Die Blutfehde der Youkaifürsten von Weissquell ================================================================================ Kapitel 59: Das Urteil ---------------------- Gespanntes Schweigen liegt über dem Trümmerfeld, das einmal der Palast des Ostens gewesen ist. Alle Anwesenden warten auf die Entscheidung Sesshomarus, die zweifellos den Fürst des Ostens für schuldig erklären wird. Doch zur allgemeinen Überraschung rührt der angeschlagene Daiyoukai noch immer keinen Muskel und es vergeht eine lange Zeit bis er wieder das Wort ergreift. „Wie Ihr bereits sagtet, Yarinuyuki-sama, die Beweise sprechen für sich selbst. Es ist gar nicht nötig, dass ich irgendein Urteil verkünde. Die Lage ist eindeutig. Jeder weitere Atemzug, diesen Verräter betreffend wäre verschwendet. Nun kehrt ein sehr hinterhältiges Lächeln auf das Gesicht des Ostfürsten zurück, als hätte man ihm gerade ein schmutziges, kleines Geheimnis verraten. Doch Yarinuyuki gibt sich mit dieser Antwort keineswegs zufrieden. „Was soll das Sesshomaru?“, blafft sie ärgerlich, „Versucht Ihr Euch um die Verantwortung zu drücken? Ihr wisst genau, dass für die Verurteilung eines Fürsten ein einstimmiges Urteil aller Ratsmitglieder nötig ist. Gerade von Euch hätte ich ein viel schärferes Urteil erwartet. Sprecht den Verräter schuldig, damit er endlich bekommt was er verdient!“ Inu Yasha behält Sesshomaru genau im Auge. Er hat eine ziemlich gute Ahnung was gerade in seinem Bruder vorgeht. Arashitsume, dieser Mistkerl, scheut sich auch wirklich nicht zu den allermiesesten Tricks zu greifen. Ungeachtet dessen, was Sesshomaru jemals von sich aus zugeben würde, steht es für Inu Yasha doch außer Frage, dass die kleine Rin seinem Bruder sehr am Herzen liegt. Scheinbar hat dies nun auch Arashitsume erkannt und beschlossen, diesen Umstand für sich zu nutzen. Nun muss sein Bruder sich entscheiden zwischen der Rache für ein verlorenes Kind und dem Schutz dessen was dieser Bezeichnung noch am nächsten kommt und Inu Yasha weiß, dass er im Augenblick wirklich nicht in der Haut seines Bruders stecken möchte. Wieder zögert Sesshomaru einen langen Moment. Doch dann sagt er: „Dem Gesetz muss Rechnung getragen werden. Ich kann nur bestätigen was wir alle bereits gehört haben. Fürst Arashitsume ist ohne Zweifel schuldig, den Tod Inu Taihyougas sowie seiner Schwester und seines Neffen geplant und auch mutwillig in die Wege geleitet zu haben. Er ist ein Verräter und damit des Hochverrats schuldig.“ Wieder geht ein Raunen durch die Menge. Scheinbar haben alle Anwesenden das Bedürfnis ihre Zustimmung zu diesem Urteil auszudrücken. Von allen Seiten fliegen Arashitsume nun wütende und hasserfüllte Blicke zu und Schmährufe werden laut. Gehetzt fliegt Arashitsumes Blick herum.Er fletscht die Zähne. Sein Gewand ist noch immer arg in Mitleidenschaft gezogen worden und sein Körper ist mit Blessuren übersät. Grimmig ballt er die Fäuste während ihm von alle Seiten offene Ablehnung entgegenschlägt. Sein Atem geht heftig und grimmige Wut steht ihm ins Gesicht geschrieben. Ein solches Verhalten ist er von seinen Untergebenen offenbar in keinster Weise gewohnt. Und es ist offenkundig, dass er dies keineswegs gutheißt. Doch als der wütende Orkan immer mehr anschwillt und dem Daiyoukai aus dem Osten immer mehr Verachtung entgegenschlägt, beginnen auf einmal seine Augen beängstigend violett zu glühen und er stampft einmal so heftig auf den Boden auf, dass eine wahre Furche im Erdreich entsteht. „Schweigt auf der Stelle!“, brüllt er. Fast augenblicklich verstummt das Geschrei. Heftig schnaufend steht Arashitsume da. Seine Augen leuchten boshaft und seine scharfen Reißzähne sind deutlich unter seinen Lippen sichtbar. Mit zorniger Miene wendet er sich an die Umstehenden. „Was soll das, ihr Narren? Ihr freut euch wirklich so sehr über meine Verurteilung, ja? Glaubt ihr, dass ihr dadurch irgendetwas gewinnt? Oh nein! Im Gegenteil! Eine Verurteilung wegen Hochverrats, hat das Todesurteil zur Strafe. Freut euch das? Hasst ihr mich so sehr? Habt ihr Toren noch nicht verstanden, dass das keine Rolle spielt? Ich bin euer Fürst, der Fürst des Ostclans! Ihr seid auf ewig an mich gebunden! Wenn ich sterbe, dann werdet ihr auch sterben. Mit meinem Tod wird der gesamte Ostclan zugrunde gehen. Wollt ihr das? Seid ihr lieber tot als mir zu dienen, ihr und eure Familien? Dann nur zu! Lasst sie das Urteil vollstrecken und seht dann dabei zu, wie nach und nach jeden eurer Lieben das Leben verlässt.