Die Blutfehde der Youkaifürsten von Weissquell ================================================================================ Kapitel 38: Heulen in der Nacht ------------------------------- „Wisst Ihr eigentlich wohin Ihr lauft, Inu Yasha-sama?“, vernimmt der Hanyou ein kleines Stück hinter sich, während er zielstrebig durch den Wald hastet. „Natürlich!“, meint er zurück, „Sie sind dort entlang gelaufen!“ „Wie könnt Ihr da so sicher sein?“, fragt Tenmaru verwundert, „Raiuko und Yaeba unterdrücken ihre Aura und hier wimmelt es überall von Nordyoukaifährten, dass man kaum sagen kann, welche davon zu Kegawa und Samushi gehören. Ich meine, ich erkenne sie zwar, aber woher wisst Ihr das? Nicht, dass ich behaupten möchte, die Nase eines Hanyous wäre weniger...“ „Kagome!“, unterbricht ihn Inu Yasha unwirsch. „Kagome?“, fragt der Streuner verwundert. Inu Yasha nickt. „Ihren Geruch würde ich überall wiedererkennen!“ Entschlossen spurtet er weiter. „Tatsächlich!“, vernimmt er nun hinter sich den überraschten Ausruf, „Ich rieche sie auch. Ihr Geruch fällt eigentlich gar nicht so auf. Es ist mehr wie eine unterschwellige Wahrnehmung. Ob das an ihren Miko-Kräften liegt? Inu Yashas Kopf fliegt im Laufen herum. „Woher weißt du davon?“ Tenmaru zuckt ein wenig zusammen: „Ich glaube sie erwähnte mal so was und den Rest habe ich mir selbst zusammengereimt. Immerhin scheint Ihr ein großes Interesse an ihr zu haben.“ „Was mich und Kagome betrifft, geht dich einen feuchten Kehricht an, klar?“, schnaubt Inu Yasha ärgerlich. „Verzeiht mir, Inu Yasha-sama, ich wollte Euch nicht in Verlegenheit bringen!“ „Keh! Du und deine Leute habt mich schon genug in Verlegenheit gebracht!“, meint Inu Yasha verärgert, „Euretwegen hat Sesshomaru nun eine Stinkwut auf mich und das will was heißen, nach seinen normalen Maßstäben gemessen. Für gewöhnlich begnügt er sich nämlich damit, mich einfach zu hassen.“ Tenmaru neben ihm verstummt. Dann sagt er: „Von Sesshomaru gehasst zu werden, ist wahrscheinlich nicht das Schlimmste. Er könnte Euch auch einfach ignorieren!“ „Manchmal wäre mir das wirklich lieber!“, brummt Inu Yasha. „Aber hättet Ihr Gefallen daran zu wissen, dass er Euch mit Missachtung straft? Würde es Euch nicht zu schaffen machen, wenn Ihr in seinem Leben keine Rolle spielt? Wenn er selbst Eure Existenz leugnete?“ Inu Yasha seufzt. Dann schüttelt er einmal kurz den Kopf. „Tenmaru! Ich werde wohl nie verstehen, was du in meinem Bruder siehst, aber falls das ein Trost für dich ist, ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass du ihm egal bist! Dafür reagiert er viel zu emotional auf alles was nur irgendwie mit dir zu tun hat. Du magst vielleicht vieles für ihn sein, aber gleichgültig bist du ihm sicher nicht!“ Die Schritte hinter Inu Yasha verlangsamen sich. Irritiert blickt er sich um. Tenmaru ist stehen geblieben. Er ist bleich wie eine Wand. Nun hält auch Inu Yasha inne. „Was ist?“, fragt er ungeduldig. Unverwandt und mit einem fast flehenden Blick schaut Tenmaru ihn an: „Glaubt Ihr das wirklich?“ Inu Yasha verdreht die Augen: „Meine Güte, wenn ich gewusst hätte, dass meine Worte dich so umhauen, hätte ich den Mund gehalten! Sieh bloß zu, dass du wieder in die Gänge kommst. Wir haben die anderen bald eingeholt und Sesshomaru wird uns auch nicht ewig einen Vorsprung geben. Komm schon!