine prüfenden Augen folgten ihr, bis sie hinter der mattweißen Zimmertür verschwand und abermals mit schlurfenden Schritten schleppte er sich zurück auf seinen Sitzplatz. Ihre letzten Worte... Was hatten diese denn nun wieder zu bedeuten?! Was hießt hier, wenn er nicht wolle, dass es ihr NOCH SCHLECHTER ging?! Es war eine Sache des unmöglichen, dass dies eintreten konnte, immerhin war sie vorhin schier tot gewesen! Sogleich ermahne er sich selbst. Es war ok sich Gedanken zu machen, aber er durfte sich keinesfalls verrückt machen und sich nur an das schlimmste klammern. Immerhin, zumindest im Augenblick schien Hinata wieder so weit auf dem Dampfer zu sein...jedenfalls lebendig... Der Blonde hatte dem Gespräch interessiert gelauscht, dennoch schien er etwas stinkig immer noch nicht viel mehr zu wissen. Nachdenklich starrte er an die gegenüberliegende Wand, er selbst erneut gen Boden und einmal mehr übernahm Stille die Oberhand. „Ich bin mir sicher sie wird wieder. Immerhin, Shizune weiß jetzt scheinbar, was ihr fehlt, dann müsste sie doch in Null Komma Nichts wieder auf den Beinen sein." Er fragte sich wirklich, woher der Blonde jetzt diesen Optimismus und Enthusiasmus nahm. Entweder er war sich seiner Sache echt verdammt sicher oder er nahm alles einfach nur auf die leichte Schulter. Sicherlich war es sowohl das eine, als auch das andere. „Glaubst du nicht auch, es wäre angebracht, die Dinge einmal etwas ernster zu sehen?" fragte er ihn daraufhin ganz direkt und sah ihn abwartend an. Der Blonde schien zu Beginn leicht zu straucheln, jedoch währte dieser Zustand nicht lange, im Gegenteil, wirkte er auf einmal noch selbstsicherer. „Ich vertrete nur die Meinung, dass es Hinata nichts nutzt, wenn wir hier wegen ihr Trübsal blasen. Wenn wir an sie glauben bringt ihr das viel mehr - das weiß ich! Ein paar fördernde Zwischenrufe hier und da kann sie jetzt sicher auch wieder gut gebrauchen." Er schwieg. Sah dem Fuchsjungen eine ganze Weile lang dabei zu, wie er einen entschlossenen Blick aufsetzte und beide Hände zu Fäusten geballt erneut die Tapete ihm gegenüber musterte. Noch immer konnte er sich nicht entscheiden, ob er ihn nun für bescheuert erklären sollte oder nicht, aber vermutlich enthielten seine Worte wohl doch einen Funken Wahrheit. 'Fördernde Zwischenrufe'... Er bezweifelte, dass es ein Zufall war, dass Naruto es so ausgedrückt hatte, vielmehr dachte auch er an die Kämpfe der Chuuninexamen zurück, bei denen sich Hinata und ihr Cousin gegenübergestanden hatten. Leider hatte er selbst diesen Kampf nicht miterleben können, doch nach allem, was er im Nachhinein über ihn gehört hatte, musste sich Naruto damals ganz schön für seine Teamkollegin ins Zeug gelegt haben. Ob es nun einfach Sympathie zu der jungen Kunoichi oder seine Abneigung gegenüber Neji gewesen war, dessen wollte er sich nicht festlegen, nur so viel: Damals hatte es Hinata angeblich wirklich geholfen. Er konnte sich noch immer nicht entscheiden, ob er sein Handeln zu der Zeit nun richtig gewesen war oder nicht. Im Gegensatz zu Naruto, der die junge Hyuuga aus allen Löchern angespornt hatte, hatte er selbst ihr geraten gleich aufzugeben und sich gar nicht erst auf einen Kampf einzulassen. Im Nachhinein hatte es Momente gegeben, in denen er sich dafür gehasst hatte, immerhin hatte er damit indirekt an den Fähigkeiten seiner Kollegin gezweifelt und das zeugte nicht gerade von großem Vertrauen. Andererseits aber... Nur dank Naruto hatte sie sich mit Neji angelegt und war dadurch total zerlegt im Krankenhaus gelandet und dennoch...irgendwie schien ihr der körperliche Schmerz damals nur wenig ausgemacht zu haben. Sein Blick wurde ernster, konzentrierter, schlussendlich aber konnte er nichts tun, außer dieses Thema auch heute einfach wieder fallen zu lassen. Ganz egal, ob er es nun als richtig oder falsch ansah, ändern konnte er das Geschehene eh nicht mehr. Wieso also noch darüber nachgrübeln? Erneut suchten seine Augen das Antlitz des anderen, studierten seine Züge abermals. Warum? Hn, wer wusste das schon, nur... Vielleicht sollte er sich einfach mal etwas mit dem Uzumaki auseinandersetzen? Vielleicht verstand er ja dann, was Hinata „so toll" an ihm fand. Das einzige, an das er sich allerdings im Moment erinnerte, war dieses unerschütterliche Selbstvertrauen, für das sie den Kyuubi-Jungen in den letzten Jahren ab und an sogar ganz öffentlich gelobt hatte. Wohl bemerkt, dass man Naruto selbst aus diesem „öffentlich" streichen musste. Denn immer, wenn sie schon einmal die Möglichkeit hatte ihm ein Kompliment zu machen, nutzte sie sie nicht. Irgendwie verdreht, wenn man bedachte, dass dies ein guter Weg war seinen Gegenüber auf sich aufmerksam zu machen. Aber es war eben Hinata... Unfähig allein einen Schritt auf jemanden zuzumachen, wobei man bedenken musste, dass sie sich dabei stets selbst im Weg stand. Es lag nicht daran, dass es ihr an der Fähigkeit mangelte auf andere zuzugehen, sie traute sich nur einfach nicht. Nach wie vor war es ihm ein Rätsel, wieso sie so verschlossen war... „Hey, du da - Junge!" Fragend wandten die beiden ihre Köpfe zu der Stimme um, die von einem Arzt stammte, der nun zielgerichtet auf sie zugelaufen kam. Korrektur - auf Naruto zugelaufen kam. „Was fällt dir eigentlich ein, hm? Ich hab dich vorhin mit ihm gesehen! Was denkst du dir dabei dieses Riesenviech in der Cafeteria abzustellen, häh?!" Der Kerl schien nahe dran dem Blondschopf ins Gesicht zu springen, im Gegensatz zu dem allerdings, hatte er selbst keinen Schimmer, wovon er sprach. Obwohl... „Was?!" entfuhr es ihm plötzlich und eiligst sprang er auf, nur um wenig später fassungslos zwischen Naruto und dem Neuankömmling hin- und herzusehen. Letztendlich jedoch blieb sein Blick auf dem Blonden hängen und die anfängliche Verwirrung schien bereits leichtem Ärger gewichen. „Was meint er? Redet der Typ von Akamaru?! Spinnst du?! Shizune hat doch gesagt du sollst ihn nach draußen schaffen!" „A-Aber in der Cafeteria war vorhin niemand und außerdem war dort reichlich Platz!" „Ja und es ist noch mehr geworden, nun, da der Köter die komplette Einrichtung zur Seite geschoben hat!" mischte sich jetzt wieder der Mann dazwischen, der sich daraufhin sofort einen wütenden Blick des Inuzuka's einfing. „Akamaru ist ein HUND! Aber egal... Wie's scheint muss er wohl weg, hab ich recht?" Der Angesprochene nickte, Kiba hingegen entwich ein leichtes Seufzen, ehe er sich ein letztes mal dem Uzumaki zuwandte: „Du bleibst hier, klar? Sollte irgendwas Neues über Hinata bekannt werden, dann will ich das wissen, wenn ich zurück bin!" Er vernahm ein beleidigtes Nicken des Kleineren und folgte dann dem Arzt in das besagte „Chaoszimmer". Es würde ihn nicht wundern, wenn es sich tatsächlich um ein solches handelte. Immerhin, konnte er ja den Geruch von gebratenem Fleisch sogar hier wahrnehmen, wie musste es dann erst für den Vierbeiner sein, der sich direkt neben dem Herd des Ganzen befand? Noch dazu, wo er seit Tagen nur kleine Portionen hatte verdrücken können... * Noch immer leicht unter Druck gesetzt sah er den beiden nach und konnte erst wieder aufatmen nachdem sie auch wirklich aus seinem Blickfeld verschwunden waren. Mann, da hatte er ja mal wieder was angestellt. Sicher würde ihm Kiba dafür später nochmal gewaltig eine überbraten, aber damit musste er wohl leben. Nach wie vor war er von den Furienattacken Sakura's ziemlich abgehärtet und dennoch... Besser er behielt die Sache, dass er den Vierbeiner lediglich dort vergessen hatte, auch weiterhin für sich. Man musste sie ihn aber zumindest verstehen können! Bis auf das Brötchen, was er gestern hatte verdrücken können, hatte er schon seit einer „Ewigkeit" nichts mehr gegessen! Diese Dinge, die sie in dem Speisesaal angeboten hatten, waren einfach zu lecker gewesen und dann noch diese nette Ärztin, die ihm schließlich über den Weg gelaufen war... Das Essen, was sie gerade einem Patienten hatte bringen wollen, hatte ganz besonders köstlich ausgesehen und glücklicherweise hatten ein paar gekonnte Überredungsversuche ja dann auch ihr nötiges getan. Allerdings hatte er das Essen dann auf dem Flur verputzen müssen und darüber hinaus Akamaru vollkommen vergessen... Erst, als der Typ jetzt plötzlich aufgetaucht war, war auch ihm wieder eingefallen, dass er ihn eigentlich hatte nach draußen bringen wollen, aber egal... Wenigstens Kiba's Bitte würde er dann jetzt wohl nachkommen. Sein Blick fiel auf eine Uhr an der gegenüberliegenden Wand und erneut ertappte er sich dabei, wie er energisch damit begann die Sekunden zu zählen. Mann, dieses Warterei war echt total öde...und auch, wenn er sich nach wie vor Sorgen um Hinata machte... Es ging einfach nicht! Dieses Rumsitzen brachte ihn um! Tse, wenn sie tatsächlich gute Freunde waren, würde sie sich doch bitte beeilen und schnell wieder gesund werden! Die Zeit verstrich. Weder Kiba, noch ein Arzt, der für Aufklärung hätte sorgen können, hielten es für sinnvoll mal bei ihm vorbeizuschauen. Vielleicht hatte er sie aber auch einfach nur verpasst? Es war leider nicht zu verhindern gewesen, dass er über das öde Stillsitzen hinweg eingeschlafen war. Jetzt blieb ihm also nur noch zu hoffen, dass bisher keiner mit Neuigkeiten hier vorbeigekommen war. Wenn er einmal schlief, war er nur schwer wieder wach zu kriegen und wenn Kiba davon erfuhr, würde man ihn wohl nie wieder wach kriegen! Leicht nervös rieb er sich über den Nacken und sah sich in alle Richtungen suchend um. Alles schien unverändert, nur die Flurlampen waren mittlerweile eingeschalten, während es auf den Straßen finster war. Auch die Zeiger der Uhr schienen nur so dahingeschnellt zu sein, standen sie ja mittlerweile auf halb vier. Theoretisch lagen die Chancen also gut, dass er die Ärzte verpasst hatte und sich das Gegenteil zu wünschen, war beinahe etwas unklug. Immerhin, es war nicht gerade beruhigend, wenn sich so eine Behandlung sinnlos in die Länge zog... Skeptisch fiel sein Blick auf die Tür ihm schräg gegenüber, hinter der sich noch immer das Mädchen verbergen musste. Es war verdammt still... Auf leisen Sohlen stand er auf und tapste auf besagte zu, hielt prüfend ein Ohr gegen das Holz. Nichts... Noch eine gute Minute verharrte er so und hielt es für richtig einfach mal einen Blick in den Raum zu werfen. Bereits eine Hand auf die Klinke gelegt, spürte er plötzlich eine andere auf seiner Schulter und zuckte sofort erschrocken zusammen. Eiligst drehte er sich zu ihrem Besitzer um und starrte direkt in die ihn streng musternden Augen Shizune's. „Was treibst du hier?" Vorerst war der Blonde sprachlos, was allerdings nicht daran lag, dass ihm nichts schlaues einfiel, sondern eher daran, dass es zu viele Fragen waren, die in seinem Kopf umher schwirrten. Den Mund schon zum Sprechen geöffnet, gelang es ihm schließlich auch einen Ton heraus kommen zu lassen. „W-Wieso, wie geht's ihr? Ist sie immer noch in Behandlung?!" Ungeduldig verfolgte er, wie sich die Hand der Frau langsam wieder von seiner Schulter löste und ihr Gesicht wenig später ein leichtes Lächeln zierte. „Keine Sorge. Wir konnten das Schlimmste verhindern. Ein paar Minuten später allerdings und sie wäre vermutlich in ein Koma gefallen... Und noch später, und sie wäre...", sie wagte es nicht die Worte auszusprechen, wandte ihren Blick stattdessen vielsagend zur Seite ab, während er selbst ungläubig nach unten starrte. Anscheinend hatte er das Ganze wirklich etwas zu leicht genommen, dennoch aber sollte er froh sein, dass weder das eine, noch das andere eingetroffen war. Endlich erwachte er wieder aus seiner kurzweiligen Starre und brachte sogar ein erleichtertes Lächeln zustande. „Das ist gut... Und nun? Wie geht es ihr jetzt? Wo ist sie?" „Nach wie vor in dem Zimmer hinter dir, allerdings braucht sie noch Ruhe, weshalb du auch nicht rein solltest. Am besten du machst dich dann auch auf den Heimweg und ruhst dich ein wenig-" „Nein!" Überrascht zog die Frau die Augenbrauen in die Luft und starrte den Jungen ungläubig an. „Ich kann noch nicht weg. Kiba kommt sicher bald wieder und er will wissen, wie es ihr geht." Ein Lächeln auf den Lippen Shizune's und leicht schüttelte sie den Kopf. „Das geht schon in Ordnung. Wenn er kommt, sag ich ihm einfach, wie die Dinge stehen." „Trotzdem... Es wäre unfair sie allein zu lassen. Wenn sie aufwacht, will sie sicher auch wissen, was genau passiert ist. Ich bleibe!" Kaum dass sie gewichen war, kehrte die Verwirrung auch schon auf das Gesicht der Frau zurück. Doch ebenso erneut, wurde sie wenig später von einem Lächeln verdrängt. „Ich verstehe...", meinte sie nur abschließend und ging dann wieder ihrer Arbeit nach. „Pass gut auf sie auf!" Er vernahm noch ein leises Kichern der Frau, was ihn augenblicklich dazu veranlasste sich am Kopf zu kratzen, schloss die Sache aber dann mit einem einfachen Schulterzucken ab. Leicht planlos verharrte er an Ort und Stelle und fixierte gedankenverloren den Boden, ehe er sich einen prüfenden Blick über die Schulter warf. Hm..., es war gewiss nicht schlimm, wenn er nur einmal ganz kurz nach drinnen schielte. Nur um sicher zu gehen. Wenn er nur leise genug war, würde sie schon nicht aufwecken. Kaum, dass er den besagten Satz zu ende gedacht und einen Schritt ins Zimmer gesetzt hatte, sollte seine Theorie auch schon über den Haufen gerannt werden. Es war ein lautes Quietschen, mit dem sich die Pforte öffnete und er kam nicht drumrum bei diesem Geräusch ein schmerzverzerrtes Gesicht aufzusetzen. Eiligst huschte er in das Zimmer, wollte dafür sorgen, dass die Tür schnell wieder ins Schloss fiel - zu schnell. Mit 120 km/h knallte sie in den Rahmen und erfüllte den Raum mit einem Donnern, dass man die Vibrationen bereits spüren konnte. Oder war es doch nur sein nervöses Zittern, da er befürchtete irgendwer würde ihm jeden Moment den Kopf abreißen? Unsicher und mit einem Schlucken öffnete er seine vom Schreck geschlossenen Augen einen Spalt und linste unsicher gen Richtung Bett. Alles lag still. Auch waren keinerlei Schritte hinter ihm zu hören, die davon zeugten, dass eine aufgebrachte Shizune soeben zu ihm zurückgekehrte. Na was für ein Glück... Und dennoch... Stutzig trat er ein paar Schritte auf den Quadratkasten zu, in dem das Mädchen nach wie vor lag und hielt erst bei einem guten Meter Abstand zu ihr wieder inne. War es normal, dass sie von solchem Lärm nicht aufwachte? Sofort erinnerte er sich wieder an die Geschehnisse im Wald mit dem Inuzuka wenig vorher und eiligst prüfte er die Atmung des Mädchens. Doch alle Sorge war umsonst. Sie schlief ruhig und vor allem tief. Ein erleichtertes Lächeln überkam ihn und um einiges milder gestimmt atmete er auf, ehe sich ein Grinsen auf seine Lippen schlich. Es war irgendwie ironisch, dass das schüchterne Mädchen so einen festen Schlaf haben sollte. Eine Weile noch beobachtete er sie aus dem Stand, bis er sich schließlich doch noch nach einem Stuhl umschaute. Und siehe da, gleich neben ihm stand einer. Diesmal so leise wie möglich zog er ihn zu sich und platzte sich anschließend auf seine kalte Oberfläche. Erst jetzt fiel ihm auch auf, wie kühl der Raum doch eigentlich war. Hoffentlich empfand ihn das Mädchen nicht als solchen. Nicht, dass sie sich zu allem Überfluss auch noch eine Erkältung einfing. Je länger er sie hier so liegen sah, desto mehr interessierte es ihn, wieso das eigentlich so war. Er hatte nur den Teil mit dieser komischen Pflanze mitbekommen und die Sachen, die sich vorhin mit Kiba im Wald ereignet hatten, aber welche Funktionen dieses Gift nun genau gehabt hatte, war nach wie vor ein Rätsel. Vielleicht hätte er Shizune einfach mal fragen sollen? Oder anders gesagt: Vielleicht sollte er das genau jetzt tun? Sofort schüttelte er daraufhin automatisch den Kopf, als wollte er sich selbst ermahnen. Es ging nicht. Hinata musste früher oder später aufwachen. Wenn sie keinen um sich hatte, den sie kannte, bekam sie vielleicht Angst oder dergleichen? „Angst" war sicher der falsche Ausdruck, weshalb er es einfach damit abschloss, dass er sie nicht allein lassen wollte. Er hatte momentan in gewisser Weise einfach eine Verantwortung ihr gegenüber. Aber auch die hielt ihn nicht davon ab schlussendlich erneut ins Land der Träume abzudriften. Einmal mehr war dies nicht zu seinem Vorteil. Der Körper eines Schlafenden wurde bekanntlich schlaff, noch dazu war er, selbst während er sich ausruhte, energiegeladen wie eh und je und provozierte mit seinen überschüssigen Bewegungen geradezu vom Stuhl zu fallen. Ein lautes Geräusch ließ ihn schließlich aufschrecken und erst, nachdem er die Augen geöffnet hatte, spürte er den dumpfen Schmerz an seinem Hinterkopf und den kalten Boden unter sich. „Verdammter...", begann er leicht angesäuert zu nuscheln, sprang verärgert auf und erschrak einmal mehr, als er bemerkte, dass zwei Augen ungläubig jede seiner Bewegungen verfolgten. Fassungslos trafen besagte die seinen und für einen Moment herrschte wieder Totenstille. „H-Hinata...du bist wach?" brachte er vorerst nur fassungslos hervor, ehe sich ein erfreutes Lächeln auf seinen Lippen breit machte. „Na wurde aber auch Zeit! Du weißt gar nicht, wie besorgt wir alle um dich waren!" Wieder machte sich Stille breit und nach und nach erlosch das einladende Lächeln des Blonden, machte einer stutzigen Miene platz. Was war denn nur mit ihr los? Wieso sagte sie nichts? War sie etwa immer noch neben der Spur oder hatte gar vergessen, wer er war? „Hey, alles ok? Wie fühlst du dich?" hakte er daher sofort noch einmal nach, um so endlich Antworten auf all seine Fragen zu erhalten und beugte sich leicht zu ihr herunter. Er konnte die heiße Röte, die dem Mädchen daraufhin ins Gesicht stieg schon beinahe förmlich auch auf seiner eigenen Haut spüren und erneut wuchs in ihm die Theorie, dass etwas nicht stimmte. Verflixt, am Ende hatte sie sich echt noch 'ne Erkältung eingefangen! „Hm... Ich hole wohl besser mal Shizune... Scheinst ja noch nicht wieder ganz auf dem Damm-" „K-Keine S-Sorge... M-Mir geht's gut..." Die Antwort kam unerwartet und extrem leise, dennoch hatte er jedes ihrer Worte deutlich verstehen können und die gute Laune kehrte zu ihm zurück. „Echt?! Das ist ja prima! Heh, ich wusste doch, dass du hart im Nehmen bist!" Er grinste, sie zuckte leicht zusammen, wandte ihren hochroten Kopf zur Seite ab und durchknetete nervös die Bettdecke in ihren Händen. Je länger er ihrem ungewöhnlichem Tun zusah desto bewusster wurde ihm, dass ihr Benehmen ja des häufigeren mal etwas „seltsam" war. Sozusagen wirklich kein Grund zur Sorge. Erleichtert aufatmend ließ er sich wieder auf seinen Stuhl sinken und lächelte das Mädchen im Anschluss wohlwollend an. Nur zögernd wagte die Hyuugaerbin es, ihn anzusehen, als sie es jedoch endlich tat, konnte auch sie sich zu einem schüchternen Lächeln durchringen. Einen Moment herrschte Stille und Hinata's Augen hatten sich inzwischen wieder der Bettdecke zugewandt. Er selbst war in Gedanken versunken, hoffte durch ausreichend Überlegungen ein Gesprächsthema für sie beide zu finden, allerdings ohne Erfolg. Dabei gab es so viel, was er ihr hätte- „W-Was i-ist denn e-eigentlich genau passiert? W-Wieso bin ich h-hier?" Gegen alle Erwartungen hatte Hinata die Stille durchbrochen, jedoch konnte er seine anfängliche Verwunderung schnell überwinden und begann enthusiastisch zu erklären. „Puh, also um ehrlich zu sein hab' ich selber keine Ahnung, ich weiß nur so viel: Dass du wohl mit irgend 'ner Giftpflanze in Berührung gekommen bist und die hat dich dann lahm gelegt. Das war voll seltsam, du warst so anders also sonst... Total von der Rolle, wenn nicht grade ohnmächtig..." Erneut schien es so, als würde das Mädchen sich ertappt fühlen und beschämt sank sie in die Kissen zurück, zog die Decke so weit es ging nach oben. Die Traurigkeit, die in ihrem Blick mitschwang gefiel ihm gar nicht. Skeptisch musterte er sie, hatte den Mund bereits zum Sprechen geöffnet, doch erneut schnitt sie ihm das Wort vorher ab. „D-Dann ist es also meine S-Schuld? U-Und die M-Mssion? I-Ihr musstet sie abbrechen o-oder? T-Tut mir leid..." Das konnte nicht ihr ernst sein oder? Sofort schüttelte er bestimmt den Kopf und war nahe dran wieder von seinem Stuhl aufzuspringen, konnte sich jedoch vorher zügeln. „So ein Schwachsinn! Niemand hat Schuld, es gibt keine Schuld, da es auch nichts gibt, worüber man sich ärgern müsste! Außer vielleicht der Tatsache, dass es dir schlecht gegangen ist... Und was die Mission betrifft, liegst du ganz falsch, denn die läuft noch! Shino hat sich bereit erklärt sie allein zu ende zu bringen und der packt das!" Verschreckt sah sie ihn an. Reine Verblüffung war ihr abzulesen, die jedoch schlussendlich einem warmen Lächeln, umrahmt von geröteten Wangen, wich. Wie so meist verstand er nicht recht, weshalb sie ihm dieses Bild bot, war aber dennoch zufrieden, sie wieder glücklicher zu sehen. Doch allem Anschein nach war das Ganze nur Fassade. „E-Es ist nett gemeint, d-dass du das sagst, aber..." Er hätte es erahnen müssen, doch offensichtlich kannte er sie einfach zu schlecht, als dass er einschätzen konnte, was wahrhaftig in ihr vorging. Noch ehe sie genug Luft holen konnte, um weiter zu sprechen, fiel er ihr kopfschüttelnd ins Wort: „Nichts aber! Verdammt Hinata, mach dir doch mal keine Vorwürfe! Wenn überhaupt, dann mach sie Kiba, weil er nicht auf dich geachtet hat...", fügte er noch, mit seinem Latein am Ende, grummelnd an und verschränkte protzend die Arme vor der Brust. Er meinte es nicht wirklich so, hielt es aber momentan für das beste einfach wem anders die Schuld aufzubürden, wenn Hinata denn unbedingt einen Angeklagten brauchte. Vermutlich würde es der Inuzuka eh nie erfahren. Ein leises Giggeln ließ ihn aufblicken und verwundert hob er eine Augenbraue. „V-Vielleicht sollte ich wirklich n-nur froh sein, d-dass es di- ä-ähm, i-i-ich meine m-mir gut geht..." Schüchtern sah sie ihn an, als würde sie erst auf eine Bestätigung seinerseits warten, ehe sich ihr Gesicht erneut aufhellte. Sofort begann auch er energisch und breit grinsend zu nicken. „Das wollte ich hören!" * Ihr kleiner Wortverwechsler war ihm scheinbar entgangen. Beinahe enttäuscht senkte sie ihren Blick wieder der Bettdecke entgegen, ihr unechtes Lächeln blieb dabei aber erhalten. Stellte sie sich vielleicht einfach nur zu dumm an? Jeder andere hätte ob ihres Verdrehers gestutzt oder? Es schien wohl, ganz gleich, was sie auch tat und wie sehr sie sich wünschte, er möge endlich begreifen, seine Erleuchtung niemals eintreffen würde, so lange sie es ihm nicht direkt sagte. Nun ja, aber es stimmte... Sie war tatsächlich erleichtert, dass es ihm gut ging. Sie hatte von den vergangenen Stunden nicht all zu viel mitbekommen, erinnerte sich nur noch grob an eine sonderbare Pflanze, die sie förmlich fasziniert hatte und es auch noch tat. Ja..., irgendwie hatte sie sich ihr beinahe etwas verbunden gefühlt... Sie war wie sie, unscheinbar...und damit in gewisser Weise unbedeutend. Hn, beinahe etwas traurig... Je länger sie darüber nachdachte, desto mehr begann ihre Maskerade zu bröckeln. Ihr Lächeln - steif, da sie angespannt die Lippen aufeinander presste, um alles zu versuchen, sich an die Worte des Blonden zu halten. Sie traf keine Schuld und doch wusste sie innerlich, dass es nicht so war. Sie hatte Schuld... Es gab wohl keinen, der sie vom Gegenteil überzeugen würde können und selbst, wenn es die anderen anscheinend nicht als schlimm ansahen, für sie war es nur ein weiterer Anstrich in ihrer unendlich langen Fehlerliste, die ihr bisheriges Leben ausmachte. Noch dazu konnte ihr niemand sagen, ob Naruto das, was er sagte, auch wirklich dachte... So sehr sie auch an seinen ehrlichen Charakter glaubte, daran hing oder wie stark sie ihn bewunderte... Ihre Byakugan erkannten vieles, aber nicht, wie die Gedanken des anderen wirklich aussahen. Das war auch der Grund, weshalb sie sich ihrer nächsten Illusion nicht sicher sein konnte, aber sie glaubte fest daran. Es musste einfach so sein! Wieso sonst, hätte er hier warten sollen, bis sie aufwachte? Noch dazu, hatte er es vorhin ja auch selber gesagt! „U-Und du...h-hast dir w-wirklich S-Sorgen um mich gemacht?" Sie nahm nicht an, dass er sie verstanden hatte. So leise, wie sie gesprochen hatte, lebte er von nun an vermutlich in dem Irrglauben, dass sie mit sich selbst sprach. Einmal mehr hatte sie kein gutes Licht auf sich geworfen. So konnte das ja nichts werden! „Aber na klaro! Wir alle! Weshalb auch sonst, sollte ich mich hier einquartieren?" Abwartend sah er sie an, etwas, das sie noch immer nicht zustande brachte, dennoch wusste sie, dass ein Lächeln auf seinen Lippen lag, also tat sie es ihm gleich. „D-Danke..." „Hm? Wofür?" Die Verwunderung war deutlich aus seiner Stimme herauszuhören, außerdem bemerkte sie, wie er den Kopf schief legte und erneut auf baldige Antwort ihrerseits hoffte. „A-Ach nur so... D-Dafür, d-dass nunja...d-du da warst... D-Das bedeutet mir v-viel..." Sie schluckte schwer, was jedoch nicht gegen ihren inzwischen wieder hochroten Kopf half. Sicher musste er jetzt denken sie sei- Innerlich schüttelte sie den Kopf, denn es stimmte ja auch und eigentlich war es ja auch genau das, was sie bezweckte ihm weis zu machen und dennoch... Vermutlich lösten ihre Worte etwas ganz anderes in ihm aus. Beispielsweise die Verwirrung, mit der er sie noch immer anstarrte. „Heh...," endlich erwachte er aus seiner Starre und verschränkte zufrieden lächelnd die Hände hinter dem Kopf, „...jederzeit wieder!" Es war wie immer. Sie war hin- und her gerissen. Seine Worte schmeichelten sie einerseits und doch war es schmerzhaft zu wissen, dass sie rein gar nichts mit der Erwiderung ihrer Gefühle zu ihm zu tun hatten. Es gehörte halt einfach zu seiner angeborenen Nächstenliebe Derartiges zu sagen. Nächstenliebe... Ob er die wohl auch überwiegen lassen würde, wenn er wüsste, dass sie ihn liebte? Gewiss... Ihr knallhart ins Gesicht sagen, dass er sie nicht mochte, das traute sie ihm nicht zu, dennoch war es genau das, wovor sie sich so fürchtete. Eigentlich allein schon der Gedanke, er empfände nicht das gleiche, verpasste ihr einen dumpfen Schlag in die Magengrube, dabei wusste sie ja eigentlich, dass es eh sinnlos war sich Hoffnungen zu machen. Je länger sie ihr Geständnis allerdings hinausschob, desto schwieriger würde der Prozess sich allmählich damit abzufinden, dass er sie nicht liebte. Sie klammerte schon viel, viel zu lange viel zu sehr...ohne Erfolg. Ihn einfach so gehen lassen ohne je ein Wort darüber zu verlieren, wollte sie allerdings auch nicht. Das würde sie sich ihr Leben lang nicht verzeihen. Sie spürte deutlich, wie die Stille im Raum an den Nerven des Blonden zu zerren drohte und auch ihr tat sie allmählich nicht gut. Schweigen...wieso brachte sie nie ein Wort zustande, wenn sie schon einmal mit ihm allein war? Wieso nur konnte sie nicht einfach frei heraus sagen was sie dachte, so wie es ihr der Blondschopf selbst, Kiba oder Sakura tagtäglich auf's Neue vor machten? Wieso alle, nur nicht...? Etwas deutete ihr, dass jetzt der Zeitpunkt war, um dies ein für alle mal zu ändern. Wenn es alle anderen zustande brachten, war es nur logisch, wenn sie es auch schaffte. Sie stellte sich mit keinem von ihnen auf einen Ebene, das hatte sie nie und würde es auch nicht, dennoch.. .Ein kleines Wagnis, nur einmal in ihrem Leben... „N-Naruto-kun?" Der Angesprochene spitzte sofort die Ohren. Ihre Blicke trafen sich und schlagartig kniff sie die Augen zusammen, wollte alles, nur diesmal nicht wegsehen. Sich diesen Gedanken immer wieder ins Gedächtnis rufend gelang es ihr schließlich doch noch ihre Lider wieder aufzuschlagen und dem anderen verunsichert gegenüberzutreten. Er wirkte ahnungslos wie immer, allerdings auch gespannt, wie immer und sie...? Kein Unterschied zu sonst. Sicher konnte man wieder Spiegeleier auf ihrem Gesicht braten. Aber sei es nun das, ihre Aufregung, das Zittern ihrer Stimme oder fehlendes Selbstbewusstsein. Keines dieser Dinge sollten ihr diesmal im Wege stehen. „I-Ich...w-würde dir g-gern e-etwas sagen... E-Etwas wichtiges..." Die Neugierde in dem Blonden wuchs an, abzulesen daran, dass er sich noch etwas weiter zu ihr herüber lehnte, unbeirrt seine Augen auf ihr ruhen ließ. „Und das wäre?" Erneut kam sie nicht drumrum den Klumpen, der sich in ihrem Hals auszubreiten drohte, hinunterzuschlucken. Dennoch war sie schon jetzt ihrem Ziel einen entscheidenden Schritt näher gerückt. Nur noch ein paar kleine Worte trennten sie noch davon. /Los jetzt!/ Nervös begann sie mit ihren Händen zu spielen, den Blick jedoch hatte sie gezwungenermaßen weiterhin auf den Jungen gerichtet. Da er nun jedoch so nah bei ihr war, fiel ihr das schon gar nicht mehr so schwer. Es war nicht schwer sich in seinen ozeanblauen Augen zu verlieren. „W-Weißt du ich... S-Schon s-seit einer ganzen Weile lie-...", abermals ein Schlucken. Nur noch zwei-drei kleine Worte! „S-Seit d-dieser Zeit lie-" RUMMS! Der Blonde hatte sich zu weit nach vorn gelehnt und war dabei dummerweise vom Stuhl gefallen, ebenso wie ihr Geständnis damit ins Wasser. Flüche, von denen sie bisher gar nicht wusste, dass sie sie überhaupt kannte, benebelten von da ab ihre Gedanken, trotz allem aber sah sie besorgt auf den Jungen, von dem sich lediglich noch ein Arm auf der Bettkante befand, herab. „I-Ist alles ok m-mit dir?" hakte sie mit noch immer dunkelrotem Kopf nach, der sich nur noch mehr verfärbte, als sie plötzlich die Finger des Blonden auf ihrer Haut spürte. Scheinbar nach dem erstbesten gegriffen, was ihm zwischen diese gekommen war, zog er sich nun an ihren Unterarm klammernd wieder nach oben und stützte seinen Kopf, verziert mit einem Schmollmund, prustend auf dem Bettrand auf. „Mann,...so was kann auch nur mir passieren...", grummelte er verärgert, sowie von Schamesröte gekennzeichnet und rieb sich mit einer Hand den scheinbar leicht schmerzenden Hinterkopf. Sie musste ob des Bildes, das er ihr bot, leicht schmunzeln, fing sich jedoch schnell wieder, als sie den leichten Nachdruck auf ihren Arm spürte, mit dem er versuchte sie wieder auf sich aufmerksam zu machen und damit SIE auch auf den Fakt hinwies, dass er sie noch immer festhielt! Sofort verstummte sie und starrte wie gebannt auf die Stelle, an der er sie berührte. Sein verzweifelter Versuch ihren Blick einzufangen scheiterte. „Naja, aber jetzt kannst du. Was wolltest du mir sagen?" Es war echt nicht zu fassen wie lässig er noch immer damit umging! War er denn wirklich SO ahnungslos!? Sie kam scheinbar nicht drumrum es ihm zu sagen, andernfalls würde er wohl dumm sterben. Dass sie ihm aber jetzt darauf antworten musste, bedeutete auch, dass ihr Kopf seine momentane Farbe für die nächsten paar Minuten würde beibehalten müssen. Zum wiederholten male schluckte sie alle Angst hinunter, um das Ganze hoffentlich mit einem einzigen letzten Anlauf hinter sich zu bringen. „A-A-Also, i-ich...w-wollte nur s-sagen, da-dass ich... Ich... Ich lie-" „Hinata!!" Abermals durchbrach ein Scheppern ihren Vortrag, gemischt mit der gehetzten Stimme ihres Teamkollegen. Ou~ das konnte doch wohl nicht wahr sein! Mit einem Ruck, der den Raum erzittern ließ, hatte der Inuzuka die Tür aufgedonnert, sodass diese prompt gegen die nächste Wand geflogen war und in ihr selbst alles zum Einsturz brachte. Ihr Teamkollege schien darauf fixiert ihr Liebesgeständnis zu dem Querkopf zu sabotieren! Erst zuletzt im Wald, als sie ihn versehentlich mit ihm verwechselt hatte und nun wieder! Sie war vielmehr erschrocken darüber, dass er so plötzlich das Zimmer gestürmt hatte, als alles andere, dennoch überwogen mit jeder Sekunde, die verstrich, Enttäuschung und leichte Wut auf den Hundejungen. Etwas, was auch ihre sonst so unleserlichen Augen nicht verbargen. Sie konnte an dem Blick des Größeren deutlich erkennen, dass genau das ihm nicht entgangen war, schlug die Besorgnis in seinem Ausdruck ja urplötzlich um. Er schien nicht genau zu wissen was, doch er spürte, dass er etwas falsch gemacht hatte. Sofort taten ihr ihre anklagenden Gedanken und vor allem, dass sie sie auch noch so offen gezeigt hatte, leid, aber sie waren wohl nicht zu verhindern gewesen. „Kiba! Na endlich, ich dachte schon du kommst gar nicht mehr wieder!" redete Naruto sofort auf den Braunhaarigen ein, stand vom Boden auf und reihte sich neben dem anderen ein. Sofort, als er ihren Arm los ließ, merkte sie, dass etwas fehlte. Der Inuzuka erwiderte nichts. War stattdessen weiterhin damit beschäftigt sie gedankenverloren zu fixieren. Sie brauchte keineswegs von der Decke aufzusehen, um das zu wissen. Ihren Augen entging nichts. Naruto indessen schien sichtlich verwirrt ob des Verhaltens des Größeren, erhoffte dessen Aufmerksamkeit zu erlangen, indem er ihm kurz in die Rippen stach und siehe da, es funktionierte. Sie musste zugeben, ihr selbst war es auch lieber die Augen des Jungen nicht länger auf sich spüren zu müssen. „Und? Was war denn so verdammt wichtig, dass du dafür 'nen halben Tag gebraucht hast, eh? Erst große Töne spucken und dann nicht wieder auftauchen, wenn es ihr schlecht geht." Sofort funkelte Kiba den Jungen auf dessen letzten Kommentar hin drohend an. „Ich hab' nur den Mist ausgebadet, den DU verzapft hast - Idiot!" „Was soll das heißen, den ICH verzapft habe?! Was kann ich denn dafür, wenn du deine Töle verzogen hast?!" „Ich zeig dir gleich, wie verzogen ICH sein kann, wenn ich will!" raunte der Braunhaarige zurück und zog den Kleineren am Kragen gepackt ein Stück zu sich. Sie selbst hörte dem Streit der beiden nur mit halbem Ohr zu. Noch immer war sie viel zu sehr in eigene Gedanken vertieft, noch dazu wusste sie ja, dass weder Naruto, noch Kiba eines ihrer Worte wirklich ernst meinten. „Hey, Moment noch, bevor du mich umbringst, klar?" Naruto war es, dessen Stimme den Raum erhellte und sogleich löste er sich von dem Inuzuka, tat ein paar Schritte auf ihr Bett zu und musterte sie dabei unentwegt. „Hinata war gerade dabei mir was zu sagen, bevor DU Depp reingeplatzt bist", sofort funkelte er den Angesprochenen an, dieser erwiderte seinen Blick allerdings nur kurz und widmete sich dann lieber - so auch Naruto - dem Mädchen. „So~, noch mal und jetzt endgültig. 'Du lie~...?'" zitierte der Blonde sie und zog dazu die letzten Buchstaben erschreckend lang. Sie täuschte sich nicht, wenn sie meinte nicht die einzige zu sein, die dabei zusammenzuckte. Ebenso wenig war sie allein, wenn es hieß, sein Gesicht in Rot zu tauchen. Kiba tat es ihr gleich und für den Moment vermutete sie einfach, dass dies damit zu tun hatte, da auch er wusste, was sie hatte sagen wollen. Zum Glück schaltete er schneller, als sie. „V-vielleicht solltet ihr das besser wann anders besprechen, ich hab noch was mit dir-" „Psssst! Ich will das jetzt wissen!" Der Versuch des Inuzuka's das Unvermeidliche doch noch zu vereiteln scheiterte, was ihr Herz gleich noch schneller schlagen ließ. Sie wollte es ihm ja sagen, d-doch nicht so! Man sollte meinen die Dinge wären nun nicht viel anders, als noch bis vor ein paar Minuten, doch für sie waren sie es. Komplett anders! Und sie sollten noch schlimmer kommen. „Na los doch!" Der Blonde redete noch einmal auf sie ein und ließ sich zu allem Überfluss auch noch neben sie aufs Bett sinken, ergriff ihre Hände und ruckelte drängelnd an ihnen, wobei er ihr voller Aufregung in die Augen sah. „Es schien wichtig zu sein, also! Spuck's schon aus!" Sie saß in der Falle - eindeutig und das so tief wie nie zuvor. Dennoch schien sie ihr Verstand gerade jetzt im Stich lassen zu wollen, wenn auch nicht auf die Art und Weise wie sonst immer. Dabei wäre ihr genau das derzeit das liebste gewesen. Doch anstatt ohnmächtig zu werden, rann ihr nur ununterbrochen der Schweiß von der Stirn. Ihr Atem raste und ihr Herz gab einen rasanten Takt an, zu dem nun ihr Mundwerk zu „singen" begann. Ohne Sinn und verstand blubberten die Worte aus ihrem Mund hervor, sodass selbst sie unfähig war deren Inhalt zu folgen. „I-I-Ich... I-Ichl-iegehiert-totalunbequem, v-vielleichts-sollteichSh-Shizune-s-sanmalfragen, obsieeventuell...i-ichmeine, z-zuHausel-liegeichja-g-ganzanders, v-viel weicheru-undso, w-weißtdu? Di-dieseBettenhier, al-alsowirklich...ähehe~" Erst als sie sich mit aller Kraft auf die Unterlippe biss, konnte sie verhindern, dass noch mehr Unsinn ihren Mund verließ und sie glaubte kaum sich zu irren, wenn sie behauptete, alles um sich herum nur noch verschwommen wahr zu nehmen. Was auch immer es gewesen war, es war total peinlich! Vermutlich hatte sie doch falsch gelegen und es war tatsächlich schlauer in Gegenwart Naruto's die Klappe zu halten! Dieser hatte seinen mittlerweile wohl als „standard" geltenden Ausdruck aufgesetzt, wenn sie ihn ansprach. „Veeee~rstehe...", verkündete er schließlich, wobei die Betonung komplett vom Sinn seiner Worte abwich. „Naja, dann sag ich ihr besser mal Bescheid, dass du'n anderes Zimmer haben willst. Keine Sorge, ich kann sie bestimmt um den Finger wickeln!" Sich seiner sicher warf er die Faust in die Luft, sprang anschließend mit einem Satz und breit grinsend vom Bett auf und verließ tänzelnd das Zimmer. Noch immer geschockt über sich selbst starrte sie auf die Stelle, an der der Junge bis eben noch gesessen hatte, verkroch sich dann mit einem Schlag unter die Bettdecke und drehte sich vorsichtshalber von Kiba, der nach wie vor leicht verloren im Raum stand, weg. Sie war so verdammt dämlich! Warum nur musste es immer ihr passieren sich so dermaßen zum Idioten zu machen und dann noch ausgerechnet vor IHM! Das war einfach nicht fair! Das konnte nicht fair sein! War es denn wirklich so, dass sie all dies verdiente?! Was sollte sie denn noch tun, um sich endlich zu bessern?! Immer wieder schüttelte sie wie wild den Kopf unter dem wärmenden Stück Stoff, das ihr, gekoppelt mit ihrem völlig erhitzten, Kopf allmählich die Luft zum Atmen raubte. Dabei war es gerade Platz zum Luft holen, den sie brauchte. Doch selbst, wenn sie wieder unter ihrem „Schutz" hervorkriechen würde, fände sie den nicht. Vielmehr würde sie ihr Weg direkt in ihr Grab leiten. Wenn es schon nicht Kiba's Anblick war, der sie so zugrunde richtete, dann der Naruto's, wenn dieser wieder zurück kam. Sie fuhr erschrocken zusammen, als sie plötzlich ein leichtes Gewicht auf ihrer Schulter spürte. Erst als wenig später die Stimme ihres Kollegen, viel näher als erwartet, erklang, wusste sie, um was genau es sich dabei handelte. Wieso hatte er nicht einfach auch gehen können?! „Hey, mach dir nichts draus... Er hätte es in hundert Jahren nicht kapiert." Sein Standardsatz. Sonst hätte er sie damit vermutlich aufmuntern können, doch heute war es anders. Sofort hatte sie wieder die Situation vor Augen, wie sie sich vor wenigen Minuten ereignet hatte und erneut siegte Impuls über Verstand und sie riss sich gegen das eben geplante die Bettdecke vom Kopf, um den anderen mit ebenso zornig- wie wässrigen Augen an zu starren. „Doch! Vielleicht hätte er es, wenn DU nicht dazwischen geplatzt wärest!" Seine Augen weiteten sich vor Schreck und ebenso schnell schrumpften sie wieder in sich zusammen. Schuldbewusst senkten sich seine Lider und obwohl ihm nur noch ein Schlitz zum Sehen blieb, hielt er es für nötig sein Gesicht noch vollends von ihr weg zu drehen. Einen Moment lang herrschte erdrückende Stille und mit jeder davoneilenden Sekunde wurde ihr ihr Handeln etwas bewusster. Der Wiederhall ihrer eigenen Worte schmerzte in ihren Ohren und sie konnte nur erahnen wie sie sich für ihren gegenüber anfühlen mussten. Doch eigentlich genügte sein bloßer Anblick. „Stimmt...", seine ausdruckslose Stimme verpasste ihr einen Schlag, kannte sie diese Seite an ihm ja nicht wirklich. „Entschuldige..." Damit stand er auf. Von der Stelle, wo vor fünf Minuten noch Naruto gesessen hatte. Wo ER ihre Hand gehalten hatte und nun Kiba auch die seine von ihrer entfernte, auf die sie letztendlich gerutscht war, nachdem sie ihre Schulter verlassen hatte. Sie hätte es für unmöglich gehalten, wenn sie es nicht genau gespürt hätte, doch es war genau wie bei dem Blonden. Ein leichtes Zittern, das ihren Körper durchzog, als er seine Hand entfernte. Das, was sie bei Naruto noch als etwas „Magisches" angesehen hatte. Hatte sie es sich letztendlich doch nur eingebildet und es war ganz normal? Eigentlich war sie sich sicher, dass es das nicht wahr, kam jedoch nicht drumherum zumindest für den Moment das Gegenteil zu glauben. Nun hatte er ihr schlussendlich auch noch das letzte Besondere, das aus dem Gespräch mit Naruto übrig geblieben war, genommen. Eligst verdrängte sie jegliche Gedanken von Wut, die daraufhin in ihr aufquollen. * Ohne auch nur noch ein Wort von sich zu geben verließ er den Raum und gegen seinen Wunsch hielt sie ihn nicht zurück. Es war also nicht nur ein Ausrutscher gewesen - nie. Weder, als er das Zimmer betreten, noch jetzt, als er es verlassen hatte. Sie fühlte genau das, was ihm auch ihr Blick verriet. Dieser Blick, vor dem er sich seit diesem Tag, allein mit ihrem „verkorksten Ich", fürchtete. Doch diesmal gab es keine Entschuldigung. Sie war bei vollem Bewusstsein gewesen. Es nützte nichts irgendetwas verdrehen zu wollen. Er wusste nicht wieso, doch es verletzte ihn, wenn sie ihn so ansah. Dabei war es doch etwas ganz Natürliches. Sie war eben verärgert gewesen und auch, wenn Hinata ein Mädchen war, dass zu allem „ja" und „amen" sagte, so durfte sie doch auch ruhig mal etwas angepisst sein. Es war nur natürlich! Jedem platzte doch mal der Kragen! Vor allem er selbst konnte davon ein Lied singen. Also..., woran lag es dann, wenn doch alles so leicht zu erklären war? /Ich erkläre das Gedankenwirrwarr für eröffnet.../, war alles, was ihm daraufhin durch den Kopf schoss und passend dazu seufzte er auf. Mit seinen ständigen inneren Selbstgesprächen in letzter Zeit würde er wohl bald selbst zum Dauerpatienten in diesen 4 Wänden hier werden... Sein Weg führte ihn zu einer Wartebank, fernab von allen anderen in einer Ecke eines ebenso abgelegenen Korridors. Prompt ließ er sich auf ihr sinken und begann fortan betreten den Boden zu mustern. Und, woran nun? Das erste, was ihm als Antwort sofort wieder durch den Kopf schoss war Naruto. Störte ihn die Sache vielleicht nur so sehr, weil es der Blondschopf war, wegen dem sie ihn jetzt hasste? Das ironische Lächeln, was sich fortan auf seinem Gesicht breit machte, verriet ihm, dass es so sein musste. Na klasse, aber damit taten sich nur wieder neue Fragen für ihn auf. Womit er wieder bei der alten Sache mit der Eifersucht wäre. Dass er auf den Blonden scheinbar neidisch war, hatte er inzwischen begriffen, aber immer noch nicht, weshalb. Yupp, man konnte echt sagen er stand total auf dem Schlauch, aber ehe er diese Sache nicht geklärt hatte, würde er sicherlich auch auf seine restlichen Fragen keine Antwort finden. Er hatte keine Ahnung wie lange er noch ahnungslos auf dem Flur herumsaß, erst, als ihm bewusst wurde, dass es draußen schon längst wieder dunkel war, zwang er sich dazu endlich auf zu stehen und sich auf den Heimweg zu machen. Eigentlich dürfte er ja eh nicht hier sein. Dieser dämliche Heini hatte es irgendwie geschafft ihm und Akamaru Hausverbot aufzuhalsen, nur weil der Vierbeiner den Speisesaal eeeeetwas demoliert hatte. Um es kurz zu fassen: ein Stuhl war noch ganz. Er seufzte tief. Eins war klar, sobald die Sache bis zu seiner Mutter durchsickerte, würde sie ihn umbringen. Aber so lange das noch nicht der Fall war, musste er Naruto mal noch schön verklickern, dass er gefälligst für den ganzen Schaden aufzukommen hatte! Die Hände in den Hosentaschen vergrabend stand er auf und schlenderte Richtung Ausgang. Es war unumgänglich, dass er auf dem Weg dorthin noch einmal an Hinata's Zimmer vorbei musste. In besagtem Flur abgekommen warf er zu allererst einen Blick auf die dort angebrachte Uhr, die inzwischen zehn schlug. Mal wieder also hatte er den halben Tag verplempert. Vor der Tür des Mädchens angekommen überlegte er einen Moment, ob dieses denn überhaupt noch hier sein würde. Mal abgesehen von diesen anderen Zwischenfällen schien es ihr gut gegangen zu sein, weshalb man sie vielleicht heute schon hätte entlassen können. Wenn dem so war oder auch wenn nicht, musste er dringend erfahren, was dieses Gift nun eigentlich mit ihrem Körper angestellt hatte. Er fuhr zusammen, als sich die Tür neben ihm plötzlich öffnete und wich ehrfürchtig einen Schritt zurück. /Hinata...?/ Das Mädchen erschrak ebenso, als es sah, wer da vor dem Holz „lauerte", statt es jedoch sofort wieder zuzuschlagen, startete sie lieber ein paar Erklärungsversuche, die ihm helfen sollten zu verstehen, weshalb sie nicht im Bett lag. Dabei kannte er die Wahrheit doch eh. Sie konnte ihm nichts vor machen. Schon lange nicht mehr... „K-Kiba-kun... A-Also ich...., w-weißt du i-ich wollte nur...m-mal aufs Klo - ja genau." „Und wieso benutzt du dann nicht das in deinem Zimmer?" Er verpasste der Tür, hinter der sie sich so scheu versteckte, einen kleinen Schubs, sodass sie nun die Aussicht auf eine weitere, gegenüber ihres Bettes, preis gab, die in einen zimmereigenen Baderaum führte. „Du weißt, dass jedes Zimmer eins hat, nicht?" „O-Oh...j-ja stimmt... D-Das hatte ich ganz vergessen...", log sie prompt, dabei darauf bedacht ihn nicht anzusehen und spielte nervös mit ihren Händen. Leise stöhnend und ihr sanft eine Hand auf die Schulter legend, richtete er sie an dieser gepackt wieder Richtung Bett aus und bugsierte sie im Anschluss zurück hinein. Er selbst blieb mit verschränkten Armen davor stehen und sah sie nachdenklich von oben herab an, während die Hyuuga weiterhin darauf achtete, dass sich ihre Blicke ja nicht trafen. „Ich weiß, dass du Krankenhäuser nicht magst... Ich tu's ja ebenso wenig, aber wer auch immer dir gesagt hat, dass du hier bleiben sollst, hatte einen Grund dazu. Einen guten!" begann er mit ruhiger Stimme zu erklären und endlich warf sie ihm einen schüchternen Seitenblick zu, ehe sie stumm nickte. „I-Ich weiß, aber... Dieses Karge, Trübe, Kühle... Ich mag es nicht..." Schulterzuckend zog er einen Stuhl zu sich und setzte sich dann verkehrt herum - den Oberkörper über die Lehne gestützt - auf ihn. „Ich auch nicht, ändern kannst du's dennoch nicht. Zur Not muss ich halt bleiben und dafür sorgen, dass du es mir gleich tust", schlug er mit einem vielsagenden Lächeln und zwinkernd vor und konnte damit wie erhofft die Stimmung des Mädchens etwas heben. Sie beide wussten, dass er ihr nur „drohte", damit sie nicht allein zu sein brauchte. Doch kaum, dass etwas Fröhliches in ihren Ausdruck zurückgekehrt war, klang es auch schon wieder ab. Nun war sie es, die schuldbewusst drein blickte. So, wie sie es meistens tat. Er konnte erahnen, wofür sie sich als nächstes entschuldigen würde, schnitt ihr deshalb vorher, kaum dass sie den Mund zum Sprechen geöffnet hatte, kopfschüttelnd das Wort ab. „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich kann's ja verstehen. Wäre wohl besser, wenn ich vorher angeklopft hätte...", fügte er mit mattem Lächeln an und sah gen Boden. „A-Aber ich...", sie schien einfach nicht nachgeben zu wollen, weshalb er erneut dazwischenfuhr: „Nichts aber! Auch du kannst nicht ewig irgendwelchen Frust zurückhalten. Eigentlich hab' ich mich schon lange gefragt, wann du mir endlich die Meinung-" Diesmal war er es, den man zum Schweigen brachte. Zwei ihrer Finger sanft auf seine Lippen gelegt lächelte sie ihn an und schüttelte leicht den Kopf. „Ich will mich aber entschuldigen. Es war nicht richtig, ich habe übertrieben. T-Tut mir leid..." Kurz hatte er sie ungläubig und erschrocken zugleich angestarrt. Seine Wangen drohten sich rötlich zu färben, jedoch bemerkte er schon bald, dass es dafür keinen Grund gab. Er hatte keine Scheu davor, dass sie ihn berührte. Jetzt nicht mehr. Ein warmes Lächeln stahl sich auf seine Lippen und langsam entfernte er ihre Hand wieder von besagten, umschloss sie unter leichtem Nachdruck mit der eigenen. Lange betrachteten sie einander wortlos, er sie zufrieden anlächelnd und sie tat es ihm für die erste Zeit gleich. Erst, als seine Hand nach wenigen Minuten noch immer auf der ihren lag wurde sie allmählich nervös und zog sie rasch wieder an sich, wie immer rosa angelaufen. Ihr Anblick brachte ihn zum Schmunzeln. „Heh, ich dachte das klappt nur bei Naruto?" Sie wirkte, als bräuchte sie einen Moment, um den genauen Sinn seiner Worte zu verstehen, allerdings wusste er es besser. Sie verstand genau, war nur überrascht, dass er gerade SO etwas sagte. Ihre Antwort wiederum warf nun IHN völlig aus dem Konzept. „I-Ich ehrlich gesagt auch..." Stille. Wie sollte er DAS denn jetzt bitte verstehen? Dennoch..., er konnte nicht leugnen, dass es ihn nicht sogar etwas freudig stimmte dies zu hören. „Stimmt es, dass...naja, d-du dich um mich gekümmert hast, n-nachdem diese Pflanze mich...nunja..." Fragend sah er sie an, als sie auf einmal wieder zu sprechen begann, nickte aber dann eiligst. „Klar doch. Irgendwer musste ja zusehen, dass du wieder auf die Beine kommst." Sie lächelte leicht. „D-Danke... Naruto-kun hat es mir vorhin erzählt... Er meinte auch, dass du dir ziemliche Sorgen gemacht hättest... Entschuldige..." Verwundert hob er eine Augenbraue und versuchte vergeblich ihren Blick einzufangen, der erneut auf ihrer Decke lagerte. „Wieso denn jetzt schon wieder?" „N-Naja, dafür dass du dir Gedanken machen musstest e-eben..." „Hn, Baka... Es war ja nicht so, dass ich es hätte tun müssen , ich konnte eben nicht anders. So ist das nunmal, wenn man jemanden mag." Es war nur ein kurzer, scheuer Blick, den sie ihm zuwarf umrahmt von einem schüchternen Lächeln und anschließendem Nicken. Sie wollte etwas sagen, schloss ihren Mund jedoch sofort, nachdem sie ihn auch nur einen Spalt geöffnet hatte wieder und ebenso ihre Augen. Normalerweise hätte er jetzt nachgehakt, doch für heute akzeptierte er ihr Schweigen. Sie wusste, warum sie es tat. „Jedenfalls...", abermals durchbrach ihre Stimme die wohlige Stille und wie immer war er ganz Ohr, wenn sie sprach. „Ich denke, d-dass es dich daher am meisten interessiert, w-was wirklich mit mir los war..." Er schien nicht der einzige zu sein, der sich nur ungern an die vergangenen 2 Tage erinnerte, zumindest laut dem, was ein schwacher Teil in ihrer Stimme ihm verriet. Trotz allem, wollte er nur zu gern hören, was denn exakt mit ihm abgegangen war. Aufmerksam lauschte er ihrer Erklärung. Sie begann damit zu erwähnen, dass Shizune, die vor ein paar Stunden zusammen mit dem Blondschopf bei ihr gewesen war, gemeint hätte, sie wäre nur knapp dem Tod entronnen und selbst wenige Minuten hätten ausgereicht, um sie in ein Koma zu schicken. Beide Informationen ließen sein Herz für einen Moment aussetzen, aber um so größer war im Nachhinein die Erleichterung darüber, dass weder das eine noch andere eingetroffen waren. Sie setzte fort und kam nun zu den eigentlichen Neuigkeiten. Der Name der Pflanze lautete „Luna" oder auch „Mondkraut" und würde, wie es die Bezeichnungen andeuteten, immer erst bei Nacht zu blühen beginnen. Eine Begründung, warum ihm ihr starker Geruch damals erst bei Sonnenuntergang aufgefallen war. Auf eben diesen Duft kam sie jetzt auch zu sprechen. Betonte, dass die Blüte mit Einbruch der Dunkelheit einen solchen stark und weiträumig verströmen würde. Das Gift der Pflanze konnte schon in geringeren Mengen tödlich sein, wenn es auch nicht sofort wirkte, sondern lediglich die Sauerstoffversorgung innerhalb des Körpers hemmte, bis sie sie schließlich ganz lahm legte. Daher wäre auch mit Halluzinationen und dergleichen zu rechnen gewesen, eingeschränktes Denken halt. Erneut konnte er eine bisher ungeklärte Sache abhaken. Ein Mangel an Sauerstoff im Gehirn führte ohne Umwege auch noch zu Ohnmacht und schlussendlich zum Tod. Kein Wunder also, dass all diese Dinge mit Hinata abgegangen waren. Einen Moment bestimmte bedächtige Stille ihre Zweisamkeit. Es waren interessante Nachrichten, aber gleichzeitig welche, die eine ziemliche Wirkung auf ihn hatten. Er brauchte dringend etwas Zeit, um das alles zu verdauen. Vorher jedoch, gab es da noch eine weitere, letzte Sache, die ihn störte. „Und...wieso sah dieses 'Ding' vorhin auf einmal so anders aus? Hat sie dir das auch gesagt?" Sie nickte. „Allerdings... Shizune-san meinte, dass dieses Kraut wohl eine besondere Flüssigkeit absondern würde, zusätzlich zu ihrem Gift, wenn man sie von der Wurzel trennt. Ein Serum, wie eine Säure, womit sich die Pflanze selbst zersetzt. Die Blüte verwelkt recht schnell, schrumpft in sich zusammen und verfärbt sich schlagartig wie Blätter im Herbst. I-Ich war äußerst überrascht zu hören, dass diese kleine Blume d-das alles allein bewirkt haben soll..." Nicht nur ihr ging es so, doch es hörte sich logisch an, was sie sagte. Das Teil löste sich also selbst auf, eh? Diese Säure würde auch erklären, weshalb die Karte letztendlich so durchlöchert gewesen war. „Heh, das Gewächs hatte es also ganz schön in sich, was?" lachte er leise und zum Teil noch immer ungläubig. „Tja, sieht wohl so aus, als ob du die einzige gewesen wärest, die ihr wahres Potential gesehen hat." Ein Auge zusammenkneifend sah er sie an und wartete auf eine Reaktion ihrerseits. Wie erwartet stand ihr pure Verblüffung ins Gesicht geschrieben, die scheinbar nicht vor hatte von allein wieder zu weichen. Dabei musste sie gar nicht so tun. Immerhin, sie war wohl der einzige Mensch auf Erden, der diesem Gewächs etwas an Schönheit hatte abgewinnen können. Das Äußere der Pflanze jedoch, hatte dabei wohl nur bedingt eine Rolle gespielt. Es musste noch mehr gewesen sein. Kurz schloss er die Augen, atmete einmal tief durch und sah sie dann wieder warm lächelnd und mit hypnotisierendem Blick an. „Schon komisch, dass du nur dein eigenes nicht erkennst..." Wenn auch kaum merklich, schrak sie ob seiner Worte zusammen. Sie beide wussten, dass er recht hatte, Zeit, dies breit zu treten, blieb ihnen jedoch nicht, denn schon einen Moment später klopfte es zwei mal an der Tür, ehe sich diese schließlich ruckartig öffnete und ein ihm mittlerweile nur all zu guter Bekannter den Raum betrat. „Hn, wusst' ich doch, dass ich mich nicht verhört habe! Was willst du denn noch hier? Du hast bis auf weiteres Hausverbot, schon vergessen?" Erschrocken sah das Mädchen zwischen dem Neuankömmling und ihm selbst hin und her, schien nicht ganz zu verstehen. Ein Schnauben verließ seine Kehle. Das konnte er doch wohl nicht ernst meinen! „Jetzt hörn Sie mal! Ich werd ja wohl noch 'ne Freundin besuchen können! Alleine hält sie's ganz einfach nicht in Ihrem beschissenen Krankenhaus aus!" „Mal davon abgesehen, dass die Besuchszeiten eh längst um sind, braucht das Mädchen Ruhe. Die wird sie aber sicher nicht bekommen, wenn irgend so ein Bübchen die ganze Nacht neben ihr lauert! Glaub mir, ich kenne die Gedanken pubertärer Teenager nur zu gut." Seine Augenbraue begann ob seines letzten Kommentars verärgert zu zucken, leichte Schamesröte jedoch, die sich von da ab auf sein Gesicht schlich, war nicht zu unterdrücken gewesen. „D-Das eine hat doch mit dem anderen gar nichts zu tun! Ich-" „Nichts da!" Noch ehe er sich zur Wehr setzen konnte, packte der andere ihn an den Haaren und zog ihn unter lauten Protestrufen und Schreien aus dem Zimmer. Eine gute Minute später hatte er den Jungen durch die halbe Anlage, bis vor die Ausgangstüren geschleift, wo er nun endlich von ihm abließ. Er wollte diese Chance nutzen, um sich Hals über Kopf auf den anderen zu stürzen und mal am eigenen Leib spüren zu lassen, wie es denn so war, wenn man um sein Haupthaar gebracht wurde, beließ es aber nach kurzen Überlegungen bei einem todbringenden Blick. Es war unklug sich unter den gegebenen Umständen mit ihm anzulegen. Es war unabsehbar, wie lange Hinata noch hier bleiben musste und er würde garantiert nicht ewig auf irgendwelche Besuche bei ihr verzichten wollen! Zur Zeit hatte er Hausverbot, allerdings wurde es ihm wie gesagt nicht auf ewig aufgelastet. Wenn er sich also benahm, konnte er gut und gern darauf hoffen, dass es bald wieder aufgelöst wurde. Und dennoch... Ihm war ihr Blick nicht entgangen kurz bevor dieser Kerl die Tür hinter sich zugeschlagen hatte. Die Enttäuschung, dass er gehen musste und die Angst diese Nacht allein hier verbringen zu müssen. Sicher, für einige mochte es dämlich klingen, armselig, sich vor Krankenhäusern zu fürchten, doch er verstand es nur all zu gut. Diese Kühle musste sie gewiss schon zur Genüge bei sich daheim verspüren, bestand der Hyuuga-Clan ja fast ausschließlich aus Eisklötzen und doch war sie dort in vertrauter Umgebung und wusste, trotz der Emotionslosigkeit, dass sich Leute um sie herum befanden, die sie gut kannte. Hier hingegen wurden räumliche Kälte und das Fremde vereint. Kein Wunder also, dass sie sich alles andere als wohl fühlte. Wie sollte sie sich denn dann bitte schön erholen?! Er musste etwas tun, doch vorerst... Dem anderen ein letztes abfälliges Knurren entgegenwerfend, drehte er sich schließlich auf dem Absatz um, ließ die vor Wut zu Fäusten geballten Hände in den Taschen verschwinden und marschierte nach draußen in die nächtliche Kälte. Die Nacht war noch jung, viel Zeit also, um sich eine Idee zur Hilfestellung Hinata's zu überlegen. * Erst Naruto und nun auch noch Kiba... Mit leichter Furcht in den Augen sah sie ihm nach und schrak im Anschluss merklich zusammen, als die Tür mit einem Scheppern ins Schloss fiel. Sie verstand nicht, weshalb der Junge Hausverbot haben sollte, interessierte sich eigentlich auch gar nicht dafür, war sie ja viel zu sehr mit den Folgen, die sich für sie dabei ergaben, beschäftigt. In ein Wort gefasst bedeuteten sie wohl folgendes: Alleinsein. Sich die Decke bis über die Nasenspitze ziehend drehte sie sich auf die Seite, dem Fenster entgegen und starrte nach draußen auf den nebligen Himmel, der im gleißenden Licht des Mondes leicht zu Schimmern schien. Die Sterne, die vereinzelt zwischen ihm hervorlugten, stimmten sie etwas ruhiger. Sie mochte den Anblick, wie sie da so unscheinbar am Himmel hingen und der Nacht in ihrer Vielzahl doch etwas Magisches verliehen. Allein wären sie gewiss nichts, stellten erst zusammen eine Einheit dar, die Menschen verzauberte und doch strahlte jeder in seiner eigenen Schönheit. Hm...ein bisschen wie auch bei ihnen. Ein einzelner konnte selten etwas verändern, sofern er nicht wirklich dafür kämpfte. Und selbst, wenn ihm ein kleiner Schritt in eine Richtung gelang, das Ziel erreichen würde er erst mit der Hilfe anderer. Dennoch, ohne die einzigartigen Fähigkeiten jedes einzelnen käme man auch damit nicht weit. Eine Erkenntnis, die sie nun doch wieder trüber stimmte, schließlich war sie ja - zumindest im Moment - allein. Tief Luft holend schloss sie die Augen, nur um sie nach 5 Minuten des Ruhens erneut zu öffnen und sich auf die andere Seite zu wälzen. Es half alles nichts... Sie musste sich ganz einfach damit abfinden, dass sie niemals würde schlafen können. Immerhin hatte sie es vorhin, bevor sie aus dem Zimmer hatte flüchten wollen, schon einmal versucht. Hm... Flucht, eigentlich kein schlechter Gedanke. Vielleicht sollte sie ihre Planung für einen Abendspaziergang ja doch noch umsetzen? Abrupt schüttelte sie den Kopf. Vermutlich war das alles doch keine so gute Idee. Dieser Arzt würde jetzt gewiss ein Auge auf sie haben und vermutlich hockte an der Rezeption auch noch jemand und schob Wache. Wenn man sie erwischte, erhöhte sich vielleicht auch zusätzlich das Risiko noch länger hier bleiben zu müssen. Sie seufzte und dachte noch einmal an den vergangenen Tag zurück. Die Sache mit Kiba mochte sie jetzt geklärt haben und auch, wenn sie ihm gesagt hatte, übertrieben reagiert zu haben, so wusste sie doch nicht, ob dies wirklich ihr Ernst war. Einerseits stimmte es. Sie bereute ihn angeblafft zu haben, die Enttäuschung über ihre missglückte Liebeserklärung war allerdings um einiges stärker. Dabei... War es nicht vielleicht sogar gut, dass der Inuzuka dazwischen geplatzt war? Vielleicht hatte es ja ganz einfach nicht sollen sein? Irgendetwas wollte vielleicht nicht, dass sie es dem Uzumaki sagte, da es falsch war... Innerlich schlug sie sich für solch eine verdrehte Weltanschauung, war zu einem gewissen Teil aber auch von deren Wahrheit überzeugt. Eine andere Erklärung hatte sie ganz einfach nicht. Es sei denn etwas hatte sich tatsächlich gegen sie verschworen. Fragte sich nur... Wenn das das „Falsche" war...., was war dann das Richtige? /Sagen wir einfach das Richtige ist das, bei dem du dir nachher keine Vorwürfe machen musst/, das hatte Kiba damals zu ihr gesagt und wenn es auch nicht exakt der selbe Sachverhalt war, stimmen tat es vermutlich trotzdem. Nur... Sie hatte doch für sich entschieden, dass es das Richtige war, Naruto alles zu gestehen oder? Eben weil sie sich nur noch mehr Vorwürfe machen würde, wenn sie nie erfuhr, wie ER über SIE dachte. Wieso musste nur alles so verdammt kompliziert sein? Und wieso konnte der Uzumaki nicht ein kleines Bisschen scharfsinniger sein? Jeder andere hätte doch gewusst, worauf sie hinauswollte oder? Vielleicht jedoch...war es bei dem Blonden genau so und er wollte es nur ganz einfach nicht wahr haben? Sich nicht mit dem Gedanken anfreunden müssen, dass sie ihn mochte, eben weil es nicht auf Gegenseitigkeit beruhte? Ach... Und wieder hatte sie es geschafft sich eine Sache schlecht zu reden. Nun stand sie abermals ganz am Anfang. Sollte sie es ihm beichten, wenn sich demnächst eine Gelegenheit bot oder nicht? Vor zwei-drei knappen Stunden, als er noch bei ihr gewesen war und sich Shizune's Analyse mitangehört hatte, war für sie klar gewesen den Blondschopf nie wieder mit diesem Thema zu belästigen, doch als er dann gegangen war, war da wieder diese unglaubliche Leere in ihr gewesen. Jedes mal, wenn er sie verließ, ohne auch nur irgendeine Ahnung von ihren Gefühlen... Doch das würde sich nicht ändern. Er würde sie immer allein lassen, zumindest, solange er nicht die Wahrheit wusste... Ein lautes Scharren riss sie schließlich aus ihren Gedanken und schlagartig rutschte sie noch etwas weiter unter ihre Decke. /W-Was war das?/ Kurz herrschte Stille, wenig später jedoch, ertönte das Geräusch wieder und unwillkürlich musste sie leicht Schlucken. Woher kam das nur und vor allem von wem? Einen Augenblick noch lag sie stocksteif und wie angewurzelt da, lauschte weiterhin angespannt dem Lärm, den sie immer mehr als eine Art „Kratzen" deutete. Etwas spitzes, steifes auf...Glas? Nun, da sie wusste, woher es kam, schallte es gleich noch lauter in ihren Ohren, ihre Untätigkeit jedoch löste sich auf und unsicher blickte sie sich über die Schulter gen Richtung Fenster. Ihre Augen weiteten sich, als sie das kleine dunkle Etwas bemerkte, was da anscheinend um Einlass bettelte und zögernd, sowie mit schlaksigen Beinen, schlich sie auf das Fenster zu. Eine Wolke, die bis dato den Mond verdeckt hatte, lichtete sich und kaum mehr einen Meter von der Scheibe entfernt, erkannte sie nun endlich den Störenfried. „A-Akamaru-kun?" brachte sie nur ungläubig und mit hörbarer Verwirrung in der Stimme hervor, schüttelte dann aber abrupt den Kopf, um wieder zur Besinnung zu kommen und das Tier ein zu lassen. Noch immer war sie leicht verunsichert, handelte es sich bei den Vierbeiner schließlich um einen Akamaru, wie sie ihn noch vor 2 Jahren in Erinnerung hatte und nicht um das „Ungetüm" von heute. Blieb nur die Frage offen, war er es nun wirklich oder...? Das sogleich folgende Schwanzwedeln und freudige Kläffen des Vierbeiners, als sie das Glas zwischen ihnen entfernte waren jedoch Beweise genug, um den Kleinen als DEN Akamaru zu akzeptieren. Sie musste leicht Kichern, deutete ihm jedoch gleichzeitig auch, dass er sich ruhig verhalten sollte. „Nicht, dass dich mir auch noch einer wegnimmt", fügte sie noch freundlich lächelnd an, hob den Kleinen auf ihre Arme und setzte sich, nachdem sie das Fenster geschlossen hatte, wieder auf ihr Bett. Dort angekommen streichelte sie ihn gut gelaunt, war jedoch gleichzeitig tief in Gedanken versunken, um das Rätsel zu lösen, wie er auf einmal wieder so klein aussehen konnte. Sofort musste sie bei der Antwortfindung an das Herrchen des Hündchens denken, das sicherlich etwas mit Akamaru's Hiersein zu tun hatte. Von selbst wäre er wohl kaum gekommen und vor allem nicht SO. Was also hieß, wenn Kiba davon wusste, gab es auch eine ganz einfache Erklärung. Vermutlich hatte er nur ein einfaches Henge-no-Jutsu auf seinen kleinen Freund angewendet. So fiel er nicht auf und passte zudem auch noch in ihr Bett. Noch dazu konnte sie ihn schneller verschwinden lassen, wenn denn doch mal ein Arzt ungewünscht ins Zimmer platzte. Sofort verschwand das Nachdenkliche aus ihrem Blick und beinahe verträumt sah sie zu dem Vierbeiner auf ihrem Schoß hinab. Eine solche Aktion konnte auch nur den beiden einfallen. Sie sollte es wohl schätzen, dass der Inuzuka ihr seinen besten Freund zur Seite stellte. „Wenn du Kiba morgen wieder siehst...", begann sie nach einer Weile und hatte sofort die ungeteilte Aufmerksamkeit des Hundes, „...sag ihm bitte 'danke', ja?" Sie lächelte dem Kleinen wohlwollend zu, der brachte ein misslungenes Bellen zustande, als wollte er sich noch in allerletzter Minute davor retten zu viel Lärm zu machen und machte es sich anschließend neben dem Kopfkissen des Mädchens gemütlich. Sie selbst blieb noch eine Weile untätig sitzen und beobachtete der Vierbeiner, wie er da so friedlich und regungslos da lag, ehe er seinen Kopf ein letztes mal anhob und sie abwartend ansah. „Das soll dann wohl heißen, dass ich mich endlich legen soll oder?" Ohne ein weiteres Kläffen des Kleineren zu provozieren, kam sie seiner stummen Bitte sofort nach und legte sich neben ihn auf die Seite. Eine ganze Zeit lang streichelte sie ihn noch und dachte ohne Unterbrechung über dessen Herrchen nach und warum er das nur alles für sie tat, wo sie ihm doch die letzten Tage so eine Last gewesen sein musste und vorhin zu allem Überfluss auch noch angegangen war. Doch anstatt nach dem „Warum" zu fragen, sollte sie vermutlich einfach nur dankbar und glücklich darüber sein. Sicher konnte sie sich irgendwann bei ihm dafür revanchieren. Der nächste Morgen, war wie der vergangene Abend. Ein kratzendes Geräusch riss sie aus ihren Träumen und wieder war es Akamaru, der dafür verantwortlich war. Noch immer müde rieb sie sich die Augen, um sich wieder etwas klarere Sicht zu verschaffen, gähnte zum Abschluss leicht und warf dann einen fragenden Blick zum Fenster, vor dem sich der Vierbeiner inzwischen quartiert hatte. Aus treuen, glasigen Augen sah er sie an, bettelte darum, dass man ihn nach draußen ließ und wenn auch ungern, kam sie seiner Bitte nach, hievte sich aus dem Bett und schlenderte leicht torkelnd zum Fenster. „Du willst schon wieder gehen?" fragte sie ihn hoffnungsvoll, bereits eine Hand auf den Griff gelegt, als könne sie dadurch bewirken, dass er doch noch blieb. Aber keine Chance, der Kleine blieb standhaft und ließ nun zu allem Überfluss auch noch ein leises Winseln verlauten. Sie seufzte. „Ich verstehe...", etwas widerwillig drückte sie den Griff zur Seite, um die Verriegelung zu lösen und den Weg nach draußen frei zu geben. Es war noch immer recht dunkel, kündete sich der Sonnenaufgang ja gerade erst an, dennoch war zumindest der Vierbeiner putzmunter. Noch einmal lächelte sie ihn an und erinnerte an ihre Bitte von gestern: „Denk dran.. Sag Kiba danke für alles, ja? Wer weiß, vielleicht hab' ich ja auch Glück und sie lassen mich schon heute raus." Weiterhin gut gelaunt legte sie den Kopf etwas schief und sah ihrem Freund anschließend dabei zu, wie er mit einem Satz auf dem nächsten Hausdach landete und wenig später aus ihrem Blickfeld verschwand. Sie hoffte nur, dass es wirklich so war und man sie noch heute entließ. * Kaum, dass er sich außer Reichweite befand, zog sich das Hündchen in eine abgelegene Seitenstraße zurück, um dort endlich wieder zur Ruhe zu kommen. Was hatte er sich nur dabei gedacht!? Mit einem „Ploff" verschwand der Vierbeiner in einer Rauchwolke, daraus hervor trat jedoch völlig unerwartet der Inuzuka selbst, welcher sich nun völlig entkräftet an der Wand hinter sich nach unten sinken ließ. Er kam nicht drumrum ununterbrochen den Kopf zu schütteln, sowie leise in sich hinein zu fluchen und immer wieder die Haare mit seiner Hand zu durchkämmen. Was verdammt noch mal hatte er sich nur DABEI gedacht?! Sein Herz raste, schlug ihm bis zum Hals und noch immer lag diese brennende Röte auf seinen Wangen. Gestern noch hatte er es für die beste Idee überhaupt gehalten und heute? Irgendwer musste ihn auf Droge gesetzt haben, anders konnte er sich sein gestörtes Verhalten nicht erklären! Wie war er nur auf so eine Schnapsidee gekommen? Sich bei ihr einzuschmuggeln, in Form Akamaru's! Tse, an sich mochte dies ganz gut klingen, allerdings nicht mehr, wenn man sich der Konsequenzen bewusst wurde. Er hatte bei ihr im Bett gelegen! Sie hatte ihn gestreichelt und selbst, wenn das nur auf ihren Irrglauben zurückzuführen war, es handle sich bei ihm um Akamaru, das änderte dennoch nichts an der Tatsache an sich! Dieses ganze „Gekuschel" war nicht weniger peinlich, nur weil er sich in Gestalt eines Hundes vor ihr gezeigt hatte, im Gegenteil! Es war eher noch schlimmer, wenn nicht sogar erbärmlich. Angestrengt kniff er die Augen zusammen und biss sich auf die Unterlippe, versuchte sämtliche Gedanken an die vergangene Nacht zu verdrängen. Und doch...es ging nicht. Er konnte nicht leugnen, dass er einen Fehler gemacht hatte. Auch nicht, dass dieser unentschuldbar war, ebenso wenig jedoch..., dass es ihm gefallen hatte. Es war gewiss ungelogen, wenn er behauptete, ihr noch nie vorher SO nahe gewesen zu sein. Wenn auch als Hund, aber das spielte keine Rolle. Es stimmte allerdings auch, dass sich ihm bisher noch nie das Bedürfnis aufgetan hatte, ihr näher zu kommen, dafür war es jetzt ausgeprägter denn je. Beinahe mit verschleiertem Blick dachte er an die vergangenen Ereignisse zurück und starrte gedankenverloren an die gegenüberliegende Wand. Das war doch krank! Er hatte hier wohl eins der schamlosesten Dinger überhaupt durchgezogen, auch wenn er es nur gut gemeint hatte und sie wie geplant ziemlich zufrieden damit gewesen war, das war keine Entschuldigung und gewiss würde auch Hinata ganz anders darüber denken, wenn sie wüsste, dass ER das gewesen war und nicht Akamaru! „Ach verflucht!" Ein zorniges Funkeln in den Augen sprang er auf und kickte eine umher liegende Dose gegen die Wand gegenüber, um anschließend sofort wieder regungslos stehen zu bleiben und wutentbrannt gen Boden zu stieren. Das Beben seines Körpers, sowie sein schnellender Atem waren alles, was noch darauf hinwies, dass er lebte. Er verstand es einfach nicht! Er war total durcheinander, wusste nicht mehr, wo ihm der Kopf stand und fühlte sich zudem verdammt mies und hinterhältig. Das allerschlimmste jedoch war, dass ein großer Teil in ihm danach rief, es das nächste mal wieder so zu machen. Am liebsten würde er sich schon allein des Gedankens wegen eine scheuern, doch das würde vermutlich nichts ändern. Er konnte gern versuchen vorzugeben, sich einzureden, dass es nicht so war und er so etwas gewiss nie wieder tun würde, doch einhalten konnte er dies mit hundertprozentiger Sicherheit nicht. Nur, warum verdammt!? War er denn so bescheuert, dass er richtig nicht mehr von falsch unterscheiden konnte?! Dass er sich einem Drang hingeben musste, von dem er wusste, dass es nicht ging? Ein Drang..., doch, welcher Art? Er konnte es nicht beschreiben, jedoch fühlte er sich jetzt irgendwie komplett abhängig von der jungen Hyuuga. Ein Gefühl, dass er bis zum heutigen Tag schon des öfteren verspürt, aber stets so schnell es ging wieder verdrängt hatte. Warum? Ganz einfach, weil er sich davor gefürchtet hatte und das tat er nun mehr denn je. Jeder, der seine Gedanken bis jetzt hätte lesen können, müsste wohl mittlerweile denken, dass er total begriffsstutzig sei. Etwas, was er sich zum jetzigen Zeitpunkt mehr als alles andere wünschte. Doch er war nun mal nicht Naruto. Er wusste genau, was mit ihm los war, selbst wenn er die Erkenntnis fürchtete und hasste. Selbst, wenn er vorher noch nie etwas mit derartigen Gefühlen am Hut gehabt hatte... Es war wohl zwecklos die Augen zu verschließen... Er hatte sich verliebt... Allein schon diese Worte nur in seinen Gedanken zu hören bereitete ihm Kopfschmerzen verbunden mit leichter Übelkeit. Er wollte das nicht! Er wollte nicht verliebt sein, weder in sie noch irgendwen sonst! Man war dadurch nur gehindert klar zu denken, wovon er nach den vergangenen Tagen ja ein Lied singen konnte. Und in seinem Fall machte man sich auch noch ungewollt Feinde und hielt sich an kleinen unsinnigen Dingen auf. Abzulesen an seiner äußerst ausgeprägten Feindseligkeit Naruto gegenüber, für die er ja schon seit geraumer Zeit eine logische Erklärung suchte. Naruto...genau das war der Punkt. Er war einer derjenigen, der am besten wusste, dass Hinata in IHN verliebt war. Wieso also kam sein Verstand dann auf die Schnapsidee für Hinata zu schwärmen?! Ob er sich vielleicht doch mal in dem Hospital durchchecken lassen sollte? Er seufze schwer. Als ob das etwas ändern würde... Den Blick betrübt zu Boden geheftet, war er nun an einen Punkt gelangt, ab dem