“ Auf diese Worte folgt betretendes Schweigen. Die Ostyoukais blicken starr zu Boden und mühen sich um Selbstbeherrschung, doch nicht jedem gelingt es. Vereinzelt ist Klagen oder Schimpfen zu hören doch der Großteil der Krieger verfällt in resignierte Lethargie. Nachdem er auf diese Weise seinen Standpunkt ein weiteres Mal klargemacht hat, wendet sich Arashitsume wieder wütend funkelnd Sesshomaru zu. „So, reden wir einmal Klartext! Ihr mögt mich vielleicht schuldig gesprochen haben. Sei es drum! Ich habe keinesfalls die Absicht mich hinrichten zu lassen und solltet Ihr nur irgendetwas in dieser Richtung versuchen, dann wird mein Hauptmann augenblicklich diesen beiden jämmerlichen Kreaturen da den Hals umdrehen. Und Ihr wisst, er hat keine Wahl, er muss gehorchen. Haben wir uns verstanden?“ Doch kaum sind diese Worte verhallt, da bricht Yarinuyuki in lautes Gelächter aus. „Oh, wie armselig Ihr doch seid, Arashitsume!“, ruft sie geringschätzig, „Dafür, dass Ihr von Euch behauptet so klug zu sein, verhaltet Ihr Euch im Angesicht des nahen Todes, erschreckend dumm. Der Rat hat Euch offiziell des Hochverrats für schuldig befunden. Wie sich herausgestellt hat, habt Ihr inzwischen nicht nur meinen Vater auf dem Gewissen, sondern auch so ziemlich jeden der Fürst Sesshomaru jemals etwas bedeutet hat“, sie schenkt dem Ostfürst ein genüssliches Grinsen, „Wir beide durften bereits miterleben, wie zornig Ihr ihn damit gemacht habt. Ich muss gestehen, ich kann es ihm nicht verdenken. Ihr seid und ward immer schon ein Schleimer! Wie könnt Ihr auch nur im Traum daran denken, ihn mit diesen beiden niederen Kreaturen erpressen zu wollen? Im Gegensatz zu Personen seiner Klasse und seines Blutes, was können sie ihm schon bedeuten? Macht Euch also nicht lächerlicher als ohnehin schon. Findet Euch gefälligst damit ab! Eure Strafe wird der Tod sein, und nichts was Ihr tut, wird irgendetwas daran ändern.“ „Nein!“ Ruckartig fliegt Yarinuyukis Kopf zu Sesshomaru herum. Der sonst so jugendlich wirkende Daiyoukai steht mit gesenktem Kopf da. Seine Brust hebt sich langsam und kontrolliert und unter seinen Augen liegen tiefe, dunkle Ringe. Zum ersten Mal erscheint der Fürst des Westens der Nordfürstin wie ein Häuflein Elend und das erstaunt sie im höchsten Maße. Doch es verunsichert sie auch. Ihr Blick fliegt von Sesshomaru hinüber zu Arashitsume und an dessen offen feindseligen Grinsen erkennt sie, dass hier anscheinend wieder einmal etwas von Statten geht, dass sich ihrem Wissen entzieht. Sehr angetan ist sie nicht davon. „Was soll das heißen?“, faucht sie erbost zu Sesshomaru hinüber, „Der Verräter hat den Tod verdient und Ihr lasst Euch erpressen? Milde stimmen? Ihm gegenüber? Wegen... denen?“, verächtlicher kann ein Fingerzeig kaum sein. Langsam hebt Sesshomaru den Kopf. Sein Gesicht ist bleich. Doch dann antwortet er: „Nein, ich wollte nur sagen, dass der Tod für dieses Vergehen... für diese... Kreatur“, und das Wort trieft vor Verachtung, „noch weit nicht genug ist!“ Nun hebt Yarinuyuki doch noch erstaunt die Brauen. „Was schlagt Ihr stattdessen vor? Folter? Verstümmelung? Jahrelange Qualen während er an seinen Eingeweiden von der höchsten Zinne unserer Berge baumelt?“, sie scheint sichtlich an dieser Vorstellung Gefallen zu finden. Doch Sesshomaru schüttelt den Kopf. „Nein. Diese Person besitzt keine Ehre. Jeder Versuch der Urteilsvollstreckung würde damit enden, dass unschuldige Personen zu Schaden kommen und das ist... nicht im Sinne der Gesetze unserer Vorväter.