“ Damit setzt er sich wieder in Bewegung und stellt befriedigt fest, dass sich Tenmaru ihm wieder angeschlossen hat. Es dauert in der Tat nicht lange und die beiden entdecken eine kleine Lichtung im Wald auf der sich mehrere Personen befinden. Sie sind es! Raiuko liegt reglos am Boden und neben ihm hocken die beiden Nordyoukais und machen besorgte Gesichter. Daneben steht Yaeba und behält die Umgebung wachsam im Auge. Ein Stück entfernt von ihm steht Kagome und auch in ihrer Miene liegt Besorgnis. „Inu Yasha!“, ruft sie erleichtert als sie ihren Freund entdeckt und rasch läuft sie ihm entgegen. Ehe er noch etwas sagen kann, wirft sie sich an seine Brust: „Endlich bist du da! Dir ist nichts geschehen, ich bin so froh!“ „Ähäm!“, hüstelt Inu Yasha verlegen und sogleich wird ihr bewusst, dass sie nicht alleine sind und löst sich von ihm. Ein leichtes Rot legt sich auf ihre Wangen. „Habt ihr sie besiegt?“, fragt sie jetzt stattdessen. „Nein, haben wir nicht!“, er ballt die Hand zur Faust, „Sesshomaru ist uns dazwischen gekommen.“ „Sesshomaru?“, fragt sie, „Aber wieso...?“ „Wieso wohl!“, meint Inu Yasha verstimmt, „Er will mich töten! Und ich glaube diesmal meint er es ernst!“ „Er muss bemerkt haben, dass du weg bist!“, meint Kagome. Nun fliegt Yaebas Kopf herum: „Soll das heißen, Ihr habt Euer Wort gebrochen und seid uns ohne seine Erlaubnis zu Hilfe gekommen?“ „Wäre es euch lieber gewesen, ich hätte Euch der Nordfürstin überlassen?“, schimpft Inu Yasha zurück. „Mir wäre es lieber gewesen, Ihr hättet zu Eurem Wort gestanden!“, funkelt der alte Streuner, „Nun hat Sesshomaru allen Grund uns zu jagen.“ „Keh! Nur keinen Dank!“, grollt Inu Yasha verstimmt, „Mein Wort gab ich auch, als ich für euch gebürgt habe! Wenn es dir so wichtig war, dass ich in meinem Zimmer bleibe, dann hätte dein Kumpel seine kleine Extratour lassen sollen!“ Yaeba verzieht das Gesicht. „Raiuko hat einen schweren Fehler begangen. Ich werde ihn dafür zur Verantwortung ziehen! Aber das ist meine Aufgabe! Ihr hättet Euch gar nicht damit befassen sollen!“ „Ach, hör auf mit dem Unsinn!“, schnappt Inu Yasha, „Ich bin doch nicht blöde! Natürlich ist es meine Verantwortung! Ich habe schließlich für euch gebürgt. Glaubst du, ich weiß nicht, dass ich damit für euer Handeln verantwortlich bin? Du meinst vielleicht, ich hätte keine Ehre, aber ich neige dazu, mich meiner Verantwortung zu stellen. Und ich nehme meine Versprechungen sehr ernst!“ „Wenn ich etwas anderes annehmen würde, hätte ich Euch nie um diesen Gefallen gebeten!“, grollt Yaeba nun ebenfalls aufgebracht, „Doch bedauerlicherweise war es nicht nur völlig vergeblich sondern auch ein schwerer Fehler von mir. Ich konnte nicht ahnen, wie es um Raiukos Gemütsverfassung bestellt war. Ich hätte nicht gedacht, dass er einen Alleingang starten würde. Ich wollte ihn zurückholen, noch bevor Ihr davon erfahrt, damit Ihr gar nicht erst in die Notwendigkeit geratet, für uns eintreten zu müssen! Deshalb habe ich Kossoridoku auch ausdrücklich gesagt, er solle Euch nichts davon erzählen, bis ich wieder da bin!“ Inu Yasha verschränkt die Arme: „Ausdrücklich, ja? Dafür war er aber ziemlich gesprächig, was das angeht!“ Yaebas Augen fliegen auf: „Was soll das heißen?“ Auch Tenmaru guckt verwundert: „Kossoridoku ist hier? Seit wann das denn? Ich dachte wir wären die Einzigen die überlebt haben!“ „Dafür war er aber ziemlich lebendig, als er mit den anderen bei mir reingeschneit kam und mir riet, euch nachzulaufen!