er nicht mehr wusste, was er noch tun sollte. Er hatte sich in etwas verrannt und war nun an einer Sackgasse angekommen. Weder konnte er das Mädchen so leicht wieder vergessen, noch ging es ihm gut, wenn er es nicht tat. Zum ersten mal konnte er wohl nachempfinden, wie sich Hinata nun schon seit Jahren fühlte. Es war beschissen... Unfassbar, dass sie es trotz allem immer zustande brachte zuerst an andere zu denken und alles ohne Gegenwehr auf sich niederprasseln zu lassen. Doch auch, wenn er diese Eigenschaft bewunderte, wusste er, dass er selbst sie nicht besaß. Dennoch musste er sich zurückhalten. Es würde eine Menge Anstrengung kosten, doch er musste es versuchen. Schon allein ihretwegen. Etwas jedoch würde er nicht hinnehmen. Er würde gewiss nicht weiter dabei zusehen, wie sie sich den Arsch aufriss, während der Blonde in seiner Scheinwelt verweilte und nichts - absolut nichts - von den Gefühlen seiner Kameradin mitschnitt! Entweder er raffte es endlich, sodass sie dieses Thema endlich abhaken konnte oder er musste auf andere Weise versuchen das Mädchen von der Flachpfeife abzubringen. Er konnte es nur wiederholen: Gegen seine Gefühle konnte er nichts unternehmen, ebenso wenig allerdings gegen seine angeborene Sturheit. Er würde sicher nicht kampflos das Feld räumen, jedenfalls nicht, wenn der Querkopf nach wie vor nichts für das Mädchen empfand, denn dann hatte er eine reelle Chance sie doch noch auf den richtigen Pfad zu führen und auf sich selbst aufmerksam zu machen. Umgekehrt allerdings, würde er sich wohl damit abfinden müssen. Er wusste nur zu gut, wie lange sie schon für den Blonden schwärmte, da war es nur fair, wenn dieser ihre Gefühle endlich erwiderte. Zumindest bekäme sie dann den Lohn für all das, wofür sie in den letzten Jahren so hart gekämpft hatte. Er hingegen war nur eine Art Trostpreis. Tse, so niederschmetternd es auch sein musste, aber in diesem Kampf hatte er gegen Naruto quasi keinerlei Gewinnchancen... Weiterhin nachdenklich war er von da ab nach Hause geschlendert, um auf Nachricht der Hyuuga zu warten. Sie kam nie, was wohl nur bedeuten konnte, dass sie das Krankenhaus so schnell nicht wieder würde verlassen können. Er überlegte sich mehrmals, ob er sie in seinem jetzigen Gefühlschaos wieder besuchen sollte, entschied sich letztendlich aber dafür, wurde nur leider bereits am Eingang abgefangen. Es war nicht schwer ihn als einen Inuzuka zu identifizieren und da es aus seiner Familie sonst keinen Jungen in seinem Alter gab, passten jegliche Beschreibungen seine Person betreffend nur auf ihn. Die Erfolgsquote sie tagsüber zu treffen war also gleich Null. Diese Erkenntnis trieb ihn zurück zu der Dummheit der vergangenen Nacht und auch heute führte ihn das Schicksal wieder in Gestalt des Vierbeiners zu ihr. Es war als hätte sie ihn erwartet, hatte sie das Fenster ja bereits einen Spalt geöffnet. * Hoffnungsvoll starrte sie immer wieder hinüber auf den Sims, wünschte sich, dass Kiba ihr seinen Kumpel auch heute wieder zur Verfügung stellen würde, wenn er nun schon selbst nicht kommen konnte. Sie hatte von den Rumoren gehört, dass er versucht haben soll ins Krankenhaus zu kommen, dabei jedoch kläglich gescheitert war. Selbst Naruto war heute nur ganz kurz bei ihr gewesen, auch wenn sie allein der bloße Gedanke daran, dass er sie nicht vergessen hatte, aufbaute. Noch dazu hatte er versprochen auch morgen wieder vorbei zu schauen. Ein weiterer Grund, warum sie schleunigst einschlafen wollte, damit sie so die Nacht endlich hinter sich bringen und den kommenden Tag in die Arme schließen konnte. Kaum, dass sie mal einen Moment lang unachtsam gewesen war und vor sich hingeträumt hatte, sah sie aus den Augenwinkeln etwas in ihr Zimmer huschen. Wie immer erschrak sie, merkte jedoch schnell, dass es auch heute nur Akamaru war, der ihr Gesellschaft leisten wollte. Sofort hellte sich ihre leicht getrübte Miene auf und freudestrahlend drückte sie den Vierbeiner an ihre Brust. „Danke vielmals, dass du wiedergekommen bist... Ich hatte es zwar gehofft, aber... Naja, egal. Nun bist du ja hier!" Mit ausgestreckten Armen hielt sie den Kleinen etwas von sich und lächelte ihn wohlwollend an. „Na dann, Zeit ins Bett zu gehen, hm?" Das energische Schwanzwedeln des Kleineren genügte ihr als Antwort und wie angekündigt legten sich beide zum Schlafen nieder. Der nächste Abend verlief ähnlich und der darauf folgende Tag, brachte ihr endlich die Antwort auf ihre lang gestellte Frage. Sie erfuhr vom Termin ihrer Entlassung, der in zwei Tagen sein sollte. Nur noch 2 Nächte also, in denen der Junge ohne seinen Vierbeiner auszukommen brauchte und bis sie sich endlich persönlich bei ihm bedanken konnte. Das jedoch, war nicht das einzig Gute. Auch heute wieder, schneite Naruto bei ihr vorbei, wenn auch mit der Nachricht, dass er die nächsten Tage ganz in sein Training investieren wollte, aber sie verstand. Dennoch hatte sie gar keine Zeit groß darüber Trübsal zu blasen, lud er sie ja schon im nächsten Moment als Entschuldigung auf ein gemeinsames Essen ein, mit dem er ihre Entlassung zu feiern plante. Sie konnte es noch immer nicht fassen, doch es war wahr! Selbst, wenn der Junge es vielleicht als nichts besonderes ansehen mochte, für sie war es einer ihrer tausenden von unerfüllten Träumen. Schon allein beim Gedanken an dieses „Date" wurde sie rot und verspürte ein angenehmes Kribbeln im Bauch. Blieb nur zu hoffen, dass sie sich dabei nicht wieder bis auf die Knochen blamierte. Mittlerweile war es wieder Abend geworden und voller Erwartung stand sie am Fenster, um dem Vierbeiner, sofort wenn er hier ankam, von ihren tollen Neuigkeiten zu berichten. Sicher freute er sich mindestens genauso wie sie sich selbst. Die Augen genießerisch geschlossen nahm sie einen wohltuenden Atemzug der erfrischenden Nachtluft und beobachtete einmal mehr den Sternenhimmel in seinem Glanz. Und auch, wenn sie wusste, dass es ein reines Hirngespinst war, sah sie sich bereits Hand-in-Hand mit dem Blonden unter einem solchen entlang wandern. Wer wusste es schon, vielleicht sogar bereits in zwei Tagen? Mit dem Sinn zwar wo ganz anders, bemerkte sie es diesmal trotzdem, als Akamaru über das Nachbardach auf sie zugeeilt kam. Ihr Lächeln gewann sogleich noch zusätzlich an Größe und wie immer wurde er bei ihr angekommen herzlichst begrüßt. „Schön, dass du endlich da bist, du glaubst gar nicht, was heute alles tolles passiert ist! Ich hab' erfahren, dass ich übermorgen wieder hier weg kann und Naruto-kun hat mich zum Essen eingeladen! Ich kann noch immer nicht fassen, dass er mit mir ausgehen will!" Wie auf Kommando stoppte das fröhliche Schwanzwedeln des Hundes und schier erstarrt stand er vor ihr. Sorge machte sich sogleich in ihrem Blick breit, ebenso aber auch Verwunderung, über seinen plötzlichen Umschwung. „A-Alles ok, Akamaru-kun? Fr-Freust du dich denn gar nicht für mich?" Ein leises Jaulen und ehe sie sich versah, tapste der Vierbeiner auf ihr Bett zu, rollte sich auf der üblichen Stelle zusammen. Etwas verwirrt sah sie ihm nach, gab aber nach leichtem Kopfschütteln klein bei und beendete ihre Grübelei. Sie kannte nur einen, der die Stimmungen des Hündchens deuten konnte, und das war Kiba. Alle Versuche es selbst zu probieren würden eh nur scheitern. Den Kleinen noch immer leicht besorgt musternd, legte sie sich schließlich zu ihm. Er hatte die Augen bereits geschlossen, wohl das erste mal, dass er eher schlief, als sie selbst. Hm...vielleicht war er ja krank? Aber wenn dem so wäre, wüsste Kiba sicher bescheid und hätte ihn gar nicht erst herkommen lassen, auch wenn er wusste, dass sie dann wieder unruhiger wurde. Sein vierbeiniger Kumpel ging einfach vor, was sie auch gut verstehen konnte. Sie beneidete die starke Bindung, die die beiden zueinander hatten, obwohl sie doch zwei völlig unterschiedlichen Arten angehörten. Es musste großartig sein sich einander so verwandt zu fühlen. Einerseits noch immer gemischte Gefühle den Vierbeiner betreffend, versuchte sie schließlich doch einfach zur Ruhe zu kommen. Weshalb auch immer er sich so sonderbar benahm, es handelte sich sicher nur um ein paar Problemchen, die ein Hundeleben nun mal mit sich brachte. Bei ihr verlief auch nicht jeder Tag rosig, wieso sollte es dann bei dem Kleinen anders sein? Minuten später war sie eingeschlafen. * Hingegen dem Mädchen tat er die Nacht über kein Auge zu. Beobachtete stattdessen die ganze Zeit aus treuen Hundeknöpfen ihre entspannten Gesichtszüge und zählte die Momente, in denen sie Luft holte. Es war seltsam, dass er sich auf einmal an den banalsten Dingen, die sie tat, erfreuen konnte. Ein krasser Gegensatz zu seiner für normal wilden Natur, die nur Beschäftigung in Sachen fand, die actionreich waren. Er konnte es noch immer nicht fassen. Naruto sollte sie tatsächlich auf ein Date eingeladen haben? War er etwa doch endlich aufgewacht? Falls ja, hätte er das nicht schon etwas früher machen können? So vor einer Woche ca., als er noch nicht damit begonnen hatte Gefühle für seine Kollegin zu hegen?! Wenn es sich denn tatsächlich nur um diese Zeitspanne handelte, aber er wollte es eigentlich gar nicht zu genau wissen. Fakt war, dass er momentan nicht wusste, ob er sich für Hinata freuen sollte oder nicht. Ein kleiner Teil, der noch immer auf ihre Freundschaft fixiert war, tat es, der andere jedoch, von Eifersucht gesteuert, zöge am liebsten sofort los, um dem Blonden eine über zu braten. Innerlich aufseufzend stand er von seinem Schlafplatz auf und tapste hinüber zum Fenster, um, wie an jedem Morgen, wieder zu verschwinden. Zu dumm, dass sie seinen Ausgang diese Nacht nicht offen gelassen hatte... Sie zu wecken kam für ihn im Moment nicht in Frage, weshalb er sich, vor dem Fenster angekommen, zurück in seine menschliche Gestalt verwandelte, um sich selbst seinen Weg nach draußen zu bahnen. Bereits eine Hand auf den Griff vor sich gelegt, hielt er mitten in seiner Bewegung noch einmal inne und drehte sich zu ihr um, musterte mit nachdenklichem Blick ihre zierliche Gestalt, die noch immer so sorglos auf der Matratze ruhte. Sie war so ahnungslos, doch damit musste er sich abfinden. Sie würde ihn niemals sehen, ebenso wenig wie Naruto sie sah, obwohl seit gestern alles darauf hindeutete, dass er es doch tat. Um so geringer wurde die Möglichkeit, dass sie schlussendlich doch auf IHN aufmerksam wurde. Eine ganze Weile noch stand er untätig im Raum, während das warme Morgenlicht ihn langsam in sein gleißendes Rot tauchte. Es wurde wirklich Zeit dass er ging, doch obwohl er das wusste, tat sein Körper nicht, was ihm sein Verstand riet, steuerte nun stattdessen wieder auf das Bett zu, um direkt daneben erneut zum Stillstand zu kommen. Wie in Trance blieb sein Blick auf ihr hängen und obwohl sein Kopf noch immer drängelte zu verschwinden, hörte er nicht auf ihn. Ganz vorsichtig, um auch ja nicht das kleinste Geräusch zu machen, ging er an Ort und Stelle in die Hocke, stützte seinen Oberkörper anschließend auf der Seite des Bettes auf, wo er noch bis vor wenigen Minuten in Gestalt Akamaru's über sie gewacht hatte. Wie von selbst richtete sich eine Hand auf ihr Gesicht aus und strich eine ihrer dunklen Strähnen beiseite, die es bedeckte und erst eilende Schritte auf dem Flur machten ihm bewusst, was er hier tat. Erschrocken über sich selbst fuhr er zusammen und zog seine Finger ruckartig wieder an sich. Er war so ein verdammter Idiot! Was verzapfte er da schon wieder?! Endlich verstand er, stand bestimmt vom Boden auf und trat einmal mehr ans Fenster, um sich endlich aus dem Staub zu machen. Davor angekommen stockte er noch einmal kurz, biss dann aber kopfschüttelnd die Zähne zusammen und drückte den Griff zur Seite. Er konnte nicht bleiben! Kaum, dass das leise Knacken vor sich ertönt war, vernahm er ein weiteres hinter sich. Einem Herzstillstand nahe schreckte er auf und verweilte von da ab regungslos, in der Hoffnung so nicht für noch mehr Aufruhr zu sorgen. Abgesehen davon, hatte er eh keine andere Wahl, da sein gesamter Körper wie gelähmt war. „K-Kiba-kun...?" Nun war es so weit. Einen Moment lang setzte sein Herz aus, nur um im Anschluss doppelt so schnell weiter zu schlagen. Das konnte nicht sein - das durfte es nicht! Er wagte es nicht sich über die Schulter zu blicken, zu groß war die Angst davor ihr in die Augen zu sehen. Ihrer Stimme hatte er noch immer deutlich Müdigkeit entnehmen können, nichtsdestotrotz hatte sie ihn erkannt und würde beginnen Fragen zu stellen. Er saß in der Falle... ************** Tja, was soll man dazu sagen? Ich glaube wir alle sollten Kiba gratulieren, dass er es endlich kapiert hat! Und auch, wenn er meinte, er sei nicht begriffsstutzig, mal ehrlich - ist er doch! XD Wer weiß, vielleicht hat er ja gerade deshalb auch mehr Chancen bei Hina? ;) Nach all der Mühe bettle ich diesmal ganz offen um Kommis! Diesmal brauch ich die Teile einfach, um mich darin bestätigt zu fühlen, dass das Chap so gut gelungen ist, wie ich meine, dass es ist >.>° Also büdde Leutz, ich hämmer hier für euch die Tasten durch, dann könnt ihr das auch mal machen, genug Stoff zum kommentieren dürft' ja geboten sein XD (Wartet ihr schon drauf, dass mich endlich einer zum Schweigen bringt? *gg* Gott, es ist eindeutig zu spät (00.25Uhr)..., wenn ich das heute früh lese, muss ich mich sicher selbst ohrfeigen, aber egal...) Man sieht sich beim nächsten Chap, diesmal jedoch hab ich keinen Schimmer, wann das kommt. In 'ner Woche sind Ferien, von daher stehn die Chancen gut, dass es nicht all zu lang dauert, aber ich will nicht wieder leere Versprechungen machen, also lasst euch überraschen XD Baibai! LG, dat Reye Kapitel 9: Weg... ----------------- Hah, ich hab's geschaftt und wenn ich mich nich täusche is das Chap schon wieder etwas länger als das bisher längste, aber kann mich auch täuschen *Schulterzuck* Ursprünglich sollte es noch länger werden, aber ich hab dann doch abgebrochen, weil ich die Stelle so praktisch fand XD Jaja, man hört's schon raus, sie is wieder bös XD Egal, ihr werdet's überleben, das nächste Chap ist schon in Arbeit ;) Jou, bevor es los geht nur noch eine Sache: GOMEN, denn ich glaube Naru is mir am Ende des Chaps leicht OOC geraten ^^° Ich wollte es vermeiden, aber... Ich weiß nicht, die eine Seite sagt, es passt schon so, die anderen hingegen denkt, das würde er niiiiie tun... Aber mal echt. Etwas muss man ihn wohl verformen, wenn man ordentlich Story haben will XD Wie auch immer... Viel Spaß bei diesem Chapter und wie immer nochmal danke für eure lieben Kommis^^ Let's start! XD **************** Im ersten Moment noch benebelt vom Schlaf, erkannte sie doch sofort, wer da an ihrem Fenster stand und wie von allein verließ der Name des Jungen ihre Lippen. Sich müde die Augen reibend setzte sie sich auf, wurde sich erst Sekunden später der Bedeutung dieser Situation bewusst. Der Platz neben ihr war leer. Eigentlich nicht verwunderlich, verschwand das Hündchen ja immer um diese Zeit, nur... Was in aller Welt wollte Kiba hier? Noch dazu...sie war sich sicher gestern vergessen zu haben das Fenster offen zu lassen, Akamaru konnte also gar nicht allein abhauen! Je länger sie über eine Erklärung für das alles nachdachte, desto mehr Fragen taten sich in ihr auf und am meisten war sie darüber verwundert, dass sich der Inuzuka ihr einfach nicht zuwenden wollte. Wie erstarrt verweilte er an Ort und Stelle und wenn man genau hinsah bemerkte man, dass er leicht zitterte. Schlagartig jedoch löste sich dieser Zustand auf. Ein breites Grinsen aufgesetzt wirbelte er herum, rieb sich leicht überrascht den Hinterkopf und lief ein paar Schritte auf sie zu. „H-Hey~, Hinata... Sorry, falls ich dich geweckt habe, ich dachte nur... Nunja... Ich wollte trotz des Hausverbotes mal bei dir vorbei schneien und da hier in aller Frühe sicher noch nicht all zu viel los ist, hab ich mich halt jetzt eingeschmuggelt." Sein Lächeln wirkte steif, seine Stimme war von Unsicherheit verzerrt, jedoch wollte sie diese nicht noch weiter schüren. Sie beließ es bei ihrem skeptischen Blick, mit dem sie ihn schon seit geraumer Zeit musterte, und nickte nur knapp. Sogar ein leichtes Lächeln brachte sie zustande, denn auch, wenn sie das Verhalten des Jungen ziemlich sonderbar fand, war sie doch froh ihn hier zu sehen. „D-Danke, nur... W-Wo ist Akamaru-kun?" Noch einmal sah sie sich fragend nach dem Kerlchen um, aber wie gehabt ohne Erfolg. Dafür bemerkte sie aufs neue, wie ihr Kollege zunehmend nervöser wurde. „A-Ach der... Den hab ich schon rausgelassen. E-Er hatte Hunger, weißt du?" „Oh...", mehr fiel ihr dazu nicht ein. Noch immer in sich selbst vertieft starrte sie auf die Bettdecke, suchte nach dem Teil des Puzzles, das einfach nicht passen wollte, allerdings kam sie auch hierbei an kein Ziel. Und dennoch! Sie war sich sicher, dass etwas nicht stimmte! Innerlich seufzte sie. Vielleicht sah sie das Ganze aber auch einfach nur zu negativ. Nutzte sie doch stattdessen die gegebene Gelegenheit, um sich endlich bei ihm zu bedanken. Ein weiches Lächeln aufgesetzt sah sie ihn an, hingegen er erst auf sie aufmerksam wurde, als sie zu sprechen begann. „Vielleicht hat es Akamaru dir schon gesagt, aber... Danke noch mal, dass er herkommen durfte. Das hat mir wirklich geholfen." Endlich entspannten sich seine Züge und seine Mundwinkel formten ein mattes Lächeln. „Keine Ursache..." Kurz schwiegen sie einander regungslos an, bis sich der Inuzuka wieder auf den Stuhl neben ihrem Bett sinken ließ. „Du wirst morgen entlassen?" Sie nickte. „Gut zu hören..." Erneute Stille. „Die Ärzte haben gemeint mich noch länger hier zu behalten wäre überflüssig. Überhaupt haben sie es ja nur für den Fall getan, dass sich vielleicht doch noch ein kleiner Rest Gift in meinem Körper befindet. Sozusagen, um direkt eingreifen zu können, sollte ich wieder irgendwelche Beschwerden haben." „Verstehe..." Er ließ eine kurze Pause, welche sie nutzte, um ihn unauffällig etwas genauer zu beobachten. Er schien darauf versessen jeglichen Blickkontakt zu meiden und überhaupt - wo war seine lockere Art von sonst geblieben? „Ich hab' von Akamaru gehört Naruto hätte dich zum Essen eingeladen?" Überrascht sah sie ihn an, nickte dann aber leicht und mit seichtem Lächeln, wobei sich ihre Wangen in schwaches Rosa tauchten. „J-Ja, das stimmt..." Noch einmal musste sie Luft holen, ehe sie in der Lage war weiter zu sprechen. „Und ich kann's ehrlich gesagt noch immer nicht glauben..." Sie wusste nicht, wie oft sie das mittlerweile beteuert hatte, ungelogen war es aber nach wie vor. „Das ist...wohl das erste mal, d-dass es mir so vorkommt, als ob sich meine Arbeit wirklich gelohnt hat." Sie hatte keinerlei Bedenken dabei ihre Mühen als „Arbeit" zu bezeichnen. Alles, was sie in den letzten Jahren erreicht hatte oder hatte erreichen wollen, war indirekt auf den Blondschopf zurückzuführen. Dafür war sie ihm so unbeschreiblich dankbar! Sie wollte ihm endlich zeigen, wie sehr und nun war ihr vielleicht die Chance geboten das zu tun. „Hinata...", sofort zog er wieder ihre gesamte Aufmerksamkeit auf sich, schon allein, aufgrund seiner so unnatürlich ruhigen, nachdenklichen Stimme. „Du weißt, ich freue mich für dich...wirklich." Sie wusste nicht, ob sie dem Glauben schenken sollte. „Nur..." Kurz schloss er die Augen und holte tief Luft, einzig um ihr anschließend mit ernstem Blick tief in die ihrigen zu sehen. „Ich will nicht, dass du dich da in was reinsteigerst. Du weißt selber wie 'ahnungslos' Naruto bisher war, glaubst du echt, das hat sich von heute auf Morgen geändert? Schon allein zu deinem eigenen besten...du solltest nichts überstürzen, nur weil er vielleicht unbeabsichtigt mal einen Schritt in deine Richtung getan hat..." Er war zum Ende hin immer leiser geworden. Auch sein Vorhaben sie unaufhörlich zu mustern scheiterte, da sich seine Augen auf dem Boden verloren. Sie selbst wusste nicht, wie sie über diese Äußerung denken sollte. Sie war enttäuscht, dass ihr scheinbar keiner ihren Frohsinn gönnte und man sie immer wieder auf das hinwies, was sie innerlich doch sowieso selber wusste. Doch sie wollte das nicht hören... „Was sollte ich dann deiner Meinung nach sonst tun?" Ihre Stimme war ungewollt kühl, ihre Augen unter ihrem Pony versteckt, sodass er nicht würde ausmachen können, wohin sie sah. „Weiterhin alles negativ sehen? Wenn er nicht von einen Moment auf den anderen aufwacht, wann bitte dann?! Noch dazu ist es ja eh nicht so, als ob ich irgendwas kaputt machen könnte..., nicht dort, wo nie etwas war..." Nur all zu deutlich spürte sie seine Augen auf ihr haften, wenn er sie auch schon im nächsten Moment schuldbewusst zur Seite abwandte. „Entschuldige..." Schon wieder dieses Wort und schon wieder war es, als hätten sie die Rollen getauscht. Er musste sich nicht bei ihr entschuldigen, selbst wenn ein Teil in ihr stets aufs neue nach diesen Entschuldigungen rief. Seine Worte sagten ihr nur, dass er sich wegen etwas angeklagt fühlte, dabei war es nicht ihr Ziel ihn zu verletzen...oder doch? Sie verstand sich selbst nicht mehr. Noch vor Tagen wäre ihr dieses „oder" noch nicht einmal im Traum eingefallen und nun empfand sie es beinahe schon als natürlich. Was war es bloß, dass sie sich ständig aufs Neue über den Inuzuka schwarz ärgern konnte? Lag es etwa wirklich nur an seiner negativen Einstellung Naruto gegenüber? Zumindest war dies die naheliegendste Lösung. Sie hatte es satt den Blonden noch länger in schlechtem Licht sehen zu müssen! „Ich...", wieder war es Kiba, der sprach. „Ich mache mir nur Sorgen um dich, verstehst du? Du bist diejenige, die sich nachher am meisten fertig macht, wenn die Dinge mit dem Schwachkopf schlecht gelaufen sind. Ich will nicht, dass du schon wieder wegen ihm..." Er brach ab, was ihr jedoch nur recht sein konnte. So sehr sie seine Besorgnis auch zu schätzen wusste... „Sie ist unbegründet...", murmelte sie mehr zu sich selbst, dennoch hatte es der andere gehört und sah sie verstohlen von der Seite an. „Wenn du mir wirklich helfen willst, dann bitte... Hör auf so etwas zu sagen, ja?" Mit flehend verzweifeltem Blick sah sie ihn an, er hingegen wandte seinen Kopf prompt in die andere Richtung ab. Zwar schien er mit sich selbst zu ringen, doch war seine Entscheidung wohl gefallen. Er würde ihr nicht auf die Weise helfen wollen, wie sie es gern hätte. „Vielleicht sollte ich dann besser gehen...", brachte er auf einmal aus heiterem Himmel hervor und war gerade dabei auf zu stehen und die Tür anzusteuern, hielt sie ihn plötzlich am Handgelenk gepackt zurück. Sie wusste selbst nicht warum, was deutlich an ihrem überraschten Gesichtsausdruck abzulesen war. Der Inuzuka jedoch tat es ihr gleich und sah sie nun ebenso verwundert an. Sein Blick aber, schwang schon schnell in einen mehr hoffnungsvollen um, allerdings verschwand dieser Ausdruck mit ihren nächsten Worten so schnell wie er gekommen war. „D-D-Du solltest vielleicht d-durch das Fenster nach draußen..." Sie war über sich selbst erschrocken. Zwar wusste sie genau, dass dies eben nur eine fixe Ausrede gewesen war, um den wirklichen Grund, warum sie ihn aufgehalten hatte (den sie allerdings selbst nicht kannte) zu verbergen, jedoch wurde ihr dies nur um so mehr bewusst, als sie das starke Zittern in ihrer Stimme hörte. In der Nähe ihrer Teamkollegen hatte sie für gewöhnlich keine Probleme frei zu sprechen... Schüchtern wandte sie ihren Blick zur Seite ab, so wie es Kiba nun ebenfalls getan hatte, wenn auch mit unübersehbarer Enttäuschung. „Sicher..." Seine Worte kamen einem Flüstern gleich, dennoch hallten sie schier unerträglich in ihren Ohren wider. Warum nahm es sie nur so sehr mit den Jungen mal in getrübter Form zu sehen? Sicher, sie war seit jeher besorgt um andere, doch DAS!? Nachgiebig wurde ihr Griff um sein Handgelenk lockerer und sofort nutzte er den Moment, um ans Fenster zu treten. Er verschwand mit einem monotonen „Wir sehn' uns" und brachte damit in ihr etwas zum Fall. Ungläubig starrte sie weiterhin auf die Stelle, wo er bis eben noch gestanden hatte und verstand einfach nicht, warum sie das so mitnahm. Erneut war es ähnlich wie bei dem Blondschopf, als er sie vor ein paar Tagen verlassen hatte und schon wieder schien sie seine Person mit der Kiba's gleich zu setzen. Wie von allein begann sie mit dem Kopf zu schütteln und wälzte sich auf die andere Seite, weg vom Fenster. Sicher bildete sie sich das nur ein. Sie hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie glaubte etwas falsch gemacht zu haben, nichts weiter. Es wurde Zeit weniger über Kiba und dafür mehr über den Fuchsjungen und ihre Verabredung nachzudenken. All zu viel Zeit zur Vorbereitung blieb ihr immerhin nicht mehr. Trotz des gutes Vorsatzes scheiterte ihr Plan. Es war unvermeidbar, dass der Inuzuka noch immer alle paar Minuten durch ihre Gedanken fegte. * Es war richtig. Es war richtig, dass er gegangen war. Richtig, dass er ihr diese Sache, als er sich als Sakura ausgegeben hatte, noch immer nicht auf die Nase gebunden hatte. Richtig, dass er sie tun ließ, was sie für das beste hielt. Immer wieder redete er sich das ein und obwohl ein Teil von ihm diesen Lügen Glauben schenkte, sträubte sich der andere dagegen. Die Hände in den Taschen vergraben schlenderte er durch die Straßen, ein genaues Ziel nicht vor Augen, merkte aber schon bald, dass ihn sein Weg zu einem der Trainingsplätze führte. Allerdings nicht zu dem ihrigen, sondern dem, wo er den Blondschopf vermutete. Er wusste selbst nicht warum, wollte der Entscheidung seines Unterbewusstseins aber keinesfalls im Wege stehen. Viel zu oft schon hatte ihn sein Bauch in die richtige Richtung geleitet, ebenso oft jedoch auch in die falsche. Sofort strich er den letzten Gedanken wieder und behielt den gesetzten Kurs bei. Schon von weither stieg ihm der Geruch des Blonden in die Nase, nicht verwunderlich also, dass er ihn auch am Ziel antraf. Wie auch das letzte mal hielt der Inuzuka sich in einiger Entfernung im Schutze eines Gebüsches auf, war das Bild, was sich ihm bot, ja nicht gerade störenswert. Auch wenn er es nicht hatte glauben wollen, seine Nase hatte nicht gelogen. Die rosahaarige Kunoichi war zurück. Mit verschränkten Armen stand sie dem Uzumaki gegenüber, trotzig wie eh und je, während dieser scheinbar versuchte sie zu irgendwas zu überreden. Er wusste selbst nicht, wieso er sich an einem ihrer banalen Streitgespräche aufhielt, doch irgendwas drängte ihn zum Bleiben. Tse, als ob ihm das auch nur etwas nützen würde! Nicht mal hören konnte er die beiden! Dieses Problem löste sich urplötzlich in Luft auf, als der Blonde sein perfekt ausgeprägtes Sprachorgan zur Schau stellte. „A~ch, nun komm schon Sakura-chan! Nur morgen, nur einmal! Hinata ist doch auch da! Sie ist sicher auch froh dich mal wieder zu sehen!" „Baka!" Prompt verpasste sie dem Dämel eine Kopfnuss. „Wenn du sie zum Essen einlädst, kann ich ja nun nicht plötzlich auch noch dazwischen schneien!" So lief der Hase also... Tse, dieser Idiot. Sein Glück, dass zumindest Sakura nicht so bescheuert war wie er. Er hatte Hinata zum Essen eingeladen und wollte jetzt Sakura dazu holen? Er hatte doch gleich gewusst, dass er sich nach wie vor kein Stück für seine Kollegin an sich interessierte. Viel mehr hing er noch immer an „Miss Piggy". „Das ist ja nur wieder eine dumme Ausrede, weil du nicht mit mir ausgehen willst!" Erneut drangen die protestierenden Rufe des Blonden bis an sein Ohr. „Pah, damit hat das ja nun gar nichts zu tun! Es geht allein darum, dass-" Sie unterbrach sich selbst, sich scheinbar über die Bedeutung ihrer Worte bewusst werdend. Er konnte inzwischen nur all zu gut dabei mitreden, was passierte, wenn man in Form der Rosahaarigen etwas falsches zu dem Uzumaki sagte. Von da ab konnte er nur erahnen, wie breit das Grinsen des Blonden sein musste, was sich nun auf dessen Gesicht abzeichnete und wie stark die Wut der Kunoichi über eben dieses. Eine Antwort auf letzteres bekam er allerdings Sekunden später geliefert, als sie ihm mit einem kraftvollen Schlag ins nächste Gebüsch beförderte. Er hielt es für überflüssig dem noch länger bei zu wohnen. Allem Anschein nach würde sich Sakura nicht überreden lassen - zum Wohle des Blonden, wenn es nach ihm ging - also bestand auch keinerlei Gefahr, dass sie der Verabredung der beiden dazwischenfunkte. Dennoch... Schon wieder hatte er keinerlei Ahnung, ob er es ihr sagen oder die Klappe halten sollte. Für ihn stand es nun fest, Naruto hegte keinerlei Gefühle für die Hyuuga. * Schließlich gab sie es auf. Was nützte ihr gute Planung, wo sie doch eh nicht wusste, wie das Date ablaufen würde? Am besten sie ließ es einfach auf sich zukommen, überflüssige Wunschvorstellungen würden vielleicht nur zerstört und als geknicktes Wrack durfte sie an diesem Tag auf keinen Fall enden. Noch dazu war es ihr dank Kiba eh nicht möglich auch nur einen klaren Gedanken zu fassen! Sein Verhalten machte sie einfach wahnsinnig! Überhaupt, diese ganze Situation... Sie musste der Sache dringend nachgehen. Vorsichtig die Decke zur Seite schlagend stand sie langsam aus ihrem Bett auf, noch immer etwas wackelig auf den Beinen. Es tat auf Dauer nicht gut den ganzen Tag nur herumzuliegen. Sich fix einen Bademantel schnappend ließ sie das triste Zimmer schon bald hinter sich und wanderte vorerst planlos durch die Korridore. Die Idee einfach mal an der Rezeption nach zu fragen kam ihr wenig später und sofort ging sie ihr nach. Schüchtern näherte sie sich der dort sitzenden Person, die in die Formulare vor sich vertieft zu sein schien und begann nach mehrmaligem Überlegen ganz einfach zu sprechen. „E-Entschuldigung... I-Ich würde gern wissen... H-heute Morgen ist nicht zufällig ein J-Junge - ungefähr mein Alter - mit braunen Haaren hier vorbeigekommen o-oder?" Die Angesprochene linste das Mädchen lediglich kurz unter ihrer Brille hervor an, musterte ansonsten weiterhin unbeirrt die Papiere vor sich. „Heute ist noch gar niemand hier vorbei gekommen. Du bist die erste. Und bevor du fragst: mir entgeht niemand, selbst wenn ich vielleicht nicht so aussehe." Durch die leicht schnippische Art der Frau ersparte sie sich weitere Fragen und gab sich stattdessen mit den erhaltenen Informationen zufrieden, auch wenn sie für sie keinerlei Sinn ergaben. Wieso sollte Kiba sie anlügen? Zwar würde das auch dessen sonderbares Verhalten erklären, aber er musste einfach die Wahrheit gesagt haben! Immerhin, wer sollte ihn sonst nach drinnen gelassen haben? Akamaru gewiss nicht... Es gab nur diesen einen Eingang, völlig ausgeschlossen also, dass er nicht durch ihn nach drinnen gekommen war. Die Dame musste sich wohl oder übel etwas in ihren Fähigkeiten verschätzt haben. Innerlich schüttelte sie über sich selbst den Kopf. Wieso hatte sie sich dann überhaupt mit dem Gedanken gequält, Kiba könne ihr etwas verheimlichen, wo sie doch eh kein Indiz an sich heran ließ, das das Gegenteil bewies? Leise seufzend entschloss sie das Ganze einfach zu vergessen. Sie würde es ja sehen. Sobald sie sich das nächste mal über den Weg liefen war alles wie immer und sie würde sich ärgern, dass sie sich jetzt so verrückt gemacht hatte. Der Abend ihrer Verabredung kam mit großen Schritten näher, jedoch wuchsen ihre Zweifel mit jeder Minute. Noch dazu war ihr eingefallen, dass sie ja überhaupt keinen genauen Zeit- oder Treffpunkt mit dem Blonden vereinbart hatte, was leicht darauf hinweisen konnte, dass er es vielleicht vergessen würde oder es gar von Beginn an nur so daher gesagt hatte. Ach nei~n, das durfte er ihr einfach nicht antun! Immer wieder ging sie haltlos in ihrem Zimmer auf und ab, fuhr sich in unregelmäßigen Abständen nervös durch die Haare und beäugte sich alle paar Sekunden aufs neue im Spiegel. Sie wollte kein unnötiges Aufsehen erregen, indem sie sich für ihn auftakelte, allerdings in ihrer gewohnten Form dennoch ein gutes Bild abgeben. Ein wenig Achtung des Äußeren war nie verkehrt. Dennoch... Noch immer war sie ratlos. Sollte sie hier auf ihn warten, in der Hoffnung, dass er sie früher oder später abholen käme...oder vielleicht doch lieber persönlich bei ihm vorbeischauen? Tse, als würde sie bei seinem Haus angekommen fähig sein ihm gegenüber zu treten... Sie seufzte verzweifelt und noch immer setzte sie ihren Dauerlauf ungehalten fort. Einige Minuten später jedoch, hatte sie eine Entscheidung getroffen. Sie würde einfach bei Ichiraku's auf ihn warten. Gewiss war der Imbiss sowieso das Hauptziel des heutigen Abends. Noch dazu standen die Chancen recht gut den Blonden dort anzutreffen. Ob nun, weil er auf sie wartete oder per Zufall, das war letztendlich egal. Hauptsache sie konnte ihren Abend mit dem Uzumaki überhaupt in irgendeiner Form verbringen. Ihrem Vater konnte sie ja Bescheid sagen, wo sie war, für den Fall, dass der Junge doch noch hier vorbei kam, sie allerdings schon weg war. Dann würden sie sich spätestens bei dem Stand wieder treffen. Die Planung stand und sofort setzte sie besagte in die Tat um. Zwar war ihr der prüfende Blick ihres Vaters nicht entgangen, nachdem sie den Fuchsjungen erwähnt hatte, doch daran stören tat sie sich nicht. Er hatte gewissen Personen gegenüber sowieso seine ganz eigene verbohrte Haltung. Kaum, dass sie auch nur 2 Schritte von ihrem Anwesen auf die Straße gesetzt hatte, sah sie sich ihre gesamte Planung in Luft auflösen, denn da lief er! Einen Arm in die Luft gerissen, mit dem er ihr nun freudig zu wedelte, und einen Moment später sein Tempo auch schon beschleunigend, um alsbald neben ihr zu landen. Wie so meist hatte er dabei sein typisches Grinsen aufgesetzt, was allerdings auch hieß, dass er die Augen verschlossen hielt, einen Stein übersah und daher letztendlich mehr oder weniger den Boden zu ihren Füßen küsste. Sie schrak merklich zusammen, als der Blonde mit einem ohrenbetäubenden Geräusch über die Erde ratschte und kam nicht drum herum beide Augen mitfühlend zuzukneifen. „I-Ist alles in Ordnung?" hakte sie schließlich nach, als der Blonde noch immer leicht benebelt dort unten klebte und wollte sich gerade in die Hocke begeben, um ihm auf zu helfen, als er sich doch noch von allein wieder auf die Beine schleppte. „Klaro, kein Problem. Hehe... Ich sollte wohl'n bisschen besser aufpassen." Leicht beschämt rieb er sich den Hinterkopf, grinste dabei jedoch wie immer etwas dümmlich vor sich hin und konnte damit auch ihr ein amüsiertes Lächeln auf die Lippen zaubern. Kaum jedoch, dass sie ihn etwas länger gemustert hatte, fiel ihr die leichte Schürfung auf seiner Wange auf und sofort zeichnete sich Besorgnis auf ihrem Gesicht ab. Automatisch streckte sie ihre Hand nach dem seinigen aus, zuckte jedoch sofort zusammen, als sie seine Haut berührte und sich ihres Handelns bewusst wurde. Ihr entging der leicht verwirrte Blick ihres Gegenübers keinesfalls, was ihr eine brennende Röte auf die Wangen jagte, reagierte allerdings schnell und haspelte verzweifelt nach einer Ausrede, während sie in ihrer Tasche nach einem Taschentuch wühlte. Sogleich hielt sie es ihm hin. „T-Tut m-mir leid, i-ich wollte n-nur.. D-Du ha-hast dich da im Ge-Gesicht verletzt." Fragend beäugte er zuerst das Stückchen Stoff, dann sie und strich sich letztendlich mit einer Hand über die verwundete Stelle. Er schien nichts zu spüren, tat er die Sache ja schnell mit einem Wink ab. „Ach, nur ein Kratzer, nicht weiter schlimm... Viel wichtiger - wo wolltest du eigentlich gerade hin? Hast du etwa unser Treffen vergessen?" Ein vielsagendes Grinsen aufgesetzt, als nähme er an, dies träfe wirklich zu, beugte er sich mit verschränkten Armen etwas in ihre Richtung, allerdings war dies nicht der Grund, weshalb ihr noch immer das Blut im Kopf stand. Er hatte es tatsächlich nicht vergessen! Und er war unterwegs gewesen, um sie abzuholen! Es musste Ewigkeiten her sein, seit ihr Herz das letzte mal solche Freudensprünge gemacht hatte! Schüchtern sank ihr Blick gen Boden, ihr Lächeln jedoch blieb ungetrübt. „E-Ehrlich gesagt wo-wollte ich zu d-dir, Naruto-kun..." „Hn, dann hast du's also nicht vergessen? Aber war fast klar, ihr Mädchen vergesst eh nie was!" Noch immer völlig verträumt den Boden musternd, schrak sie merklich auf, als sich der Blonde auf einmal ihr Handgelenk schnappte und sie daran mit sich zog. Er legte ein schnelles Tempo vor, sodass sie zuerst aufpassen musste nicht zu stolpern und ihr Gesicht wirkte schon jetzt, als hätte sie einen Marathonlauf hinter sich. Gerade schwirrte ihr die Frage im Kopf, was dieser plötzliche Umschwung sollte, wurde ihr auch schon eine Erklärung geboten. „Ichiraku's hat heute von 7-8 Essen zum halben Preis! Wenn wir uns beeilen, schaffen wir's noch bis dahin!" Sogleich musste sie auf seine Worte hin leicht schmunzeln. Ja, das war Naruto, wie er leibte und lebte. Vollkommen außer Atem kamen sie an dem Imbissstand an. Keine Minute zu früh, denn soeben schnellte der Zeiger einer veranschaulich auf der Theke platzierten Uhr auf Punkt 8 und beendete damit das Sonderangebot. Nicht jedoch für Naruto. Tief Luft holend sprudelten die Worte nur so aus ihm heraus, während er sich breit grinsend auf einen der Tresenhocker plumpsen ließ. „Zwei große Schüsseln bitte!" Der Mann ihm gegenüber musste ob dieser Antwort leise lachen, griff dann aber nach besagten Schüsseln und hielt sie dem Blonden vor. „Bitte sehr!" „Boah, ich meinte natürlich volle Schüsseln! Ramen, wie immer eben!" Das Lachen des Älteren wurde lauter, jedoch entschuldigte er sich sofort mit einem vielsagenden Nicken von dem Blonden und kümmerte sich dann endlich um die Bestellung. Sie selbst stand noch immer leicht verloren neben ihrem Stuhl, war am Überlegen, ob es tatsächlich so eine gute Idee war eine XXL-Portion für sich zu bestellen und als wäre dem Blonden soeben der selbe Gedanke gekommen, wandte er sich ihr leicht hektisch zu. „Oh, ähm...das geht doch klar oder willst du was anderes?" Ein beinahe entschuldigendes Lächeln legte sich auf seine Lippe und sie war einmal mehr dran sich daraufhin von der Gegenwart auszuklinken, schaffte es aber gerade noch so mit einem Kopfschütteln die Fassung zu bewahren. Eiligst setzte auch sie sich auf einen der Hocker, an die Seite des Jungen und starrte im Anschluss unruhig auf ihre schwitzigen Hände. „N-Nunja, v-vielleicht so-sollte ich nicht s-so eine gr-große Portion nehmen..." Sie war ungewollt mit jedem Wort leiser geworden, doch scheinbar wusste sich der Uzumaki langsam auf sie einzustellen, denn er hatte alles genauestens verstanden. Sofort grinste er wieder: „Ach, wenn's nur das ist. Ich esse es schon auf, wenn noch was übrig bleibt! Die Schüssel ist zum halben Preis, so ein Angebot darf man einfach nicht ungenutzt lassen!" Zuerst noch etwas unsicher, hellte sich ihre Miene schon bald wieder auf und schüchtern wagte sie ihn anzulächeln. „W-Wie du meinst..." Interessiert fielen seine Augen auf die Nudeln, die der Mann gerade begann in kochend heißes Wasser einzutauchen, die ihrigen fielen zurück auf ihre Hände. Sie konnte es genau vorhersehen, es würde sich mal wieder Schweigen unter ihnen ausbreiten, doch ehe es so weit kommen konnte, begann der Ältere plötzlich zu sprechen. „Das ist also deine Freundin, ja?" Teuchi's Augen waren nun direkt auf sie gerichtet und da sie noch immer nicht glauben konnte, was sie da gerade gehört hatte, starrte sie ihn nur unter hochrotem Kopf an. Das konnte er nicht ernst meinen oder? D-Dachte er tatsächlich sie zwei seien...? „Klaro ist sie das!" Verkündete der Blonde sofort stolz und eiligst riss sie den Kopf zu dem Jungen herum. Vollkommen perplex starrte sie auf sein breites Grinsen und verfolgte, unfähig etwas zu sagen, mit, wie er sie, anstelle ihrer, dem Mann vorstellte. „Hyuuga, Hinata-chan!" „Ah, Hyuuga, hm? Da fällt mir ein, ich glaube auch dich bereits ein paar mal hier gesehen zu haben. Es ist immer gut, wenn man seine 'Gelegenheits-Kunden' ab und an mal wieder trifft." Erneut folgte ein brummiges „Alte-Herren-Lachen" des Mannes, jedoch bekam sie dies schon gar nicht mehr wirklich mit. Sie hatte das Gefühl jeden Moment die Besinnung zu verlieren und zumindest die Kontrolle über ihren Körper schien ihr bereits genommen, starrte sie ja noch immer gegen ihren Willen den Uzumaki an. Er hatte es einmal mehr geschafft ihr Herz zum Rasen zu bringen und ihr eine tiefe Röte aufs Gesicht zu jagen, dabei gab es für sie doch eigentlich gar keinen Grund sich so daneben zu benehmen! Sie kannte den Blonden doch nun gut genug, um zu wissen, dass er die Dinge ab und an mal ganz anders verstand, als sie eigentlich gedacht waren. Oder aber sie selbst hatte zu viel in die Worte des Älteren interpretiert. Beides konnte durchaus sein und sie stützte sich einfach mal auf den Wunschglauben, dass sie es war, die sich täuschte. Naruto hatte ja nur zugestimmt, dass sie seine Freundin war, nichts Verwerfliches also, denn „Freundin" musste ja nicht zwingend heißen, dass sie ein Pärchen bildeten. Nach und nach klang die Röte wieder etwas von ihr ab und sowohl Atem, als auch Herzschlag schraubten sich auf ihr normales Tempo zurück. Sich endlich wieder unter Kontrolle löste sie als allererstes ihre Augen von dem Blonden, der sie nun ebenfalls seit geraumer Zeit zu mustern begonnen hatte. Eiligst entschuldigte sie sich bei ihm für ihr Starren, was das Fragezeichen auf seinem Gesicht nur noch vergrößerte, doch kaum, dass seine Nudeln fertig waren, vergaß er die Sache. Auch ihr wurde nun lächelnd eine Schüssel vor die Nase gestellt und mit einem knappen Nicken sprach sie ihren Dank aus. „Kaum die Stäbchen in die Hand genommen, ertönte neben ihr schon das gewohnte „Ikadakimasu!" des Blondschopfes. Sie lächelte leicht, tat es ihm dann gleich und begann ebenfalls zu essen. Ein letztes Schlürfen und die Schüssel ihres Nachbars war leer. Zufrieden lächelnd klopfte er sich mit geballter Faust auf die Brust und begann dann genüsslich sich zu strecken. Im Gegensatz zu ihm, war sie gerade mal halb fertig, allerdings auch schon so gut wie satt und nur zu gern verzichtete sie auf den Rest ihres Essens, wusste sie ja bestens über die Leidenschaft des Blonden für Ramen bescheid. Aber wer auch nicht? Schüchtern legte sie ihre Stäbchen beiseite und reichte dem Blonden im Anschluss lächelnd die Schüssel hin. „W-Wenn du magst, ka-kannst du den Rest gern noch haben, i-ich bin satt." Etwas ungläubig zog er eine Augenbraue nach oben. „Bist du sicher? Du hast doch fast gar nichts gegessen." Sein Blick fiel auf die Schüssel, ebenso, wie der ihrige für einen Moment auf deren Inhalt verharrte, letztendlich aber schüttelte sie entschlossen den Kopf. „N-Nein ist sch-schon gut. I-Ich mag wirklich nicht mehr..." Anstatt noch länger zu zögern, nahm er ihr das Stückchen Porzellan nun endlich ab, dabei wie immer bestens gelaunt. „Danke Hinata-chan, du bist echt klasse!" Sein Kompliment schmeichelte ihr und gezwungenermaßen musste sie wieder auf ihre Hände starren. Leichtes Rosa benetzte ihre Wangen und im Inneren war sie einfach nur überglücklich. Schon allein, dass er sie jetzt mit „-chan" ansprach, musste heißen, dass sie sich wenigstens einen kleinen Schritt näher gekommen waren. Auf jeden Fall schien er sie zu mögen, so, wie er es auch des Öfteren beteuerte. Das Schmatzen neben ihr wurde schlagartig durch den Blonden selber unterbrochen und sogleich schluckte dieser die scheinbar noch ungekauten Nudeln mit einem Würgen hinunter. Ihm schien etwas auf der Seele zu brennen und sofort ließ er es ins Freie. „Sag mal alter Mann, wo sind diese beiden Typen heute eigentlich?" Fragend sah Teuchi ihn an, schien einen Moment Bedenkzeit zu brauchen, letztendlich jedoch dämmerte es ihm. „Ach, du meinst Nishi und Matsu?" Ein stummes Nicken Naruto's folgte. „Ich habe die beiden Heim geschickt, die zerlegen mir sonst noch das komplette Geschäft. Du kannst dir nicht vorstellen für welches Chaos sie heute Nachmittag wieder gesorgt haben..." Endlich glaubte sie zu verstehen, von wem die zwei sprachen. Diese beiden Männer...sie hatte sie erst ein paar mal hier gesehen, wusste allerdings, dass sie vorerst hier aushalfen, da Akame, die Tochter des Besitzers, momentan unterwegs war. Genau so gut jedoch, wusste sie, dass diese beiden Herren keinerlei Talent fürs Kochen hatten. Zwar hatte sie es lediglich einmal miterlebt, wie sie vor einer Weile einen ganzen Bottich heißes Kochwasser über dem Tresen verteilt hatten, doch nach dem Gespräch der beiden von eben, war sie sich sicher, dass sie mit ihrer Vermutung richtig lag. Sofort kam ein erleichtertes Seufzen über ihre Lippen. Sie konnten wahrhaftig froh sein, dass sich keiner der zwei heute hier aufhielt. Ihren Rest endlich auch noch verputzt, war der Blonde nun pappsatt und wenn sie es nicht besser wüsste, würde sie glatt meinen er hätte für die nächsten Tage genug von diesem Gericht. Zumindest sagte ihr das sein momentaner Gesichtsausdruck, doch es würde wohl eines Wunders benötigen, ehe der Uzumaki mal eine Schüssel Ramen abschlug. Dennoch, da sie nicht annahm, dass er vorhatte sich heute Abend noch mal eine zu gönnen, griff sie schnurstracks in ihre Tasche, um ihren Geldbeutel hervor zu zücken. Aber kaum, dass dieser das Freie erblicken durfte, wurde er schon wieder von der Hand des Blonden zurück in ihren Schoß gedrückt. „Lass nur, ich hab' doch gesagt ich lad' dich ein!" verkündete er grinsend und mit einem Zwinkern und zückte dann stattdessen sein eigenes Portmonee. Sorgfältig legte er jedes Geldstück einzeln auf die Theke, zählte gedanklich nach und mit jeder Sekunde fielen seine Mundwinkel ein Stückchen weiter nach unten. „Ok, kannst du vielleicht doch bezahlen?" Ein dümmliches Grinsen aufgesetzt, sowie sich den Hinterkopf reibend wandte er sich zu ihr um. Es war ein seltener Anblick, doch sie glaubte sogar leichte Schamesröte auf seinen Wangen erkennen zu können. Wie so meist konnte sie sich ein Kichern nicht verkneifen, nickte dann aber bejahend und legte den noch zu zahlenden Rest dazu. Aus den Augenwinkeln sah sie den Mann hinter der Theke zweifelnd mit dem Kopf schütteln und wenig später erfuhr sie auch warum. „Junge, Junge... Du solltest dir solche Dinge vielleicht vorher überlegen, ehe du jemanden einlädst." „Argh~! Bis vor ein paar Tagen hatte ich ja auch noch genug Geld, nur dann... Ich hab dir doch erzählt, dass ich auf der letzten Mission beinahe nichts zu beißen gekriegt habe. Das musste ich eben mit ein paar Schüsseln mehr wieder aufholen..." Seine anfangs aufbrausende Art wurde mehr und mehr zu einem betretenen Murmeln und entschuldigend linste er zu dem Mädchen herüber, womit er sie allerdings komplett aus dem Konzept warf. Er musste sich doch ihretwegen keine Vorwürfe machen! „Entschuldige, ich zahl' dir das alles zurück, versprochen!" Sie verspürte den Drang den Kopf zu schütteln und ihm zu widersprechen, wusste allerdings, dass sie diesen Kampf eh verlieren würde. Der Blonde ließe sich nicht von seiner Meinung abbringen. Sie schloss ihren Mund, den sie bereits zum Sprechen geöffnet hatte, daher wieder und nickte nur stumm. „Ihr zwei seid schon ein lustiges Pärchen!" erneut zuckte sie zusammen, als sie die Stimme des alten Herren neben sich vernahm und wagte es nicht sich zu ihm umzudrehen. Pärchen... Schon wieder so eine Andeutung! Nun war sie sich sicher, dass er es auch vorhin schon genau so gemeint hatte, wie vermutet! Wiedermal jedoch, schien sie die einzige zu sein, die das interessierte. Denn während sie einmal mehr mit knallrotem Kopf am Rande eines Zusammenbruchs stand, war der Blonde gelassen wie immer und zog nur fragend eine Augenbraue in die Luft. „Naja, wie dem auch sei... Soll ich dich dann Heim bringen, Hinata-chan?" Seine Verwunderung wuchs, als sie nicht reagierte. „Hinata-chan?" Noch immer war sie voll und ganz mit sich selbst beschäftigt. Sie konnte das alles nicht glauben... Sie hatte gehofft der Blonde wäre nach all der Zeit nicht mehr ganz so ahnungslos, doch inzwischen schien es sogar noch schwerer zu sein ihn auf irgendwas aufmerksam zu machen. Wenn er noch nicht einmal Dinge wie diese in Frage stellte, wie sollte er dann jemals merken, dass sie ihn wirklich mochte?! Es führte wohl wahrhaftig kein Weg daran vorbei es ihm ins Gesicht zu sagen. Allerdings hatte sie dieses Vorhaben ja nach allem, was bisher passiert war, beinahe aufgegeben... Sie schrak auf und schlug reflexartig um sich, als der Blonde ihr auf einmal seine Hand auf die Schulter legte, um sie aus ihrer „Trance" wach zu rütteln und es passierte das schlimmste, was hätte passieren können. Nicht nur, dass er erneut vom Stuhl fiel, Auslöser dafür war gewesen, dass sie ihm direkt mit der Faust ins Gesicht geschlagen hatte! Jetzt wünschte sie sich endgültig sie wäre ohnmächtig... Für einige Sekunden saß sie einfach nur fassungslos und komplett bewegungsunfähig da, starrte mit großen Augen auf den Uzumaki hinab. Erst ein Stöhnen des Jungen machte sie wieder munter und ihr bis dato kreidebleiches Gesicht glühte erneut. „Ou~, d-das tut mir leid, d-das tut mir so verdammt leid!" sprudelte es aus ihr heraus, während sie sich auf seine Höhe begab und schüttelte immer wieder ungläubig mit dem Kopf. Sie wollte das Ganze nicht wahr haben... Stöhnend rieb sich der Angesprochene über die getroffene Stelle und kniff im ersten Moment schmerzverzerrt ein Auge zusammen, ehe er letztendlich nur breit grinste und sie bester Dinge ansah. „Du hast echt 'nen ganz schönen Schlag drauf! Scheinbar hat sich dein Training der letzten Jahre gelohnt." Sie wusste nicht, ob sie sich nach dieser Antwort nur noch mehr Vorwürfe machen oder geschmeichelt fühlen sollte, entschied sich dann allerdings für die erste Variante. Die Augen zur Seite abwendend machte sie sich nun noch kleiner, als sie es in ihrer Hocke eh schon war, beugte ihren Oberkörper unterwürfig nach vorn und versuchte mit allen Mitteln sich bei ihm zu entschuldigen. Die Augen zugekniffen bekam sie lediglich durch ihr Gehör mit, dass der Blonde wohl aufgestanden war und sie wenig später mit einem Ruck zurück auf die Beine zog. Im ersten Moment war sie ob des groben Handelns des Uzumaki's verwirrt und auch sein mahnender Blick trug nicht gerade dazu bei, dass sie sich wohler fühlte. „Du musst dich nicht andauernd entschuldigen! Das war als Kompliment gemeint!" Ein Seufzen verließ seinen Mund und leicht mit dem Kopf schüttelnd ließ er wieder von ihrem Handgelenk ab. „Du bist eindeutig zu lieb..." Ungewollt legte sich eine leichte Röte auf ihre Wangen, dennoch war auch jetzt der Drang, sich Vorwürfe zu machen, größer. Sicher war sie nach ihren ständigen Entschuldigungen nichts weiter als eine Nervensäge für ihn... Einmal mehr in ihre eigene Gedankenwelt versunken, entging ihr erneut der abwartende Blick des Blonden und sofort spürte sie seine Hand wieder, wie sie mit leichtem Nachdruck ihren Unterarm umschloss und ehe sie sich versah, wurde sie auch schon von dem Uzumaki mit sich gezogen. Es waren nur die ersten paar Meter, in denen sie in diesem Zustand verweilten, dennoch reichten sie aus, um ihr abermals die Hitze in die Wangen zu treiben. Es war eine gewaltige Anspannung, die von ihr abfiel, als er endlich wieder gehen ließ. Mit ihr jedoch, ging auch diese wohlige Wärme. Schüchtern wagte sie einen Blick auf den Jungen neben sich, dessen eigener wie gebannt am Himmel über ihnen zu kleben schien und erst jetzt fiel es auch ihr auf. Eine sternenklare Nacht, ganz wie sie sie sich für ihr Date gewünscht hatte und wenn man bedachte, dass er sie bis eben noch berührt hatte, kam sie auch ihrer Vorstellung von einem Nachtspaziergang Hand-in-Hand gleich. Falls möglich wurde sie noch etwas röter, ließ sich dank der nächtlichen Schatten jedoch nicht davon beirren. Dem Blonden würde es vermutlich gar nicht auffallen. „Es war echt unterhaltsam, das sollten wir mal wieder machen." Wie aus dem Nichts vernahm sie plötzlich die Stimme des Jungen, wandte sich ihm zu und sah direkt in sein wie üblich grinsendes Gesicht, was sie dank ihrer geschulten Augen auch bei Nacht nur zu gut erkennen konnte. Sie liebte es, wenn er diesen frechen Ausdruck aufgesetzt hatte, dennoch trieb sie der Reflex dazu ihre Augen schüchtern gen Boden zu richten. Ihre Lippen formten ein Lächeln und schwach nickte sie, noch immer nicht sicher, ob er das tatsächlich ernst meinte. „Wie wär's gleich morgen?" sie schrak auf und ungläubig starrte sie ihn an. Sein Feixen verunsicherte sie noch immer, dennoch war sie sich sicher, dass er sich keinerlei Scherze mit ihr erlaubte. Er wollte wahrhaftig... Sie konnte ihre Freude nicht verbergen, selbst wenn sie das sonst noch so gut schaffte. Nein, diesmal war es nicht ihr übliches, scheues Lächeln, sondern vielmehr ein überglückliches Strahlen, das ihr Gesicht erhellte. „G-Gerne!" antwortete sie ihm noch zur Bekräftigung, verbunden mit einem bestimmten Nicken und vernahm im Anschluss ein kurzes Kichern neben sich. „Hehe, du bist echt süß, wenn du so lächelst!" Gegen ihren Willen entwich ihr ein leises Quietschen und sofort faltete sie beide Hände über ihrem Mund zusammen, auf dass nicht noch mehr solch skurriler Töne ihn verließen. Das Glucksen neben ihr schwang in leichtes Gelächter um und wohlwollend klopfte ihr der Junge auf den Rücken, was ihr nicht gerade dazu verhalf sich wieder zu beruhigen. „Du bist klasse, zumindest wird es mit dir nie langweilig! Hm...wie wär's? Lust morgen zusammen mit mir zu trainieren?" Immer schneller schlug ihr Herz, ihr Atem raste, wie nach einem Marathon und sie glaubte allmählich wirklich alles nur noch verschwommen wahr zu nehmen. Die Wärme in ihren Wangen bereitete ihr Kopfschmerzen und mit jedem seiner Worte wurden sie schlimmer und obwohl man meinen konnte, dies alles sei etwas Negatives, war sie so glücklich, wie schon seit Jahren nicht mehr! Noch vor ein paar Tagen hatte sie gemeint, der Augenblick, als der Junge sie eingeladen hatte, sei der schönste ihres Lebens, doch der jetzige übertraf diesen bei weitem! Das musste einfach ein Traum sein - es ging nicht anders! Noch vor einer Weile hatte sie geglaubt, alles würde sich gegen sie verschwören und nun...? Die gesamte Situation wirkte wie ein Märchen! „Also, was ist nun?" wie erwartet wurde der Blonde immer ungeduldiger, je länger sie schwieg und je ungeduldiger er wurde, desto nervöser wurde sie. Wo das vermutlich endete, war abzusehen. Sie wusste nicht, ob sie sich bereits getrauen konnte ihm zu antworten, aber auch, wenn sie wie eine Wahnsinnige stotterte, war dies wohl besser, als den Druck, den der Junge auf sie ausübte, noch zu schüren. Unruhig tippte sie ihre Fingerspitzen aneinander und versuchte verzweifelt unter ihren brüchigen Atemzügen genug Luft zum Sprechen auf zu bringen. „A-A-Also i-ich... I-Ich k-könnte m-m-mir n-nichts schöneres v-vorstellen. So-Solange e-es d-dir nichts a-ausmacht. A-A-Aber bi-bist du wi-wirklich si-sicher, i-ich m-meine...", sie schluckte schwer, den Kopf weiterhin gesenkt haltend, „...i-ich ha-halte dein Training d-doch sicher nur a-auf..." Aus den Augenwinkeln bemerkte sie schließlich, wie der Junge neben ihr entschlossen mit dem Kopf zu Schütteln begann. „Schwachsinn! Es ist doch viel besser, wenn man jemanden hat, mit dem man trainieren kann. Meinst du nicht auch? Außerdem bin ich überzeugt davon, dass ich 'ne Menge von dir lernen kann! Ist sicherlich sehr hilfreich mit einem von euch zu üben, im Falle ich stehe in naher Zukunft mal wieder einem Hyuuga im Kampf gegenüber." Er zwinkerte ihr vielsagend zu und schien bereits vor ihr selbst zu ahnen, dass sie erneut etwas einwenden wollte. „Ganz egal, was es jetzt noch ist, du hast keine Chance abzulehnen, kapiert?!" Er grinste breit und verschränkte passend dazu die Arme hinter dem Kopf, während er seine Augen langsam wieder gen Himmel richtete. „Solange du nicht wirklich etwas gegen mein Angebot hast, nimm es doch einfach an, ok?" Seine Stimme war ungewohnt ruhig, was sie für einen Moment ungläubig drein blicken ließ, dennoch überzog schon wenig später ein Lächeln ihr Gesicht und sie nickte leicht. „Also dann, ist geritzt!" Sofort war das altbekannte Organ des Blonden zurückgekehrt und schüchtern linste sie ihn an, genoss seine Nähe inzwischen einfach nur noch, war mittlerweile ja fast gänzlich jede Anspannung von ihr abgeklungen. An einer Kreuzung machte sie schließlich halt, was den Jungen neben ihr sichtlich verwirrte. „Hm, stimmt was nicht?" „N-Nein es ist nur... D-Du musst mich nicht noch weiter bringen, d-den Rest schaff ich s-schon allein. A-Aber trotzdem d-danke." Sie lächelte ihn wohlwollend an und diesmal schien er es, der nicht wirklich bereit war zu kooperieren, tat es aber dann doch. „Also gut, wie du meinst. Dann sehn' wir uns morgen, ja? Und wehe du versetzt mich!" gespielt drohend hob er einen Finger in die Luft, wandte sich dann jedoch grinsend ab und legte den Rest des Weges bis zu sich nach Hause im Dauerlauf zurück, ihr auf den wenigen Metern, bis er um die nächste Ecke gebogen war, noch kräftig zuwinkend. Verträumt sah sie ihm nach, die Hand mittlerweile auf ihre Brust gelegt in der Hoffnung so ihren Puls wieder etwas regulieren zu können. Doch eigentlich war es eh egal. Es war ein schönes Gefühl und so lange es zwischen ihnen auch weiterhin so gut voran ging konnte ihr Herz ihretwegen auch vor Freude platzen! Ein kühler Windhauch brachte sie schließlich zum Erschaudern und riss sie somit aus ihrer Trance. Es wurde wohl allmählich Zeit, dass sie ging. Nicht, dass sie sonst wahrhaftig noch ihr Training morgen verpasste, weil sie vor Erschöpfung nicht aus dem Bett kam. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf, sowie einem Lächeln auf den Lippen, machte sie sich nun endlich auf den Heimweg, voller Vorfreude auf das, was kommen würde. Sie war sich sicher eher noch zu zeitig als zu spät zu sein, wusste andererseits allerdings auch nicht, wie früh der Blonde sie auf dem Trainingsplatz vermutete, weshalb sie lieber etwas eher da sein wollte. Andernfalls stände sie seinem Training wohl wirklich nur in der Quere und das wollte sie unter keinen Umständen! Den Rest ihres Frühstücks mit einem Bissen verschlingend stürmte sie schließlich vollkommen überstürzt aus dem Haus, nur um schon Sekunden später wieder nach drinnen zu huschen und sich die Zähne zu putzen. Nicht zu fassen, dass sie DAS in ihrer Eile beinahe vergessen hätte! Nun wirklich alles erledigt trat sie das Ganze ab jetzt besser etwas ruhiger an und ließ sich auf dem Weg zum Verlassen des Grundstücks stattdessen noch mal genau durch den Kopf gehen, ob sie nicht noch etwas anderes vergessen hatte. Allem Anschein nach war dies jedoch nicht der Fall, bis auf... Ihre Augen weiteten sich, als sich ihr, kaum, dass sie auch nur einen Fuß auf die Straße gesetzt hatte, eine riesige Rauchwolke zu ihrer Linken näherte und trotz, dass sie genau wusste, um wen es sich handelte, wich sie erschrocken einen Satz zurück. Zu ihrem Glück, wie sie schon kurz darauf feststellten durfte, landeten die beiden Neuankömmlinge ja haargenau auf dem Fleck, auf dem sie bis eben noch gestanden hatte! „Oi Hinata! Bereit zum Training?" Eins seiner breitesten Grinsen überhaupt aufgesetzt stachen die Fangzähne des Inuzuka's heute nur so unter seinen restlichen hervor, während sein Vierbeiner, auf dessen Rücken er saß, nur ein lautes Bellen verlauten ließ. Urplötzlich sank ihre Laune in den Keller. Die beiden hatte sie völlig vergessen! Verflixt! Zwar hatte sie mit den zweien keinesfalls ausgemacht sich heute zum Training zu treffen, aber kein Wunder war dies ja mittlerweile eh ihr Alltag. Verabredungen waren überflüssig. Den Kopf gesenkt starrte sie schuldbewusst gen Boden. Sie konnte sie doch nicht einfach versetzen oder? Aber Naruto..., das war ihre Chance und noch dazu konnte sie den auch nicht einfach hängen lassen! Kiba..., er schien in letzter Zeit echt einen Drang dazu zu haben immer im falschen Moment aufzutauchen! Wenn sie auch immer noch mit sich selbst ringend gen Boden starrte, so entging ihr doch nicht, wie der verdutzte Blick des Jungen auf ihr lag. „Alles ok?" „J-Ja klar... E-Es ist nur...", für einen Sekundenbruchteil lächelte sie ihn an, blickte dann aber eiligst wieder zur Seite, knetete nervös ihre Hände. „Sh-Shizune-san hat gesagt i-ich solle n-noch nicht wieder tr-trainieren..." Eine Lüge. Sie konnte nicht fassen, dass sie das eben gesagt hatte und noch weniger wusste sie einen Grund dafür. Hätte sie ihm nicht einfach die Wahrheit sagen können? Ab da wurde es ihr klar. Nein, hätte sie nicht und genau das war der springende Punkt. Sie hatte Angst. Angst, dass der Junge ihr aufs neue mit einem seiner Negativkommentare die gute Laune zerstören oder sich gar wieder mit ihr streiten würde. Die letzten Tage hatten sie schon ausreichend argumentiert, allmählich war es genug. „Oh...", war alles, was ihm im ersten Moment einfiel, dennoch lag sowohl seiner Stimme, als auch seinem Ausdruck bereits wieder etwas Trauriges inne. Sofern sie sich das nicht eingebildet hatte, grinste er Sekunden später ja bereits wieder schier sorgenfrei. „Naja, kann man wohl nichts machen. Sag einfach bescheid, wenn du wieder auf dem Damm bist, ja? Man sieht sich!" Ehe sie etwas erwidern konnte, war er auch schon so schnell mit Akamaru verschwunden, wie er gekommen war, ließ sie jedoch mit genau dem Gefühl zurück, was sie hatte vermeiden wollen. Unruhe... Sie wusste es, er wusste es... Bis jetzt hatte der Junge noch immer gemerkt, wenn sie ihm 'was vorgelogen hatte und sie wüsste keinerlei Grund, warum das ausgerechnet heute anders sein sollte und dennoch... Sie konnte nur hoffen, dass es ihr diesmal vielleicht doch gelungen war oder er nicht vorhatte herauszufinden, was sie tun wollte, anstatt sich zu kurieren. Sofort bei diesen Gedanken tauchte das Gesicht des Blondschopfes vor ihm inneren Auge auf und allmählich wurde es wohl wirklich Zeit, dass sie los kam. Gesagt getan. * Er konnte sich nicht helfen. Welchen Grund sollte sie haben ihm nicht die Wahrheit zu sagen? Bildete er sich vielleicht auch nur ein, dass sie ihm etwas vorlog? Vorstellbar und wenn man zusätzlich noch bedachte, dass sie einander als Freunde vertrauen sollten, eine gute Vorraussetzung. Er beschloss die Sache einfach so ab zu tun, hatte er ja eh nicht wirklich eine Erklärung dafür, weshalb sie ihn hatte absichtlich versetzen sollen, es sei denn... Endlich dämmerte es ihm. War sie vielleicht noch sauer? Wegen gestern, weil er ihr Date mit Naruto so schlecht geredet hatte? Zwar hatte er sich entschuldigt, sein plötzlicher Abgang allerdings... Sicher nahm sie ihm die ganze Sache übel. Oder aber... Der Blondschopf selbst war an allem Schuld! Dieser Bastard, wenn er sie auch nur in kleinster Weise verletzt hatte, dann...! Sogleich erinnerte er sich wieder an sein Gespräch mit der rosahaarigen Kunoichi. Am Ende war Sakura vielleicht doch noch aufgetaucht? Ou, er würde ihn umbringen! Urplötzlich schossen ihm an die tausend Ideen durch den Kopf, die seine Vermutung bestätigen konnten und doch... Irgendwo wollte er die Wahrheit gar nicht wissen, dabei...war es doch aber besser oder? Wenn sie tatsächlich noch verärgert über ihn war, musste er sich entschuldigen, richtig? Und wenn Naruto ihr irgendetwas getan hatte, musste er sie trösten, sowie dem Kleinen eine kräftige in den Hintern treten, nicht? Innerlich schüttelte er den Kopf, hatte das ja alles keinerlei Sinn, solange Hinata ihm nicht von sich aus sagte, was sie bedrückte. Würde er ihr jetzt hinterher schnüffeln oder so lange auf sie einreden, bis sie „freiwillig" mit der Sprache rausrückte, erreichte er lediglich, dass die inzwischen sowieso schon aufgekommene Distanz zwischen ihnen noch größer wurde und DAS war das letzte, was er wollte! Ach verdammt und er hatte echt gedacht mit dem Training zu zweit könne er dieser Sache entgegensteuern, noch dazu... Er gestand es sich nur ungern ein, aber gegen etwas Zeit mit ihr allein hätte er auch nichts einzuwenden gehabt, aber es war wahrscheinlich sogar besser so. Immerhin, vielleicht spielten bei ihm ja auch nur'n paar Hormone verrückt und es war 'ne einfache Schwärmerei, das verging wieder... Hn, im Nachhinein müsste er ihr bestimmt noch mal dankbar sein, dass sie ihn heute versetzt hatte. In eben diesem Moment kam er an ihrem Trainingsplatz an, stieg mit gemischten Gefühlen von seinem Kumpel ab und sah sich beinahe verzweifelt um. „Maaa~n, das wird'n langer Tag so ganz allein, was? Naja, aber zumindest du bist ja da." Seinen Vierbeiner freundlich anlächelnd, kraulte er ihn kurz am Kopf und erhielt ein lautes Bellen zur Antwort. Er hätte die Streicheleinheiten eigentlich noch ausgeweitet, wenn sich nicht plötzlich der Wind gedreht hätte, um einen ihm wohl bekannten Geruch mit sich zu bringen. Sofort schnellten seine Augen in die Richtung, aus der er kam und schnell war die leichte Skepsis einem Lächeln gewichen. „Hn... Für seine Verhältnisse war er beinahe ein Bisschen zu langsam..." „Seit wann bist du zurück?" „Gestern Abend..." Schon Minuten, nachdem er den Geruch seines Kumpels gewittert hatte, war dieser in üblicher Manier am Trainingsplatz angekommen. Wenn auch nicht für den Moment, so konnte man doch sagen, dass ihr Team inzwischen wieder vollständig war. „Gab's Schwierigkeiten?" Wie des Öfteren folgte ein verschwiegenes Kopfschütteln des Aburames und irgendwie hielt sich seine Freude über dessen Rückkehr schon wieder ziemlich in Grenzen. Hinata war nicht da und Shino bekam sein Maul nicht auf, wie sollte er da nur den Tag überstehen?! Mit Selbstgesprächen? Tse, das war auf jeden Fall unter seiner Würde... „Wie geht's Hinata?" Etwas überrascht sah er zu dem Größeren auf, ehe seine Augen wieder den Boden nach „was auch immer" absuchten, wobei seine Lippen aber dennoch ein leichtes Lächeln formten. „Sie ist wieder auf den Beinen, wenn Shizune sie auch noch immer wie eine Sterbenskranke zu behandeln scheint... Sie darf die kommenden Tage nicht trainieren, hat Hinata mir zumindest erzählt..." „Verstehe..." Kurzes Schweigen, in denen seine Augen erneut auf den Aburame fielen. „Aber sie hat sich deinetwegen echt 'nen Kopf gemacht, wir sollten heute Abend bei ihr vorbeischauen, um zu beweisen, dass es dich noch in einem Stück gibt." Er grinste leicht, der Angesprochene nickte. „In Ordnung..." Wie immer früher oder später, wenn er sich mit diesem unterhielt, seufzte er leicht. Er nahm es ihm nicht übel, dass er nicht redete wie ein Wasserfall, eigentlich war er sogar recht dankbar dafür, verstanden sie sich ja schließlich auch so gut und dennoch... Wenn nicht bald etwas Leben in die derzeitige Stimmung gebracht wurde... „Guuuut...bevor du dir noch die Lippen wund redest fangen wir besser an. Ich hab' keine Lust den ganzen Tag nur rum zu stehen." Einmal mehr erfolgte die Zustimmung seines Gegenübers wortlos, aber egal, zeigte ihm seine nun eingenommene Haltung ja eh deutlich, dass die Zeit für Smalltalk vorbei war. Mehr wollte er gar nicht. Nach Stunden harten Trainings, dämmerte es schließlich und allmählich hörten sie wohl besser mit ihren Übungen auf, nicht dass sie sonst noch zu spät bei dem Mädchen aufkreuzten. Beide Jungen mit diesem Vorschlag einverstanden, machten sie sich sogleich auf den Weg zu genau diesem, wenn sie sie auch nicht wie erwartet daheim, sondern zusammen mit dem Blondschopf bei Ichirakus antrafen. Er konnte seinen Augen nicht trauen und für einen Moment glaubte er schon den Termin von Hinata's Date durcheinander gebracht zu haben, war sich im Nachhinein aber sicher, dass es nicht so war. Nur wieso saßen die beiden dann schon wieder hier?! Nicht, dass es dem Mädchen verboten war mit ihrem Schwarm essen zu gehen, aber es stank ihn momentan ganz gewaltig an! Innerlich überlegte er sich mehrmals, ob er nun tatsächlich vorhatte die beiden in ihrer Zweisamkeit zu stören, was auch Shino neben ihm bemerkt zu haben schien, hielt er ja urplötzlich mit ihm zusammen inne. Doch zu spät. Selbst, wenn er hätte umkehren wollen, sah das wohl nun, da der Blondschopf auf sie beide aufmerksam geworden war, sowie zu sich winkte, ziemlich bescheuert aus. Ein tiefes Seufzen verlauten lassend gab er sich geschlagen und schlenderte, den Blonden lediglich unauffällig von unten heraus musternd, an dessen Seite. Der Aburame tat es ihm mit kurzer Verzögerung gleich. „Hey, na ihr? Hm? Shino, du bist zurück?" Sofort wurden sie von dem Uzumaki lautstark empfangen, das Mädchen hingegen wirkte auf ihn eher verschüchtert, als er sich zu ihrer Linken sinken ließ. Keinen Moment sah sie auf, starrte hingegen nervös auf ihre Hände. Erst der Name des Aburames veranlasste, dass sie kurz zur Seite blickte, allerdings war dies beinahe nur ein kurzes Blinzeln gewesen. Er war etwas verwirrt, konnte er sich ja keinerlei Reim auf ihre Reaktion machen. Er hätte im Normalfall höchstens wieder einen Hauch Ärger in ihren Augen erwartet, doch von dem fehlte jede Spur. Eigentlich ein Grund zur Freude, deutete es ihm ja nur, dass er ihr diesmal scheinbar ausnahmsweise nicht im Weg stand, aber vielleicht täuschte er sich ja auch. Innerlich schüttelte er den Kopf. Ganz gleich, was genau es war, in jedem Fall steckte sie ihn zweifelsohne mit ihrer Unruhe an. Dennoch lagen seine Augen auch weiterhin wie gebannt auf ihr, schenkten dem Blondschopf zu ihrer Rechten oder Shino zu seiner Linken nur mäßig Aufmerksamkeit. Aber selbst das schien sie nicht zu bemerken, war sie ja viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Seltsam... Nicht, dass sie heute morgen mit dem Auskurieren doch nicht gelogen hatte, es ihr aber nun wieder schlechter ging. Etwas Besorgtes mischte sich in seinen Ausdruck. „Ich hätte nie gedacht, dass Hinata-chan so stark geworden ist! Das Training heute mit ihr hat mir echt 'ne Menge Schweiß gekostet", wieder einmal war es Naruto gewesen, der für Unruhe sorgte und das nicht zu knapp, schreckten ja sowohl er selbst, als auch das Mädchen neben ihm auf seine Worte hin auf. „Training?" Fassungslos schnellten seine Augen nun zu dem Blonden, der ihn ebenso fragend anblickte wie er ihn, jedoch wusste er, dass der Uzumaki im Moment sowieso nicht der richtige Ansprechpartner war. Nein, vielmehr Hinata, die neben ihm gerade nur so auf ihrem Hocker zusammengeschrumpfte. Es schien sie einige Überwindung zu kosten ihn anzusehen, weshalb sie es auch lediglich aus den Augenwinkeln tat und obwohl er ihr ihre Reue deutlich ansah, kam er um einen anklagenden Blick nicht herum. Noch dazu war er enttäuscht, wobei er eigentlich keinerlei Grund für auch nur eine dieser Empfindungen hatte, hatte er doch irgendwo von Anfang an gewusst, dass sie nicht ehrlich zu ihm gewesen war. Und trotzdem... Lieber verbrachte sie Zeit mit diesem Zwerg, als mit ihm und ihrem Team! Schon wieder sagte etwas in seinem Inneren, dass dies doch verständlich sei, aber er wollte das nicht hören. Er hasste es einsehen zu müssen, dass der Uzumaki wohl in allem immer wichtiger sein würde, als ihre Freude - also auch, als er selbst - wenn sie es vielleicht auch niemals zugeben könnte. Aber es war nun einmal eine Tatsache. Eine, die keiner verdrehen konnte. Nun war es an ihm betreten auf seine Hände auf dem Tresen zu starren, wobei ER jetzt von zwei interessierten Augen beobachtet wurde. Doch das störte ihn im Moment nicht. Noch immer kreisten seine Gedanken um die Erkenntnis von eben. Es führte kein Weg daran vorbei. Er müsste wohl oder übel lernen müssen damit um zu gehen, sich damit ab zu finden und ebenso an zu freunden. Allerdings taten die nervigen Kommentare zwei Stühle weiter alles andere als ihm dabei zu helfen... „Hm? Was ist denn mit euch allen los? Anstatt hier tonlos rum zu sitzen solltet ihr euch lieber endlich was bestellen, ist echt wieder mal klasse heute!" Der Blondschopf warf seinem „Gott" hinter dem Tresen ein dankendes Nicken zu. „Grade Shino, erzähl doch mal! Was war noch so los auf der Mission?" „Nichts...", erklang es monoton neben ihm, womit sich der Blonde allerdings nicht so recht zufrieden geben wollte, zog er ja fragend eine Augenbraue in die Luft sowie einen leichten Schmollmund. „Wie 'nichts'? Geht's vielleicht noch ungenauer?" Noch immer brauchte er nicht auf zu sehen, konnte er dem Szenario ja auch so perfekt folgen. Genau deshalb entging ihm auch das darauf folgende Aufblitzen von Shino's Gläsern nicht, das ganz offensichtlich gesessen hatte, schreckte der Uzumaki ja sofort zusammen, nur um sich im Anschluss verräterisch schnell seiner Schüssel zuzuwenden. Die darauf eintretende, schon fast idyllische Stille, währte jedoch nur kurz, da Naruto bereits Minuten später erneut sein Fressbrett aufreißen musste! Es war echt immer wieder naiv, wenn man glaubte, den Blonden mit Essen ruhig stellen zu können... „Oi, Hinata...", er flüsterte, trotzdem blieb ihm keins seiner Worte verborgen und er bezweifelte, dass es dem Aburame nebenan anders ging, „...So wie die zwei heute drauf sind kannst du echt froh sein den Tag bei mir verbracht zu haben." Noch immer war ihr Blick schuldbewusst, dennoch liefen ihre Wangen ob Naruto's Nähe rötlich an. Hn, ihm hatte allein das Geschwafel des Blonden schon genügt, aber jetzt...?! Er hasste es sie so zu sehen! „Ja, verdammt, du kannst echt froh sein...", ein Zähnefletschen, nicht mehr als ein undeutliches Murren zu sich selbst und nur zu offensichtlich fand Sarkasmus in seinen Worten platz. Zu dumm, dass dem Blonden sein warnender Seitenblick entging, hätte er ihn damit ja vielleicht endlich zum Schweigen bringen können. „Hehe, wenn du willst, wiederholen wir