“ Täuscht Inu Yasha sich, oder hat sein Bruder für einen kurzen Moment zu ihm hinüber gesehen? „Wie auch immer“, fährt Sesshomaru fort, „Wenn wir versuchen würden ihn zu töten, oder anderes mit ihm anzustellen, und bei allen Göttern, es hat mich noch nie zuvor so sehr in den Klauen gejuckt“, grimmig beißt der Daiyoukai die Zähne zusammen, „Würde er doch nur seine Soldaten vorschicken und es würde unweigerlich zum Krieg kommen, den wir bisher schon unter solch großen Entbehrungen zu verhindern suchten.“ Yarinuyuki verzieht ungeduldig das Gesicht: „Ich frage noch mal: Was schlagt Ihr stattdessen vor?“ „Ihn dort zu treffen, wo es ihm wirklich wehtut!“, antwortet Sesshomaru ernst. „Ich verstehe nicht“, meint Yarinuyuki. Sesshomaru strafft sich. „Ich stimme dafür, dass Arashitsume, Sohn des Inu Taiarashi hiermit vom Hohen Rat der Inuyoukai wegen Hochverrats und höchst unehrenhaftem Verhalten, die Fürstenwürde entzogen wird!“ Arashitsume klappt die Kinnlade runter. „Das wagt ihr nicht!“ Yarinuyuki macht ein langes Gesicht: „Die Fürstenwürde entzogen? Was soll das denn für eine Strafe sein?“ Es ist überdeutlich, dass sie mit wesentlich mehr Blutvergießen gerechnet hat. Doch der Ostfürst fletscht grimmig die Zähne: „Das könnt ihr nicht tun! Dazu habt ihr kein Recht!“ „Wir sind der Hohe Rat!“, stellt Sesshomaru frostig klar, „Wir sind die höchste Instanz die unsere Rasse kennt. Selbstverständlich können wir das tun!“ „Ihr könnt nicht einfach einen Fürsten abwählen!“, schreit Arashitsume ungehalten. Wo kämen wir denn da hin? Welcher Herrscher könnte dann noch je Bestand haben?“ Doch Sesshomaru ist unerbittlich: „Deshalb greift dieses Urteil auch nur bei Fürsten, dessen Volk nicht für ihn spricht. Welchen Wert hätte schon der Verlust eines offiziellen Titels, wenn das Volk hinter ihm steht. Ein Fürst ist nichts, ohne sein Volk! Vielleicht begreift Ihr es nun.“ Mit Genugtuung beobachtet Sesshomaru wie Arashitsume nach Luft schnappt. Noch ehe der Ostfürst sich wieder sammeln kann, beschließt Sesshomaru dessen Demütigung perfekt zu machen. Hoch aufgerichtet wendet er sich an die umstehenden Ostyoukai. „Gibt es hier jemanden, der für diesen Fürsten spricht? Steht dieser Clan zu seinem Anführer?“ „Nein, das tut er nicht!“ Überrascht gehen sämtliche Köpfe herum. Am Ende des Trümmerfeldes sehen sie eine zerschundene Person auf sie zuhinken. Es ist Yaeba. „Dieser Fürst hat seinem Volk Schande bereitet. Wir begrüßen die Entscheidung des Hohen Rates und werden sie tolerieren.“ Aufgeregtes Murmeln ist die Folge. „Hat irgendjemand hier Einwände vorzubringen?“, fragt Sesshomaru ungeniert weiter, ohne das plötzliche Auftauchen des alten Kriegers näher zu beachten. „Oh, ja! Ich habe allerdings Einwände!“, platzt Arashitsume wütend heraus. „Ihr seid nicht gefragt!“, antwortet Sesshomaru eisig und fährt fort, „Da es niemanden gibt der diesem Fürst die Treue hält, ergeht nun die Aufforderung an den hohen Rat, Fürst Arashitsume offiziell seines Amtes zu entheben, als Strafe für seine schweren Vergehen.“ „Hmpf, von mir aus!“, schnaubt Yarinuyuki abfällig und verschränkt schmollend die Arme. „Warum gebt Ihr Euch damit zufrieden, Yarinuyuki-hime“, mischt sich Itakouri ärgerlich ein, „Dieser Bastard hat Euren Vater auf dem Gewissen. Er hat den Tod verdient. Lasst ihn nicht davonkommen!“ Doch der aufgebrachte Nordyoukai wird geflissentlich ignoriert. „Stimmst du ebenfalls dafür, Inu Yasha?“ Der Hanyou blickt überrascht auf. Die Worte seines Bruders klingen für seine Verhältnisse fast schon sanft. Ein wenig unwohl ist ihm schon unter dem direkten Blick seines Bruders und ihm wird klar, dass Sesshomaru zum ersten Mal bewusst darauf Bezug nimmt, dass auch er Teil des Rates ist. Inu Yasha kann sich nicht helfen aber er hat ungewollt einen dicken Kloß im Hals. „Ja, natürlich!“, ist alles was er herausbringt. „Nun gut“, Sesshomaru strafft sich, „Der Rat hat eine einstimmige Entscheidung getroffen. Damit ist das Urteil rechtskräftig und tritt von diesem Moment an in Kraft.