“ Ernst funkelt Inu Yasha die Streuner an. Zunächst blicken die sich nur verwundert an. „Aber das ergibt doch gar keinen Sinn!“, meint Yaeba, „Warum sollte Kossoridoku so etwas tun?“ Skeptisch schaut Inu Yasha ihn an: „Sag du es mir! Er ist schließlich euer Kumpel!“ Yaeba schüttelt den Kopf: „Ich weiß nicht was das zu bedeuten hat. Kossoridoku sollte wissen, dass Sesshomaru Euren Ungehorsam auf keinen Fall dulden kann.“ „Mir hat er erzählt, dass es keine Rolle spielt, ob ich den Raum verlasse oder nicht. Sobald Raiuko einen der Nordkrieger umbringt, bricht auf jeden Fall ein Krieg aus und es wäre ein Versäumnis meinerseits, wenn ich es nicht verhindere!“ Sprachlos schaut Yaeba ihn an. „Er hat gelogen! Es spielt eine große Rolle! Ihr hättet Euren Bruder darüber in Kenntnis setzen und ihn um seine Erlaubnis für die Verfolgung bitten müssen. Das wäre der richtige Weg gewesen!“ „Aber er sagte, er wolle Sesshomaru selber darüber informieren!“, meldet sich nun Kagome zu Wort, „Wenn er gewusst hat, dass das falsch ist, warum hat er es uns dann nicht gesagt?“ „Das wüsste ich auch gerne!“, meint Yaeba finster. „Yaeba...?“, ertönt eine schwache Stimme. Der Youkai dreht sich zu ihr um. Raiuko hat die Augen halb geöffnet und blickt mit fast weißen Iriden zu ihm hinüber. Sein Gesicht ist leichenblass. Nun kommt Yaeba auf ihn zu und kniet sich zu ihm hinab. Sein Gesicht wirkt wie um Jahre gealtert. Mit schwachen Fingern ergreift der schmächtige Streuner seine Hand. Dabei unterdrückt er eine schmerzverzerrte Miene. Auch Inu Yasha, Kagome und Tenmaru treten nun näher. „Er hat viel Blut verloren!“, bemerkt Kegawa leise, „Ich glaube, er schafft es nicht!“ „Verdammt, Raiuko, mach keinen Scheiß!“, brummt der alte Streuner doch die Besorgnis in seiner Stimme ist nicht zu überhören. Er packt die Hand des schlanken Ostyoukai etwas fester. Raiuko atmet schwer ein und aus und sein Atem rasselt. Es macht den Anschein, als müsse er um jeden Atemzug ringen. „Yaeba!“, keucht er, „Es... tut mir leid! Ich... konnte gar nichts ausrichten und... ich habe... uns alle in Gefahr gebracht dabei!“ „Heb dir das für später auf!“, rügt der alte Streuner halbherzig, „Wenn du wieder fit bist, kannst du dich auf eine saftige Strafe dafür gefasst machen!“ Doch der Ostyoukai schüttelt nur schwach den Kopf. „Ich zahle bereits... den Preis für meinen Ungehorsam..., Yaeba! Doch ich bereue es dennoch nicht, es... versucht zu haben! Der Kita-aitsu... wird sich ein Leben lang an mich... erinnern!“ „Halt deine dumme Klappe, Higashi-aitsu!“, schnaubt nun Samushi aufgebracht, „Das raubt einem Schwächling wie dir bloß noch das letzte bisschen Kraft!“, doch es ist ihm anzusehen, dass er diese Worte nicht einmal halb so meint. Raiuko lächelt schwach. „Auf einmal... nicht mehr... Ani, hmm?“ Unwillkürlich stiehlt sich nun die Schamröte in Samushis Gesicht: „Das ist... Da musst du irgendwas falsch verstanden haben!“ Ein gluckerndes Lachen dringt aus Raiukos Kehle und sofort muss er husten und sein Atem ist nur noch ein Röcheln. Schließlich bekommt er wieder Luft. „Ich bedauere nur, dass... ich es nie geschafft habe... dir gehörig in den Arsch zu treten!“ „Lass das sentimentale Gerede, du Depp!“, schimpft Samushi, „Du wirst noch reichlich Gelegenheiten haben, es zu versuchen!“ Doch der zierliche Streuner lächelt nur sanft. „Das weißt du besser, Samushi!