das Ganze aber morgen trotzdem", wieder der Uzumaki und deutlich spürte er, wie sein Körper langsam zu beben begann. Wie immer war es ein Angebot, was sie ihm gewiss nicht ausschlagen würde. Es gab nur eins, was sie momentan wohl daran hinderte und das war er selbst. Denn im Gegensatz zu dem Dummschädel neben ihr, entging der Hyuuga nicht, wie gereizt er war. Dennoch... Er hasste sich dafür, aber er wollte nicht der Grund sein, warum sie sich gegen sein Angebot entschied. Etwas in ihm hoffte zwar geradezu darauf, dass er das mit seinem Verhalten erreichte, allerdings war die „Gegenfront" stärker. Was nützte es ihm ihr seinen Willen auf zu zwingen? Noch heute morgen war er selbst der Ansicht gewesen, dass momentan alles besser war, als ihre Nähe. Außerdem stünden sie gewiss wieder am Anfang, wenn er sich jetzt einmischte, denn würde sie das Angebot des Blonden ablehnen, müsste sie mit ihnen trainieren, würde aber sicherlich mit den Gedanken wie immer bei dem Blödmann sein. Es hielt nur auf und Stärke, sowie eine gute Ninjaausbildung war noch immer das wichtigste. Wenn sie ihre Zeit mit dummen Gefühlsduseleien verprassen wollte - bitte! Aber er sicher nicht... Wie erwartet zögerte sie mit ihrer Antwort, spielte nervös mit ihren Fingern und sah ihn schüchtern von der Seite an. Das allein genügte ihm, um über sein weiteres Handeln zu entscheiden. Ein letztes, unverhinderbares Zähneknirschen von sich gebend, stand er sprungartig von seinem Hocker auf, die Blicke aller anderen auf sich gezogen. Ein gezielter Griff in die Tasche, holte er etwas Kleingeld hervor, knallte es dem leicht überrumpelten Herren vor sich mit den Worten „Stimmt so..." auf die Theke und verschwand dann, dicht gefolgt von Akamaru, ohne einen weiteren Ton. „Hey Junge, aber du-!" entschlossen schüttelte er den Kopf und beschleunigte seine Schritte noch etwas, schenkte dem misslungenen Ruf Teuchis nach Aufmerksamkeit keinerlei Gehör und lief stattdessen zielstrebig weiter. Erst Sekunden später, als er um die erste Ecke gebogen war, hielt er kurz inne, um sich verärgert die Haare zu raufen. „Ach verflucht, ich hab doch gar nichts gegessen - wieso dann bezahlen?! ... Scheiß drauf!" Kurz trafen seine vor Wut flammenden, auf die treuen Augen seines Vierbeiners, der ihn wohl am liebsten wieder etwas ruhiger sähe, allerdings dachte er nicht daran dessen Bitte nach zu kommen, setzte vielmehr ungehindert seinen Weg fort. Nicht für all zu lang, denn sofort an der nächsten Ecke - die Dinger schienen ihm heute zum Verhängnis zu werden - vernahm er hinter sich ein scheues Rufen, seinen Namen, und wie immer wusste er bereits ohne sich umzudrehen, wer es war, selbst, wenn er es nicht richtig glauben konnte. Verflucht, sie sollte einfach gehen! „Kiba-kun, bitte...!" er zuckte bei ihrer Stimme merklich zusammen, war sie ja auf einmal ziemlich nah und schon Sekunden später hielt ihn ihr Besitzer an der Jacke gepackt fest. Einen Moment lang war sein Blick noch stur nach vorn gerichtet und erst nach einem schweren Seufzen drehte er sich endlich zu ihr um. „Was gibt's?" Er unterdrückte das Genervte in seiner Stimme nicht, ebenso wenig den leichten Ärger in seinem Blick und schlagartig ließ sie wieder von ihm ab, starrte eingeschüchtert zu Boden. Ab da schoss es ihm. Diese Situation...irgendwie...war sie wie damals im Wald, als er sich unter dem Vorwand Wasser zu holen vom Lager entfernt hatte. Da war sie ihm auch nach gelaufen und sowohl er, als auch sie hatten ähnlich wie heute reagiert. Er wusste nicht, warum er jetzt über das Vergangene nachdachte, hoffte allerdings, dass ihre Zweisamkeit nicht auch jetzt wieder damit ihr Ende fand, dass der blonde Schreihals in ihre Mitte stürmte... Sie riss ihn jäh aus seinen Gedanken, als sie ihm, den Kopf weiterhin gesenkt, ihre Hände entgegenstreckte und nach genauerem Hinsehen bemerkte er auch, was sie damit bezweckte. „D-Dein Geld... D-Du hast doch gar nichts gegessen, d-da dachte ich..." Ein schier desinteressiertes Nicken war sein Dank, während er ihr die Scheine abnahm. „Gut, war's das dann?" Innerlich hasste er sich für sein dämliches Verhalten. Kein Wunder, dass sie ihm den Uzumaki vorzog! Er hatte mit allem gerechnet, aber sicher nicht mit einem Nicken ihrerseits. Tse, er sollte also echt mal aufhören an Wunder zu glauben. Logisch, dass sie ihm nur deshalb hinterher gesprintet war. Ein letztes kurzes Schnauben verlauten lassend, wandte er sich wieder von ihr ab, steuerte erneut sein zu Hause als Endziel an. Abermals allerdings, sollte er nicht weit kommen. „Gomenasai..." Wie von selbst blieb er stehen, zögerte anfangs, drehte sich letztendlich aber doch wieder zu ihr um. Besser er hätte es gelassen, sah er ja schon wieder in ihre sich verbeugende Gestalt. Erneute Erinnerungen an die Szenerie im Wald. Sich auf die Unterlippe beißend wandte er den Blick zur Seite ab. Er hasste solche Förmlichkeiten! „Meinst du nicht auch es ist praktischer mich anzusehen, wenn du mit mir sprichst?" Seine Stimme war wieder ruhiger, jegliche Wut verflogen, allein das Monotone überwog noch. Sie schrak merklich auf, begab sich aber aus ihrer „unterwürfigen" Haltung und kam seiner Bitte wie erwünscht nach, sah ihn an. Ebenso er sie, wenn auch nur aus den Augenwinkeln. Kurze Stille. „Wofür entschuldigst du dich?" Gegen seinen Willen suchten seine Augen wieder das Weite, die ihrigen den Boden. „I-Ich hätte dich nicht anlügen dürfen..." Er konnte ihr nicht widersprechen. „Bi-Bist du noch sauer?" Deutlich spürte er ihren erwartungsvollen Blick auf sich. Nur kurz erwiderte er diesen, ehe er erneut, die Arme inzwischen hinter dem Kopf verschränkt, zur Seite starrte. „Ich war nie sauer..." Eine Lüge und nur zu logisch, dass man sie ihm nicht abkaufen würde. Dafür war es einfach zu offensichtlich. „I-Ich kann's ja verstehen... D-Du hast allen Grund dazu... E-Es ist nur... I-Ich weiß auch nicht, i-ich hatte irgendwie Angst dir die Wahrheit zu sagen..." Fragend sah er sie an. Angst? Er traute seinen Ohren nicht ganz. „Angst?" wiederholte er noch einmal, nach wie vor recht ungläubig. „W-Wieso, ich meine...?" seine Worte verloren sich, seine Augen jedoch verweilten ungehindert auf ihrer zierlichen Gestalt. Ein Schulterzucken. War das alles? „K-Keine Ahnung... D-Du reagierst gereizt, w-wenn es um Naruto geht. D-Du kannst ihn nicht besonders leiden o-oder? I-Ich dachte e-es wäre nicht gut dir davon zu erzählen, w-weil du dann wieder sauer wärest. Nur bist du das j-jetzt ja leider auch..." Er konnte es nicht leugnen. Ihre Worte hielten ihm einen großen Teil der bitteren Wahrheit vor wie sie nun einmal war, wenn auch etwas übertrieben. Kurz zögerte er, schüttelte dann aber entschlossen den Kopf. „Es ist nicht so, dass ich ihn nicht leiden kann, nur... Ich weiß auch nicht - er nervt eben. Seitdem er wieder da ist, redest du von nichts anderem mehr und dann lässt du uns auch noch sitzen, nur weil...", er brach ab, wollte ihr keinerlei Vorwürfe mehr machen, hatte er jedoch schon, entschuldigte sie sich ja sofort wieder. „Tut mir leid... W-wenn du willst, trainiere ich mo-morgen g-gern wieder mit euch u-und nicht mit ihm." Darauf hatte er gewartet, ach er war so dumm! Sie nahm die Sache gewiss schon wieder ganz anders auf, als sie eigentlich gemeint war. Aber er konnte ja schlecht sagen: 'Trainiere bitte mit uns, weil ich gerne Zeit mit dir verbringen möchte und will, dass du in meiner Nähe bist.' Dabei gab es fast nur diese eine Wahrheit. Sicher, es störte ihn schon auch, dass sie und der Blondschopf inzwischen so „dicke" waren, aber... Irgendwo war es erstmal zweitrangig. Was er wollte war nur, dass sie nicht immer alles von dem Dämel abhängig machte! Sie einfach von sich aus mal die Nähe ihres Teams aufsuchte,...seine Nähe. Sich endlich wieder aus seinen Überlegungen reißend schüttelte er den Kopf, hielt abwehrend die Hände vor seinen Körper. „Nein, das musst du nicht. Ich verstehe, wenn du lieber bei ihm bist. Shino, Akamaru und ich kommen auch so gut klar. Der Blonde ist wohl echt der einzige, der nach 'nem Aufpasser betteln muss." Ein gequältes Grinsen schlich sich auf seine Lippen, welches allerdings so schnell wieder verschwand, wie es gekommen war. Besser so, wirkte sie ja schon jetzt ziemlich skeptisch ob seines Verhaltens. „B-Bist du sicher?" Erneut brauchte es seine Zeit, bis er sich zu einer Antwort hindurch ringen konnte, die diesmal in Form eines Nickens, verbunden mit einem sogar ehrlich gemeinten Lächeln, erfolgte. Zwar kostete es ihm einiges an Überwindung, doch nach wie vor war es sinnlos ihr etwas anderes zu sagen. Denn ja, es stimmte, irgendwo war er dagegen. Aber solange sie das nicht auch war, gab es für ihn keinen Grund seine wahren Gedanken preis zu geben. Endlich auch ein Lächeln auf ihren Lippen. Das genügte ihm für den Moment. Alles war besser als sich vorwerfen zu müssen sie schon wieder verletzt zu haben. Für den Augenblick genoss er es einfach sie glücklich zu sehen, was ihr Gespräch aufs neue in Schweigen hüllte, doch eigentlich blieb eh nichts mehr zu sagen. „Soll ich dich noch Heim bringen?" Ein wenig überrascht sah sie ihn an und blickte sich im Anschluss zögernd über die Schulter. Schon wieder stand der Uzumaki ihrer Entscheidung im Weg, um so verblüffter war er, als er sie freudig nicken sah. Er erwiderte ihr Lächeln, setzte dann einen Fuß vor den anderen und seine beiden Begleiter taten es ihm gleich. Sie sagten nichts, ließen die gesamte Strecke schweigend hinter sich, doch momentan brauchte er auch keine Worte. Nicht zu fassen, dass er mal so denken würde, doch allein ihr Hiersein genügte ihm im Augenblick. Jupp, sah wohl so aus als wäre er ausnahmsweise wunschlos glücklich. Der Ausnahmezustand schien zur Gewohnheit zu werden und anstatt, dass es ihm besser ging, fühlte er sich immer mieser, je mehr Zeit das Mädchen mit dem Uzumaki verbrachte. Und es war 'ne Menge Zeit! Man konnte sagen, dass er sie seit des abends, als er sie Heim geschafft hatte, nicht mehr zu Gesicht bekommen hatte. Kein Problem, sofern das gewünschte eingetroffen wäre, doch das war es nicht. Statt sie zu vergessen dachte er nur noch mehr über sie nach, würde am liebsten jeden Tag aufs Neue losziehen, um sie vom Training mit dem Blonden weg zu schleifen und stattdessen auf ihren eigenen Übungsgrund und -boden zu verfrachten, wo sie seiner Meinung nach auch hin gehörte. Doch es brachte nichts. Er würde es ja eh nicht tun, musste halt hingegen lernen mit seiner Sehnsucht - Ou, er hasste dieses Wort! - umzugehen. Leichter gesagt als getan. Wäre er der Aburame hätte er ihm wohl minütlich den Marsch geblasen, stattdessen fing er sich von diesem aber nur immer mal wieder einen fragend-tadelnden Blick ein. Es war gewiss nicht gelogen, wenn er behauptete, dass er selbst die neue Hinata ihres Teams war und die alte mit Bravur ersetzte! Gäbe es einen Preis, er hätte ihn gekriegt, denn niemand konnte während des Trainings mit den Gedanken so weit weg vom wirklichen Geschehen sein - mit Ausnahme der echten Hyuuga - wie er. Er ermahnte sich immer wieder selbst, war nahe dran sich zu ohrfeigen doch ganz gleich, nichts half. Verflucht es musste doch irgendwas geben! Erst jetzt sah er, was es doch für Vorteile hatte als emotionsloser Eisklotz auf die Welt zu kommen. Zumindest bezweifelte er stark, dass sich Leute wie Shino und Neji mit irgendwelchen Schwärmereien herumquälen mussten. Hm,...ob man sich so was wohl anlernen konnte? Vielleicht sollte er den Aburame bei Gelegenheit ja mal fragen... * „Also dann, wir sehn uns!" Ein letztes mal hob er seine Hand zum Abschied in die Luft, bog dann um die nächste Ecke und ließ dem Mädchen damit einmal mehr bei sich daheim ihre wohl verdiente Ruhe. Nicht zu fassen. Sie trafen sich jetzt schon über 2 Wochen regelmäßig. Hn, noch vor einer ganzen Weile hätte er sich das nicht mal im Traum vorstellen können, doch inzwischen war es irgendwie ganz natürlich. Sicher würde sich das demnächst wieder ändern, wenn Sakuras „Spezialtraining" bei Tsunade-obaa-chan, von dem er eigentlich noch immer keinen blassen Schimmer hatte, abgeschlossen war. Aber da es wohl irgendwas mit medizinischen Ninjutsu zu tun hatte, interessierte er sich auch nicht wirklich dafür, geschweige denn, dass er dabei mitreden konnte. Gedankenverloren studierten seine Augen den Boden vor sich. Schon beinahe schade diese Einsicht, machte es ja riesig Spaß so zusammen mit ihr. Naja, aber sicher konnten sie sich ab und an trotzdem sehen. Vielleicht hatten sie ja auch mal wieder 'ne Mission zusammen? „Naaaaa~a?" er schrak auf, als er hinter sich plötzlich eine Stimme vernahm und das verdammt nah. Doch noch ehe er sich zu ihr umdrehen konnte, tauchte ihr Besitzer auch schon vor ihm auf. Korrektur: Besitzerin. „I-Ino?" fragend hob er eine Augenbraue und musterte das Mädchen vor sich ohne auch nur den Versuch zu starten seine Skepsis zu verbergen. „Hn, sollte mich wohl glücklich schätzen, dass du meinen Namen noch kennst, nun, da du ja scheinbar nur noch Augen für eine hast." Vielsagend zwinkerte sie ihm zu und verfiel anschließend in leises Kichern. Weiterhin konnte er sich keinen Reim auf diese Anspielung machen, war nahe dran sie einfach zu ignorieren und weiter zu gehen, wie es ihm auch diese Stimme in seinem Hinterkopf riet. „Ignorier sie einfach..." Moment, oder war das doch... Fragend sah er sich über die Schulter und tatsächlich. „Shikamaru, Chouji?" Erstgenannter hob kurz die Hand, der andere hingegen nickte nur knapp, allerdings fand das eigentliche Spektakel ja eh bereits wieder vor ihm statt. „Nichts da, hier wird keiner ignoriert, außer vielleicht ihr 2 Pfeifen! Naruto, wir sollten uns wirklich mal unterhalten, meinst du nicht auch?" Vielsagend blinkerte sie ihn an und tat ein paar Schritte auf ihn zu, einen Finger unschuldig auf die Unterlippe gelegt. Sein Misstrauen wuchs, während er sich erneut zu den beiden Jungen hinter sich umwandte, einen Finger vorzeigend auf das Mädchen gerichtet. „Hat sie irgendwas verdorbenes gegessen oder habt ihr sie beim Training zu hart rangenomm-ÄÄÄN!!!" Noch ehe er überhaupt enden konnte, hatte ihm die blonde Kunoichi eine verpasst und erstmals zog er es vor wieder einen gewissen Sicherheitsabstand zwischen sie und sich zu bringen. In Kopfnüssen, launischen Schwankungen und Wutausbrüchen stand sie seiner rosahaarigen Kollegin immerhin in nichts nach... „Weder noch...", erfolgte nun endlich die schliche Antwort durch den Schwarzhaarigen und sofort richtete er seine Augen wieder auf ihn. „Sie glaubt wohl nur ihre kranken, unerfüllten Liebesfantasien an euch ausleben zu müssen..." „WIE BITTE?!" Bedrohlich mit den Knöcheln knacksend lief sie ein paar Schritte auf den Größeren zu, der allerdings blieb unbeeindruckt und beschäftigte sich lieber mit dem Dreck unter seinen Fingernägeln. Im Gegensatz zu ihm selbst war der Kerl den Launen der Mädchen wohl mittlerweile gewachsen... „Deine dummen Kommentare kannst du für dich behalten, verstanden Shikama-" „Wolltest du ihn nicht wegen irgendwas sprechen?" mit gewohnt gelangweilter Stimme, aber dennoch der nötigen Lautstärke, um die Blondine zu übertönen, unterbrach der Angesprochene sie in ihren Flüchen. „Er hat sicher nicht ewig Lust zu warten, bis du mal zum Punkt kommst..." „Und auf den solltest du es wohl wirklich besser gleich bringen, sonst stehen wir morgen noch hier und er hat's nich' gerallt." Auch der ründlichste der Gruppe hatte sich nun dazwischengemischt, rollte allerdings schon jetzt gelangweilt mit den Augen, als wüsste er, dass die Sache sich auch so in die Länge ziehen würde. Ein verärgertes Schnauben darüber, dass man sie anscheinend nicht ernst nahm, erfolgte wenig später von der blonden Schönheit, dennoch aber ging sie nun endlich wieder dem nach, weshalb sie hier war und wandte sich ihm zu. Er kam nicht drumrum daraufhin leicht zusammenzuzucken. „Guuuut, also noch mal", begann sie mit nun wieder mehr ruhiger Stimme und strich sich kurz durch ihre blonde Haarpracht. Schlagartig hatten sich ihre Züge wieder aufgehellt und erneut lag ihrem Blick etwas Herausforderndes inne. Beides trug nicht gerade dazu bei, dass er sich in ihrer Nähe wohler fühlte. „Hinata, du, ihr beide, scheint euch ja in letzter Zeit immer besser zu verstehen, h~m?" Einmal mehr bahnte sich seine Augenbraue wie von selbst ihren Weg nach oben und ohne Zweifel verunsichert schluckte er etwas. „Ähm...ja~?" „Uuu~nd?" hakte das Mädchen sofort weiter nach, während ihre Stimme nun das beinhaltete, was er vorhin noch in ihren Augen gesehen hatte. Er konnte ihr nicht helfen. „Was und?" Diesmal war es nicht seine Braue die sich regte, sondern vielmehr die seiner Gegenüber, die wild zu zucken begann. „Boah, wie kann man nur so schwer von Begriff sein?!" „Du machst es ihm aber auch nicht grade einfach...", mischte sich erneut der Akimichi dazwischen und fing sich daraufhin einen finsteren Blick der Blonden ein. Dennoch galt ihm ihre Aufmerksamkeit nur kurz, schien er selbst ja noch immer weitaus interessanter. „Dann frag ich dich eben direkt: Läuft da was?" „Häh?" „Och, na zwischen dir und ihr natürlich! Ihr trefft euch doch nicht zum Spaß so oft!" „E-Eigentlich schon...", gab er ein wenig kleinlaut von sich, ob dessen, dass sie erneut kurz davor war aus der Haut zu fahren. „Na also, ich hab's dir doch gleich gesagt, könn' wir dann gehen?" Shikamaru hatte das Wort an sich gerissen, doch auch er wurde mit einem bösen Blick zum Schweigen verdonnert. Dem Funkeln in ihren Augen folgte ein energisches Kopfschütteln. Sie schien nicht zu begreifen. „Erzähl das deiner Großmutter! Das sieht doch wohl jeder, dass da was im Busch ist! Na komm schon Naruto. Du kannst nicht leugnen, dass du sie magst." Schon wieder rückte sie ihm gefährlich auf die Pelle, brachte sein Herz allerdings nicht nur deshalb dazu zwei Takte schneller zu schlagen. Nein, auch ihre Worte steuerten ihren Teil dazu bei, brachten ihn ins Grübeln. Wenn er sich auch nicht so recht erklären konnte wie sie darauf kam, so war ihm inzwischen doch klar, worauf sie hinaus wollte. Ihre Andeutungen hießen nichts weiter als ob er in sie verliebt war. Gute Frage und normalerweise hätte er eine Antwort auch schnell parat nur...irgendwie... Ino's dämliche Fragereien verwirrten ihn. Sah es denn nach außen hin wirklich so aus, als ob da zwischen ihnen etwas liefe? Eigentlich egal, denn ganz sicher war es nicht so...oder doch? Sich an der Wange kratzend starrte er zu Boden und dachte nach. Es stimmte, er konnte nicht leugnen, dass er sie mochte, wollte er auch gar nicht. Sie war nett, sie verstanden sich gut und mit den letzten Wochen war sie ihm echt ans Herz gewachsen, aber Liebe? „Na toll, jetzt hast du ihn kaputt gemacht!" Er fuhr urplötzlich auf, als er die Stimme Choujis neben seinem Ohr vernahm und anschließend spürte, wie der ihm ein paar mal leicht auf den Kopf pochte. „Erzähl keinen Mist!" raunte die Blonde nur zurück und widmete sich sogleich wieder ihm, nachdem er ja nun aus seiner Trance erwacht war. „Sag schon endlich!" Nun hatte er die Yamanaka so weit, dass sie selbst ihn böse anfunkelte. Jetzt allerdings, tat er es den beiden anderen gleich und reagierte nicht darauf, schob sich stattdessen mit einem Murmeln an ihr vorbei. „Jetzt nicht, ich muss noch 'was erledigen..." „Hey! Bleib gefälligst hier, wenn ich mit dir rede!" Nur all zu deutlich vernahm er ihre schweren Schritte, wie sie langsam die Verfolgung zu ihm aufnahmen, nachdem er nicht gewillt war zu stoppen. Glücklicherweise jedoch, nicht für lang. „AUUU!!! Chouji, lass meine Haare los!!!" Er schrak kurz auf, als er auf einmal das schrille Schreien der Blonden vernahm, das aber ausnahmsweise nicht ihm galt. Kurz sah er sich über die Schulter und entdeckte dabei einen grinsenden Chouji, der Spaß daran zu haben schien die Blonde nicht vom Fleck zu lassen. „Hehe, besser als jede Leine", kommentierte der Dicke noch gut gelaunt, fing sich daraufhin jedoch sofort eine. Besser er sah zu, dass er weg kam, solange das Mädchen noch mit ihrem Kollegen beschäftigt war. Sofort wurde das Gedachte in die Tat umgesetzt und bereits wenig später kam er endlich bei sich zu Hause an. Langsam schloss er die Tür und lehnte sich anschließend mit dem Rückgen gegen eben diese. Immer wieder schwirrten seine Gedanken um die Worte Inos und um die Frage, was er denn nun für die Hyuuga empfand bzw. für seine eigene Kollegin. Eigentlich...war Sakura doch die einzige, die er so wirklich mochte...oder? * Es war einfach unbeschreiblich. Die letzten Tage, alles war wie im Märchen! Noch nie, wirklich noch NIE hatte sie in ihrem Leben so viel Glück auf einmal empfunden. Jede Minute, die sie mit dem Uzumaki hatte verbringen können und würde noch verbringen können war so...so... Ihr fehlten die richtigen Worte, um zu beschreiben, wie es in ihr aussah. Eines aber stand fest: Noch nie war sie sich so sicher gewesen: Sie würde es ihm auf jeden Fall sagen! Das musste sie einfach! Nun, da er - wenn auch unbewusst - so viel getan hatte, um ihr diese Sache zu erleichtern war sie es ihm ganz einfach schuldig. Noch dazu war mittlerweile jeder Glaube daran, er könne sie auf ungehobelte Art und Weise abservieren, wie vergessen. Eigentlich...zweifelte sie sogar gänzlich daran er könne sie abservieren. Nie hätte sie sich zu träumen gewagt je so zu denken, aber... Ja, es gab für sie keinerlei Zweifel. Diese Gefühle, sie waren nicht mehr einseitig. Das durften sie auch ganz einfach nicht sein! Die Augen geschlossen nahm sie einen tiefen Atemzug der frischen Abendluft. Seitdem der Blonde sie vor gut einer Stunde an diesem Ort abgeliefert hatte, saß sie schon hier und träumte vor sich hin. Nicht, dass sie das nicht schon immer gern getan hatte, nur gab es jetzt den großen Unterschied, dass all ihre Gedanken ausschließlich positiver Natur entsprachen. Keine Zweifel oder Ängste mehr, der Blonde könne sie nicht leiden. Nein, einzig und allein Bilder, auf denen sie den Uzumaki und sich selbst in einer gemeinsamen Zukunft sah, berauschten derzeit ihren Geist. Ein Bellen und sie schrak auf. Jedoch hatte sie nicht das Gefühl aus einer ihrer Tagträumereien erwacht zu sein, vielmehr... Sie wusste es nicht zu erklären, doch da war etwas weitaus Größeres, als... Eiligst schüttelte sie den Kopf, sah sich stattdessen nach der Quelle für diese Unruhe um, wusste sie ja nur eins ganz sicher: es konnte sich keinesfalls um Akamaru handeln, klang dessen Kläffen ja mittlerweile um einiges tiefer. Akamaru... Kiba... Ihr ganzes Team... Mit einem mal war es egal, woher das Bellen kam. Vergessen waren ihre unsinnigen Wunschvorstellungen. Dahin ihre sorgenfreie Stimmung, vielmehr fühlte sie sich mies. Sie hatte keinen von ihnen in den letzten Wochen auch nur ein mal gesehen und das nur, weil ihre Selbstsucht sie dazu trieb an dem Blonden zu hängen wie eine Klette! Betrübt sah sie gen Boden, rüttelte sich jedoch schon bald selbst wach. Wenn sie inzwischen etwas gelernt hatte, dann war es, dass es einem nichts brachte da zu sitzen und Trübsal zu blasen. Sie würde den dreien morgen ganz einfach einen Besuch abstatten. Vielleicht konnte sie sich ja auch mit in deren Training einklinken? Sicher würde Naruto das verstehen. Sie schrak auf, als sie genau dessen Antlitz plötzlich in einiger Entfernung vor sich vernahm. Vorsichtig stand sie von ihrem Sitzplatz auf und schritt auf ihn zu, schien er ja nicht vor zu haben zu ihr zu kommen. „N-Naruto-kun? W-Was für eine Überraschung, w-was gibt's denn?" begrüßte sie ihn schüchtern und sah ihn ebenso von unten heraus an. Trotz allem aber zierte ein fröhliches Lächeln ihr Gesicht, etwas, was sie auch von dem ihres Gegenübers erwartet hätte, doch wirkte dieses eher getrübt. Nunmehr skeptisch sah sie ihn an. „A-Alles in Ordnung?" Sie schien ihn aus einer Trance gerissen zu haben, schüttelte er ja prompt den Kopf, nur um im Anschluss wild zu Nicken. „Klar, alles bestens!" Endlich kehrte das altbekannte Grinsen zurück, seine Augen allerdings verirrten sich gen Boden. Kein Wunder, dass es ihr nur schwer fiel seinen Worten Glauben zu schenken. Gerade wollte sie nachhaken, hatte den Mund dazu bereits geöffnet, vorher aber unterbrach er sie. „Hast du kurz Zeit? Ich würde gern 'nen kleinen Spaziergang mit dir machen." Sein Angebot überraschte sie, dennoch gab es nichts, was dagegen sprach es anzunehmen. „Sicher!" Zufrieden lächelte sie ihn an und setzte sich dann gemeinsam mit dem Blonden in Bewegung. Sie schwiegen... Recht ungewohnt, wenn man bedachte, mit wem sie hier die Straßen unsicher machte. Für gewöhnlich hatte er immer irgendetwas zu erzählen, selbst, wenn es vollkommen aus der Luft gegriffen war und womöglich auch niemanden interessierte. Anders als beispielsweise bei Kiba, als der sie vor ein paar Wochen Heim gebracht hatte, zog sie es in der Gesellschaft des Uzumakis vor dessen Stimme zu hören. Alles andere machte sie nervös, wie sie jetzt zum ersten mal spüren durfte. Etwas verunsichert linste sie zu ihm herüber. Er hatte beide Hände in den Hosentaschen vergraben und starrte schier nachdenklich gen Boden. Ein seltenes Bild, allerdings auch keines, was ihr sonderlich gefiel. Sie hatte ihn eigentlich fragen wollen, was mit ihm los sei, ließ es dann aber doch gut sein. Erstens war sie sich eh sicher, dass er es ihr nicht verraten würde und zweitens wollte sie ihm nicht unnötig auf die Nerven fallen. Dennoch hatte sie vor dieser Stille unbedingt entgegenzusteuern und gab daher sogleich die nächsten Gedanken preis, die ihr keine Ruhe ließen. „W-Wo wollen wir eigentlich hin?" Endlich sah der Angesprochene vom Boden auf und hingegen sie an, ehe sich seine Augen auf den Himmel richteten. „Keine Ahnung... Hast du denn einen Platz, der dir gefällt?" Wie immer zeichnete sich schon ob des kleinsten Entgegenkommens seinerseits leichte Röte auf ihren Wangen an und scheu blickte sie auf ihre Füße. „I-Ich weiß nicht... I-Ich geh dahin, w-wo du magst...", vollendete sie dann etwas entschlossener und sah wieder zu ihm auf. Er nahm ihre Antwort mit einem Nicken zur Kenntnis und starrte dann gebannt nach vorn. Trotz allem hatte sie nicht den Eindruck, als würde er sich Gedanken darüber machen, wohin er sie führte... Zwar war ihr auf dem Weg hierher bereits die Idee gekommen, jedoch hätte sie nicht erwartet, dass er sie tatsächlich auf den Platz führte, auf dem sie beide die vergangenen Tage trainiert hatten. Ein wenig skeptisch sah sie sich um und anschließend auf den Uzumaki, der gezielt auf einen der Bäume zulief, um sich an diesen zu lehnen und seine Augen dabei über die Wiese streifen zu lassen. Nach kurzem Zögern schloss sie zu ihm auf und gesellte sich an seine Seite. Noch immer etwas verunsichert zog sie es allerdings vor sich ihrer Füße zu besehen. „Keine Sorge, ich habe nicht vor jetzt noch zu trainieren." Sie zuckte merklich zusammen, als sie nach einer Ewigkeit, wie es ihr schien, endlich wieder die Stimme des Jungen vor sich vernahm, der sie nun frech angrinste. Sofort entspannte sie sich wieder etwas. Gleich viel besser. „W-Wieso sind wir denn dann hier?" Gespannt wartete sie auf eine Antwort, jedoch war alles, was vorerst folgte, ein einfaches Schulterzucken. „Keine Ahnung... Einfach nur, um ein bisschen zu reden? Ich hatte nichts zu tun, bei mir daheim ist eh keiner da und da dachte ich, wenn es dir ähnlich geht..." Freundlich lächelte sie ihn an, er tat es ihr, wenn auch etwas matter, gleich, ehe seine Augen erneut über den Platz glitten. „Ist gleich ganz anders um diese Zeit hier zu sein, hm?" Etwas verwirrt ob seiner Frage wusste sie zuerst nicht, wie zu reagieren, nickte dann aber leicht. Einmal mehr lächelte er ihr zu, ehe er sich sanft vom Baumstamm hinter sich abstieß und ein paar Schritte in die Mitte des Platzes trat. Gespannt folgte sie jeder seiner Bewegungen und nahm dann den Platz ein, an dem er bis eben gestanden hatte. „Demnächst werd ich wohl wieder mit Sakura-chan trainieren müssen... Aber ist eh besser du stattest Kiba und Shino mal 'nen Besuch ab oder?" Schwach lächelnd drehte er sich zu ihr um und abermals wusste sie nicht, wie sie reagieren sollte. 'Er würde wohl wieder mit Sakura trainieren müssen...' Diese Worte. Beinahe, als fände er es schade, dass er dann nicht mehr mit ihr... „Ziemlich schade, was?" Ihr Herz klopfte für Sekunden schneller. Er dachte genau wie sie! „Aber naja... Wenn du willst könn' wir uns ja zumindest ab und an mal 'ne Schüssel Ramen gönnen." Er grinste leicht und verschränkte wie des Öfteren beide Arme hinter dem Kopf. Auch ihre Miene hellte sich auf. Wenn er sich auch noch immer etwas sonderbar benahm, vielleicht lag das aber auch einfach nur an ihrer Umgebung, die ihn so wirken ließ, war sie dennoch beruhigt, dass er endlich etwas auftaute. Dieser verschwiegene Junge von vorhin...das war er einfach nicht. „Aber weißt du...", einmal mehr setzte er zum Sprechen an, „...ich fand die vergangenen Wochen echt toll, ich konnte dich endlich mal besser kennen lernen. Es war richtig lustig! Du hast dich echt verändert, obwohl ich anfangs noch dachte, dass das nicht der Fall wäre. Na gut, recht ruhig bist du noch immer, aber...", er ließ den Satz in der Luft hängen und was auch immer er weiterhin hatte sagen wollen, es interessierte sie eigentlich schon gar nicht mehr. Sie freute sich allein darüber, dass der Blonde die Zeit mit ihr scheinbar ebenso genossen hatte, wie sie die ihrige mit ihm. „I-Ich fand es a-auch schön...", brachte sie wenig später etwas kleinlaut hervor, wie immer mit geröteten Wangen, während ihr Blick erneut den Boden nach nichts absuchte. Mit einem mal klopfte ihr Herz schneller, als sie bemerkte, dass er wieder auf sie zu gelaufen kam, erst knapp vor ihr inne hielt. „Kann ich dich mal was fragen?" Seine Stimme so nah... Sofort brachte sie sie zum Erschaudern. Viel zu deutlich spürte sie seinen abwartenden Blick auf sich liegen, jedoch mangelte es ihr an dem nötigen Mut, der ihr erlaubte es ihm gleich zu tun. Den Kopf weiterhin gesenkt nickte sie daher nur leicht. „Du sagtest mal, dass du mich bewunderst, für meinen Kampfgeist nicht auf zu geben. Das war kurz bevor ich gegen Neji angetreten bin... Ich hab das nicht vergessen und finde es schmeichelhaft, dass du so denkst, aber... Was hältst du sonst von mir?" Ihre bis dato halb geschlossenen Augen wurden größer und größer und schlussendlich konnte sie nicht anders, als ihn geschockt anzusehen. War das sein Ernst? Fragte er das tatsächlich?! Seinem abwartenden Blick zufolge ja, aber... W-Was sollte sie ihm denn jetzt darauf antworten?! Kurz erinnerte sie sich an das, was sie sich noch vorhin vorgenommen hatte. 'Ich werde es ihm sagen...' Mittlerweile war ihre Entscheidung allerdings arg ins Wanken geraten. S-Sie konnte es ihm nicht beichten o-oder? Sicher würde genau das geschehen, was sie sich schon so lange immer wieder gedanklich ausgemalt hatte. Ihre Angst war einfach zu groß! Andererseits jedoch... War es nicht so, dass er ihr schon wieder entgegen kam, mit dem was er tat? Ja, vielleicht diesmal sogar bewusst? Unbeabsichtigt blieb sie an diesem Gedanken klammern. Er erschien ihr plausibel. Noch vor einer ganzen Weile wäre er auf ein solches Thema noch nicht einmal zu sprechen gekommen, selbst wenn sie mit allen Mitteln versucht hätte ihn darauf hin zu leiten und heute... Völlig von selbst hatte er es angeschnitten, wartete er vielleicht einzig und allein darauf, dass sie auch endlich einen Schritt auf ihn zu tat? Sie schluckte schwer, doch der riesige Klumpen in ihrer Kehle wollte ganz einfach nicht weichen. Verschüchtert sank ihr Blick wieder gen Boden und allmählich raubte ihr die aufgekommene Stille noch den Verstand, drohte sie zusammen mit seiner Nähe, die für sie nun immer unerträglicher wurde, zu erdrücken. Beide Hände gegen ihre Brust drückend kniff sie die Augen zusammen, versuchte aufs neue sich zu ermahnen, gut zu zureden, zu beruhigen. Doch einzig und allein Naruto schaffte es, wenn auch nur für kurz Zeit, ihre Aufmerksamkeit von jeglichen Selbstzweifeln abzulenken. Er hatte seinen Arm in ihre Richtung ausgestreckt, der sich nun neben ihrem Kopf gegen den Baum stemmte und war zugleich noch einen Schritt auf sie zu gegangen, sodass es nun wirklich nur noch Zentimeter waren, die sie voneinander trennten. Zusätzlich zu ihren Wangen, die sowieso schon vor Hitze glühten, brannte nun auch sein Atem wie Feuer auf ihrer Haut und sekündlich fiel ihr das Luft holen schwerer. Ihre Augen hingen inzwischen gebannt an seinem Oberkörper, sie wagte es nicht sie noch weiter nach oben wandern zu lassen, lauerten dort ja noch immer die zwei Ozeane des Uzumakis, dessen Fängen sie wohl nicht mehr würde entkommen können. „Magst du mich?" Sie war sich sicher, dass seine Stimme nicht mehr als ein Flüstern war, trotzdem erschien sie ihr so unheimlich laut, schon fast schmerzlich. Die genaue Bedeutung seiner Worte wurde ihr erst wenig später bewusst, doch auch mit ihr wusste sie nicht wie zu reagieren. Sie wollte endlich, dass es aufhörte. Diese unheimliche Anspannung wieder von ihr abklang, er ihr den Freiraum ließ, den sie brauchte, um ausreichend Atmen und klar denken zu können, doch er würde ihn ihr wohl nicht lassen. Eigentlich zurecht, nur so konnte er verhindern, dass sie das Falsche tat und auch weiterhin schwieg. Sie war schon so oft kurz davor gewesen es ihm zu sagen, wieso schaffte sie es dann heute nicht? Ein einziger Anlauf könnte genügen. Kiba würde gewiss nicht kommen, um ihr dazwischen zu funken, weshalb also zögerte sie? War es...vielleicht gerade deshalb? Eben weil sie wusste, dass es kein zurück mehr gab, wenn sie diese Worte einmal ausgesprochen hatte? Wollte sie es ihm überhaupt noch sagen? Wenn nicht, warum? Was veranlasste diese Unsicherheit? Zweifelte sie letztendlich gar an ihren Gefühlen für ihn? Wie von selbst schüttelte sie den Kopf. Das genügte ihr als Antwort, schien ihren Gegenüber jedoch sichtlich zu verwirren, hatte er ihr immerhin eine Frage gestellt. Bestimmt, aber dennoch mit leicht verschleiertem Blick sah sie zu ihm auf, in sein noch immer überraschtes Gesicht. Dieses Kopfschütteln von eben... Hatte es ihn wirklich so aus der Fassung gebracht? Dabei hatte sie gar nicht vor es wieder zurück zu nehmen, vielmehr... Ein letztes mal holte sie tief Luft. „Nein..., ich mag dich nicht...", langsam nahm ihr Gegenüber ernstere Züge an, sie selbst senkte ihr Stimme noch etwas und sprach dann weiter, „...ich liebe dich." Erst jetzt fiel ihr das fehlende Stottern in ihrer Stimme auf, doch eigentlich war es ganz gleich. Ob nun mit oder ohne Zittern, der Inhalt des Gesagten blieb gleich und für den Moment war sie einfach nur ungeheuer erleichtert es endlich von der Seele zu haben. Selbst, wenn diese abgefallene Last schnell durch eine neue ersetzt wurde. Naruto... Wie würde er-? Zu schnell, viel zu schnell... Noch ehe sie überhaupt einen klaren Gedanken fassen konnte, noch bevor sie es realisieren oder verstehen konnte spürte sie plötzlich seine Lippen auf den ihrigen. Allerdings machte dies die ganze Situation nur noch unwirklicher für sie. Sie begriff nicht recht, bekam nur ganz allmählich mit, was das, was er hier tat, zu bedeuten hatte und dass er sie küsste. Ja küsste! Und das noch freiwillig! Für einen Sekundenbruchteil war sie kurz davor in Panik zu verfallen, immerhin war es ihr erster Kuss, sie wusste doch überhaupt nicht, wie so etwas ging, doch eigentlich... Die kurze Angst verschwand so schnell wie sie gekommen war. Wen interessierte es schon, wie so etwas funktionierte? Sie tat es immerhin! Es ging wie von selbst und noch dazu fühlte es sich unheimlich gut an. Sie beschloss nicht länger darüber nachzudenken, gab sich fortan stattdessen einfach dem wohligen Gefühl hin, was sie mehr und mehr umschloss, die Augen zu schließen und zu genießen. Und auch, wenn es für sie noch so schön war, wenn sie sich noch so verzaubert fühlte, nichts konnte sie über das Gefühl hinweg bringen, dass etwas fehlte. Wenn sie nur wüsste- Urplötzlich ließ sie den Gedanken fallen, als sich der Junge endlich wieder von ihr löste. Wobei, was hieß endlich? Sie war sich sicher, dass ihr Kuss nur wenige Sekunden angedauert hatte und überhaupt. Wenn es nach ihr gänge, könnten sie ruhig die ganze Nacht so weiter machen. Die Augen für einen Moment noch geschlossen haltend, genoss sie die letzten Auswirkungen ihres „Lippenspiels", verfolgte beinahe schon verträumt mit wie dieser leichte Schauer von ihr abklang und ihr Gesicht schlussendlich ein zufriedenes Lächeln zeigte. Noch immer loderte dieses tiefe Rot auf ihren Wangen, doch sie störte sich nicht daran. Sie überlegte sich zwei mal, ob sie es sich getraute den Uzumaki direkt anzusehen, folgte dann aber einer plötzlichen Eingebung und lehnte sich an ihn. Nur vorsichtig schlang sie ihre Arme um seinen Körper und genoss im Anschluss die sie umgebende Stille. Stille... Unglaublich, dass der Blonde noch immer nichts zu sagen wusste. Doch, wenn es nach ihr ging, musste er- „Hinata-chan...", gespannt horchte sie auf, als er völlig unerwartet doch das Wort an sich riss. Noch immer sprach er ungewöhnlich ruhig, so besinnlich... Beinahe eine Spur zu nachdenklich für sein lebhaftes Gemüt. Mit ihrem Kopf an seinem Oberkörper konnte sie nur zu deutlich mitverfolgen, wie sich sein Brustkorb ein letztes mal rührte, er also einen tiefen Atemzug nahm, um endlich zum Sprechen anzusetzen. „I-Ich...", es verwirrte sie, dass seine Stimme zitterte, „...I-Ich liebe dich aber nicht..." ***************************** Ach ja~ Was soll ich sagen? Ende des Chaps XD Nee, heute fällt mir mal nix Schlaues ein, schreibt mir einfach 'n paar ausführliche Kommis, dann verstehen wir uns XD Na denn, bis zum nächsten Kappi!^^ LG, dat Reye Kapitel 10: ebnet... -------------------- Joa da habt ihr mal wieder etwas Nachschub, aber ich sag's gleich es ist nicht viel, das Chap is diesmal eher kurz geraten >.> Ich hatte eigentlich noch bisschen was anfügen wollen, aber 1. nimmt mich zur Zeit die Schule ziemlich in Beschlag, weshalb sich das dann wieder über noch eine Woche hätte rausziehen können und zum anderen dachte ich mir, dass es mal lieb ist nen Schluss zu machen, der euch nicht die Nerven raubt ;) Achja, bin ich heute wieder zu gütig! XDD Nya, genug geschwafelt. Auch wenn ich persönlich dieses Kapitel eher schlecht als recht finde, vielleicht habt zumindest ihr eure Freude dran.^^ Ich bemühe mich, dass das nächste besser wird, kann jedoch nix versprechen, da's bei mir momentan echt mit der Story hapert >.>° (von daher, wenn ihr Vorschläge habt, dann raus damit!!! >.<) ********************************* „Ich liebe dich aber nicht..." Nein... „...liebe dich aber nicht..." Das durfte nicht sein, wieso-? „..liebe dich nicht..." Sie war geschockt und unfähig sich zu bewegen. Die Augen so weit es ging aufgerissen, lehnte sie noch immer an ihm und hoffte innig, dass das, was sie eben von ihm gehört hatte, nur Einbildung war. D-Das musste es einfach sein, i-immerhin... E-Er konnte jetzt nicht einfach s-so etwas sagen! E-Er hatte sie doch geküsst! Unbewusst und ohne, dass sie etwas dagegen tun konnte, stiegen ihr die Tränen in die Augen. Ihr Mund war einen Spalt breit geöffnet, ununterbrochen zitterten ihre Lippen, doch keinerlei Ton entwich. Dabei wollte sie doch wissen... S-Sie musste ihn doch fragen..., d-damit er ihr bestätigen konnte, d-dass er nur einen Scherz gemacht hatte! Beide seiner Hände legten sich nun auf ihre Schultern und sofort zuckte sie ob seiner Berührung zusammen. Wie von selbst wanderten ihre ausdruckslosen Augen hinauf, um sie nun endlich mit den seinigen zu konfrontieren. Gebannt hingen ihrer beider Blicke aneinander und ab da wusste sie, dass es wohl keinerlei Sinn hatte die Wahrheit zu verdrängen. Er würde es nicht sagen... Die erlösenden Worte - von wegen Missverständnis - sie würden nicht folgen. Seine Augen sprachen ihre ganz eigene Geschichte. Er log sie nicht an. Er empfand nichts, wenn er sich ihrer besah. Jedenfalls nicht das selbe, wie sie für ihn. Noch immer war ihr Blick leer. Selbst, als sich der seinige in einen eher mitfühlenden, entschuldigenden verwandelte und er sich zaghaft auf die Unterlippe biss. Selbst, als er dieser ihn quälenden Wut auf sich selbst Freiraum bot, indem er leichten Nachdruck auf ihre Schultern ausübte. Selbst, als er seine Lippen öffnete, um ein paar letzte Worte an sie zu richten. Sie blieb kühl, regte sich nicht, starrte ihn einfach nur an. Es war ihr unbegreiflich. Noch bis eben hatte alles so perfekt ausgesehen, alles war in Ordnung gewesen. Nichts hatte erahnen lassen, dass es einmal so enden würde. Niemand hatte es wissen können, keiner... Keiner? Nein..., das stimmte nicht. Ganz gleich, ob nun begründeter oder unbegründeter Natur, einer hatte es immer gewusst... Nun bekam sie die Strafe dafür, dass sie seinen Worten keinen Glauben hatte schenken wollen. „Tut mir leid..." Mittlerweile waren ihre Lider ein Stück nach unten gesunken, ebenso ihr Kopf, weshalb sie erneut nur den Oberkörper des Blonden vor sich sah, doch eigentlich war es eh egal. So schenkte sie auch seinen Worten keinerlei Gehör, konnte ja auch eine Entschuldigung nichts an dem Elend ändern, was sie jetzt durchlebte. Er sollte einfach nur verschwinden, sie in Ruhe lassen! Sicher hatte sie sich die ganze Zeit schon etwas vorgemacht, als sie geglaubt hatte die Nähe des Uzumakis hätte etwas Wohliges. Das hatte sie nicht, nicht im geringsten! Sie war einzig und allein eine Qual und versah sie mit einer ungeheuren Last, der sie nicht länger würde standhalten können. Doch auch, nachdem er ihrem stillen Wunsch nun endlich ganz von selbst nachgekommen war, es änderte sich nichts. Vielmehr fühlte sie sich noch ermatteter, noch zerstörter und die Risse in ihrem Herzen wurden tiefer, je weiter er sich von ihr entfernte. Doch dem musste sie wohl widerstehen. Innerlich schrie sie noch immer seinen Namen, würde es ihrem Körper allerdings nicht erlauben ihn auch nach außen hin preis zu geben. Sie hatte verloren. Das schon von vornherein zu Erwartende war endlich eingetroffen. Das Spiel, das von Beginn an keinerlei Chancen auf Sieg für sie gehabt hatte, war vorbei. Nun musste sie lernen, mit dieser Niederlage zurecht zu kommen. Es wäre nur eine Schande um Verlängerung zu flehen, indem sie versuchte ihn jetzt zurückzuhalten. Ein neuer sinnloser Kampf, den sie ohne Umweg verlieren würde und für den sie sowieso schon längst keinerlei Reserven mehr besaß. Es ging nicht mehr... Sich an ihren eigenen Gedanken orientierend ließ sie nun den Tränen, die sich schon seit geraumer Zeit in ihren Augen stauten, freien Lauf und sie als ruhige Bäche beide Wangen hinunterlaufen. Keinerlei Schluchzen, das ihre Lippen verließ, keine Schnappatmung, nichts. Einfach nur ein stilles Weinen, aber warum auch nicht? Sie war es leid... Schon viel zu oft hatte sie sich wegen Gedanken an Naruto schlecht gefühlt. Sie sollte froh sein, dass dies wohl nach dieser letzten schwierigen Hürde endlich sein Ende gefunden hatte. Die Arme um ihren eigenen Körper schlingend, ließ sie sich nun an der rauen Rinde des Baumes hinter sich entlang nach unten ins kühle Gras gleiten. Sie fröstelte, fraglich nur, ob dies mit der Nachtluft oder der aufgekommenen Kälte in ihrem Inneren zu tun hatte. Ganz gleich..., auch daran würde sie sich gewöhnen. Den Blick weiterhin ins Leere gerichtet, wusste sie nach wie vor nicht, was zu tun. Sie wollte weg von hier. Weg, von diesem verfluchten Ort, an dem sie alles nur noch mehr an den Uzumaki erinnerte und ihre Schmerzen somit verstärkte. Weg, weg und doch, schien ihr Körper einfach zu träge. Aber was hätte sie auch davon? Wollte sie sich tatsächlich die Illusion machen die Pein lindere sich, wenn sie von hier verschwände? Am Ende würde sie nur wieder enttäuscht, also konnte sie auch gleich bleiben. Bleiben... Das tat sie dann auch, den getrübten Blick weiterhin ins nichts gerichtet und überließ sich ganz sich selbst. Die nächtliche Kälte machte ihr schon bald nichts mehr aus, hielt sie selbst nicht davon ab in einen durch die Erschöpfung herausgeforderten, unruhigen Schlaf zu fallen, der erst am nächsten Tag wieder sein Ende fand. Die Augen scheu, ob der grellen Morgensonne, zusammenkneifend stöhnte sie leise auf und wälzte sich auf die andere Seite ihres Bettes, zog sich die Decke weit möglichst über den Kopf, um so gut es ging von diesem verfluchten Licht verschont zu bleiben und so einmal mehr in ihre Traumwelt flüchten zu können. Doch schon schnell, viel zu schnell holte sie die Realität wieder ein. Die Bilder, von dem wohl schrecklichsten Abend überhaupt. Der Kuss und die darauf folgende Abfuhr des Blonden... Alles war wieder da. Urplötzlich fuhr sie auf, riss sich das Laken vom Körper und sah sich mit weit aufgerissenen Augen im Zimmer um. Sie war...zu Hause? Aber wie-? Fragend blickte sie an sich herab. Zumindest ihre Klamotten vom Vorabend trug sie noch, ein Indiz dafür, dass sie sich das alles wohl nicht nur eingebildet hatte. Dennoch...sie war sich sicher auf dem Trainingsplatz geblieben zu sein. Wie um alles Welt kam sie dann plötzlich hier her? Es war ihr unbegreiflich und doch hielt sie es für das einzig richtige einfach mal bei ihrer Familie nach zu fragen. Allerdings brachte ihr auch dies keinerlei Aufklärung. Keiner wollte etwas gesehen oder gehört haben, ihr Vater meinte lediglich er hätte sie gestern schlafend vor ihrer Haustür an der Wand gelehnt vorgefunden. Noch immer war sie fassungslos und zutiefst verwirrt, kam in ihr ja immer mehr die Vermutung oder vielleicht sogar der Wunsch auf diese ganze Sache mit dem Uzumaki könne nur ein Traum gewesen sein. Ja, vielleicht hatte er sie ja nie von daheim abgeholt und sie war schon vor dem angeblichen Treffen mit ihm vor der Tür eingeschlafen? Immerhin, war dies auch genau der Ort, an dem sie gestern stundenlang nach dem Training vor sich hin geträumt hatte. Immer wieder schüttelte sie ungläubig den Kopf, ließ noch einmal alles in ihm revue passieren. Irgendetwas passte nicht. Selbst, wenn sie sich das nur eingebildet hatte, sollte sie dann jetzt daraus irgendwelche Schlüsse für sich ziehen? War es vielleicht sogar ein Omen dafür, dass sie dem Blonden niemals gestehen sollte, was sie tatsächlich für ihn empfand? Sie musste der Sache nachgehen. Fest entschlossen ging sie wenig später aus dem Haus und steuerte einmal mehr den Platz an, welchen sie und der Fuchsjunge täglich fürs Training nutzten. Doch bereits dieses Unterfangen warf tausende neuer Fragen auf, war er ja nicht hier. Doch, warum nicht? Es stimmte, für gewöhnlich war sie immer die erste am Platz, doch im Vergleich zu sonst war sie heute ungewohnt spät dran. Der Uzumaki müsste also eigentlich schon anwesend sein. Vorsichtshalber benutzte sie sogar ihre Byakugan, um sich auch vollkommen sicher sein zu können, dass er nicht doch hinter dem nächsten Busch lauerte, doch nichts. Kurz sah sie betreten zu Boden. Wieso tat sie das hier überhaupt? Was erhoffte sie sich davon? Immerhin, was, wenn es tatsächlich kein Traum gewesen war und er das wahrhaftig gemacht hatte? Was würde er dann von ihr denken, wenn sie plötzlich wieder bei ihm auftauchte? Entschlossen schüttelte sie wenig später den Kopf, um diesen Gedanken fix abzuwerfen. Falls es der Wahrheit entsprach, konnte es ihr egal sein, was er von ihr dachte. Zugegeben, es fiel ihr schwer so zu denken, doch...es war wohl das beste. Dennoch, ihre Entscheidung darüber, was sie ihn fragen würde, war wohl gefallen. Sie brauchte einen Grund. Einen Grund dafür, weshalb er das zu ihr gesagt hatte. Ob es tatsächlich stimmte und wenn ja, was hatte es dann mit diesem Kuss auf sich? Sie war sich im Augenblick gewiss nicht so recht im Klaren über ihre Planung, immerhin war sie, auch nach dieser Abfuhr, noch immer die Alte und würde wohl kaum ganz locker nach dem „Wieso" und „Warum" fragen können. Nicht Naruto... Denn auch, wenn diese Erinnerungen wahrhaftig realer Natur wären und sie sich zutiefst verletzte fühlte,...sie liebte ihn nach wie vor. Schlagartig fuhr sie zusammen, als ihr auf einmal jemand seinen Arm von hinten mit einem „Na~a?" um die Schulter legte und brachte automatisch etwas Abstand zwischen sich und ihren „Angreifer", der sich wenig später als ein überraschter Inuzuka entpuppte. „K-Kiba-kun? W-W-Was machst du denn hier?" „Ich? A~ch, wollte mal sehen, was du so treibst. Scheinst ja in letzter Zeit darauf bedacht zu sein dich von deinen Freunden fern zu halten." Er grinste gespielt, dennoch war sie sich sicher, dass ihn seine Worte innerlich genau so trübe stimmten wie sie, wenn sie sie hörte. Getroffen sank ihr Blick gen Boden, einmal mehr schuldbewusst und nur aus den Augenwinkeln bemerkte sie, wie ihr Gegenüber wild mit den Händen zu fuchteln begann. „Das sollte kein Vorwurf sein!" warf er sofort hektisch ein, ehe Gelassenheit erneut von ihm Besitz ergriff. „Dachte nur es wäre nicht verkehrt mal hier auf zu kreuzen. Ihr zwei scheint ja echt Spaß an eurem Training zu haben..." Beiläufig sah er sich um, ehe sich nach und nach leichte Skepsis in seinen Blick mischte. „Apropos zwei... Wo ist der Kerl?" Fragend lagen seine Augen nun wieder auf ihr, die noch immer darauf bedacht war ihn nicht anzuschauen, stattdessen ein letztes mal hoffnungsvoll den Platz um sie herum nach dem Blonden abscannte. Ein einfaches Schulterzucken. „Ich weiß nicht... Er ist heute nicht gekommen, dabei..." Abwartend hob der andere eine Braue in die Luft. „Dabei?" Sie schluckte leicht, wusste nicht recht, wie sie das sagen sollte, klang die ganze Geschichte ja irgendwie komplett bescheuert, denn, hallo? Jeder normale Mensch würde doch zwischen Traum und Wirklichkeit unterscheiden können! Nachher zweifelte selbst Kiba noch an ihrem Verstand... Kurz verharrte sie stillschweigend, dachte über eben diese Aussage nach und beschloss dann für sich, dass sie falsch war. Sie kannte ihn nun gut genug. Er würde sich nie so eine Meinung von ihr bilden. Etwas lauter, den Kopf jedoch weiterhin gesenkt, begann sie schließlich zu erklären, darauf bedacht sämtliche peinliche (und wohl auch überflüssige) Details aus zu lassen. „Dabei hatte ich eigentlich vor gehabt mit ihm zu sprechen, d-denn weißt du ich-" „Mit ihm sprechen?" Noch bevor sie enden konnte, hatte er sie unterbrochen und war wohl auch jetzt noch nicht damit fertig. Etwas nervös verfolgte sie, wie sich seine Nase kurz regte, ehe er erneut das Wort an sich riss: „Dann ist wohl jetzt der richtige Zeitpunkt dafür - er kommt." „W-W-Was?!" Anhand des erstaunten Gesichtsausdrucks ihres Gegenübers konnte sie genau ablesen, dass nicht nur ihr selbst ihre Stimme so extrem quietschig und hysterisch vorgekommen war, doch egal... Es passte zu ihrem darauf folgenden Tun, zögerte sie ja keine Sekunden den Inuzuka am Arm zu packen und mit sich ins nächste Gebüsch zu ziehen, innerlich darauf hoffend, dass Akamaru es ihnen gleich machen würde. Ihr Wunsch wurde erhört. Panisch, wenn man es denn so wollte, starrte sie durch das Dickicht hindurch auf den bis jetzt noch leer gefegten Platz. Wenn es tatsächlich stimmte, was Kiba sagte, wenn Naruto wirklich kam, was sollte sie dann nur tun?! Ein Teil von ihr konnte nicht fassen, dass sie sich diese Frage schon wieder stellte und ein ganz anderer machte sie nun erneut auf eine der eben genannten Personen aufmerksam. /Kiba.../ Sie zuckte allein bei dem Gedanken an den Jungen zusammen und als sie dann auch noch einen Blick auf jenen Verdutzten neben sich warf, drängte sich sofort eine leichte Röte auf ihre Wangen. Wenn er jetzt nichts seltsames von ihr dachte, wusste sie auch nicht... „I-Ich, ähm... T-Tut mir leid, i-ich wollte dich nicht...", ihre Worte verloren sich, sorgten dafür, dass das Fragezeichen auf seinem Gesicht an Größe gewann, doch glücklicherweise nicht für all zu lang. „Ooookay, kein Problem, aber was sollte d-?" Wie von selbst schnitt sie ihm das Wort ab, indem sie ihm ihre Hand auf den Mund drückte und auch das weiße Fellbüschel zu ihrer Rechten zum Schweigen aufforderte. Sofort, machte sie sich noch kleiner, als sie es in ihrer Hocke eh schon war, als sie den Uzumaki sich dem Platz nähern sah. Sie war kurz davor sich erneut diese eine Frage zu stellen, da erlangte plötzlich etwas ganz anderes ihre Aufmerksamkeit. /Sakura-san?/ Sie schluckte, hatte sie ja nicht bedacht, dass die Kunoichi heute ebenfalls würde hier sein können, doch eigentlich hatte sie ja sowieso mit nichts gerechnet. Immerhin, auch Kiba und Akamaru waren nicht eingeplant gewesen. Einmal mehr zuckte sie zusammen und blickte schockiert ihren Arm entlang auf den Jungen neben sich, dem sie nunmehr die Luftzufuhr abzuschneiden schien. Jedenfalls konnte sie sich seine unnatürliche Röte nicht anders erklären. Die eigene Gesichtsfarbe der seinigen angleichend ließ sie schlagartig wieder von ihm ab und starrte vorerst peinlich berührt auf ihre Hände. Sie hatte gar nicht gemerkt, dass eine eben dieser bis gerade noch auf seinem Mund gelagert hatte. Nur schüchtern wagte sie zu ihrem Nachbarn zu linsen, der jedoch ganz mit sich selbst beschäftigt schien und noch immer hochrot irgendwo ins Nichts starrte. Vorsichtig huschten ihre Augen zurück zu dem eigentlichen Hauptgeschehen und inzwischen waren der Blonde und Sakura an der Stelle angekommen, wo bis eben noch sie beide gestanden hatten. Und nun? Innerlich seufzte sie schwer. Vielleicht sollte sie einfach zusehen so schnell es ging mit Kiba hier zu verschwinden. Dieser schien mittlerweile seine Fassung zurückerlangt zu haben, zupfte er ja leicht an ihrem Ärmel und war ein Stück näher an sie herangerückt. Darauf bedacht ihr Versteck nicht preis zu geben hielt er sich eine Hand neben den Mund, während er im Flüsterton zu ihr sprach: „Es ist ganz egal, was du in den letzten Minuten Schräges angestellt hast, nur... Erklär mir bitte endlich warum!" Sich auf die Unterlippe beißend starrte sie ihn einen Moment lang unentschlossen an und blickte dann zu Boden. Es lag weniger an ihrer Angst von den beiden anderen entdeckt zu werden, dass sie nicht vorhatte ihm zu antworten, vielmehr... Eigentlich wusste sie es selbst nicht wirklich. Es war eben einfach total peinlich, noch dazu- „"Hn, ich hoffe du bist nach dem Training mit Hinata noch energiegeladen genug, um mit mir fertig zu werden! Aber wie ich dich kenne..." Ihre Gedankengänge wurden jäh unterbrochen, als sie die Stimme Sakura's vernahm und sofort schnellte ihr Blick zurück auf den Platz. Auch Kiba's glitt nach einigen Minuten hinüber, wenn er auch noch immer mehr an ihr, als den anderen zweien interessiert schien. Sein Verhalten entging ihr nicht, deutete ihr aber nur, dass sie es wohl vergessen konnte seiner Frage aufgrund dieser Umstände zu entgehen. Wenn er auch jetzt keinerlei Antwort bekam, später würde er stur auf eine beharren. „Hn, hast du mich jemals ohne Energiereserven gesehen?" Diesmal war es Naruto, der sprach. „Nicht, dass ich mich erinnern könnte. Wäre auch zu schön gewesen. Aber dann hätte ich Hinata ab sofort wohl auch öfter auf dich hetzen müssen, wenn du mir wieder mal zu anstrengend bist." Neckisch streckte sie ihm ihre Zunge entgegen und grinste im Anschluss leicht, der Blonde jedoch sah fortan nur nachdenklich gen Boden. „Ich glaube kaum, dass du sie dazu überreden könntest... Sie hasst mich inzwischen vermutlich..." Sie alle, nicht nur Sakura, blickten Naruto von da ab verwirrt an, während sich in ihr selbst eine erste vage Vermutung anbahnte. War es am Ende tatsächlich nicht nur Einbildung gewesen und er...? Erneut biss sie sich auf die Unterlippe, diesmal aus Nervosität und krallte passend dazu beide Hände in ihre Kleidung. Nur zu deutlich spürte sie den Seitenblick des Inuzuka's auf sich kleben, nahm sich jedoch fest vor ihn zu ignorieren und starrte hingegen weiterhin auf das Bild ein paar Meter vor sich. Würde er weiter reden? Was, wenn ja? Wollte sie das wirklich hören? Brauchte sie diese Bestätigung denn so unbedingt? Sie hatte keine Zeit mehr sich zu entscheiden, denn endlich kam das Gespräch wieder in Gang. „Was meinst du damit? Warum sollte sie dich hassen? Mal ehrlich, von allen Personen, die es gibt, bin ich mir sicher, dass sie die letzte ist, die das könnte..." Abwartend verschränkte das Mädchen beide Arme vor der Brust, den Blick weiterhin voller Skepsis, beschäftigte der andere sich ja noch immer lieber mit dem Dreck zu seinen Füßen anstatt mit ihr. „Heh, na wenn du meinst... Aber ich bin mir ziemlich sicher es trotzdem hinbekommen zu haben." „Mach dir keinen Kopf! Was auch immer du verbrochen hast, SIE verzeiht es bestimmt." Sofort nach diesem Satz vernahm sie ein leises, aber dennoch verächtliches Schnauben neben sich von Seiten Kiba's, was sie, wenn auch nur für wenige Sekunden, dazu veranlasste zu ihm zu sehen. Wie des Öfteren schien er leicht verärgert, allerdings konnte sie sich beim besten Willen nicht erklären, wieso. Doch ihr blieb auch keine Zeit, um nach einer Antwort zu suchen, sprach die junge Kunoichi ja sofort weiter. „Und dennoch... Was verdammt hast du schon wieder angestellt?!" Sie war nun bedrohlich einen Schritt auf ihn zu gelaufen, allerdings blieb Naruto davon unbeeindruckt, wenn er sie inzwischen auch wieder eines Blickes würdigte. Etwas in ihr verkrampfte sich. Er würde ihr doch nicht wirklich erzählen wollen, was vorgefallen war oder? Selbst, wenn sie auch jetzt noch tief in ihrem Inneren nach Bestätigung lechzte, so war sie sich fast sicher sie schon längst gefunden zu haben und überzeugt, dass dieses Thema nichts war, was hier und unter dieser Gesellschaft breitgetreten werden musste! Er müsste es sich doch denken können, so etwas erzählte man nicht weiter, das- „Ich hab' sie geküsst." Von einer Sekunde auf die nächste setzte ihr Herz aus, nur um dann in unregelmäßigem Rhythmus weiter zu schlagen, während der Junge neben ihr sich die Hand vor den Mund schlagen musste, um nicht irgendeinen Laut entfleuchen zu lassen. Sie wagte es nicht ihn an zu sehen, war sie ja eh viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt und hing mit ihrem Blick noch immer ungläubig, sowie zum Teil schockiert an dem Blonden fest. Sie konnte es nicht fassen... Dort, wo sowieso schon beinahe keinerlei Hoffen mehr möglich gewesen war, verharrte nun gänzlich Leere. Es war kein Traum gewesen. Nichts von alldem. Er hatte sie abserviert und das auf eine Art, die ihr nach wie vor einfach nicht in den Sinn wollte und sie zutiefst verletzte. Zu deutlich verspürte sie bereits wieder das Bedürfnis zu weinen, wollte sich aber unbedingt im Griff halten dies zu verhindern. Sie wollte das nicht mehr! Hatte sie sich nicht einen Tag vorher noch geschworen - gewünscht, dass ihre Tränen von gestern die letzten im Bezug auf den Uzumaki gewesen sein sollten? Noch dazu konnte sie damit doch sowieso nichts an der Situation ändern. Es stellte sie nur als noch schwächer dar, als sie es - vor allem seit dem gestrigen Tag - eh schon war. Nur unbewusst nahm sie die darauf folgende Reaktion der Rosahaarigen wahr, wie sich ihre vor Schreck geweiteten Augen wieder auf Normalgröße zurückbildeten und diese wenig später von einem leichten Lächeln unterstrichen wurden. Sie wollte gar nicht wissen, was sie im Inbegriff war zu denken... „Weißt du...mal unter uns. Ich hab' da so 'ne Ahnung, dass ihr das wohl eher gefallen hat, als dass sie dich dafür hassen könnte." Treffend zu ihren Worten zwinkerte sie ihm kurz zu, der Uzumaki hingegen schloss mit leisem Schnauben die Augen. „Du meinst, weil sie in mich verliebt ist?" Während von ihr selber weiterhin jegliche Reaktionen ausblieben, war ihre Umgebung belebter denn je. Erneut schien der Junge neben ihr mit sich selbst zu ringen, spannte sich immer mehr an und begann damit sie fortan unaufhörlich mit prüfenden Blicken zu löchern, auf die sie jedoch nicht weiter einging. Sakura indessen wirkte vielmehr erstaunt und auch die Begründung dafür sollte nicht lange auf sich warten lassen: „Das heißt...du weißt das? I-Ich meine, so ziemlich jeder wusste das wahrscheinlich nur du warst immer derjenige, der-" „Sie hat's mir gesagt." Erneutes Verblüffen von allen Umstehenden, allerdings war diesmal alles, was sie neben sich vernahm ein gezischtes „Hast du?". Sie fühlte Kiba's abwartenden Blick auf sich liegen, doch nach wie vor hatte sie nicht vor dem Aufmerksamkeit zu schenken. Sie konnte nicht... Es störte sie nicht, dass er das alles an Sakura weiter gab, denn im Gegensatz zu ihr tat er das vermutlich einzig richtige. Mit jemandem darüber sprechen. Wenn es wahrscheinlich auch sie selbst war, mit der er das tun sollte, so wollte und konnte sie ihm das dennoch nicht als schlecht anrechnen. „S-Sie hat's dir echt gesagt? Ins Gesicht?" Die Verwunderung auf Sakura's Gesicht war unverändert. „Na klar ins Gesicht und es schien ihr ziemlich schwer gefallen zu sein... Sie war halt schüchtern, wie immer eben... Ach und ich Idiot hab' sie geküsst!" Verwundert zog das Mädchen ihm gegenüber eine Augenbraue nach oben. „Ja und? Das ist doch gut...oder nicht?" „Nicht, wenn ich ihr anschließend an den Kopf werfe, dass ich nichts von ihr will!" Erneut biss sie sich krampfhaft auf die Unterlippe, war ihr ja einmal mehr die bittere Wahrheit ohne Gnade vor Augen gehalten worden. Sie wusste es ja nun. Er hatte es ihr schon einmal gesagt, doch musste er das unbedingt im Beisein ihrer wiederholen? Den getrübten Blick mittlerweile auf ihre Hände gerichtet, die noch immer fest mit dem Stoff ihrer Jacke „kämpften", war alles, was sie diesmal neben sich vernahm, nur eine kurze Regung. Eine Hand, die zögernd in Richtung ihrer ausgestreckt worden war, sich jedoch schon Sekunden später wieder zurückgezogen hatte. Dennoch, trotz dessen, dass sie es wahrgenommen hatte, sich daran aufhalten tat sie nicht. Zu sehr schweifte ihr Geist noch immer rund um den Uzumaki. „WAS hast du gemacht?!! Das kann nicht dein Ernst sein!! W-Wenn du schon nicht an ihr interessiert bist, d-dann sag ihr das gefälligst vorher!" Die rosahaarige Kunoichi schien sichtlich perplex, war aber dennoch unübersehbar außer sich und verhaspelte sich stets aufs neue. Sie bemerkte nicht, wie genau der Blonde auf Sakura's Aussage reagierte, blickte erst wieder in seine Richtung, als er endlich seine Stimme erhob, um dem Mädchen ihm gegenüber eine Antwort zu geben und somit auch eine ihrer eigenen lang gestellten Fragen endlich aus der Welt zu schaffen. „Ich... Ich wusste nicht...", begann er, den Kopf gesenkt, brach allerdings sofort wieder ab und probierte es von Neuem. „Ino sie... Sie hat mich erst so richtig auf Hinata aufmerksam gemacht, wollte wissen, ob ich sie mag und naja... Ich wusste es selbst nicht. Auch gestern Abend - ich hatte keine Ahnung! Sie zu küssen schien für mich die einzige Variante es herauszufinden..." Das...war alles? Einen Moment lang hielt sie die Luft an, starrte noch immer ungläubig auf den blonden Jungen fernab von sich, hoffte er würde noch ein paar tröstliche Worte hinzufügen, die ihr einen Teil ihrer „Traumwelt" von ihm und ihr zurückbrachten, doch wie so üblich blieb ihr die Erfüllung eines Wunsches verwehrt. Das war's. Es gab nichts, was sie noch weiter hören wollte. Nichts, was sie hier noch hielt. Alles, was sie jetzt gebrauchen konnte, war einzig und allein etwas Zeit für sich. Ohne ein Wort sprang sie auf, Sekunden später auch der Inuzuka neben ihr und sie war sich sicher, dass sie ihrem Vorhaben wegen ihm nicht würde nachkommen können. Sie kannte ihn gut genug. Er würde ihr folgen, doch sie wollte das nicht. Ihn keines Blickes würdigend stürmte sie an ihm vorbei, allerdings nicht, ohne ihm vorher nicht noch einen kräftigen Stoß in die Seite zu versetzen, der ihn vorerst zu Fall brachte und wohl auch für einige Zeit, die ausreichen würde, um genug an Vorsprung zu gewinnen, am Boden festhielt. Sie drehte sich nicht noch einmal um, sah stur geradeaus, doch auch damit konnte sie ihr Sichtfeld nicht wirklich vergrößern. Einmal mehr war ein Teil des Wassers in ihren Augen übergeschwappt, raubte ihren klaren Blick und bahnte sich still beide Wangen entlang seinen Weg nach unten. Stur beharrte sie auf dem Glauben es wäre der Zugwind, der dies veranlasste und verdrängte den Teil in sich, der es besser wusste. * Auf dieses Gespräch hätte er wirklich gut und gern verzichten können, war er ja nun nur noch schlechter auf den Uzumaki zu sprechen, als es bereits vorher schon der Fall gewesen war. Doch nicht nur er, auch Sakura spuckte einige Töne, die ihm gar nicht gefielen. Dieser Satz... „SIE verzeiht es bestimmt..." Hn, sie sahen die Gutmütigkeit der Hyuuga ja alle als so verdammt selbstverständlich an, glaubten wohl sie könnten alles mit ihr machen, doch da irrten sie sich! Er wollte nicht wissen, wie es in einem Menschen aussah, der ständig, aber auch STÄNDIG zurücksteckte, wusste nur, dass er selbst so nicht würde leben können. Er konnte sich nicht helfen, musste immer wieder zu ihr herüber starren und beinahe schien der eigentliche Aufmerksamkeitserreger, Naruto, Nebensache. Allerdings konnte auch das nicht verhindern, dass er dennoch jedes Wort von dem, was dieser sagte, mitbekam. Besser das Gegenteil wäre der Fall gewesen, aber es war wohl nicht zu ändern, denn er hatte gewiss nicht vor es einfach so wieder zu vergessen. Dieser Typ... Nicht nur, dass ihn allein die Tatsache, er solle Hinata geküsst haben, zum Beben brachte, dann ließ er sie auch noch so eiskalt abblitzen! Er hatte es ja immer gewusst, der Hyuuga seine Meinung zur Genüge geäußert, letztendlich jedoch, war dieses Ende trotz allem unvermeidbar gewesen. Aber auch, wenn dies ziemlich dämlich klingen musste: Vielleicht war es ja besser so. Es wäre nicht gut, hätte sie auf ihn gehört, war es damals ja auch zum Großteil die Eifersucht gewesen, die ihn das hatte sagen lassen, wenn auch ebenso viel Sorge. Es war nicht gut blind vor Wut irgendwelche Ratschläge zu geben und genau das hatte wohl auch die Hyuuga gespürt. Selbst wenn wahrscheinlich nur unbewusst. Die Situation war echt verdammt beschissen! Wie sie da so neben ihm saß... Es war deutlich zu sehen, wie dreckig es ihr ging und doch war er wohl der letzte, der das würde ändern können. Immer mehr zog sie sich von der Realität zurück, senkte ihren Blick stetig öfter verletzt gen Boden, weg von dem Uzumaki und seiner Begleitung. Es war ihm unmöglich sich in ihre Situation hinein zu versetzen und doch glaubte er auf eine gewisse Weise zu verstehen, wie sie sich fühlte. Unbemerkt hatte sich sein Körper dazu entschlossen nach ihrer Hand zu greifen, sofort als er jedoch wieder seiner Herr wurde, zog er sie zurück. Selbst, wenn er es nur gut meinte. Selbst, wenn er sie nur all zu gern trösten würde... Er wusste nicht wie, ohne seine eigenen Gefühle mit einzubeziehen. Die nächsten Worte des Blondschopfes brachten das Fass schließlich zum Überlaufen, jedoch musste er schnell feststellen, dass er auch diesmal eigene Empfindungen zurückstecken musste, war das Mädchen zu seiner Rechten ja mit einem mal reflexartig aufgesprungen. Dann war es wohl jetzt so weit. Verständlich, dass sie darauf verzichten konnte sich das noch länger mit anzuhören. Wie bereits erwartet, spurtete sie schon im nächsten Moment los, vorbei an ihm, doch auch damit hatte er bereits gerechnet. Einzig und allein ihr plötzlicher Angriff kam für ihn überraschend und zerstörte sein Vorhaben ihr zu folgen. Er spürte deutlich, wie das Geäst sein Gesicht peitschte, als er durch den Strauch hindurch, hinter dem sie beide bis eben gelauert hatten, unsanft auf dem harten Boden am Rande des Trainigsplatzes zu Fall kam und war sich sicher somit ein für alle mal in der Scheiße zu stecken. Wenn auch nicht der blonde Vollpfosten, Sakura war sein plötzlicher „Stunt" aus dem Gebüsch sicher nicht entgangen. Dennoch..., Naruto der Bastard hielt sich besser von ihm fern, sonst konnte er für nichts garantieren! Mann, der Kerl hatte sie echt nur wegen so 'ner hirnverbrannten Idee geküsst! Vor ih- Eiligst schüttelte er den Kopf. Solche Gedanken verbannte er besser gaaanz schnell... Sofort mit der kleinsten Regung seines Körpers zuckte er zusammen und ließ seine Hand automatisch zu der getroffenen Stelle wandern. Er war gewiss kein Weichei, doch waren die Auswirkungen des Juuken Hinata's Clans immer wieder die selben verheerenden. Tse, wenn sie wirklich nicht wollte, dass er ihr nachlief, hätte sie ihm das aber auch einfach nur sagen können! Im Inneren jedoch wusste er, dass ihn das keinesfalls aufgehalten hätte. „Kiba?! Was machst du denn hier?" Es war so weit. Die gesammelte Meute, sogar Akamaru, hatten sich um den am Boden Liegenden eingefunden und starrte nun fragend von oben auf ihn herab. Vorerst war alles, was er verlauten ließ, ein verärgertes Zähneknirschen. Dieses allerdings, wich schnell einem leisen Zischen, als er beim Versuch sich aufzusetzen ein erneutes Ziepen in der Seite verspürte. Sofort hatte er ob dieses Lautes die junge Kunoichi neben sich am Boden hockend, einen nunmehr skeptischen Blick aufgesetzt. „Bist du etwa verletzt?" Gerade wollte sie sich der Stelle prüfend mit ihren Händen nähern, schlug er beide mit einer abwehrenden Bewegung zur Seite, im Anschluss darauf bedacht beim Bestreben nun ganz aufzustehen nicht wieder unnötige Aufmerksamkeit zu erregen. „Es ist nichts...", gab er beiläufig noch ein leicht angesäuertes Murmeln von sich, warf dem Jungen ihm gegenüber einen letzten todbringenden Blick zu, der darauf nicht wirklich zu reagieren wusste und widmete sich dann ganz seinem Vierbeiner. Es wurde Zeit, dass auch sie beide hier ganz schnell weg kamen. Sakura indessen hatte ob seiner Laune einen verärgerten Ausdruck aufgesetzt und verschränkte beleidigt beide Arme vor der Brust, während der Blondschopf ihn noch immer fragend ansah. Erst Sekunden später spürte er seinen bohrenden Blick von sich abklingen, sah, als er ihn aus den Augenwinkeln heraus an linste, dass er nun reuevoll gen Boden starrte. Er schien wohl zu ahnen, dass Sakura nicht sein einziger Zuhörer gewesen war. Egal... Das konnte ihm nur recht sein. Er hatte kein Problem damit, wenn der Blonde davon wusste. Die einzige Hürde bestand derzeit darin wieder einen vernünftigen Kontakt zu der Hyuuga herzustellen und genau das würde er jetzt angehen. Ohne ein Wort lief er los, sich weiterhin die schmerzende Stelle haltend und von seinem Vierbeiner, sowie fragenden Blicken verfolgt. Dennoch..., auch wenn sein grobes Handlungskonzept bereits feststand, würde er diesmal nicht agieren, ohne sich nicht vorher genau über alles bewusst und im Klaren zu sein. Zu viel gab es, was er sonst kaputt machen könnte... Es war verdammt viel Zeit, die man ihm ließ, um sich eine Art „Planung" zurechtzulegen, die er jedoch trotz allem nicht zustande brachte. Aber er war wohl einfach nicht der Typ für so was. Noch dazu kreisten seine Gedanken viel zu oft um die Frage, was denn nun eigentlich aus seiner Teamkollegin geworden war. Vor 2 Tagen hatte er gehofft sie am Morgen einfach wieder wie gewöhnlich bei ihrem gemeinsamen Training anzutreffen, doch wie erwartet war dies eine reine Wunschvorstellung gewesen. Sie war nie gekommen und würde es vermutlich auch freiwillig nicht wieder tun, weshalb er für den nächsten Tag beschlossen hatte sie von sich abzuholen. Er war sichtlich erstaunt über die Auskunft gewesen, die man ihm dort gegeben hatte, von wegen sie wäre trainieren, hatte sich aber dadurch aufs Neue erhofft sie bei Shino am Trainingsplatz anzufinden, allerdings sofort einen weiteren Fehlschlag erlitten. Auch heute hatte sich daran nichts geändert. Erneut waren der Aburame, Akamaru und er alleine gewesen, doch er sah nicht ein, dass dies auch in Zukunft so bleiben sollte. Geschafft vom Training und vollkommen durchnässt durch den vor gut einer Stunde eingesetzten Regen, hatte er das Hyuugaanwesen einmal mehr zu seinem Ziel auserkoren. Nicht nur, dass es Abend war, bei dem Wetter musste sie einfach daheim sein! Aber genau dem war nicht so. Es war unverkennbar, dass er gegenüber dem Familienoberhaupt ihres Clans allmählich leichte Skepsis hervorrief, aber kein Wunder, wenn er ständig aufs neue hier antanzte und sich nach dem Mädchen erkundigte, das noch immer mit der Entschuldigung zu trainieren außer Haus war. Auch Hiashi wusste nur zu gut, dass sie dies für gewöhnlich mit ihren Teamkollegen tat, es war also nur gerecht, wenn er sich nach und nach fragte, was genau hier nicht stimmte. Dabei...wusste er es eigentlich selbst nicht so recht. Gut, er hatte damit gerechnet sie vielleicht einen Tag lang nicht mehr zu sehen, ihr „auf Abstand Gehen" war gerechtfertigt, doch inzwischen... Das konnte sich nicht ewig so fortsetzen! * Es war eindeutig Regen... Schon seltsam, dass ihr das erst jetzt auffiel, hatte sie doch bis eben noch geglaubt es handle sich um den Schweiß ihrer Mühen, der ihre Kleidung durchtränkte. Jedoch bewiesen ihr sowohl der kühle Wind, als auch der feuchte Geruch, der ausschließlich bei schlechtem Wetter in der Luft lag, das Gegenteil. Nun war es nicht länger das einsame Geräusch ihrer Handflächen, wie sie immer wieder an der Rinde des Baumes vor ihr aufprallten, nein... Verbunden mit den ruhigen Tönen des Regens klang es beinahe richtig angenehm. Innerlich lächelte sie ironisch. Sie sollte wohl damit aufhören, passte die Vorstellung einer fröhlichen Melodie ja momentan überhaupt nicht in ihr Konzept. Naruto... Sie hatte sich fest vorgenommen gehabt ihn zu vergessen, diesen Tag zu vergessen, doch es wollte ihr einfach nicht gelingen. Ganz egal, was sie auch tat, wo sie sich auch befand... Es schien völlig umsonst, dass sie sich in dieses einsame Waldstück zurückverzogen hatte, wo sie doch eigentlich nichts an den Jungen erinnern dürfte. Jedoch waren anscheinend jegliche „Weltgesetzte" nicht mehr auf sie anzuwenden. Sie war die vergangenen Jahre hoffnungslos verliebt gewesen, dann würde sich das wohl auch jetzt nicht von einer Minute auf die andere verändern. Sie musste eben...einfach nur Geduld haben... Abwarten, geduldig sein, auf das beste hoffen... Sie dachte den ganzen Tag vermutlich an nichts anderes, schien überhaupt nur noch pausenlos zu denken. Mittlerweile spürte sie ja noch nicht einmal mehr das Ziepen in ihren geschundenen Händen, geschweige denn die Anstrengung ihrer Schläge. Ihr kompletter Körper wirkte irgendwie taub. Ob dies nun der Nässe und Kälte des Regens oder doch etwas komplett anderem zu verdanken war, wusste sie nicht. Es interessierte sie auch gar nicht, würde ja auch eine Ursache nichts an ihrer Entscheidung ändern, auch jetzt noch in ihrem Training fortzufahren. Allerdings hatte sie in dieser Hinsicht wohl ab sofort keinerlei Mitspracherecht mehr. Sie schrak urplötzlich auf und wirbelte überrascht herum, als man ihr mit einem mal von hinten die Kapuze über den Kopf zog. Es war gewiss das erste mal seit der vergangenen Tage, dass ihr wieder etwas Leben eingehaucht worden war und sie sich für ein Geschehen um sie herum interessierte. So war es auch nicht ungewöhnlich, dass sie sofort versuchte ihren Störenfried ausfindig zu machen und zur Rede zu stellen. Erstgenanntes war kein Problem, zweites jedoch... Auf Anhieb wusste sie nicht zu reagieren, da sie einmal mehr in das Gesicht ihres braunhaarigen Kollegen sah. Inzwischen war dies beinahe ein Gewohnheitszustand geworden, doch sorgte er in ihr immer wieder für totales Chaos. „Meinst du nicht auch, dass es einen Zeitpunkt geben sollte, an dem es gut ist aufzuhören?" Seine Stimme war ungewohnt ruhig und ein sanftes Lächeln zierte sein Gesicht, an dem sie sich jedoch nicht lange aufhielt. Nur kurz starrte sie beschämt gen Boden, widmete sich dann aber stur ihrem Tun von eben und begann von Neuem den Baum zu ihrer Rechten mit Schlägen zu überhäufen. Abermals jedoch, sollte der Inuzuka ihrem Willen im Wege stehen. Sie leicht, aber dennoch bestimmt am Handgelenk packend fing er einen ihrer Arme mitten in der Bewegung ab und unterbrach somit ihren gleichmäßigen Rhythmus, weshalb sie schier gezwungen wurde zu unterbrechen. Noch dazu... Den Kopf gesenkt, auf dass er ihr nicht in die leicht wässrigen Augen sehen konnte, schien sie sich nun doch allmählich des Brennens in ihren Händen bewusst zu werden. Doch warum gerade jetzt, verdammt?! Sie hatte keine Lust mehr immer genau dann als Schwächlich dazustehen, wenn jemand bei ihr war! * Sie hatte es schon immer gern übertrieben, doch heute... Ein kurzer nachdenklicher Blick auf ihre Hand reichte aus, um zu wissen, dass es diesmal ein ganz besonderer Fall war. Die zahlreichen wunden Stellen, benetzt mit einer gewissen roten Flüssigkeit auf deren Innenfläche sprachen schließlich für sich. Verschwiegen sah er sie an, versuchte irgendwie ihren Blick zu erhaschen, allerdings war sie nach wie vor gekonnt darin dem anderer auszuweichen. Und jetzt? Er wusste nicht, ob er sie zwingen sollte ihn anzusehen, geschweige denn, was er tun sollte, wenn sie es endlich einmal tat. „Wieso bist du hier...?" leicht überrascht weiteten sich seine Augen für einen Moment war ja das letzte, mit dem er gerechnet hatte, sie sprechen zu hören. Ihre Stimme war ungewohnt tonlos, eindeutig nicht ihr normaler schüchterner Klang. Nun waren ihm die Schweigeminuten von eben beinahe doch lieber. Dennoch..., es war wohl an der Zeit ihr endlich zu antworten. „Was meinst du wohl?" ein leicht gezwungenes Lächeln schlich sich auf sein Gesicht und er versuchte gelassen zu klingen. „Einer muss schließlich aufpassen, dass du keinen Blödsinn anstellst." Sie erwiderte nichts, ganz wie vermutet, weshalb er einfach weitersprach, wenn auch mit nunmehr ernster Stimme. „Wie lange genau planst du noch dich abzuschotten? Ein paar Tage? Wochen? Meinetwegen, aber ich bezweifle, dass das was ändert..." Es schien mal wieder einer dieser Tage zu sein, an denen er erst redete und dann dachte, jedenfalls kamen ihm seine Worte nun, da er sie hören konnte, verdammt hart und kein Bisschen einfühlsam vor. Ach, er war für so 'nen Mist einfach nicht geschaffen! Andererseits aber...er war sich sicher, dass er recht hatte. Es mochte stimmen, dass sie sich mies fühlte, doch auf Dauer war dieser Zustand echt keinerlei Lösung. „D-Du hast es doch gehört o-oder?" wieder war es Hinata, die unerwartet sprach, ihre Stimme gebrochen. „D-Du hattest recht u-und ich hab mich getäuscht! E-Er mochte mich nie..." Von einer Minute auf die andere sah sie ihn plötzlich starr an und zum ersten mal konnte er in ihre feuchten Augen blicken und obwohl er sich dieses Gesicht schon lange ausgemalt hatte, kam er nicht drumherum sich leicht zu erschrecken. „Was soll ich denn dann deiner Meinung nach tun?!" Ihre für Sekunden aufgetretene aufbrausende Art verschwand so schnell wie sie gekommen war und erneut waren ihre Worte für ihn kaum hörbar. „E-Es ist doch eh vollkommen egal, w-was ich tue... F-Falsch ist es sowieso..." Immer schlimmer musste sie schlucken und allmählich begann er echt sich mit der Situation maßlos überfordert zu fühlen. Es war weniger so, dass es ihm an Ideen mangelte WIE zu handeln, das Problem vielmehr, dass er keine würde ausführen können ohne sich dabei dreckig und hinterhältig zu fühlen. Er wusste ja nun, dass er sie mochte, da ging das mit dem Körperkontakt einfach nicht mehr so leicht wie vielleicht noch vor ein paar Monaten! Das war...irgendwie alles...