“ Der Daiyoukai aus dem Westen wendet sich mit einem verachtenden Blick an Arashitsume: „Der Hohe Rat der Inuyoukai hat dir hiermit alle Titel und Rechte deiner Fürstenwürde entzogen. Von nun an bist du nicht länger Teil des Rates und hast keinen Anspruch mehr auf Mitbestimmung oder auf Respektsbekundung. Außerdem ist es dir untersagt den Titel „Fürst“ für dich zu beanspruchen. Da es sich hier um ein offizielles Urteil handelt, bleibt dies bestehen, solange deine armselige Existenz andauern mag!“ Arashitsume macht ein Gesicht, als hätte man ihm eine heftige Ohrfeige verpasst. Sprachlos starrt er die anderen Fürsten an. Und zum allerersten Mal sieht man den Daiyoukai aus dem Osten erbleichen. Er muss schwer schlucken und sein Blick geht langsam in die Runde. Die Ostyoukais werfen ihm verächtliche und feindselige Blicke zu und vereinzelt werden die Zähne gefletscht und die Waffen fester gepackt. Gehetzt fliegt sein Blick wieder zu Sesshomaru zurück und seine Miene verzieht sich nun langsam zu einer hasserfüllten Fratze. „Das könnt ihr nicht machen!“, kreischt er, „Ich bin der Fürst! Ich bin der Fürst, verdammt! Ich hab viel zu lang darauf gewartet und viel zu viel geopfert, als dass ich mir das jetzt so einfach kaputt machen lasse!“ „Wage es ja nicht, von Opfern zu sprechen!“, Sesshomarus Stimme hat Grabeskälte, „Indem du behauptest, deine Schwester oder dein Neffe hätten dir auch nur irgendetwas bedeutet, beschmutzt du ihr Andenken!“ „Das büßt du mir, Sesshomaru!“, faucht Arashitsume schneidend, „Das wird Konsequenzen haben, die dir garantiert nicht gefallen werden! Ich hatte dich gewarnt, etwas zu unternehmen! Raimeimaru!“, er wirbelt zum Hauptmann des Ostclans herum, „Na los, töte die zwei! Auf der Stelle!“ Der angesprochene Ostyoukai rührt keinen Muskel. Einen langen Moment scheint er zu überlegen und es macht den Anschein, als versuche er in sich hineinzuhorchen. Dann hebt er den Kopf. In seinem Blick liegt Müdigkeit und auch Traurigkeit. Und dann ganz langsam lässt er die beiden Gefangenen in seinen Händen los. Ein wenig unsanft plumpsen die beiden zu Boden, doch zumindest macht der Youkai keine Anstalten ihnen Schaden zufügen zu wollen. „Verzeiht, Arashitsume-sama!“, sagt er leise, „Das ist nicht mehr meine Pflicht. Ich hatte nur Pflichten meinem Fürsten gegenüber und nun habe ich keine Pflichten mehr.“ Arashitsume macht ein Gesicht als hätte ihn der Schlag getroffen. Ein tiefes Knurren erklingt in seiner Kehle. „Sicher merkt Ihr es bereits“, erklingt nun Yaebas ruhige Stimme. Arashitsumes Kopf ruckt schlagartig herum und schenkt dem alten Youkai ein grimmiges Zähnefletschen. Doch Yaeba fährt fort: „Die Stille in Eurem Kopf, die Leere in Eurem Herzen. Ihr seid nicht mehr Fürst. Der Herrschaftsbann ist fort. Der Ostclan ist Euch nicht länger auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Sie müssen Euch nicht länger gehorchen. Seht es endlich ein, dass Ihr als Fürst versagt habt. Hanaki hatte mit allem Recht. Sie war klüger als Ihr. Sie hat schon früh erkannt, was das Wichtigste ist, wenn man für sich beansprucht Fürst zu sein. Man darf sich niemals mit dem Titel allein zufriedengeben, die Fürstenwürde trägt die schwerste Bürde von allen Titeln mit sich. Das Wohlergehen und die Loyalität des Volkes. Deshalb sind auch nur die wirklich an Körper, Geist und Seele starken Daiyoukai zum Fürsten geschaffen. Jeden anderen wird dieses Amt sonst irgendwann vernichten.“ „Es war eine weise Entscheidung von ihr, ihren Sohn zu Fürst Sesshomaru zu schicken. Nach ihrem Tod, wo sonst hätte er lernen können, was es bedeutet Fürst zu sein? Sie wusste immer, dass es sein Schicksal wäre, einmal zu herrschen und dass Euch eines Tages Eure Eitelkeit zu Fall bringen würde. Und sie wusste, wenn sie Tenmaru unter diesen Umständen zu seinem Vater schicken würde, dann würden die Dinge in Gang kommen. Dann würde sich alles ändern. Es war das Letzte was sie für ihren Clan tun konnte. Sie war dem Osten bis in den Tod treu. Ein Umstand mit dem bei Euch wohl eher nicht zu rechnen ist.