“, flüstert er. Der Nordyoukai beißt die Zähne aufeinander und wendet sich ab. Doch nun suchen Rauikos farblose Augen noch einmal den Blick seines Anführers. „Yaeba! Du... musst mir glauben! Ich hatte nie die Absicht... ungehorsam zu werden! Aber... sie haben meinen Bruder verhöhnt! Kossoridoku hat es mir erzählt... er wusste schon immer... womit er mich... zur Weißglut bringen kann!“ Yaebas Blick wird finster: „Kossoridoku! Was führst du im Schilde!“ Ein beängstigendes Zittern läuft nun durch Rauikos Körper und auf seiner Stirn stehen kalte Schweißtropfen. „Irgendwann könnt ihr mir... hoffentlich verzeihen!“, flüstert er, „Es war mir eine Ehre... mit Euch gekämpft zu haben! Ihr wart... die einzige... Familie... die ich je gekannt habe!“ Sein blasser Blick geht nun zu Tenmaru hinüber. „Tenmaru, ich wünsche dir... von Herzen, dass... deine Mission Erfolg hat! Ich durfte so sterben... wie ich es immer wollte..., im Kampf! Ich wünsche dir..., dass dir einmal... das selbe Schicksal vergönnt ist!“ Mit letzter Kraft drückt der schmächtige Ostkrieger die Hand seines Anführers. Sein Blick wandert nun ziellos durch die Gegend und das Zittern in seinen Gliedern beginnt erneut. „Macht das Beste aus meinem Fehler..., Kyoudai!“, haucht er und dann erschlafft seine Hand, sein Kopf sinkt auf die Seite und seine Augen blicken nun nirgendwo mehr hin. Eine beklemmende Stille legt sich über den Platz. Sämtliche Streuner senken nun den Kopf und ihr heftiger Atem ist das einzige Geräusch, das zu hören ist. Neben sich spürt Inu Yasha wie sich Kagomes Hand um seinen Oberarm schließt. Sie zittert. Sein Blick geht hinüber zu seiner Freundin und er muss schlucken. Eine unstillbare Flut an stillen, heißen Tränen läuft über ihre Wangen, so sehr nimmt sie Anteil am Tod des Streuners. Behutsam legt er seine Hand auf die ihre und nun hört er sie leise vor sich hin schluchzen. Dann blickt er wieder hinüber zu den Streunern. Noch immer stehen Yaeba und die beiden Nordyoukais um den leblosen Körper herum und atmen vernehmlich ein und aus. Und dann plötzlich, wie auf ein unsichtbares Zeichen, umgibt die drei Streuner ein helles Glühen und vor Inu Yashas Augen verwandeln sich die Streuner in ihre gewaltige Hundegestalt. Einer nach dem anderen legt nun den Kopf in den Nacken und mit einem langgezogenen, klagenden Jaulen machen sie ihrem tiefen Kummer Luft. Das schaurige Heulen verursacht Kagome eine Gänsehaut, so ergreifend ist diese so natürliche Klage über den Tod ihres Kameraden, nein ihres Familienmitgliedes. Unwillkürlich drückt sie ihr Gesicht an Inu Yashas Schulter und schluchzt vor sich hin. Zunächst fühlt sich Inu Yasha recht unbehaglich bei dieser plötzlichen Zutraulichkeit, doch dann überwindet er seine Scheu und behutsam legt er den Arm um seine Freundin. Seltsam, auch er fühlt sich im Augenblick schrecklich wehmütig und das obwohl er den Streuner kaum kannte. Doch er muss sich eingestehen, dass ihm Raiukos Tod doch irgendwie nahe geht. Soweit hätte es nicht kommen dürfen! Was hat sich dieser Kossoridoku bloß dabei gedacht? Warum wollte er uns aus dem Schloss weg haben? Sein Blick geht nun hinüber zu dem einzigen Streuner, der noch immer in seiner menschlichen Gestalt dasteht und das beklemmende Schauspiel schweigend beobachtet. Ob Tenmaru dem Verstorbenen keine freundschaftlichen Gefühle entgegenbringt, oder weshalb beteiligt er sich nicht an der Totenklage seiner Kameraden? Einmal mehr stellt er fest, dass ihm die Motive und Gedanken des Streuners völlig schleierhaft sind. Er beschließt seiner Neugierde nachzugeben und zu fragen. „Willst du nicht zu ihnen gehen?