- wuah! Innerlich schüttelte er den Kopf. Völlig egal. Er sollte wohl besser endlich was vernünftiges tun, anstatt hier dumm herum zu stehen. Sich auf die Unterlippe beißend sah er auf sie herab, die ihren Kopf inzwischen bereits wieder gesenkt hatte und arg mit sich ringen musste, um dem Gefühl zu weinen auch weiterhin widerstehen zu können. Einerseits war ihm das ganz recht, auf der anderen Seite allerdings musste sie ihm gegenüber, was das betraf, eigentlich keinerlei Hemmungen haben. Nach einem letzten Schlucken, legte er ihr schließlich zögerlich beide Hände auf die Schultern, übte nur für kurz etwas Druck auf sie aus, auf dass sie ihn endlich ansah. Gegen alle Erwartungen klappte es sogar und erneut sah er in dieses bemitleidenswerte Abbild, weshalb es ihm recht schwer fiel ein einigermaßen aufmunterndes Lächeln aufzusetzen. „Du hast recht, ich hab die Story gehört und genau deshalb versteh ich es nicht. Ist er es tatsächlich wert, dass du wegen ihm so durchhängst?" Einen Moment lang trat Stille ein und ihr Blick senkte sich leicht, bekam etwas nachdenkliches, ehe ein schwaches Kopfschütteln folgte. „Na also..." Ohne Grund sprach er etwas gedämpfter, schien nun alle Energie in ein ehrliches Lächeln zu stecken und wischte seiner Kollegin anschließend wie im Reflex mit einem Finger über die Wange, auf dass selbst diese einzige Träne so schnell verschwand, wie sie erschienen war. Sie wirkte im ersten Moment etwas entgeistert und zuckte ob seiner Handlung zusammen, ebenso wie auch er, nachdem er sich ihr bewusst geworden war. Schlagartig entfernte er nun auch seine andere Hand von ihrer Schulter und trat beschämt einen Schritt zurück, den Blick irgendwo ins Nichts geheftet. Erneut machte sich kurze Stille zwischen ihnen breit und alles was blieb, war das Rauschen von Wind und Regen in den Blättern. Erst jetzt wurde er sich des Wetters wieder bewusst und auch dem Grund, weshalb er eigentlich losgezogen war, um sie zu suchen. Wenn sich nichts änderte war es nur eine Frage der Zeit, bis sie beide die nächsten Tage krank im Bett verbringen konnten. „Bist du einverstanden, wenn wir morgen weiter darüber reden? N-Natürlich nur, wenn du willst!" fügt er noch eiligst hinzu und sah sie im Anschluss erwartungsvoll an. Als Antwort erhielt er ein einfaches Nicken. „Guuut, wir sollten dann wohl besser. Ich schaff' dich noch Heim, ok?" Erneut folgte eine stumme Gegenreaktion in Form einer schlichten Kopfbewegung, weiteres Handeln jedoch, blieb völlig aus. Für einen Moment verharrte er geduldig, als sie sich Sekunden später aber noch immer nicht vom Fleck bewegt hatte, beschloss er einfach den Anfang zu machen. Vielleicht würde sie ihm ja folgen. Doch weder tat sie dies, noch das genaue Gegenteil. Kaum einen Fuß vor den anderen gesetzt spürte er plötzlich ihre kalte Hand, wie sie sich um die seinige schloss, ihn zurückhielt und dazu brachte sie mit recht verdutztem Gesichtsausdruck zu mustern. Die Überraschung war groß, dennoch konnte ihn nichts von dieser einen kleinen Tatsache ablenken, dass sie ihn berührte, was ihm auch die inzwischen beinahe typische Röte ins Gesichts trieb. Die Augen wie gebannt auf ihrer beider Hände gerichtet fiel ihm doch sofort auf, wie sie den Mund öffnete, um zu sprechen, ihre schüchterne Stimme wie so oft nicht mehr als ein Flüstern. „Arigatou..." Verwundert hob er eine Augenbraue in die Luft und starrte sie sprachlos an, während es nun ihre Augen waren, die unbeirrt auf ihrer beide Hände lagen. Doch dies zu bemerken, vergönnte man ihm, wurde er ja schon im nächsten Moment von ihr mitgezogen, wohl weil er einfach nicht von selbst hatte reagieren wollen. Noch immer etwas überrumpelt ließ er sich einfach von ihr mitziehen, hatte sich schon bald ihrem recht gemächlichen Lauftempo angeschlossen und wurde von Sekunde zu Sekunde nervöser. Noch immer hatte sie nicht von ihm abgelassen, war wohl auch nicht gewillt dies innerhalb der nächsten Zeit zu tun, verfestigte sie ihren Griff um seine Finger ja noch. Er schluckte schwer und war zu diesem Zeitpunkt extrem froh, dass sie unaufhörlich zu Boden blickte, so fiel es nicht auf, dass er wie verrückt auf ihre Hände starrte - hoffentlich... Schlussendlich jedoch verflüchtigte sich auch sein Blick gen Boden, wobei er weiterhin diesen brennenden Rotschimmer auf dem Gesicht trug. Was sollte ihm diese Aktion hier bitte schön sagen? Noch dazu... Wofür hatte sie sich da vorhin bedankt? Er hatte sie fragen wollen, doch nach ihrem sprunghaften Aufbruch war dafür ja keine Zeit mehr geblieben und würde er jetzt davon anfangen, hörte er sich gewiss wie ein kompletter Vollidiot dabei an! Er seufzte schwer, würde es wohl nie erfahren, fest stand nur, dass es einen Grund gab, einen, der ihm auf jeden Fall zeigte, dass er das richtige getan hatte. Immerhin, man bedankte sich im Normalfall nur, wenn einem der andere geholfen hatte oder? Und das, war alles gewesen, auf das er abgezielt hatte - ihr helfen. Ein schmales Lächeln aufgesetzt, schloss er für wenige Sekunden die Augen, zufrieden. Er wusste, dass ihre plötzliche Anhänglichkeit nichts zu bedeuten hatte, selbst, wenn ein Teil in ihm sich das gerne so zurechtbiegen würde, aber es war nicht zu ändern. Wenn schon nicht als Triumph, konnte er es ja immerhin als eine Art erster Schritt betrachten oder? ********************** So, finished... Wie gesagt, dummes Chap, aber lässt sich nich ändern... *Schulterzuck* Der Schluss ist diesmal echt ein lieber, es gibt nur eine einzige Frage, die offenbleibt: Wie ist Hina an dem Abend wieder Heim gekommen? Ô.o° Tipps dürfen gern abgegeben werden! XD Freue mich also wie immer über Kommis^^ Man sieht sich! Kapitel 11: deine... -------------------- Soooooooooo, da bin ich wieder, ausgerüstet mit neuem Lesestoff XD Und diesmal, wie sich das gehört, mal wieder mit 'nem eher fiesen Schluss *fg* Naja, aber ich will diesmal gar nicht viel um den heißen Brei herumreden. Das Chap gleicht in der Länge dem letzten, ist vom Ausdruck her so lala und joa~ Bildet euch eure Meinung, joa?^^ Dann mal viel Spaß, ihr Lieben! *********************** Zufrieden seufzte er auf. Selbst, wenn er sonst eher aufgeweckter Natur war, konnte man den Tag so ruhig öfter einmal ausklingen lassen. Nicht nur des einfachen Nichtstuns wegen, vielmehr... Unauffällig hob er seinen Kopf etwas an und linste über seine Schulter hinweg nach hinten, wo er jedoch noch immer nicht mehr, als einen dunklen Haarschopf umringt vom flauschigen Fell seines Vierbeiners erspähte. So saßen sie jetzt schon gute 10 Minuten hier, einer links, einer rechts des riesigen Hundes, jeweils an eine dessen Seiten gelehnt. Es war echt entspannend nach dem Training einfach mal nur faul herumzuliegen und den Sonnenuntergang im Nacken zu haben. Vor allem mit so einer Begleitung. Nach dem Ärger der letzten Tage war es nun endlich wieder soweit ruhig und was das Thema Naruto anging, wurde es beinahe totgeschwiegen. Sicher, nachdem seine „Standpauke“ ja nun erst knappe 24 Stunden zurück lag, war ihr dies nicht zu verübeln und dennoch... Auch, wenn er im Augenblick selbst nicht all zu gut auf den Uzumaki zu sprechen war, ihn gar nicht zu erwähnen war gewiss ebenso wenig das Richtige. „Du, Hinata?“ sie erwiderte nichts, dennoch bemerkte er, wie sie sich regte und sprach daher einfach weiter. „Was...hast du nun eigentlich vor? Bezüglich....Naruto?“ Er hatte ungewollt leise gesprochen, sich anscheinend noch immer nicht recht bewusst, ob es richtig war dieses Thema hier und jetzt anzureißen oder nicht und trotzdem war es offensichtlich, dass sie ihn gehört hatte. Obwohl es nicht ihre Richtung war, in die er blickte, bemerkte er, wie sie sich langsam etwas aufrechter setzte, dabei jedoch noch immer an seinem Vierbeiner lehnte, der weiterhin unbeirrt vor sich hin döste. „I-Ich weiß nicht...“, vernahm er nach einer Weile schließlich ihr schüchternes Stimmchen und noch immer waren seine Augen starr geradeaus gerichtet, während sie begann Akamaru mit Streicheleinheiten zu verwöhnen. „Was weißt du nicht?“ Er konnte sich ihren verwunderten Blick, ob seiner Frage bildlich vorstellen, weshalb es überflüssig war sich zu ihr umzudrehen. Kurz hatten die Bewegungen hinter ihm ein Ende gefunden. Ihre Hand ruhte und begann erst von neuem übers Fell zu streichen, als sie sich die passenden Worte zurechtgelegt hatte. „I-Ich weiß nicht, o-ob es sich lohnt, n-noch länger an ihm zu klammern...“ Er schwieg. Was sollte er auch anderes tun? Sie kannte seine Meinung zu diesem Thema, auch wenn es ihm mittlerweile lieber war, dem wäre nicht so, fühlte er sich bei seiner Einstellung ja noch immer vom Gedanken der Eifersucht gelenkt. Um so ironischer war es, dass gerade ER sich vorgenommen hatte ihr zu helfen. Dabei konnte er das nicht einmal, beziehungsweise wagte es nicht ihr irgendeinen Ratschlag nahe zu legen. „Nur, bevor ich das nicht weiß...“, erneut war sie es, die sprach, mit jedem Wort leiser werdend. Aber es stimmte. Wie sollte man ein Ende finden, wenn es für sie noch nicht mal einen Anfang gab? „Es hilft wohl nichts... Es wäre dumm irgendetwas zu erzwingen, von daher...“, seit langem einmal, gab er einen Ton von sich, „...lässt du wohl einfach alles auf dich zu kommen. Irgendwann wird sich schon zeigen, was du wirklich willst.“ Einen Moment lang legte er den Kopf etwas in den Nacken, um kurzzeitig in ihr leicht überraschtes Gesicht zu lächeln und blickte dann erneut gedankenverloren nach vorn. Mit diesem Spruch hatte er die Sache wohl endgültig erst einmal für eine Weile aus der Welt geschafft. Was nicht hieß, dass nicht wenigstens er weiterhin über den Blonden nachdenken würde. Kaum erwähnt, nahm das Dilemma auch schon seinen Lauf. Denn was, wenn Hinata tatsächlich nicht von Naruto wegkäme und zusätzlich er selbst nicht von ihr? Tse, dann würden sie anscheinend endgültig im Kreis laufen. Echt tolle Aussichten. Andererseits aber, gab es da auch noch immer die Möglichkeit, dass sie es doch schaffte und vielleicht, ja nur vielleicht hatte er dann ja den Hauch einer Chance bei ihr. Er vermochte nicht wirklich daran zu glauben, selbst, wenn sich inzwischen einiges geändert hatte. Geändert... Sicher empfand es nur er aus seiner Sicht so. Für sie aber, wirkte die Beziehung zwischen ihnen beiden 100 pro noch immer genau wie vorher. Innerlich seufzte er. Es war so verdammt beschissen nichts tun zu können! Normalerweise kämpfte er, wenn er etwas wirklich wollte, diesmal jedoch ging das nicht, ohne dass er sich hinterher mies fühlte. Es war eine einzige Sackgasse, wenn auch eine, die er sich eigens erbaut hatte. Er zuckte urplötzlich auf und fuhr hoch, als er die Hand des Mädchens, die bis eben noch Akamaru gestreichelt hatte, auf einmal auf seinem Kopf spürte und konnte nicht anders, als Hinata nun entgeistert und leicht gerötet anzustarren. Auch sie war ob seiner Reaktion aufgeschreckt, hatte ihren Arm sofort zurückgezogen und sogleich spiegelte sich in ihrem Gesicht all das wieder, was wohl auch an seinem abzulesen war. Dennoch mussten ihre glühenden Wangen um einiges krasser als die seinigen sein. Nach Worten ringend war sie gezwungen zu schlucken, indessen er sich auf die Unterlippe biss. Er hatte da so eine Vorahnung, dass sich jeden Moment unangenehme Stille unter ihnen breit machen würde, doch glücklicherweise war dem nicht so. „T-T-Tut mir l-leid... I-Ich bin wohl a-ausversehen, i-ich meine, i-ich wollte nicht... G-Gomen...“ Nun war es an ihm den Klumpen in seinem Hals herunter zu schlucken, seinen Blick, ebenso wie sie, zur Seite abzuwenden. Auch war er nahe dran es ihr gleich zu tun und nervös mit seinen Fingern zu spielen, doch er konnte - nein musste - sich beherrschen! „M-Macht nichts, kein Problem. I-Ich war nur...erschrocken.“ Aus den Augenwinkeln vernahm er ein knappes Nicken ihrerseits, an ihrer verstörten Verfassung aber, änderte sich nichts. Naja, von Besserung konnte man bei ihm allerdings auch nicht wirklich sprechen. Dabei war das doch nun gar nichts, worüber er sich das Hirn zermartern müsste! Sie hatte halt nicht aufgepasst, ob das „Fell’, was sie sich ausgesucht hatte, braun oder weiß gewesen war und einfach munter drauf los getätschelt. Kein Grund also gleich frei zu drehen und dennoch... Wieso verdammt wurde er dieses dumpfe Gefühl nicht los, dass dies nur als Ausrede dienen sollte?! /Verfluchtes Wunschdenken, ich sollte aufhören in einer Traumwelt zu leben.../ Sich immer wieder selbst ermahnend, hatte er es schon bald geschafft wieder ganz Herr über sich zu werden. Nun galt es nur noch, dies auch Hinata erreichen zu lassen. Mit einer ruckartigen Bewegung sprang er auf, klopfte sich schier gelassen und mit einem Lächeln den Staub von den Klamotten, um sich dann eben ihr zuzuwenden. „Na, auch Hunger? Wenn du willst, lad’ ich dich ein!“ Abwartend blickte er sie an, wie sie noch immer leicht durch den Wind am Boden hockte und fragend zu ihm aufsah. Für einen Moment glaubte er, das Rosa auf ihren Wangen hätte erneut einen etwas dunkleren Ton angenommen, aufgrund ihres sogleich folgenden Kopfschüttelns jedoch, war dies nicht mehr genau ablesbar. Leicht verdutzt zog er eine Braue in die Luft. Hieß das jetzt...? „D-danke, a-aber ich... I-Ich habe Vater versprochen heute pünktlich daheim zu sein...“ Vorsichtig hatte sie sich aufgerichtet. Ihn jedoch bei keinem ihrer Worte angesehen. Wie immer ein für ihn nur all zu deutliches Zeichen, dass sie log. Er konnte nicht leugnen, darauf zu brennen den Grund dafür erfahren zu wollen, doch sie zu löchern und somit grundlos unter Druck zu setzen, war noch nie gut gewesen. Er tat die Sache mit einem einfachen Nicken ab, versuchte die leichte Enttäuschung so gut es ging zu verbergen und wie er meinte, auch mit Erfolg. „Naja, kann man wohl nichts machen. Vielleicht ein andermal...“, schier unberührt zuckte er mit den Schultern, beugte sich dann ein letztes mal hinunter zu dem noch immer schlafenden Faulpelz und rüttelte ihn nach mehrmaligem, beinahe brüderlichem Klopfen auf den Rücken wieder munter. „Komm, aufstehn’! Du kannst nachher den ganzen Abend faul in der Ecke liegen, wenn du willst, aber nicht jetzt.“ Müde, allerdings dennoch gehorsam, richtete er sich auf, schien nach kurzem Durchschütteln bereits um einiges munterer zu sein und sogleich fielen die Augen des Inuzukas vom Hund, zurück auf seine Kollegin. „Aber zumindest Heim schaffen darf ich dich noch oder?“ Sie schien kurz zu überlegen, nickte dann jedoch schwach, was ihn einerseits etwas aufheiterte, andererseits aber auch noch nachdenklicher stimmte. Interpretierte er in das Ganze einfach zu viel hinein oder wollte sie tatsächlich ihre Ruhe vor ihm? Gut möglich, nachdem er vorhin auf den Blondschopf zu sprechen gekommen war. Vielleicht aber, hatte das alles auch rein gar nichts mit diesem zu tun. Vielleicht lag es an ihm selber? War er ihr unbewusst zu nah auf die Pelle gerückt? Nicht ganz unwahrscheinlich und doch... Sie hatten sich in der letzten Zeit eher gemisst als gesehen... In Gedanken versunken wandte er den Blick zur Seite ab, setzte sich aber dennoch in Bewegung Hinata’s zu Hause ansteuernd und dabei von eben dieser, sowie Akamaru verfolgt. Besser er suchte nach heute Abend erstmal etwas Abstand zu ihr, sofern sie sich denn morgen nicht wieder normal benahm... Entweder er hatte seit gestern jegliches Zeitgefühl verloren oder aber sie lief mittlerweile wahrhaftig um eines langsamer, als gewöhnlich. Zwar wusste er, dass es gelogen gewesen war, doch wenn sie noch einigermaßen pünktlich - was auch immer das bei ihr sein mochte - daheim ankommen wollte, sollten sie allmählich einen Schritt schneller laufen... Urplötzlich hielt das Mädchen inne. Er, sowie Akamaru, taten es ihr gleich, sie beide fragend anblickend. „Hm? Was gibt’s?“ „K-Könnten wir wohl e-einen anderen Weg nehmen?“ Die Verwunderung in seinem Gesicht wollte ganz einfach nicht weichen, erst, als er sich ihrer Umgebung besah, dämmerte es ihm. Würden sie diesem Weg weiterhin folgen, kämen sie früher oder später unweigerlich bei Ichiraku’s an und die Chancen standen mehr als gut, dass sich dort ein gewisser jemand aufhielt, dem sie wohl derzeit lieber nicht begegnen wollte. Er nickte wohl wissend. „Ah, wegen Naruto, eh? Kein Prob-“ „Sag nicht es hat mit euch immer noch nicht geklappt!“ Es war nicht gelogen, wenn er behauptete nicht er einzige gewesen zu sein, der ob dieser Worte - und vor allem dieser Stimme - aufgeschreckt war. Er brauchte kurz, um sie jemandem zuordnen zu können und noch länger, um sich tatsächlich von der Richtigkeit seiner Vermutung zu überzeugen. Sowohl Geruch, als auch Abbild, welches er sich nach einem kurzen Schulterblick machen konnte, stimmten jedoch mit ihr überein. „I-Ino?“ Überrascht und verwirrt zugleich starrte er den Neuankömmling an, der allerdings nur gelassen eine Hand in die Seite stemmte, einen selbstsicheren Ausdruck aufgesetzt. „Hn! Kennst du eine andere Schönheit?“ Kein Kommentar... Er konnte nicht anders, als ob dieses Konters abrupt zur Seite zu blicken und nach einem neutralen Punkt zu suchen. Der mittlerweile eingekehrten Dunkelheit war er mehr als dankbar, so standen die Chancen gut, dass man den leichten Rosaton auf seinen Wangen nicht bemerkte, war die Antwort ja leicht: Und wie er eine kannte! „Aber ganz egal...“, es war ihm nur recht, dass sie die Sache sofort wieder abtat und sich stattdessen ganz Hinata widmete, „... Was war das da eben mit Naruto? Habt ihr euch gezofft?!“ Naja, oder aber auch nicht... Ein unwohles Gefühl im Bauch, wagte er einen Seitenblick auf die Hyuuga neben sich, die inzwischen wieder, wie so oft, gen Boden starrte und unruhig beide Hände ineinander faltete. Diesmal war es wohl weniger die Scham, als einfach nur Trübsinn und die Anstrengung gegen diese anzukämpfen, die sie so handeln ließen. Einerseits sollte er sich sicher nicht einmischen, aber in dieser Lage im Stich lassen konnte er sie ebenso schlecht. Gewiss wollte sie alles, nur nicht mit Leuten - vor allem nicht der Yamanaka - darüber sprechen, wie es in ihr aussah. Zwar mochte dies nicht unbedingt klug sein, aber so lange sie sich nicht dazu im Stande fühlte, sollten sie das akzeptieren. Dieses Recht stand ihr zweifelsfrei zu. „Tut mir ja schrecklich leid für dich, aber du wirst dir deine Infos von wem anders-“ „Du hältst jetzt mal die Klappe!“ Beinahe wie programmiert fuhr er ob Ino‘s schrillen Einwurfs zusammen und unterbrach sich völlig von selbst mitten im Satz. Die Fassung wiedererlangt wollte er direkt zum Gegenschlag ausholen, kam sie ihm auch schon erneut zuvor. „Das ist ein Gespräch unter Frauen, klar? Also für dich Sendepause. Den Weg nach Hause wirst du ja wohl auch ohne sie finden.“ Sie machte eine knappe abfällige Handbewegung, die ihm eindeutig zeigte, dass er jetzt zu verschwinden hatte. Hn, als ob er sich von ihr etwas sagen lassen würde! Drohend eine seiner Fäuste auf Gesichtshöhe haltend, trat er einen Schritt auf die Blondine zu, den Mund einmal mehr geöffnet, um seinem Ärger Luft zu machen. Abermals jedoch sollte ihm das nicht vergönnt sein. Wenn es in dem Fall auch Hinata war, die sich dazwischenmischte. „I-Ist schon g-gut, K-Kiba-kun... V-Vielleicht i-ist es ja s-sogar besser, w-wenn die anderen wissen, d-dass das mit Naruto-kun...“ Die sich sekündlich steigernde Neugierde war deutlich anhand des Ausdrucks im Gesicht der Yamanaka abzulesen und mit ihr wuchs in ihm die Wut. Hinata… Sie ließ sich aber auch immer so verdammt leicht breit schlagen! Er brannte darauf etwas zu entgegnen, ihr klar zu machen, dass sie nichts sagen brauchte, nur weil diese Labertasche glaubte sich einfach in jede Beziehung einmischen zu müssen, doch etwas hielt ihn zurück. Vielleicht dieser Ton in ihrer Stimme, der ihm sagte, dass sie sich ihrer Sache sicher war, selbst wenn dies dem ersten Eindruck nach nicht den Anschein hatte? Wie von selbst rollte er mit den Augen. Er dachte schon wieder zu viel nach. Er sollte Ino‘s Aufforderung vermutlich doch beherzigen und sich einfach aus dem Staub machen. Wenn er ehrlich war, wollte er von diesem ganzen Durcheinander eh schon lange nichts mehr wissen. Es waren nur seine völlig überflüssigen Gefühle, die ihn noch an dem Ganzen teilhaben ließen. Nur leider ohne sich vorher seine Zustimmung dafür einzuholen. „Hm… Also hat der Kerl echt Mist gebaut, habe ich recht? Ich hätte halt doch weiter auf ihn einreden sollen!“ Abermals hatte sich Ino zu Wort gemeldet und mit endlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Er konnte nicht fassen, dass er erst jetzt begann sich darüber Gedanken zu machen, wäre der passende Moment dafür ja schon in der Sekunde gewesen, als die Blonde hier aufgetaucht war. Ino. Was bitteschön hatte sie mit dieser ganzen Sache zu tun? Wieso begann sie gerade jetzt damit sich für das Naruto-Hinata-Desaster zu interessieren? Ganz einfach - sie war ein entscheidender Teil des Öls gewesen, was das außer Kontrolle geratene Feuer nur noch stärker gemacht hatte. Naruto hatte selbst gesagt, dass er nur wegen Ino auf die dumme Idee gekommen war vielleicht doch etwas für Hinata zu empfinden, was geradewegs dazu geführt hatte, dass sein krankes Hirn sich diese verblödete Kusstaktik ausgetüftelt hatte! Dieser elende Vollidiot! Dafür könnte er ihn jedes mal aufs neue in Gedanken erwürgen! Wie von selbst ballten sich nun beide seiner Hände zu Fäusten und wie so oft begann er ungehalten mit den Zähnen zu knirschen. Er wusste nicht, was es war, das er jetzt am besten tun sollte, fest stand nur, dass er etwas tun musste! Dieses ganze Gespräch würde zweifelsfrei auf ein nächstes Unglück zusteuern. Das konnte er förmlich spüren. Ohne noch länger über sein Handeln nachzudenken, packte er die Hyuuga kurzerhand am Handgelenk und steuerte mit ihr gezielt die nächste Biegung an. „Es reicht schon, dass wir ‘nen Umweg nehmen wollen. Wir können nicht mit irgendwelchem Getratsche Zeit verprassen, wenn du noch pünktlich bei dir daheim antanzen willst.“ Sie brachte nichts hervor, außer einen verwirrten Laut und ließ sich ansonsten völlig ohne Widerspruch von ihm mitschleifen. Ganz anders jedoch, reagierte eine dritte Person im Bunde. „H-Hey, was soll das?!“ Im nächsten Moment fühlte er erstmals einen Widerstand, der ihn vom Weitergehen abhielt. Ein schlichter Blick über die Schulter genügte, um zu sehen, dass sich die Yamanaka die andere Hand seiner Kollegin geschnappt hatte und diese nun mit aller Kraft fest zu halten versuchte. „Ich lass mir von dir garantiert nicht verbieten mich mit ihr zu unterhalten!“ „Wirst du aber wohl müssen, denn ich habe keine Lust, dass sie meinet- oder deinetwegen mit ihrem Vater Ärger kriegt!“ Eine ganze Weile lang funkelten sie sich an ohne etwas zu sagen, eine hin und her gerissene Hinata in ihrer Mitte, die ungeduldig vom einen zum anderen sah. Es schien, als wolle sie endlich als erste etwas sagen, jedoch war ER in diesem Moment schon mitten in einem nächsten Schritt. Mit einer knappen Bewegung hatte er die Hyuuga aus den Klauen der Blondine gerissen, hievte Erstgenannte nun kurzerhand auf seine Arme und machte sich mit ihr im Eilschritt auf und davon. Ganz von selbst nahm sein Vierbeiner die Verfolgung auf, wie auch der fassungslose Blick der Blonden, die wohl mit allem, aber nicht DAMIT gerechnet hatte. Hn, er hatte es tatsächlich geschafft Ino zum Schweigen zu bringen. Darauf konnte er sich ruhig etwas einbilden oder? „H-HEY, KOMMT SOFORT ZURÜCK!!“ Ok, wohl doch zu früh gefreut… Aber egal. Solange sie unbeholfen an Ort und Stelle blieb - und das tat sie - war ihm das gleich. Er konnte nicht anders, als beim Gedanken an seinen Triumph breit zu grinsen, setzte dabei jedoch unbeirrt seinen Weg fort, ohne zu bemerken, wie genau eigentlich. Dann auf einmal aber, schoss es ihm. Ein kurzer Blick auf das Mädchen, was er noch immer auf Händen trug, genügte, damit sich ein brennender Rotton auf seinen Wangen ausbreitete und schnurstracks hielt er inne. „O-Oh, ‘Tschuldige, ha-hatte ganz vergessen, d-dass ich..“ Ihr Gesicht glühte mindestens so derbe, wie das seinige und die Tatsache, dass sie ihn unentwegt musterte, machte es ihm nur noch schwerer seine alte Gelassenheit zurückzuerlangen. Ach, was dachte er eigentlich über derartig nutzlose Details nach oder stotterte unsinnigen Stuss zusammen?! Runter lassen sollte er sie besser endlich! Gedacht getan. Wenn auch etwas wackelig, stand sie schon bald wieder auf festem Boden, an welchem ihre Augen auch sofort wieder zu kleben schienen. Verflucht! Dass er sie beide aber auch immer wieder in solche blöden Situationen reiten musste! Aber egal… Ein einfaches Kopfschütteln und die Röte verschwand. Er war wieder ganz der Alte und sie, naja… Ihre beschämte Seite traf man ja mindestens genau so häufig an, wie ihre etwas aufgeschlossenere. Ohne ein Wort lief er los, hoffte, dass sie es ihm gleich tun würde - es funktionierte. Es war abzusehen gewesen, dass sie den Rest des Weges schweigend zurücklassen würden, weshalb er gar nicht erst begann sich darüber Gedanken zu machen. Schon allein, weil sowieso noch jegliche von diesen rund um das Thema Ino schwirrten. Ihre verbohrte Einstellung, unbedingt mehr erfahren zu wollen, gefiel ihm gar nicht. Ein paar Meter weiter und sie waren endlich da. Angekommen vor dem gewaltigen Anwesen der Hyuugas, sprach vorerst noch immer keiner von ihnen ein Wort, sah stattdessen gedankenverloren jeweils in eine andere Richtung. „D-Danke noch mal… W-Wir sehen uns ja s-sicher morgen…“ Hinata‘s Stimme war es, die die nächtliche Stille aufrüttelte und mit einem einfachen Nicken deutete er ihr, dass er verstanden hatte. Gespannt verfolgte er aus den Augenwinkeln, wie sie seinem Vierbeiner abschließend kurz über den Kopf strich und sich anschließend auf den Weg gen Richtung Haupthaus machte. Erst, als sie bereits einige Meter von ihm entfernt war, öffnete er seine Lippen, um ein letztes mal zu ihr zu sprechen. „Lass dich nicht von ihr auf dumme Gedanken bringen, ok? Ich habe schon keine Ahnung, was in dir vorgeht, aber Ino noch weniger. Im Augenblick solltest du besser nur auf das hören, was dein eigener Kopf dir sagt.“ Damit wandte er sich von ihr ab und ging. Er konnte nur erahnen, wie ihre Reaktion auf sein Gesagtes aussah, aber das war nicht weiter schlimm. So lange sie ihn nur verstanden hatte, war alles so, wie es sein sollte. * Sie drehte sich erst zu ihm um, als sie sich sicher war seine sich entfernenden Schritte zu hören. Warum, wusste sie nicht, bekam lediglich mit, dass es ihr einmal mehr so unbeschreiblich schwer fiel ihn gehen zu lassen. Was war das nur? Schon vorhin. Sicher war es ihm aufgefallen - das musste es einfach! Anders konnte sie sich seine zahlreichen Seitenblicke in ihre Richtung auch gar nicht erklären. Er hatte bemerkt, dass sie im Vergleich zu sonst extrem langsam gelaufen war, gestern schon und der Grund dafür war eindeutig, wenn sie ihn auch nicht wirklich verstand. Dieser plötzliche Sinneswandel ab und an einfach nur bei ihm sein zu wollen und das am besten für immer. Sie kannte dieses Gefühl und es machte ihr Angst. Sie durfte nicht gleich den nächsten Fehler begehen, nachdem noch nicht einmal der erste überwunden war. Den Kopf schüttelnd zwang sie sich schließlich dazu die Augen von dem Inuzuka und seinem Vierbeiner abzuwenden und stattdessen ihren Weg nach drinnen fortzusetzen. Sie hasste den Gedanken jetzt schlafen zu müssen, denn zur Ruhe kommen würde sie in ihrer Momentanen Verfassung wohl eh nicht. Es gab da einfach zu viel, worüber sie nachdenken musste… Wie vermutet hatte sie die Nacht über einmal mehr kein Auge zugetan, was allerdings nicht daran gelegen hatte, dass sie stundenlang mit Grübeln verbracht hatte, nein. Vielmehr war das Tun sich genau davon abzuhalten der Grund gewesen. Bestimmt würde sie beim heutigen Training wieder total durchhängen und damit unnötiges Aufsehen erregen. Dabei hatte Shino bereits gestern solche seltsamen Andeutungen gemacht, wenn auch nichts gesagt. Doch schon allein seine sie stetig unauffällig prüfenden Blicke genügten, um sie völlig durcheinander zu bringen. Besser sie beeilte sich, damit sie wenigstens nicht zu spät kam. Gesagt getan und ihr Plan konnte sogar verhältnismäßig erfolgreich umgesetzt werden. Zumindest sah es ja, da sie es schaffte noch vor Kiba anzukommen, so aus, als wäre sie pünktlich. Anhand des analysierenden Blicks des Aburames jedoch, konnte sie erkennen, dass dieser das ganz anders sah. Zwar erwiderte er ihren schüchternen, morgendlichen Gruß wie so üblich mit einem verschwiegenen Nicken, aber dennoch fühlte sie sich in seiner Gegenwart alles andere als wohl. Beinahe etwas eingeschüchtert lehnte sie sich in einigen Metern Abstand an einen Baum, den Kopf gen Boden gerichtet und hoffte nur, dass ihr dritter Teamkamerad bald kommen würde. Doch genau das tat er nicht und so hielt sie irgendwann die Anspannung nicht mehr aus und sah doch zu dem Aburame hinüber, der sich jedoch auch davon nicht stören ließ, sondern weiterhin unbeirrt in ihre Richtung starrte. Sie spürte deutlich die Nervosität in sich aufsteigen, hätte ihn am liebsten direkt an den Kopf geworfen, dass er doch woanders hinsehen möge, aber sie wollte nicht unhöflich sein. Ein letztes angespanntes Schlucken, um den Klumpen, der sich inzwischen in ihrem Hals breit gemacht hatte, loszuwerden, folgte, ehe sie mit zierlicher Stimme begann: „A-Alles in Ordnung? D-Du starrst so…“ Den Größeren juckte es nicht , dass sie ihn mehr oder weniger ertappt hatte, wandte seine Augen jedoch endlich einem neutralen Punkt zu. Kurz herrschte wieder Stille und sie vermutete schon heute keinerlei Antwort mehr zu bekommen, doch dann: „Ich hatte das Gefühl mit dir würde etwas nicht stimmen. Ist es noch immer DIESE Sache?“ Nun war es an ihr den Jungen zu ihrer rechten geschockt anzustarren. Was meinte er mit „diese Sache“? Er konnte nicht davon wissen oder? Andererseits, vielleicht hatte Kiba ihm ja etwas erzählt? Doch nein, das würde er niemals ohne ihr Einverständnis tun, selbst wenn sie alle gute Freunde waren und Geheimnisse voreinander eigentlich vermeiden sollten… Nur, was…? „Scheinbar ist es doch nicht so einfach sie aus der Welt zu schaffen…“ Nunmehr fragend blickte sie zu ihm herüber, im ersten Moment einfach nur tief in Gedanken versunken, denn irgendwoher…kannte sie diese Worte. Dann auf einmal wusste sie, wovon er sprach. Er redete noch immer von dieser Sache, die nun schon fast 2 Monate zurücklag. Wenn Shino auch wahrscheinlich nicht wusste, dass es damals um Naruto gegangen war, so lag er doch in der Hinsicht richtig, dass es noch immer das war, was sie bedrückte. Es war immer wieder seltsam. Sie hatte in seiner Gegenwart nie ein Wort darüber verloren und doch hatte er nicht vergessen, was damals gewesen war. Am Ende wusste er selbst jetzt schon wieder mehr, als sie glaubte und das ganz ohne Kiba‘s oder ihre Hilfe. Beinahe wurde ihr bei diesem Gedanken noch mulmiger zumute, dann wiederum wusste sie jedoch, dass es dafür keinen Anlass gab. Was auch immer Shino herausbekommen hatte oder nicht, gewiss würde es nie ein anderer erfahren, als er selbst und damit konnte sie getrost leben. Erst als sie seinen stechenden Blich einmal mehr förmlich auf ihrer Haut spürte riss sie sich aus ihren Überlegungen, gewillt endlich etwas zu entgegnen. „I-Ist sie auch nicht, a-aber glaub mir, i-ich hab wirklich v-viel versucht!“ Für ihre Verhältnisse hatte sie gen Ende des Satzes doch recht überzeugend geklungen, wenn sie im Nachhinein auch schon gar nicht mehr wirklich darin übereinstimmte, dass dies auch wirklich der Fall war. Hatte sie sich wirklich rein gehangen oder war das gerade alles nur eine abgeschwächte Form des Schönredens gewesen? Gewiss traf es wie immer letztgenanntes auf den Punkt und von einer Sekunde auf die andere fühlte sie sich schrecklich mies. Was nicht einmal unbedingt daran lag, dass sie den Aburame gerade weitestgehend belogen hatte, nein. Vielmehr war sie enttäuscht von und wütend auf sich. Enttäuscht, da sie nicht genug gekämpft hatte, obwohl ihr diese Sache doch angeblich so wichtig gewesen war und wütend, weil nun ein jeder, der davon wusste, Mitleid mit ihr hatte, zu Unrecht. Denn wenn sie sich das Ganze einmal genau überlegte, war dies ja nur ihr gerechter Lohn für die wenige Arbeit. „War das der Grund, weswegen du vor 6 Tagen so spät noch unterwegs warst?“ Wieder hatte ihr Kollege gesprochen und statt endlich nachzulassen wurde die Verwunderung in ihrem Gesicht stärker. Was hatte das jetzt zu bedeuten? Vor 6 Tagen? Spät? Eine zweite Tür in ihr begann sich zu öffnen, sowie ein weiteres Rätsel zu lösen. „D-Dann hast DU mich…?!“ Völlig von selbst hatte ihr Mund zu sprechen begonnen, eine Antwort allerdings erhielt sie nicht. Seine Augen gezielt von ihr abgewendet starrte der Junge nun schier desinteressiert auf das Waldstückchen vor sich, indessen die ihrigen sich einfach nicht mehr von ihm lösen konnten. Auch, wenn er allem Anschein nach nicht vorhatte irgendwann noch etwas zu entgegnen, sie war sich sicher. Es konnte gar nicht anders gemeint gewesen sein! Shino… Er hatte sie also an diesem Abend Heim gebracht. Wenn es auch unnötig war, so breitete sich ob dieses Gedankens doch ein leichter Rosaschimmer auf ihren Wangen aus, denn der Aburame war wirklich der letzte, von dem sie derartiges erwartet hätte. Nicht, dass sie ihm das wirklich zutrauen würde, doch wenn sie ehrlich war, hatte sie schon eher geglaubt, dass er sei ein Typ sei, der sie in so einer Situation einfach sich selbst überlassen würde. Gewiss sollte sie ihm jetzt dankbar sein, dass er sie eines besseren belehrt hatte, auf der anderen Seite jedoch… Nur seinem Eingreifen war es zu verdanken, dass sie mit Naruto hatte sprechen wollen und so alles bis zu Kiba vorgedrungen war. Innerlich schüttelte sie den Kopf. Nein, so einfach war das nicht. Früher oder später hätte es sicher sowieso jemand erfahren, vor allem der Inuzuka. Noch dazu war sie im Nachhinein auch ganz dankbar für diese Umstände. Wenn sie es auch nicht so schnell machen würde, so war es doch gut zu wissen im Hinterkopf jemanden zu haben, dem man sich anvertrauen konnte. Anvertrauen, ohne jegliche Bedenken haben zu müssen… Unbewusst hatte sich ein schmales Lächeln auf ihre Lippen gelegt, mit welchem sie wenig später auch verfolgte, wie der Junge, über den bis eben noch nachgedacht worden war, schließlich auf seinem Vierbeiner sitzend auf sie zugerast kam. Sie wusste nicht warum, doch für den Moment waren alle morgendlichen Sorgen von ihr abgefallen und sie freute sich sogar richtig darauf endlich wieder entspannt mit ihren drei Jungs trainieren zu können. Blieb nur zu hoffen, dass diese positive Einstellung noch eine ganze Weile anhielt. Es war wie immer spät, als sie sich voneinander verabschiedeten und diesmal schlugen sie bereits von Beginn an verschiedene Wege ein. Vor allem über Kiba musste sie sich wundern, der vorgab noch eine Runde durchs Geäst mit Akamaru drehen zu wollen, während Shino wohl wie üblich nur etwas Ruhe brauchte. Schier enttäuscht hatte sie die Entscheidung von Erstgenanntem hingenommen und sich dann allein und ein wenig in ihrer Freude getrübt auf den Heimweg gemacht. Dabei war eine solche Reaktion total unbegründet, immerhin zeigte sie ihr nur, dass wieder alles wie früher war. Bis auf einen gemeinsamen Fußmarsch für die ersten paar Meter hatte ihr Team seine Pfade letztendlich immer getrennt. Damals hatte sie anderen Möglichkeiten doch auch keine Träne nachgeweint, wieso dann also jetzt? Ihre Verabredungen mit Naruto waren durch und ebenso wenig konnte sie darauf hoffen ab sofort immer von Seiten ihrer Kameraden „betreut“ zu werden. Sie war wohl in letzter Zeit etwas zu spezialisiert auf die Nähe anderer. Bbesser sie sorgte dafür, dass sich das schleunigst wieder änderte. Gedankenverloren hatte sich ihr Blick einmal mehr gen Boden verirrt und beinahe wäre sie in eine Person hineingelaufen, die plötzlich ihren Weg kreuzte oder besser gesagt, in ihm herumstand. Ruckartig hob sie den Kopf, nur um direkt in das leicht genervte Antlitz einer gewissen Blondine zu blicken. „Na ein Glück, dass man dich ab und an allein antrifft! Dachte schon ich müsse jetzt Wochen warten, bis ich dich mal ohne Begleitschutz zu fassen kriege.“ Schier entrüstet wischte sie sich symbolisch den nichtvorhandenen Schweiß von der Stirn und lächelte ihr im Anschluss vielsagend zu. „Sooo, dann lass uns mal ein kleines Pläuschchen führen.“ Sie wusste in dem Moment weder, wie ihr geschah, noch, was sie tun sollte. Doch mit einem Mal erkannte sie die Wichtigkeit von Kiba‘s indirektem Ratschlag Ino besser aus dem Weg zu gehen. Und was jetzt?! Sie konnte ihr nicht an den Kopf werfen zu verschwinden! Hm…, aber sie mit einer gewissen anderen Sache abzuwimmeln, stand ihr durchaus zu: „T-Tut mir leid, a-aber ich m-möchte nicht darüber sprechen, n-noch dazu… M-Meinst du nicht auch, d-dass das allein m-meine-“ „Das musst du ja auch nicht. Es reicht, wenn du mich dir helfen lässt.“ Wie immer war sie einem mitten ins Wort gefallen und damit ihre Hoffnung, sich doch noch gegen sie wehren zu können, ein ganzes Stück kleiner geworden. Warum konnte die Yamanaka sie nicht auch einfach in Ruhe lassen?! „E-Entschuldige…“ Mit dieser knappen, kleinlauten Entschuldigung versuchte sie nun sich aus dem Staub zu machen, doch wie abzusehen war, würde sie Ino nicht so leicht wieder los werden. Wie schon einen Tag zuvor hatte sie sich ihr Handgelenk gegriffen und hielt nun störrisch daran fest, die Brauen ernst zusammengezogen. „Nun lass doch mal mit dir reden, verdammt! Du weißt ja nicht, was du dir für eine Chance entgehen lä- äh?!“ Mit einer ruckartigen Bewegung hatte sie sich aus ihrer Umklammerung gerissen, erneut gewillt endlich Heim zu kommen. Doch so plötzlich wie die „Freiheit“ gekommen war, verlor sie diese auch schon wieder. Sie reagierte darauf nicht wirklich, war lediglich bedacht die Yamanaka nicht anzusehen, der wiederum genau das wohl das liebste wäre. Anders konnte sie sich das eindringliche Ziehen an ihrem Arm jedenfalls nicht erklären. Sie gab sich dem Willen der Blonden nicht hin, war hingegen ganz darauf konzentriert zu verfolgen, wie sie sich innerlich immer mehr anspannte. Sie konnte dieses Gefühl nicht einordnen, wusste nur, dass sie dieses Streitgespräch keinesfalls würde gewinnen können. Ohne Einwilligung würde die Blonde sie zurück aufs „Schlachtfeld“ schleifen. Was musste sie auch so verdammt schwach und kein bisschen durchsetzungsfähig sein? Sie hasste sich dafür. Doch nicht nur sich. Für einen Sekundenbruchteil auch die anderen, welche diesen Mangel ihrerseits immer wieder ausnutzten. „Verflucht, warum denn nicht?!“ Erneut war es Ino, deren Geduldsfaden wohl allmählich zu reißen schien. Diesmal jedoch, sollte die Blondine eine ebenso ausdrucksstarke Antwort erhalten. „Weil er mich sowieso nicht mag!“ Ein, wenn auch nur kurzes, Funkeln in den Augen sah sie die Yamanaka an, während gleichzeitig ein unangenehmes Beben ihren gesamten Körper einnahm. Sie kannte das Gefühl der Verärgerung zu wenig, um es handhaben zu können und wollte dies um ehrlich zu sein auch gar nicht erst erlernen, denn sie mochte es nicht. Wut… Einerseits hatte sie etwas befreiendes, jedoch war diese Art von Befreiung meist nur von recht kurzer Dauer. Denn schon knapp hinterher fühlte man sich schwach und kein Stück entrüstet, eher noch deprimierter, weil man sich stundenlang Gedanken über sein eventuell rücksichtsloses Handeln machte. Sie konnte so was momentan echt nicht auch noch gebrauchen. Sogleich war ihre verschlossene Art wieder zurückgekehrt, trug wie immer als erstes dafür Sorge, dass sie die Augen von ihrem Gegenüber abwandte und einmal mehr den Boden als ihren Freund begrüßte. Ihr Elan sich noch länger mit dem sturen Mädchen herumzustreiten war erschöpft. Sollte sie ihr doch „helfen“, wenn sie denn so unbedingt wollte… Nur nebenher bekam sie mit, wie ihr gegenüber nach einem Augenblick der Untätigkeit leicht mit dem Kopf zu schütteln begann. Die Augen verschlossen und ein kaum ersichtliches Lächeln aufgelegt. „So ein Unsinn. Natürlich mag er dich! Wenn er vielleicht auch vorgibt, es nicht auf die Weise zu tun, wie du.“ Wie von allein weiteten sich ihre Pupillen bei diesen Worten und obwohl sie wusste, auf was sie sich einließ, dass sie geradewegs begann sich im Netz dieser „Spinne“ zu verfangen, sie ließ es geschehen. Der einfältige Irrglaube, dass es doch noch ein Fünkchen Hoffnung für sie und den Uzumaki gab, verleitete sie dazu. Allem Anschein nach war dieses kleine aufgeregte Gefühlsregung ihrerseits der anderen nicht entgangen, die nun wieder selbstsicher zu lächeln begann. „Ich weiß nach wie vor nicht, was passiert ist, aber für mein Vorhaben ist es vermutlich auch unwichtig. Naruto mag dich - sehr sogar. Das spüre ich! Allerdings checkt er selbst das wohl noch nicht wirklich… Doch auch dafür gibt es eine Lösung.“ Die Blonde zwinkerte ihr kurz zu und einmal mehr wurde sie hellhörig, selbst, wenn sie das wohl besser nicht sollte. Die Hand an den Mund gelegt beugte sie sich etwas zu ihr nach vorn, als wolle sie ein großes Geheimnis um ihren Plan machen, was die leichte Neugierde in ihr nur noch mehr schürte. „Sie ist ganz einfach…“ Ihre Stimme war nicht mehr als ein Flüstern, welches sich behutsam aus ihren zu einem Grinsen geformten Lippen schlich. „Eifersucht.“ Mit großen Augen sah sie die Blonde an, spielte dieses Wort gedanklich immer wieder in ihrem Kopf ab. /Eifersucht?/ Das Mädchen schien zu bemerken, dass sie ihr nicht ganz folgen konnte, begab sie sich ja mit einem kräftigen Nicken zurück in ihre Ausgangshaltung. „Japp, du hast schon richtig gehört. Simpel, aber effektiv. Genau die richtige Behandlung für einen Kerl, wie Naruto.“ Zwar hatte sie nun Bestätigung für ihre Wahrnehmung, doch hatte sie an dieser ja auch nie gezweifelt. Vielmehr fragte sie sich, was genau Ino denn damit meinte. Fragen aber, würde sie sie nicht. Die Vernunft in ihr, die eindeutig davon abriet, war noch immer stärker. Vergeblich wartete die Blonde auf eine Reaktion ihrerseits auf den gemachten Vorschlag, was sie schlussendlich auch einsah und leicht genervt die Arme vor der Brust verschränkte. „Sag mir jetzt ja nicht, dass dir die Idee nicht gefällt! Sie ist großartig!“ warf sie sofort verteidigend und vollstens von sich selbst überzeugt ein, aber dennoch mit leicht bedrohlichem Unterton in der Stimme. „Alles, was wir dazu noch brauchen wäre…“ Ganz gekonnt setzte sie an dieser Stelle eine Pause, vervollständigte erst, nachdem sie sich ihrer ungeteilten Aufmerksamkeit sicher sein konnte und die hatte sie zweifelsfrei. „…die Hilfe eines anderen. Hm… Wie wäre es mit… Sagen wir Kiba?“ „K-Kiba-kun?“ Wie von selbst hatte der Name von besagtem Jungen ihre Lippen verlassen und die Verwunderung in ihrem Gesicht nur noch vergrößert. Alles, was ihre Gegenüber bis jetzt von sich gegeben hatte ergab für sie nichts, außer ein einziges Rätsel. Noch dazu…, wieso wollte sie jetzt auch noch Kiba mit in diese Sache verwickeln? „Klaro! Ihr seid doch befreundet oder? Sicher will er auch, dass aus dir und dem Querkopf endlich was wird, sofern er denn weiß, dass du…“ Ein knappes Nicken ihrerseits folgte, was die Yamanaka direkt zum Weiterreden anspornte. „Na also! Dann wird er dir sicher helfen!“ „A-Aber helfen, wobei denn?“ Nun hatte sie sich doch nicht länger zügeln können. Sie musste es einfach wissen! Sie zuerst ungläubig musternd, schüttelte die Yamanaka schon bald laut seufzend den Kopf. „Maaaaa~nn, ist das nicht offensichtlich? Um Naruto eifersüchtig zu machen natürlich! Du musst nur dafür sorgen, dass er dich und Kiba in einem - sagen wir mal - ‘eindeutigen‘ Moment zu sehen bekommt und schwupp wird er merken, dass ihm das gewaltig gegen den Strich geht und er dich doch mag!“ Sie musste wahrhaftig auf dem Schlauch gestanden haben, denn nachdem sie das nun gehört hatte, war es eigentlich logisch. Dennoch wünschte sie sich schon jetzt bereits wieder doch nicht nachgehakt zu haben. Allein diese Vorstellung benebelte ihre Sinne völlig und Inos waghalsige Wortwahl machte das Ganze nicht unbedingt besser. „Eindeutige Situation“… Das klang so…so-! Eigentlich war es egal, fest stand nur, dass es eine total dumme Idee war! Sie würde Kiba nicht um so etwas bitten können und irgendwo wollte sie das auch gar nicht…oder? Sie hatte das Thema Naruto abschreiben wollen, nicht? Dann wäre es doch nur falsch, wenn sie jetzt von neuem damit anfinge. Ihr nachdenklicher Blick fiel zu Boden, versuchte irgendwo zwischen den unzähligen Staubkörnern einen Rat für ihr weiteres Vorgehen zu finden, jedoch ohne Erfolg. Doch was sie sich eben hatte einreden wollen, stimmte nicht. Nicht ganz! Sie hatte sich keinesfalls entschieden von Naruto abzulassen. Gewiss, vorgenommen, aber wirklich strikt damit abgeschlossen hatte sie nie. Vielleicht… Automatisch schüttelte sie den Kopf, wodurch sie dem Mädchen ihr gegenüber ein fragendes „Huh?“ entlocken konnte, doch sie reagierte gar nicht erst darauf. Sie war einfach ZU hin und her gerissen! Wieso musste man auch immer wieder SIE vor solch schwere Entscheidungen stellen?! Inzwischen musste doch klar sein, dass sie die Lasten, die sie mit sich brachten, nicht tragen konnte… „Alles ok? Was meinst du nun? Hört sich das nach einem Plan an oder was?“ Einmal mehr machte sich ein angedeutetes Grinsen auf dem Gesicht der Blonden breit, welche sie nun abwartend musterte, in der naiven Hoffnung ein „Ja!“ von ihr zu hören. Ein solches aber blieb aus. „T-Tut mir leid, ich… I-Ich muss jetzt wirklich gehn!“ Kaum geendet rannte sie auch schon ohne zu zögern los. Die Augen die ersten Meter geschlossen wusste sie auch gar nicht wohin genau, doch es war ihr eigentlich auch ganz gleich. Hauptsache weg! Von weither hörte sie ein letztes verzweifeltes Rufen der Yamanaka, schenkte diesem jedoch keinerlei Beachtung. Selbst sie musste doch irgendwann einmal einsehen, dass es genug war! Es verging eine weitere Nacht, die sie schlaflos hinter sich brachte und ein schlichter Blick in den Spiegel genügte, um ihr zu deuten, dass sie derartige in Zukunft besser vermeiden sollte. Auf Dauer taten sie ihr - und vor allem ihrer äußeren Erscheinung - einfach nicht gut. Entsprechend waren auch die Reaktionen auf eben diese, als sie wenig später am Trainingplatz ihre 3 Kollegen antraf. Dennoch…, diesmal war ihr Grübeln nicht umsonst gewesen. Sie hatte sich entschieden und würde noch heute ihre Gedanken einem ganz bestimmten jemand preis geben. Kiba… Sie musste ihn nach dem Training unbedingt sprechen! * Normalerweise sah nur er so aus, wenn er morgens mal wieder nicht aus den Federn gekommen war, doch Hinata… Ihr war solch ein Verhalten so gar nicht ähnlich, was wohl nur heißen konnte, dass sie die Nacht durchgemacht hatte. Wenn es auch nur an wenigen Stellen zu bemerken gewesen war, doch schon gestern war ihr Reaktionsvermögen nicht das beste gewesen, was hieß, dass es mindestens schon die zweite ruhelose in Folge war. Wenn er sich nicht vorgenommen hätte auf Distanz zu ihr zu gehen, zöge er es gewiss vor mit ihr zu sprechen, unter diesen Umständen allerdings... Wie sich herausstellen sollte, würde er einem kleinen Gespräch aber trotz allem nicht entkommen können. Soeben hatten sie, nach einer Weile mal wieder, ihren gemeinsamen Fußmarsch, ehe jeder zu seinem eigenen Heim aufbrach, hinter sich gebracht und einander bereits verabschiedet, hielt ihn eine kaum spürbare Gewalt plötzlich vom Weitergehen ab. Verwundert eine Augenbraue in die Höhe gestreckt blickte er sich über die Schulter, direkt ins leicht nervöse Antlitz der jungen Hyuuga, welche sich einmal mehr seinen Jackenzipfel schnappt hatte. „K-Kann ich dich vielleicht kurz sprechen?“ Zugegeben, er zögerte einen Moment, hatte er sich ja schließlich etwas vorgenommen, aber was machte das schon? Er würde bestimmt kein weitaus wichtigeres Vorhaben brechen, nur weil er befürchtete seine Gefühle sonst nie unter Kotrolle kriegen zu können. Ja, ihr zuzuhören und für sie da zu sein war wirklich wichtiger… Mit einem knappen Nicken besiegelte er sein Einverständnis und folgte im Anschluss stillschweigend dem Pfad, den sie anschlug. Irgendwie hatte er sich dieses „sprechen“ etwas anders vorgestellt… Inzwischen war er wahrlich weniger daran interessiert sie dabei zu beobachten, wie sie stumm den Boden betrachtete, als an den heute doch recht zahlreichen Leuten um sie herum. Meist waren die Straßen wie ausgestorben, wenn sie mit dem Training aufhörten, doch das vorzeitige Abbrechen, von wenn auch nur ein paar Minuten, heute, verdeutlichte die Auswirkungen solch kleiner Änderungen. Mit einem mal hielt das Mädchen unerwartet inne, ihre geweiteten Augen auf das vor ihr liegende gerichtet. Zuerst hatte er angenommen sie wolle endlich klären, weswegen sie sich hier die Füße wund latschten, doch da lag er wohl eindeutig daneben. Als sei das Bild des sich nähernden Jungen nicht weit von ihnen noch nicht Beweis genug, vernahm er wenig später auch schon dessen Namen in Form eines leisen Wisperns seiner Kollegin neben sich: „N-Naruto-kun…“ Es war unerträglich mit wie viel Hingabe sie ihn noch immer aussprach, doch er konnte es nicht ändern, würde es vielleicht niemals können. Er hasste es sich mit diesem Gedanken anfreunden zu müssen, doch er hatte wohl keine Wahl… Seinen verärgerten Blick starr auf die immer deutlicher erkennbaren Umrisse des Uzumakis gerichtet, bemerkte er trotzdem, wie das Mädchen neben ihm für einen Moment zu Taumeln begann, sich allerdings schnell wieder fing. Die Wut war Sorge gewichen und beide Hände in einigen Zentimetern Abstand um ihren Körper postiert, als befürchte er, sie könne jeden Moment umfallen, sah er sie an. „Oi, alles ok? Geht‘s dir gut?“ Abwartend blickte er auf sie herab, wurde immer unruhiger je länger sie ihre Antwort hinauszögerte und erschrak, als sie ihren Kopf plötzlich hob und ihn ansah. Wieso diese Reaktion? Gute Frage. Vielleicht war es ja einfach nur dieser Blick, den er bei ihr noch nie erfahren hatte, wenn sie ihn ansah. Vielmehr kannte er dieses Schimmern in ihren Augen von Momenten, in denen sie mal wieder von Naruto schwärmte oder zumindest…ein ähnliches. „…?! Hinata, wa-?!“ Ihm blieb keine Zeit zum Reagieren, noch nicht einmal zum Denken. Wehren war sinnlos. Doch wollte er das überhaupt? Die Augen schließend hatte sie sich ihm an den Hals geworfen. Beide Arme um eben diesen geschlungen und drückte sich an ihn, auf dass ihrer beider Lippen sich treffen konnten. Er spürte eine ungebändigte Hitze in sich aufsteigen, die beide Wangen zum Glühen, sowie seinen Puls zum Rasen brachten und starrte ungläubig mit weit aufgerissenen Augen ins Nichts. Das…musste ein Traum sein oder? ************ Achja... Weder hab ich etwas zu erzählen, noch gibts man mir die Zeit dazu. Mein Bettchen wartet, von daher... Man sieht sich beim nächsten Chap, 'kay?^^ Kommis sind kein Muss, aber wie immer gern gesehen ;) Kapitel 12: Zweifel... ---------------------- Hah, also ich finde diesmal war ich schnell! XP Leider ist das Chap aber auch recht kurz (auch wenn das viele nich so sehen mögen, ich finds kurz! Aber es hätte auch nichts gebracht da noch was ranzuhängen, das gehört in das Pitel einfach nich mehr rein...). Naja, dann wie immer jede Menge Vergnügen beim Lesen und ich bin mir sicher, nach diesem Kapi ist Hinata nicht mehr der Buhmann XD ****************** Das musste wohl das Gefühl sein, welches Hinata immer durchströmte, wenn sie mal wieder kurz davor stand ohnmächtig zu werden, weil sie der Gegenwart des Blondschopfes nicht gewachsen war. Es war…ein berauschender Moment, aber gleichzeitig musste er auch alle ihm gegebenen Kräfte mobilisieren, um nicht das Bewusstsein zu verlieren. Für Sekunden schien die Zeit still zu stehen und er hatte wohl einzusehen, dass auch er eine ziemlich „verweichlichte“ Ader besaß. Andernfalls würde er die ganze Situation sicher mit einem schlichten „Joa, nicht schlecht!“ abtun. In ihm drinnen jedoch, herrschte Chaos. Chaos und nicht mehr. Er fand keine Worte für die Beschreibung dieses Augenblicks, überhaupt schien alles so irreal. Würde er sie nicht so überdeutlich an sich spüren, wäre er für seinen Verstand sicher auch nicht mehr als ein Traum, doch allmählich schien er sich vom Gegenteil überzeugen zu können. Sekunden bemerkte er gar nichts, bekam aber dafür nachher die doppelte Ladung an Empfindungen zu spüren, nahm zum ersten mal ungehemmt ihre weichen Lippen auf den seinigen wahr und wurde sich erneut des wilden Trommelns seines Herzens bewusst, was allerdings schlagartig nachließ, als sie sich nun langsam wieder von ihm zu lösen begann. Beinahe reflexartig lehnte er sich noch ein letztes Mal in ihre Richtung, in der Hoffnung, den Kuss so noch um ein Sekündchen hinausziehen zu können, allerdings nur mit mäßig Erfolg. Noch immer etwas ungläubig ließ er die letzten berauschenden Augenblicke auf sich wirken, die Magie dieses Moments langsam verfliegen und hatte Angst vor dem Zeitpunkt seine geschlossenen Augen wieder zu öffnen. Einerseits, weil das alles ja vielleicht doch nur eine recht wirkliche Illusion gewesen sein konnte und auf der anderen Seite vor dem Mädchen selbst. Er konnte sich ihren plötzlichen „Überfall“ nicht erklären, wagte es nicht sie jetzt anzusehen, denn wer wusste schon, wie sie nun, nachdem alles vorbei war, darüber dachte. Sie musste einen Grund für ihr Handeln gehabt haben, eine Absicht, irgendwas! Es konnte gut sein, dass sie mit dem „Ergebnis“ alles andere als zufrieden war… Dennoch…, es nützte nichts sich von der Ungewissheit verrückt machen zu lassen. Mit diesem Gedanken tat er nun, was lange überfällig war und öffnete vorsichtig beide Augen, nur um direkt in ihre fliederfarbenen sehen zu können, die ihn unter ihren halb geschlossenen Lidern heraus anlinsten. Die Trunkenheit, gebettet in einem Hauch Fassungslosigkeit, hüllte ihn nach wie vor gänzlich in sich ein und verschlimmerte sich nur noch, als er dieses spitze Lächeln erblickte, das ihre Lippen umspielte. Leichte Herausforderung lag ihm ebenso inne, doch er sollte nicht in der Lage sein eine Antwort auf dieses Phänomen zu finden. Denn kaum, dass dieser Ausdruck in ihrem Gesicht wieder erloschen war, begann ihr Körper urplötzlich nachzugeben und ihr Geist sich zu verabschieden. „H-Hinata?!“ Sinnlos ihren Namen auszusprechen, hören konnte sie ihn zu größter Wahrscheinlichkeit eh nicht mehr und doch war es ihm unmöglich gewesen sich zu zügeln. Kein Wunder, wer könnte nach diesen ganzen Ereignissen auch ruhig bleiben?! Seine Teamkollegin hatte mit ihm sprechen wollen, ihn auf einen verschwiegenen Spaziergang mitgenommen, war ihm anschließend um den Hals gefallen und dann noch dieses ihr so gar nicht ähnlich sehende Lächeln! Seine komplette Weltanschauung war quasi zerstört! Schlaff waren ihre dünnen Arme noch immer um seinen Hals gelegt, während die seinigen mittlerweile damit begonnen hatten ihren Körper vorm weiteren Zusammenbrechen zu bewahren. Eigentlich hatte er sich nun voll und ganz ihr widmen wollen, wenn da nicht noch etwas anderes gewesen wäre… Diese goldgelbe Mähne, die da inzwischen in knappen 5 Metern Abstand ihnen gegenüber zum Stehen gekommen war und sie nun mit großen Augen anstarrte, war aber auch unübersehbar. Verflucht, den Typen hatte er komplett vergessen! Nicht, dass es ihn stören würde, wenn er sie beide so sah, doch nicht, solange nicht klar war, was das eigentlich zu bedeuten gehabt haben sollte! Denn auch, wenn er innerlich danach lechzte, dass seine Kollegin von dem Uzumaki abließ, wollte er einer Beziehung zwischen den beiden dennoch nicht im Wege stehen. Selbst wenn dieser „Vernunftsteil“ in ihm stetig kleiner zu werden schien, je öfter er Naruto sah. Der Kerl hatte die Hyuuga seiner Meinung nach schon lange nicht mehr verdient! Nicht nach allem, was abgelaufen war… Jedes mal machte er sich deswegen aufs neue ein schlechtes Gewissen, denn hätte er Hinata nach seiner kleinen „Spitzeltour“ als Sakura damals gleich gesagt, was Sache ist, und dass sie doch unbedingt von dem Fuchsjungen wegkommen solle, wäre das Ganze vielleicht nie so weit gekommen! Hn, wobei… Innerlich wusste er genau, dass sie sich niemals von ihm hätte überzeugen lassen. Nein, nicht von ihm… Recht ratlos und bestückt mit einem Gesichtsausdruck, der genau das aussagte, starrte er nun unentwegt zu seinem Widersacher hinüber, dessen Augen förmlich an ihnen zu kleben schienen! Und obwohl er wusste, dass dieser Augenblick der Stille nicht länger als 5 Sekunden angedauert hatte, kam er ihm vor wie eine Ewigkeit. Tse, na toll… Nun hatte er an diesem Tag nicht nur Verstand und Wahrnehmungssinn verloren, sondern auch noch jegliches Zeitgefühl! Er erschrak beinahe, als er plötzlich mitverfolgen musste, wie sich ein leichtes Lächeln auf die Lippen des Blonden schlich und dieser sich anschließend, beide Hände in den Hosentaschen vergrabend, von ihnen wegdrehte und aus dem Staub machte. Er verstand die Welt nicht mehr. Was bitte sollte er denn mit SO EINER Reaktion anfangen!? Was sollte er denken?! Und noch schlimmer: Was würde dieser Oberschwachmat jetzt denken?! Tse… Fehlte bloß, dass zu einem blondierten Liebesstalker mit scheinbarem ADHS-Syndrom nun noch einer dazukam, der im ganzen Dorf verkündete, dass sie zwei ein Pärchen bildeten! Boah, sein Leben war so was von gelaufen! Apropos laufen… Sein Blick glitt erneut nach unten auf das Mädchen, das noch immer mehr oder weniger in seinen Armen hing. Er würde jetzt nur zu gern vor ihr das Weite suchen, doch zum einen konnte er sie nicht einfach „halbtot“ hier zurücklassen und zum anderen gab es da noch immer diese Stimme in ihm, die unverändert nach Aufklärung trachtete. Ein paar mal noch rüttelte er sachte ihren schlaffen Körper, redete mit weicher, aber dennoch eindringlicher Stimme auf sie ein, dass sie doch aufwachen möge, allerdings ohne Erfolg. Naja, vielleicht war es ja sogar besser so. Eine peinliche Spannung blieb ihm damit jedenfalls fürs erste erspart. Vorsichtig hob er sie schließlich auf seine Arme. In Gedanken schon in die Planung für sein weiteres Vorgehen versunken riss ihn sein Vierbeiner plötzlich aus eben diesen. Sofort jagte dessen hektisches Bellen einen abermals verdutzen Ausdruck auf sein Gesicht und ungläubig starrte er auf das weiße Fellbüschel hinab. „WAS?!“ Wenn auch keiner der Umstehenden, die ihr gesundes Interesse an der Ohnmacht des Mädchens verzweifelt zu verbergen versuchten, so verstand er selbst genau, was der Hund ihm sagen wollte. Sofort schnellten seine Augen hinüber zu der Richtung, auf die sein Kumpel ihn hingewiesen hatte, und sogleich war auch sein Geruchssinn geschärft. Konzentriert darauf zu finden, was der Vierbeiner bereits entdeckt hatte. /Tatsächlich…/ „Ich fass es nicht!“ platzte es aus ihm heraus und ohne zu zögern nahm er, Hinata weiterhin bei sich behaltend, auf Akamaru Platz, der schon wenig später mit Vollgas losbrauste. Das musste er auch, hatte die Person schließlich schon begonnen sich von hier fort zu bewegen. Er konnte es nur wiederholen: Es war unfassbar! Wie dreist man doch sein konnte… Es erklärte so einiges und sie würde dafür auf Garantie eine gewaltige Breitseite bekommen! Mindestens genau so unglaublich war jedoch, dass er sie bis jetzt nicht bemerkt hatte. Sicher lag das an den ganz einfach viel zu vielen Menschen, die heute unterwegs waren. Bei so einem Auflauf hielt er seine Nase grundsätzlich etwas zurück, sonst verlor er nur den Sinn fürs Wesentliche und begann damit sich unaufhörlich mit jedem Geruch im Einzelnen zu beschäftigen. Tse, in Zukunft sollte er sich, was das anging, besser eine andere Vorgehensweise zurechtlegen. Schon eine gewiefte Abkürzung später kamen sie drei unmittelbar vor ihrem „Opfer“ zum Stillstand, wie so meist eine gewaltige Staubwolke im Schlepptau. „DU!“ Seine Stimme war nicht mehr als ein tiefes Raunen und sofort sprang er vom Rücken seines treuen Begleiters, nur um bedrohlich auf eine völlig verdutzte Yamanaka zuzusteuern. Sie hatte sich wohl schon in Sicherheit gewogen. Tse, wie leichtsinnig! „Du warst das oder?! Du hast dieses beschissene Jutsu eingesetzt und bist in ihren Körper geschlüpft, stimmt‘s?!!“ Unbeirrt stiefelte er weiterhin zielgerichtet auf sie, die mit jedem Meter, den er sich ihr näherte, ehrfürchtig einen Schritt zurückwich, zu. Sein Gesicht nur so vor Wut und Empörung verzerrt funkelte er sie mit finsteren, zu Schlitzen verengten Augen an. Dennoch trat sie ihm trotzig und mit erhobenem Haupt entgegnen, wenn er sie auch inzwischen bis an die nächste Hauswand zurückgedrängt hatte. Unbeeindruckt kreuzte ihr Blick seinen todbringenden und begleitet von einem abwertenden Laut verschränkte sie, die Augen schließend, sowie den Kopf zur Seite abwendend, die Arme vor der Brust. „Hn, ich weiß gar nicht, was du dich so aufregst.“ „Wa-…“ Ihm fehlten die Worte, jedoch änderte sich dies schon bald wieder. „Was ICH mich so aufrege?!! Mich würde allmählich echt interessieren, was in DEINEM Oberstübchen abgeht!!“ Was das betraf, war er wahrhaftig ratlos. Diese Furie… E-Er konnte es einfach nicht fassen! Allmählich schien auch sie in Rage versetzt zu werden, zog sie ja mit funkelnden Augen verärgert die Brauen zusammen. „Jetzt hör mal! Eigentlich müsste ICH mich beschweren! Du hast ja mal so was von überhaupt keine Ahnung zum Küssen! Du sabberst wie ein Köter… Solltest froh sein, dass Hinata nichts davon mitgekriegt hat!“ War er das letzte mal noch so stolz darauf gewesen die Yamanaka wenigstens für kurze Zeit zum Schweigen gebracht zu haben, war sie ihm nun wieder ebenbürtig und ließ seine eigene Stimme versagen. Die Empörung, sowie unvermeidbar auch Scham, standen ihm ins Gesicht geschrieben, tauchten seine Wangen in ein dunkles Rot und so sehr es auch in seinem Kopf arbeitete, er fand nichts, was er erwidern konnte. Ein paar mal startete er einen Versuch, allerdings artete es jedes Mal aufs Neue in unverständliches Gebrabbel aus. Das darauf folgende selbstherrliche Lächeln auf ihren Lippen verhalf nicht gerade die Situation zu verbessern. „Naja, aber abgesehen davon… Ich denke ihr seid befreundet, da wirst du doch wohl mal ein kleines Opfer für sie bringen können oder nicht?“ Ihre Stimme war wieder ruhiger geworden, ihre Züge entspannter und die seinigen begannen sich ihnen anzupassen. Ein Opfer bringen? Was sollte das denn heißen? Die Blonde schien seine stumme Frage zu verstehen und lieferte ihm prompt die passende Antwort. „Ich hatte eigentlich vor Naruto damit eifersüchtig zu machen, hatte das alles auch mit Hinata abgesprochen, aber sie hielt den Plan wohl für nicht so klasse, wie ich.“ Ein gleichgültiges Schulterzucken ihrerseits folgte, nachdem sie einen kurzen Blick auf die Hyuuga geworfen hatte. „Also hab ich einfach mal Eigeninitiative ergriffen.“ An seinem Zustand schien sich heute wahrlich nichts mehr ändern zu wollen. Dieses Gör raubte ihm ganz einfach die Fähigkeit klar zu denken! Sekundenlang herrschte Stille, bis er sich nach kurzem Kopfschütteln doch wieder fing und nun verärgert seine Faust gegen die Mauer rechts zu ihrem Kopf schlug, wo sie fortan auch blieb. Einmal mehr an diesem Tag kam er ihrem Gesicht gefährlich nahe, diesmal jedoch ausschließlich, um ihr endlich zu verdeutlichen, was sie zu tun und zu lassen hatte. Wenn möglich hatten seine Züge noch derbere Konturen angenommen, seine Faust, mitsamt Arm bebte im Stillen und wie immer lag seinem Blick etwas Bedrohliches inne. „Da du es die letzten Male nicht geschnallt zu haben scheinst…“, es fiel ihm deutlich schwer unter seinem Zähneknirschen auch nur ein klares Wort herauszuwürgen, „…sag ich es dir jetzt noch einmal deutlich und ganz direkt: Halt dich aus Sachen raus, die dich nichts angehen und lass Hinata, mich und Naruto in Ruhe, klar?!!“ Ihr zum Abschluss ein abfälliges Schnauben entgegen werfend wandte er sich von ihr ab und steuerte, beide Hände nach wie vor mit aller Wut zu Fäusten verkrampft, wieder auf seinen Vierbeiner zu, der geduldig bis eben gewartet hatte. Er konnte seinen Triumph über die Yamanaka nur mäßig genießen. Ebenso wenig den Anblick, wie ihre störrische Miene mit jedem Wort mehr zerfallen war, denn ihre gesamte Visage kotzte ihn momentan einfach nur an! Umso riskanter, dass sie sich getraute ihn dennoch ein letztes mal anzusprechen. „Was ist dein Problem? Ich wollte nur helfen und es hat Hinata sicherlich auch geholfen wieder mit Narut-“ „Sie wollte deine verdammte Hilfe aber nicht, kapiert?!“ Sogleich war er wieder herumgefahren und sofort, als sich ihre Blicke trafen, verschwand der zurückgekehrte Mut aus dem Gesicht der Blondine, wenn auch lediglich, um Verwirrung zu weichen. Diese war durchaus begründet, war ja nicht schön zu reden, dass ein wenig Verzweiflung in seiner Stimme mitgeschwungen hatte. Und so sehr er sich auch zwang, sollte diese auch in den folgenden Sätzen nicht weichen. „Sie war gerade dabei von ihm weg zu kommen und du, du wühlst den ganzen Mist wieder auf! Wenn du deine Komplexe des Alleinseins unbedingt woanders ausleben willst, dann mach das bei jemand anderem!“ Damit drehte er sich, hoffentlich endgültig, von ihr weg. Er ließ ihr gar keine Zeit ihn abermals aufzuhalten, sondern nahm direkt wieder hinter Hinata auf Akamaru Platz und brauste, nachdem er seine Kollegin soweit „im Griff“ hatte, mit ihm davon. Es war wohl besser, dass er zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, was im Kopf der Blonden vorging… Er hatte nicht wirklich gewusst, was er folglich mit dem Mädchen hatte anstellen sollen. Besser wäre sicher gewesen, er hätte sie Heim gebracht, doch er musste einfach erfahren, ob sie nicht doch etwas von all dem mitbekommen hatte! Noch dazu… Sie hatte ja wegen etwas mit ihm sprechen wollen… Nachdenklich schielte er auf Hinata zu seiner Rechten, die, an Akamaru gelehnt, noch immer vor sich hin „ohnmächtelte“. Hatte sie am Ende vielleicht über die Yamanaka sprechen wollen? Darüber, dass sie deren Vorschlag gar nicht so schlecht fand und das, was die Blondine auf eigenen Faust verzapft hatte, letztendlich gar nicht so schlecht gewesen war? Er konnte nicht wirklich sagen, dass er diese Idee für wahrscheinlich hielt, doch ganz absurd erschien sie ihm auch nicht. Nur zu oft hatte er in den letzten Jahren spüren dürfen, dass die Hyuuga für ihre Gefühle zu dem Fuchsjungen über Leichen ging. Wenn auch immer darauf bedacht ausschließlich sich selbst zu „verletzen“. Seine Augen glitten zurück auf den staubigen Boden vor sich. Schon seltsam, dass ihn sein Weg immer auf irgendeinen Trainingslatz führte, wenn er mal nicht wusste, wohin. Als ob die Zeit, die sie täglich hier verbrachten, nicht schon genug wäre. Noch dazu…in Anbetracht der lauernden Dunkelheit wäre ein etwas wärmeres Plätzchen gewiss nicht schlecht. Sein Blick wurde ernster. Wenn sie nicht innerhalb der nächsten Minuten aufwachte, brachte er sie wirklich Heim! Es war, als hätte sie seine insgeheime Ankündigung gehört, begann sie ja in eben diesem Moment endlich sich zu regen. Interessiert musterten seine Augen ihre schier kraftlose Gestalt, wie sie damit kämpfte die Lider, welche inzwischen Tonnen zu wiegen schienen, zu heben und sich selbst vorsichtig aufzusetzen. Müde rieb sie sich übers Gesicht, blickte benommen in die Runde und machte schlussendlich bei ihm, die er sie mit einem matten Lächeln musterte, halt. „Na? Wieder wach?“ Sie erschrak leicht, wenn man ihr das auch nur indirekt ansah und schien nun endlich den Ort zu realisieren, an dem sie sich befanden. „Wieso…?