“ Mit diesen Worten packt der alte Krieger seinen Speer fester und macht einen Schritt auf Arashitsume zu. Auch die umstehenden Ostyoukai beginnen nun langsam und mit eindeutiger Absicht damit, den Kreis um ihren ehemaligen Fürsten enger zu ziehen. Gehetzt blickt Arashitsume sich um. Er wirkt sehr nervös und sein Gesicht ist bleich. Ein paar mal schnauft er heftig doch dann kehrt schlagartig die Kälte in seinen Blick zurück und seine Kiefer sind grimmig aufeinandergepresst. „Es ist noch nicht vorbei!“, grollt er leise und so schnell, dass man es kaum noch mit den Augen verfolgen kann, hat der Daiyoukai die Stelle verlassen, an der er noch eben gestanden hat und ragt nun direkt vor Raimeimaru auf. Mit einer blitzschnellen Bewegung seiner scharfen Klauen schlägt er zu und die Wucht des Schlages zerteilt den überrumpelten Krieger vernichtend in zwei Hälften. Doch den Umstehenden bleibt keine Zeit zu reagieren, denn noch in der selben Bewegung rammt der harte Tritt des ehemaligen Fürsten, den kleinen Krötenyoukai zu seinen Füßen tief in den Boden und seine schlanken, mit langen, scharfen Klauen bestückten Finger schließen sich grazil um den Hals des kleinen Menschenmädchen vor ihm, die andere Hand zieht die erschrockene Kleine zu sich heran und hält sie dort wie in einem Schraubstock fest. Das Ganze hat kaum zwei Sekunden gedauert. Nun hebt Arashitsume den Kopf und starrt Sesshomaru direkt an. Sein ehemals so ebenmäßiges Gesicht ist nun von Hass zerfressen. „Ich sage das nur ein einziges Mal! Wenn irgendjemand hier versuchen sollte, Hand an mich zu legen, werde ich dem Menschenkind augenblicklich das Genick brechen!“ „Gib es auf!“, ruft Yarinuyuki spöttisch, „Ich sagte doch bereits, dass du Sesshomaru damit nicht erpressen kannst. Wen schert schon das Leben eines Menschen? Nach all deinen Morden, steht nun dein eigenes Leben auf Messers Schneide. Dafür brauch ich die Gedanken deiner Leute nicht lesen können“, sie lächelt hämisch, „Sie sind offensichtlich. Und nach all dem was du ihm angetan hast, wird Sesshomaru sie sicherlich nicht daran hindern. Nicht wahr, Sesshomaru?“ Sie wendet sich zu dem Daiyoukai aus dem Westen um. Mit weit geöffneten Augen steht Sesshomaru da. Seine zerfetzten Kleider hängen noch immer an ihm herab. Wo seine Haut durch die Risse zu sehen ist, klaffen tiefe Schnitte und Wunden. Seine langen Haare sind noch immer in wüster Unordnung und verklebt mit Blut und Schweiß. Möglichst beherrscht atmet er ein und aus, doch wenn man genau hinsieht, scheinen seine Finger leicht zu zittern und seine Unterlippe zu zucken. Die Unruhe die ihn beherrscht, ist ihm direkt anzusehen. Inu Yasha beobachtet Sesshomaru genau. Sein Bruder scheint fieberhaft einen Ausweg aus dieser misslichen Lage zu suchen. Seine Gesichtszüge sind für seine Verhältnisse in geradezu reger Bewegung, während er angestrengt nachdenkt. Doch zu Inu Yashas Verblüffung wird Sesshomarus Miene mit jedem Augenblick der vergeht mutloser, und der Hanyou bemerkt, dass sein Bruder mehrmals schwer schlucken muss. Eine solch deutliche Ratlosigkeit hätte er sich früher niemals ansehen lassen. Inu Yasha beißt die Kiefer aufeinander. Er spürt einen harten Klumpen in seiner Magengrube und er braucht eine kleine Weile bis ihm klar wird, dass es Mitleid ist. Mitleid mit seinem Bruder, der nach all dem was er heute schon erleiden musste, nun vor eine weitere unlösbare Aufgabe gestellt wird. Inu Yasha zuckt es in den Fingern. Er würde seinem Bruder wirklich gerne helfen, und obwohl ihn diese Tatsache ziemlich überrascht, so ist ihm doch gleichzeitig klar, dass er diesmal rein gar nichts für Sesshomaru tun kann. Er wirft einen abschätzenden Blick in die Runde. Yarinuyuki wartet noch immer auf die Antwort ihrer Frage. Natürlich hat sie keinen Schimmer in welcher Klemme Sesshomaru gerade steckt. Wie könnte sie auch verstehen, was dieses kleine, wehrlose Menschenmädchen gerade in diesem Augenblick für seinen Bruder bedeutet? Natürlich kann sie es nicht. Die Fürstin des Nordens nähert sich langsam dem Ende ihrer Geduld. „Wollt Ihr nichts dazu sagen, Sesshomaru?“, schnaubt sie ungeduldig, „Ich kann nicht begreifen, dass Ihr immer noch zögert.