“ Tenmaru wendet den Blick nicht von dem traurigen Schauspiel ab. „Nein, will ich nicht!“, sagt er leise. „Warum nicht?“ „Ich habe meine Gründe!“ Inu Yasha seufzt. Aus dem soll einer schlau werden! Doch in genau diesem Moment verstummt das Heulen und die riesigen Wölfe blicken geschlossen in eine Richtung. Unmittelbar darauf beginnen die gewaltigen Körper wieder zu schrumpfen und nun stehen die drei wieder in Menschengestalt da. Yaeba sucht Inu Yashas Blick: „Er kommt! Er hat uns bemerkt!“ Inu Yasha zieht Tessaiga aus seiner Scheide. „Darauf habe ich nur gewartet!“ Er wendet sich an Tenmaru: „Und diesmal mischst du dich gefälligst nicht ein! Das ist etwas, dass ich mit Sesshomaru selbst klären muss!“ „Aber Inu Yasha-sama!“, widerspricht der Streuner, „Glaubt Ihr, Ihr seid ihm gewachsen? Was wenn er Euch tötet! Ich kann Euch doch helfen!“ Ärgerlich funkelt der Hanyou ihn an: „Du hilfst mir am meisten, wenn du Kagome beschützt! Außerdem brauche ich deine Hilfe nicht! Ich habe schon zu oft gegen diesen Mistkerl gekämpft, als dass ich jetzt kneifen würde! Bisher konnte ich mich immer gegen ihn behaupten und heute wird das nicht anders sein, verlass dich drauf!“ „Aber...!“ „Kein 'Aber', verdammt! Tu was ich dir sage!“ In genau diesem Moment flammt zwischen den Bäumen ein grelles, blaues Licht auf und eine mächtige Energiewelle fetzt sich eine gewaltige Bresche in den Wald. „Souryuuha!“, ertönt eine bedrohliche Stimme und nur im letzten Augenblick gelingt es Inu Yasha und den anderen der Attacke soweit aus dem Weg zu gehen, dass sie an ihnen vorbeirauscht. „Verdammt noch mal!“, schimpft Inu Yasha, „Er meint es wirklich ernst!“ Und dann sieht er ihn. Direkt vor ihm taucht nun Sesshomaru auf und die Miene auf seinem Gesicht verheißt nichts Gutes. Wütend streckt Inu Yasha seinem Bruder sein Schwert entgegen. „Sesshomaru! Das sieht dir überhaupt nicht ähnlich, dich so heimlich anzuschleichen und aus dem Hinterhalt anzugreifen!“ Unbeirrt und mit flammendroten Augen kommt der Daiyoukai auf ihn zu. „Hätte ich das, wärst du jetzt tot und ich zufrieden!“ Erneut hebt er sein Schwert. „Tenmaru! Yaeba! Nehmt Kagome mit und verschwindet von hier! Ich kümmere mich um ihn!“ Inu Yasha lässt seinen Bruder nicht aus den Augen. Zunächst zögern die Streuner, doch dann wenden sie sich um und treten die Flucht an. „Wir geben gut auf sie Acht!“, ruft Yaeba noch, dann nickt er Tenmaru zu, der das Mädchen auf seinen Rücken hebt. Doch Kagome sträubt sich erneut. Mit wilden Fäusten trommelt sie auf Tenmaru ein. „Nein, lass mich los! Tenmaru, lass mich sofort runter! Wir müssen Inu Yasha helfen! Du hast es geschworen! Du hast es geschworen!“ Doch der Streuner ignoriert die wütenden Schläge und ohne sich noch einmal umzublicken, folgt er seinem Anführer durch die Büsche. Nun verzieht sich Inu Yashas Miene zu einem Grinsen. „So die Störenfriede sind endlich weg! Jetzt können wir beginnen!“ „Wir haben schon längst begonnen!“, wütend geht Sesshomarus Schwert auf ihn nieder, doch Inu Yasha pariert mit einem heftigen Schlag Tessaigas. Erneut geht Tokijins Klinge auf ihn nieder, doch der Hanyou pariert auch die. Immer wieder und wieder prasseln die heftigen Schläge auf ihn nieder und wieder und wieder hält er verbissen dagegen. Mit einem heftigen Rundumschlag verschafft Inu Yasha sich etwas Luft. „Mehr hast du nicht zu bieten? Ich dachte, jetzt, wo du es wirklich mal ernst meinst, krieg ich von dir ein bisschen mehr zu sehen!