“ brachte sie nur, noch immer etwas neben sich stehend, hervor und blickte dann, allein um schon im nächsten Moment leicht zusammenzuzucken, an sich herab. Eilig und sichtlich beschämt riss sie schon Sekunden später den Kopf zu ihm herum, begann nervös an ihrer Jacke zu zupfen. „B-Bin ich etwa schon wieder…?“ Er nickte nur leicht und sofort färbten sich ihre Wangen dunkler. „G-Gomen…“ Schlagartig wendete sie sich von ihm ab, sich bewusst, dass sie einmal mehr das Bewusstsein verloren hatte, allerdings wohl ohne den Grund dafür zu kennen. „Heh, kein Problem. Allmählich bin ich‘s ja gewohnt und weiß damit umzugehen.“ Wohlwollend grinste er ihr entgegen, sie jedoch blickte noch immer betrübt drein. So wie er sie kannte würde sie es sich nicht nehmen lassen erstmal ein Weilchen in Schuldgefühlen zu baden. „K-Kiba-kun?“ Schon nach einer guten Minute hatte sie wieder zu sprechen begonnen, wie immer so zurückhaltend und leise wie nur möglich. Fragend hob er eine Augenbraue in die Luft und wartete darauf, dass sie weiter sprach. Er konnte sich bereits denken, was jetzt folgen würde. Sicher wollte sie wissen, weshalb sie ohnmächtig geworden war. Tse, man sollte meinen er hätte genügend Zeit gehabt, um sich eine geeignete Ausrede einfallen zu lassen, doch Fehlschlag. Er hatte keinen Schimmer, was er ihr weismachen sollte. „K-Kann ich dann wenigstens jetzt mit dir reden? I-Ich meine, w-wenn nicht, verstehe ich das…e-es ist ja nun schon recht spät…“ Sie vermied es strikt ihn direkt anzuschauen, hingegen er nun in verdutztes Starren verfallen war. Sie hatte es heute echt drauf ihn zu überraschen. Schnell fing er sich wieder, redete hastig, als befürchte er, noch längeres Schweigen verleite das Mädchen zu falschen Schlüssen. „A-Ach was, schieß lieber endlich los! Hast dich ja nun lange genug zurückgehalten.“ Wenn auch inzwischen um einiges verunsichert, nickte sie trotzdem leicht, die Augen gen Boden gesenkt. „E-Es geht um Ino-san…“ Sofort bei diesem Namen regte sich etwas in ihm. Es war nicht nur deshalb, weil er derzeit alles andere als gut auf sie zu sprechen war, nein. Vielmehr das Gefühl einer unguten Vorahnung. Sie wollte mit ihm über das sprechen, was die Blonde gesagt hatte und ihn sicherlich um das bitten, was bereits geschehen war. Verflucht und er hatte wirklich geglaubt, dass…! „S-Sie hat mich gestern Abend nach dem Training abgefangen… I-Ich wollte nicht mit ihr sprechen, n-nur hat sie nicht locker gelassen…“ Mit jedem Wort wurde er nervöser, die Hyuuga schien es ihm gleich zu tun, begann sie ja ungleiche Kreise auf dem Boden zu ziehen. „S-Sie wollte mir mit Naruto-kun helfen, d-doch dafür sollte ich… Nunja… J-Jedenfalls habe ich ihr gesagt, d-dass es nicht geht.“ Würde er nicht längst wissen, wovon sie sprach, hätte er vermutlich jetzt den Faden verloren. Hn, doch wenn er ehrlich war, stand er auch so kurz davor. Ihre Stimme… Was war das auf einmal für eine Bestimmung, die ihr inne lag? Doch nicht nur das, denn schon im nächsten Moment musste er überrascht feststellen, wie sie ihn mit gefestigtem Blick ansah, ein leichtes Lächeln auf den Lippen. „W-Weißt du, i-ich glaube ich habe mich e-entschieden…“ Dieser Satz sorgte nicht wirklich dafür, dass seine Verwunderung schwand, eher im Gegenteil. Als würde das nicht schon genügen, wuchs sie auch schon Sekunden später weiter an, als die Hyuuga etwas zu ihm herüber gerutscht kam, nun direkt neben ihn saß, die Augen, ebenso wie er, auf die Erde vor sich gerichtet. Es war doch echt verflucht! Da rückte sie ihm mal ein wenig auf die Pelle und schon stand er wieder einem Schweißausbruch nahe! Die Erwähnung seiner unnatürlichen Gesichtsfarbe war überflüssig. Man sollte meinen, nachdem sie sich geküsst hatten, war das alles Kinderkram, doch irgendwie fühlte er sich gerade wegen dieser Sache nur noch hilfloser in ihrer Gegenwart. Noch dazu war es ja nicht einmal so, dass er wirklich sie geküsst hatte, nein… Eher diesen blonden „Miss-Piggy-Abklatsch“… „E-Es ist vermutlich wirklich besser, w-wenn ich Naruto-kun hinter mir lasse.“ Er konnte nicht anders als sofort seinen Kopf zu ihr herumzureißen, sowie fassungslos auf sie herabzustarren. Sie allerdings bemerkte dies nicht, wollte es vielleicht auch einfach nur nicht, sprach hingegen unbeirrt weiter: „I-Ich weiß nicht, o-ob ich tatsächlich alles versucht habe, a-aber genug war es auf jeden Fall. E-Er weiß sogar, w-was ich für ihn empfinde! I-Ich habe ihm gesagt, w-was ich immer wollte.“ Ihr aufgesetztes Lächeln kam ihm anhand ihrer gebrochenen Stimme trügerisch vor und er konnte nicht anders, als sie nun eher mitleidig zu mustern. „E-Er weiß bescheid, i-ich weiß bescheid. Davon, d-dass ich nicht mehr, a-als eine einfache F-Freundin bin… E-Es ist wohl zwecklos e-etwas erzwingen zu wollen. D-Das habe ich lange genug versucht u-und ich glaube, i-ich weiß auch endlich w-warum…“ Sein Puls raste noch immer und seine Neugier wuchs, je länger sich dieses Gespräch hinauszog. Ja, sein Herz schlug so verdammt laut, er befürchtete schon ZU laut! Glaubte, etwas zu verpassen, weil es ihre zierliche Stimme ganz einfach übertönte! „I-Ich habe mir wohl eingeredet ihm etwas sch-schuldig zu sein… W-Weil… I-Immerhin war er es ja, d-der mir die ganze Zeit die Kraft gegeben hat d-den Willen aufzubringen zu kämpfen…, s-stärker zu werden…“ ... Er konnte sich nicht recht erklären, wieso, doch es war verletzend das zu hören. Allein dieser Schwachkopf sollte zu all dem beigetragen haben? Dieser Satz klang so verdammt beschissen! Als hätten er - sie alle - sich in den letzten Jahren kein Stück um ihr Wohlsein geschert! Stimmte das am Ende vielleicht sogar? Kurz überlegte er, konnte diese Frage aber schon schnell mit einem „Nein!“ abtun. Sie hatten sie immer unterstützt, ihr geholfen so gut es ging und es tat weh, dass sie das anscheinend noch immer nicht sehen wollte oder konnte. Sein Blick senkte sich erneut, wand sich ab von dem Mädchen zu seiner Rechten und zurück auf seine Hände, die sich mit leichter Anstrengung ineinander krallten. Es war ihm unverständlich. Wie sollte er sie jemals auf sich aufmerksam machen, wenn sie ihn schon ihr Leben lang nie wirklich wahrgenommen hatte? Jedenfalls nicht mit so großer Beachtung, wie diesen Idioten! Von der Wut getrieben biss er leicht die Zähne zusammen, versuchte sich zu beruhigen. Sie hatte noch nicht geendet und außerdem… Später war noch genug Zeit, um darüber nachzudenken. Ihm entging ihr besorgter Seitenblick in seine Richtung nicht und ebenso wenig, wie sie noch eine ganze Weile zögerte fortzusetzen. Zum Glück aber, tat sie es dennoch, wenn auch erst, nachdem sie zögerlich seine Hand ergriffen hatte, von der schlagartig alle Verkrampfung wich und nun wieder vollkommen entspannte. Sofort wurde sein Puls, der gerade erst zur Ruhe gekommen war, erneut schneller und verhalten linste er zu ihr herüber. Sie hatte ihre Augen nun lächelnd auf ihrer beider Hände gesenkt, wie immer benetzt mit einem Hauch Rosa. Kurz holte sie Luft, um dann noch gedämpfter weiter zu sprechen: „D-Doch ich h-habe eingesehen, d-dass das alles wohl kein Grund sein darf, m-mich von ihm abhängig z-zu machen… A-Auch, w-wenn ich ihm dankbar bin - f-für alles! …So sollte ich das doch i-insgeheim sein. S-So mal ich ihm sonst eh nur eine Last wäre…“ Sie wagte es, ihm ein schüchternes Lächeln zuzuwerfen, was er jedoch nur nebenher wahrnahm, waren seine Augen ja bereits wieder stur nach vorn gerichtet. Selbst jetzt, dachte sie noch immer nur an ihn. Auch, wenn sie behauptete es nicht tun zu wollen, dachte sie nur an ihn. Obwohl er sich über ihren Entschluss freuen sollte, das konnte er nicht. Dachte sie ja unverändert nur an ihn… Er wusste nicht, was er von diesem Gespräch halten sollte. Auch nicht, weshalb sie noch immer seine Hand in den ihrigen hielt, aber vermutlich hatte sie nur seit dem letzten mal Gefallen daran gefunden. Es war ja auch keine große Sache, sie waren Freunde, verdammt vertraute noch dazu. Mehr würde da wohl auch nie sein... Innerlich seufzte er. Er war diese deprimierenden Wahrheiten echt leid. Ohne ein Wort zog er seine Hand an sich zurück, stand auf und verstaute besagte anschließend schützend in seiner Tasche. Verwirrt sah die Hyuuga zu ihm auf und wirkte noch konfuser, als sie das breite Lächeln auf seinen Lippen entdeckte. „Allmählich sollten wir aber wirklich Heim oder?“ Sie war nicht in der Verfassung etwas zu erwidern, auch nicht zu reagieren, als er ihr kurz durch die Haare wuselte und anschließend gezielt auf Akamaru zutrottete, der schon zum Aufbruch bereitstand. „Es ist gut, dass du dir endlich alles überlegt hast.“ Er sah sie nicht an, als er zu ihr sprach, drehte ihr stattdessen den Rücken zu. „Wenn du allerdings ab morgen beim Training wieder richtig mitmischen willst, solltest du endlich mal ausgeschlafen sein.“ Er erhoffte sich mit diesem Satz eine geeignete Aufforderung überlegt zu haben, um sie zum Gehen zu animieren und wie er anhand der Geräusche hinter sich ausmachen konnte, war sie zumindest schon einmal aufgestanden. Sehr gut… Wie schon kurz zuvor setzte er sich auch jetzt wieder schweigend in Bewegung, wurde aber dennoch gehorsam von seinen beiden Begleitern verfolgt. Unverändert hatte er dieses falsche Lächeln aufgesetzt, wieso wusste er nicht. Eigentlich war es sinnlos, lief sie ja eh ein Stückchen hinter ihm, sodass es für sie unmöglich war es ausmachen zu können, aber vermutlich blieb es schon lange nicht mehr ihretwegen. Vielleicht wollte er ja einfach nur sich selbst etwas vormachen. So kehrte er denn in dem Irrglauben Heim, dass alles in Ordnung sei, verdrängte jegliche Gedanken, die nicht damit übereinstimmten, und stand mit einem mal wieder ganz am Anfang. * Sie begriff nicht. Es schien egal, was sie auch tat, es war immer das Falsche. Betrübt sah sie gen Boden, während sie sich weiterhin gehorsam an die Fersen des Inuzuka‘s heftete. Es war ja nicht so, als ob ihr diese Sache nicht schon immer bewusst gewesen wäre, doch in den vergangenen Tagen hatte sich in ihr immer mehr das Gefühl breit gemacht, dass dem doch nicht so sei. Sie hatte eingesehen, dass keiner fehlerfrei war, es allerdings auch niemanden gab, der ausschließlich Falsches tat. Diesen Gedanken musste sie wohl oder übel erneut korrigieren… Um dies aber zu schaffen, musste sie unbedingt erfahren, was diesmal der Grund gewesen war. Womit hatte sie ihn so aus der Bahn geworfen, dass sich seine Laune von einer Minute auf die andere schlagartig geändert hatte? Auch, wenn er versuchte ihr weiszumachen, dass alles in Ordnung sei. Sie selbst konnte ihn nicht anlügen und ebenso wenig schaffte er dies bei ihr. Meist hatte sie ihm bisher nur ihren Glauben geschenkt, weil sie die Dinge nicht als schlechter ansehen wollte, als sie es waren. Um sich Ärger zu ersparen. Doch das war nicht der richtige Weg… Sie hatte eigentlich gehofft ihm mit der Entscheidung bezüglich Naruto entgegen zu kommen, was nicht hieß, dass sie sie seinetwegen getroffen hätte, nein. Es war nur… Er war immerhin derjenige gewesen, der die ganze Zeit gegen eine Beziehung mit dem Uzumaki rebelliert hatte. Aus vernünftigen Gründen wie sie hatte einsehen müssen… Was das betraf, hatte er ihr wirklich geholfen. Und nicht nur er! Auch Shino. Selbst, wenn es bei diesem damals nur wenige Worte gewesen waren. Sie hatten sie zum Denken angeregt und überhaupt erst dazu verholfen, dass sie sich Kiba anvertraut hatte. Umso mehr hasste sie den Gedanken, dass dieser nun, nachdem scheinbar alles "geregelt" war, wieder damit begann, sich von ihr zu distanzieren. Er war die vergangene Zeit immer da gewesen, wirklich immer! Sie war es inzwischen förmlich gewohnt ihn um sich zu haben und wollte das nur ungern wieder ändern. Sie versuchte gar nicht erst eine Antwort auf das „Wieso“ zu finden, würde sie ja eh keine finden und eigentlich war es auch egal, denn Fakt war: Sie wollte, dass es so blieb! Dieses Ziel zu erreichen aber, würde gewiss nicht all zu einfach sein. Früher als sonst trennten sich ihre Wege. Der Abschied verlief wie gewohnt kurz, allerdings auch extrem kalt und verhalten. Es war schon eine Weile her, seit sie den restlichen Weg nach Hause völlig allein angetreten hatte. Er war dann immer irgendwie…trist und einsam. Dennoch…, sie war alt genug und konnte nach wie vor nicht verlangen, dass ihr einer der Jungs stets an den Sohlen klebte. Verschwiegen, sowie in Gedanken versunken, steuerte sie ihr Heim an. Der Inuzuka hatte ihr geraten heute Nacht mal richtig zur Ruhe zu kommen, wie aber sollte sie das schaffen, wenn er sie so durcheinander zurückließ? Vielleicht sollte sie ja noch ein letztes mal ihrem alten Muster folgen: Sicher redete sie seinem Verhalten zu viel Schlechtes zu. Gewiss war alles in Ordnung… * Er konnte sich nicht beschweren. Nicht darüber, dass er kein Auge zugetan hätte, denn dem war ganz und gar nicht so. Beweis für ihn, dass er sich wohl wirklich mit allem abgefunden hatte. Blieb nur zu hoffen, dass dieses Gefühl der Gleichgültigkeit noch ein Weilchen anhielt. Sie hatten noch Zeit, denn auch, wenn er fest geschlafen hatte, früh aufgewacht war er trotzdem. Dann würde er heute offenbar mal nicht der Letzte am Platz sein. Synchron machten sowohl er, als auch Akamaru, halt. Wie immer waren es ihre beider Nasen, die sie vorwarnten, und ebenfalls wie immer würde er sicher nicht drum herum kommen seine eben aufgestellte Vermutung zu widerlegen. Hn, jedoch nicht, solange er das verhindern konnte. Im Gegensatz zu seinem Vierbeiner, der noch etwas unschlüssig an Ort und Stelle verharrte, lief er selbst direkt weiter, ihrem Verfolger keinerlei weitere Aufmerksamkeit schenkend. Wenn sie schlau war suchte sie das Weite so lange sie noch konnte… Doch wie immer machte ihre Haarfarbe ihrem Handeln alle Ehre. Zuerst waren es nur Schritte, Sekunden später allerdings, hallte ihre sonst so lärmende Stimme in den Straßen wieder. Er konnte getrost das Wort „sonst“ benutzen, denn heute sprach sie für ihre Verhältnisse ziemlich ruhig. „Jetzt warte doch mal. Wir waren zwar noch nie wirklich dicke, aber willst du mich wegen diesem kleinen Zwischenfall jetzt auf ewig hassen?“ Abwartend hatte sie, die Hände in beide Seiten gestemmt, gestoppt und schien somit darauf abzuzielen, dass er es ihr gleich tat. Eben weil er ihr Vorhaben vorausahnte, lief er weiter. Wie immer aber, tauchte die hartnäckige Blonde schon im nächsten Moment vor ihm auf, um ihn vom weiteren Gehen abzuhalten. Mürrisch und mit kaltem Blick sah er sie an, verblieb weiterhin schweigsam. Trotzig erwiderte sie seine „Begrüßung", schüttelte aber schon kurz darauf seufzend den Kopf. „So bringt das nichts. Ich komme am besten einfach zum Punkt: Entschuldige.“ Innerlich ein wenig überrascht blieb seine Miene nach außen hin unverändert. Auch wenn sie sich entschuldigte änderte dies nichts an dem Chaos, das sie verursacht hatte. Dennoch…, es war kindisch nachtragend zu sein. Sobald es ihm möglich war, würde er die Sache wohl vergessen, im Augenblick allerdings… „War‘s das dann? Im Gegensatz zu dir, die eine Menge Freizeit zu haben scheint, habe ich nämlich jetzt Training.“ Mit diesen letzten Worten wollte er sich an ihr vorbeischieben, abermals ohne Erfolg und allmählich schwollen Wut und Unruhe in ihm an. „Ich muss wirklich blind gewesen sein, das nicht zu sehen, aber…“ Er schenkte ihren Worten kein Gehör, drehte sich nun stattdessen entschlossen von ihr weg, den Rücktritt anzutreten und sich mit Akamaru einen anderen Pfad zu ihrem Treffpunkt zu bahnen. Wie es das Schicksal allerdings so wollte, stand er sich dieses Mal selbst im Weg. „…du magst sie selbst, hab ich recht?“ Sofort stoppte er. „Das war der eigentliche Grund, weshalb du so ausgeflippt bist.“ Unbeirrt hatte sie weiter gesprochen. Sich nicht darum geschert, dass er hatte flüchten wollen, sondern ganz ruhig fortgesetzt. Gewiss hatte sie sich eine solche Reaktion seinerseits vorher bereits ausgemalt. Nicht wissend, was er denken sollte, starrte er gen Boden, ungläubig. Verflucht! Wieso um alles in der Welt hatte es gerade SIE sein müssen, die es herausfand?! „Hn, ich vermute ich habe genau ins Schwarze getroffen.“ Selbst, wenn er noch immer mit dem Rücken zu ihr stand, sah er nur zu deutlich das Lächeln vor sich, das derzeit auf ihren Lippen liegen musste. Anders als erwartet aber, versetzte es ihn dieses Mal nicht in Rage, sondern stimmte ihn vielmehr nervös. Ganz bestimmt würde sie ihre Klappe nicht halten können! „Keine Sorge“, wieder war sie es, die sprach. „Ich werde ihr nichts sagen, wenn ich nicht soll. Allerdings…“, er konnte nun nicht mehr anders, als sich mit misstrauischer Miene zu ihr umzudrehen, „…würde ich dir gern noch einmal meine Hilfe anbieten.“ „Vergiss es!“ Er spuckte diese Worte nur so von Abscheu durchtränkt und wendete sich erneut von ihr ab. Er hatte jetzt oft genug mitverfolgen dürfen, wie ihre Art von Hilfe aussah und dabei auf jeden Fall eines gelernt: Sie machte alles nur schlimmer als besser. Kaum zwei Schritte gegangen hielt ihn die Blonde plötzlich am Arm fest, um ihn am Verschwinden zu hindern. Auffordernd zog sie daran, versuchte mit gefestigtem Blick den seinigen zu erhaschen, scheiterte jedoch. Ihre Worte allerdings, konnte er nicht so leicht ignorieren: „Ich verspreche dir, diesmal baue ich keinen Mist! Und du musst auch nicht denken, dass du keine Chance bei ihr hättest. Immerhin, sieh‘s doch mal so: Vom Typ her seid Naruto und du euch nicht unähnlich.“ Bei diesen Worten arbeitete etwas in ihm. Schlagartig drehte er sich zu ihr um, entriss seinen Arm aus ihrem Griff und schnappte sich hingegen nun ihren, welchen er mit leichter Gewalt drückte. Er wusste nicht recht, wo er dieses Gefühl einordnen sollte, das ihn gerade überkam, nur, dass es eine ungemeine Wirkung auf ihn und sein Handeln hatte. „Das ist genau der Satz, den ich wenn möglich nie wieder hören will.“ Er klang erregt, seine Stimme von seinen unregelmäßigen Atemzügen gebrochen und doch war es nicht Wut, die ihn leitete. „Naruto sei so wie ich… Das ist genau das Vorurteil, das ich so hasse. Es steht allem mehr im Weg, als dass es hilft.“ Starr sah er ihr in die Augen, die sie fragend zurück in die seinigen blickten. „Ich will nicht, dass sie mich mag, weil ich ihm ähnlich bin. Ich will nicht, dass sie IHN mag. Ich will…, dass sie MICH mag.“ Verblüfft, ob seiner Aussage, musterte sie ihn eine ganze Weile mit großen Augen, sprachlos. Schlussendlich aber, senkte sich ihr Blick schuldbewusst. Sie schien nachzudenken. Ein Zeichen für ihn, dass er von ihr ablassen konnte. Dies tat er dann auch ohne ein Wort und war fortan gewillt, endlich das zu tun, was er schon die ganze Zeit anstrebte. Seinem Vierbeiner einen viel sagenden Blick zuwerfend hielt dieser sofort mit ihm Schritt, das Mädchen blieb verlassen zurück. Sicher warteten die beiden anderen schon… Mit ausdrucksloser Miene, sowie seiner Begleitung, kam er schlussendlich am Platz an und wurde dort wie erwartet von seinen zwei Kollegen empfangen. Die Begrüßung glich dem Abschied von Hinata am vergangenen Abend und auch, wenn der Tag somit alles andere als viel versprechend zu werden schien, unternahm er nichts, um der gedrückten Stimmung entgegenzuwirken. Offenbar blieb dafür, auch wenn er gewollt hätte, keine Zeit, war der Aburame ja wie immer nicht gewillt Neuigkeiten für sich zu behalten: „Ich wurde gestern Abend noch informiert. Hokage-sama wartet mit einer Mission auf uns.“ ********************* So, Schluss. Ich vermute nach diesem Chapter könnt ihr euch von Ino verabschieden, ich bezweifle, dass sie noch mal auftauchen wird. Das wird zwar sicher für die wenigsten ein Problem sein, aber ich find's irgendwie schade XP Mit ihr konnte man die schönsten Dinge verzapfen XD Naja... Die nächsten Chapter werden wohl jetzt etwas "storyhaltiger" werden, wenn's so läuft, wie es soll. Ich hoffe nur, dass dabei das eigentliche Grundproblem mit den Pairings nicht unter geht, aber ich glaube kaum. Ansonsten hätte ich wahrscheinlich selber keine Lust mehr zu schreiben XD Na dann. Ihr dürft aber auch nich so schreibfaul sein! >.>° Ziemlich viele (oder zumindest für mich sinds viele XD) haben die FF in ihrer Favoliste und nur 'ne Hand voll schreibt Kommis. Das müssen wir ändern Leute, seid mal nich so verhalten! XD Naja, aber ich kann ja keinen zwingen (leider XD). Außerdem laber ich schon wieder zu viel^^° Also gut jetzt, tschüss! XD Kapitel 13: zu... ----------------- Jaaa~, ich schäme mich, schon gut-.-° Ich war langsam... Hatte jedoch seine Gründe, die ich hier allerdings keinesfalls aufzählen werde. Euch reichts sicher sowieso, dass es endlich weiter geht, wieso also überflüssige Erklärungen? Dafür etwas anderes an dieser Stelle. Ich hab mich, gerade in den Schluss des Chaps richtig reingehangen und ich hoffe dass es nicht zu exrem beschrieben wurde, wobei extrem eigentlich gerade gut wäre, immerhin gibt es an der Situation nichts, was man schönreden könnte. Da steckt ein ganzer Tag Herzblut drinnen, also bitte bitte, es muss euch einfach gefallen >.>° (Selbst, wenn mans besser machen könnte...) Soo..., dieses Chap ist dann also die Einleitung zu 'ner (hoffentlich) kniffeligen Story, die ich jetzt sogar vollständig im Kopf habe. Alles, was mir noch fehlt, ist ein richtiger Schluss, für den ich an späterer Stelle auch'n paar Vorschläge von eurer Seite wünsche, aber wie gesagt, das dauert noch. Also dann, nix ist wie es scheint - viel Spaß beim Lesen XD **************************************** Eine Mission, hm? Nach so langer Zeit schien es also wirklich, als ob der Alltag wieder einträte. Schon seltsam, nach all dem vergangenen Chaos. Aber vielleicht war es ja genau richtig so. Er sollte sich ebenfalls an alte Normalitäten halten. Ja, vielleicht könnte dann auch innerhalb ihres Teams alles wieder so werden wie vor ein paar Monaten, als er noch nicht mit seinen Hormonen zu kämpfen gehabt hatte… Er seufzte schwer, beschloss nun endlich den gedankenverlorenen Blick vom Boden zu heben und sich stattdessen den Treppen hinauf zum Büro der Hokage zu widmen. Damit tat er es seinen zwei Kollegen gleich und wenig später erreichten sie alle, bis auf Akamaru, der wie so meist draußen warten musste, das gewünschte Zimmer. Schnell hatte man ihnen nach kurzem Klopfen die Erlaubnis zum Eintritt erteilt. Diesmal wollte er nichts riskieren und sah sich daher sofort ausgiebig in dem Raum um, mit der Absicht heute direkt zu bemerken, wenn wieder irgendwo ein Uzumaki oder dergleichen in der Ecke hockte. Doch nichts. Sofort fiel ihm ein schwerer Brocken vom Herzen und ein erleichtertes Stöhnen verlauten lassend trat er näher an den Schreibtisch der Frau heran. Nachdem sie nun alle in Reih und Glied standen, durchbrach eben diese die aufgekommene Stille, die wie immer von Respekt zeugte, und begann damit den Grund für ihr hier Sein zu erläutern. „Gut, dass ihr so pünktlich gekommen seid. Es gibt einen Auftrag für euch.“ Ein wenig unruhig beobachtete er die Blonde dabei, wie sie anfing in einigen Unterlagen herumzukramen, sich mit ihrem Stuhl etwas mehr dem Fenster zudrehte und anschließend über ihr Blatt hinweg zurück in ihre Richtung schielte. Konnte sie nicht endlich weiterreden? Es beunruhigte ihn. Denn nur, weil bis jetzt noch keiner außer ihnen hier stand, hieß das nicht, dass nicht noch einer kommen konnte! Wäre das der Fall stünde hier aber nachher kein Stein mehr auf dem anderen - so viel stand fest! „Nachdem ihr ja das letzte Mal mit Naruto unterwegs gewesen wart…“, die Hokage hatte endlich begonnen fortzusetzen, aber allein die Erwähnung des Blonden brachte ihn dazu ungehalten die Zähne zusammenzubeißen, „…und das Ganze in einem kompletten Desaster enden musste…“, sie warf ihnen allen einen spitzen Blick zu, „…habe ich beschlossen, dass ihr heute wohl besser unter euch bleibt.“ Erleichtert atmete er auf, hörte aber dennoch weiter aufmerksam zu. „Ich kann nicht verantworten, dass ihr wieder einen von euch halbtot hier anschleppt. Auch, wenn anhand des Auftrags einer mehr als zu wenig sicher besser wäre. Doch durch eure gut ausgeprägten Fähigkeiten, was das Aufspüren des Feindes betrifft, kann ich leider auf keinen des Teams verzichten. Zwar geht es lediglich um des Schutz von zwei Personen, aber es ist immer von Vorteil, wenn man schon lange vorher weiß, dass ein Gegner im Anmarsch ist. Naja, wie dem auch sei… Ich bin sicher ihr kriegt das hin.“ Erneut wurde ihr Blick ernster. „Und diesmal ohne Zwischenfälle, klar?“ Synchron nickte ein jeder auf seiner Seite, während sich ein leichtes Lächeln auf die Lippen der Blondine schlich. „Gut. Euer Zielort liegt nahe der östlichen Grenzen unseres Landes. Der genaue Ort ist auf dieser Karte verzeichnet.“ Allein bei diesem Wort zuckte er leicht zusammen und verfolgte mit gemischten Gefühlen, wie sie ihnen das ordentlich zusammengefaltete Papier entgegenstreckte. /Schon wieder so ein Ding? Nach dem letzten Mal verlass ich mich bestimmt nie mehr auf einen dieser Fetzen…/ Eine leicht misstrauische Schnute aufgesetzt nahm er das gute Stück nun dennoch entgegen, gab es allerdings sofort wortlos an den Aburame neben sich weiter. Eine Situation, in der es echt von Vorteil war, dass sie sich ohne große Reden verstanden. So ritt wenigstens keiner auf seiner verbesserungswürdigen Kartenlesetechnik herum. „Gut. Ihr brecht morgen früh auf. Da könnt ihr dann auch sehen, um wen genau es sich handelt. Allerdings solltet ihr zumindest ihre Namen kennen: Toguchi Yoshifuma und sein Sohn Toguchi Massa. Ihr werdet dann von ihnen am Westtor erwartet.“ Sie ließ eine kurze Pause - zurecht, waren diese Namen ja nicht gerade unbekannt. Jedenfalls nicht für ihn. Hn, also hatten sie sogar die Ehre auf eine richtig kleine Persönlichkeit aufzupassen, eh? „Von den genauen Umständen wollte man nichts wissen, ich aber glaube eher, dass der Herr nur kein Interesse daran hatte uns aufzuklären. Normalerweise hätte ich seinen Auftrag dann gar nicht erst angenommen, aber… Naja, ihr wisst wie das ist, ihr müsst beschäftigt werden und es wäre unschlau jemandem wie ihm die Hilfe zu verweigern. Alles, was uns gesagt wurde war, dass feindliche Ninja hinter ihm her seien. Ihr werdet also um einen Kampf kaum herumkommen. Seid euch bewusst, dass wir euch keinerlei Auskunft über das Feindbild geben können. Handelt also nicht unüberlegt, aber ich glaube euch muss ich das nicht mehr sagen, von daher… Verschwindet einfach, klar? Und wehe ihr passt diesmal nicht aufeinander auf! “ Damit drehte sie sich endgültig mit ihrem Stuhl von ihnen weg, nahm das einstimmige Nicken ihrer Gruppe aber trotzdem zur Kenntnis. Sich einig darin, dass es keinen Sinn machte noch länger hier zu bleiben, verließen sie wenig später geschlossen den Raum, brachten die ersten Treppen schweigend hinter sich, ehe er selbst das Wort an sich riss. „Toguchis, hm? Wetten sie haben den Job nur angenommen, weil die Typen klasse bezahlen? Ich hoffe nur, dass auch wir am Ende ‘nen Teil vom Kuchen abbekommen.“ „W-War es denn dann wirklich so, dass er der Bürgermeister dieser Stadt war?“ Hinata war es, die nun fragend in die Runde blickte und sogleich nickte er bestimmt. „Allerdings. Bürgermeister und ‚selbsternannter Fürst‘, wenn du mich fragst…“ „Diesen Titel erbt man“, auch Shino hielt es inzwischen für nötig sich zu Wort zu melden, seiner Meinung nach mit einem überflüssigen Kommentar, weshalb er auch sofort ein abfälliges „Pft!“ entgegnete. „M-Mein Vater kennt ihn…“, abermals das Mädchen, das sprach und sofort richtete man ihm interessierte Blicke entgegen. „S-Sie hätten sich wohl mal in ihrer Jugend kennen gelernt. I-Ich weiß nichts genaues, n-nur…“ Sie ließ eine kurze Pause, um dann schon Sekunden später fortzusetzen: „I-Ich habe es in einem Gespräch gehört, k-kurz nachdem Vater wieder zurück gekommen war. E-Er war damals zu Besuch bei Toguchi-san gewesen, hatte sich die Stadt angeschaut u-und einiges bezüglich dessen Familie erzählt bekommen. D-Dort gäbe es wohl ebenfalls einige Streitigkeiten, eine richtige Fehde… I-Ich bin mir nicht sicher, a-aber vielleicht hat es ja etwas damit zu tun?“ Er konnte sich ein leichtes Lächeln nicht verkneifen. „Heh, glaubst du echt sie würden sich nur wegen einem Krach gegenseitig Ninjas auf den Hals hetzen?“ Scheinbar wurde auch sie sich in dem Moment ihrer unwahrscheinlichen Aussage bewusst und schlagartig richtete sich ihr beschämter Blick gen Boden. „Was nicht heißt, dass es nicht trotzdem so sein kann!“ Er war nicht drum herum gekommen zumindest noch etwas in diese Richtung anzuhängen. Sie sollte nicht gleich wieder denken, dass man sie für dumm hielt oder ähnliches… „Naja, aber jetzt mal ehrlich… Irgendeinen Schaden muss der Typ schon haben. Wer sonst baut eine riesige Mauer um ‘ne unbedeutende kleine Stadt?“ Damit kam er bis heute nicht zurecht. Genau diese Sache war eigentlich auch der Grund, weshalb er überhaupt schon mal etwas von dem Kerl gehört hatte. Dass jede Stadt, jedes Dorf auf sich zu achten hatte, war verständlich, aber nach allem, was er mitbekommen hatte, musste diese Mauer echt gewaltig sein! Vergleichbar mit denen der „großen Dörfer“. Doch nicht nur, dass dieses Kaff noch nie in den vergangenen Jahren angegriffen worden war, der Kerl hatte das Ganze auch noch direkt aus eigener Tasche bezahlt! Nur gerecht, wenn man die Unsinnigkeit seines Unterfangens bedachte, aber auch ziemlich ungewöhnlich anhand der Stellung, die dieser Mann hatte. Sahen Typen wie er nicht eher zu immer alles aus der Stadtkasse zu ziehen? Naja, aber ihm konnte es egal sein, was dort abging. Er würde den Kerl mal eben dort rauswerfen und dann wie immer hier in Konoha zufrieden in den Tag leben. „Wir können nichts tun außer unsere Aufgabe korrekt zu erfüllen.“ Shino war es, der erneut zu sprechen begonnen hatte und wenn er auch noch immer ein wenig interessiert an den Hintergründen war, konnte er ihm diesmal wohl nur zustimmen. „V-Vielleicht finden wir ja noch heraus, w-was genau dahinter steckt. E-Eventuell sagt Toguchi-san ja auch noch e-etwas…“, abermals stimmte er Gesagtem, was diesmal von Hinata gekommen war, mit einem Nicken zu und trat dann gefolgt von den beiden anderen nach draußen ins Freie. Kaum einen Fuß hinaus gesetzt richtete sich auch schon sein Vierbeiner schwanzwedelnd aus seiner Waagerechten auf und tippelte freudig auf sie zu. Hinata war es, die fortan begann ihn zu streicheln. Er selbst warf, beide Arme in die Seiten stemmend, abschließend in die Runde: „Also dann. Ich würde sagen wir sehen uns morgen. Die Toguchi-Typen werden kaum mit unserer Geschwindigkeit mithalten können, also werden wir es wohl sein, die sich ihnen anzupassen haben. Und wenn das Ganze im Osten liegt… Ein paar Tage werden wir sicher unterwegs sein.“ Er erntete ein Nicken von Seiten des Aburame, Hinata spielte lediglich die verhaltene Zuhörerin. Ein beinahe genervtes Seufzen verließ seine Lippen. „Also wie immer… Gut. Ich schätze dann ist die Aufgabenverteilung klar.“ Diesmal erfuhr er auf seine Frage hin ein Nicken von beiden Seiten. Sehr gut, dann war ja jetzt alles geklärt. Er war gerade dabei sich auf Akamaru niederzulassen und wollte diesen schon das Zeichen zum Start geben, hielt es sein Kamerad einmal mehr für nötig ihm eine überflüssige Anweisung mit auf den Weg zu geben: „Sonnenaufgang - versuch diesmal pünktlich zu sein.“ Ein verhaltenes Zähneknirschen seinerseits war die Antwort gefolgt von einem beleidigten Schnauben. Dennoch sagte er nichts, setzte stattdessen in die Tat um, was schon fast wieder überfällig war und verschwand. * Mit gemischten Gefühlen sah sie den beiden nach. Es war alles wieder so wie immer. Das sollte sie freuen, nicht? Innerlich seufzte sie. Wie oft wollte sie sich diese Frage eigentlich noch stellen? Sie wusste doch nun, dass sie sie allein mit "ja" beantworten durfte, wenn sie auch leider momentan noch nicht so empfinden konnte. Sie musste erst noch lernen wirklich so zu fühlen. Nur damit war sie im Stande sich und den anderen zu helfen. Und doch… Was war schon normal? Die ganzen vergangenen Jahre hatte es immer diese gewissen Schattenseiten gegeben, eben weil es da so vieles gegeben hatte, was sie oder die anderen nicht hatten sehen wollen. Sollte es dann wirklich besser sein, dass es wieder so wurde? Fragen, Fragen, Fragen… Langsam war sie es echt leid nach Antworten zu suchen… „Du wirkst unruhig.“ Sie erschrak leicht und riss sofort ihren Kopf zu der Stimme herum. Shino… Dass sie aber auch immer so in Gedanken sein musste, wenn andere anwesend waren! Nervös die Hände ineinander faltend schüttelte sie vorsichtig den Kopf. „N-Nein, a-alles bestens…“ Den Blick zu Boden gesenkt spürte sie genau, dass der des anderen noch immer unbeirrt auf ihr lag. Man müsste meinen sie sollte das inzwischen gewohnt sein, doch im Gegenteil. Es war ihr jedes Mal aufs Neue unangenehm und stimmte sie nur noch unruhiger. „Verstehe“, folgte nun endlich die knappe und durchaus unpassende Antwort von Seiten des Aburames, der sich anschließend ebenfalls dem Gehen zuwandte. Sie kam nicht drum herum auch ihm verdutzt nachzusehen, wusste nicht wirklich, was sie von diesem letzten Wort halten sollte. Er…wusste wohl einfach nur, dass sie nicht mit ihm sprechen würde. … Wenn sie es so betrachtete, fühlte sie sich regelrecht mies. Doch wie sollte sie es ändern? Sie konnte nicht über etwas sprechen, wovon sie noch nicht einmal wusste, was daran überhaupt so problematisch war! Schwer seufzend beschloss auch sie nun endlich den Heimweg anzutreten. Besser sie sah zu so schnell wie möglich alles für die Mission zusammenzupacken und dann schleunigst ins Bett zu kommen. Je eher, desto größer war die Chance, dass sie in all den Stunden wenigstens etwas Schlaf bekam… * Nicht zu glauben, aber er hatte es tatsächlich geschafft die abgemachte Zeit einzuhalten! Wobei…das klang irgendwie so, als könne er stolz darauf sein, doch dazu gab es keinerlei Grund. Schließlich kam er ja nicht immer zu spät, eher in den seltensten Fällen… manchmal… ab und zu… meistens… Ach, also oft genug, aber egal! Das lag ja nur daran, dass die anderen immer so verdammt zeitig da waren! Er selbst stand zwar auch früh auf der Matte, doch dadurch, dass seine Kollegen immer noch einen Tick eher irgendwo auftauchten, sah es automatisch so aus, als sei er ständig zu spät! Verflucht… Wenn er mal irgendwann Zeit hatte musste er sich unbedingt etwas ausdenken, wie er das ändern konnte. Wie immer war eine beträchtliche Staubwolke sein Begleiter, als er mit Akamaru zum Stehen kam und eine Hand in die Luft haltend warf er einen schnellen Gruß in die Runde. „Yo!“ Suchend sah er sich um. „Sind die beiden anderen noch nicht da?“ Das Mädchen unter ihnen begann vorsichtig den Kopf zu schütteln. „N-Noch nicht…, a-aber vielleicht sind wir auch einfach zu zeitig…“ „Lieber das, als zu spät.“ Solche Sprüche konnten nur von Shino kommen, aber wo er recht hatte… Naja, nur hieß das dann wohl warten. Na klasse… Hoffentlich ließ man sich nicht zu lange Zeit. Es war wohl eine gute halbe Stunde, die sie tatenlos verharren mussten, doch dann endlich sah man sie. Hm… Der große Typ musste wohl der „Fürst“ sein. Dann war der Kleine sein Sohn, aber… Hm? Ein Dritter? Ein wenig skeptisch sah er den sich Nähernden entgegen, zweifelte schon fast wieder daran, dass es sich tatsächlich um ihre Schützlinge handelte, aber nein. Es war schon ganz richtig so. „Dann seid ihr wohl die drei, die uns begleiten?“ skeptisch blickte der Älteste sie an. Gründlich, von oben bis unten. „Nicht zu fassen, dass sie uns Kinder schicken, nachdem wir so gut zahlen.“ Na das ging ja klasse los. Er würde sich von diesem arroganten Kerl ganz sicher nicht auf das Stadium eines „Kindes“ zurückstufen lassen! „Hey, wir sind keine Rotzlöffel mehr, klar? Wir haben einen verantwortungsvollen Job zu erledigen und das wissen wir. Also sehen Sie gefälligst zu etwas Respekt zu zeigen oder ich übersehe vielleicht den ein oder anderen ungebetenen Gast!“ „Kinder UND vorlaut…“, kam es nur kühl zurück und zweifelnd, sowie mit dem Kopf schüttelnd fuhr der alte Herr sich durch den dunklen Bart. Verärgert nahmen seine Augen einmal mehr die Form von funkelnden Schlitzen an und soeben öffnete er den Mund, um etwas zu erwidern packte ihn auf einmal jemand einhaltend von hinten an der Schulter. Er musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, um wen es sich handelte. Seine Kollegin würde niemals so grob zugreifen. „Verzeihung… Aber Sie können sicher sein, dass wir unsere Mission zu erfüllen wissen“, erklang bald darauf die ruhige Stimme Shino‘s, der nun sachte seine Hand wieder in der Jackentasche verstaute und im Anschluss wie so üblich schwieg. Hn… Er wusste nicht, ob er es jetzt gut- oder schlechtheißen sollte, dass sein Kollege bei allem so locker blieb! Aber eins wusste er ganz sicher: Er hasste den „Fürsten-Heini“ schon jetzt! Prüfend ließ er seinen Blick über eben diesen schweifen. Er sah ihn zum ersten mal live und in Farbe, aber diese ernsten Züge passten perfekt zu seinem miesen Charakter. Durch den Bart und seine schwarzen Haare, sowie spitzen Augenbrauen wurde der Eindruck des „fiesen Onkels“ nur noch verstärkt und auch der raue klang seiner Stimme sprach für sich. Besser sie brachten ihre gemeinsame Reise schnellstens hinter sich. Seine Augen wanderten weiter zu dem noch einen guten Kopf größeren Typen, welcher die Arme verschränkt neben Yoshifumi auf ihren Aufbruch zu warten schien. Auch er machte einen nicht gerade freundlichen Eindruck. Seine Haare kurz geschoren und schwarz, sein Blick eiskalt und sein Kinn ebenfalls versteckt hinter einem kurzen Bart. Naja, aber immerhin hatte er sich bis jetzt noch nicht geäußert. Vielleicht täuschte in seinem Fall ja der erste Eindruck und er war ein recht netter Geselle. Hn, er vertraute nicht wirklich auf diese Einstellung… Was alle drei aber schon jetzt gemeinsam hatten, war dieses penetrante Parfum, mit welchem sich jeder einzelne schier überschüttet haben musste! Es brachte seine Nase zum Brennen und er musste sich immer wieder ermahnen ja keine seltsamen Grimassen zu ziehen! Hm…, aber apropos drei… „Und ihr seid echte Ninja, hm?“ Eine ihm gänzlich unbekannte Stimme mischte sich plötzlich dazwischen und fragend irrte sein Kopf umher, ehe er sich schließlich gen Boden senkte, wo er direkt in das Gesicht eines kleinen Jungen starrte. Er, mit seinen vielleicht 8 Jahren, hatte einen recht skeptischen Blick aufgesetzt und zog passend dazu eine kindliche Schnute. Im Normalfall hätte er jetzt wohl sofort etwas erwidert, angesichts der unnatürlichen Augen des Jungen aber, brachte er nichts außer einem verschwiegenen Nicken zustande. Dieses stechende und vor allem eiskalte Blau, was sich wie Wellen im Wasser ständig zu regen schien,…irgendwie unheimlich. Es kam trotz dessen, dass es sich größtenteils hinter seinem viel zu langen Pony versteckte, übernatürlich gut zur Geltung. /Hm?!/ Verwirrt zog er eine Augenbraue in die Luft. Er hatte nur einmal kurz geblinzelt und auf einmal waren sie…anders? Seine Augen, wieso…? „Sie auch?“ Der Kleine richtete nun fragend einen Finger auf Hinata, während er abwartend in ihre Richtung sah und ebenso ein zögerliches Nicken ihrerseits erhielt. Er selbst hingegen starrte weiterhin unbeirrt auf das Gesicht des Jungen. Nichts… Entweder hatte seine Wahrnehmung ihm einen Streich gespielt oder der Lichteinfall war ganz einfach ungünstig gewesen. Fest stand nur, dass die Iris des Kleinen zwar blau war, aber gewiss nicht stechend oder dergleichen… „Besser wir brechen auf. Sie tragen doch alles bei sich?“ Shino durchbrach die aufgekommene Stille und bekam von allen Seiten Zustimmung. Noch immer hielt er selbst sich dabei arg im Hintergrund und war tief in Gedanken versunken, während er einmal mehr begann den Jungen, der sich nun zusammen mit Hinata in Bewegung gesetzt hatte, interessiert zu mustern. Mit einem Kopfschütteln zwang er sich schließlich dazu alle Bedenken fallen zu lassen und hingegen endlich ebenfalls loszulaufen, ehe ihn eine plötzliche Brise Wind doch wieder zum Anhalten trieb. Dieser Geruch! Und er sprach dabei nicht von diesem Parfum… Zu seinem Leidwesen musste er sich nicht umdrehen, um zu wissen, woher das Lüftchen wehte, kam es ja direkt von vorn. Dort, wo nicht nur seine beiden Kollegen, sondern auch die anderen liefen und direkt ihm gegenüber der Kleine. Auch Akamaru, der mittlerweile neben ihm zum Stehen gekommen war, begann ein paar leise Laute von sich zu geben, ihn auf das aufmerksam zu machen, was ihm gerade selbst aufgefallen war. Dieser Geruch war unverkennbar und vielleicht für jeden Ninja normal, doch gewiss nicht für ein Kind. Blut… Sie waren nun schon einige Stunden unterwegs und es war nichts Bewegendes passiert, alles still. Etwas, was ihn beruhigen sollte, doch das tat es nicht, im Gegenteil. Es verschaffte ihm lediglich Zeit ohne Druck über die Sache mit dem Jungen nachzudenken. Vielleicht hatte es auf seiner Reise nach Konoha bereits Auseinandersetzungen mit dem Feind gegeben und er war verletzt oder zumindest in Berührung mit Blut gekommen? Es wäre eine mögliche Erklärung (immerhin war der Geruch nicht stark), aber gleichzeitig auch recht absurd. Ein einfaches Bad und jegliche Überbleibsel der roten Flüssigkeit wären verschwunden, wieso also…? „Du bist still…“ Der Aburame war es, der ihn urplötzlich aus seinen Gedanken riss und kurz schielte er zu ihm, der er schier desinteressiert nach vorn blickte, herüber. „Bin ich…“, folgte nun die recht unsinnige Antwort seinerseits und kurz breitete sich erneute Stille unter ihnen aus. „Warum?“ Wieder Shino, doch er erhielt lediglich ein Schulterzucken zur Antwort. „Muss halt nachdenken, aber wohl nicht mehr lange.“ Er sah, wie der Größere zu seiner Linken fragend eine Augenbraue in die Luft zog, hielt sich allerdings nicht daran auf, sondern steuerte zielgerichtet auf die beiden ein paar Meter vor sich zu. Alles, was er jetzt tun konnte, war Fragen zu stellen. Rätseln half ja nichts, wie man sehen konnte. Vorerst lief er ein wenig unbeholfen hinter dem Jungen und seiner Kollegin, wollte er ja nicht inmitten eines Gesprächs dazwischenplatzen, doch musste er schon bald einsehen, dass es nicht anders werden würde. Der Kleine plapperte wie ein Wasserfall und die Hyuuga nahm jedes Wort mit einem Lächeln zur Kenntnis. Maaa~nn… Bei dem nun folgenden Seufzer, den er entnervt gen Boden richtete, fiel es ihm zum ersten Mal auf. Ein Verband an der Hand des Burschen! Hn, das konnte sowohl die erhoffte Erklärung sein, sowie es auch ein guter Grund für seine Frage war. Langsam drängte er sich an die Seite des Jungen, gab mit einer kurzen Handbewegung eine Art Gruß von sich, durch dessen Wirkung er sich fortan an der vollsten Aufmerksamkeit aller erfreuen konnte und begann dann zu sprechen: „Du, Kleiner, sag mal…“, er hielt kurz inne und deutete auf den Verband, „…hast du dich verletzt oder so?“ Gespannt wartete er auf eine Antwort, ebenso Hinata, die bisher noch nichts von der vermeintlichen Verletzung gewusst zu haben schien. Die Augen des Kleinen wechselten zwischen ihm und seiner Hand hin und her, ehe er kräftig zu nicken begann. „Japp, heute Morgen. Hab‘ mir ausversehen 'ne Gabel durch die Hand gejagt.“ Ein breites Grinsen strahlte ihm fortan entgegen, der Inuzuka allerdings konnte nicht anders als auf das Gesagte hin ungläubig drein zu starren. „Eine…Gabel durch die Hand gejagt?“ Bestätigung war überflüssig, dennoch hob und senkte der Junge aufs Neue energisch sein Haupt. Aber wie dem auch war, er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, wie man Derartiges anstellte… So mal er Stäbchen eh bevorzugte oder das Besteck gleich direkt unter den Tisch fallen ließ… Mal ehrlich, wer brauchte das? Eilig schüttelte er den Kopf, um sich wieder in die Realität zurückzurufen und ließ sich dann nach dümmlichem Lächeln, sowie einem „Öhm…, das war dann alles“ zurück nach hinten fallen. Nun hatte er gehört, was er hören wollte und sicher war es auch die einzige Erklärung für alles. Gut, dann musste er sich jetzt ja keinerlei Sorgen mehr machen. Er schloss damit ab, ein mulmiges Gefühl aber blieb. * Er erzählte, stellte Fragen über ihr Team, Ninjas und alles Mögliche… Dieser Junge schien sich einfach nicht von ihr losreißen zu können oder war sie es, die nicht im Stande war gehen zu lassen? Letztendlich war es egal. Klar war nur, dass er seit sie losgelaufen waren neben ihr herging und erzählte, dass es kein Ende nahm. Diese energiegeladene Art… Irgendwie erinnerte sie das an Naru- Gerade noch schaffte sie es diesen Gedanken zu verbannen, allerdings kehrte er schon Sekunden später mit Verstärkung in Form schlechter Erinnerungen, Vorwürfen, sowie Schmerz zurück. Sie versuchte sich nach Außen hin nichts anmerken zu lassen, kniff nur für kurze Zeit die Augen zusammen, wollte verdrängen. Sie musste sich endlich begreiflich machen, dass es nötig war damit abzuschließen! Es war auf einmal still geworden und nach kurzem Blick zur Seite wusste sie auch, wieso. Zwei kugelrunde fragende Augen blickten mit leichter Besorgnis in die ihrigen und schnell zwang sie sich zu leichtem Lächeln. „E-Erzähl ruhig weiter, i-ich höre zu…“, brachte sie leise hervor und blickte dann zu Boden. Erst bei näherem Betrachten dieses fiel ihr auf, welch rötliche Farbe er inzwischen schon angenommen hatte. Sogleich wandte sich ihr Gesicht gen Himmel. So spät war es schon? Dann war es also nur noch eine Frage der Zeit bis sie… „Das reicht für heute.“ Als hätte man ihre Gedanken gelesen erklang hinter ihr plötzlich die Stimme Yoshifumi‘s und kurz darauf die protestierende des Inuzukas, was, wenn sie es nicht schon längst getan hätte, spätestens ein Grund zum Umdrehen gewesen wäre. „Jetzt schon? Es dauert noch ein Weilchen bis es komplett dunkel wird, wir schaffen also locker noch ein-“ „Lass das mal meine Sorge sein. Immerhin wollen WIR Heim, nicht ihr.“ Prompt war er ihrem Kollegen ins Wort gefallen und hatte nun ein süßes Lächeln aufgesetzt, was allerdings nur so vor bewusster Überlegenheit triefte. Sie glaubte die Wut, die sich bereits erneut in dem Braunhaarigen zu sammeln drohte, bis zu sich spüren zu können, allerdings verschwand dieses Gefühl sofort, nachdem es einmal mehr Shino war, der sich dazwischenstellte. Das tat er wortwörtlich und kaum, dass der Sichtkontakt zwischen altem Mann und Hundejungen unterbrochen war, entspannte sich die Lage. „Irgendwie nervt der Kerl… Ständig legt er sich mit Paps an.“ Ein leises Murmeln neben ihr, was allerdings nach kurzem Zögern ihrerseits zu widerlegen versucht wurde. „D-Du darfst es ihm nicht übel nehmen, e-er… E-Er will sicher nur, d-dass es schneller geht. W-Wegen euch. D-Du willst doch bestimmt schnell wieder nach Hause, n-nicht?“ Sie war sich sehr wohl darüber bewusst, dass sie die Absichten Kiba‘s gewiss in besseres Licht rückte, als sie eigentlich zu sein hatten, jedoch wollte sie, ebenso wie es auch der Aburame allem Anschein nach probierte, internen Streitigkeiten um jeden Preis entgegenwirken. Sie vernahm ein skeptisches Schnauben von Seiten des Kleineren, der sich nun mit trotzig vor der Brust verschränkten Armen in kurzen Schritten zu seinem Vater begab. Mit gemischten Gefühlen sah sie ihm nach, nahm sich allerdings seiner Idee an und gesellte sich ebenfalls zu den ihr Nahestehenden. Recht verhalten kam sie neben Akamaru und den beiden Jungen zum Stehen, von denen der Kleinere muffig auf einem Stein hockte und zu Boden starrte, während der Blick des anderen wie immer kaum auszumachen war. Erdrückende Stille, ehe das Rascheln eines Rucksacks eben diese wieder auflöste. Kiba war es, der für besagte Unruhe sorgte und nun wohl alle überschüssige Energie beim Zeltaufbau wieder loszuwerden versuchte. Nach kurzem Blickaustausch mit dem Aburame schloss sie sich ihm an, während Erstgenannter begann das zweite Nachtlager aufzustellen. Der Junge sah sie nicht an, als sie sich ihm gegenüber daran machte die Stangen in der richtigen Reihenfolge ineinander zu stecken, begann hingegen geistesabwesend vor sich hinzumurren. „Dieser Typ geht mir echt auf den Zeiger…“ Sie wusste nicht, ob es schlau war etwas zu entgegnen, vor allem, da sie nicht vorhatte ihm zuzustimmen, tat es nach kurzem Überlegen aber trotzdem. „E-Er ist sicher nicht g-ganz einfach, a-aber bis jetzt h-hat er doch eigentlich g-gar nicht so viel gesagt…“ Obwohl sie strikt darauf bedacht war auf ihre Hände, sowie den Stoff vor sich zu sehen, entging ihr das scharfe Aufblitzen seiner Augen nicht, was ihr urplötzlich einen Schauer über den Rücken jagte. Hätte sie doch nichts gesagt… „Das ist es ja auch gar nicht, nur die Art WIE er es getan hat! Tse, so ein Idiot…“ Sie blieb still, nur von ihm ertönte wenig später ein leises Seufzen. „Aber da muss ich wohl jetzt durch. Von daher sollte ich die Dinge vielleicht auch mal so entspannt sehen, wie du.“ Damit stand er auf, zog mit seinem Tun schier automatisch ihren Blick auf seine Gestalt, wie er nun nach und nach das Zelt echte Formen annehmen ließ. Sie wusste nicht, ob dieses Gespräch jetzt gut oder schlecht zu bewerten war, fest stand nur, dass dieses Thema wohl fürs erste vom Tisch war. Naja oder zumindest für die Dauer, die sich Toguchi-san zurückhielt… Doch allein diese kurze Friedensphase genügte ihr schon. Sie sollte auch für den Rest des Abends anhalten. Alle Zelte - eines davon gehörte den drei anderen - waren aufgebaut und die Verteilung würde so ausfallen, wie auch das letzte mal mit Naruto - sie also allein in einem. Zugegeben, sie trauerte ihrem flauschigen Ersatzkissen in Form von Akamaru schon etwas nach, allerdings wollte sie den Inuzuka nicht schon wieder um seinen geliebten Vierbeiner bringen. So hatten sich denn nach einer kurzen Abendbesprechung über den kommenden Tag, sowie einem Mahl alle in ihre Zelte zurückgezogen, wobei Massa eiskalt in einer seiner riesigen Geschichten unterbrochen worden war, mit denen er sie den ganzen Abend über unterhalten hatte. Nur widerwillig hatte er sich dem Befehl zur Bettruhe gebeugt und sie noch eine ganze Weile unbeirrt angestarrt, ehe er doch nachgegeben und sich schlafen gelegt hatte. Schlafen… Etwas, was wohl auch sie jetzt tun sollte, doch irgendwie wollten ihre Augen nicht zufallen, schienen vielmehr an dem blassen Zeltstoff über ihr zu hängen, der vom Wind getrieben immer wieder leichte Wellen schlug. Dessen zartes Rauschen, ebenso der Klang raschelnder Blätter, waren es allerdings, die sie schließlich doch noch in den Schlaf sangen und den Beginn einer ruhelosen Nacht einleiteten. Eben dieses liebliche Lied der Lüfte, welches sie, vor Minuten wie es ihr schien, noch so friedlich ins Traumland geschickt hatte, sollte es nun auch sein, das sie wieder von dort zurückriss. Das zarte Brausen verwandelte sich mehr und mehr in schrilles Pfeifen, verzerrte zu einem schrägen Ton und entblößte schlussendlich einen Schrei. Schlagartig fuhr sie hoch, beide Augen weit aufgerissen und konnte trotz dessen für einige Sekunden nichts erkennen. Nur langsam wurde ihr Blick klarer, ihr Atem aber blieb ungehalten. Erregt, noch immer aus Furcht vor dem, was passiert sein könnte. Nur langsam ließ sie ihre Pupillen entlang der Zeltwände wandern, fand jedoch nichts Auffälliges außer dieser erdrückenden Stille. Ja, weder Geschrei noch Wind waren mehr zu hören. Einzig und allein ihr Herz machte einen schier ohrenbetäubenden Lärm, der ihren Kopf mehr und mehr zum Hämmern brachte und sie somit in Unruhe versetzte. Es gab keinerlei Grund dafür und doch war ihre Stirn schweißnass, jedenfalls glaubte sie das, bis ihr Blick auf die Hand sank, mit welcher sie soeben ein paar der Tröpfchen beiseite gewischt hatte. Ihr fehlte das nötige Licht um sich sicher zu sein und auch die Tatsache, dass sie keinerlei Schmerz verspürte, widerlegte die Vermutung, doch dem ersten Anschein nach handelte es sich eindeutig um Blut. Sie konnte einen leisen Aufschrei nicht unterdrücken, presste sich aber, noch ehe weitere Töne ihre Lippen verlassen konnten, heftig eine Hand auf den Mund, ihren Blick nicht von der zweiten lösen könnend, die sie nun zitternd in einiger Entfernung hielt. Irgendwas stimmte hier ganz und gar nicht! Unbewusst übte sie immer mehr Druck auf ihr Gesicht aus, konnte ihren heißen Atem sekündlich deutlicher auf der Innenseite ihrer Handfläche spüren und schaffte es erst gut eine Minute später wieder etwas zur Ruhe zu kommen. Langsam, ganz langsam und begleitet von einem Beben, das ihren gesamten Körper durchzog, setzte sie sich in Bewegung, krabbelte zum Ausgang des Zeltes, wobei stets eine Hand an ihrer Stirn ruhte, sie wie in Trance sorgvoll betastete. W-War sie etwa angegriffen worden und hatte es nicht bemerkt oder gar vergessen? Eine Kopfverletzung, ein Angriff hätte am Ende also gut und gern Gedächtnisverlust oder Ähnliches bewirken können. Hatte sie sich vorhin im Traum vielleicht sogar selbst schreien gehört? … Die genauen Ursachen waren wohl egal… Hauptsache den anderen ging es gut. Sie hatte arge Mühe den Reißverschluss des Zeltes unbeschadet nach unten zu ziehen, entwich ihren glitschigen Händen ja mehrmals der kleine Verschluss und ruckelte wild umher ohne sich jedoch auch nur einen Millimeter zu rühren, wenn sie ihn denn endlich einmal zu greifen bekam. Doch - geschafft! Die Augen zusammenkneifend stolperte sie nach draußen, geblendet vom grellen Licht des Vollmondes und raffte sich anschließend vorsichtig auf. Nur zögerlich wagte sie ihre Lider zu öffnen und bereute es sofort, nachdem sie dies endlich tat. Viel zu viele Eindrücke wirkten auf sie ein und sie hatte keine Ahnung, was zuerst zu untersuchen. Ein Bild, welches ihr gefiel, gab es nicht. Der Himmel, in ein tiefes, verdrecktes Rosa getaucht und vermischt mit einem dunklem Rot, das sich nicht entscheiden konnte, ob es einem Meer aus Flammen oder Blut ähneln solle. Die Bäume des Waldes, die ihr Lager hatten schützen sollen, wirkten nun bedrohlicher, als es jede verlassene Steppe hätte tun können. Die Blätter zerfetzt, geschwärzt, wie nach einem Ascheregen und die sich windenden Zweige schienen ein bedrohliches Eigenleben entwickelt zu haben. Verzweifelt versuchte sie den Bildern von Angst und Bedrohung zu entfliehen, sah den Boden als ihre letzte Hoffnung, doch auf diesem spiegelte sich hingegen das wider, was der Himmel seit Beginn an auszudrücken versuchte. Überall, verteilt in kleinen Pfützen, war er anzufinden der rote Lebenssaft, wie nach einem Schauerregen und nur ein paar dunkle sich regende Pünktchen hauchten diesem Anblick etwas Leben ein. Wie von selbst rutschte ihre Hand von der Stirn zu ihren Lippen, die ihre Finger fortan nervös durchkneteten und mit jedem Atemzug wurde dieses Trommeln in ihrem Kopf lauter. Sie war unfähig auch nur einen Schritt zu tätigen, schon allein, weil sie befürchtete ihre Beine könnten mit der kleinsten Anstrengung nachlassen und ihr Körper zusammenklappen. Es war eiskalt nicht zuletzt dank der sie einschließenden Leere und doch schien das Blut in ihren Adern zu brennen, erhitzt von der weitverbreiteten Höllenfarbe. Erschrocken wich sie einen Schritt zurück, als sie etwas über ihren Fuß kriechen spürte und sofort geriet sie ins Taumeln. Ein Sturz blieb ihr erspart, die Nervosität aber stieg, wurde erst gemildert, als sie erkannte, was diesen Schrecken verursacht hatte. Käfer. Shino‘s… Erneut veränderte sich die Größe ihrer Pupillen und panisch ließ sie sie über den Boden wandern. Sie waren die so genannten „sich regenden Pünktchen“ gewesen, doch was…? Nur zögernd begannen ihre Augen das Zelt ihrer drei Kollegen zu mustern und ganz allmählich breitete sich eine unangenehme Gänsehaut auf ihrer Haut aus. Sie hatte Angst sich ihm auch nur einen Schritt zu nähern, anders würde sie aber wohl nie erfahren, was vor sich ging und noch dazu… Vielleicht sah es ja schlimmer aus, als es war? Irgendwo in ihrem Inneren lachte sie über sich selbst, ihre Gutgläubigkeit und Naivität, diesen schier lächerlichen Versuch sich zu beruhigen. Auf schlaksigen Beinen schlich sie auf das Nachtlager zu, wobei ihr Blick immer wieder nervös umherirrte, aus Angst vor einem lauernden Feind, sowie aus Sorge um die Tierchen, die je näher sie dem Zelt kam, immer zahlreicher den Boden bedeckten. Sie versuchte verzweifelt auch ja jedem auszuweichen, dennoch ertönte alle paar Sekunden ein leises, unangenehmes Knacken unter ihren Sohlen, was auf ein weiteres Opfer hindeutete. Ihre Füße gehorchten ihr nicht, schon lange nicht mehr, weshalb sie nicht verhindern konnte, dass es immer wieder geschah, wenn es ihr auch noch so viele Schmerzen bereitete. Sich auf die Unterlippe beißend zögerte sie, ehe sie ihre schmalen Hände doch nach dem Verschluss des Zeltes ausstreckte, was allerdings - nicht wie erwartet - bereits offen stand. Ihr Puls beschleunigte sich und sachte zog sie den hauchdünnen Stoff etwas beiseite, nur damit ihr ein lebloser Arm entgegen fallen konnte, dem besagte Zeltwand wohl bis eben als Stütze gedient hatte. Kurz setzte ihr Herz aus und sie war einem schwachen Quieken aufs Neue nur knapp entronnen. Wie von selbst kniff sie die Augen zusammen, begann heftig ihren Kopf zu schütteln, wollte sie das alles ja nicht wahr haben. Nicht wahr…vielleicht war es das ja auch nicht - vielleicht träumte sie! Nur…, warum erschien ihr das dann alles so verdammt echt und überhaupt… Selbst wenn es nur ein Traum war, sie wollte das nicht sehen! Diese Bilder lösten pure Übelkeit bei ihr aus. Sie ermahnte sich zur Ruhe, erfolglos, doch zwang sie sich mithilfe eines Argumentes zumindest dazu die Augen wieder aufzuschlagen. Ihr Kollege… Sie musste wissen, um wen es sich handelte, noch dazu… Vielleicht war er nur bewusstlos und brauchte dringend Hilfe! Lediglich einen Spalt breite Sicht gaben ihre Lider frei und wie in Zeitlupe hob sie den Kopf, um Genaueres ausmachen zu können. Shino… Die Gewissheit darüber, dass es wahrhaftig einer ihrer Freunde war, der da so regungslos und in einer Blutlache getränkt vor ihr lag traf sie wie ein Schlag und zum ersten mal seit den vergangenen Minuten drohten Tränen ihre Wangen zu benetzen. Sie versuchte sie mit allen ihr möglichen Mitteln zurückzuhalten, verkrallte eine ihrer Hände in ihrem Oberteil, während die andere nun zittrigen Weges an der Schulter des Aburames seinen Platz fand. Zuerst vorsichtig und dann immer energischer, drängelnder, als wolle sie ihn egal auf welchem Wege wieder zum Leben erwecken, begann sie an ihr zu rütteln, brachte seinen gesamten Körper zum Mitwippen, doch es half nichts. Ein paar wenige Rufe nach seinem Namen schlossen sich noch an, doch schlussendlich gab sie es auf. Es hatte keinen Zweck. So saß sie nun da, ihre Augen ausdruckslos und starrte auf irgendeinen Punkt seiner völlig verdreckten Kleidung. Beobachtete die Käfer, wie sie sich um den Körper ihres Herren tummelten und ihm mit ihren hektischen Bewegungen auf eine absurde Weise neues Leben einhauchten. Wenn es auch nur ein Trugschein war. Emotionslos verfolgte ihr Blick die Bahnen, die die kleinen Tierchen zurücklegten, ihn langsam in die hinterste Ecke des Zeltes leiteten, wo eine weitere Gestalt kauerte. Sie wollte das nicht sehen, stolperte prompt ein Stückchen zurück und fand sich schließlich völlig verstört vor dem Eingang des Zeltes sitzend wieder. Die Augen mit Tränen gefüllt spürte sie nun erstmals leichte Nässe ihre Wangen herunter fließen, während sie fast sekündlich von einem neuen Schwall der Übelkeit erfasst wurde. Es war wohl das erste mal gewesen, dass das Fell des Vierbeiners ohne die Hilfe der Hyorogan diese Farbe angenommen hatte, der Hund ganz von allein seinem Namen alle Ehre machte. Immer wieder schüttelte sie den Kopf, vergrub beide Hände in ihren Haaren, jedoch schien sich das Bild der beiden somit nur noch stärker in ihr Gedächtnis einzubrennen. Völlig sinnlos also. Ein lauter Schrei ließ sie schließlich zusammenzucken und reflexartig riss sie den Kopf in die Richtung, aus der er gekommen war. Starrte somit direkt auf das Zelt der drei anderen. Wie gebannt verfolgte sie mit, wie es sich kurz regte, bebte, sich dem Tanz der umstehenden Bäume im Wind anzupassen schien und dann ganz plötzlich zerbrach dieses beinahe idyllische Bild. Schwalle einer durch die Farbe des Zeltes verfälschten Flüssigkeit schienen gegen dessen Innenseite zu spritzen, saugten sich in großen Flecken an dem Stoff fest, als wollten beide eins werden und ganz automatisch schlug sie ihre Hände über dem Kopf zusammen, wendete den Blick ihrem Schoß zu. Sie musste endlich hier weg! Aufwachen oder irgendwas! Das alles durfte einfach nicht wahr sein! Noch dazu… Wieso war sie die einzige, der es gut ging? Selbst wenn es da diese Stelle an ihrem Kopf gab, sie konnte nichts spüren, also fehlte ihr nichts oder? Aus den Augenwinkeln nicht weit von ihr vernahm sie etwas. Eine Bewegung, die sie urplötzlich zum Erschaudern brachte, das Zittern ihres Körpers und die Panik in ihren Augen neu entfachte. Bibbernd hob sie den Kopf, sah in die Richtung, in der sie etwas gesehen haben wollte, konnte jedoch nichts Auffälliges erkennen. Jedenfalls nicht auf den ersten Blick. Erneut war es das Zelt der Toguchis und ihrem Begleiter, das in ihr Sichtfeld geraten war. Vielleicht war es nur wieder der Wind gewesen, in dem es sich gewogen hatte und deshalb dachte sie- Ihr Atem stockte und ihre Augen weiteten sich. Es war keine Einbildung gewesen! Allerdings auch kein jemand - ja nicht einmal etwas - der sich bewegte! Fußspuren, blutige Fußspuren bahnten sich ihren Weg durch den ziegelfarbenen Grund steuerten in gleichmäßigem Tempo weg vom Zelt der drei und hin zu dem ihrigen, in dem sie vor nicht all zu langer Zeit voller Schrecken erwacht war. Niemand war zu entdecken, dem sie gehörten und doch wirkten die Schritte schwer, bedrohlich und brachten selbst die nach wie vor auf Erden kriechenden Käfer dazu zu weichen. Schweigend und innerlich betend, dass das doch alles schnell sein Ende finde verfolgte sie den Weg der Erscheinung, wie sie am Zelt angekommen stoppte und sich anschließend wie von Geisterhand dessen Stoff zur Seite bewegte, auf dass „Es“ eintreten konnte. Sie fuhr aufs Neue zusammen, als eben dieses „Es“ plötzlich Formen anzunehmen schien, war ja innerhalb des Zeltes auf einmal der Umriss einer Gestalt zu erkennen. Vielleicht war es derjenige, der sie angegriffen hatte? Der, der für all das hier verantwortlich war?! Sie war unfähig sich zu rühren und doch gab es da diese ungebändigte Neugierde in ihr, die eindringlich zu neuem Mut aufforderte, unbedingt wissen wollte, was vor sich ging. Sie wollte nicht, schien allerdings keinerlei Wahl zu haben, bewegte sich ihr Körper ja plötzlich ganz von selbst. Mit größter und wohl auch letzter Mühe kämpfte sie dagegen an, jedoch blieb jede Wirkung aus. Ein Wimmern entwich ihrer Kehle, wobei sie ihre Füße erbarmungslos immer näher an das Zelt herantrugen, ihre Hände schließlich ohne zu fragen den Eingang in es freigaben und ihre Augen alles wie gebannt verfolgten. Sie wollte wegsehen konnte jedoch noch nicht einmal blinzeln, hatte keine Macht mehr. Sie spürte nichts außer ungebändigter Angst, die ihren Körper zum Krampfen brachte und der Nässe, die nun ungehindert ihr Gesicht flutete. Das trommelnde Klopfen ihres Herzens, wie es weiterhin in seinem unregelmäßigem Solo schlug und sich schließlich vermischte mit den keuchenden Atemzügen eines anderen. Nur schemenhaft hatte sie ihre Umgebung für den Moment wahrgenommen, je lauter das Schnaufen allerdings wurde, desto deutlicher konnte sie sie erkennen. Die vor ihr so gefürchtete Gestalt, wie sie mit dem Rücken zu ihr in einem guten Meter Abstand ihr zu Füßen kauerte, gebeugt über einen weiteren leblosen Körper, der bis vor Minuten noch nicht hier gelegen hatte. Einen Augenblick lang passierte gar nichts, dann plötzlich aber regte sich etwas. Das Wesen, da es endlich auf sie aufmerksam geworden schien und andeutungsweise seinen Kopf in ihre Richtung drehte, ihrem Puls mit diesem Tun einen weiteren Anstoß verpasste noch mehr zu rasen und schließlich völlig außer Kontrolle zu geraten. Es war nur gut eine Sekunde später, doch sie konnte es sehen. Sein Gesicht, seine Augen, wie sie sie aus schmalen blitzenden Pupillen anstarrten, blutunterlaufen und umrahmt von einem teuflischen Lächeln. Die braunen, vom Schweiß verklebten Haare, die bestrahlt vom Licht des roten Himmels mit den dunklen Spritzern auf seinem Gesicht harmonierten. Kiba… Sie war unfähig auch nur einen klaren Gedanken zu fassen und die kurze Freude darüber den Jungen lebendig zu sehen war schnell verwirkt, nachdem sie sich seines Anblicks bewusst geworden war. Das…konnte nicht sein, was-? Sie wich einen Schritt zurück, ehrfürchtig und getrieben vom Wahnsinn der sich in seinem Blick widerspiegelte, gab damit allerdings dem Licht mehr Freiheiten das Zelt zu beleuchten. Dann sah sie es. Die Person, über die sich ihr Kollege bis eben gebeugt hatte und die nicht hätte liegen dürfen, wo sie lag… Es war, als sähe sie einen Film, mit ihr als einer der Darsteller. Sie selbst lag da! SIE, die gleiche Wunde am Kopf, mit der sie vor einiger Zeit aufgewacht war. SIE regungslos und mit weit aufgerissenen Augen an die Decke starrend. SIE…tot. Furcht oder Fassungslosigkeit? Einbildung oder Realität? Ihr gegenüber, Freund oder Feind? Sie wusste sich nicht zu entscheiden, spürte allerdings urplötzlich den Drang wegzulaufen, wollte somit endlich erreichen, wonach sie schon die ganze Zeit lechzte - von hier fern sein! Von ihren Instinkten getrieben zwang sie sich zum Rennen, doch nichts. Keine Wimper ließ sich mehr rühren. Es war genau wie vorhin. Verflucht wieso?!! Ihr Atem beschleunigte sich, Schweiß und Tränen rannen gleichermaßen ihr Gesicht hinab, als sie hilflos mitverfolgen musste, wie sich der Junge vor ihr wie in Zeitlupe aufraffte, sie dabei unbarmherzig mit seinem Blick fesselnd und das Grinsen so breit, dass seine Fangzähne schier beängstigend hervorstachen. Langsam setzte er einen Fuß vor den anderen, womit das Bedürfnis nach Flucht nur noch gnadenloser auf sie einwirkte, qualvoll an ihrem Bewusstsein zerrte. Sie wollte ja, aber verdammt sie konnte nicht! Sie wollte schreien, irgendwas! Hauptsache er verschwand und ließ sie in Ruhe, doch kein Laut verließ ihr Kehle. /Hör auf…/ Wahllos musste sie in seine dämonische Fratze starren, mitverfolgten, wie er ganz vorsichtig den Arm hob und ihn in einem schier niemals enden wollenden Leidensweg für ihre Nerven voller Verlangen gen Richtung ihres Halses bewegte. /Hör auf…/ Es war wohl vorbei. „Hör auf!!“ Schweißgebadet fuhr sie hoch, die Augen weiterhin vor Schreck zusammengekniffen und beide Hände in das Ende ihres Schlafsackes gekrallt, während da noch immer dieses schrecklich laute Geräusch eines klopfenden Herzens in ihrem Kopf widerhallte. Doch Moment… Kl-Klopfendes Herz? D-Das hieß-! „Oi Hinata“, sie kannte diese Stimme, doch gerade deshalb brachte sie sie zum Zittern. „Alles in Ordnung da drinnen?“ Zögernd öffnete sie die Augen nur um sich sicher und wohlbehalten im Schlafsack innerhalb ihres Zeltes wieder zu finden. Von einer finsteren Vorahnung getrieben und nur um sicher zu gehen fasste sie sich an die Stirn und begutachtete im Anschluss voller Anspannung ihre Hand deren Fingerspitzen diesmal allerdings nichts mit Ausnahme vereinzelter Schweißtröpfchen zierte. Konnte das wirklich sein? „Hey!“ Sie zuckte erneut zusammen, als sie aufs Neue die Stimme des Inuzuka‘s von vor dem Zelt vernahm und sofort starrte sie nach vorn, nur um dort die Umrisse des Jungen, sowie eines Kleineren versteckt hinter dem Stoff ausmachen zu können. „Du kannst da nicht so einfach reinplatzen! Sperrgebiet für Typen, klar?“ „Für dich vielleicht, aber ich darf das, verstanden?!“ Eindeutig die Stimme des kleinen Massa, von welchem wenig später hektische Protestrufe zu vernehmen waren, als er von dem Größeren prompt unter die Arme geklemmt wurde. Ungläubig verfolgte sie das Schauspiel der beiden „Schattenwesen“ vor ihrem Schlafplatz und wie sie sich nach ein paar letzten Worten Kiba‘s langsam entfernten. „Komm einfach raus, wenn du fertig bist, ja? Alle warten schon.“ Es war als hätten sie sämtliche Lebensgeister verlassen. Hin- und her gerissen zwischen Erleichterung und dem Drang vor Erschöpfung zu weinen. Dank des schaurigen Gedankenfilms, der sich in ihrem Kopf abgespielt hatte. Es war tatsächlich nur ein Traum gewesen… War es doch? Sie schaffte es nicht sich nicht wirklich von diesem Gedanken überzeugen, aber anders konnte es wohl kaum sein - immerhin lebten alle! Doch...die Ereignisse waren so verdammt real gewesen… Allein beim Gedanken an das Gesehene begann ihr Körper von neuem ungehalten zu zittern. Wenn möglich wollte sie derartige Bilder niemals außerhalb ihrer Traumwelt vorfinden und in ihr bitte auch nie wieder! „Beruhig dich…“, mehrmals redete sie sich gut zu. „Es war nur ein Traum, also ruhig…“ Ein paar Sekunden schloss sie die Augen und atmete tief ein, führte ihren Puls zu alter Gelassenheit zurück und schälte sich dann langsam aus ihrem Schlafsack. Im Moment war sie dankbar dafür Massa mit auf dieser Mission zu haben. Sicher würde er wieder die ganze Zeit erzählen und sie somit ablenken nicht mehr an das „Erlebte“ zurückzudenken. Langsam streifte sie sich ihre Jacke über und wollte gerade nach ihrem Rucksack greifen, um im Anschluss so schnell es ging nach draußen zu den anderen zu gehen schreckte sie ungläubig und mit geweiteten Augen zurück. Im Normalfall wären sie ihr gewiss niemals aufgefallen, doch nachdem sie die letzte Nacht hinter sich gebracht hatte… Sie waren winzig, doch zweifelsfrei da. Drei winzige Bluttröpfchen auf dem Boden des Zeltes und direkt vor ihrem Rucksack! Ihr Herz begann erneut wie verrückt zu schlagen. Was hatte das zu bedeuten? *********************** Schluss. Ich hoffe wie immer auf die ein oder anderen Kommis^^ Achja und das Chap war mal wieder lang, hah! XD Allerdings dürfte das diesmal nich hinderlich beim zusammenfassenden Kommischreiben sein, immerhin gabs ja nich soooo viel Handlung... Das einzig interessante war der letzte Teil, von daher... Ach, machts einfach gut XP (Achja, ein letztes noch... Die Stadt, von der der Typ Bürgermeister ist, braucht dringend nen Namen! Vorschläge sind also gern gelesen, denn ich selber hab diesmal null Schimmer >.>° Thx im Vorraus.) Kapitel 14: überwinden,... -------------------------- Yo! Tja, was soll ich sagen? Es gibt eigentlich viel zu viel... (Sry im Vorraus für diesen Roman-.-°) Dieses Chap müsste eigentlich schon seit Ewigkeiten on sein, da ich es schon seit über 'ner Woche fertig habe, der Grund, warum es allerdings erst jetzt kommt, ist simpel. Aber von vorn: Ich habe theoretisch sogar schon das nächste Chapter vollständig fertig, der Grund dafür ist der, dass dieses und das nächste Chap ursprünglich EIN einziges Chap werden sollten. Allerdings wäre dieses verdammt lang geworden und zwar WIRKLICH verdammt lang, weshalb ich beschloss es zu spalten. So, nun war geplant die beiden Kappis an einem Tag on zu stellen, doch wie sich herausstellte war das 'ne verdammt schlechte Idee. Ich bin weder mit diesem noch mit dem nächsten Chapter zufrieden, da ich einfach mal so dermaßen schei** geschrieben habe! Sorry... Dieses Pitel ist noch erträglich, wobei es das auch erst ab der Hälfte wird, aber das nächste kann man echt keinem zumuten. Ich weiß nicht, ob ich es nochmal komplett neu schreibe, oder nur versuche zu retten, was zu retten ist. Es wird auf jeden Fall noch dauern, bis es on kommt. Denn das ärgert mich echt! Ich habe wirklich null Gefühl und Stimmung in das nächste Chapter bringen können, die Sätze klingen alle total zusammenhanglos und argh! >.>° Es is dumm... Von daher... Sorry, kann euch nur das hier als ne winzig kleine Entschädigung geben, aber wie gesagt, es ist auch nicht gerade rosig... Nunja... Hoffe dennoch, dass der ein oder andere seine Freude dran findet. ******************* Die Nervosität in ihr stieg und auch der Drang, so schnell wie möglich aus diesem „Gefängnis“ herauszukommen, blieb bestehen. Die Augen zusammenkneifend griff sie nach ihrer Tasche, lieferte sich einen beinahe panischen Kampf mit dem Reißverschluss am Ausgang und stolperte dann völlig durch den Wind nach draußen ins Freie. Dort angekommen wurde sie ob der grellen Morgensonne zuerst mit Blindheit gestraft, die allerdings schon Sekunden später nachließ und es ihr ermöglichte, den völlig aufgedrehten Vierbeiner vor sich zu erblicken. Eine Welle der Erleichterung durchfuhr sie und von ihren Gefühlen überwältigt warf sie sich ihm an den Hals. Wie immer lehnte der riesige Hund keinerlei Streicheleinheiten ab. Es ging ihm gut, sie war so froh. Nachdem, was ihr ihre Gedankenwelt vergangene Nacht vorgespielt hatte, war sie beinahe wirklich davon ausgegangen ihm könnte etwas passiert sein, doch nein. Sie wüsste wahrlich nicht, was sie tun würde, wenn sie auch nur EINEN der anderen verlor. Eine nasse Zunge brachte sie schließlich doch dazu ein Stück zurückzuweichen und schnell wischte sie sich mit einem beruhigten Lächeln über die feuchte Stelle. „Ich glaube du hast um einiges besser geschlafen, als ich, hm?