“ Auch Arashitsume wirft einen Blick in die Runde und beobachtet die sich langsam nähernden Ostyoukai argwöhnisch. „Sesshomaru!“, richtet er wieder scharf das Wort an den Daiyoukai, „Glaubst du, ich mache Scherze? Es wäre besser, wenn du dafür sorgen würdest, dass keiner von diesen Würmern mir zu nahe kommt, sonst reiß ich der Kleinen den Kopf ab!“ Unsanft packt er das Mädchen fester, dass inzwischen am ganzen Leib zittert. Spitz bohren sich die langen Klauen in ihre Haut. Ein Wimmern entfährt ihr unter ihrem Knebel und die Tränen laufen ihr über das Gesicht. Sesshomaru steht da wie zur Salzsäule erstarrt. Er rührt keinen Muskel und er ballt die Hand hart zur Faust, doch sein Blick ist unverwandt auf Rin gerichtet. „Noch immer unschlüssig?“, ruft Arashitsume gehässig, „Vielleicht ändert das ja deine Meinung.“ Mit einer raschen Handbewegung löst Arashitsume den Knebel der Kleinen. Das Resultat folgt umgehend. „Sesshomaru-sama!“, die kleine Rin ist in Tränen aufgelöst, „Hilf mir! Er tut mir weh!“ Unwillkürlich setzt Sesshomaru seinen Fuß einen halben Schritt vor, aber im selben Moment bringt er seinen Körper wieder unter Kontrolle und erstarrt erneut. Doch die Bewegung ist Arashitsume nicht entgangen. „Versuch gar nicht erst es zu verbergen!“, meint er spöttisch, „Ich weiß ganz genau, was sie dir bedeutet?“ „Was soll das heißen?“, fragt Yarinuyuki scharf nach, „Was faselt der Kerl?“ Doch Arashitsume redet schon weiter: „Einer der Vorzüge Fürst des Ostclans zu sein, ist es, dass mir in meinem Palast kein Gedanke verborgen bleiben kann. Dazu muss der Betreffende nicht einmal zu meinem Volk gehören. Und die Gedanken dieses Mädchens waren wirklich sehr aufschlussreich.“ Er grinst verächtlich. „Wie es scheint, hältst du dir da eine sehr illustre Reisegruppe. Ich habe nie begriffen, was deine Familie an solch schwächlichen Wesen wie Menschen findet, aber Tatsache ist, dass dieses Kind dich vergöttert. Und nach dem was ich in ihren Gedanken gesehen habe, sind deine Gefühle für sie stärker als sie es deinem Stand nach sein sollten. Wie erbärmlich!“ Langsam und mit blitzenden Augen wendet sich Yarinuyuki Sesshomaru zu. „Ist das wahr?“, fragt sie scharf, „Ihr hegt Gefühle für dieses Ding? Ihr, ein Daiyoukai, ein Fürst habt Gefühle für einen Menschen? Noch dazu so ein dürres, kleines Balg?“, sie schnaubt aus, „Das ist albern! Sie ist nicht mal eine Frau. Ihr werdet wohl kaum das Bett mit ihr teilen. Wozu soll sie gut sein?“ „Na, was glaubst du wohl!“, ruft Arashitsume geringschätzig zu Yarinuyuki hinüber, „Ist das nicht offensichtlich? Sie ist sein Mündel!“ „Whäh!“, angewidert wendet sich Yarinuyuki ab, „Das ist ja ekelhaft! Und vor allem dumm! Da könnte man ja auch eine Ratte oder einen Baum als Mündel bezeichnen“, sie wendet sich wieder an Sesshomaru, „Bitte sagt mir, dass er unrecht hat. Sicher seid Ihr nicht so tief gesunken.“ Doch Sesshomaru antwortet nicht. Starr blickt er an ihr vorbei hinüber zu Rin und Arashitsume. Dieser schaut sich erneut kritisch um. Die Ostyoukai um ihn machen noch immer einen mordlustigen Eindruck. Auch wenn sie gerade noch den Ausführungen ihres ehemaligen Fürsten gelauscht haben, bewegen sie sich jetzt wieder auf ihn zu. „Also was soll nun werden, Sesshomaru?“, fragt Arashitsume ernst, „Es liegt ganz an dir? Ist dir das Kind hier tatsächlich so gleichgültig wie du tust? Ist dir deine Rache wirklich so wichtig? Kannst du wirklich mit der Tatsache leben an einem Tag gleich zwei Kinder verloren zu haben?“ Schweigend steht Sesshomaru da. Für einen Moment scheint er leicht zu schwanken und sein Gesicht hat nun jede Farbe verloren. Erneut muss er schwer schlucken. Doch dann kneift er kurz die Augen zusammen und beißt hart die Kiefer aufeinander. „Wartet!“, sagt er leise. „Wie bitte?“, bohrt Arashitsume genüsslich nach, „Ich glaube, das haben nicht alle verstanden.“ Sesshomaru hebt den Kopf. Ein ernster Blick geht zu den Ostyoukai hinüber. „Ich sagte, ihr sollt warten!“, sagt er laut, „Niemand rührt den Bastard an, es sei denn, er will sich vor mir verantworten.“ Sofort tritt Yarinuyuki an ihn heran. „Sesshomaru!“, zischt sie wütend, „Ihr beschämt Euch! Und mich dazu! Ihr lasst Euch tatsächlich von ihm manipulieren? Habt Ihr keine Würde mehr? Mir kann ja gleich sein, welchen Marotten Ihr nachgeht, aber dass eine von ihnen schwerer wiegen sollte als Eure Würde“, sie schüttelt demonstrativ den Kopf, „das will ich nicht akzeptieren! Mag sein, dass Ihr an dem Mädchen hängt, aber Ihr seid ein Fürst! Ihr habt Verantwortung und eine Stellung zu wahren.“ Sie atmet einmal tief durch, dann wird ihr Blick wieder fest. „Verzichtet nicht auf Eure Rache, auf die Gelegenheit zur Vergeltung für den Tod Eures Sohnes und meines Vaters, für ein kleines, erbärmliches Menschenmädchen! Sie ist ersetzbar. Ihr könnt Euch jederzeit eine neue suchen, wenn Ihr wollt. Gebt sie auf!“ Einen langen Moment scheint Sesshomaru zu zögern, doch dann wendet er Yarinuyuki langsam den Kopf zu. Sie stutzt. Der Fürst des Westens sieht schrecklich müde aus. Fast hat es den Anschein, als hätte den Daiyoukai jeder Kampfgeist verlassen. „Yarinuyuki-sama“, sagt er leise, „Ich habe heute meinen Sohn verloren, weil mir mein Stolz, meine Würde und mein Ansehen wichtiger war, als zu ihm zu stehen.“ Er atmet noch einmal tief durch, dann sagt er: „Das war ein Fehler! Ich werde nicht versuchen diesen Fehler dadurch zu beheben, indem ich einen weiteren begehe.“ Empört reißt Yarinuyuki die Augen auf. „Sesshomaru! Ihr gebt ihm recht? Ihr bestätigt was dieser elende Verräter behauptet? Ihr lasst einen Hochverräter, den Mörder meines Vaters, Eurer Geliebten, Eures Sohnes entkommen, wegen eines Menschen?“ Doch eine gereizte Geste Sesshomarus wehrt ihre Worte ab. „Ich habe entschieden! Belassen wir es dabei. Ich habe kein Interesse dies weiter zu erörtern.“ Grollend funkelt die Nordfürstin ihn an: „Oh, das wir Euch noch leidtun, Sesshomaru!“ „Das tut es schon jetzt bereits!“ Überrascht gehen die Blicke nun zu der schwachen Stimme hinter ihnen, von der diese Worte stammen. Dort am Boden liegt Kossoridoku. Schwach hebt er den Kopf und blickt zu Sesshomaru hinüber. „Ihr leidet! Noch vor kurzem hätte mich das vielleicht noch gefreut, aber jetzt“, er zögert einen Moment, „jetzt bedaure ich es nur noch, dass ich an diesem Umstand einen so großen Anteil hatte. Ich weiß, mein Bedauern hat keinerlei Wert nach allem was ich getan habe, aber vielleicht kann ich verhindern, dass Euer Leid noch weiter andauert.“ Mit diesen Worten legt sich ein klares Leuchten um Kossoridokus Körper das immer mehr an Intensität zunimmt. „Falls Euch das noch irgendetwas bedeutet, ich bin stolz darauf, Euer Lehrer gewesen zu sein und auf das, was aus Euch geworden ist. Und ich glaube, ich verstehe endlich auch Euren Vater und warum er mir so viel Vertrauen entgegen brachte. Denkt nicht zu schlecht von mir, Sesshomaru-sama, und macht Euch bereit!“ Und dann tritt urplötzlich ein heftiger Ausdruck von Anstrengung und Schmerz auf sein Gesicht. Und im selben Augenblick reißt Dokutoge die Augen auf. „Nein!“, ruft er erschrocken, „Tu es nicht, Kossoridoku! Reisen in Energieform ist Daiyoukai vorbehalten! Es wird dich zerreißen!“ Doch der Youkai achtet nicht auf seinen Vater, und dann geht alles ganz schnell. An der Stelle wo eben noch der schwer verletzte Youkai lag, hängt nun für einen kurzen Moment eine bläuliche Lichtkugel in der Luft. Doch nicht für lange, denn fast im selben Augenblick schießt die Kugel aus Licht direkt auf den ehemaligen Ostfürsten und seine Geisel zu, und kaum hat sie sie erreicht, umschließt der bläuliche Schein das kleine Mädchen von Kopf bis Fuß. Fassungslos hat Arashitsume das Geschehen beobachtet und doch begreift er zu spät, was die Absicht dieser Einmischung ist. Einen Angriff erwartend reagiert er reflexartig und seine Klauen schließen sich kraftvoll und tödlich um Rins Hals, doch nichts geschieht. Das kleine Mädchen atmet weiter und ihr zarter Hals befindet sich an eben der Stelle an der er sein sollte. Lediglich ein schmerzhafter, körperloser Schrei