“ Beinahe ein wenig schwerfällig gingen ihr diese Worte über die Lippen, brachte sie ja schon die bloße Erwähnung ihres Traumes zum Schlucken. Vorsichtig hob sie den Blick und sah sich nach den anderen um, die entweder noch immer mit den Zelten kämpften oder aber ungeduldig auf das Zeichen zum Start warteten. Der Inuzuka, unruhig mit dem Fuß auf- und abwippend, gehörte natürlich zu letztgenannter Partei und verfolgte scheinbar zweifelnd, wie sich Toguchi-sans Begleitung - von welcher sie nach wie vor keinen Namen kannte - an seinem Nachtlager abmühte. Ihre Augen wanderten weiter, doch wohin sie auch sah, sie konnte Shino nirgends entdecken. Erneut das bedrückende Gefühl leichter Angst. Langsam lief sie los, ein zwei Schritte, nur, um dann doch wieder zum Stehen zu kommen. Kiba… Abermals war es einzig sein Rücken, den sie sah und sogleich überkam sie dieses Unbehagen von vorhin. Verdammt, dabei wusste sie doch nun, dass das alles nichts zu bedeuten hatte! Wollte sie sich jetzt nur wegen einem blöden Hirngespinst verrückt machen? Was auch immer ihr Kopf versucht hatte ihr weis zu machen, sie kannte Kiba und wusste, dass er zu so etwas nicht im Ansatz fähig wäre! Eigentlich sogar niemand, der ihr näher stand. Zwar hatte sie fortan beide Hände entschlossen zu Fäusten geballt, das Tempo aber, welches sie bis hin zu dem Jungen einlegte, blieb gedämpft. „A-Ano, K-Kiba-kun?“ vorsichtig begann sie an seinem Ärmel zu zupfen, sah allerdings strikt zur Seite, als er sich zu ihr umdrehte. „W-Wo ist denn Shino-kun?“ Sie bemerkte nicht, wie ihr gegenüber eine Augenbraue in die Luft zog, konnte jedoch seiner Stimme deutlich Verwunderung entnehmen. „Wieso? Da ist er doch.“ Er deutete beiläufig in die besagte Richtung und schnell folgte sie seinem Fingerzeig, welcher ihr Herz sogleich ruhiger schlagen ließ. Jeder war hier. Sie hatte ihn vorhin nur nicht gesehen, weil er hinter einem Baum gestanden hatte. Etwas in ihr entspannte sich. Es war wohl wirklich besser jegliche Überbleibsel der vergangenen Nacht zu vergessen. Wenn es da nur nicht diese seltsamen Blutstropfen in ihrem Zelt gegeben hätte... Ach, aber vielleicht hatte sie sich die vorhin in ihrer Angst nur eingebildet? Und selbst wenn nicht, sicher gab es auch für sie eine logische Erklärung. Ihre Zeit damit vertun, nach dieser zu suchen, wollte sie allerdings nicht. Noch immer war sie, wenn auch unbemerkt, damit beschäftigt dem Aburame weiche Blicke zuzuwerfen und wie so oft konnte ihre Umwelt das nicht ignorieren. „Sag mal, geht‘s dir eigentlich gut?“ Aus ihren Gedanken gerissen wandte sie sich nun eilig Kiba zu, der sie inzwischen mit leichter Besorgnis zu mustern begonnen hatte und sogleich legte sich erneute Schamesröte auf ihre Wangen. „Du hast vorhin im Zelt irgendwas geschrieen. Ich dachte schon es sei was passiert. Ist es aber nicht oder?“ Sie fühlte sich ertappt, hatte sie ja nicht damit gerechnet, von jemandem gehört worden zu sein. Wenn sie jedoch zurückdachte… Der Inuzuka hatte sich vorhin tatsächlich als erstes nach ihrem Wohlbefinden erkundigt, nur war sie wohl so durcheinander gewesen, dass sie das gar nicht bemerkt hatte. Sie machte ihn nur stutzig, indem sie eine Antwort unnötig lange hinauszögerte und nickte daher zügig. „E-Es geht mir gut, k-keine Sorge. D-Das vorhin war lediglich wegen einer S-Spinne, n-nichts weiter…“, nuschelte sie mehr zu sich selbst, nicht so recht wollend, dass er sie verstand. Immerhin..., es gab keinen Grund für sie ihn jetzt anzulügen oder? Sie konnte doch einfach sagen, dass es ein Albtraum gewesen war, wieso also…? „Seit wann hast DU Angst vor Spinnen?“ Abermals dieser skeptische und zugleich verdutzte Klang seinerseits und sofort war sie gezwungen zu schlucken. Jetzt musste sie wohl oder übel an ihrer Lüge festhalten. „S-Sie hat mich halt erschreckt… J-Jedenfalls ist nichts - w-wirklich“, sie selbst glaubte ihren Worten schon nicht, wie sollte es dann bitte Kiba tun? Und doch war es ihr unbegreiflich, weshalb das, was sie gerade behauptete, nicht der Wahrheit entsprechen sollte. Es war doch nichts! „V-Vielleicht solltest du ihm besser h-helfen…“, als letzten Ausweg versuchte sie nun einfach vom Thema abzulenken und nickte passend dazu in die Richtung von Yoshifumi‘s Zelt. „U-Um meins kümmere ich mich dann selber. A-Außerdem kann ich ja auch S-Shino-kun fragen, o-ob er mit anpackt…“ Ihr Gesicht zeigte gen Boden und trotzdem konnte sie seinem misstrauischen Blick nicht entkommen. Der allerdings dauerte nur wenige Sekunden an und war schon wenig später mit dem Geräusch leiser Schritte verschwunden. Allmählich sollte sie gewohnt sein, dass er die Dinge ruhen ließ, sofern sie nicht von sich aus wollte, dass man sie besprach. Einerseits war ihr das auch ganz recht und doch... Es bedurfte quasi eines Wunders, ehe sie von sich aus die Dinge in die Hand nahm und trotzdem musste sie fortan auf ihn, als ihre letzte Antriebskraft, verzichten. Schließlich tat sie es, wenn auch beinahe etwas niedergeschlagen, dem Inuzuka gleich und setzte sich in Bewegung, um zu tun, was sie eben angekündigt hatte. Shino schloss sich ihr ganz von selbst an und half, so wie sich auch Massa zu ihnen gesellte, bereit seine viel zu großen Energiereserven unbedeutend zu verringern. Es verging keine halbe Stunden da hatten sie es geschafft und waren aufs Neue bereit zum Aufbruch. Wie sie schon geahnt hatte, ließ der Sohn Yoshifumis keine Sekunde verstreichen sich ihr an die Fersen zu heften. Etwas, was sie auch gefreut hätte, wenn es denn nicht anders als erhofft gekommen wäre. Er war ihr nicht die ersehnte Ablenkung, eher eine Bedrohung. Schließlich drifteten ihre Gedanken ständig von neuem ab und der Kleine wartete nur darauf sie mit einem Berg neugieriger Fragen zu überschütten. Sie seufzte schwer. Wieso war sie nur so verdammt unkonzentriert?! Eben dieser kleine Laut wurde ihr jetzt zum Verhängnis und prompt hatten zwei kugelrunde Augen sie interessiert ins Visier genommen. „Du~u? Sag bloß dir ist mein Gelaber auch zu nervig?! Paps meint das schon ständig! Echt nicht auszuhalten… Nur weil ihr Großen euch nichts mehr zu sagen habt…“ Eine beleidigte Schnute zierte fortan sein Gesicht und sogleich begann sie einhaltend mit den Händen zu gestikulieren. „N-Nein, d-das habe ich doch gar nicht gemeint, e-es ist nur…n-na ja… I-Ich bin noch recht müde, w-weißt du? I-Ich höre aber trotzdem, w-was du sagst.“ Nicht einmal gelogen. Es war tatsächlich so - wenn sie auch nicht wusste warum - doch nagte die Müdigkeit so ungeheuer an ihr… Schon seitdem sie aufgestanden war! Allerdings hatte sie gehofft es sei eine Sache des Augenblicks und würde im Laufe des Tages besser werden, doch machte sich ihre Erschöpfung mit jedem Schritt mehr bemerkbar. Man sollte meinen sie hätte vergangene Nacht tatsächlich nicht geschlafen, nur gerade DAS war ja das Problem gewesen. Ihre Traumwelt hatte sie eher viel zu sehr festgehalten! ... Aber erholsam war es wirklich nicht gewesen. Gut möglich also, dass ihr Körper das ähnlich sah. Aber was wollte sie machen? Ihr blieb nichts übrig als durchzuhalten und für diesen Abend auf Besserung zu hoffen. „Sagen Sie mal…“, ihre Aufmerksamkeit fiel urplötzlich auf die Stimme des Inuzukas, der einige Meter vor ihnen gemeinsam mit dem Rest der Truppe lief und allem Anschein nach eine Frage an Yoshifumi zu richten hatte. Sie war recht verblüfft von diesem Bild, hätte sie ja nicht gedacht, dass der Junge ihn jemals freiwillig ansprechen würde. „…wer genau soll das eigentlich sein, der Sie bedroht?“ Ein Thema, auf dessen Aufklärung auch sie selbst durchaus brannte, von Shino wohl ganz zu schweigen. Apropos…, auch der Kleine neben ihr war auf einmal verdächtig still, ebenso wie sie gebannt von dem Gespräch vor ihnen. „Ich habe bereits alles, was ich weiß und vor allem IHR wissen müsst, gesagt“, gab der Ältere kratzbürstig zurück, nicht daran denkend mehr zu sagen. „Das war nicht meine Frage.“ Dieses Mal Kiba, der sich kurz hielt und mit gelassener Stimme sprach, wobei er den neben sich Laufenden nicht aus den Augen ließ. Dieser hatte inzwischen begonnen seinen Blick zu erwidern, jedoch noch etwas Warnendes beigefügt, was den Jungen endlich zum Schweigen bringen sollte. Es funktionierte. Wenigstens für knapp eine Minute, denn sofort nach dieser Schonfrist öffneten sich seine Lippen erneut. Was er jedoch hatte preisgeben wollen, sollte man nicht mehr erfahren. „Vielleicht ist es tatsächlich klüger detaillierter zu sprechen“, eine ihr bisher unbekannte Stimme durchbrach die Stille und sofort schnellte der Blick eines jeden zu dem großen dünnen Mann an der Seite Yoshifumi‘s. Diesem entwich nun ein verärgertes Zähneknirschen. „Ich wüsste nicht, dich nach deiner Meinung gefragt zu haben, Kiyoshi!“ „Nun, bisher wurden noch alle wichtigen Entscheidungen bezüglich der Stadt von uns beiden getroffen.“ „Es geht hier aber nicht um die Stadt!“ „Ach nicht?“ Erneut war es dieser Kiyoshi, der sprach. Seine Stimme gespickt von Ironie, wenn sie ihr auch nur schwer zu entnehmen war. „Aber wie Sie meinen…“ Schier desinteressiert ließ der Größere die Sache fallen, während der Älteste der Runde nun in Gedanken versunken gen Boden starrte. Die letzten Worte seines Kollegen hatten ihn so aus dem Konzept gebracht. Beweis genug, um zu vermuten, dass mehr hinter all dem steckte. Schweigen und kein einziger schien es brechen zu wollen, sodass einen Moment lang allein Vogelquartett und Windgesang für angenehmen Lärm sorgten. Beinahe hatte diese Stille etwas Angenehmes, doch wie alles Schöne musste auch sie ihr Ende finden. „Es… handelt sich um meinen Bruder. Er ist es, der eine ganze Bande Ninjas auf mich angesetzt hat“, Worte, mit denen schon keiner mehr gerechnet hatte. Der Alte hatte tatsächlich nachgegeben! Einmal mehr tauschte man interessierte Blicke untereinander aus und einzig auf dem Mund des kleinen Massa machte sich ein schwaches Lächeln breit. Warum, wusste sie nicht. Hatte auch keinen Schimmer, wie sie den seltsamen Ausdruck in seinem Gesicht deuten sollte, nur leider blieb ihr nicht die Zeit noch länger darüber nachzugrübeln, lag ihr Hauptaugenmerk ja auf den Herren vor sich. „Ihr Bruder?“ Kiba war es, der sogleich mit einem Unterton der Ungläubigkeit nachhakte und sich daraufhin einen schneidenden Blick Yoshifumis einfing. „Glaub ja nicht, dass ich euch jetzt meine komplette Familiengeschichte auf die Nase binde! Er ist hinter mir her, basta! Mehr müsst ihr nicht wissen.“ Damit war das Thema wohl endgültig abgeschlossen, doch grundlegend hatten sie nichts dazugelernt. Aber was wollten sie machen? Sie wusste nicht, welcher der beiden sturer war, ob Kiba oder Toguchi-san, fest stand nur, dass sich Erstgenannter diesmal zurückzuhalten hatte, ob er wollte oder nicht. Chancen, noch mehr zu erfahren, gab es daher schier keine. „Hn, er tut so, aber…“, beinahe erschrak sie etwas, hatte sie ja nicht erwartet Massa so schnell wieder sprechen zu hören. Hm… und dabei war es noch nicht einmal laut gewesen. Eigentlich sogar viel zu leise. Wer wusste, ob sie es überhaupt hatte hören sollen? Ein kurzer Seitenblick in seine Richtung allerdings, gab ihr die passende Antwort. Auch er sah sie an, sein Grinsen inzwischen um einiges breiter, nach wie vor aber mit einem seltsamen Beigeschmack versehen. „…eigentlich weiß er nichts. Das ist auch der Grund, weshalb er die Hosen so voll hat.“ Sie verstand nicht ganz. Was…wollte er ihr damit sagen? Fragend wandte sie sich ihm ganz zu. Nur wenige Sekunden erhielt sich ihr Augenkontakt noch aufrecht, ehe der Junge die Lider senkend ein paar Schritte schneller lief, um zu seinem Vater aufzuschließen. Verwirrt starrte sie ihm nach, doch auch dadurch wurde ihre Verwunderung nicht gemildert. Was war das jetzt? Wollte er ihr mit all dem nur sagen, dass sein Vater in Wahrheit nicht so taff und gelassen war, wie er sich gab? Möglich, immerhin kannte der Kleine ihn von allen hier am besten. Versuchte er also bloß zu erreichen, dass sie den Älteren besser verstehen lernten, womit es zu weniger Streitigkeiten käme? Nachdenklich sank ihr Blick gen Boden. Wenn das wirklich stimmte, war er recht tiefgründig für sein Alter… /Hm?/ Ihre Augen weiteten sich und entsetzt blieb sie stehen, als in ihrem momentanen Sichtfeld plötzlich etwas auftauchte, was dort rein gar nichts verloren hatte. Vertraute Erinnerungen wurden geweckt und sofort kehrten die Angstgefühle, die Panik, diese Bilder von vergangener Nacht zurück. Schon wieder waren es blutige Fußspuren ihr zu Erden hinterlassen von einem ihrer Vorläufer. Automatisch krallten sich beide Hände in ihr Oberteil. Ein hoffnungsloser Versuch das allmählich aufkommende Zittern ihres gesamten Körpers zu unterdrücken. Sie wagte es nicht aufzusehen, hatte sie ja nur zu gut im Gedächtnis, wer da direkt vor ihr ging. Der einzige, zu dem die Spuren gehören konnten… Immer mehr der roten Abdrücke spiegelten sich in ihren Augen wider, ehe besagte schließlich auf dem Rücken des Inuzukas halt machten. Verflucht, wieso nur schon wieder er?! Den Kopf schüttelnd kniff sie die Lider zusammen. Das war nur Einbildung! „Hm? Hinata? Kommst du?“ Sofort schreckt sie auf, musste es ja ausgerechnet Kiba‘s Stimme sein, die sie zurück in die Realität rief. Derjenige, den sie im Augenblick, ob der eben gesehenen Erscheinung, als Letzten mustern wollte. Sie schluckte schwer und hoffte die Angst würde mit ihrer Sprachlosigkeit hinuntergespült. Allerdings wich weder das eine, noch andere. Sie zwang sich zumindest zu einem knappen Nicken, hielt ihren Blick jedoch ungehindert zu Boden gesenkt und lief dann auf zittrigen Beinen los, um zu den anderen aufzuschließen. Zumindest ihre drei Kollegen hatten kurz inne gehalten. Jeder Schritt war eine Qual, glaubte sie ja nach jedem zurückgelegten Meter erneut einer dieser Fußspuren zu begegnen. Es riskieren aufzusehen, konnte sie jedoch nicht. Womöglich wären dann die Gesichter der Jungen der Ort, an dem eine böse Überraschung für sie lauerte. Schlussendlich suchte sie nichts des Erwarteten heim, stattdessen starrte sie, nachdem es unumgänglich gewesen war, in drei Paar sie skeptisch-besorgt musternder Augen. Sie wollte dazugehörigen Fragen unbedingt aus dem Weg gehen, weshalb sie ihr Tempo auch, bei den dreien angekommen, stark anhob. Ein wenig verdutzt blieben die anderen hinter ihr zurück, sparten sich aber, auch nachdem sie wieder mit ihr gleichauf waren, jegliche Worte. In ihren Augen das klügste, was sie tun konnten. Sie selbst vermochte im Augenblick vielleicht noch die Kraft haben sich vom Gegenteil zu überzeugen, die beiden Jungen allerdings dachten nach der Wahrheit gewiss sofort, sie sei verrückt! Noch dazu… Nur, weil ihr Kopf ein wenig durcheinander war, musste sie die der anderen nicht auch noch mithilfe konfuser Geschichten vernebeln. * Sie benahm sich eindeutig extrem seltsam. Was war nur los seit heute morgen? Er tauschte kurze Blicke mit seinem Gegenüber. Shino schien ähnlich zu denken, wie er. „Was hältst du davon?“ Für einige Zeit nur weiterhin Verschwiegenheit von dem Aburame. „Vermutungen aufzustellen ist zwecklos, wenn man die Zusammenhänge nicht kennt.“ Hn, wahr gesprochen… Nachdenklich sah er dem Mädchen nach, was trotz dessen, dass sie extra auf es gewartet hatten, einfach weitergegangen war. Nachdem Shino sich als erstes von ihnen in Bewegung gesetzt hatte, tat auch er es seiner Kollegin gleich. Erneut unterwegs liefen sie wenig später abermals in Reih und Glied nebeneinander her. Alles schien wie immer, mit Ausnahme der recht erdrückenden Stille. Kein Vergleich zu gestern, als man die ganze Zeit die Stimme Massas im Hintergrund gehört hatte. Kaum zu fassen, dass der Kerl so ruhig sein konnte, wenn er wollte. Doch das war nicht das Problem. Zum wiederholten Male schielte er hinüber zu seiner Kollegin, die mit zu Boden gesenkten Augen und nervös ineinander gefalteten Händen, in einigem Abstand zu ihnen lief. Verflucht, was war nur los?! Hatte sie etwas entdeckt, wovon sie nichts wussten? Einen Feind? Seiner Meinung nach war es eh schon die ganze Zeit viel zu ruhig. Wenn es denn stimmte, dass Ninjas den Alten auf dem Kieker hatten, musste doch von denen endlich mal einer hier auftauchen! Nur…, falls tatsächlich wer in der Nähe war, hätten er und Akamaru es doch bemerken müssen! Na ja oder halt Hinata, mithilfe ihrer Byakugan. Allerdings ergab es keinen Sinn, dass SIE Dinge mitbekam, die an ihnen beiden vorbeigingen. Allein mit den Augen übersah man schnell etwas. Anders ihre feinen Nasen, die man nur sehr schwer täuschen konnte. Er seufzte innerlich und doch würde er nicht drum herum kommen das Mädchen darauf anzusprechen. Wenn sie tatsächlich etwas oder jemanden entdeckt hatte, musste sie ihnen das erzählen! Auch weiterhin sollten sie vor einem Überfall von feindlicher Seite verschont bleiben und doch wurde ihm mulmiger, je länger sich dieser Zustand hinauszog. Jeder, mit Ausnahme ihres Teams, schlief bereits. Es war also ohne Zweifel an der Zeit sein Bauchgefühl einmal öffentlich zur Sprache zu bringen. „Es ist verdammt ruhig, seit wir aufgebrochen sind oder?“ Viel sagende Blicke von beiden Seiten, ehe aller Augen wieder ins Lagerfeuer sanken. „Mir ist nichts Verdächtiges aufgefallen. Aber allein das scheint verdächtig genug.“ Shino. Er nickte eben diesem beipflichtend zu und so kam es, dass das Mädchen die einzig Übrige ohne Meinung zum angerissenen Thema war. Er hoffte sie durch seine stetigen Seitenblicke zum Reden zwingen zu können, jedoch schienen diese gänzlich an ihr abzuprallen. Eine Sache des Unmöglichen, wenn man bedachte, dass ihren Augen nichts entging. „Was ist mit dir? Du wirkst schon die ganze Zeit verdammt unruhig. Wenn du was gesehen hast, dann sag es!“ Gegen seinen Willen hatte seiner Stimme ein schwacher Befehlston inne gelegen. Unklug, wenn man seinen Gegenüber nicht bedrängen wollte. „Kiba-kun es ist nichts. W-Wirklich!“ Sie versuchte gefestigt zu sprechen, jedoch nur mit mäßig Erfolg. „Bitte ich… I-Ich bin einfach nur völlig erschöpft. D-Die letzte Nacht war nicht gut…“ Inzwischen glichen ihre Worte wieder altbekanntem Gemurmel und doch schien sie die Wahrheit zu sagen. Noch dazu war nicht zu leugnen, dass die Müdigkeit wie verrückt an ihr nagte. Auch die nun folgende Handbewegung, wie sie sich übers Gesicht rieb, mit den Nerven am Ende. Vielleicht sollte er es für heute gut sein lassen. „Dann gehst du wohl besser schlafen. Aber heute richtig! Nur, weil bis jetzt kein anderer aufgetaucht ist, muss das nicht zwingend so bleiben.“ Ein verständnisvolles Lächeln lag auf seinen Lippen, was jedoch sofort verschwand, nachdem sie seinem Ratschlag gefolgt war und sich in ihr Zelt zurückgezogen hatte. Die Situation mit ihr ähnelte der zu ihren Feinden: Nur, weil Übermüdung dazugehörte, musste das nicht alles sein, was sie bedrückte. Der Letztverbliebene, mit Ausnahme seiner selbst und Akamaru, warf nun ähnliche Blicke, wie er sie auf Hinatas Schlafplatz gerichtet hatte, ihm zu und sogleich löste er sich von besagter Stelle, bereit seinen Kollegen anzusehen, der ohne Frage etwas sagen wollte. „Wird eine Nachtwache nötig sein?“ Etwas, worüber auch er selbst schon nachgedacht hatte, doch eigentlich… „Theoretisch gesehen haben wir Akamaru. Wenn WIR schon nicht wegen eines Feindes aufwachen, dann auf alle Fälle er. Na ja und sobald es soweit ist, weckt er uns schon.“ Wie immer folgte Stille, was für ihn hieß, dass sie auf zusätzlichen Schutz verzichten würden. Aber kein Problem, ihm nur recht. Keiner von ihnen konnte es sich leisten noch weniger Schlaf zu ernten. Schlaf, ein gutes Stichwort. Besser sie kamen dann auch langsam in die Waagerechte. * Es war schrecklich. So sehr sie sich auch zwang, so schwer auch ihre Lider waren… sie konnte die Augen ganz einfach nicht schließen! Zu groß die Angst bereits Gesehenes könne wiederkehren. Sie seufzte schwer. Aber irgendwie musste sie zur Ruhe kommen! Keinem war geholfen, wenn sie die nächsten Tage nicht durchstand, weil sie übermüdet war. Ein leises Knistern und sogleich schreckte sie zusammen, fuhr aus ihrer Seitenlage hoch und blickte aufgeregt wie suchend umher. DAS war definitiv keine Einbildung gewesen! Allerdings eine ziemlich dämliche Reaktion. Sie musste sich wegen einem winzigen Geräusch doch nicht gleich in die Hosen machen! Sie befanden sich inmitten eines Waldes, umgeben von vielerlei Tieren. Da war es nur normal, wenn hier und da etwas raschelte! Doch jegliche Versuche, sich selbst zu beruhigen, scheiterten. Nicht zuletzt, da nun ein zu dem Lärm passender Schatten auf der anderen Seite des Zeltes aufgetaucht war. Aus Reflex hielt sie die Luft an, als befürchte sie, dass dieser unbekannte Jemand selbst ihre Atemzüge würde hören können. Dabei wollte sie unbedingt verhindern, dass man sie bemerkte oder zu allem Übel noch aufgeregte Laute ihren Mund verlassen konnten. Sie verspannte sich und sogleich begann ihr Körper ungehalten zu beben. Sie musste schon wieder träumen! Bitte… Wenn sie auch nicht scharf darauf war erneut in eine solche Höllenwelt gezogen zu werden, vor der Realität fürchtete sie sich noch um einiges mehr. So mal sie langsam eh glaubte schon gar nicht mehr zwischen dieser und Einbildung unterscheiden zu können. Bestes Beispiel - der jetzige Moment. /O-Oh nein…/ Erneut war da dieser Drang zur Flucht, allerdings schien ihr einziger Ausweg blockiert. Das allein genügte schon, als der „Schatten“ aber nun auch noch ins Zelt einzudringen versuchte… Was sollte sie nur machen?! „Hey, Hinata-san? Bist du noch wach?“ Ihr Herzschlag raste, bis sie die ihr durchaus vertraute Jungenstimme vernahm. /M-Massa?/ Eindeutig, aber… Was wollte er hier? Und noch dazu um diese Zeit?! Sie wusste nicht, wie spät genau es war, aber 12 mit Gewissheit schon. Eilig rutschte sie hinüber zum Ausgang, zog mit zittrigen Händen den Reißverschluss nach unten und lugte dann scheu nach draußen, direkt in die Augen des kleinen Toguchis. Dieser wirkte im ersten Moment leicht verschämt, sah dann aber eher misstrauisch drein, sie von oben bis unten musternd. „Alles okay bei dir? Du wirkst… na ja… Hab ich dich etwa erschreckt? Tut mir leid, aber ich dachte mit deinen Augen wäre es kein Problem zu sehen, wer ich bin.“ Er setzte ein unschuldiges Grinsen auf und rieb sich kurz über den Nacken, ehe er das Gesicht wieder zur Seite abwandte, leichte Röte auf beiden Wangen. Ihre Byakugan! Ou, er hatte recht - sie war so verdammt dumm! Allerdings hatten sich ihre Gedanken so überschlagen, dass ihr diese Idee gar nicht gekommen war. Hn, das nächste Mal musste es unbedingt das erste sein, woran sie dachte! Sich langsam von ihrer Aufregung losreißend begann nun sie damit ihren Gegenüber skeptisch zu begutachten. Allein, dass er sie jetzt noch aufsuchte war seltsam, aber dann auch noch dieses Verhalten… „W-Was möchtest du denn? A-Alles in Ordnung? I-Ist etwas passiert?“ hakte sie schließlich vorsichtig nach, wobei sie ihren Kopf ein wenig weiter aus dem Zelt herausstreckte, um den Jungen genauer ansehen zu können. Dieser hatte inzwischen angefangen sich nervös auf die Unterlippe zu beißen und zögerte gut eine Minute, ehe er doch noch mit der Sprache herausrückte: „Nunja, weißt du…“ An einen Baum gelehnt stand sie da, unruhig und sich immer wieder nach irgendetwas ihr unbekanntem umsehend. In ihrer derzeitigen Verfassung, war sie wohl die letzte Person, die den Job des „Aufpassers“ übernehmen sollte, nachdem sich Massa jedoch so schwierig getan hatte überhaupt mit der Sprache herauszurücken, war ihr ganz einfach nichts anderes übrig geblieben. Vermutlich hatte er Angst ihre beiden Kollegen würden ihn auslachen und sein Vater… Hm… gute Frage, weshalb der nicht mitkam. Doch egal. Sie waren keine fünf Meter vom Lager entfernt - das würde sie wohl noch überstehen! Ein leises Rascheln aus dem Gebüsch hinter ihr und da war er wieder, breit grinsend und um einiges gelassener, als zuvor. „Danke vielmals! Ich hätte ja Paps gefragt, aber der meinte, ich sei alt genug, um allein zu gehen, wenn ich mal muss… Außerdem schläft er wie'n Stein.“ Sie warf ihm ein sanftmütiges Lächeln entgegen, stieß sich dann sachte vom Baum ab und deutete dem Kleineren mit einem kurzen Fingerzeig, dass er mitkommen solle. Zurück beim Zelt des Jungen, beugte sie sich schließlich ein letztes Mal zu ihm herunter: „J-Jetzt solltest du aber wirklich schlafen, o-ok?“ Ein kräftiges Nicken, des Angesprochenen, der noch ein paar Sekunden damit verbrachte, sie lächelnd zu mustern und sich dann klein machte, um zurück ins Zelt zu kriechen. „Hn, du bist echt in Ordnung. Also dann - schlaf gut!“ Schon war er verschwunden. Schwach lächelnd flüsterte sie ihm noch ein „Du auch…“ nach, machte dann auf dem Absatz kehrt und ging langsam zurück zu ihrem eigenen Ruheplatz. Hoffentlich hielt er diese Nacht auch, was sein Name versprach. Viel war von der zwar leider nicht mehr übrig, aber umso wichtiger, dass sie zügig einschlief. So leise wie möglich kroch sie zurück in ihren Schlafsack und drehte sich dann, beide Augen schließend, auf die Seite. /An etwas Schönes denken und schlafen…, schlafen…/ Hm? Was…? Vorsichtig öffnete sie die Augen, als von weither ein trillerndes Tönen an ihre Ohren drang. Vogelzwitschern? Ein paar mal blinzelte sie noch, erst wenig später realisierend, dass es bereits Morgen war. Als sie sich dieser Tatsache allerdings bewusst wurde, setzte sie ihren Körper sogleich ruckartig auf. Wenn auch nicht aufgeregt, überrascht war sie allemal. Sie hatte… durchgeschlafen? Noch etwas ungläubig ließ sie ihre Augen über die von der Sonne bestrahlten Zeltwände gleiten, während sich nach und nach ein erleichtertes Lächeln auf ihre Lippen legte. Langsam schien alles wieder seinen geregelten Gang zu gehen. Tief aufatmend sank ihr Körper ein letztes Mal nach unten auf den weichen und wohlig warmen Stoff ihres Schlafsacks. So gern sie auch noch ein wenig faul herumliegen würde, es gab wohl kein Drumherum - sie musste aufstehen. Von diesem Gedanken angetrieben schaffte sie es innerhalb kürzester Zeit nach draußen, wo es heute um einiges ruhiger als am vergangenen Morgen zuging. Scheinbar war sie diesmal nicht zu spät dran. Ein weiteres Detail, um ihren Tag gelungener zu machen. Suchend sah sie sich um, erkannte jedoch auf den ersten Blick nur Shino, der ein wenig abseits auf einem Stein saß und ihre Karte studierte. Langsam lief sie auf ihn zu, ihre Augen dabei durchgehend gen Himmel gerichtet. Er war strahlend blau und nur vereinzelt zeugten noch ein paar rosa Züge von dem eben verronnenen Sonnenuntergang, sowie ein gleißendes Gelb, welches ebenfalls bald würde weichen müssen. „O-Ohayo, Shino-kun“, begann sie leise, endlich bei ihm angekommen und erntete dafür wie üblich ein knappes Nicken. Schweigend setzte sie sich zu ihm, weiterhin die Pracht ihrer Umgebung ganz in sich aufnehmend. Hatte sie sich gestern noch vor jedem Stein und Schatten gefürchtet, fand sie es heute wunderschön, welche Muster er auf den kargen Waldboden malte, sowie einzelne Lichtstrahlen dabei zu beobachten, wie sie sich ihren Weg durch das grüne Blätterdach erkämpften und die gesamte Lichtung in wohlige Wärme legten. Hinzu kam der morgendliche Duft frisch erwachter Waldblumen und letzter Tautröpfchen, die nach und nach die langen Grashalme ihr zu Füßen herunter glitten. Ungetrübt zierte ein Lächeln ihre Lippen, schien auch nicht mehr von allein weichen zu wollen und sie konnte es kaum erwarten sich heute auf die Reise zu begeben, um noch mehr dieser Herrlichkeiten zu entdecken. Schnell löste sie ihren Blick vom Boden, um denjenigen zu begrüßen, welcher sich nun verschlafen aus dem Zelt zu ihrer Rechten schleppte. Nur schwer konnte sie ein Kichern zurückhalten. „Ohayo, Kiba-kun.“ Die morgendliche Normalität nahm ihren Lauf. Dem Inuzuka folgte der Rest und schon bald waren alle bereit zum Start. Sie wusste gar nicht, wohin sie zuerst schauen sollte. Nachdem die letzte Zeit für sie so anstrengend gewesen war, stellte diese idyllische Wanderung durch die Natur einen richtigen kleinen Urlaub dar. Sicher musste sie immer daran denken, weshalb sie hier unterwegs waren, Augen und Ohren offen halten, dass man sie nicht plötzlich überfiel, doch bevor Kiba oder sein Vierbeiner nicht etwas sagten, gab es gewiss keinen Grund zur Beunruhigung. Erst spät fiel ihr auf, wie sehr sie durch ihre Träumerei von der Gruppe zurückgefallen war. Sie beschloss ein wenig schneller zu laufen, um die anderen zügig einzuholen, doch irgendwie schien die Zeit für sie still zu stehen. Zwar bewegte sie sich, aber nur extrem langsam, während das Geschehen ihr zu Augen weiterhin seinen gewohnten Lauf ging. Verwunderung machte sich in ihr breit, die anschwoll, als sie einen fremdartigen Schatten hinter einem ihrer Kollegen erspähte. Wobei fremdartig das falsche Wort war, vielmehr… teilte er sich? Ihre Pupillen wuchsen, denn anstatt, dass sich diese Erscheinung auflöste, kehrte das inzwischen typische Unheil wieder. In Sekundenschnelle begannen die beiden Schatten des Aburames Formen anzunehmen, sich von ihrem Dasein als Fläche zu verabschieden und hingegen ähnlich einem Lebewesen zu agieren. Sofort zweifelte sie erneut an ihrem Vermögen, zwischen Wahrheit und Fiktion unterscheiden zu können. Es geschah mit der Schnelligkeit eines Wimpernschlags und doch kam es ihr unendlich vor, mit ansehen zu müssen, wie die beiden Wesen die Personen links und rechts des Brillenjungens mithilfe einer einzigen Berührung niederstreckten. Es schien Stunden zu dauern, die ihre schlaffen Körper benötigten, um endlich auf dem harten Boden aufzuschlagen und ebenso lange, dass sich dieser riesige Blutschwall unter ihnen ausbreitete, jedes Sandkorn, jeden Stein verschluckte. Doch nicht nur sie, auch der Himmel erhielt wieder diese sonderbare, tiefrote Farbe, aus dem Traum von letzter Nacht. Ebenso begannen die Bäume damit ihre schauerliche Ironie abgestorbener, allerdings wie lebendig im Sturm tanzender, Zweige darzustellen. Sofort vernahm sie es wieder. Dieses zügellose Trommeln in ihrem Kopf, der Angstschweiß, der ihr von der Stirn rann und Tränen, wie sie langsam ihre von Schrecken erfüllten Augen nässten. Der alte Mann und… und Kiba! Wie konnte das sein?! Diese Schatten, was-?! Wie gebannt starrte sie auf die am Boden Liegenden, besonders auf einen der beiden, von dem sie einfach nicht fassen konnte, dass sie ihn so sehen musste. Es… E-Es war genau wie-! A-Aber heute war es kein Traum o-oder? S-Sie war aufgestanden und dann hatten sie sich doch zusammen auf die Reise gemacht! W-Was passierte hier bloß?! Ihr blieb keine Zeit länger nach einer Antwort zu suchen, war das „Schauspiel“ vor ihr ja noch immer in vollem Gange. Wie schon das letzte Mal konnte sie auch jetzt nicht hinsehen, als der weiße Hund, die Zähne fletschend, als Rache für sein Herrchen über den Aburame herfiel, der ihn, ein Kunai gezückt, mit einer einzigen Bewegung außer Gefecht setzte. Ein leises Winseln drang noch an ihre Ohren, ehe sie gewaltsam beide Hände auf eben diese presste, sowie den Kopf abwendend die Augen zusammenkniff. Akamaru, wieso musste auch er immer wieder…? Sie spürte etwas kaltes, längst überfälliges ihre Wangen nach unten gleiten und auf einmal schien sie keinerlei Optionen mehr zu haben dem Bild um sich herum zu entkommen. Sie hörte die ängstlichen Schreie Kiyoshi‘s und Massa‘s, obwohl sie sich die Ohren zuhielt. Sah diese verkümmerte Erde, den blutroten Himmel und die gespenstischen Bäume, die sie umringten, trotz dessen sie die Augen zusammenkniff und hatte diesen widerlich-süßlichen Gestank von Blut und Schweiß in der Nase, den sonst wahrscheinlich nur Kiba riechen konnte. Nur mit größter Mühe konnte sie gegen den in ihr aufkommenden Schwall der Übelkeit ankämpfen. „H-Hör auf!“ /Kiyoshi…/ Sie sah nicht hin und dennoch… Sie konnte nicht einfach feige im Hintergrund stehen und nichts unternehmen oder? Angestrengt biss sie sich auf die Unterlippe, zwang sich dazu ihren Kopf zu drehen, den drei Verbliebenen zuzuwenden, ihre Beine zu bewegen und ihnen zu helfen, doch alles, was sie zustande brachte, war ein flüchtiger Seitenblick in ihre Richtung. Ein Blick zu viel. Fürchterliches, was sie sah. Der Aburame, wie er mit erhobenem Kunai in einigen Metern Abstand zu Kiyoshi, der sich schützend vor den kleinen Massa gestellt hatte, zulief, von seinen Kikaichu umringt, deren dominierendes Surren das Wimmern der beiden anderen allmählich zum Verstummen brachte. Shino… das konnte er nicht wirklich tun oder? Er mochte sonderbar sein, aber kein jemand, der SO etwas tat! Das musste einfach ein Traum sein! Eine Sekunde lang vergaß ihr Herz zu schlagen, fand sie sich ja plötzlich aus heiterem Himmel direkt vor ihrem Kollegen wieder. Dem uneinschätzbaren Jungen, der er sie mit seiner Unberechenbarkeit heute zum ersten Mal in Furcht und Schrecken versetzte. Sich ihr ohne mit der Wimper zu zucken und in wankendem Schritt immer mehr zu nähern begann. Sie hatte keinen Schimmer, wie das sein konnte - ihr plötzlicher Ortswechsel - spürte nur, wie sich von hinten jemand an sie drückte. Ihr blieb lediglich ein kurzer Blick über die Schulter, um mehr zu erfahren und einen sich an ihren Rücken klammernden, völlig verängstigten Massa wahrzunehmen. A-Aber, wenn Massa hier war, w-wo war dann-? Er stand nun genau vor ihr, der Junge mit der schwarzen Sonnenbrille. Der Brille, in dessen Gläsern sich ein ihr bekanntes Gesicht widerspiegelte, wenn auch nicht das eigene - Kiyoshi. Hieß das etwa sie selbst war nun Ki-?! Ihr blieb keine Zeit eine Antwort oder Erklärung zu finden, war ja alles, was sie noch vernahm, das kurze Blitzen dieser dunklen Klinge, ehe sie mit zischendem Ton auf sie, die sie als letzten Ausweg schützend die Arme vor ihren Körper hielt, hernieder raste. Den Kopf hin und her windend schreckte sie auf, ihr Puls rasend und im ersten Moment hatte sie keinerlei Ahnung, wo sie sich befand. Sie hatte beide Augen weit aufgerissen, schien auch ins Helle zu starren, doch wollte ihr Kopf einfach nicht die passenden Bilder formen. „H-Hey, Hinata-san? A-Alles okay mit dir?“ Eilig starrte sie in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war, während ihr Umfeld langsam aber sicher klarere Gestalt annahm, eine Person entblößte… Massa? Mit großen und Besorgnis erfüllten Augen sah er sie an, seinen Klammergriff nicht von ihrem Arm lösen könnend, an dem er bis eben wie verrückt gezerrt hatte, damit sie endlich wach wurde. Die Folgen seines Tuns waren nun auch deutlich für sie spürbar. Die leicht gerötete Stelle schmerzte höllisch und allmählich schienen sich die Abdrücke seiner kleinen Finger auf ihre Haut zu tätowieren. Und doch… sie verstand nicht. Für einen Moment war es so, als nähme sie gar nichts mehr wahr. Sie bemerkte nicht, dass sie wohlbehalten in ihrem Zelt saß und eigentlich aufatmen konnte. Nicht, dass alles nur ein Traum gewesen und es scheinbar jedem, mit Ausnahme ihr selbst, gut ging. Alles, was da irgendwo Besitz von ihr ergriffen hatte, glich einer schier unglaublichen Empfindungsleere. „Hey, nun sag schon was! Geht‘s dir gut? Ich hab so seltsame Geräusche von draußen gehört… Du hattest ‘nen Albtraum oder?“ Ungehindert musterten ihre Augen die seinigen und nur von fern vernahm sie seine Worte. Sie wusste nichts zu sagen, irgendwo fehlte ihr auch die Kraft dazu. Lediglich ein Nicken konnte sie ihrem geschwächten Körper abverlangen, was ihren donnernden Kopf nur noch mehr zum Schmerzen brachte. Sie fühlte sich so verdammt elendig. Eine Zeit lang wurde sie noch von dem Jungen beobachtet, bis dieser es dann doch schaffte seine Hand von ihrem Arm zu lösen und langsam Richtung Ausgang rutschte, seine Miene von Ratlosigkeit durchzogen. „Dann…geh ich wohl erstmal. Du machst dich besser bald fertig… Es warten alle schon.“ Sie konnte nicht anders als ununterbrochen auf den Fleck zu starren, auf dem bis eben noch der Kleinere gehockt hatte, ehe ihr Körper ganz von selbst nachließ, sie zurück in die Waagerechte versetzte. Sie fühlte sich so verdammt kraftlos, ermattet und als hätte sie abermals kein Auge zugetan. Ihr Körper bettelte um Ruhe, doch sie wusste, dass sie ihm diese nicht gönnen konnte. Nicht nur, weil sie eine Mission zu erfüllen hatte, sondern auch, weil die Furcht vor einem weiteren schrecklichen Traum einfach zu groß war. Ein Traum… träumte sie vielleicht auch jetzt? Sie wusste es nicht, würde wohl auch keine Möglichkeit haben es herauszufinden. Hingegen musste sie einmal mehr für alles Mögliche gewappnet sein. Keiner fragte, ob ihr das gefiel. Sie war machtlos. Inzwischen forschte sie schon gar nicht mehr, warum das alles gerade in ihrem Kopf vorging. Es war ja schließlich immer so. Alles Schlechte schien auf sie zurückzufallen - sie war ein Pechmagnet. Na ja und doch… vielleicht taten diese Erscheinungen wenigstens etwas Gutes und härteten sie ein wenig ab? Irgendwo lächelte sie ironisch. Ehe es so weit kam, war sie wohl vollends aus dem Verkehr gezogen. Mit aller Kraft versuchte sie sich aufzurichten, musste dazu ihren Körper mit beiden Armen stützen, die jedoch schon ob der leichtesten Anstrengung ungehalten zu Zittern begannen. So war es auch mit ihren Beinen, als sie sich wenig später aus dem Zelt quälte, vor welchem sie beinahe zum Sturz gekommen wäre. Sie wollte gar nicht wissen, wie sie diesen Tag überstehen sollte. Kaum eine Sekunde an der frischen Morgenluft hing auch schon der Blick eines jeden wie gebannt auf ihr. Vor allem der Kleinste schien seine besorgten Augen nicht vor ihr lösen zu können, hingegen die Kibas wieder ernster geworden waren. Besser sie hielt sich auch heute von ihm fern. Andernfalls würde er nur Fragen stellen, die sie nicht fähig war zu beantworten. „Wie ist denn DAS passiert!?“ Synchron bewegte ein jeder seinen Kopf, um den Ort ausfindig zu machen, von dem das Plärren gekommen war. Drehte sich herum zu der Quelle, dem Zelt der Toguchis. In dem Augenblick wusste sie, wem die Stimme gehörte. Zugegeben, ihr war ein wenig spät aufgefallen, dass die beiden Ältesten fehlten, aber was konnte man auch anderes erwarten? In ihrem jetzigen Zustand würde sie vermutlich nicht einmal bemerken, wenn man ihr ein Kunai in den Rücken rammte. „I-Ich weiß nicht, e-es war einfach…“, die Aufregung im Zelt schien sich nicht zu mildern, allerdings wurden die Sprechenden immer leiser, sodass nicht länger verständlich war, wo das Problem lag. Passend also, dass nun endlich einer der zwei Herren nach draußen zu ihnen stolperte - Yoshifumi. Sein Gesicht mit Unverständnis gepflastert, brachte ihn sein erzürntes Inneres jedoch zum Platzen: „I-Ihr! Es hat heute Nacht einen Angriff gegeben und ihr habt nichts bemerkt!!“ Völlig außer sich, begann er wild mit den Armen zu gestikulieren, seine Stirn dabei in tiefe Falten gelegt. Keiner schien recht zu verstehen, wovon er sprach und wäre wohl auch nicht schlauer geworden, sofern nicht Kiyoshi im selben Moment das Zelt verlassen hätte. Beide Ärmel seines Oberteils nach oben gerafft starrte dieser unentwegt auf seine zittrigen Arme, geschockt und verwirrt zugleich. Die Blicke aller schlossen sich seinem an und nur zu sehr wünschte sie im Anschluss, sie hätte doch nicht geschaut. Jeder war ob des Bildes sprachlos und überrascht, sie jedoch ganz besonders. Immer mehr Mühen musste sie auffahren, um sich auf ihren schlabberigen Beinen halten, sowie klar denken zu können. Was um Himmels Willen hatte das zu bedeuten!? Zwei tiefe Schnitte, die die Arme des Älteren zierten. Noch relativ frisch blitzte das rote, verwundete Fleisch ja viel zu lebendig zwischen seiner blassen Haut hervor. Schmale, kaum ersichtliche und verwischte Blutbahnen schienen sich auch jetzt noch von der Quelle des Unheils weg zu bewegen, alles zu versuchen, um den Poren des Alten einen Hauch gesunder Farbe zu verpassen. Sie wusste nicht, wie ihr geschah. Weder, was sie empfinden, noch denken sollte oder ob es gar das beste war Letzteres ganz aufzugeben. Irgendetwas alles andere als Natürliches ging hier vor! ***************** Habt ihr's alle überlebt? Ich hoffe doch... Wie gesagt, man kann's lesen, aber es ist Stuss... Naja, mal sehn, ob sich aus dem nächsten noch was machen lässt oder nich. Kann aber dauern bis es on kommt, da mir das Chap von der Handlung her echt total wichtig ist und ich es so gut rüber bringen will, wies geht. Nur ist meine kreative Phase derzeit aufs Zeichnen und nicht das Schreiben konzentriert, weshalb das Upload des nächsten noch dauern kann^^°°° Also dann..., lasst die Kritik fliegen! XD Tschö~ Kapitel 15: um... ----------------- Fragt besser gar nicht erst, ob's mir gefällt, lediglich eure Mienung ist diesmal gefragt, denn irgendwie hab ich wohl meine Einschätzungsgabe verloren. Jedenfalls hoff ich, dass das Chap gut ist, denn es ist von der Handlung her echt extrem wichtig >.<° Achjaaa~, dann quäl ich euch mal nich länger mit meinem Gelaber. Viel Spaß^^ ****************************** Alle waren sie mit dem Älteren beschäftigt, der nun begann einige ihm gestellte Fragen zu beantworten oder es zumindest versuchte. Mehr als ein „Ich weiß nicht“ und „Sie waren heute morgen einfach so da!“ konnte man ihm nämlich meist nicht entlocken. Sie nutzte den Augenblick, die Gegebenheiten, dass keiner sich für sie interessierte und schlüpfte hastig zurück ins Zelt. Ängstlich, sowie am ganzen Leibe zitternd schlang sie beide Arme um ihre angewinkelten Beine, sich dabei panisch auf den Fingernagel beißend. Wie konnte das sein? Sie hatte doch geträumt oder? Es war doch alles nur Einbildung gewesen! Wieso also hatte dann Kiyoshi diese beiden Schnitte an exakt derselben Stelle, an der er auch innerhalb ihres Traumes verletzt worden war?! Oder sollte sie besser sagen, wo SIE selbst verletzt worden war? Immer und immer wieder schüttelte sie den Kopf. Das ergab doch alles keinerlei Sinn! Verflucht, sie musste spinnen! Das war nur Zufall, der Traum hatte nichts, ABSOLUT NICHTS mit dem zu tun, was dem Älteren passiert war! Unnötig zu erwähnen, dass sie in keinem ihrer Worte auch nur einen Funken Wahrheit finden konnte, geschweige denn, dass sie sie beruhigten. Es schien eh aussichtslos. Selbst, wenn sie von ihnen überzeugt wäre, bliebe immer noch die Frage offen, wie es denn dann zur Verletzung Kiyoshis gekommen war, falls weder dieser noch irgendwer anders einen Angreifer bemerkt haben wollte. Eine nicht nachlassen wollende Hitze machte sich in ihr breit, ausgelöst durch ihr Herz, das unkontrolliert das Blut durch ihre Venen scheuchte, dem Strom einer Wildwasserbahn gleich. Ganz egal, welche Art Fantasie sie sich auch ausmalte, letztendlich kam nie etwas Vernünftiges dabei heraus, im Gegenteil. Immer obszöner wurden ihre Ideen, entfernten sich sekündlich mehr von der Realität, die für sie sowieso schon längst nicht mehr existent schien. Wirklichkeit… Wahrheit… Inzwischen glaubte sie die Bedeutung dieser Begriffe gar nicht mehr zu kennen. Verzweiflung trieb ihr die Tränen in die Augen, ihr Wille aber war stark. Keinesfalls durfte sie jetzt auch noch anfangen zu heulen! Es gab eine logische Erklärung - immer - für alles! Selbst, wenn es die war, dass sie tatsächlich verrückt wurde. Sie fürchtete sich vor diesem Gedanken, so mal sie keine Ahnung hatte, weshalb er der Wahrheit entsprechen sollte. Gewiss, die letzte Zeit war für sie extrem stressig gewesen, Normalität ein Fremdwort und doch… Ein paar Schwierigkeiten in Sachen Liebe und Selbstfindung konnten noch lange kein Grund für derartige Folgen sein! …Oder? Ratlos vergrub sie ihr Gesicht in den Händen. Was sollte sie jetzt nur machen? Einfach weiterhin so tun, als wäre nichts? Ihr fiel bei Weitem keine andere Idee ein. Eine Lösung gab es im Augenblick nicht, selbst, wenn sie es Kiba oder Shino erzählen würde. Die konnten lediglich versuchen ihr die Sache schön zu reden, abzuschwächen und klar machen wie unsinnig es doch war sich wegen einiger Hirngespinste so aufzuführen. Es stimmte, es war unsinnig und doch… Der eigene Geist, die eigene Wahrnehmung… Wenn du ihr - dir selbst - nicht vertrauen konntest, wem dann? Fragen, fragen… sie konnte nur noch fragen! Für das Finden passender Antworten aber, war sie zu erschöpft. Erschöpfung, hervorgerufen von der Unruhe der vergangenen Nächte, die nun schier ihr komplettes Denken leitete, sowie im deutlich negativen Sinne beeinflusste. Sie hatte Angst vor den Gefahren der Dunkelheit, die sich ihr offenbarte, wenn sie die Augen schloss und doch tat es so gut die Lider einfach sinken zu lassen, sich dem Hunger nach Schlaf hinzugeben, einfach abzuschalten… Wie immer aber, sollte ihr keinerlei Ruhe gegönnt sein. Blitzartig schreckte sie auf, als jemand am Eingang ihres Zeltes zu ruckeln begann und sofort glaubte sie wieder in einem dieser Albträume gefangen zu sein, doch Fehlschlag. „Oi, Hinata! Hier mögen zwar recht krasse Dinge passieren, aber das ist kein Grund die Mission abzublasen, eher im Gegenteil. Wir sollten zusehen das Ganze schnell hinter uns zu bringen. Das geht allerdings nur, wenn auch DU aus den Federn kommst, also...“, Kiba‘s Stimme war es, die sie von draußen her antrieb. Besser sie hörte auf ihn, um weiteres Aufsehnerregen zu vermeiden. Erneut musste sie hinüber zum Ausgang krauchen, ihren „Bleikörper“ aus dem Zelt ins Freie hieven und dort skeptische, sowie drängelnde Blicke in Empfang nehmen. Inzwischen müsste sie derartige gewohnt sein und heute schien es tatsächlich so. Sie störte sich nicht daran, warum auch? Ihr ging es auch ohne die Vorwürfe der anderen dreckig genug. Sie trugen allerhöchstens dazu bei eine Verbesserung der Lage noch weiter hinauszuzögern. Ein klarer Kopf schien für sie in weite Ferne gerückt. Sie hatte nicht bemerkt, dass ihr verschlafener Blick gen Boden gesunken war und sie fortan das ideale Ziel für einen erneuten Stimmungsschwankungsangriff darstellte. Besagter erfolgte durch Yoshifumi, der nicht vor hatte sich zu zügeln, sondern ihre Gruppe hingegen sofort wieder für sämtliches verantwortlich machte, was seiner Begleitung widerfahren war. „Was träumst DU eigentlich ständig!? So kommen wir ja nie an! Dabei ist gerade jetzt, nachdem klar geworden ist, dass IHR völlig unzuverlässig seid, höchste Eile geboten. Ich will nicht, dass auch noch Massa so enden muss wie er!“ Nur kurz schielte er zu seinem langjährigen Freund herüber, der sich inzwischen auf einem alten Baumstamm niedergelassen hatte, um sich dort zwei Verbände anzulegen, die seine Wunden zumindest notdürftig versorgen sollten, ehe er sich erneut ihr zuwandte. Ungehindert hing sein Blick nun also auf ihr, eiskalt und das ungehaltene Zucken seines Lides deutete offenkundig auf eine weitere bevorstehende Welle der Verärgerung hin. Es war ihm nicht zu verübeln. Immerhin musste man heute viel Geduld aufbringen, wenn man mit ihr sprach. Geduld, die jemand wie Yoshifumi-san nicht besaß. Eigentlich hatte sie somit die Pflicht sich anzustrengen - zu zwingen - ihm zuzuhören, doch es ging nicht. „Hey! Wenn Ihr nichtsnutziger Kollege es schafft sich im Schlaf zwei Schnittverletzungen und zwar VON SELBST zuzuziehen, dann können wir ja wohl kaum was dafür! Und am wenigsten Hinata!“ Wie üblich der Inuzuka, der sich dazwischendrängte, sowie verteidigend vor sie stellte und sein übliches Repertoire an Widersprüchen auspackte. Nicht erwähnenswert, dass sie ihm dankbar war, wenn es ihr heute auch unmöglich sein mochte dies zu zeigen, doch er wusste es sicher auch so. Für gewöhnlich war sie ein geduldiger Mensch, der sich schon einmal Streitereien oder der Wut anderer aussetzte, doch an diesem Tag war ein Punkt erreicht, da sie selbst das nicht konnte. Der Älteste sollte einfach einmal Ruhe geben… „Hn, weißt du eigentlich noch, mit wem du hier spr-“ „Das interessiert mich ‘nen Scheiß! Leisten Sie lieber Ihrem ‘ach so kranken’ Kumpel Gesellschaft, wo er Ihnen doch so wichtig zu sein scheint oder bewegen direkt mal Ihren eigenen Hintern, um beim Zeltabbau zu helfen! Wenn Sie es denn so eilig haben.“ Sie wusste weder, wie der Angeblaffte darauf reagierte, noch wie sie selbst es sollte, wurden ihr ja einmal mehr eigene Entscheidungen abgenommen, indem man sie einfach mit sich zog. Wie so häufig war Kiba der Übeltäter. Schweigend, sowie locker ihren Arm gepackt, schleifte er sie mit sich, nur um bei Akamaru angekommen wieder von ihr abzulassen. Ganz von selbst gaben ihre Beine ob der hastig zurückgelegten Strecke nach, sodass sie ein wenig unsanft im Gras landete. Dennoch waren die aus dem Sturz resultierenden Schmerzen schnell vergessen, nicht zuletzt, weil ein gewisser jemand ihr vollstes Gehör abverlangte. „Ich seh‘ schon… Du bist meinem ‘Befehl‘, dir ‘ne ordentliche Mütze voll Schlaf zu holen, nicht gefolgt. Tse, glaub aber ja nicht, dass du ewig so weitermachen kannst. Na ja, egal…“ Den Kopf schüttelnd hatte er passend zu seinen Worten einen tadelnden Blick aufgesetzt, sowie beide Arme vor der Brust verschränkt. Sie mochte erledigt sein, dennoch wusste sie von der Zweideutigkeit seines Handelns. Sicher hielt auch er es für besser, wenn sie wieder ausgeschlafener war - jeder tat das - Vorwürfe dahingehend machen, würde er ihr jedoch nie. Ein ratloses Seufzen ausstoßend begab er sich wenig später in die Hocke, auf ihre Höhe, um ihr ein paar letzte Sätze zurückzulassen: „Für heute bist du freigestellt. Wenn wir nachher unterwegs sind, stell ich dir auch gerne Akamaru zur Verfügung. Der ist auf jeden Fall fitt. Folge seinem Beispiel und sieh zu, dass auch du das bald wieder wirst, klar?“ In noch immer relativ ernstem Ton tippte er ihr kurz darauf leicht mit dem Zeigefinger gegen die Stirn, stand dann mit schwachem Grinsen auf und verschwand. Es gab immer noch reichlich zu tun, die Anzahl der Mithelfer jedoch war geschwunden. Er wusste ob dieser Tatsache und die angeheizte Stimmung innerhalb der Truppe schien ihn noch zusätzlich zum schnellen Weiterarbeiten zu treiben. Doch je näher sie dem Ende ihrer Reise kamen, desto milder würden die Gemüter werden. So hoffte sie jedenfalls. * Er wurde aus ihr in letzter Zeit einfach nicht mehr schlau. Irgendwas bedrückte sie, das musste einfach so sein! Von selbst machte sie ganz bestimmt nicht die Nächte durch und ohne Grund litt auch keiner an irgendwelchen Schlafstörungen… Er seufzte schwer. So sehr und oft er auch darüber nachgrübelte, ihm fiel keine plausible Erklärung ein. Noch dazu konnte er sich, so lange das Mädchen schwieg, eh nie über die Wahrheit seiner Vermutungen sicher sein. Es gab so vieles, was für ihr komisches Verhalten verantwortlich sein konnte. Am Ende lag das Problem sogar noch immer bei überflüssigen Gedanken an den Uzumaki. Ach… Es war echt aussichtslos dieses Geheimnis allein durch Rätseln zu lüften. Es kostete ihm einige Mühe sich mit Gedanken fern der Hyuuga zu beschäftigen, doch es musste sein. Er durfte das Wesentliche nicht aus den Augen verlieren. Sie hatten einen Job zu erledigen und es genügte, wenn einer von ihnen dem nicht nachkommen konnte. Ließe er selbst sich jetzt auch noch ablenken, würde das nur in falsche Richtungen führen. Innerlich seufzte er. Es war aber auch verflixt schwierig nicht daran zu denken, wo er das Mädchen doch die ganze Zeit mehr schwankend als gehend neben sich hatte. Das Lager zurückgelassen, war ihre Gruppe nun erneut unterwegs, in der Hoffnung bald an ihrem Endziel anzukommen. Auf eben und auschließlich dieses sollte er sich auch konzentrieren, doch er konnte nicht. Seine Kollegin war momentan einfach wichtiger. Er war es gewohnt, dass die Hyuuga oft gen Boden sah, doch nur, wenn sie eine Sache beispielsweise verschüchterte. Sonst hingegen hingen ihre Augen meist überall, nur nicht gen Erden. Vor allem nicht in der Natur. Auch sein Angebot, sich auf Akamaru niederzulassen, hatte sie vehement abgelehnt. Er sei schon allein mit dem langen Fußmarsch bedient, wenn er sie jetzt auch noch tragen müsse, wäre er am Abend ja völlig erschöpft, hatte sie gemeint. Nicht, dass er ihren guten Absichten nicht glaubte, doch hielt er genau so noch immer daran fest, dass sie ihm etwas vorenthielt. Sie selbst war es schließlich, die sich wegen ihrer Müdigkeit sorgen musste. Bestimmt wollte sie sich mithilfe von „etwas“ Bewegung nur wach halten. Wenn man ihn fragte, machte sie die Dinge zwar so nur schlechter, als besser, doch er konnte ihr nichts vorschreiben - wollte er gar nicht. Seine Augen wanderten weiter, auf die zwei Männer etwas weiter rechts ihrer kleinen Gruppe. Kiyoshi… noch immer war ihm unerklärlich, wie dieser Vorfall mit seinen Armen hatte passieren können. Es konnte kein Feind gewesen sein oder? Es war schier unmöglich für Derartiges zu passieren, ohne, dass es einer von ihnen bemerkte! Aber genau so war es nun einmal gewesen. Niemandem war etwas Verdächtiges aufgefallen. Das einzig Verdächtige war die Sache selbst. Eine Weile lang dachte er über eben diese nach, die beiden Herren dabei keinen Moment ignorierend. Er wüsste nur zu gern in welcher Beziehung die zwei zueinander standen. Einerseits wirkten sie wie jahrelange Freunde und dann wiederum wurde der „Fürst“ von dem anderen gesiezt. Hm…, da fiel ihm ein… Kiyoshi hatte gestern einiges bezüglich der Stadt und irgendwelchen Entscheidungen erwähnt. Die zwei - am Ende also nur Kollegen? Vorstellbar. Vielleicht ließe sich ihr Aufenthalt in Konoha ja auch genau dadurch erklären. Hn, wenn er nur wüsste, was sie dort getrieben hatten… Aber vermutlich sogar besser, dass er unaufgeklärt blieb. Letztendlich kam alles bloß anders als gedacht und unnötiges Zusatzwissen würde die Anzahl seiner Fragen noch verdoppeln. Außerdem ging es ihn nichts an. Er selbst wollte den Typen schon nichts über sich preis geben, weshalb wohl auch sie nichts voneinander erzählen würden. Kurz schloss er die Augen, nahm einen tiefen Atemzug und richtete sie dann gen Himmel, der allmählich die altbekannte Abendfarbe annahm. So spät war es also schon wieder… „Morgen…“, verwundert drehte er den Kopf zu seiner Linken. „Morgen?“ wiederholte er skeptisch und musterte dabei fragend den Aburame, dessen Blick ebenfalls zwischen den Wolken hing. „Wenn wir das jetzige Tempo beibehalten, werden wir morgen gen Mittag ankommen.“ Er war ein wenig erstaunt, ob dieser Antwort. Übers Ankommen dachte er zwar schon die ganze Zeit nach, doch wann genau der Zeitpunkt ihrer Ankunft sein würde, hatte er nie berechnet. Hn, aber das hörte sich doch nach guten Aussichten an! Japp, endlich ein Lichtblick. „Heh, also nur noch eine Nacht hier draußen, was?“ gab er sogleich mit zufriedenem Grinsen zurück und verschränkte beiläufig die Arme hinter dem Kopf. Vielleicht half es ja auch Hinata dabei wieder ruhiger zu werden, wenn sie die Verantwortung, auf die anderen aufzupassen, los wurde. Nicht, dass sie diese nicht schon seit Jahren gewohnt sein müsste, doch man konnte nie wissen. In letzter Zeit war viel vorgefallen, da konnte selbst „Alltägliches“ gelegentlich an den Nerven zerren. So verlief denn nun alles wie immer. Ein jeder kümmerte sich um sein Nachtquartier, Massa fand wie üblich seine Berufung im Holzsammeln und nur Hinata, die er ja eigenhändig „beurlaubt“ hatte, gönnte sich wie befohlen eine Pause. Hn, eine recht viel versprechende, wenn er es so nennen drufte. Sein Blick entfernte sich von den Zeltstangen in seiner Hand, um hinüber zu dem Mädchen und seinem Hund zu gleiten, den er nun zufrieden lächelnd musterte. Ausgestreckt lag der weiße Vierbeiner in dem dank letzter Sonnenstrahlen funkelnden Gras, den Kopf dabei auf beide Pfoten gebettet und eine völlig übermüdete Hyuuga mit dem Rücken an seine Seite gelehnt. Stark musste er gegen den Drang ankämpfen, sich einfach mit dazuzuquetschen. Den Kopf schüttelnd biss er die Zähne zusammen und widmete sich wieder ganz seiner Arbeit. Je eher er hiermit fertig war, desto eher konnte er… nun ja… Das würde sich zeigen. /Maaann, endlich fertig…/ Langsam war er es echt leid diese blöden Dinger jeden Tag aufzustellen. Doch zum Glück waren sie stabil. So musste man sie wenigstens nicht öfter als nötig zusammenbasteln. Ein erleichtertes Seufzen verlauten lassend stand er auf, streckte sich flüchtig und ließ dann seinen Blick interessiert über ihr Lager ziehen. Shino, vollauf damit beschäftig ihre restlichen Vorräte zu überprüfen, hing nahe ihres Zeltes über seinem Rucksack, während Massa Kiyoshi interessiert bei dem Versuch Feuer zu machen beobachtete und der alte Herr sich in sein Zelt zurückgezogen hatte. Nur er stand da, ohne eine Aufgabe und abermals schlichen seine Augen auf die Gestalt Hinatas. Er konnte ja zumindest mal einen kleinen Blick auf sie werfen… Früher oder später würden sie das Mädchen ja eh wecken müssen. Gewiss es hatte auch Hunger. Vorsichtig und so unauffällig wie möglich setzte er sich in Bewegung. Er wusste nicht, warum er ein solch idiotisches Verhalten an den Tag legte, doch unsinnigerweise wollte er keine Aufmerksamkeit erregen. Ach, zwecklos über sich selbst nachzugrübeln, würde er dabei ja doch wieder in einer Sackgasse landen. Je näher er der Ruhenden kam, desto langsamer wurden seine Schritte, ja schier bedächtig setzte er einen Fuß vor den anderen, um sie auch ja nicht zu wecken. Tse, dabei hatte er vor gut einer Minute noch genau das vorgehabt. Vor ihr angekommen starrte er zuerst unbeholfen auf sie herab, zog schon mit seiner bloßen Anwesenheit die interessierten Augen seines Vierbeiners auf sich, dem er sofort deutete, keinen Mucks zu tun. Wissend bettete dieser daher erneut den Kopf auf seinen Pfoten, gleichgültig die Lider senkend und stimmte ihn selbst um einiges entspannter. Auch, wenn der andere „nur“ ein Hund war, sie verstanden einander einfach viel zu gut. Es war das selbe Gefühl, als würde er von einem Menschen beobachtet - er hasste das! Dabei wusste er noch nicht einmal, warum er gerade so blickscheu war. Eine leicht grüblerische Schnute aufgesetzt begab er sich nun endlich auf die Höhe der beiden Faulpelze, nur um sie von dort erneut tatenlos zu mustern. Verflucht, was versuchte er hier eigentlich?! Von dieser Frage getrieben ließ er sich seufzend in einigen Zentimetern Abstand neben dem Mädchen nieder, den Kopf ratlos gen Boden geneigt. Hn, toll… Jetzt saß er hier - und?! Ausdruckslos linste er zur Seite, abermals seine Kollegin betrachtend. Die ganzen letzten Tage hatte er nur wenig über seine Gefühle nachgedacht, doch nun, da er hier so hockte, war es wohl eindeutig. Es würde nichts bringen. So sehr er auch versuchte auf Abstand zu gehen oder sie wie immer zu behandeln, seine Füße trugen ihn ja doch ständig zurück an ihre Seite. Nichts hatte sich geändert und nichts würde sich ändern… Zum Kotzen! Er war hin und her gerissen zwischen Wut auf sich selbst und blanker Ratlosigkeit. Je länger diese ganze Situation andauerte, desto schwieriger würde sie für ihn zu handhaben sein und desto näher rückte der Moment, vor dem er sich innerlich fürchtete. Gestehen, ihr die Wahrheit sagen… Er wusste nicht, ob er diese „Angst“ auf eine Art Schüchternheit beziehen sollte, denn eigentlich war er das nicht, nein… Vielmehr lag es am Fehlen des geeigneten Augenblicks für seine Beichte. Er konnte es nicht richtig machen - nie - denn es würde immer schief gehen! Nicht zuletzt deshalb, weil sie nicht so empfand, wie er. Nur zögernd löste er den Blick von seinen zu Fäusten geballten Händen, um erneut auf die Person links von sich zu sehen. Sie schlief und schlief… Wenn sie so dasaß… Er führte den Gedanken nicht zu Ende, besser so, wusste er ja, dass er nichts Vernünftiges zu Tage gebracht hätte. Die Stimme in seinem Hinterkopf war Beweis genug dafür, wünschte sie sich ja immer wieder das Mädchen möge aufwachen. Die Augen aufschlagen, zu ihrem eigenen besten. Wie hypnotisiert sah er sie an, schier gebannt und unfähig seinen Blick abzuwenden. Er konnte nicht länger stillsitzen, er wollte zumindest… nur ganz kurz einmal… ihre Hand… Langsam sank sein Blick auf eben diese, die bewegungslos auf Erden ruhend und nur wenige Zentimeter entfernt von der seinigen lag. Sachte, wie in gleichmäßiger Bewegung und so langsam, als würde die Zeit still stehen, ließ er seine Finger über den Boden wandern. Nur noch ein winziges… „Willst du sie etwa wecken?“ Wie vom Blitz getroffen schreckte er zusammen und riss seine Hand mit einer so unglaublichen Wucht zurück, dass ihm der Brustkorb schmerzte, gegen den sie schlug. Hastig schaute er sich nach dem Störenfried um, der schräg hinter ihm stand, interessiert über seine Schulter lugte und dabei wie immer eine kindliche Unschuldsmiene aufgesetzt hatte. /Argh, Massa!/ Dieses Gör war echt- „Aber wieso? Es gibt doch noch nicht einmal Essen…“ Der Kleine ließ ihm noch nicht einmal die Luft sich zu rechtfertigen, doch er hätte vermutlich eh nicht gewusst, wie. „I-Ich…“, er konnte nicht fassen, dass er sich verhaspelte! „Das geht dich nichts an, klar?!“ Einen recht schroffen Unterton in der Stimme sprang er auf, wollte einfach nur noch so weit wie möglich weg von diesem Blag! Flüchten vor seinen Fragen und diese unangenehme Röte aus seinem Gesicht wischen! Doch so sehr er auch immer wieder mit beiden Händen darüber rieb, es war aussichtslos. Verflucht, nie wieder würde er sich der Hyuuga auch nur einen Millimeter nähern! Nicht, wenn er wusste, dass andere in der Nähe waren. Er überlegte kurz. Tse und vermutlich erst recht nicht, wenn GAR KEINER aufpasste! * /Hm? Was…?/ Vorsichtig schlug sie die Augen auf, sog dabei so viel der kühlen Abendluft in sich ein wie sie nur konnte und begann ganz automatisch ihre müden Glider zu strecken. Ein Gähnen war nicht zu unterdrücken, doch schien sie die Erschöpfung auch damit nicht von sich schütteln zu können. Jede Faser ihres Körpers war so unglaublich schwer und träge und nur mit Mühe gelang es ihr ihren Arm anzuheben und mit ihm vorsichtig über die verschlafenen Augen zu reiben, die sie, von einem seltsamen Licht geblendet, sofort wieder geschlossen hatte. „Ah, du bist ja wach!“ Diese Stimme… So voller Energie und Frohsinn… Das konnte nur einer sein. Schützend hielt sie auch weiterhin ihre Hand auf Gesichtshöhe und schwächte damit das helle Scheinen, an dessen volle Macht sich ihre Augen erst noch gewöhnten mussten. Träge sank ihr Arm wenig später gen Erden, während sie ihren Kopf schwerfällig zu dem Jungen neben sich drehte. Ein wohlwollendes Lächeln des Jüngsten lachte ihr entgegen, wobei sie auch von gegenüber interessierte Blicke wahrnahm. Durch das schummrige Licht des Lagerfeuers, welches sie bis eben noch geblendet hatte, waren nun deutlich die Umrisse Kibas, Shinos, sowie auch Akamarus auszumachen, der neben seinem Herrchen vor sich hin döste. „Hier…“ Sie fühlte sich erst im zweiten Moment angesprochen, wandte ihren Blick dann aber so zügig wie möglich nach rechts, wo ihr Kiyoshi eine Schüssel Essen vor die Nase hielt. Ein wenig unentschlossen starrte sie auf die noch immer dampfende Brühe, die sich darin befand. Sie hatte nicht wirklich Hunger, hörte jedoch schon im Vorfeld die mahnenden Rufe Kibas, wie sie versuchten sie zum Essen zu bewegen. Innerlich seufzte sie, nahm das Angebot aber dankbar lächelnd an und begann damit es wort- und lustlos, Löffel für Löffel in sich hineinzuschaufeln. Kraftlos hob und senkte sich ihre Hand und ein paar Mal wäre die Essenshilfe beinahe aus ihr herausgerutscht, doch sie hatte Glück. Glück… Ihre Gedanken verloren sich. Sie hatte keine Ahnung, was sie da aß, bemerkte noch nicht einmal, dass sie es wirklich tat, war sie ja viel zu sehr damit beschäftigt, nachzudenken. Kein Geschmack, kein Hunger, dafür ungezügeltes Chaos und Misstrauen in ihrem Kopf. Sie hatte.. wirklich geschlafen oder? Diesmal war es kein Traum, stimmts? Sie saß hier, ruhig, mit all den anderen und war wach. Sie wagte es nicht diese Fragen mit „ja“ zu beantworten, zu Groß war die Angst nachher wieder enttäuscht zu werden. Sich selbst ein Urteil bilden stand schon lange außer Frage. Die ganze Zeit blieb es ruhig und ein jeder starrte nur verschwiegen ins Feuer. Als hätte es eine Art magische Anziehungskraft, die allen ihren Willen raubte, sie verzauberte. Sie wusste, dass es nicht so war und doch wünschte sie es beinahe. Denn wenigstens gäbe es dann für diese erdrückende Ruhe eine Erklärung. „Ich gehe schlafen… Du besser auch. Dein Vater meinte eh ich solle dafür sorgen, dass du es ihm bald gleich tust.“ Kiyoshi hatte sich aus seinem Schneidersitz erhoben und starrte nun abwartend von oben auf den trotzigen Jungen zu ihrer Linken herab. Interesse schlafen zu gehen bestand für ihn anscheinend nicht. Nachdenklich fiel ihr Blick zurück auf die wässrige Brühe in ihren Händen und sah den Kräutern eine Weile lang dabei zu, wie sie gemächlich an der Oberfläche treibend ihre Bahnen zogen. Sie mochte ein, zwei Stunden geschlafen haben, doch noch immer zerrte die Erschöpfung an ihr. Vielleicht war es ja das beste, wenn auch sie jetzt endgültig ruhte. Wenn ihre Idee gelang, konnte sie damit sogar Kiyoshi unter die Arme greifen. Ein warmes Lächeln aufgesetzt stand sie auf, stellte vorher die noch immer halbvolle Schüssel behutsam neben sich auf dem Boden ab und beugte sich dann ein letztes Mal herunter, um sich die Hand Massas zu schnappen. „N-Na komm. I-Ich werde mich auch hinlegen. E-Es ist wirklich besser, w-wenn du auch schläfst…“ Zuerst stellte er sich noch ein wenig quer, nachdem sie ihn allerdings gut eine Minute lang ungetrübt angelächelt hatte, ließ er sich doch breit schlagen und stand auf. Kiyoshi war schon vorausgegangen und just in dem Moment im Zelt verschwunden, als auch sie beide dort Halt machten. Geduldig wartete sie darauf, dass der Kleinere ihre Hand, die nur noch schlaff in der seinen hing, losließ, doch nichts. Er dachte gar nicht daran. Nachdenklich und besorgt zugleich musterte sie ihn, der er den Blick zu Boden gesenkt hatte. Es war doch alles in Ordnung oder? Exakt nach ihrer Frage schaute er auf, ihr direkt in die Augen, sein Gesicht in einen seltsamen Ausdruck gelegt. Sie verstand nicht recht, was sich auch in ihren Zügen ausdrückte, hoffte jedoch, jeden Moment von ihm aufgeklärt zu werden. Sie wartete nicht vergebens. „Du warst den ganzen Tag so seltsam… Dir geht‘s nicht gut oder?“ Sichtlich überrascht über seine Aussage konnte sie nichts tun außer den Kleinen unentwegt, sowie verdutzt anzustarren. Sicher, es war bestimmt unübersehbar, dass sie nicht ganz auf dem Damm war, aber dass es selbst Massa so beunruhigte… „M-Mach dir bitte keine Sorgen, j-ja? M-Mir fehlt nichts, a-außer ein wenig Ruhe.“ Ein zuversichtliches Lächeln aufgesetzt hoffte sie so endlich von ihm loszukommen, doch vergebens. Noch immer sah er ihr verschwiegen in die blassen Augen nur, um letztendlich doch noch seinen Griff zu lockern und sich dem Zelteingang zu widmen. „Das sagst du immer…“ Der Kleine klang irgendwie beleidigt und sofort befürchtete sie er könne verletzt sein, weil sie ihm seiner Ansicht nach nicht die Wahrheit gesagt hatte. Doch genau das hatte sie getan! Sie hatte nicht gelogen - diesmal nicht! Noch immer bedrückten sie diese absurden Träume - das mochte stimmen - doch waren diese Fantastereien nichts, weswegen man sich sorgen brauchte. Sie nicht und die anderen erst recht nicht! Doch noch ehe sie sich hatte rechtfertigen können, war der Winzling auch schon verschwunden. Ein wenig traurig blickte sie gen Boden. Sie mochte den Jungen irgendwie. Er sollte nichts Falsches von ihr denken und trotzdem musste sie, zumindest für den Moment, damit leben, dass er es tat. Leise seufzend drehte sie sich um und nahm nun Kurs auf ihr eigenes Zelt. Sie war nicht wirklich zuversichtlich, dennoch betete sie für eine erholsame Nacht. Irgendwann mussten sich die Dinge schließlich normalisieren. * Sie drei… wieder mal die einzigen, die noch wach waren. Na ja, wohl eher zwei, falls er den Zustand seines vierbeinigen Freundes richtig deutete. Tse, der Kerl hatte den ganzen Abend mit Massa herumgetollt und sich anschließend von ihm mit Futter voll stopfen lassen. Kein Wunder also, dass er nun hundemüde war. Sein Blick fiel zurück ins Feuer, welches stetig kleiner wurde, nichts mehr fand, woraus es seine Kräfte ziehen konnte. Ihr Holz war schon lange restlos aufgebraucht, doch kein Problem hatte schließlich auch er nicht vor noch viel länger wach zu bleiben. Ob es Shino genau so ging, wusste er nicht, ließ sich der Größere ja wie immer nichts anmerken, doch sobald er selbst sich zurückzog, tat der Aburame es ihm gewiss gleich. So war es die ganze letzte Zeit gewesen. Wortlos stand er auf, blieb allerdings noch einige Sekunden tatenlos stehen, um einen recht überflüssigen Blick gen Himmel zu werfen. Keine Wolke und lediglich dünne Nebelschwaden trübten die Sicht auf die glänzende Sternenpracht. „Ich geh pennen… Sieh zu, dass das Ding aus ist, wenn du nach kommst…“, warf er noch mit einer knappen Geste Richtung Feuer in den Raum und zog dann mit hinter dem Kopf verschränkten Armen von dannen. Er hatte angenommen Akamaru würde ihm folgen, doch der schlief wie ein Stein. Aber sollte er ruhig. Entweder er tauchte nachher gemeinsam mit Shino bei ihm auf oder nächtigte halt einmal draußen. Kein Problem, war er das ja eh gewohnt. * Nur noch eine Nacht… Es war der 3. Tag und niemand, wirklich niemand war ihnen begegnet. Auch deutete nichts auf einen noch bevorstehenden Kampf hin. Einzig und allein die Sache mit Kiyoshis plötzlicher Verletzung war seltsam gewesen. Etwas, was er sich bis jetzt nicht erklären konnte, das hieß… Er hatte eine Vermutung, doch sie war absurd. Durch die dunklen Gläser seiner Brille konnte er die Augen die ganze Zeit unbeschwert auf die Flammen richten, fand beim Beobachten ihrer gleichmäßigen Bewegungen die nötige Ruhe zum Nachdenken. Ruhe… Für ihn inzwischen von unschätzbarem Wert, wo doch seine „Mitbewohner“ schon seit Tagen recht aufgeregt waren. Wieso, wusste er nicht. Nur so viel: Bisher war dies immer ein Zeichen dafür gewesen, dass etwas in der Luft lag. Wie schon sonst sollte er also auch diesmal wieder besonders auf der Hut sein und wirklich jeden Stein, jeden Grashalm genau unter die Lupe nehmen. Dinge, die er bereits die letzten Stunden ergebnislos getan hatte. Ihn störte etwas an dieser Mission. Viele Teile - ja stetig mehr - passten nicht. Das Puzzle ließ sich nicht zusammenfügen. Die Flammen erloschen und sich geschlagen gebend schloss er die Augen, stand auf. Er wusste alles hoffen war sinnlos, denn was kommen sollte, war unausweichlich. Zweifelsfrei würde etwas passieren. Niemals gänge ihre Reise ohne irgendwelche Komplikationen zu ende. Blieb nur zu wünschen, dass diese nicht all zu verheerend sein würden… * Ein Pfeifen in ihren Ohren und stetig wurde es lauter. Lauter, lauter und immer lauter. Der Drang, sie sich einfach zuzuhalten, gewann ständig an Größe, aber… sie schlief doch oder? Anders konnte sie sich die Schwärze um sich herum jedenfalls nicht erklären. Nur…, wenn sie schlief, wieso hörte sie dann dieses schrille Geräusch, was ihren Kopf so unbarmherzig zum Schmerzen brachte? Kein Zweifel, sie musste aufwachen oder zumindest die nötige Macht aufbringen, um das Pfeifen zu ersticken! Irgendwie! Die Zähne zusammenbeißend riss sie den Kopf herum und schlug dazu wie von selbst die Augen auf, nur um sich in einer schwarzen Leere stehend wieder zu finden. Lediglich ein Punkt war von einem silbrig-weißen Licht erhellt. Die Stelle, an der sie selbst sich befand. Keine fünf Sekunden konnten vergangen sein da fühlte sie es bereits. Abermals der Ansatz leichter Panik, der allmählich ihren Geist besetzte, ihren Körper dazu zwang schützend beide Arme vor die Brust zu halten. Sie ahnte es. Sie ahnte, wo sie war und was ihr bevorstand! Verflucht, warum?! Schon jetzt war ihre Kehle staubtrocken und wirkungslos begann sie immer wieder zu schlucken. Es gab nichts, was sich den Weg durch ihren staubigen Rachen hätte bahnen können. Hilflos sah sie sich um, in der Hoffung doch noch etwas erspähen zu können und gleichzeitig betend, dass es doch nichts gab. Zu groß war die Furcht vor dem, was ohne Zweifel folgen würde. Sie wollte nicht schon wieder von diesen Fantasien des Grauens heimgesucht werden! „…!“ Mit einem unterdrückten Aufschrei wirbelte sie herum, getrieben von einer Berührung, die sie gespürt haben wollte. Panisch ließ sie ihren Blick über das unendliche Nichts schweifen. Es gab niemanden, der dort hätte sein können. Ihr Atem beschleunigte sich und stetig schlotterte ihr zierlicher Körper mehr. Sie musste hier weg! Flüchten - aus ihrer völlig missratenen Traumwelt. Völlig kopflos rannte sie los. Schneller immer schneller und ihr sowieso schon rasender Puls schien sich dabei zu überschlagen. So auch ihr nun gänzlich außer Kontrolle geratener Atem, dessen Züge inzwischen einem heiseren Keuchen glichen. Wie ein Schatten klebte der Lichtpunkt die ganze Zeit über an ihren Füßen, gab ihr lediglich ein Minimum an Orientierung. Für sie allerdings uninteressant, hatte sie ja einmal mehr beide Augen fest zusammengekniffen, in der Hoffnung, so Schauerlichem vorzubeugen. Wie immer zwecklos. Ein Plätschern, gefolgt von etwas Nassem an ihren Sohlen brachte sie abrupt zum Stehen. Reflexartig riss sie die mit Angst erfüllten Augen auf und starrte automatisch gen Boden, der jedoch diesmal ebenfalls in tiefes Schwarz getaucht war. Das letzte Fleckchen Licht… Es war weg. Ihre ungebändigte Furcht stieg und langsam mischte sich ihr Verzweiflung bei. Sie sah nichts, roch nichts, wusste nicht wo sie war und ob sie überhaupt irgendwo war! Außerdem gab es da noch diese seltsam warme Flüssigkeit an ihren blanken Füßen. Fast so, als wäre sie lebendig! Ein seltsames Japsen erfüllte den Raum. Im ersten Moment glaubte sie, ihr Atem würde diese seltsamen Töne verursachen, doch nein. Es war etwas anderes… Ihr Herzschlag beschleunigte sich. Jemand war hier… Ein schwerer Gegenstand fiel unweit des Mädchens zu Boden und ruckartig drehte es sich um. Dabei würde sie in der Schwärze eh nichts erkennen können. So dachte sie jedenfalls. Der Lichtstrahl war wieder aufgetaucht, diente ihr folglich erneut als “Informant“, doch halt! Es gab nicht länger nur einen, nein. Drei weitere Balken folgten dem ersten, fielen in einigem Anstand gen Erden und entblößten die wahre Gestalt der warmen Brühe, in der sie seither gewandert war. Der tief rote Saft… Inzwischen sollte sie seinem Anblick Stand halten können, doch erneut durchzog nur ein Schwall blanker Panik ihren Körper. Tränen der Verzweiflung stauten sich in ihren Augen, beraubten sie klarer Sicht. Ein Nebeneffekt für den sie ohne Frage dankbar war. Alles in ihr schrie, flehte danach wegzusehen, winselte, doch sie war machtlos. Gelähmt vom Horror und der blanken Hoffnung, das alles sei nicht real. Real… Sie wusste nicht, ob es das war. Ihr Verstand sagte nein. Ihr Gefühl und ihre Sinne, die sie dieses Entsetzen verdeutlicht vor sich sahen, hingegen ja. Unmöglich das Verwirrspiel zu durchschauen. Mit völlig zerschlagener Miene starrte sie auf das Szenario. Auf die dünnen, gleißenden Lichtsäulen, wie sie die winzigen Staubpartikel, die da so schier unbetroffen in der Luft umherschwebten, zum Glitzern brachten, um sich schlussendlich auf die entseelten Körper ihrer am Boden liegenden Kameraden zu legen. Ja, ihre Kameraden… Wie immer deren bloße Anwesenheit, die sie aus der Bahn warf. Shino, Massa und Kiyoshi… Ohne sich zu rühren lagen sie in dieser riesigen Pfütze aus Blut und warteten gequält darauf, dass jene endlich ihren letzten Funken Leben zum Erlischen brachte. Sie verachtete diesen Anblick, noch mehr aber, dass sie ihn aus nächster Nähe verfolgen musste. Lag exakt ihr zu Füßen ja derjenige, der bis eben noch dieses kraftlose Keuchen ausgestoßen hatte, Shino. Abrupt ließen ihre Glieder nach und untermalt von leisem Plätschern fand sich die Hyuuga schließlich auf dem Boden kauernd wieder. Am ganzen Leibe zitternd, sowie mit tränenfeuchtem Gesicht starrte sie auf den still liegenden Käferjungen dessen schmerzverzerrte Fratze sie heute erbarmungslos musterte. Sie war unfähig zu beschreiben, was diese Erscheinung in ihr auslöste, irgendwo realisierte sie sie auch gar nicht, starrte einfach nur regungslos matt auf ihren Freund und Kollegen. Wie genau es Massa und Kiyoshi ging, wollte sie gar nicht wissen. Das scheußliche Bild ihres dahingerafften Kameraden genügte. Für ihre Nerven untragbar, noch mehr von diesem Unheil erblicken zu müssen. /Warum…?/ Vorsichtig hob sie eine ihrer zittrigen, mit Blut verschmierten Hände. /Warum nur…?/ Ruhig kam sie auf dem Oberkörper des Toten zum Liegen. /Warum muss gerade ICH das alles sehen?!/ Ungehallten rollten ihr Tränen über die Wangen, während sich ihre Finger in den weichen Stoff seiner rotgetränkten Jacke krallten. Just in dem Moment geschah es, dass eben diese sich, wie auch der restliche Körper des Aburames, auflösten sowie verwandelten in einen Schwarm abertausender kleiner Käfer, welche das Mädchen surrend umschlossen. Es war ihr unmöglich ein Schreien zu unterdrücken und panisch mit den Armen fuchtelnd schrumpfte sie verkümmert in sich zusammen. Jedoch sollte alle Furcht umsonst gewesen sein. Die Tierchen hatten schließlich nicht vor sie zu attackieren, entfernten sich hingegen in gleichmäßigem Tempo und verschwanden schlussnedlich im Nichts. Mit verängstigtem Blick sah sie den Insekten nach und im Anschluss wieder auf die Stelle, wo bis eben noch ihr Kollege gelegen hatte. Einzig eine Pfütze des roten Lebenssaftes war von ihm übrig geblieben. Plötzlich, ein Geräusch. Ein lauter Schall, dem Klacken eines Lichtschalters gleich und beinahe glaubte sie, ihre Einbildung sei Wirklichkeit. War ja der zarte Lichtfaden, welcher bis eben noch den kleinen Massa in silberhellen Glanz getaucht hatte, mit einem Mal verschwunden. Erneut drohte Dunkelheit sie zu verschlingen. Kurz darauf erneut dieses Geräusch, jedoch um einiges lauter und wie auf Kommando schreckten ihre klapprigen Glieder zusammen. Dieses Mal Kiyoshis Säule, die erlosch, ehe die Shinos mit ohrenbetäubendem Lärm anknüpfte. Allein IHR Lichtpunkt blieb bestehen. Hilflos kauerte sie am Boden, kämpfte nicht gegen den schier niemals enden wollenden Tränenstrom an. Wieso auch? Es lohnte ja doch nicht und würde sie nur des letzten Funkens Kraft berauben, der ihr noch geblieben war. Sich mit beiden Händen, sowie größter Mühe über dem Boden abstützend saß sie da, den Kopf geneigt und beobachtete ausdruckslos die von ihrem Kinn fallenden Tröpfchen, wie sie sich mit der zähflüssigen Masse unter ihr vereinten. Das Licht verloschen, ihre Freunde verschwunden. Dunkelheit regierte, einen Bund mit der Einsamkeit geknüpft. Konnte es das nicht einfach gewesen sein?! Dann, mit einem Mal, regte sich etwas. Ehrfürchtig und entgeistert zugleich wich sie zurück, sah dem Geschehen jedoch wie hypnotisiert zu. Als würde auch der rote Saft vor etwas fliehen begann er allmählich nach beiden Seiten zu weichen, etwas oder gar jemandem Platz zu machen, nur… da war nichts! Mit leicht geöffnetem Mund, tobendem Herzen und einer schweißnassen Stirn glaubte sie schleichend den Verstand zu verlieren und war doch auf einer anderen Ebene völlig ruhig. Ohne mit der Wimper zu zucken nahm sie hin, wie sich vor ihr ein schier endloser Weg, gelegt in geheimnisvolles Licht, bildete und ihr unmissverständlich deutete, wohin sie zu gehen hatte. Hm... ein Pfad also. Sollte sie wirklich-? Ihre neu gewonnene "Gelassenheit" währte nur kurz, denn erneut überfiel sie Unerwartetes und brachte ihren schwachen Körper unbarmherzig zum Zittern. Schon wieder diese blutigen Fußspuren! Aus der dunklen Pfüte ihr zu Augen tretend begannen sie auch heute eine schauerliche Fährte für sie zu legen. Ein Schlucken ging durch ihre ausgetrocknete Kehle. Es war exakt wie das letzte Mal. Auch heute gehörte ihnen keinerlei Körper an und wie von Geisterhand gezeichnet tauchten sekündlich neue Spuren auf dem reinweißen Pfad am Boden auf. Sich uneinig verfolgte sie das unheimliche Szenario angespannt mit nicht wissend, was sie als nächstes tun sollte. Den Abdrücken folgen oder doch eher zurückbleiben und hoffen, dass das Ganze auch so schnell vorüber ging? Tse, letzteres tat sie jedoch schon seit Beginn erfolglos und jetzt - gerade jetzt - wo man ihr dieses unüberschaubare Zeichen gab, wollte sie kneifen?! Sie wusste nur zu gut, wohin sie diese Fährte das letzte Mal geführt hatte. Welches Grauen am Ende des Pfades gelauert hatte und doch musste sie es riskieren. Sie konnte nicht länger stillsitzen. Gewiss war es zu ihren Besten, wenn sie ging. Vielleicht würde es ja gar nicht so schrecklich werden? Vielleicht nahm es ja sogar ein gutes Ende? Nur einmal, als Ausnahme? Lächerlich, dass sie noch immer so naiv war… Sie hatte Angst, war mittellos und doch wusste sie, dass rein gar nichts geändert würde, wenn sie nicht endlich erfüllte, was ihr ihre Traumwelt zur Prüfung gestellt hatte. Ein letztes Mal schluckte sie, biss sich unruhig auf die Unterlippe und stand dann sachte auf. Mit wackeligen Beinen lief sie los, folgte voller Ehrfurcht der Straße ins Ungewisse. Bitte… es sollte schnell vorbei sein. Scheinbar Stunden irrte sie den Geisterspuren nach, gefangen in der pechschwarzen sowie verteufelten Ausgeburt ihrer Gedanken. Ja, es waren Stunden, die sie müde einen Fuß vor den anderen setzte, mit jedem Schritt schwächer wurde. Schwach,… genau so fühlte sie sich. Ausgelaugt und elendig wie selten - ja sie wagte sogar zu sagen nie zuvor in ihrem Leben! Beständig hoffte sie auf Abhilfe, ein Ende für ihre Reise, doch wie immer wurde ihr Flehen nicht erhört. Als hätte man sie mit Gewichten bestückt, sanken ihre Lider stetig von Neuem nach unten, nur um Sekunden später mahnend von ihr wieder nach oben gerissen zu werden. Alles würde sich nur verschlimmern, wenn sie jetzt schlapp machte. Selbst, wenn ihre Seele darum bettelte aufzugeben, es ging nicht. Wie von selbst trugen sie ihre Beine, näher und immer näher an das plötzlich aufgetauchte Licht am Ende der Strecke, welches sie erst spät realisiert hatte. Schwer hob sich ihr Blick und wie verzaubert trottete sie gehörig auf den Höhlenausgang ähnlichen Punkt zu, streckte bettelnd einen Arm danach aus, in der Hoffung danach greifen zu können. Zwecklos und doch kam sie dem Schein immer näher, bis sie schlussendlich gänzlich in dessen warmen Licht gefangen war. Gefangen, ja… War es bis eben noch pure Dunkelheit gewesen, fand sie sich nun in hellem Glanz irrend wieder. Nur ein schwacher Trost und doch sorgte er für Erleichterung in ihrem Inneren. Sicher hatte sie es überstanden… Ein leises Knacken nahe ihres Ohren brachte sie schließlich in die Realität zurück. Zeigte dem Mädchen, dass es nicht lohnte positiv zu denken. Nicht in so einer Situation. Überall in der blanken, makellosen Fassade um sie herum begannen sich plötzlich kleine Risse zu bilden, brachten die weiße Pracht zusammen mit ihrer Hoffnung zum Zerspringen. Scheppernd fielen die gläsernen Scherben gen Boden, zerbrachen in abertausende kleiner Splitter, welche auf Erden angekommen sofort in rote Tröpfchen übergingen und zusammen ein feuriges Meer des roten Lebenssaftes bildeten. Wie immer brachte allein das ihr Herz zum Schnellerschlagen, als sie sich dann aber auch noch ihres Aufenthaltsortes bewusst geworden war, fügten sich dem Angst und Schweißausbrüche bei. Diese altbekannte, fast schon vertraute Umgebung eines kargen Geisterwaldes. Ja, er mit seinen abertausenden, scheinbar Ruß übersäten Bäumen, die in dem trockenen Boden nur noch als leblose Statuen ihr Dasein fristeten und denen der blutige Schein des leuchtend roten Himmels einen mörderischen Teint verliehen. Es war nicht das erste mal, dass ihre Hirngespinste sie hierher trugen. Nervös und wie von selbst führte sie beide Hände hinauf zu ihrem Gesicht, begann unruhig auf ihren Nägeln zu kauen. Sie war nun an einem Punkt angekommen, an dem sich ihr gesamter Körper gegen das Weitergehen sträubte, doch sie musste einfach! Wann und vor allem WIE sollte dieser Albtraum sonst enden?! Sich in Gedanken gut zuredend gelang es ihr schließlich die Kontrolle über ihre Beine wiederzuerlangen, in verhaltenem Tempo weiterzutrotten, die Augen dabei stetig auf die blutigen Spuren am Boden gerichtet. Noch immer waren diese da, um ihr den Weg zu weisen, sie wer-weiß-wohin zu führen, die Ereignisse aber, hoffentlich nicht noch zu verschlimmern. Tse, abermals diese Naivität. Solange sie die nicht endlich abwarf, konnte sie hier nicht überleben. Auch jetzt wieder, wurde ihr diese Lektion vors Gesicht geführt. D-Da! Da, ganz am Ende des Pfades lag jemand! Oh nein… Wenn es nun-! Automatisch zeichneten ihre Gedanken das Bild eines ganz bestimmten Jungen und ihre Schritte beschleunigten sich. Er durfte es einfach nicht sein! Sie bemerkte es nicht. Hörte nur anhand ihres Mitleid erregenden Keuchens, dass sie rannte. Rannte, um die Wahrheit zu erfahren. Zu wissen, ob sie erneut in Tränen ausbrechen musste oder nicht. Nur noch ein, zwei Meter trennten sie von der Person und urplötzlich bremste sie ab, kam jedoch erst, als sie den Jemand erreicht hatte, endgültig zum Stehen. Fassungslos starrte sie gen Boden, in ihrem Kopf herrschte Chaos. Ein Teil von ihr wog sich in Erleichterung, der andere in blankem Horror. Es war nicht Kiba, der da lag. “Toguchi-san…” Zu lange hatte sie auf den völlig entstellten Körper des Älteren gestarrt, was sie an der nun in ihr aufkommenden Übelkeit deutlich zu spüren bekam. Teile des Körpers, die normalerweise nur ihre Familie dank des Byakugan sehen konnte, ragten nun ganz öffentlich aus seinem aufgerissenen Leib empor, die Tatwaffe, ein in Blut getränktes Messer, lag unberührt daneben. Noch immer glänzte seine Klinge bedrohlich im silbrigen Schein des Mondes, der völlig fehl an diesem schauerlichen Himmel wachte. Nicht länger blieb sie von dem Gesehenen ungetroffen, ließen ihre entkräfteten Glieder ja schlussendlich doch noch nach, auf dass sie gnadenlos gen Erden gerafft wurde. Sogleich kam ihr das Bild des Älteren noch abscheulicher vor und die Augen schließend riss sie den Kopf herum, hatte dabei alle Mühe die zähe Masse, die sich mit aller Kraft den Weg ihre Kehle empor zu bahnen versuchte, zurückzuhalten sowie den grässlichen Beigeschmack, der ihr Übergebebedürfnis nur noch verstärkte, zu ignorieren. „Du weißt, wer es war oder?“ Urplötzlich, eine Stimme. Direkt hinter ihr, gleich an ihrem Ohr gelegen und erschocken riss sie die Augen auf, starrte geschockt geradeaus ins Leere. Sie kannte sie. Nur ein Junge sprach so. Sie hatte nicht die Chance sich umzudrehen, um so eine Bestätigung für ihre Vermutung einzuholen, wurde sie ja just in dem Moment grob an den Haaren gepackt und auf die Beine gezogen. Zumindest hatte sie jetzt den Beweis dafür, dass es da wahrhaft jemanden gab! Diesmal war die Stimme keine Einbildung gewesen oder gar - wie vorstellbar - aus dem Nichts gekommen. Irgendwer war da - ER war da! Selbst seinen brennenden Atem vermochte sie an ihrem Hals zu spüren. „Jedenfalls…”, erneut erhob er die Stimme, “…solltest du es wissen.” Lediglich ein kratziges Wispern, für andere kaum verständlich, für sie jedoch, ob der erdrückendem Nähe zu ihm, nur zu deutlich vernehmbar. Was man ihr allerdings damit sagen wollte, verstand sie nicht. Angst stieg auf einmal in ihr auf, als sie an die Bilder ihres ersten Traumes zurückdachte. Daran, wie Furcht einflößend - krank - der Ausdruck in seinen Augen, die ihr heute glücklicherweise erspart blieben, damals gewesen war. Sowie an das, was er vermutlich getan hatte. Sie schlotterte am ganzen Körper, wagte es nicht ihm zu antworten und doch schien der Inuzuka einzig darauf zu warten. „D…“ Ihre Lippen formten den passenden Buchstaben, doch kein Laut entwich. „Falsch!“ Sofort zuckte sie ob seiner plötzlich laut gewordenen Stimme zusammen, hatte aus Reflex abermals die Augen zusammengekniffen, sowie ihren Kopf flüchtend ein wenig zur Seite gedreht. Sie weiterhin am Schopf gepackt sorgte er nun dafür eben diesen wieder in die für ihn korrekte Richtung zu wenden, auf dass sie aufs Neue mit dem geschundenen Toguchi konfrontiert würde, sobald sie die Lider aufschlug. „Versuchs noch mal“, seine Worte wieder ruhig und lüstern, als würde er nur darauf warten, sie erneut etwas Falsches sagen zu hören. Jedoch tat sie das nicht. Schwieg hingegen und zählte bibbernd die Sekunden, als wäre es nach ein paar weiteren vorbei. „Hn, du willst nicht?“ Keine Reaktion ihrerseits, war sie ja vollauf damit beschäftigt ihren Körper aufrecht, sowie die Lider geschlossen zu halten. Verdammt sie wollte weg! Konnte man ihr nicht einmal diesen Wunsch erfüllen?! Abermals spürte sie etwas Nasses ihre Wangen entlang fließen, konnte nicht fassen, dass ihr die bloße Anwesenheit des Jungen die Tränen in die Augen trieb. Sie hatte sich nie vor ihm gefürchtet, nie vor seiner Nähe gescheut - im Gegenteil, in letzter Zeit eher mehr und mehr danach gesehnt - doch jetzt?! Sie merkte, wie er gemächlich seinen Arm hob, ihn links ihres Körper ausstreckte und scheinbar auf etwas deutete, darauf wartend, dass sie gehörig wurde und hinsah. Sie wollte nicht nachgeben und doch waren sowohl Neugierde, als auch der Aberglaube, nach diesem einen Blick würde alles sein Ende finden, stärker. Zögernd hoben sich ihre Lider, lichteten das Dunkel und gaben erneut den Weg auf diesen abstoßenden Ort frei, an dem sie jedoch nichts Verändertes feststellen konnte. „Ich werd‘s dir zeigen“, wieder ein leises Flüstern von Seiten des Jungen und obwohl sie sein Gesicht nicht sehen konnte, wusste sie, dass ein breites Grinsen seine Lippen umspielte. Abwartend und vor Aufregung die Luft anhaltend stand sie da, starrte gebannt auf die Stelle, auf die der Inuzuka unbeirrt deutete und schlussendlich tat sich etwas. Sogleich weiteten sich ihre Augen und ehrfürchtig wollte sie einen Schritt zurückweichen, was jedoch durch Kiba hinter ihr unmöglich gemacht wurde. Das Meer aus Blut, welches bis eben noch den Leichnam Yoshifumis umgeben hatte, begann plötzlich damit sich an einer Stelle ihr gegenüber zu sammeln, nur wenige Zentimeter von dem Toten entfernt und staute sich auf, zu einer Art Turm, sich materialisierend zu einer Person. Zuerst konnte man nur deren Umrisse wahrnehmen, schon bald aber, verschwand die rote Farbe und die Gestalt erhielt gänzlich menschliche Züge. Jedes Haar, jede Falte, alles war bis aufs genaueste kopiert worden. Ja… Schon wieder überstieg das Gesehene ihren Verstand, doch es gab keinen Zweifel. Das Mädchen, das ihr gegenüber den Kopf auf ihre beiden, blutverschmierten Hände gesenkt hielt und dieses niederträchtige Grinsen auf den Lippen trug. Das Mädchen, das seine Augen nicht zeigen wollte, sie hingegen geheimnisvoll hinter ihrem Pony versteckt hielt. Die Kleine, die sich ihr gegenüber aufgetan hatte und gefüllt mit Mordlust auf ihr Umfeld wirkte war das originale Abbild ihrer selbst! „Na, erraten?“ Nur bruchstückhaft drangen die Worte Kibas bis zu ihr durch, doch konnten sie an ihrer momentanen Verfassung eh nichts mehr ändern. Sie war zu geschockt, zu fassungslos etwas anderes mit Ausnahme ihres Duplikates wahrzunehmen. Es… E-Es konnte doch unmöglich SIE gewesen sein, die-! „Du…“, abermals der Inuzuka, der nahe ihres Ohr zu ihr durchzudringen versuchte. Dieses Mal mit Erfolg. „…solltest besser zusehen diese Sauerei schleunigst wegzuräumen, sonst…“ Lediglich ein Wimpernschlag ihrerseits folgte und doch änderte er alles. Der Körper des Jungen, welcher ihr die vergangenen Minuten als wichtige Stütze gedient hatte, war plötzlich verschwunden und sogleich gaben ihre Glieder nach, ließen sie unsanft auf dem Boden aufkommen, wo sie fortan einem Häufchen Elend gleich verharrte. Wie gelähmt konnte sie nichts weiter tun als auf die aufgescharrte Erde zwischen ihren Beinen zu starren, sowie die dunkelrote Flüssigkeit, die mehr und mehr von dem feuchten Waldboden aufgesogen wurde zu- Moment! Feucht?! Eilig schüttelte sie den Kopf, was sofort mit einem fürchterlichen Schwindelgefühl bestraft wurde, doch sie versuchte es zu ignorieren, den Blick zu heben und sich umzusehen. Diese Umgebung… Sowohl der Höllenhimmel, als auch die knochigen Bäume waren verschwunden, hingegen kühler Nachtluft und grünem Geäst gewichen. Alles schien normal. Sie saß da, irgendwo und allein auf einem kleinen Waldweg. Alles war wieder wie immer. S-Schon wieder alles nur Einbildung!? Vollkommen verängstigt krallten sich ihre Finger in den nasskalten Boden und ein ungläubiges Lächeln umspielte ihre Lippen, während beide Augen wie gebannt auf dem wolkenfreien Sternenhimmel über ihr lagen. Immer wieder erklangen diese Worte in ihrem Kopf. Es war ein Traum gewesen, wie sie es bereits geahnt hatte und doch konnte sie es nicht fassen, wagte es nicht gen Boden zu sehen. Ihr Puls raste, unregelmäßig bewegte sich ihr Brustkorb und reflexartig begann sie zu schlucken, sich schmerzvoll auf die Unterlippe zu beißen. S-Sie musste es aber einfach tun! Als wäre sie eine schlecht geschmierte Maschine bewegte sich ihr Kopf lediglich ruckweise gen Boden. Angstschweiß rann ihr von der Stirn, legte ihr blasses Gesicht in eine unangenehme Kühle und brachte nun selbst ihre Lippen zum Bibbern. Nur durch Zwang konnte sie ihre halb geschlossenen Lider aufrecht erhalten, doch dann, mit einem Mal, schnellten sie blitzartig nach oben, entblößten ein Paar voller Zweifel geweiteter Pupillen. /D-Das…/ Mit aller Macht versuchte sie ihr Wimmern zu ersticken, indem sie beide Hände über dem Mund zusammenschlug, sich irgendwie zur Ruhe zu zwingen, doch es war schon längst zu spät. Alles war total außer Kontrolle geraten, es war nicht länger ein Traum! Der Wald, der Himmel, alles war wieder wie immer und trotzdem lag der Ältere noch da! Reglos, mit weit aufgerissenen Augen und sein Körper noch immer so zerstört wie in ihrer angeblichen Fantasie. Yoshifumi... Tot... Immer wieder schüttelte sie kaum merklich den Kopf und war unfähig den Blick abzuwenden. Wollte, dass das schaurige Bild von allein verschwand, man ihr bewies, dass sie es sich trotz allem, was dagegen sprach, nur einbildete. Verflucht, das durfte nicht wahr sein, durfte es einfach nicht!! Blanke Panik führte ihre Tätigkeiten an. Panik, gestillt durch eine zusammen gesponnene Welt der Verdrängung, in der sie stets den gleichen Satz vor sich her sagte, sonst nichts vernahm, nur immer wieder ihre Stimme, die beruhigend auf sie einredete und doch rein gar nichts besser machte. Dann ganz plötzlich zuckte sie zusammen - ein Geräusch. Dumpfes Trampeln begann sich ihr von hinten zu nähern, vervielfältigte sich, wurde lauter… Schritte. Wie in Zeitlupe drehte sie den Kopf herum und sah voller Schrecken, wie Umrisse sich in der Ferne der Nacht allmählich auf sie zu bewegen. Zwei, nein drei… und je kleiner der Abstand zwischen ihnen und ihr wurde, desto mehr schwoll die Panik in ihr an. Sie wusste, wer da kam. Es konnte nicht anders sein, nur… Was würde man sagen, wenn man sie hier so sah?! Was sollte sie-? Doch zu spät… Wie von selbst hatte sie beide Augen wieder auf den leblosen Körper vor sich gerichtet, nur um den fassungslosen, anklagenden Blicken der anderen zu entkommen, die nun in einigem Abstand zum Stehen gekommen waren. Sekunden in denen Stille herrschte. Sekunden, die an ihren Nerven zerrten und ihr wie Stunden vorkamen. Sie wusste ja nicht, wie wohltuend dieses Schweigen im Vergleich zu den nun folgenden Worten hätte sein können. „H-Hinata…, was-?“ ******************** Alle~bahalle~ Oder was auch immer. Ich habe versucht das beste rauszuholen, nachdem ich's nun gut drei mal überarbeitet habe... Naja, ich bin so mittelmäßig zufrieden. Es gibt Stellen, die sind toll, andere grässlich, aber man kommt schon irgendwie durch. Naja, hoffentlich wird wenigstens das nächste Chap wieder'n "Burner" XD Also dann, diesmal aber echt Geduld, denn das folgende Pitel muss noch in aller Ruhe abgetippt werden ;) Tschö~ö~!!! Kapitel 16: deinem... --------------------- Souuuu~ liebes Publikum, es geht weiter^^ Und man soll es nicht glauben, aber bis auf kleinere Stellen bin ich mit dem Chapter zufrieden! XD Partyyy~! Ich hoffe ihr auch^^ Ich bin ehrlich gesagt selbst überrascht, hatte ich ja befürchtet, das Pitel würde viiiel zu kurz werden, aber am Ende isses eher zu lang geworden >.>° Und dabei passiert noch nicht mal wirklich viel... Hab wohl bestimmte Szenen einfach nur sinnlos in die Länge gezogen. Tja... Aber immerhin, ich hab mich wieder'n bisschen mehr auf KibaHina bezogen, was einige sicher freunen wird, da die Beziehung der beiden in den letzten Chaptern eher etwas kurz gekommen ist. Tja, aber was soll ich sagen? Stetig dieses elende Rumgeschnulze ist öde XD Jau, an dieser Stelle auch mal wieder ein fettes Danke an alle meine lieben Kommischreiber, deren Zahl in letzter Zeit irgendwie geschrumpft ist (hab ich das Gefühl), aber ich will mich nich beklagen. Viel Spaß^^ *********************** Fassungslos starrte er auf seine Kollegin herab, konnte nicht fassen, welcher Anblick sich ihm da bot. Hinata und… Yoshifumi, was war hier nur passiert?! Kiyoshi hatte sie auf das Verschwinden des Alten aufmerksam gemacht und nachdem auch ihre Kollegin unauffindbar gewesen war, waren sie kurzerhand losgezogen, um die beiden zu suchen. Akamaru indessen war als Wachschutz für den kleinen Massa zurückgeblieben, der möglichst wenig von all dem hatte mitbekommen sollen und daher auch gar nicht erst von ihnen geweckt worden war. Zu seinem besten, wie sich jetzt zweifelsfrei herausstellte. Schon der Geruch frischen Blutes hatte in ihm ein mulmiges Gefühl hervorgerufen, dass sie jedoch auf solch ein Szenario stoßen würden… Obwohl ein Großteil von dem nächtlichen Schleier verdeckt wurde, genügte schon ein kurzer Blick auf die Leiche des Alten, um ihn angewidert schlucken zu lassen. Was auch immer hier passiert war, sie sollten es schleunigst herausfinden. Schon allein, um weiterem Schaden vorzubeugen. Abermals fiel sein Blick auf das Mädchen, das noch immer zitternd, ansonsten aber regungslos am Boden kauerte, seine Worte von eben gar nicht realisiert zu haben schien. Sie war vermutlich die einzige, die ihnen sagen konnte, was hier geschehen war. Dass sie dies allerdings freiwillig tun würde, wagte er zu bezweifeln. Ratlos und untätig stand er da, tauschte kurze Blicke mit dem Aburame zu seiner Linken, der ihm beipflichtend zunickte und lief dann leisen Schrittes herüber zu seiner Kollegin, hockte sich vorsichtig neben sie. Noch immer schien diese alles daran zu setzen ihn zu ignorieren, die Augen abzuwenden. Dem musste er unbedingt beikommen. „Hinata,…“, begann er ruhig, aber dennoch eindringlich, „…was ist hier passiert?“ Keine Reaktion. Nicht, dass er das nicht erwartet hätte. „Hinata.“ Ein zweiter Versuch seinerseits, diesmal um einiges lauter und bestimmt packte er sie an den Schultern, wollte dass sie ihn ansah. Keine gute Idee. Mit einem Ruck wollte sie seine Hand wieder von sich werfen, wandte ihren Kopf dabei bestimmt in die entgegen gesetzte Richtung ab und brachte lediglich ein piepsiges „Geh weg!“ hervor. Nichts, was ihn aufhalten könnte. Sie musste reden! Das wusste sie selbst am allerbesten! Eben weil es so aussah, als ob… Er wollte gar nicht daran denken. „S-Sie!“ Kiyoshi‘s Stimme, die die Stille zerriss, voller Aufregung und atemlos in der kühlen Abendluft widerhallte. „S-SIE HAT IHN UMGEBRACHT! W-Wie könnt ihr da noch rum stehen!? T-Tut gefälligst was!“ Man sollte meinen er hätte nur auf derartige Wort gewartet, war er ja kaum, dass der andere geendet hatte, aufgesprungen um sich bedrohlich vor ihm aufzubäumen. Wie immer packte er seinen gegenüber sofort am Kragen, drückte ihn gegen den nächstgelegenen Baum und funkelte ihn aus blitzenden, zu Schlitzen verengten Pupillen an. „Verdammt, hör‘ auf so ‘ne Scheiße zu labern! Sieh lieber zu, dass Massa von dem Ganzen nichts mitkriegt, klar?!! Und jetzt verschwinde!!“ Ihm einen eindeutigen Schubs in die richtige Richtung gebend ließ er schnaubend wieder von dem Größeren ab und sah ihm, der er sich ein letztes mal mit ehrfürchtigem Blick zu ihm umdrehte, anschließend mit hasserfüllten Augen nach. Sicher, seine Reaktion war ihm nur mäßig zu verübeln. Für einen Laien mochte es tatsächlich so aussehen, als hätte sie… Doch es stimmte nicht! Er wusste es besser - Hinata könnte nie-! Sein Puls raste und mit schnappendem Atem drehte er sich wieder zu dem Mädchen um, sah mit gemischten Gefühlen auf es herab. Er hatte sie - und das vermochte er getrost zu sagen - noch nie SO außer sich erlebt. So in sich gekehrt, verschlossen und einfach nur neben der Spur… Ein weiteres Indiz dafür, dass sie nur bedingt etwas hiermit zu tun haben konnte. „Verflucht Hinata, du-“ Ein Arm streckte sich ihm in den Weg und brachte seine Worte zum Erliegen. Shino, wer auch sonst, bat ihn um Einhalt, was vermutlich auch besser so war. Er ließ sich schon wieder viel zu sehr von seiner Wut auf Kiyoshi leiten, dabei war das dümmste, was sie machen konnten, jetzt auch noch Druck auf die Hyuuga auszuüben. Ein paar Mal atmete er noch tief durch, um dann zum wiederholten Male zu versuchen einen Kontakt zu dem Mädchen herzustellen. Abermals näherte er sich ihr nur bedächtig, ließ sich aber nicht abwimmeln, sondern packte sie diesmal direkt am Oberarm und zog sie auf die Beine. Es war vermutlich das beste sie vorerst von Yoshifumi wegzubringen. Auch jetzt gab sie sich widerspenstig, was wohl nicht zuletzt daran lag, dass ihr ganz einfach die Kraft fehlte, um lange aufrecht stehen zu können, aber kein Problem. Je weniger sie sich sträubte, desto besser konnte er sie stützen. Blieb nur zu hoffen, dass auch sie das bald einsah. Und tatsächlich. Bereits nach kurzem Ringen gab sie sich geschlagen. Ein Glück. Vorsichtig leitete er sie zu einem nahe gelegenen Baum, den Kopf so, dass es ihr unmöglich war einen Blick zurück auf den Körper des Älteren zu werfen. Schier von selbst ließ sie sich an der rauen Rinde nach unten gleiten, gab sich der Erschöpfung hin und verharrte still. Weder versucht ihn wieder von sich abzuschütteln noch das Gesicht abzuwenden. Schlaff lehnte ihr Körper an dem Stamm, gebettet auf feuchtem Boden und ihre Augen zeigten gen Erde. Müde spendeten ihre Lider lediglich noch einen Spalt breite Sicht, doch vermutlich störte sie sich nicht daran. Denn was auch immer sie gesehen haben mochte, schön war es auf Garantie nicht gewesen. Unbeholfen kauerte er vor ihr, wusste nicht, was er tun sollte oder ob er überhaupt etwas tun konnte. Genau für diese Erkenntnis hasste er sich. Sie würde nichts sagen, etliches sprach gegen sie und er selbst war zu nichts in der Lage außer zuzusehen. Verflucht! Wütend hatte er den Blick zur Seite abgewandt, die Zähne gefletscht und obwohl sein Gehirn qualmte, wusste er der Sache keinerlei Abhilfe zu schaffen. Etwas kaltes an seiner Hand rief ihn schließlich in die Wirklichkeit zurück und sogleich schnellte sein Blick nach unten. „I-Ich…“ Zwei Finger des Mädchens hatten nach seinen gegriffen, während es nun mit brüchiger Stimme zu sprechen versuchte: „I-Ich war das nicht….“ Gerade mal ein Flüstern und doch lag ihm so viel Verzweiflung inne, wie er es selten gehört hatte. Perlenähnliche Tröpfchen kämpften sich einen Pfad hinab ihres Gesichts und immer wieder zuckte sie leicht ob der Macht des Tränenstroms zusammen, versuchte ihn abzuwehren… - erfolglos. Sekunden lang war er wie gelähmt. Durch ihr mitleidiges Abbild dazu verdammt, dann aber erneut er selbst. Unterstützend drückte er ihre Hand, wollte seiner Kollegin mit aller Macht deuten, dass er ihr glaubte. „Ich weiß…“, brachte er mit einem schwachen Lächeln, sowie die Augen schließend hervor, als könne er sich erst jetzt endgültig sicher sein, dass sie unschuldig war. Unschuldig… was auch sonst? Gemächlich klappten seine Lider wieder nach oben, nur um festzustellen, dass die seiner Gegenüber endgültig gesenkt waren. Wohl auch der Grund, warum die Spannung ihres Griffes wieder nachgelassen hatte. Langsam löste er sich von ihr und sah nach einem letzten traurigen Blick wieder zu Shino, der inzwischen damit beschäftigt war, ihr Opfer genauer unter die Lupe zu nehmen. Er kam nicht drum herum sich die Nase zuzuhalten, als er vor den Leblosen trat, ging von dem ja noch immer dieser scheußliche Gestank aus. „Hast du eine Spur?“ Scheinbar war dem Aburame seine Reaktion nicht entgangen, allerdings konnte er ob seiner Frage nur Lächeln. „Tse, eine Spur? Alles, was ich hier riechen kann, ist dieses verfluchte Parfum und Blut!“ Erst nachdem er diese Worte laut geäußert hatte, wurde er sich deren tieferer Bedeutung bewusst. Denn wenn er sonst nichts riechen konnte, hieß das ja-! Ein verärgertes Knurren entwich seiner Kehle. „Verflucht!“ brachte er dazu passend und unter zusammengebissenen Zähnen hervor, während der Junge neben ihm leicht nickte: „Damit sinken unsere Chancen den Verdacht von Hinata abzulenken…“ Das konnte doch alles nicht wahr sein! Da sollte man schon mal meinen, seine Sinne könnten perfekt für etwas nütze sein und dann DAS! „Verdammt…“, er konnte diese Flüche ganz einfach nicht zurückhalten, wusste sich nicht mehr zu helfen. „Allerdings heißt das nicht, dass es gar keine Hinweise gibt, die gegen sie als Täter sprechen.“ Abermals Shino, dessen gelassene Stimme sein Murren durchbrach und fragend sah er ihn an. Sein Arm war gestreckt und deutete auf den linken des Toten, doch noch immer wusste er nicht, was der Käferjunge ihm damit sagen wollte. „Sieh dir seine Hand genau an.“ Es war, als hätte besagter seine Gedanken gelesen und gehorsam folgte er seinem Befehl. Er verstand sofort. „Sein Finger, hm?“ Wieder ein Nicken Shinos: „Sofern es kein Un- oder Zufall gewesen ist, ist es nicht von der Hand zu weisen, dass der wahre Täter ihn bei sich trägt.“ Ein glatter Schnitt war alles, was noch auf besagtes Körperteil hindeutete, es selbst, war verschwunden. Kein Zweifel der Feind hatte eindeutig gewusst, was er hier tat. Jedenfalls dann, wenn es wahrhaft kein Versehen gewesen war. „Nur,…“, er selbst riss nun das Wort an sich, sprach seine Gedanken laut aus, „...was hätte jemand davon dieses Teil mitzunehmen?“ Ein Schulterzucken des anderen und die Hände wieder in den Taschen vergrabend stand er auf: „Vielleicht der Wunsch des Auftraggebers.“ „Also, eine Art Beweis, dass das Ziel tot ist?“ „Möglich, in dem Fall jedoch nicht zwingend zutreffend. Ein Finger ist einfach kein eindeutiges Mitbringsel.“ Wie wahr, wie wahr… „Aber am Ende völlig egal. Wenn irgendwer das Teil hat, müssen wir ihn finden!“ Ein neuartiges Feuer war in ihm entfacht und von diesem getrieben brannte er nur so darauf den Typen zu finden, der hier seine Spielchen mit ihnen trieb. Sicher würde es nicht schwer werden. Sicher konnten sie- „Nein“, erklang es monoton und knapp neben ihm. Nicht zu glauben, was er da hörte! „Nein?!“ Die Fassungslosigkeit schwang hörbar in seiner Stimme mit. „Was meinst du mit ‘nein‘?! Du willst mir nicht wirklich sagen, dass wir hier rum stehen sollen und nichts tun?!“ Geladen ging er einen Schritt auf den Größeren zu, der jedoch nach wie vor unbeeindruckt schien, ihm lediglich einen warnenden Blick zuwarf. „Ich bin nur der Ansicht WIR können nichts tun.“ „Was redest du da für einen Unsinn?! Klar können wir-“ „Du sagtest selber du hättest keine Spur. Hast du?“ Der Inuzuka stutzte, sich den Worten seines Kollegen bewusst werdend. Mit offenem Mund, bereit etwas zu erwidern, sah er ihn an, brachte jedoch keinen Ton hervor, der in der Lage wäre ihm zu nützen. Geschlagen senkte er den Kopf, konzentrierte sich noch einmal unbewusst auf alle umherirrenden Gerüche, von denen jedoch alle eindeutig zuzuordnen waren. Ja selbst, wenn er eine dem Finger zugehörige Parfum- oder Blutspur verfolgen wöllte, es gab keine. Da waren nur die ihrer eigenen Truppe. Führend in die Richtung, aus der sie alle vor wenigen Minuten gekommen waren. Verdammt… Erneut kam seine schlechte Angewohnheit zum Vorschein, indem er ungehalten mit den Zähnen zu knirschen begann und den Blick verärgert starr auf den Boden gerichtet hielt, der gewiss fliehen würde, wenn er könnte. „Du solltest deswegen nicht pessimistisch denken…, allerdings beginnen realistisch zu sein“, erneut Shino, der ihn gezwungenermaßen in die Gegenwart zurückrief. „Wir können womöglich nichts tun, aber andere. Noch dazu…“ Gegen seinen Willen wurde er hellhörig, lag der Stimme des Schwarzhaarigen ja auf einmal etwas Seltsames inne. „…wir mögen keine Beweise haben, die das Gegenteil versichern, aber bis jetzt gibt es ebenso wenig verlässliche Quellen, die gegen Hinata sprechen. Ich bezweifle, dass es reicht zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein, um für so etwas zur Verantwortung gezogen zu werden.“ /Aber es ist ein bedrückender Anfang für eine Anklage/, hallte es gegen seinen Willen in seinem Kopf wider und sogleich versuchte er den Gedanken abzuschütteln. Shino hatte recht. Keinem half es, wenn sie direkt vom schlimmsten ausgingen, so mal sie diese Art von Vorstellung eh schnellstens verbannen sollten. Hinata würde sich vermutlich genug Dinge einreden, da durften sie nicht auch noch damit anfangen. „Heh,…“, abermals ein ironisches Lächeln, das seine Lippen besetzte, „…sei so gut und sag genau das auch zu Hinata, okay? Ich vermute sie muss das mindestens so nötig hören, wie ich.“ Wie meist ein schlichtes Nicken des Aburame, welcher sich nach einem letzten Blick auf Yoshifumi ihm und anschließend dem Gehen zuwandte. Ein wenig skeptisch verfolgte er sein Tun. „Dann sollen wir ihn also hier lassen?“ hakte er sogleich nach, seine Augen abwartend auf den Rücken des anderen gerichtet. „Es wäre unklug etwas durcheinander zu bringen. Besser wir lassen den Tatort, wie er ist.“ „Tze, WENN er denn so bleibt, wie er ist“, entgegnete er trocken und noch immer wenig überzeugt von dieser Idee, schloss sich den Schritten seines Kollegen jedoch mit einem Schulterzucken an. Von jenem folgte diesmal keinerlei Reaktion. Hn, beinahe sollte man meinen, es hätte ihm die Sprache verschlagen. Lediglich vier, fünf Meter, die er zurückließ, ehe er erneut zum Stehen kam. Hinata war es, die noch immer schlafend an „ihrem“ Baum lehnte und keinesfalls vergessen werden durfte. Bei ihr angekommen zögerte er kurz und warf seinem Kollegen einen knappen, aber beinahe hoffnungsvollen Seitenblick zu, der jedoch gekonnt ignoriert wurde. Eiskalt war der Aburame weitergelaufen, schien ganz klar davon auszugehen, dass ER sich schon um die Hyuuga kümmern würde - tze! Er wusste nicht, ob er ihn jetzt dafür hassen oder lieben sollte. Es ähnelte einer Mischung aus beidem. Ein Stück weit unbeholfen hob er ihre zierliche Gestalt auf sein Arme, seine Wangen sofort in schwaches Rosa getaucht, als er in ihr schlafendes Gesicht sah. Den Kopf schüttelnd ermahnte er sich, war für seltsame Gedanken ja derzeit ein denkbar schlechter Moment. Über alles durfte nachgegrübelt werden, aber nicht schon wieder über dieses "Liebeswirrwarr". Sachte erhob er sich, setzte behutsam einen Fuß vor den anderen, darauf bedacht sie immer fest im Griff zu halten. Eine Sekunde lang spukte ihm das Bild einer verwirrten Hinata im Kopf herum, wie sie einen sie tragenden Naruto untermalt von SEINEM Namen umarmte. Es war während ihrer gemeinsamen Mission, auf dem Weg zurück nach Konoha passiert. Komisch, warum ihm das ausgerechnet jetzt einfiel. Aber vielleicht hoffte er ja, dass derartiges auch diesmal passierte? Nur, dass sie heute wirklich ihn… Abermals schüttelte er seinen angelaufenen Kopf und war froh, dass Shino in einigem Abstand vor ihm lief, sein Gehampel also nicht sehen konnte. Er wollte nicht wissen, was er von ihm denken würde. Nicht, dass es ihm je möglich wäre das herauszufinden… Und doch… Das Wackeln schien gewirkt zu haben. Zwar war es in seinem Oberstübchen nun wieder um einiges klarer, ein Blick auf die von Anstrengung gekennzeichneten Zügen des Mädchens jedoch, erfüllten es erneut mit Chaos. Er würde nur zu gerne wissen, was passiert war - Halt, nein! Er MUSSTE es wissen! Irgendwie… Er war die vergangenen Tage viel zu nachsichtig - ja leichtsinnig - gewesen! Nicht länger würde er nachgeben, sondern sie, sobald sie wieder einigermaßen erholt war, zur Rede stellen. Sie musste einfach sprechen! Auch zu ihrem eigenen Wohl! Sie konnte ihnen - IHM - vertrauen! Verflucht, das musste sie doch wissen! Ach…, aber auch das war wohl kein Thema, worüber es sich jetzt lohnte nachzudenken. So lange Hinata noch nicht wieder auf dem Damm war, ging es einzig darum sie bei ihrer Genesung zu unterstützen. Diesen abschließenden Gedanken gefasst, beschleunigten sich seine Schritt, bis er mit seinem Kameraden wieder gleichauf war. Nicht mehr viel, was sie noch von ihrem Lager trennte. Bei eben diesem angekommen war die Stimmung sichtlich getrübt, aber was hatte er auch erwartet? … Hm… Etwas vermisste er allerdings doch. Das Weinen oder zumindest Schluchzen eines Kindes. Ja, besagtes selbst! Hatte Kiyoshi etwa…? Sein fragender Blick schien Bände zu sprechen, erhob sich eben dieser ja nun von seinem Platz am Lagerfeuer, welches er neu entzündet hatte und lief kopfschüttelnd zwei Schritte auf sie zu. „Er weiß noch nichts davon. Also…, was mit seinem Vater passiert ist. Er war nur kurz wach, als ich zum Lager zurückgekommen bin, jedoch habe ich ihm erzählt, dass ihr wohl noch immer nach ihm suchen würdet - eine heiße Spur verfolgt. Ich weiß nicht, ob es gut war, aber…“ der Blick des Mannes glitt über jeden von ihnen, blieb schlussendlich an Hinata hängen, „…so lange wir nicht wieder daheim sind, will ich Auseinandersetzungen um jeden Preis verhindern. Die Reise ist schon erschwerend genug verlaufen. Wir müssen weiteren Ärger unbedingt vermeiden. Wenn schon nicht Toguchi-san, dann soll wenigstens sein Sohn…“, seine Stimme verlor sich, wie auch seine Augen nun betroffen gen Boden sanken. Er selbst wusste nicht, was er dazu sagen sollte. „Ich bringe Hinata erstmal weg…“, war alles, was er nach Minuten der Stille murmelnd hervorbrachte und wartete gar nicht erst auf eine Erlaubnis, obgleich er sie durch ein Nicken Shinos bekam. Bestimmt war es sowohl für ihn, als auch die Hyuuga besser, wenn sie schnell wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Zielgerichtet steuerte er auf eines der Zelte zu, wenn auch nicht auf das des Mädchens. Er hielt es einfach nicht für gut, wenn sie die Nacht schon wieder unbeobachtet verbrachte. Sicher war er nicht der einzige, der so dachte. Leise und so gut es ihm eben möglich war zog er den Reißverschluss am Eingang nach unten und kämpfte sich anschließend, Hinata weiterhin fest im Griff, durch diesen ins Zelt. Schlussendlich wusste er zwar nicht, wie er es unbeschadet und mit dem Mädchen im Gepäck nach drinnen hatte schaffen können, doch es war ihm gelungen und nur das zählte. Vorsichtig legte er sie auf dem Boden ab, öffnete einen der Schlafsäcke - seinen - so weit, dass er seine Kollegin bequem hinein verfrachten konnte und musterte sie anschließend mit ausdruckslosem Blick. Gerne würde er sich einfach dazulegen, doch er wusste, dass es nicht ging. Shino würde ihr später Gesellschaft leisten müssen, Hauptsache sie war nicht wieder allein. Nur schwer konnte er den Blick von ihr lösen und nachdem er es endlich geschafft hatte, bereute er es. Alles rief, wollte sich erneut der Schlafenden zuwenden, doch sein Geist war stärker. Er und sie allein in einem Zelt… Eine gefährliche Mischung, wenn man von seinem momentanen Gefühlsstand ausging. Innerlich seufzend schleppte er sich erneut nach draußen ins Freie, verriegelte dort angekommen sofort wieder den Weg nach drinnen und schlenderte zurück zu den zwei anderen. Auch Kiyoshi hatte sich inzwischen erhoben, schien kurz davor in sein Nachtlager zurück zu kriechen und genau so kam es dann auch. Lediglich ein lautloses Nicken zum Abschied, ehe ihn der dünne Stoff verschluckte. „Hat er… noch etwas gesagt?“ Ein Kopfschütteln von Seiten Shinos. „Ich vermute dennoch, dass er die Sache mit Hinata nicht für sich behalten wird. Geschweige denn seine neu gebildete Meinung über sie.“ Abermals biss er ob des Gehörten die Zähne zusammen. „Dieser…! Auch wenn er sie bei weitem nicht so gut kennt wie wir, jeder Blinde muss doch sehen, dass ein Mädchen wie sie nicht zu so etwas fähig ist!“ „Vielleicht nicht willentlich, aber körperlich auf jeden Fall.“ Fassungslos starrte er den Schwarzhaarigen an. So konnte er nicht wirklich denken! Tze, okay. Es mochte stimmen. Das Mädchen könnte, wenn es dazu gezwungen würde, aber… Für ihn stand völlig außer Frage, dass die Hyuuga auch nur im Entferntesten mit in die Sache verstrickt war! „Verflucht, jetzt fang du nicht auch noch an! Du weißt genau so gut wie ich, dass sich kein anderer in unserer Nähe befunden hat!“ Der Aburame erwiderte nichts. Weder sah er ihn länger an, noch ließ er sich den Funken einer Reaktion anmerken. Die Sache schien für ihn abgehakt. Na ja… vielleicht sogar besser so. Leise Schritte und in gemäßigtem Tempo zog der Größere an ihm vorbei, marschierte Richtung Zelt. Er hasste es nach dem eben Gesagten noch einen weiteren Wortwechsel mit ihm führen zu müssen, doch es ging leider nicht anders: „Shino“, seine auffordernde Stimme brachte den anderen zum Stoppen. „Hinata schläft heute neben dir. Du verstehst sicher, warum.“ „Ich weiß… Du bleibst wach?“ Heh, sie kannten einander wirklich zu gut. „Die Frage erübrigt sich. Hätte ich mich vorhin gleich zu ihr gelegt, wärst DU jetzt derjenige, der Wache schieben würde oder?“ Zwar war dem Käferjungen daraufhin keinerlei Ton zu entlocken, doch er wusste auch so, dass er recht hatte. Manchmal, waren Worte tatsächlich überflüssig. „Wie auch immer… Schlaf gut und sieh zu, dass Hinata das ebenfalls tut.“ Auch von Shino nur ein abschließendes Nicken, ehe das Zelt sich seiner annahm. Jetzt gab es also nur noch ihn. Ihn und seine bessere Hälfte, Akamaru. Ein schwaches Lächeln aufgesetzt sank sein Blick auf eben diesen, wie er, die Pfoten verschränkt und auf dem Boden liegend aus glasigen Augen zu ihm aufsah. Auch ihn hatten die ganzen Geschehnisse sichtlich aufgeregt. Seufzend setzte er sich an die Seite seines Gefährten, vergrub seine Hand in dessen weichem Fell und dachte nach. Es ergab keinen Sinn. Nichts, was in den vergangenen Tagen geschehen oder eben gerade nicht geschehen war. Was hatte das nur alles zu bedeuten? Ein leises Wimmern zu seiner Rechten und erneut musterten ihn diese schwarzen Hundknöpfe. „Heh, du bist genau so ratlos wie ich, hab ich recht?“ Erneut ein kaum hörbarer Laut des Vierbeiners. „Ich weiß… Ich versteh einfach nicht, wie das passieren konnte, noch dazu… Wieso DU nichts von all dem mitbekommen hast.“ Seine Züge waren von Ratlosigkeit erfüllt, während sich seine Augen abermals auf den staubig-körnigen Boden verirrten. Doch auch das Fipsen seines Hundes brachte ihm nicht die so ersehnte Erleuchtung. „Du warst zu müde?“ wiederholte er skeptisch, seinen Kameraden dazu passend musternd. „Dämel, ich hab mich auf ich verlassen.“ Ein flüchtiges Grinsen huschte über sein Gesicht, wobei seine Finger kurzweilig hastiger durch den „Mantel“ des Vierbeiners glitten. Freundschaftlich und neckend zugleich. Er hatte keinesfalls vor die Last der Schuld auf Akamaru abzuschieben, aber seltsam war es schon. Nicht nur, dass er nicht bemerkt haben wollte, wie Hinata oder Yoshifumi das Lager verlassen, bzw., ein Fremder es betreten haben wollte, nein. Auch nachdem man sie auf das Verschwinden der zwei aufmerksam gemacht hatte, war der Kläffer nur durch kräftiges Rütteln seinerseits munter zu kriegen gewesen. Das Ganze blieb ihm ein Rätsel. Sicher, auch sein Kumpel war erschöpft von den Tagesmärschen, aber doch nicht so dermaßen, dass er nicht mehr mitschnitt, was um ihn herum geschah! Immer und immer wieder spielten sich die Geschehnisse der vergangenen Minuten in seinem Kopf ab und stets schluckte er von neuem, wenn ihm ein Bild der verstörten Hyuuga in den Sinn kam. Es schmerzte sie so zu sehen und brachte seinen Magen zum Krampfen, doch das schlimmste blieb ohne Zweifel, dass er nichts hatte tun können, um ihr ein solches Dasein zu ersparen. Verflucht, er hätte wirklich aufmerksamer sein müssen! Seine Hände ballten sich zu Fäusten und straff lag das strubblige Fell zwischen seinen Fingern. Unentwegt hing der besorgte Blick des Vierbeiners auf seinen Zügen, doch sie beide wussten, dass auch er den Launen seines Herrchens nicht beikommen konnte. Niemand konnte das. Eine für ihn schlaflose Nacht neigte sich dem Ende zu und standhaft ignorierte er den Hunger nach Ruhe. Finden würde er diese eh nicht. Nicht nach allem, was passiert war und dem, was schleunigst geklärt werden musste. Ausdruckslos lagen seine Augen auf dem sich allmählich orange färbenden Himmel, seine Hand weiterhin vertieft in die bauschige Mähne Akamarus. Auch für seinen Kameraden hatte der Rest der Nacht mit offenen Lidern stattgefunden, wenn sein auf Pfoten gebetteter Kopf auch darauf hinzudeuten vermochte, dass er schlief. Beide waren sie dem Bild des Sonnenaufgangs verfallen, warteten hoffnungsvoll auf die anderen aufzuwachen, bis jetzt jedoch, war alles still. So, wie schon seit Stunden… * Ein schwaches Licht erhellte ihr Gesicht und brachte die Welt, die ihre geschlossenen Lider umgab, zum Flackern. Wohlige Wärme legte sich auf ihre Wangen, regte zum Entspannen an, ihre Züge jedoch verkrampften. Es war auf Dauer einfach unangenehm diesen hellen Schein auf sich zu spüren, blendete er sie ja trotz geschlossener Augen. Ein kaum vernehmbares Murmeln entwich ihrer Kehle und sachte wälzte sie sich herum, in die Richtung, wo das Licht sie verschonte. Nur langsam klappten ihre Lider nach oben, gaben ihr freie Sicht auf eine dunkle Wand aus Stoff. Sie war… im Zelt? Sie wusste im ersten Moment nicht, warum sie diese Sache so verwunderte, doch kaum, dass sie den Ansatz gemacht hatte darüber nachzudenken, rauschte eine Palette abscheulicher Bilder an ihrem geistigen Auge vorbei. Oh nein, wie konnte sie nur vergessen haben, dass-! Schnurstracks setzte sie sich auf, starrte unbeholfen und schockiert geradeaus ins Nichts, beide Hände in ihren Haaren vergraben. Wie konnte sie nur verdrängt haben, was mit Yoshifumi passiert war?! Das Bild seines verunstalteten Körpers, das ganze Blut und dann noch… Kiba! Kiba und die anderen, was-?! Eine Hand auf ihrer linken Schulter riss sie urplötzlich aus den Gedanken, ließ sie zusammenschrecken. Sogleich riss sie den Kopf herum nur, um in das wie üblich gelassene Antlitz Shinos zu starren. Er… lebte. Gegen ihren Willen drohten erneut Tränen ihre Wangen zu fluten, nässten ihre Augen und verliehen ihnen einen bemitleidenswerten Glanz. „Beruhige dich…“ Seine Worte knapp wie immer, seine Stimme jedoch ernst. Ein Ausdruck, der sich auch in seiner Mimik widerspiegelte. „S-Shino-kun…“ Sein Name aus ihrem Mund - nicht mehr als ein zittriges Flüstern und nur schwer konnte sie seinem Befehl, die Fassung zu bewahren, nachkommen. Sie war so verdammt erleichtert, dass es ihm gut ging. Ja, vielleicht war das alles auch nur wieder ein dummer Traum gewesen? Alles, von der Sache mit der unendlichen Dunkelheit bis hin zum Tode Yoshifumis und ihrem Abtreten vor den Augen Kibas. Ja, vielleicht-?! Wenn auch sonst nicht lesbar, so überzeugten sie die Züge des anderen heute vom Gegenteil, brachten den Hoffnungsschimmer in ihren Augen zum schnellen Erlischen. Sie war so naiv… Lautlos rann schlussendlich doch noch ein Tröpfchen des salzigen Nasses ihre Wangen nach unten, aber sie störte sich nicht daran. Weinen…, etwas, was sie seit einer Weile fast täglich tat. Ja eigentlich sogar schon seit längerem, bereits ihr ganzes Leben lang… Sie hasste sich für jede Träne, hielten diese ihr ja nur ihre unsägliche Schwäche vor Augen. Doch es war nicht zu ändern. Sie musste es einsehen - sie war schwach. Schwach und einmal mehr hatte sie sie alle in Schwierigkeiten gebracht! Am meisten sich selbst… - zurecht. Wütend krallten sich ihre Finger in den weichen Stoff des Schlafsackes unter ihr und sekündlich wurde der Drang, diesen in tausend Stücke zu zerfetzen, stärker. Dabei war klar, dass auch dies ihr nicht helfen würde. „Auch DU solltest dir nicht vorschnell ein Urteil bilden.“ Einmal mehr die Stimme Shinos, die sie in die Realität zurückrief und nur verstohlen wagte sie ihn anzusehen. Er wirkte entspannter als noch vor ein paar Sekunden, hatte den Blick zur Seite abgewandt und sprach nun wieder in altbekannten Rätseln. „Kiyoshi-san tut dies bereits. Es bringt nichts, wenn du dich auch noch verantwortlich machst - egal für was. Du weißt es selbst oder?“ Seine Worte zwangen sie zu Hellhörigkeit, linderten ihre Emotionen. „Du warst es nicht.“ Stille. Sie hatte keine Ahnung, was zu erwidern. Er dachte vielleicht sie könnte, doch es ging nicht. Sie war alles andere als von ihrer Unschuld überzeugt, vielmehr… „I-Ich weiß selbst nicht, o-ob i-ich…“ „Du warst es nicht!“ Ihre sowieso schon gebrochene Stimme wurde nun endgültig von der seinigen erstickt. In erneut ernsten Tönen überwogen seine Worte, machten ihre nichtig, beraubten sie jeglicher Basis. Wieder wurde sie von seinen Augen, versteckt hinter zwei Gläsern, gemustert, durchbohrt, zum Umdenken gezwungen. „Noch gestern warst du dir deiner Unschuld bewusst. Es ergibt keinen Sinn gerade jetzt wieder daran zu zweifeln. Das werden andere für dich tun, ganz allmählich…, leider.“ Mit halb geöffnetem Mund starrte sie ihn an, nicht wissend, wie zu kontern. Sie wollte etwas sagen, ihm widersprechen, doch ihr fehlte die nötige Kraft. Aber es stimmte. Noch gestern, wenn sie sich auch nur schwach daran erinnerte, hatte sie Kiba in Tränen gestanden, dass sie nicht für den Tod Yoshifumis verantwortlich war und nun? Sie wusste nicht, was sie glauben sollte. Sie selbst, war sich keiner Schuld bewusst, doch nur, weil sie sich nicht entsinnen konnte es getan zu haben, musste das nicht heißen, dass sie es nicht doch gewesen war! Sie wollte nicht, dass man nach Menschen suchte, die für IHRE Taten zur Rechenschaft gezogen werden sollten. Sie musste eine Strafe ertragen, wenn sie tatsächlich... Abermals war ihr Blick in ihren Schoß gesunken, während sich der Junge neben ihr zu regen begann und wortlos aus dem Zelt kroch. Das hieß dann wohl, dass sie die restliche Zeit nutzen sollte, um über seine Worte nachzudenken. Sie wusste nicht, ob sie das wollte, stifteten sie ja eher noch mehr Verwirrung in ihrem Kopf, als dass sie etwas verbesserten. So sehr sie auch versuchte dagegen anzukämpfen verirrten sich ihre Gedanken doch immer wieder zurück zu letzter Nacht. Yoshifumi… Nicht nur, dass ihre Mission gescheitert war, was würde nur… Massa jetzt tun? Sie schluckte schwer. Ob er es auch gesehen hatte? So weit sie sich erinnerte war er nicht dabei gewesen, als die anderen sie gestern bei dem Toten gefunden hatten, doch gewiss hatte man es ihm erzählt - ja was, wenn sogar Kiyoshi?! Mit der Behauptung sie selbst hätte Massas Vater… Ein leichtes Zittern durchzuckte ihren Körper. Noch immer sprach alles gegen sie, vielleicht auch zurecht. Womöglich war sie wirklich die Schuldige und doch… Grundlegend war es egal. Ob der Kleine sie hasste spielte nur eine nebensächliche Rolle. Sicher, der Gedanke schmerzte sie, doch es war kein Schmerz im Vergleich zu dem, den der Junge erfuhr, wenn man ihm vom Tod seines sicher geliebten Vaters unterrichtete. Sofern dies nicht schon längst geschehen war. * „Verflucht, wo ist er denn jetzt?! Kiyoshi! Du sagtest doch sie würden ihn suchen! Warum sind SIE dann zurück, Paps aber immer noch nicht?!“ Er hatte es geahnt. Sofort, nachdem der Kleine infolge seines Mitbewohners das Zelt verlassen hatte, war der Ärger losgegangen. Skepsis lag sichtbar auf dem Gesicht des Jungen, der immer wieder fassungslos umherblickte wohl in der Hoffnung seinen Vater doch noch irgendwo zu entdecken. Es war unnötig zu erwähnen, dass seine Suche erfolglos blieb. Er selbst saß noch immer am selben Fleck wie schon die vergangenen Stunden, inzwischen jedoch einen eher aufgewühlten Akamaru neben sich. Er hatte nicht vor das Wort zu erheben oder sich gar in den „Streit“ der zwei anderen einzumischen. Ebenso wenig Shino, der schier desinteressiert damit beschäftigt war das unbenutzte Zelt Hinatas abzubauen. Er wüsste eh nicht, was er Massa sagen sollte. Die Wahrheit? Tze, womöglich das beste, allerdings eine Sache, die IHM nicht aufzubürden war. Andere, dem Kleinen vertrautere Leute, sollten das tun. Es war kein Ding des Desinteresses, vielmehr der Schwäche. Sicher, es klang blöd ein derartiges Wort in solch einem Zusammenhang zu nutzen, doch er hatte nicht vor mit anzusehen wie der Junge an Gedanken seines toten Vaters zugrunde ging. Ungehalten bewegte sich der Brustkorb des Jüngsten auf und ab und böse funkelte er seinen Gegenüber an, sichtlich enttäuscht, da er ihn scheinbar belogen hatte. „Sie… hatten einfach kein Glück“, begann dieser nun mit hörbarer Ratlosigkeit in der Stimme und verzweifelt schien er nach einem Ausweg zu suchen. „D-Die Fährte hatte sich plötzlich in Luft aufgelöst, die Suche war erfolglos, leider… Aber ich verspreche dir, sobald du heil wieder zu Hause bist, suchen wir erneut nach ihm, okay?“ „Tze und das soll ich dir echt abkaufen, ja? Wieso sucht ihr nicht jetzt nach ihm?! Wer weiß, was mit ihm passiert, wenn ihr noch länger-“ „Es geht nicht, verstanden?!! Oder meinst du etwa deinem Vater sei sein eigenes Wohl lieber als deines?!“ Die plötzlich laut gewordene Stimme Kiyoshis brachte ihn nun doch dazu kurz zu den beiden herüber zu schielen und einen sich scheinbar geschlagen gebenden Massa zu erblicken. Den Kopf gesenkt starrte er gen Boden, biss sich wütend und murrend auf die Unterlippe, blieb sonst jedoch still. Alleingelassen verweilte der Junge an Ort und Stelle, während der Größere sich zuerst ihm und anschließend Shino zuwandte, beiden ein befehlendes Zischen zuwerfend: „Kein Wort!“ Ein Satz, den er sich hätte sparen können. Sie beide waren klug genug nach eigenem Verstand dicht zu halten. Die Minuten verstrichen, Shino war inzwischen mit seiner Arbeit fertig und hatte begonnen gemeinsam mit Kiyoshi dessen Zelt abzubauen, während Massa sich verschwiegen und ausgestattet mit einem trockenen Brötchen in eine stille Ecke zurückgezogen hatte. Nur er war indes noch untätig, wartete hoffnungsvoll darauf, dass auch Hinata endlich nach draußen trat - erfolglos. Das Zeichen für ihn, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Seinem Kumpel einen viel sagenden Blick zuwerfend, gab dieser ein verständnisvolles Kläffen von sich und senkte dann erneut den Kopf, um auf ihr Aufbrechen zu warten. Etwas, was nie geschehen würde, wenn nicht auch die Hyuuga endlich zu ihnen stieß. An deren Schlafplatz angekommen zögerte er zuerst, hatte Shino ja nicht erwähnt, ob sie bereits wach war, wusste jedoch, dass Grübeln nichts brachte und trat ein, um sich selbst ein Bild zu machen. Ging man von ihrer Natur aus, müsste sie schon seit Ewigkeiten wach sein, was heute sogar zutraf. Die beiden Schlafsäcke verpackt und auch sonst zum Aufbruch bereit hockte sie einfach nur da, die Beine angewinkelt und wartete. Wartete auf nichts. In Gedanken versunken bemerkte das Mädchen erst spät, dass er seinen Kopf nach drinnen gesteckt hatte, warf ihm jedoch auch jetzt nur einen scheuen Seitenblick zu. Es wunderte ihn nicht wirklich sie so zu sehen. „Du bist spät dran, alles okay?“ sprach er in ruhigem Ton, während er sich ihr gegenüber niederließ, sie abwartend zu mustern begann. Strikt hingen ihre Augen gen Boden - eine Kontaktaufnahme unmöglich. Dennoch erhielt er ein knappes Nicken als Antwort. Ein Nicken, was ihm die Unsinnigkeit seiner Frage vor Augen hielt. Nach allem, was passiert war - und dabei wusste er nicht einmal wirklich WAS genau passiert war - wie konnte da alles in Ordnung sein? „Entschuldige die blöde Frage“, fügte er daher schnell und ergänzend an, ein schwaches Lächeln auf den Lippen. „Nur,…“, sie hatte nicht reagiert, weshalb er einfach weiter sprach, „…weshalb bist du noch hier? Du bist startklar, oder?“ Abermals Stille. Mann, heute trieb sie ihn echt zur Verzweiflung. Aber es war ihr wohl nicht zu verübeln. „I-Ich...“, beinahe ein wenig perplex vernahm er ihre zierliche Stimme. „M-Massa, e-er… W-Weiß er d-dass sein Vater…“ Ach das war es also. Prompt schüttelte er den Kopf. „Keine Sorge. Kiyoshi setzt alles daran, dass er es nicht vor unserer Ankunft in der Stadt erfährt. „V-Verstehe…“, er bezweifelte, dass dieses Detail sie beruhigte, was nicht zuletzt dadurch sichtbar wurde, dass die erhoffte Erleichterung ihrerseits ausblieb. „Es wird sicher schwer für ihn, aber…“, nur zögernd glitten die Worte über seine Lippen, wusste er ja nicht, ob er mit reden nicht alles nur schlimmer machte, „…wir können es leider nicht mehr ändern und du…“, sachte hob er den Kopf, sah sie abermals und diesmal mit flehenden Augen an, „…mach dir bitte keine Vorwürfe, ja?“ Noch immer war es sinnlos ihren Blick einfangen zu wollen. Schier gebannt hing er am Boden, während sich die Finger des Mädchens nach und nach in ihrer Hosen verkrallten, unruhig mit dem Stoff rangen. „W-Wie denn, w-wenn ich selbst nicht weiß, o-ob-“ Entschlossen griff er nach ihren Händen, brachte damit ihre Stimme zum Versagen und zum ersten Mal an diesem Morgen sah sie ihn an. Überrascht, doch er war froh überhaupt in ihre Augen blicken zu können. „Du hast selbst gesagt du bist unschuldig. Jetzt zweifle nicht schon wieder daran!“ Eindringlich und ernst redete er auf sie ein, während er den Griff um ihre Hände kurzzeitig festigte. Erneut machte sich Stille breit und sie beide verharrten tatenlos, bis sich unerwartet ein schmales Lächeln auf die Lippen seiner Gegenüber stahl. „D-Du bist schon der zweite, d-der das zu mir sagt…“ Abermals waren ihre Lider ein wenig nach unten gesunken, ebenso ihr Kopf und erneut sah sie gen Boden. Nur kurz hielt er die wieder aufgekommene Stille aufrecht, ehe er, seinem Griff Nachdruck verleihend, fortsetzte: „Dann weißt du ja jetzt, was du zu tun hast.“ Erneut ein Paar verwirrter Augen, die begannen ihn zu studieren. „Denn sobald du dich selbst aufgibst, lohnt es auch nicht für Shino oder mich noch länger an deiner Unschuld festzuhalten. Heh, nicht, dass ich jemals an ihr zweifeln könnte, nur…“, er verrannte sich in etwas und brach ab. „Du weißt, was ich meine oder?“ Ein warmes Lächeln auf den Lippen wartete er auf Antwort, doch noch immer lag nur Verwirrung in ihrem Blick. Erst, nachdem Sekunden verstrichen waren, hellten sich auch ihre Züge, selbst wenn kaum merklich, auf und ein leichtes Nicken folgte. „I-Ich glaube schon…“ Es tat gut sie wieder entspannter zu sehen. Jeder Ansatz von Fröhlichkeit auf ihrem Gesicht, stimmte auch ihn milder. Allerdings fraglich, ob es gut war sie gerade jetzt wegen der Sache von vergangener Nacht auszufragen. Nach all den Strapazen ein Lächeln ihrerseits... Er wollte es nicht gleich wieder verschwinden lassen. Dummer- oder Glücklicherweise wurde ihm die Entscheidung über sagen oder nicht sagen wenig später von seinem Kollegen abgenommen, der von vor dem Zelt nach ihnen rief, scheinbar wollte, dass ihre Reise weitergehen konnte. Gewiss hatte das Priorität, wenn er es auch nur schwer zugab. Einen letzten Blick mit dem Mädchen ihm gegenüber austauschend trat er, gefolgt von ihr, wieder ins Freie, half seinem Kollegen anschließend dabei auch das letzte Zelt wieder reisefertig zu machen und schon konnte es los gehen. Die Stimmung unter ihnen war getrübt und ein jeder lief für sich. Nun ja, jeder bis auf Kiyoshi und Massa, die seit dem vermeintlichen Verschwinden Yoshifumis unzertrennbar waren - verständlicherweise. Shino war wie üblich in ihre Karte vertieft, doch er war sich sicher, dass dies nur dazu dienen sollte, dass ihn keiner störte. Sie alle kannten ihn. Normalerweise sah er sich das Ding gleich, nachdem er es bekommen hatte, einmal an und hatte den Weg binnen etlicher Minuten intus. Er dachte nach. So wie sie es alle taten und doch auf eine ganz andere Weise. Schon seit sie losgelaufen waren - und das lag bereits drei gute Stunden zurück - hing er über dem Wisch. Heute Abend würde es wohl einiges zu besprechen geben. Schräg hinter dem Aburame lief sie, Hinata. Den Kopf gesenkt wirkte sie mindestens so gedankenverloren, wie der Käferfreak zwei Meter vor ihr. Erneut niedergeschlagen. Er wusste nicht, ob man es als „perfekte Gelegenheit“ bezeichnen konnte, doch er würde sich so und so nicht zurückhalten. Er musste es wissen - jetzt! * Sie hatte keinen Schimmer, wie sie sich benehmen sollte, fühlte sich merklich unwohl in ihrer Haut. Niemand hatte ein Wort darüber verloren, was gestern passiert war - bis jetzt - und doch hatte sie das Gefühl von überall mit anklagenden Blicken durchbohrt zu werden. Vor allem von Seiten Kiyoshis, der ihr ja gestern schon zur Genüge vor Augen gehalten hatte, wie er über sie dachte. Spätestens, wenn sie in der Stadt angekommen waren, würde dieses Unbehagen wohl noch anwachsen. Dann, wenn jeder von Yoshifumis Tod und der eindeutigen Situation, in der sie sich befunden hatte, erfuhr. Sie wollte an den Worten ihrer Kollegen festhalten, versuchen stark zu sein, an ihre Unschuld glauben, doch obwohl sie alles daran setzte, was nützte es, wenn der Rest der Welt gegen sie sprach? NOCH war nichts verloren und auch überschüssige Sorgen würden nichts verbessern. Worte, die Kibas Mund hätten entspringen können und doch… Sie war einfach nicht fähig noch länger positiv zu denken. Sie steckte in Schwierigkeiten und mit jeder Sekunde zweifelte sie mehr daran unberührt aus all dem herauszukommen. Dann plötzlich eine Hand, die sich ihren Unterarm schnappte und sie nach hinten zog. Ihrer grundlosen Furcht war es zu verdanken, dass sie sich sofort wieder losriss, was unnötig gewesen war, wie sie anhand ihres vermeintlichen „Angreifers“ feststellen konnte. Kiba war es, der sie zu sich hatte lotsen wollen, nun einen sichtlich überraschten Gesichtsausdruck aufgesetzt. Ihre sofortige Gegenwehr musste der Grund dafür sein. Ein wenig beschämt wandte sie sogleich den Blick von ihm ab, blieb jedoch gleichauf mit dem Jungen, hatte er ja allem Anschein nach vor mit ihr zu sprechen. „Entschuldige“, hallte es knapp zu ihrer rechten. Noch immer bezogen auf die Sache von eben. Sie erwiderte nichts. Es gab keinen Grund sie um Verzeihung zu bitten. „Wir müssen reden oder besser gesagt…“, er sprach gedämpft, schien bedacht darauf, dass keiner der anderen sie hörte, was nicht zuletzt dadurch deutlich wurde, dass ihr Tempo stetig abnahm, „…DU musst reden.“ Sie war nicht wirklich überrascht das zu hören, vielmehr wartete sie schon seit geraumer Zeit darauf. Dass sie deswegen vorbereitet war, stimmte allerdings nicht. Angespannt biss sie sich auf die Unterlippe. Sie wollte nicht darüber sprechen. Nicht mit ihm, nicht mit niemandem. „Ich schätze es fällt dir schwer darüber zu reden, aber… Du weißt genau so gut wie ich, dass es nichts bringt noch länger die Klappe zu halten oder?“ Sie hörte ihm aufmerksam zu, den Kopf unentwegt zu Boden gesenkt, dachte jedoch nicht daran ihm zu antworten. Ein leises Raunen entwich seiner Kehle. „Meinetwegen hasse mich dafür, aber ich hab dich die Sache lange genug mit dir selbst ausmachen lassen. Allerdings sind die Dinge - und vor allem deine Verfassung - eher schlechter als besser geworden. Meinst du nicht auch es ist an der Zeit vernünftig zu werden?“ Noch immer sagte sie nichts, spürte jedoch mit jeder Sekunde der Stille, die verstrich, den bohrenden Blick des Jungen deutlicher auf sich liegen. Ein unangenehmes Gefühl machte sich in ihr breit. Blicken hatte sie noch nie lange standhaft bleiben können, vor allem nicht den seinigen. Doch es ging nicht anders. Sie… hielten sie doch eh schon alle für völlig neben der Spur. Sie selbst sich am meisten! Sie wollte jegliche Gedanken daran, sie könne wahnsinnig werden, verdrängen. Es wurde nur schlimmer, wenn sie immer wieder an alles erinnert würde… oder? Ach, als würde sie nicht auch so Tag und Nacht nur daran denken. Jeder ihrer Alpträume, ganz gleich welchen Tages… Noch immer hingen die Bilder so klar in ihrem Kopf, als befinde sie sich selbst jetzt in einer dieser Erscheinungen. „Ich versteh‘s einfach nicht“, verbunden mit einem Seufzen setzte er fort, den Kopf schüttelnd zu Boden blickend. „Liegt es an mir? Uns? Verflucht, ich will dir helfen, aber wenn du mich nicht lässt-“ Er unterbrach sich selbst mit einem Knurren, und immer wieder schüttelte er den Kopf in Unverständnis. Sie nahm es ihm nicht übel. Sie verstand sich immerhin selbst nicht. Sie wusste, dass es besser war zu reden, aber… Die anderen konnten ihr nicht helfen. Wie auch? Es waren nur Träume! Träume, die eigentlich gar nichts mit der Realität zu tun haben dürften und doch war es in ihrem Fall so anders. Vielmehr, als würde die Wirklichkeit geradewegs durch sie gelenkt! Eine Sache des Unmöglichen, umso weniger wollte sie die anderen mit ihren absurden Fantastereien und Ideen belästigen. „K-Kiba-kun, i-ich…“, gegen ihren Willen hüpften die Worte aus ihrem Mund, kaum hörbar und doch unmöglich, dass sie ihm entgangen waren. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Einfach nur, dass sie ihre Ruhe brauchte oder doch…? Abermals landeten ihre Zähne auf ihrer Unterlippe. Der Inuzuka war inzwischen sichtlich hellhörig geworden und ein neuer Hoffnungsschimmer schien in seinem Inneren erwacht zu sein. Ein Schimmer, der nicht lange andauerte. Wenn es auch nicht ihr Verdienst war, dass er erlosch. „Da vorne! Endlich!“ Beide rissen sie den Kopf herum, starrten nach vorn, von wo die Totenstille gewichen war. Kiyoshi, der ein erleichtertes Seufzen verlauten ließ, seine Schritte beschleunigte und somit auch den Rest der Gruppe zum Schnellergehen zwang. Es war unübersehbar, weshalb er sich so gab, tat sich ja schon jetzt die riesige Stadtmauer, die bei jedermann in aller Munde war, vor ihnen auf, ragte empor aus den Kronen des Waldes, der sie noch immer umgab und schien doch noch ein ganzes Stück entfernt. Umso erstaunlicher also, dass man sie bereits von hier so klar sehen konnte. Das vorgelegte Tempo erhöhte sich, endete schließlich im Sprint. Sie mussten nachziehen. Vergessen schien die Erschöpfung aller. Ihr Ziel so nah - nur das zählte. Vergessen, dass es nachsichtig war kopflos durch die Wälder zu stürzen. Vergessen, dass es Dinge gab, die wichtiger waren,… ihr Gespräch,… ihr Freund und Kollege. Ihr Wille war gespalten, weiterhin ratlos, ob sie schweigen oder reden sollte. Diesmal hatte das Schicksal eine Entscheidung für sie getroffen - Schweigen… Das sollte sie also tun? Nie hätte sie eine so einfache Stadt hinter dieser gigantischen Mauer vermutet. Sie war ausgegangen von Prunk und Gold an jeder Ecke, stattdessen einfache Häuser und sogar Hütten, wie sie sie von daheim kannte. Nichts besonderes. Ein Ort gespalten in Elend, Luxus und Mittelvermögende. Es war so, wie es überall war. Interessierte Blicke begleiteten ihre Truppe auf dem Weg durch die Straßen und sogleich war da wieder dieses mulmige Gefühl. Das, welches sie schon vorausgesehen hatte. Sie wusste, die Leute starrten nur, weil jedermann die zwei an der Spitze ihrer Gruppe kannte und doch sagte ihr Kopf etwas anderes. Sie litt wahrlich an Verfolgungswahn! Allein die beiden Jungen zu ihrer beider Seiten spendeten ihr leichtes Wohlbehagen. Worte und Gesten des Grußes, wohin man nur sah und schließlich waren sie da, angekommen am größten Gebäude der Stadt, welches in seiner einfachen, stupiden Form und dem seltsamen Mauerwerk, bestückt mit Statuen und alten Verzierungen eher einer Bibliothek, einem Museum oder dergleichen nahe kam. Doch ohne Frage war es die Residenz der Toguchis. Eine stämmige, dunkle, zweiteilige Holztür gab ihnen den Weg ins Innere frei, hinein in einen kalten, steinigen Korridor. Laut hallten ihre Schritte in dem kargen Flur wider und schier qualvoll in ihren Ohren. Schritte, so viele… Jeder überschüssige Laut verstärkte das Gefühl verfolgt, beobachtet zu werden nur noch. Schließlich kamen sie zum Stehen, hielten inne inmitten des Gangs, allerdings an einer Stelle, an der er etwas breiter war als sonst. Vor hier ab führte eine Treppe nach oben, eine weitere nach unten, wohl in eine Art Kellergewölbe und 2 Türen in einen jeweils anderen, ungewissen Raum. Abwartend sah ein jeder auf Kiyoshi, der sich jedoch allein Massa widmete, ihn aufforderte in sein Zimmer zu gehen. Nur murrend kam er dem Befehl des Größeren nach, lief aber dann gehorsam die Treppen nach oben, ein kühles Echo sein Begleiter. „Nun zu euch“, passend zu seinen Worten wandte sich der Älteste ihnen zu. „Ihr versteht sicher, dass wir euch nach allem, was passiert ist, nicht sofort wieder gehen lassen können. Nicht, ehe nicht einiges geklärt wurde und einige…“, seine Augen fielen unauffällig auf sie, „…vernommen wurden.“ Einstimmiges Schweigen von Seiten ihres Teams. „Natürlich werden wir eure Hokage sofort über alles unterrichten. Vermutlich benötigen wir eh ihre Hilfe bei den Untersuchungen bezüglich Yoshifumi-san.“ Er pausierte kurz, seinen schneidenden Blick über jeden von ihnen wandern lassend. „Bis ich… - man - zu einer Entscheidung gekommen ist, wie wir weiter verfahren werden, werdet ihr erst einmal hier unterkommen. Die Gästeräume stehen euch zur Verfügung, folgt mir.“ Wortlos gingen sie seiner Aufforderung nach, marschierten im Eintakt die Treppen nach oben, nur um dort einem weiteren Korridor gegenüber zu stehen. Auch er erschien ihr endlos und nur hier und da hing eine kleine Eisenlampe an den Wänden, um Besuchern des nachts Licht zu spenden. Zwar war der Boden hier oben mit helleren Fließen ausgelegt, allerdings verhalfen diese keinesfalls zu einer gemütlicheren Atmosphäre. Ebenso wenig die roten Teppiche, die ihn dann und wann zierten. Abermals hallten schwere Schritte in dem kühlen Gang wider, ausgehend von Kiyoshi, der ihre Gruppe anführte und leitete, zur ersten Tür, die ihren Weg kreuzte. Demonstrierend öffnete er die Pforte und deutete hinein. Ein einfaches Zimmer, diesmal ausgelegt mit blauem Teppich und bestückt mit zwei Betten, Kleiderschränken, sowie einer einfachen Sitzecke, bestehend aus zwei Holzstühlen und einem Tisch. Das Nötigste vom Nötigsten war hier vorzufinden. Einzig zwei Bilder und die langen Gardinen vor einem schmalen Fenster, welches den Raum nur mäßig erhellte, deuteten auf etwas Luxus hin. Spätestens jetzt stand fest, dass sie hier keine gern gesehenen Gäste waren. Zwar glich dieser Raum in seinem kalten Gesamtbild dem Anblick des restlichen Hauses, wie sie es bis jetzt gesehen hatten, doch ein jeder wusste, dass die hier lebende Familie keinesfalls über mangelndes Geld zu klagen hatte. Die vielen anderen Türen waren sicher nicht nur zur Attrappe gedacht, es gab weitere Räume, „andere“ Räume. Aber sie sollten sich wohl damit zufrieden geben. „Nun zu deinem Zimmer“, überrascht wandte sie sich dem Älteren zu, als dieser nun sie musterte und erst spät begriff sie. Sie hatte selbst bemerkt, dass es lediglich zwei Betten in dem Zimmer gab, sich über die Bedeutung dieser Erkenntnis allerdings keine Gedanken gemacht. Sie würde also wieder allein sein. Von einem Schlucken begleitet lief sie ihm nach, allein und erst, als sie mit ihrem Begleiter um die nächste Ecke gebogen war hörte sie wieder Schritte hinter sich. Sie musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, wer ihnen da nachhechtete. Sie würde es nicht zugeben, war im Moment allerdings für jede vertraute Gesellschaft dankbar. Abermals lief der Inuzuka nun zu ihrer Rechten, während sein Hund treu an seiner anderen Seite wanderte und noch immer wunderte sich ein Teil darüber, dass dieser das Haus überhaupt hatte betreten dürfen. „Da wären wir“, die monotone Stimme des Mannes passte zu ihrer derzeitigen Stimmung. Ein Zimmer ganz am Ende des Flurs… So weit weg von… Sie war echt ein Baby, aber sie hasste es! Sie fühlte sich alles andere als wohl bei dem Gedanken hier hinten hausen zu müssen. Wenn sie den Blick des Jungen neben sich richtig deutete, war sie wohl nicht die einzige, die so empfand. „Ich werde euch später rufen lassen, sobald das Essen bereit ist. Wenn ihr mich sucht, findet ihr mich unten, wobei… IHR mich wahrscheinlich eh überall finden würdet.