ist zu hören. Ungläubig starrt der ehemalige Ostfürst auf das Kind in seinen Krallen und ebenso ungläubig lässt er sie los. Jedoch rammt er unmittelbar darauf seine klauenbewehrte Hand direkt in ihre Brust. Doch der Effekt den er damit erzielt, ist anders als erwartet. Statt das Kind zu durchbohren, findet sich der Daiyoukai des Ostens kurz darauf ziemlich unsanft auf den Boden geschleudert wieder. Ein weiterer körperloser Schrei ist zu hören und dann verfliegt die bläuliche Aura um das Kind in einem wehleidigen Hauchen und verschwindet dann ganz. Mit nassem Gesicht blickt sich Rin zu ihrem Peiniger um, doch der liegt noch immer am Boden und blickt etwas verwirrt zu ihr hoch. Aber nicht für lange, denn nur einen Augenblick später ragt neben ihr ihr so hoch geschätzter Herr und Meister auf. Im selben Moment noch zieht er seine Waffe und nur einen Wimpernschlag später geht das Schwert auch schon auf seinen verhassten Gegner nieder, der sich jedoch aus einem Reflex heraus im allerletzten Moment zur Seite rollen kann und dann in einer geschmeidigen Bewegung wieder auf die Füße kommt. Das alles hat kaum fünf Herzschläge gedauert. Wütend belauern sich die beiden Daiyoukai nun, während Sesshomaru bemüht ist, sich zwischen Arashitsume und seinem Schützling zu halten. Der ehemalige Ostfürst lässt jegliche überlegene Gelassenheit vermissen. Stattdessen fletscht er die Zähne und nimmt eine eindeutige Kampfhaltung ein. „Hast du es letztlich so wie du es wolltest, Sesshomaru?“, zischt er giftig, „Nur wir beide, du und ich, ja?“ Sesshomaru lässt den Daiyoukai keinen Moment aus den Augen. „Rin!“, sagt er, ohne den Blick abzuwenden, „Geh zu Inu Yasha und seinen Freunden hinüber und bleib da! Sie werden dich mit ihrem Leben beschützen.“ Der letzte Satz dient wohl gleichermaßen als Beruhigung für das Mädchen, wie auch als Androhung der Konsequenzen, sollten die Betreffenden seine Worten Lügen strafen. „Wie rührend!“, meint Arashitsume verächtlich, „Noch immer um das Wohl der Kleinen besorgt. Und gerade mir wird die Fürstenwürde aberkannt? Was für eine Farce! Dabei verdienst du sie noch viel weniger als ich. Du, der du deine ganze Rasse verrätst indem du einen Menschen über dein Volk stellst. Aber deine Familie war ja schon immer so weich. Ich verachte dich zutiefst!“ Mit erhobenem Schwert bewegt sich der Westfürst nun langsam auf ihn zu. „Erinnerst du dich noch daran, was ich dir bei unserem letzten Abschied sagte?“, Sesshomarus Miene ist eine steinerne Fassade, „Wenn du nicht mich als Gegner hast, dann hast du Glück! Doch dein Glück hat dich jetzt endgültig verlassen.“ Angewidert würgt Arashitsume und dann spuckt er verächtlich aus: „Glück? Wer redet von Glück? Es ist dieser ganze erbärmliche Edelmut, der dir bisher in die Finger gespielt hat. Irgendwie scheinen sie alle dich zu lieben und weiß der Teufel warum. Du bist noch immer ein Kind. Ein Kind dass von seinen Gefühlen und Trieben gesteuert wird, das die Ideale unserer erlesenen Rasse mit Füßen tritt. Dessen gesamter Familie die Zuneigung zu einem Menschen zum Verhängnis wird. Und trotzdem erkennt niemand dein wahres Gesicht. Alle küssen dir die Füße, genau wie meiner Schwester. Es war mir eine solche Genugtuung das Miststück umbringen zu lassen, das glaubst du gar nicht, denn sie hasse ich fast ebenso sehr, wie ich dich hasse, Sesshomaru! Ich hasse dich so sehr, dass es schon schmerzt!“ Nun kehrt ein dünnes kleines Lächeln auf Sesshomarus Gesicht zurück. „Das ist das allererste Mal, dass ich jedes Wort glaube, dass aus deinem elenden Schandmaul kommt!“ Doch dann verhärtet sich seine Miene wieder. „Hasse mich so viel du willst. Das Letzte was du jemals fühlen wirst, werden meine Zähne sein, die deinen Körper zerfetzen!“ Und im gleichen Moment beginnt die Aura um Sesshomaru aufzuflammen und entfacht dabei einen regelrechten Orkan, in dessen Zentrum sich die Gestalt des Daiyoukais nun zunehmend verändert und sich letztlich wieder in einen riesigen, weißen Hund verwandelt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)