“ Damit schlenderte er den Gang entlang zurück, überließ sie sich selbst. Noch immer standen sie vor verschlossenen Türen und wenn sie ehrlich war, hatte sie auch gar nicht vor in ihre Räumlichkeiten zu spähen. Doch zu spät, hörte sie ja in eben dem Moment, wie jemand die Klinke neben ihr nach unten drückte und den Weg hinein frei gab. Kiba, der sich der Tür angenommen hatte. Zuerst er, dann sein Hund und zuletzt sie, verschwanden sie in dem Raum und sahen sich mit gründlichen Blicken darin um. Auch hier passte die Umschreibung „nichts besonderes“ am besten. Sie kam sich vor wie in einer Art Hinterzimmer, gerade mal halb so groß wie das ihrer Kollegen. Doch kein Wunder, war hier ja auch nur ein Bett, ein Schrank und ein verlassener Stuhl, platziert an einem alten Schreibtisch, vorzufinden. Die Wände leer, doch auch in diesem Raum ein Paar hauchdünner, weißer Gardinen, die den Rahmen für ein doch recht großes Fenster bildeten. Immerhin wirkte das Zimmer durch den Reichtum an Sonnenlicht nicht mehr so karg und bei Nacht würde sie sicher bequem von ihrem Bett aus, welches der Scheibe direkt gegenüberstand, bequem die Sterne beobachten können. Ein Gedanke, der ihr Gesicht zumindest ein klein wenig aufhellte. „Na also. Ist doch gar nicht so schlecht hier oder?“ Kibas Stimme, die das Schweigen brach, gefolgt von einem beipflichtenden Kläffen Akamarus und einem Nicken ihrerseits. „Sicher kein Vergleich zu deinem zu Hause, aber die ein, zwei Tage wird’s wohl gehen.“ Aufmunternd lächelte er ihr zu und so gut es ihr eben möglich war erwiderte sie sein Tun, obgleich ihre Mundwinkel ein wenig eingerostet schienen. „Na ja, dann… will ich mal wieder. Nicht dass Shino sich noch das bessere Bett schnappt“, ein breites Grinsen huschte über sein Gesicht, ehe er ihr ein letztes Mal zuzwinkerte und dann mit einem „Na komm, Junge!“ und Akamaru aus dem Zimmer verschwand. Mit einem schwachen, beinahe traurigen Lächeln sah sie ihm nach und blickte anschließend erneut betrübt über ihr kurzfristiges „Heim“. Sie wollte nicht hier sein. * Den Blick nachdenklich an die Decke geheftet lag er da. Die Arme hinter dem Kopf verschränkt und auf seinem Bett. Vor einer knappen Stunde hatte man sie zu Tisch gerufen und sich gemeinsam, sowie unter gedrückter Stimmung den Magen voll geschlagen. Sofern dies möglich gewesen war, nachdem ein jeder den Gefühlsausbruch Massas mitbekommen hatte, der gleichzeitig auch den Grund für die gehemmte Gemütslage bildete. Kiyoshi hatte es wohl für unnötig empfunden die Sache noch länger geheim zu halten und wenn man ihn fragte - zurecht. Es war nicht gut Derartiges zu verschweigen. Der Junge musste - so beschissen es klang - lernen damit umzugehen,… zu leben. Schwer lag ihm das Essen im Magen und ebenso der Fakt, dass Akamaru gerade irgendwo allein sein Dasein fristen musste. Es hatte ihn eh gewundert, dass man den Vierbeiner mit nach drinnen gelassen hatte und noch mehr, wenn er hier hätte bleiben dürfen. Na ja, aber immerhin ein Fleckchen Grün, auf dem er nächtigen konnte. Der Garten, direkt hinterm Haus. Er hatte das Ding genau unter die Lupe genommen und wenn man es sich so überlegte, war es da beinahe gemütlicher, als hier drinnen. Diese seltsamen Gänge lehrten einem echt das Gruseln, noch dazu… Hätten die Typen nicht ein paar mehr dieser sinnlosen Lampen aufhängen können? Da sah er ja im Dunkeln mehr… Die Tür am Fußende seines Bettes öffnete sich und heraus kam ein frisch geduschter Aburame. Das einzig praktische an diesen Zimmern war echt, dass jedes sein eigenes Bad besaß. Sogar eines, was sich durchaus sehen lassen konnte. Er hatte nur darauf gewartet, dass der andere das Nebenzimmer wieder verließ, obwohl er noch immer nicht wusste, inwiefern Shinos Anwesenheit überhaupt von Nöten war. Er hatte ihn nur informieren wollen, falls er noch einmal zu Hinata ging, doch inzwischen wusste er schon gar nicht mehr, ob er dies überhaupt vorhatte. Schon vorhin, nachdem sie ihrem Zimmer zugewiesen worden war, hatte er sie erneut bezüglich dieser Sache ausfragen wollen, es schlussendlich jedoch bleiben lassen. Warum, wusste er selbst nicht genau. Sie schien einfach besorgt genug, da wollte er sie nicht noch zusätzlich beunruhigen. So war es auch jetzt. Die Nacht war zweifelsfrei hereingebrochen. Der Schlaf nagte an jedem von ihnen, schleichend, aber mit der nötigen Kraft. War es wirklich schlau sie jetzt noch zu überrumpeln? Sie auszuquetschen? Verfluuucht, aber wenn er immer so rücksichtsvoll sein wollte, konnte er sie ja nie fragen! Herrje, es war echt nicht zum Aushalten! * Sollte sie oder sollte sie nicht? Ach, wo war nur das Blümchen, wenn man mal eines brauchte? Gedankenverloren starrte sie auf ihre Jacke vor sich. Seit wie vielen Minuten schon wusste sie nicht, hatte jegliches Zeitgefühl beim Überlegen verloren. Vergessen der Plan, dass sie sich eigentlich hatte bettfertig machen wollen. Wie immer hing sie nur bei dieser einen Frage: Sollte sie mit jemandem sprechen oder nicht? Schwer seufzend ließ sie sich in die Kissen hinter sich sinken, begutachtete von neuem die Decke in der Hoffnung sie könne ihr die richtige Antwort geben. Doch vergebens. Unaufhörlich zerrte der Schlaf an ihren Nerven, brachte ihre Lider dazu schwerer und schwerer zu werden, doch allein bei dem Gedanken sie zu schließen und erneut in einen dieser Alpträume gezogen zu werden überkam sie die Panik. Sie musste in jedem Fall wach bleiben! Doch auch dieses Vorhaben stieß in ihrem Inneren keinesfalls auf Zuspruch. Ganz davon abgesehen, dass sie es eh nicht durchhalten würde wach zu bleiben, war es auch eine dumme, leichtsinnige Idee. Sie war sowieso schon völlig erschöpft - seit Tagen! Irgendwann würde ihr Körper zweifelsfrei ganz aufgeben und sie hatte nicht vor den anderen eine noch größere Laste zu sein. So, wie die Dinge momentan standen, war es immerhin schon schlimm genug. Lediglich kurz sanken ihre Lider nach unten, nur um Sekunden später wieder nach oben zu schnellen, zwei mehr entschlossen dreinblickende Augen freizugeben. Früher oder später würde sie eh mit der Sprache herausrücken müssen. Es war nur schlau, wenn sie es schnell hinter sich brachte! Von diesem Gedanken getrieben stand sie auf, schlich auf leisen Sohlen aus dem Zimmer und die Gänge entlang zum Zimmer der anderen. Ankommen aber, tat sie dort nie. Lediglich 2, 3 Meter, die sie noch von der Tür der beiden trennten, ihre Füße jedoch, blieben an Ort und Stelle haften. Dahin war ihre Entschlossenheit von eben, gewichen aufgrund neuer, unsinniger Ausreden, mit deren Hilfe sie einer Beichte entgehen wollte. Sie hasste sich dafür, machte jedoch auf dem Absatz kehrt, um geknickt zurück in ihr Zimmer zu flüchten. Sie war so dumm und doch… Sie käme sich noch dümmer vor, wenn sie den anderen von ihren Fantastereien erzählen würde, noch dazu… Vermutlich schliefen die beiden eh schon, da war es unpassend sie zu stören. Tief in ihrem Inneren wusste sie, dass keines ihrer Worte stimmte. Gerade war sie um die erste Kurve gebogen, hielt sie abermals inne. Nicht, weil sie sich schon erneut um entschieden hatte, aber weil sie glaubte, Schritte vernommen zu haben. Schritte, die nicht ihr gehörten. Ein letztes kurzes Echo hallte in ihren Ohren wider und angespannt linste sie sich über die Schulter. Da war nichts. Keine Person, keine Gehgeräusche. Wie immer ging die Fantasie mit ihr durch. Versucht unberührt zu wirken lief sie weiter, wenn sich ihr Tempo auch unbewusst beschleunigt hatte. Ein, zwei Meter, weiter kam sie nicht, denn da war es wieder! Schritte…, Schritte und das so verdammt nah! Sie wagte nicht sich umzuwenden, war für den Augenblick wie gelähmt. Es war nicht so wie erhofft. Nicht so wie eben, da das Geräusch mit ihrem Stoppen aufgehört hatte, nein. Vielmehr nahm es nun an Lautstärke zu. Diesmal, war es keine Einbildung - nicht für den Moment! Ganz gleich, ob dieser Moment bedeutete, dass sie sich von neuem in einem ihrer Gehirngespinste befand oder nicht. Ein Alptraum… Ja, vielleicht war sie wahrhaftig einem weiteren verfallen. War ohne, dass sie es bemerkt hatte, vorhin doch auf ihrem Bett eingeschlafen und ihr Entschluss, die anderen aufzusuchen, hatte nie in der Realität stattgefunden! Die nun nur noch wenige Meter entfernten Schritte rissen sie urplötzlich aus ihren Gedanken und wie von selbst suchte ihre Hand nach der Halterung an ihrem rechten Bein, durchpferchte ihr Inneres, um sich zu wappnen für den vermeintlichen Verfolger. Ein Kunai gezückt drückte sie es angespannt gegen ihre Brust, während ihr Herzschlag unermüdlich lauter in ihrem Kopf widerhallte. Schneller werdend mit jeder Sekunde raste ihr Puls und das Messer zitterte in ihren schwitzigen Händen. Sie konnte es fühlen - jemand war da! „Hey!“ Eine Hand legte sich auf ihre Schulter und reflexartig fuhr sie herum und rammte das Kunai von der Angst getrieben ihrem Gegenüber in den Leib. Ohne Absicht, es war wie von selbst geschehen, doch es war gut so oder? Wenn es tatsächlich ein Traum war dann… Sie konnte nichts Falsches getan haben oder? Die Augen zusammengekniffen sah sie nicht, war vor ihr passierte, bemerkte nur, dass der Ballast auf ihren Schultern einfach nicht nachlassen wollte, vielmehr schwerer zu werden schien und wie sich eine seltsam warme Flüssigkeit um den Griff und ihre Fingerspitzen legte. Nur langsam konnte ihr Kopf verarbeiten, was dies genau zu bedeuten vermochte und erst ein fremdes Keuchen, überzeugte sie von der Realität. Blitzartig riss sie die Augen auf, hatte den Blick gesenkt auf das Messer in ihren Händen, von dem zweifelsfrei nicht mehr viel zu sehen war. Seine Schneide blutrot und versenkt in einem Widerstand. Nur benebelt nahm sie wahr, dass es sich um den Magen ihres Gegenübers handelte. Ihre Augen weiteten sich und schlagartig zuckte sie zusammen, als die Finger ihres „Opfers“ plötzlich ihre beiden Handgelenke umschlossen, sie mit leichter Gewalt von sich drückten, um den unerwünschten Gegenstand aus dem Inneren ihres Trägers zu entfernen. Unmöglich für sie zu kooperieren. Zu tief saß der Schock, der ihren Körper lähmte. „H-Hinata…“, bemitleidenswert, wie man ihren Namen aussprach. Eine Stimme, geschwächt und von Anstrengung verzerrt und doch kam sie ihr so fürchterlich vertraut vor. Einen Wimpernschlag später wusste sie wieso. In Panik blickte sie auf, voller Hoffnung sich zu täuschen, doch dem war nicht so. „K-Kiba…“ ******************* Achja und wieder so ein Schluss... Dazu kommt noch, dass bei mir morgen die Schule wieder los geht und ich weniger Zeit zum Schreiben haben werde, tja... Aaaarschkarte XD Nee, aber ich werd mich ranhalten^^ Brenne ja selber darauf das nächste Chap abzutippen, welches im übrigen geplant ist wieder etwas "fluffiger" zu werden... Naja... Mal sööööhn^^ Also dann, haut auch ihr fleißig in die Tasten - hätte gerne ein paar Kommis >.<° Bis dahin, man schreibt sich! LG, dat Reye Kapitel 17: Glück... -------------------- Hallo liebes Publikum XP Bepackt mit neuem Chapter gehe ich an dem Start, welches romantische Gemüter hoffentlich ruhig stellt XD Obwohl Romantik? K.A., Fluff auf jeden Fall X3 Jupp, es ist wie schon das letzte Mal dieses und das folgende Chapter (welches im Laufe des Tages auch noch kommt) sollten ursprünglich eins sein, aber das wäre dann wohl wieder eine etwas größere Ladung geworden und darauf hatte ich keinen Bock (somal es den meisten eh immer lieber ist, wenn ich die Pitel nicht ganz so lang mache). Nunja~... zwar komme ich somit in arge Bedrängnis, was den Satz betrifft, den meine Chapternamen bilden, aba ich werd mir schon was einfallen lassen XD Also dann, ich wünsche viiiil Spaß^^ ****************************** Er verharrte regungslos. Auch jetzt noch, schier unberührt, ruhte seine Hand auf ihrer Schulter, während die andere um ihre Unterarme gelegt war. Geschockt starrten ihm ihre Augen entgegen und beinahe glaubte er in einen Spiegel zu sehen. Denn nicht nur sie, auch er stand zweifelsfrei völlig neben sich und konnte nicht fassen, dass sie ihm dieses Ding in den Leib gerammt hatte. Wenn auch offensichtlich ungewollt: Weshalb bloß war sie dermaßen nervös? So ruhelos, dass sie selbst IHN für einen anderen hielt?! Langsam ließ die vom Schock ausgelöste Taubheit nach und er wurde sich des gemeinen Ziepens in seinem Unterleib bewusst. Ein unangenehm metallischer Geschmack bahnte sich den Weg seine Kehle empor und hustend ließ er von ihr ab. Kapitulierend ging er in die Knie, sich dabei die verwundete Stelle haltend. Wohl der Startschuss für seine Kollegin das Weite zu suchen. Die Augen zusammengekniffen vernahm er lediglich das schallende Echo hastiger Schritte und auch nachdem seine Lider endlich nach oben geschnellt waren - von dem Mädchen keine Spur. /Shit!/ Verflucht, er musste sich zusammenreißen! Dieser kleine Kratzer - das war doch nichts! Er hatte schon Schlimmeres erlebt! Hinata allerdings… Er sollte zu ihr, ehe sie Dummes tat! Seine schmerzverzerrten Züge vertieften sich nur noch, als er probierte aufzustehen. An Aufgabe aber, war nicht zu denken. Sein Ziel stand fest: Er würde JETZT mit ihr reden! Ganz gleich, ob das seinem Körper passte oder nicht. Angestrengt biss er sich auf die Unterlippe, erstickte ein entkräftetes Keuchen und hievte sein Gewicht langsam zurück auf die Beine. Seine Hand indessen schien an der Wunde festgewachsen und nur zu deutlich spürte er die angenehm warme Flüssigkeit zwischen seinen Fingern. Lediglich für kurz und um das Kunai endlich aus seinem angegriffenen Körper zu entfernen, ließ er von der Stelle ab. Eine kleine Erlösung das Metall loszuwerden, allerdings rann der rote Lebenssaft nun nur noch unerbittlicher seine Haut hinab. Ein Grund mehr Hinata bald zu finden. So konnte auch eher für sein anderen „Problemchen“ gesorgt werden. Die Zähne zusammenbeißend schleppte er sich durch den in gedämpftes Licht gelegten Flur. Jeder Schritt raubte ihm weitere Kraft, sein Tempo aber, nahm zu. Ein Leichtes ihr zu folgen, obwohl seine Sinne schon jetzt ziemlich angekratzt waren. Ihrem Duft allerdings, würde er immer folgen können. Ganz gleich, ob tot oder lebendig. Sein Pfad durch die Korridore führte ihn schließlich nach unten, in die erste Etage, von wo aus er gradewegs Richtung Hintertür lief. Hin zu dem Ort, wo er erst vor wenigen Stunden gewesen war, dem Garten. Kaum an der halb offen stehenden Pforte angekommen blickte ihn ein leise winselnder Akamaru von der Seite an. Er verstand sofort. Nicht nur, dass sein Kumpel aufgrund des Mädchens verunsichert war, er selbst bereitete ihm jetzt auch noch Sorgen! Ein gezwungenes Lächeln aufgesetzt strich er seinem Kumpel im Vorbeigehen über den Kopf, ihm ein leises, aber dennoch befehlsbetontes „Lass mich das machen“ zuzischend. Der Vierbeiner gehorchte, wenn auch ungern und zog sich hinter die Büsche zurück. Es war besser so. Nicht zuletzt, da sich so das bedrückende Gefühl, beobachtet zu werden, legte. Tze, als ob dies sein größtes Problem wäre… Etwas Nasses auf der Nasenspitze riss ihn schließlich zurück in die Gegenwart, stachelte seinen Körper erneut zum sich Regen an. Sachte hob er den Kopf und suchend glitten seine halb geschlossenen Augen über den grauschwarzen Nachthimmel. Wolkenverhangen und sternenlos. Wieder etwas Nasses… Regen. Ein kaum vernehmbares Raunen entwich seiner Kehle, während er erneut mühsam einen bleischweren Fuß vor den anderen setzte. Es war echt lächerlich. Eigentlich dürfte es ihm nicht so dreckig gehen, doch irgendwie… Die vergangenen Tage hatten einfach nichts Vorteilhaftes bereitgehalten. Keinerlei Training oder Kämpfe, stattdessen den ganzen Tag auf den Beinen - wandernd. Eigentlich keine Entschuldigung für seinen derzeit erbärmlichen Auftritt, aber er konnte es nicht ändern. Er musste es einsehen: seine Form hatte sich extrem verschlechtert. Ein letztes Mal noch biss er die Zähne zusammen und war dabei wie immer fest entschlossen. Scharf drang mit jedem Atemzug meistmöglich der schneidenden Nachtluft in ihn ein. Recht belebend diesen kühlen Hauch Sauerstoff in den Lungen zu spüren. An einer dicken Eiche kam er schließlich zum Stehen. Gerade rechtzeitig, begannen ja nun abertausende nasser Tröpfchen erbarmungslos gen Erden zu prasseln, zerrütteten den Boden und übersäten ihn mit kleinen Mulden. Er wusste, dass sie nur etwa einen Meter von ihm entfernt, gegenüber, auf der anderen Seite des Baumes lehnte. Ja - ganz sicher! Auch sie war sich über sein Hiersien im Klaren und doch… Was sollte er nur sagen? Ein leises Schniefen drang an sein Ohr, unterdrückte Laute und heftiges Schlucken. Es war zum Teil seine Schuld, dass es ihr jetzt so ging. Er sollte echt aufhören idiotische Pläne auszutüfteln. Das hatte er noch nie getan! Also warum gerade heute damit anfangen? ER war ihr die Aufmunterung und SIE ihm eine Erklärung schuldig. Zögern würde jedoch weder dem einen noch anderen Vorhaben nützen. Sich kontinuierlich an der zerfurchten Rinde abstützend schlich er los, entlang des Stammes, der ihn auf direktem Wege zu dem Mädchen leitete. Wie vermutet schienen ihre Beine nicht länger gewillt sie zu tragen, weshalb nun der feuchte Boden ihren Körper stützte. Die Arme um ihre angewinkelten Beine geschlossen, hielt sie den Kopf zwischen Erstgenanntem vergraben, von der Umwelt abgeschottet. Erst ein Geräusch, das Klacken eines Steinchens, welches über die Erde hüpfte, ließ sie aufschrecken, ihren Blick in seine Richtung wandern. Anhand ihres Ausdrucks stand es nun fest. Er hatte sich getäuscht. Anstatt damit gerechnet zu haben, schien sie vielmehr überrascht - ja erschüttert - ihn hier zu sehen. Er hatte sie nicht erschrecken wollen. Ihre ihn musternden, geweiteten Augen schrumpften schon bald erneut in sich zusammen, begannen tränenerfüllt zu glänzen und obwohl Dunkelheit sie umgab; niemals würden ihm derartige Details entgehen. Nach und nach sank ihr Blick wieder - betroffen, schuldbewusst, beschämt. Er hasste es, wenn sie das tat. Keiner gab ihr die Schuld für irgendwas… Nicht ER. „Hinata…“ Die Schwäche seines Körpers spiegelte sich in der Lautstärke seiner Stimme wider. Ein kaum vernehmliches Flüstern. Er bezweifelte, dass sie ihn gehört hatte und doch wurde er bereits Sekunden später eines Besseren belehrt. Ruckartig sprang sie auf, den Kopf herumreißend und lief los, wollte fliehen, kam jedoch nicht weit. Trotz Handicap hatte er blitzschnell reagiert, war ihr die wenigen Schritte hinaus aus der schützenden Baumkrone und in den Regen gefolgt. Fest lag sein Griff um ihr Handgelenk und verzweifelt, schier bettelnd, versuchte sie sich loszureißen, ohne Erfolg. „K-Kiba-kun!“ Jeder Buchstabe begleitet von einem Zittern und die Augen zusammengekniffen schüttelte sie auch jetzt noch hektisch mit dem Kopf. Ein stummer Versuch sich selbst zu erklären, zu entschuldigen. Ein Schwall gebrochener, hoffnungsleerer Worte entlud sich: „B-Bitte, i-ich wollte nicht…! I-Ich-!“ Bevor er über das, was er tat, nachdachte, hatte er sie bereits an sich gezogen, sie schützend und beruhigend zugleich in seine Arme geschlossen. Völlig von selbst fand seine Hand einen Weg zu ihrem Kopf, vergraben in schwarzem Haar und sekündlich drückte er sie fester an sich. Das Mädchen indessen verharrte regungslos und lediglich der Kampf gegen die Tränen brachte ihren Körper ab und an zum Erschaudern. Synchron dazu den seinigen. Aber kein Wunder. SIE so eng an IHM war in mehrerer Hinsicht eine gefährliche Kombination. Nicht nur aufgrund seines Überschusses an Gefühlen zu ihr, nein. So deutlicher er sie spürte, so realer wurden die Schmerzen in seinem Unterleib. Dennoch dachte er nicht daran den Abstand zwischen ihnen wieder zu vergrößern. Sein Blick war ernst, verzerrt ob des Ziepens seiner Wunde und gleichzeitig besorgt. Er kümmerte sich nicht um den Regen. Störte sich nicht daran, dass dieser seine Kleidung und Haare durchnässte, welche nun eng an seiner Stirn auflagen. Die normalerweise vorherrschende Unordnung seiner Mähne - verflogen. Es schienen Stunden zu vergehen, ehe er seine Stimme wieder fand, leise und monoton zu sprechen begann: „Wir sollten besser zurück.“ Zierliche Hände, die sich daraufhin ihren Weg entlang seines Rückens bahnten, seine Umarmung scheu erwiderten, bevor schließlich ein knappes Nicken folgte. Ein schwacher Rotschimmer, der seinen entkräfteten Zügen daraufhin erneut einen Schuss Leben einhauchte. Kein Grund noch länger hier zu bleiben. Schweigend waren sie zurück nach oben in Hinatas Zimmer geschlüpft, einzig und allein begleitet vom kühlen Widerhall leiser Schritte. In dem kleinen Raum angekommen scherte man sich nicht um dessen schwache Beleuchtung. Der einfallende Schein des Mondes genügte. Ein Hauch Ironie, dass dieser gerade jetzt, nachdem sie sich wieder im Trockenen befanden, erneut aus der Wolkendecke hervor kroch, sowie bedrohliches Grau, das bis eben noch seine Pracht geschmälert hatte, verdrängte. Auch weiterhin herrschte Stille unter ihnen, was das Klacken, als er sachte die Tür ins Schloss drückte, unerträglich laut erscheinen ließ. Ebenso das Poltern des alten Holzstuhles, welchen die Hyuuga nun zielorientiert durch den Raum bewegte. Gegenüber des Bettes stellte sie ihn ab, noch etliche Sekunden auf den strahlend weißen Schlafbezug starrend, ehe sie ihren scheuen Blick erneut ihm zuwandte. Leicht öffneten sich ihre Lippen - selbst durch die Dunkelheit hindurch konnte er es sehen - doch kein Laut entwich. Schnell war ihr Mund wieder geschlossen, die Augen zur Seite abgerichtet. Sie würde nichts sagen. Doch das brauchte sie auch nicht… - noch nicht. Wortlos lief er einige Schritte auf seine Kollegin zu. Sie wich Platz machend zurück. Ein schmerzliches Zischen brachte er unter zusammengekniffenen Zähnen hervor, während er seinen Körper sachte, sich weiterhin die verwundete Stellen haltend, auf dem kalten Stuhl niederließ. Ein gellendes Knarren, als das Holz unter seinem Gewicht nachgab, wenig später begleitet von einem Ächzen alter Bettfedern. Hinata hatte sich ihm gegenüber, ausgerüstet mit einem kleinen Täschchen, niedergesetzt und begann nun unruhig damit das Mitbringsel zu durchsuchen. Ein weißer Verband war das Ziel ihrer Begierde. Eilig wurde er in ihren schwitzigen Händen in die richtige Position gebracht, damit sie ihm das Utensil schnell anlegen konnte. Möglich, dass er sich täuschte, doch glaubte er ihrem Gesicht dabei einen Hauch Rosa entnehmen zu können. Nach wie vor sagte sie nichts. Als sie ihn aber kurz darauf von Neuem nur schüchtern ansah, hüpfte ein schwaches Lächeln auf seine Lippen. Er hatte sich nicht geirrt. Einen Augenblick lang passierte nichts. Doch kein Wunder, wartete sie ja. Er wusste nur zu genau, auf was. Vorsichtig löste er seine Hand von der verwundeten Stelle, wanderte hingegen sachte mit ihr zum Saum seines Netzshirts und zog es sich anschließend langsam über den Kopf. Die Jacke, die er tagsüber trug, hatte er seinem und Shinos Zimmer gelassen. Gute Entscheidung, wie jetzt deutlich wurde. Sein Oberteil hatte unter dem unerwarteten „Angriff“ ein wenig gelitten. Blut hatte sich in dem hauchdünnen Stoff festgesaugt, sowie einen dunklen Fleck gebildet, der einen schmalen Riss umrahmte. Dennoch musste er aufpassen, dass keiner der anderen seine Verletzung bemerkte oder man würde damit beginnen viel zu viele unnötige Fragen über deren Herkunft zu stellen. Hn, der Augenblick, an dem seine Jacke zum Einsatz kam. Sein Netzteil mochte beschädigt sein, seiner restlichen Kleidung aber, ging es gut. Solange er diese schnell genug wieder über warf, würde vermutlich keiner Verdacht schöpfen. … Wirklich keiner? Er ahnte bereits, dass er den Aburame maßlos unterschätzte. Kurz war er mit seinen Gedanken abgedriftet, allerdings nicht allein. Ein unauffälliger Blick in Richtung Hinata sagte da mehr als tausend Worte. Regungslos, schier angewurzelt, saß sie da und starrte gebannt in ihren Schoß, nur um IHN nicht ansehen zu müssen. Mal wieder verlegen, wie? Hehe, irgendwie amüsant. „Also…“, begann er nach einer Weile versteckt grinsend, „…langsam wird’s ein Bisschen frisch.“ Sofort zuckte das Mädchen daraufhin ertappt zusammen und begann unruhig den weißen Stoff in ihren Händen zu kneten. Sichtlich nervös, nickte sie aber dennoch. Zögernd hob sie ihren Blick, darauf bedacht nur das Nötigste seines Körpers ins Visier zu nehmen, wozu sein Gesicht keinesfalls gehörte. Er musste sich wahrlich zügeln nicht laut loszulachen und verlieh seiner Schadenfreude hingegen in einem stillen Grinsen Ausdruck. Erst ihre Fingerspitzen auf seiner Haut ließen ihn kurz aufschrecken, ebenso das Mädchen. Keiner hatte die Berührung kommen sehen. „G-Gomen…“, vernahm er es sogleich nuschelnd vor sich, schüttelte zur Antwort jedoch nur lächelnd den Kopf. „Kein Problem. Ist ja nicht so, dass ich an Berührungsängsten leide oder dergleichen.“ Ein Nicken von Seiten der Hyuuga und wenn er es nicht besser wüsste, würde er meinen, es läge ein scheues Lächeln auf ihrem Gesicht. Vorsichtig strichen seine Finger über das weiche Verbandsmaterial, welches nun schützend über seine Wunde gelegt war, während ein zufriedenes Lächeln sein Einverständnis kund tat: „Danke! Gleich viel besser.“ Ein wenig glücklicher wirkte nun auch seine Kollegin, waren ihr Züge ja inzwischen um einiges entspannter, als noch vor zuvor. Kurz saßen sie sich schweigend gegenüber. Ihr Blick gen Boden und seiner nachdenklich auf ihr in sich gezogenes Antlitz geheftet. So sehr Hinata dies vielleicht auch vorzog, er konnte nicht länger warten. Wenn sie jetzt nicht mit der Sprache herausrückte, dann- „I-Ich…“, in seinen Gedanken unterbrochen war er wahrlich überrascht das Mädchen noch vor sich selbst sprechen zu hören. Zwar sichtlich perplex, hatte er dennoch nicht vor sie zu unterbrechen. Nervös begann sie an ihrer Hose zu zupfen, die Augen weiterhin gesenkt. Sie schien nach den richtigen Worten zu ringen. Aller Ansicht nach ein recht harter Kampf. „I-Ich wollte dich nicht verletzen, K-Kiba-kun…“, brachte sie schließlich schwach hervor. Reue lag ihrer Stimme inne. Abermals konnte er nur den Kopf schütteln. „Ich weiß…“, meinte er dann, nicht lauter als sie gesprochen hatte, sie weiterhin geduldig musternd. Er befürchtete bereits eine weitere Schweigewelle, vorher aber erklang abermals Hinatas zittriges Stimmchen: „E-Es ist nur… I-Ich hatte w-wohl einfach nur Angst…“ Verwunderung überzog sein Gesicht und fragend sah er sie an: „Angst? Aber wovor? Vor mir?“ Beinahe fürchtete er ihre Antwort, wusste aber auch, dass es dazu keinerlei Grund gab. Es sollte nichts an ihm geben, was sie derart abschreckte oder? Entschlossen schüttelte sie den Kopf, ehe sie ebenso abrupt wieder damit aufhörte und stattdessen ein wenig verunsichert zur Seite blickte. „N-Nein! I-Ich meine… N-Nicht direkt…“ So schnell konnte man sich täuschen. Nicht direkt?! Verdammt, was wollte sie ihm bitte sagen?! Er hatte doch nichts getan, um sie sich zum Feind zu machen oder gar zu verschrecken! Jedenfalls fiel ihm beim besten Willen nichts ein. Was konnte also der Grund sein für-?! „E-Es hat n-nichts mit dir zu tun…“, unterbrach sie seine Gedankengänge erneut, sah ihn aber weiterhin nicht an. Er kam nun nicht mehr umhin ein abfälliges Schnauben auszustoßen: „Nichts mit mir zu tun?“ Wiederholte er ungläubig wie leicht verärgert. „Du deutest an dich vor mir zu fürchten, willst aber gleichzeitig erzählen, dass ich damit nichts am Hut habe?! Ok, Hinata. Was auch immer du mir da versuchst weiß zu machen, so wird das nichts.“ Passend zu seinen Worten schüttelte er den Kopf und begann abwartend damit die Arme vor der Brust zu verschränken sowie das Mädchen unter strengem Blick anzustarren. Besagtes hatte indessen ebenfalls begonnen hektisch ihr Haupt zu bewegen, versuchte sich zu rechtfertigen, seine Aussage zu verneinen, wusste aber wohl leider nicht wie. Erst nach vielen vergebenen Sprechansätzen verließen bettelnde Worte ihren Mund: „D-Du verstehst das ganz falsch! Ich-“, erneut brach sie ab, das Gesicht schützend zur Seite abwendend, um besser nach den richtigen Worten suchen zu können. „I-Ich werde es dir erklären, a-aber du… D-Du musst mir versprechen nicht zu lachen!“ Sichtlich überrumpelt ob dieser Aussage stutze er und musterte sie voller Skepsis. Das alles schien ihr eine ziemliche Last zu sein, wie also sollte ER darüber scherzen können? Anstatt jedoch das Gedachte laut zu äußern, nickte er nur verhalten, bereit zu hören, was sie zu sagen hatte. „A-Also…“, geknüpft mit einem Schlucken schlüpften die Wörter nur flüsternd aus ihrem Mund, „…D-Dass ich mich so seltsam verhalte, l-liegt wohl daran, d-dass ich… E-Es gibt da diese A-Alpträume, weißt du?“ Fragend, mit einer Mischung aus Unverständnis und Überraschung sah er sie an, wusste nichts zu erwidern und schüttelte daher nur ratlos mit dem Kopf. Sofort lag ihr verschüchterter Blick, der kurzzeitig ihn aufgesucht hatte, wieder auf ihren Beinen. „N-Nunja…“, sorgfältig begann sie ihm alles zu schildern. Ebenso schwer, wie es ihr fiel über diese absurden Fantastereien zu erzählen, fiel es ihm ihnen zu lauschen. Er hatte gewiss alles erwartet, aber nicht, dass DERARTIGE Träume ein Mädchen wie die Hyuuga belasteten. Immerhin, dass ihr Kopf überhaupt fähig war ihr solche Bilder zu zeigen… Verständlich, wenn sie davon nicht unberührt blieb. Diese Informationen allein hatten ihm bereits genügt, als sie dann aber noch schilderte, was infolge der Träume passiert war, traute er seinen Ohren und kurzzeitig auch Hinatas Verstand nicht. „B-Bist du dir da wirklich sicher?!“ Wiederholte er sofort skeptisch, hörbares Zweifeln in der Stimme. Falscher Schachzug. Hilflos wie auch eingeschüchtert sank ihr Blick gen Boden, während sie ihre Finger nervös im Stoff ihrer Hose versenkte. DAS war unübersehbar die falsche Frage gewesen. Ratlos und stumm saß er ihr gegenüber, rang nach Worten, die sie wieder aus ihrem Tief herausholten, allerdings erfolglos. Er konnte schlecht behaupten, der Grund für seine Frage sei ein anderer gewesen, als sie vermutete, denn dem war nicht so - sie beide wussten das. So sehr er sich auch für derartiges Denken hasste, eine andere logische Erklärung hatte er nicht. Es konnte unmöglich SOLCHE Zufälle geben oder? Vor allem diese Sache mit Yoshifumi… Allein der Klang dieses Namens in seinem Kopf rief Bilder seiner Kollegin von eben jener Nacht in ihm wach. So fertig hatte er sie nie erlebt, nie so verzweifelt, so hilflos… Dennoch hatte sie ihm bei vollstem Bewusstsein gesagt unschuldig zu sein. Jedenfalls seinem damaligen Empfinde zufolge. Wollte er seine Meinung da tatsächlich noch einmal ändern? Gerade jetzt, wo sie sich ihm öffnete? Kein Zweifel, es gab nur eine Antwort. Entschlossen schüttelte er den Kopf, verwarf die Idee seine Kollegin könne verrückt oder gar eine Mörderin sein. Nein, irgendwer schien da ein verflucht mieses Spiel mit ihnen zu spielen und er würde den Verantwortlichen dafür finden! Sie beide! Überraschend packte er sie plötzlich an den Schultern und ungewollt blickte sie zu ihm auf, studierte mit großen Augen seine entschlossenen Züge. „Ich glaube dir, okay? Du hast nichts mit Yoshifumis Tod zu tun, das hast du selbst gesagt und was diese Träume betrifft… Lass dich von denen nicht verrückt machen! Du weißt, dass weder ich noch Shino dir oder einem unserer Bekannten irgendetwas antun könnten und auch sonst… Keiner kann uns so einfach das Licht ausknipsen! Vergiss diese Freaks aus deinen Träumen! Und falls mein durchgeknalltes Ich noch einmal auftaucht, gib ihm einfach eins aufs die Fresse, klar?“ Ernst, aber dennoch mit einem wohlwollenden Lächeln sah er sie an. Sie begegnete seinem Blick nach wie vor fassungslos, verdaute das Gehörte nur langsam und senkte den Kopf schlussendlich erneut, nickend. Nicht ganz, was er erwartet hatte, aber immerhin. Es musste genügen. „Arigatou…“ Gerade hatte er über seinen nächsten Schritt nachdenken wollen, durchbrach die ruhige Stimme des Mädchens die Stille, wobei sich ihr Kopf urplötzlich an seinen Oberkörper gelehnt wieder fand. Erschrocken wie auch errötet schreckte er kurzzeitig zurück, wovon sie sich jedoch nicht beirren ließ. „K-Kein Problem…“, murmelte er schlicht. Regungslos saß sie da, während in seinem Inneren ein neuer Weltkrieg herrschte. Gnadenlos hämmerte das Herz in seiner Brust, wobei ihm das Trommeln schon bald zu Kopf stieg, Schwindel- und Glückgefühl zugleich auslöste. Noch immer lagen seine Hände auf ihren Schultern, was der Sache umso mehr den Anschein verlieh es sei eine Umarmung… schon wieder. Erst spät wurde ihm bewusst, dass ihr seine Nervosität keinesfalls entgehen konnte. Nicht sein Herzschlag. Nicht da, wo ihr Kopf jetzt ruhte! Kurzerhand hauchte er seinem Körper neues Leben ein und drückte sie mit sanfter Gewalt von sich, die Augen beharrlich zur Seite abwendend. Es war dunkel, die Chancen gering, dass er ihrem Blick bewusst begegnete, umgekehrt aber… Die Augen des Mädchens waren zweifelsfrei besser, als die seinigen. Ihnen entgänge seine Aufregung also keinesfalls. „V-Vielleicht sollten wir das Ganze dann auch für heute gut sein lassen. Es ist schön spät und du hast den Schlaf sicher nötig.“ Schwermütig sowie eine Spur verunsichert blickte sie zu ihm auf, nickte im Anschluss allerdings stumm und rutschte ein Stück von ihm weg, den Kopf gesenkt. „Und hör bitte auf dir Sorgen zu machen, ja?“ Ein letztes Mal redete er ausdrücklich auf sie ein. „Ich werde nicht zulassen, dass dir irgendwer die Sache mit Yoshifumi in die Schuhe schiebt, okay? Ich werde denjenigen finden, der da seine Finger im Spiel hat - irgendwo muss er sich schließlich rum treiben. Gleich morgen fange ich an - versprochen!“ Sein Blick fest entschlossen und seine Stimme voller Eifer. Nichts war gelogen. Er würde es halten - jedes Wort! Erneut nur Verblüffung in ihrem Gesicht, ehe diese erlosch, um einem schmalen Lächeln Platz zu machen. Kein Satz verließ ihr Lippen, aber wieso auch? Ihre gehobene Stimmung war Antwort genug. Seiner Kollegin einen letzten, wohlwollenden Blick zuwerfend stand er schließlich auf. Bereit den Raum zu verlassen, hielt sie ihn plötzlich zurück. Fragend blickte er auf ihre Finger, die ihn zögerlich und am Handgelenk gepackt am Weitergehen hinderten. Sie zauderte, wie üblich darauf bedacht, dass sich ihre Augen nicht trafen. „D-Deine Sachen…“, brachte sie nach ewiger Stille schließlich hervor und nickte kurz gen Boden, auf dem noch immer sein Oberteil lag. Schlicht ein schwaches „Oh…“ würgte er hervor, beugte sich rasch nach dem Stück und setzte nun mit diesem abermals zum Gehen an. Die Klinke nach unten gedrückt war es aber erneut ihre Stimme, die ihn zum Stoppen brachte. Verwundert wandte er sich zu ihr um. Was konnte denn jetzt noch sein? „K-Könntest du n-nicht… I-Ich meine…“, stur starrte sie in ihren Schoß, spielte nervös mit ihren Fingern, wie sie es sonst nur in Narutos Nähe tat und schüttelte schlussendlich abrupt den Kopf. „S-Schon gut, e-es ist nichts. G-Geh ruhig…“ Sie verschluckte die letzten Worte beinahe und endlich war der Groschen gefallen. Wie verdammt dick musste das Brett vor seinem Kopf nur gewesen sein?! Sie hatte ihm doch eben zur Genüge geschildert wie sehr sie sich vor diesen Alpträumen fürchtete, da war es nur logisch, wenn sie nicht allein sein wollte und doch… Nun war es an ihm kräftig zu schlucken. Ohne einen konkreten Anstoß legte sich ein zarter Rotschimmer auf seine Wangen. Sie konnte nicht wirklich wollen… Aber jede andere Möglichkeit konnte er ausschließen! Er kannte sie einfach zu gut, als dass er sich täuschen ließe! Ou~, aber es war doch total verantwortungslos, wenn er dem zustimmte! Dann wiederum konnte er sie jetzt auch nicht einfach ignorieren. Ach, und wieso machte er eigentlich dieses riesige Fass auf?! Er hatte sich doch die Ganze Zeit weitestgehend normal in ihrer Gegenwart verhalten können, wieso sollte es dann also jetzt nicht klappen? Etwa nur weil es Nacht war und er mit ihr allein sein würde? ..in einem Schlafzimmer… mit nur einem B- /Ahhh, verdammt reiß dich zusammen!!/ Sich urplötzlich wild die Haare raufend musste er für die Hyuuga ein recht seltsames Bild abgeben, was ihn im Moment allerdings recht kalt ließ. Lieber schmiss er kurzerhand sein Oberteil auf den Boden und stapfte dann mit schweren Schritten zurück zu seinem Stuhl, um sich schnaubend darauf plumpsen zu lassen. Zwar gänzlich in seinen Kampf gegen die Röte vertieft, entging ihm der perplexe Ausdruck auf dem Gesicht des Mädchens dennoch nicht, dem er aber mit einem befehlsbetonten „Schlaf jetzt!“ beizukommen versuchte. Wie auf Kommando ließ sich das Mädchen rücklings in die Kissen fallen und gehorchte unterwürfig seiner ungewöhnlichen Forderung. Er selbst indessen verfluchte sein suspektes Verhalten. Er hatte es keinesfalls böse gemeint, war auch überzeugt, dass die Hyuuga davon wusste und trotzdem linderte es nicht den Fakt, dass er sich wie ein Idiot benommen hatte. Ein tiefes Seufzen entwich seiner Kehle. „Danke…“, überrascht riss er den Kopf herum und starrte in das lächelnde Gesicht seiner Kollegin. Zum ersten Mal in dieser Nacht war er dem wenigen einfallenden Licht dankbar. Schließlich wäre dieser Anblick ihm ohne es wohl nicht vergönnt gewesen. „Sch-Schon gut…“, würgte er schnell und benetzt mit zartem Rosa hervor, wendete den Blick bestimmt zur Seite ab und setzte dann mit ruhiger, zugleich bittender Stimme fort: „A-Aber jetzt schlaf, okay?“ Ein schlichtes Nicken von Seiten des Hyuuga und geschmückt mit einem Lächeln schloss sie die Augen. Eisern starrte er an die gegenüberliegende Wand, beide Arme vor der Brust verschränkt und wartete. Je eher sie einschlief, desto eher konnte er sich aus dem Zimmer und in sein eigenes schleichen. Gewiss war das die beste Lösung. Es wäre nur seltsam, wenn er die ganze Nacht hier verbrachte. Vor allem Shino würde er es erklären müssen. Nicht, dass dieser großartig hinterfragen würde, aber vor seinen auf Garantie bohrenden Blicken gab es kein Entkommen. Früher oder später drehte er unter den Dingern allerdings durch! Gleichmäßige, tiefe Atemzüge rissen ihn schließlich aus seiner verzweifelten Gedankenwelt und prüfend schielte er zu dem Mädchen herüber. Kein Zweifel, sie schlief. Ein erleichtertes Seufzen verließ seine Lippen, während er die Augen schließend aufstand und leise seinen Stuhl an dessen Ausgangsplatz zurückstellte. Kurz fiel sein Blick aus dem Fenster, musterte den inzwischen wieder recht klaren Nachthimmel und dann erneut das Mädchen hinter ihm. Eine nachdenkliche Schnute aufgesetzt näherte er sich ihr ein letztes Mal, abschätzend. War es wirklich besser, wenn er verschwand? Immerhin, schon ein weiterer dieser Träume genügte, um sie erneut aufschrecken zu lassen oder aber, wenn sie ihn ihm gefangen war, ihn zu alarmieren sie zu wecken. Dann wiederum hatte er nie behauptet die gesamte Nacht hier zu bleiben. Sie konnte also nicht verlangen, dass er es tat… Abermals ein Stöhnen. Er hasste es zwischen zwei Fronten zu stehen! Sachte ging er schließlich in die Knie, direkt neben ihrem Bett, auf wessen Rand er sofort beide Arme abstützte. Vertieft in ihre entspannten Züge fiel ihm erst spät auf, was er da wirklich tat und abrupt schüttelte er den Kopf. Ein leichter Rotton umspielte seine Nase und wie so meist begann er mürrisch damit zu grummeln. Genau DAS war der Grund, warum er nicht hatte hier bleiben wollen! Sie lenkte ihn einfach viel zu sehr ab! Doch auch das Bewusstwerden dieser Tatsache verhalf nicht dagegen anzukommen, im Gegenteil. Erneut linste er zu ihr, die sie nicht weniger als ein paar Zentimeter von ihm entfernt ruhte, herüber und begann einmal mehr damit jede Kurve ihres Gesichtes zu beäugen. Schon seltsam, dass er für derartige Dinge nur dann Zeit fand, wenn sie schlief. Na ja, aber würde er sie tagsüber so angaffen, brächte ihn dies lediglich in unangenehme Schwierigkeiten. Doch so sehr ihn ihre weichen Züge auch bezauberten, so deutlicher wurden jegliche Überbleibsel des Stresses vergangener Tage. Noch immer waren da diese dunklen Ringe unter ihren geschlossenen Lidern, die ihrem Abbild einen schier bemitleidenswerten Ausdruck verliehen sowie ihre schneeweiße Haut, die nicht nur aufgrund des einfallenden Mondlichts noch blasser als sonst wirkte. Verflucht, sie hätte echt viel eher mit ihnen reden sollen! „Baka…“, entwich es ihm letztlich in Form eines Flüsterns, während er ihr neckisch mit zwei Fingern in die Nase kniff. Sachte, wollte er ja nicht, dass sie wach wurde. „Es ist nur deine Schuld, dass ich jetzt so durch den Wind bin…“ Nicht lange verharrte seine Hand regungslos, wanderte hingegen weiter, streifte sachte ihre Stirn, ihr Haar... Ein unterdrücktes Knurren grummelte in seinem Rachen. WAS tat er da?! Schnellstmöglich zog er den Arm wieder zu sich, die Zähne dabei verärgert zusammenbeißend. Er sah, wohin das führte. Diesmal sollte er WIRKLICH verschwinden. Doch noch bevor er richtig hatte aufstehen können, war da diese Hand, die die seinige schwach zurückhielt, gefolgt von leisem Gemurmel der Schlafenden: „Nicht… gehen…“ Erschrocken fuhr er zusammen, beide Augen weit aufgerissen auf das Mädchen gerichtet. Hatte sie ihn… etwa gehört?! Brennendes Rot umfasste seine Wangen, während er sich erneut auf dem Boden niederließ und dem Wunsch der Träumenden folge leistete. Ununterbrochen die selbe Frage, die seinen Geist verwirrte. Hatte sie verstanden, was er da gebrabbelt hatte? Wenn ja… Er wusste nicht, WAS genau dann war. Eigentlich hatte er nichts genaues Preis gegeben und doch… War sie nur ein Bisschen weniger verblendet als Naruto, wäre es ein leichtes eins und eins zusammenzuzählen. Gott, er war tot! Eine weitere Bewegung des Mädchen ließ ihn erneut zusammenfahren, zwang ihn dazu sie erneut anzusehen. Sie würde doch wohl nicht etwa aufwachen?! Sekunden hielt er den Atem an, woraufhin nur noch mehr Blut in seinen Kopf gepumpt wurde, doch mit Ausnahme seines bebenden Herzens war alles ruhig. Ein Glück… Erleichtert atmete er auf und schloss einen Moment lang die Augen. Dann gab es wohl jetzt kein Umkehren mehr. Gerade wollte er seinen Arm wieder an sich ziehen, auf dass er ihm als Stütze diente, bemerkte er plötzlich, dass die Hand des Mädchens nach wie vor um die seinige gelegt war. Sogleich klappten seine Lider wieder nach oben und kurz spielte er mit dem Gedanken seine Finger einfach wegzuziehen, allerdings wahrlich nur kurz. Ein mildes Lächeln, was aus heiterem Himmel sein Gesicht erhellte. Wieso den Dingen nicht einfach ihren Lauf lassen? Sachte legte er den Kopf auf der Matratze ab, seine Kollegin noch eine ganze Weile gedankenverloren musternd. Seine verbliebene Hand schlich zurück zu ihren Haaren, begann einmal mehr vereinzelte Strähnen zu durchstreifen, ehe auch sie einfach nur ruhig dalag. Geregelte Atemzüge, im Einklang mit den ihrigen, seine Augen geschlossen. Eine seltsame Art zu schlafen und doch hatte er keinerlei Einwände. **************************** Achja, ausnahmsweise mal kein böser Schluss, was aba lediglich daran liegt, dass diese Stelle nicht als das originale Ende gedacht war (man erinnere sich, das Chap wurde gespalten). Jupp, ihr könnts euch wohl denken, der nächste Schluss ist wieder gemein XDD Also dann, machts erstmal gut und scheut euch wie immer nicht vorm Kommentieren X3 (An der Stelle auch danke an alle bisherigen Kommischreiber, obwohl ich mich ja eigentlich eh immer persönlich bedanke XP Nya, doppelt hält besser) Kapitel 18: näher... -------------------- Wie versprochen, hier die nächste Schippe. Und man solls nicht glauben, aber: ich MAG das Chapter! >///< Es lässt sich meiner Meinung nach schön flüssig lesen und ist einfach mal toll geschrieben. Eigenlob stinkt, mir aba egal, muss auch mal stolz sein dürfen XD Wenn euch der Part ne passt, tja, mir gefällt er XD Alsa dann, viel Vergnügen!!! >.< ****************************** Langsam schlug sie die Augen auf. Geblendet vom Licht einfallender Sonnenstrahlen blinzelte sie ein wenig, sah jedoch mit jedem Wimpernschlag deutlicher die Umrisse einer Person vor sich. /Wer…?/ Sofort nach Erkennen hielt sie die Luft an, versucht den erschrockenen Laut in ihrer Kehle zu ersticken. /K-Kiba-kun?! A-Aber was tat ER hier?!/ Nur langsam lichtete sich das Dunkel in ihrem Kopf und die Erinnerung kehrte zurück. Richtig… Sie hatte ihm alles erzählt und im Anschluss eigentlich bitten wollen zu bleiben. Allerdings konnte sie sich nicht erinnern dies wirklich getan zu haben. Ihre Feigheit war stärker gewesen. Aber dann… war er aus freien Stücken geblieben? Mit großen Augen sah sie ihn an. Sie wusste nicht, was sie darüber denken sollte, war ihm jedoch unsäglich dankbar. Wie so meist hatten sie einander ohne große Worte verstanden. Zartes Rosa eroberte ihre Wangen, als sie einen Blick auf ihrer beider Hände erhaschte. Kein Zweifel, dass sie nach der seinigen gegriffen haben musste. Hastig zog sie Besagte zurück und presste sie mit aller Kraft entgegen ihres schlagenden Herzens. Verzweifelt kniff sie die Augen zusammen, als Maßnahme gegen die übergreifende Röte. Wieso war sie nur so verdammt nervös? Lag es nur am Gedanken Kiba hätte vor ihr aufwecken und es sehen können? Sicherlich, aber umso erleichterter sollte sie jetzt eigentlich sein. Schüchtern wagte sie ihn anzusehen. Dieser Ausdruck auf seinem Gesicht war kein Vergleich zu seinen sonst so auffallend tierischen, tiefen Zügen. Vielmehr wirkte er wie der verhaltene, ruhige, kleine Junge, der er nie war. Nicht in ihrer Gegenwart. Ein Gedanke, der sie zum Lächeln brachte. Es war interessant ihn einmal nicht als den draufgängerischen Sturkopf zu sehen, für den er sich sonst gab. Sie konnte es noch immer nicht ganz glauben. Er war tatsächlich geblieben. Sie war so dumm gewesen! Anstatt alles mit sich selbst auszumachen hätte sie schon viel eher mit den anderen sprechen sollen! Ja vielleicht hätte dann sogar Yoshifumis Tod verhindert werden können? … Sie kam nicht umhin immer wieder zu denken sie selbst sei für Besagten verantwortlich. Ganz gleich, ob Kiba etwas anderes behauptete und auch sie selbst daran zweifelte. Ein Fünkchen Unsicherheit blieb bestehen. Es war unanfechtbar. Keiner konnte mit Sicherheit sagen sie sei frei jeglicher Schuld. Letztendlich traf eher das genaue Gegenteil zu. SIE hatte sämtliche Schwierigkeiten heraufbeschworen. Traurig schloss sie die Lider ein Stück. Dass sie aber auch immer-! Wie auf Kommando hielt sie inne, sich erneut darüber bewusst werdend, wen sie da vor sich hatte. Kiba… Sicher würde ihm nicht gefallen, was sie gerade dachte. Vielmehr würde es ihn aufregen, dazu verleiten harsch aber weise auf sie einzureden und schlussendlich sämtliche dieser blödsinnigen Schuldzuweisungen nichtig zu machen. Nein, aber diesmal nicht. Er hatte versprochen er würde ihr helfen - schon wieder! Sie konnte nicht immer, wenn er sie unterstützte, nur untätig herumsitzen und ihn alles allein regeln lassen. Sie musste selbst aktiv werden. Unbegründete Ängste und Sorgen waren da völlig fehl am Platz. Entschlossenheit flammte in ihren Inneren auf. Ein Gefühl, welches sie schon lange nicht mehr in dieser Intensität gespürt hatte. Ja, das letzte Mal war wohl gewesen, als sie ihrem Cousin im Ring gegenübergestanden hatte. Damals, als Naruto-kun… Noch immer versetzte ihr allein der gedankliche Klang seines Namens einen kleinen Stich, wovon sie sich jedoch nicht länger aufhalten lassen wollte. Es war gut, normal, dass sie ihn noch nicht völlig vergessen hatte. Diese Dinge brauchten Zeit. Etwas, von dem sie inzwischen jede Menge hatte. Sie musste nicht länger bangen, dass sie ihr davon lief. Die Schmerzen würden nachlassen, Tag um Tag und bald, schon sehr bald, ganz verschwunden sein. Ein schmales Lächeln erhellte ihr Gesicht, während sie den Inuzuka vor sich ununterbrochen musterte. Ob er ihr wohl auch dabei helfen könnte? Wie von selbst legte sich ihre Hand plötzlich an seine Wange, bestimmt keinerlei Schaden anzurichten, doch genau das tat sie. Kaum, dass sie ihn berührt hatte, schnellten sein Lider nach oben und zwei dunkle Augen blickten ihr müde entgegen. Sogleich schoss ihr die Röte in den Kopf und hastig riss sie den Arm wieder an sich. Wieso nur hatte er gerade JETZT wach werden müssen?! „G-Gomen…“, nervöses Brabbeln von Seiten des Mädchens, „…I-Ich wollte dich nicht wecken…“ Schnurstracks setzte sie sich auf und wendete dabei den Blick beschämt zur Seite ab. Sie war wirklich verflucht! Eine andere Erklärung konnte es nicht geben! Kiba indessen schien ihr Problem gar nicht zu realisieren, schwirrte gedanklich noch immer in seiner Traumwelt, aus der SIE ihn gerissen hatte und rieb sich müde die Augen. „Kein Problem…“, murmelte er, nachdem ihre Worte endlich bis zu ihm durchgedrungen waren und streckte sich leicht. Ganz allmählich wurde sie ruhiger. Es gab wohl nicht länger einen Grund zur Sorge. Wahrscheinlich war ihr Getätschel total an ihm vorbeigegangen. Glück gehabt. „Alles klar?“ Noch immer ein wenig verschlafen sah er sie an. Weiterhin leicht durch den Wind, wie auch ob seiner Frage überrumpelt konnte sie sein Starren lediglich erwidern, an Worten aber mangelte es. „Du siehst… Na ja, leicht mitgenommen aus. Hast du wieder geträumt?“ Ach das meinte er! Peinlich berührt schüttelte sie den Kopf. Schlimm genug, dass sie vor Hitze glühte, jetzt schien er sich deswegen auch noch Sorgen zu machen! Kurz schloss sie die Augen und atmete tief sowie in regelmäßigen Atemzügen aus und ein. Endlich lockerte sich die Anspannung. Sie begegnete seinem zufriedenen Lächeln, als sie erneut die Lider aufschlug, gefolgt von einem schlichten „Gut zu hören“ des Jungen. Sich den Nacken reibend begann dieser nun sich aufzurichten, aufzuatmen sowie erneut seine matten Glieder zu strecken. Etwas aber, ließ ihn zusammenschrecken. Angesichts dessen, dass eine Hand nun auf seinem Verband lag, war auch nicht schwer zu erraten, was. Schuldbewusst musterte sie die bandagierte Stelle. „Mach dir keinen Kopf, ja?“ Überraschung riss sie aus ihren Gedanken und schnell blickte sie ins Gesicht ihres strahlenden Kollegen. „Ich hab schon weitaus schlimmeres überlebt.“ Ein Grinsen seinerseits forderte nun auch sie zum Lächeln auf und beipflichtend nickte sie mit dem Kopf. Sie wusste er hatte recht. Dennoch milderte dies nicht das schlechtes Gewissen, welches sie ob der Wunde hatte. „Ich sollte dann wohl besser verschwinden“, abermals Kiba, der sprach und die Augen bereits gen Tür gewandt hatte. Sie rechnete schon damit er würde einfach ohne weiteres seinem Vorschlag nachgehen, allerdings war es erneut sie, der er sich widmete. „Meinst du…“, begann er verhalten ruhig und blickte sie abschätzend an, „…ich kann es Shino erzählen?“ Wieder veranlasste seine Frage, dass sie überrumpelt drein sah, ehe sich ihr Gesicht nachdenklich gen Boden neigte. Es Shino-kun erzählen? War das… wirklich nötig? Andererseits… Sie hatte gestern einmal mehr feststellen dürfen, dass sie ihrem Kollegen vertrauen konnte und gewiss traf dies ebenso auf den Aburame zu. Ein schwaches Nicken folgte, welches der Inuzuka mit einem erleichterten Lächeln zur Kenntnis nahm. Diesmal aber, konnte sie seinen Optimismus nicht teilen. Sie hatte einfach kein gutes Gefühl, wenn sie daran dachte, dass andere von ihren gestörten Fantasterein erfuhren. „Also dann… Wir sehn uns nachher.“ Kurz darauf war er auch schon verschwunden. Abwesend stierte sie auf den Fleck, an dem er bis eben gestanden hatte und seufzte dann leise. Sie sollte wirklich weniger grübeln. Besser sie machte sich schnell fertig und schnappte dann erstmal ein wenig frische Luft. Die würde ihr sicher gut tun. * Leise schlich er durch die ausgestorbenen Flure. Anhand der in Rot getauchten Wände konnte es nicht später als Sonnenaufgang sein, falls er also Glück hatte, schlief der Aburame noch. Immerhin, auch wenn er ihm von Hinatas Träumen erzählen würde, musste er doch nicht unbedingt wissen, dass er die ganze Nacht bei dem Mädchen verbracht hatte. Vor seiner Zimmertür angekommen hielt er kurzzeitig, drückte prüfend sein Ohr gegen das Holz und lauschte. Sekunden der Stille verstrichen und schließlich trat er nach drinnen. Kein Geräusch war zu hören gewesen, also vielleicht… Innerlich schüttelte er den Kopf. Ruhe galt im Falle Shinos noch lange nicht als Beweis dafür, dass er nicht doch wach oder anwesend war. Trotz allem aber, schien ihm das Glück am heutigen Tage vergönnt, sofern er den klumpigen Deckenberg im Bett seines Kollegen richtig deutete. Gut, dann musste er jetzt nur noch… Wie geplant warf er sein Jacke über, denn auch seine Verletzung brauchte er dem anderen nicht zwingend unter die Nase zu reiben. Hinata nahm die Sache so schon genug mit. Besser also, wenn das Ganze unter ihnen blieb. Sachte tippelte er herüber zu seinem eigenen Schlafplatz und hob vorsichtig die Decke nach oben. Gerade hatte er darunter schlüpfen wollen, schreckte er plötzlich aufgrund einer ihm wohlbekannten Stimme zusammen: „Du schläfst in Jacke?“ Verärgert wie auch peinlich berührt wirbelte er herum, nur um in das skeptische Gesicht des Aburames, der mit verschränkten Armen hinter ihm stand, zu blicken. Allem Anschein nach war er gerade aus dem Badezimmer gekommen und der seltsame Haufen in seinem Bett war… nun ja, schlicht ein seltsamer Haufen. Er könnte sich Ohrfeigen für so viel Dummheit! „Und du mit Sonnenbrille! Viel schlimmer, wenn du mich fragst“, konterte er pampig, löste seine Finger wieder von der Decke und ließ sich nun hingegen schnaubend sowie im Schneidersitz darauf platzen. Finster blickte er den Größeren an, der aber zuckte lediglich mit den Schultern und schlenderte gemächlich auf sein Bett zu. Ein paar schnelle Handgriffe und auf besagtem herrschte wieder Ordnung. Nicht eine einzige Falte zeugte davon, dass jemand darin genächtigt hatte. Schweigend folgte er seinem Treiben und sprach erst, nachdem der Schwarzhaarige seine Arbeit beendet hatte: „Sag mal… Können wir kurz reden?“ Einen wie immer unleserlichen Ausdruck aufgesetzt wandte sich der Angesprochene ihm zu. Zeichen genug für ihn einfach fort zu setzen: „Gestern Abend… Hinata hat mir alles erzählt und es gab da ein paar Dinge, die echt seltsam waren…“ Grob schilderte er ihm die ganze Geschichte, wobei er besonderen Wert auf eben diese Merkwürdigkeiten legte. Sogar Shino konnte er ab und an ein paar veränderte oder gar überraschte Züge entlocken, schlussendlich aber, blickte er wie immer recht streng drein. Augenblicke lang herrschte Stille. Eine, die von keinem der beiden durchbrochen werden wollte. Zwar hoffte er, der andere würde sprechen, allerdings vergebens. Wie so meist schien er die Dinge komplett im Alleingang innerhalb seines Oberstübchen auszumachen. „Und? Was meinst du?“ Er konnte dem Größeren unmöglich noch mehr Zeit geben. Denn wenn dieser nicht bald etwas sagte- „Weißt du bereits, wie du dein Versprechen einlösen willst?“ Seine Frage überrumpelte ihn: „Was?“ Noch immer monoton wiederholte der Aburame: „Ob du weißt, wie du dein-“ „Verdammt, ich hab dich schon verstanden, aber-“ Mitten im Satz brach er ab, als es ihm wie Schuppen von den Augen fiel. Die leichte Verärgerung verschwand, wie sie gekommen war. „Du meinst die Sache mit Hinata? Dass ich ihr geschworen habe den Schuldigen zu finden?“ Knappes Nicken. „Nun ja…“, nach Worten ringend ließ er den Satz schlicht in den Luft hängen und wandte den Blick beschämt zur Seite ab. Zugegeben, er hatte sich noch nicht großartig mit diesem Thema beschäftigt. „Verstehe…“, ein schwaches Grummeln verließ seine Lippen, als er die Stimme des Größeren vernahm. Er konnte sich nur zu gut vorstellen, was dieser gerade dachte. Es war wie immer, ihr jahrelanger Streitpunkt aufgegriffen in einer weiteren verzwickten Situation. Zwar zog ihn der Aburame nicht öffentlich damit auf, dass er stets den Fehler machte erst zu handeln und dann zu denken, aber dennoch fühlte er sich beleidigt. Missglücktes einzugestehen war noch nie seine Stärke gewesen. Einige Minuten lang herrschte erneut Stille unter ihnen beiden. Zeit, die er nutzte, um die aufkommende Wut zu vergessen und stattdessen nachzudenken, wie er seine Abmachung angehen könnte. Leider erschien es ihm hoffnungslos. Der einzige Ort, der ihnen einen Spur hätte liefern können, war der Platz, an dem sie Yoshifumi damals gefunden hatten, nur dass dieser bereits ausführlich von ihnen untersucht worden war. Leider ohne irgendwelche Ergebnisse. Noch immer beunruhigte ihn der Gedanke, dass er dort keinen weiteren Geruch mit Ausnahme dem Hinatas hatte wahrnehmen können und natürlich den Gestank dieses abscheulichen Parfums. Gewiss wäre die Sache ohne es um einiges leichter für ihn. … Aber was brachte es ihm Wunschtheorien aufzustellen? Leise seufzte er. Das Stichwort für Shino das Wort zu ergreifen. „Früher oder später sollten wir einen Weg finden können, doch bis dahin…“, er ließ eine kurze Pause, in der er ihm einen strengen, eindringlichen Blick zuwarf, „…handle nur, wenn du dir der vollen Konsequenzen bewusst bist.“ Schlagartig rauschten seine Mundwinkel nach unten. Da war sie wieder… diese Zweideutigkeit. „Jaja…“, murrte er nur als Antwort und wedelte abwertend mit seiner Hand, als sei es ein Kinderspiel für ihn dem Folge zu leisten. Blieb nur zu hoffen, dass es das wirklich war. Wildes Klopfen veranlasste wenig später beide Jungen überrascht Richtung Tür zu blicken. Die Minuten schienen verflogen, konnte es also Zeit fürs Frühstück sein? Hn, aber das war noch lange kein Grund so an der Pforte herumzuhämmern. „K-Kiba-kun? Shino-kun?“ Sogleich wurde er hellhörig. Es war Hinatas Stimme, die von draußen her zitternd nach ihnen verlangte. Nicht länger verharrte er untätig, sprang hingegen in Windeseile von der Matratze und öffnete die Tür. „Hinata, was-?“ Er unterbrach sich selbst, als ihm ihr verängstigter, tränenfeuchter Blick begegnete. Er kam nicht umhin kräftig zu schlucken, bevor er erneut zum Sprechen ansetzte: „Was ist passiert?“ Sorge schwang in seiner Stimme mit, die nur noch mehr anwuchs, als sich das Mädchen plötzlich Hilfe suchend sein Handgelenk schnappte und auffordernd daran zog. „B-Bitte, i-ich… I-In meinem Zimmer… K-Kannst du nicht mitkommen?“ Ihre Worte ergaben für ihn nur wenig Sinn, was auch deutlich an seinem Gesichtsausdruck abzulesen war, dennoch würde er nicht zögern. Ohne zu hinterfragen nickte er ihr zu, wandte sich ein letztes Mal an Shino mit den Worten „Sind gleich zurück!“ und verließ dann zusammen mit der Hyuuga das Zimmer. Noch immer klammerte sie panisch an seinem Arm, was dazu führte, dass er ihr sekündlich besorgte Blicke zuwarf. Was war nur schon wieder vorgefallen, das sie so durcheinander brachte?! Je näher sie dem Zimmer näher kamen, desto nervöser wurde das Mädchen und ihre noch vor Momenten vorhandene Entschlossenheit schien zu bröckeln. Ständig nahm ihr Tempo ab und er war nahe dran zu behaupten sie würde sich sträuben. Nicht verwunderlich also, dass seine Skepsis und Neugierde nicht länger verborgen blieben: „Nun sag schon, was hat dich so erschreckt?“ Sein auffordernder Seitenblick schien sie zu durchbohren, doch seine Kollegin blieb unbeeindruckt. Der Grund dafür war denkbar einfach blickte sie ja auch diesmal lieber gen Boden als zu ihm. Hinzu kam ihre geistige Abwesenheit, was seine Chancen zu ihr durchzudringen noch weiter schrumpfen ließ. Mit einem Seufzen gab er sich schließlich geschlagen. Zwar wollte er nicht unvorbereitet sein, aber es gab wohl sonst keinen Weg an Informationen zu kommen. Er würde leider selbst für Aufklärung sorgen müssen. Endlich an dem gewünschten Raum angekommen wagte er einen letzten Blick auf das Mädchen zu seiner Rechten, was inzwischen schon mehr hinter ihm stand. Erneut überkam ihn ein Schlucken, dieses Mal jedoch vor Aufregung. Auch seinen Herzschlag vernahm er deutlicher. /Dann mal los./ Mit Bedacht legte er seine Hand auf die eiskalte Klinke und merkte dabei, dass die Tür lediglich angelehnt war. Die Anspannung stieg, als er ihr wenig später einen leichten Schubs verpasste und schließlich prüfend in das frei gewordene Zimmer linste. Misstrauisch erkundete er jede Ecke, jeden Fleck. Alles schien wie immer. Fragend blickte er sich über die Schulter und trat anschließend einen Schritt beiseite, um seiner Kollegin die Sicht frei zu geben. „Okay, ähm… Und was hat dich jetzt erschreckt?“ Abwartend verfolgte er mit, wie sie auf seinen Kommentar hin erschrocken aufsah. Zuerst noch verhalten, betrat sie den Raum schon bald ganz, starrte ungläubig und mit großen Augen umher. „A-Aber…“, nicht lauter als ein Murmeln purzelten die Worte aus ihrem Mund, „…E-Er war hier!“ Verzweifelt und als wolle sie darum betteln, dass er ihr glaubte, riss sie den Kopf in seine Richtung, besagten dabei unaufhörlich und wild schüttelnd. „D-Das kann nicht sein, i-ich hab doch nicht-“ Erneut brabbelte sie nur zu sich selbst und begann unruhig damit an ihren Lippen zu zupfen. Kein Bild, dem er länger tatenlos beiwohnen würde. Streng packte er sie an den Schultern, erzielte die gewünschte Wirkung und erreichte, dass sie ihn ansah. Gehoben als auch fordernd redete er auf sie ein: „Hinata WER? Wer war hier? Was hast du gesehen?“ „I-Ich…“, die Stimme versagte ihr und einmal mehr drohte sie die Augen abzuwenden, bis er seinem Griff allerdings von Neuem kurzen Nachdruck verlieh. „Sag schon…“, wieder ruhiger setzte er fort, „…Du weißt, dass du nicht glauben musst ich würde dir nicht glau-“ „E-Einen Fi-Finger…“, nur kleinlaut gab sie ihm Antwort, weshalb er einige Mühe hatte sie zu verstehen. „Einen Finger?!“ wiederholte er ungläubig, wurde jedoch beim Klang dieses Wortes hellhörig. Konnte das-?! Blitzartig ließ er sie los, raste einmal mehr mit Beinen und Augen durchs Zimmer, suchte etwas Auffälliges und dann… /Dieser Geruch!/ Wie auf Kommando hielt er inne, schloss die Augen und konzentrierte sich ganz auf den Stärksten seiner Sinne. Kein Zweifel. „I-Ich weiß, d-du glaubst mir nicht, a-aber er war-“ „Ich glaube dir.“ Erschrocken unterbrach sich das Mädchen von selbst. Nach wie vor war sie total durch den Wind. Umso weniger traute sie dem Gehörten. „T-Tust du?“ Echote sie verwirrt und kassierte dafür ein kräftiges Nicken. „Er mag nicht mehr hier sein, aber er war es - definitiv!“ Ein nachhaltiger Kommentar seinerseits, während er weiterhin darin aufging den Raum zu durchkämmen. Je länger er sich hier aufhielt, desto überzeugter wurde er. Dieser süßliche Geruch, dessen Quelle er inzwischen nur all zu gut kannte, vermischt mit dem Gestank toten Fleisches. Zugegeben, er hatte den Raum vorher nicht genügend dahingehend untersucht, doch konnte es wirklich Zufall sein? Dass ihm dieser Duft gerade hier, gerade jetzt so stark begegnete; war das normal? Er fand nicht die Zeit länger darüber nachzugrübeln, erklang ja in eben diesem Moment eine raue Herrenstimme hinter ihnen beiden: „Ihr seid aufgefordert euch nach unten zu begeben. Jetzt!“ Ein jeder verstand um die Magie dieses letzten, ausdrücklichen Wortes. Deutlicher, konnte der Kerl sich nicht ausdrücken. Kurz linste er in Richtung des Mädchens zu seiner Linken, welches den Kopf gesenkt schwach nickte und tat es ihr dann um einiges selbstsicherer gleich. Gehorsam folgten sie ihrem Leiter. Er hatte keinen Schimmer welcher Grund für Kiyoshi existierte sie plötzlich so schroff nach unten zu bestellen, wusste nur, DASS es einen gab. Darüber hinaus würde es kein rosiger sein. Das versicherte ihm sein Bauchgefühl. Mit dieser Einstellung war er wohl nicht alleine, falls er das Verhalten seiner Kollegin richtig deutete. Ununterbrochen zeigte ihre Nase gen Boden, wobei sie die Hände nervös ineinander verschlungen hielt. Besorgnis und Zweifel lagen seiner Miene inne: „Hey, alles klar? Keine Bange, der Typ spielt sich sicher nur auf.“ Er grinste schwach, um das Gesagte zu bestärken, sein Zuspruch aber, prallte ergebnislos an ihr ab. Im Austausch erfuhr er den Grund ihres Verhaltens: „M-Meinst du, e-er hat ihn auch gesehen?“ Verwirrt hob er eine Augenbraue. „Was meinst du?“ Erneut öffnete sie den Mund und sprach auch jetzt wieder so leise, dass selbst er sie kaum verstand: „K-Kiyoshi-san… V-Vielleicht war er ja vor uns hier, u-um mich zu holen u-und hat dabei entdeckt, was jetzt verschwunden w-war.“ Mit großen Augen sah er sie an. Eine Möglichkeit, die er nicht im Ansatz in Betracht gezogen hätte. Kurz dachte er darüber nach und beobachtete währenddessen abschätzend den Rücken des Mannes ein paar Meter vor ihnen. Bestimmt gab es die Chance, dass sie recht hatte, doch war sie zu gering, um ihnen ernsthaft Sorgen zu bereiten. Nicht nur, da sie den Raum keine fünf Minuten unbeaufsichtigt gelassen hatten, sondern auch, weil sie Kiyoshi hätten begegnen müssen, hätte er zur besagten Zeit das obere Stockwerk betreten. Schließlich und endlich schüttelte er den Kopf. „Keinen Plan, wie er DAS hätte anstellen sollen.“ Lächelnd begegnete er ihrem noch immer aufgewühlten Blick: „Kopf hoch. Es ist schon nichts schlimmes. Vielleicht nur ‘ne besonders herzliche Art uns zum Essen zu rufen?“ Ein Grinsen seinerseits und endlich hellten sich auch ihre Züge ein wenig auf. Mehr wollte er gar nicht. Auf der Mitte des Weges stieß dann auch Shino zu ihnen und schloss sich notgedrungen der Gruppe wortlos an. Auch den Rest bewältigten sie schweigend, bis sie vor einer großen, zweiteiligen Holztüre Halt machten und sie die Stille zerberstend aufgerissen wurde. Natürlich stand Kiyoshi auch dabei weiterhin an der Spitze, als ihr geheimnisvoller Führer ins Ungewisse. Der nun vor ihnen liegende Raum unterschied sich nicht nur ob seiner äußeren Erscheinung von denen, die sie bis jetzt durchquert hatten, sondern vor allem durch die Vielfalt fremder Gesichter, die sie interessiert und streng von allen Seiten musterten. Ausgelegt mit dunklem Holz, zum Teil auch an Wänden und Decke, sowie den langen, weinroten Vorhängen, hatte der Raum etwas seltsam Würdevolles. Hinzu kam ein Respekt einflößender Charakter, der nicht zuletzt durch die zahlreichen, finster dreinblickenden Gestalten um sie herum zustande kam. Je drei von ihnen links und rechts des Eingangs gestaffelt bildeten eine Art schmalen Gang und leiteten sein Team somit direkt an drei auf sie wartende Stühle am Ende des Zimmers. Vor ihnen ein Schreibtisch, an dessen anderer Seite der Grund ihres hier Seins, Kiyoshi, Platz nahm. Mit einer knappen Geste forderte er sie zum Sitzen auf, verkreuzte dann die Finger ineinander und musterte die Jugendlichen mit herablassendem Blick. Ein schwerer Atemzug, ehe seine Stimme erklang: „Ihr könnt euch sicher vorstellen, weshalb ihr hier seid.“ Einstimmiges Schweigen von Seiten seines Teams. Ein Schachzug, der ein scharfes Funkeln Kiyoshis geradezu heraufbeschwor. „Es sei denn der Zwischenfall mit meinem Vorgesetzten ist tatsächlich schon in Vergessenheit geraten.“ Ohne Frage, dass die Züge ihres Gegenübers nach jedem Wort bedrohlicher wirkten. Es schien an der Zeit stark darüber nachzudenken, ehe man etwas sagte oder aber schwieg. Leere Drohungen, die IHN nicht beeindruckten. „Hn, wie könnte es?“ gab er daher locker zurück und zuckte nachhaltig mit den Schultern. „Andernfalls wären wir wohl kaum noch hier.“ Der Ausdruck im Gesicht des Älteren verfinsterte sich. „Es mag sein, dass wir euch deshalb vorerst hier behalten, allerdings…“, seine Augen zeigten unübersehbar auf Hinata, „…bietet ihr uns auch allerlei Grund.“ Dieser Kerl legte es echt drauf an. In seinem Schoß ballten sich zwei Fäuste, während seine Fangzähne begannen bedrohlich hervorzublitzen. Überdeutlich lastete der mahnende Blick Shinos auf seinen Schultern, deswegen klein bei geben, würde er aber nicht. Dennoch wusste er ob des drohenden Risikos und zwang sich zur Ruhe. Nichtsdestotrotz sollte der andere sehen, was er von seinem Gefasel hielt. Genau das tat er auch, nahm es jedoch völlig unberührt und im Geheimen sogar amüsiert lächelnd zur Kenntnis. „Nun denn… Da die Hauptverdächtige Teil eures Teams ist, haben wir beschlossen sie einer Einzelbefragung zu unterziehen. Nur so können wir wohl Aufklärung über die Geschehnisse besagter Nacht erhalten. Und wir WERDEN sie erhalten.“ Der Inuzuka konnte das teuflische, für andere unsichtbare Grinsen unter dieser makellos regelgerechten Fassade nur ZU deutlich sehen und es brachte ihn zum Kochen. Auch das Mädchen zu seiner Rechten schien erneut tief betroffen, wurde zunehmend aufgeregter. Er musste nicht nach unten sehen, um das leichte Schlottern ihrer Knie zu bemerken, fühlte es quasi am eigenen Leib. Dieser Kerl machte ihn echt krank! Und dann noch der Rest der Bande, wie sie von oben auf sie herabblickten, sich ihres Ziel völlig sicher und die Mittel zur Methodik komplett vernachlässigend. Eines stand fest: Keinesfalls würde er die Hyuuga auch nur mit einem dieser hirnverbrannten Gestörten allein lassen! Ganz egal, was es kostete. In seinem Kopf ratterte es, denn wenn er es wirklich verhindern wollte, gab es gewiss nur diesen einen Moment. Wenn er nicht sofort handelte, konnte er nichts mehr für sie tun. Ein Gefühl der Verzweiflung und Machtlosigkeit mischte sich seiner Furcht vor der davonlaufenden Zeit bei, besiegte und verdrängte sein klares Denken zusehends, doch dann… Es war die einzige Chance, die er sah. „Ich war es.“ Mit halb geöffnetem Mund, wie auch geweiteten Pupillen saß er da, lauschte den Worten, die zwar seinen Mund hatten verlassen sollen, aber zu seiner Linken erklungen waren. Fassungslos riss er den Kopf herum und starrte auf die hoch gebaute Statur seines vermummten Teamkollegen, welcher sich inzwischen von seinem Stuhl erhoben hatte. „Shino…?“ Einzig seinen Namen brachte er in dem Moment hervor. Zu groß saß der Schock über das eben Gehörte. Das konnte unmöglich sein Ernst sein! Der ganze Raum lag still und unverkennbare Überraschung beherrschte das Gesicht eines jeden. Selbst dem bis eben noch recht wortgewandten Kiyoshi hatte es die Sprache verschlagen, von Hinata neben ihm ganz zu schweigen. Er begriff einfach nicht. „Hn, wenn das so ist…“, trotz allem Kiyoshi, der überraschend die Stille zerriss, „…kann ich mein Vorhaben wohl verwerfen und mich stattdessen ganz dir widmen.“ Erneut lag da dieses von Überlegenheit zeugende Funkeln in seinen Augen, während er den Männern neben der Tür auffordernd zunickte. Der Aburame indessen schwieg und auch sein eigener Zustand war unverändert. Er wusste einfach nicht, was er tun sollte. Einerseits wäre er am liebsten aufgesprungen und hätte dem anderen eine geknallt, für den Fall, dass er tatsächlich die Wahrheit sprach, doch dann wiederum glaubte er an den Teil eines Plans. Sich für eine Seite mit Sicherheit entscheiden, konnte er allerdings nicht. Schwere Schritte, die den Boden erschütterten. Shino verharrte unberührt. Das Zittern nahm zu, er blickte hin an. Gleich wären sie hinter ihm, der Boden bebte, er öffnete die Lippen, etwas drang an sein Ohr: „Vergiss nicht, was wir besprochen haben.“ Dann war er weg. Seine Stimme verrann, machte dem hektischen Surren kleiner Insekten platz und seine Gestalt wich einem tummelnden Käferberg. Mit großen Augen fixierte er den Fleck, an dem bis eben noch sein Kamerad gestanden hatte, bis erneute Unruhe aufbrach: „Da draußen!“ Einer der Männer, die den Aburame ursprünglich hatten schnappen wollen, rief durch den Raum, deutete Richtung Fenster, wo der Gesuchte stand. Nur kurz war sein Rücken zu sehen, ehe er gänzlich das Weite suchte, erstaunte Gesichter folgten ihm. „Na los! Anstatt herumzustehen folgt ihm lieber!“ „Hai!“ Der Befehl Kiyoshis kam knapp, aber wirksam und schnell waren drei der Älteren verschwunden. Er selbst indessen begriff allmählich, wenn ihm auch die Worte Shinos ein einziges Rätsel blieben. Doch er realisierte langsam: er war weg. „So, nun zu euch“, einmal mehr Kiyoshi, der ihn erbarmungslos aus seinen Überlegungen zerrte. Es erübrigte sich zu kontrollieren, auf wen er sah. „Ich weiß nicht, was dir dein Kollege zum Schluss hatte sagen wollen, fest steht, dass ich nicht riskieren kann euch frei hier herum wandern zu lassen.“ Sein Stichwort. Ruckartig stand er auf und schnappte sich dabei die Hand des Mädchens, welches erbarmungslos mit auf die Beine gezogen wurde. Flammen der Wut loderten in seinen Augen, mit denen er nun drohend seinen Gegenüber fixierte. „Das kann nicht ihr Ernst sein! Keine Ahnung, was Shino da gerade für einen Bockmist verzapft, aber wir-“ Seine Stimme erstarb und das letzte, was er spürte, war ein stechender Schmerz in seinem Hinterkopf, gefolgt vom dumpfen Aufschlag seines Körpers am Boden. *********************** Achja, jetzt heißts wieder geduldig sein und warten, bis ich fiese Nuss weiter schreibe. Kann dauern XD Denn leider lässts die Zeit nich zu >.>° Egal, werdets überleben. Bis dahin schreibt mir fleißig, byebye^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)