“ Sesshomarus Blick ist zum Fürchten. „Du verhöhnst mich? Das wird dir gleich vergehen! Du wirst gleich feststellen, wie ernst es mir ist!“ „Ach ja, da bin ich mal gespannt!“ Mit einem großen Sprung erhebt sich Sesshomaru in die Luft und mit rotglühendem Blick geht die mit Youki aufgeladene Klinge auf Inu Yasha nieder. Ein heftiges Knistern ertönt als die beiden Schwerter aufeinandertreffen. Inu Yasha geht in die Knie. Die Gelegenheit nutzt Sesshomaru um ihm den Knauf seines Schwertes heftig ins Gesicht zu schlagen. Inu Yasha taumelt rückwärts. Doch schon ist der Daiyoukai wieder bei ihm und schlägt wieder zu. Inu Yasha presst mit aller Kraft die Klinge zur Seite und dann spuckt er einen Schwall Blut aus. Grimmig funkelt er seinen Bruder an. „Willst du meinen Tod so sehr, dass du schon zu schmutzigen Mitteln greifst?“ Doch der Daiyoukai geht nicht darauf ein. Erneut schnellt er vor und attackiert den Hanyou mit wütenden Schlägen und Hieben. Inu Yasha hat alle Mühe sie zu parieren. Erneut geht ein mächtiger Hieb auf ihn nieder und verbissen hält Inu Yasha dagegen. Er sieht die tödliche Entschlossenheit in den Augen seines Bruders direkt vor sich. „Ich weiß warum du wütend bist!“, meint Inu Yasha verbissen. Er drückt Sesshomaru von sich, doch der folgt ihm sofort. Wieder prallen die Schwerter aufeinander. „Und ich gebe ja zu, du hast diesmal Recht damit!“, redet Inu Yasha weiter. Ein heftiges Aufeinanderprasseln der Schwerter folgt. Wieder kommt es zum Kräftemessen. „Aber wenn du glaubst, dass ich mich dafür ohne Widerstand töten lasse, hast du dich mächtig getäuscht!“ Zwei wütende Hiebe Sesshomarus drängen ihn zurück. „Du hast mal wieder nicht kapiert, was du angerichtet hast!“, grollt Sesshomaru nun, „Deine elenden Streuner haben die Nordkrieger angegriffen und nun droht mir die Fürstin des Nordens mit Krieg!“ Inu Yasha fängt den nächsten Schlag geschickt ab und hält dagegen. Ernst funkelt er seinen Bruder an: „Glaubst du das weiß ich nicht? Hältst du mich wirklich für so blöd, dass ich nicht merke was hier abgeht?“ Mit einem wuchtigen Stoß drückt er Sesshomaru von sich. „Es scheint dir jedenfalls egal zu sein!“, kommt es grimmig zurück. „Egal?“, schnappt Inu Yasha erbost. Diesmal geht er zum Angriff über. „Glaubst du allen Ernstes, dass ich das alles mitmachen würde, wenn es mir egal wäre?“ Ein mächtiger Schwinger von Tessaiga lässt Sesshomaru ausweichen. Ärgerlich schlägt Inu Yasha weiter nach ihm. „Glaubst du wirklich, ich hätte mir die Entscheidung abzuhauen, leicht gemacht? Nur zu deiner Information, das habe ich keines Wegs!“ Mit diesen Worten holt er einmal heftig aus und dann walzt die grelle Energiewelle des Kaze no Kizu über den Waldboden. Doch geschickt weicht Sesshomaru der Attacke aus. „Und trotzdem war es die Falsche!“, bemerkt er kühl. Und im nächsten Moment steht er schon wieder neben seinem Bruder. Schmerzhaft trifft Tokijins Klinge Inu Yashas Schulter. Der Hanyou beißt die Zähne zusammen. Doch sofort reißt er sich wieder zusammen und mit einem Wutschrei schlägt er nach seinem Bruder. „Das weiß ich doch du, verdammter Dreckskerl! Jetzt weiß ich das auch!“ Sesshomaru verzieht keine Miene als er zum nächsten Schlag ausholt. „Jetzt erst?“ Und erneut fegt Tokijins alles zerfetzende Attacke über die Ebene. „Lass mich runter! Sofort! Auf der Stelle! Tenmaru!“ Noch immer tönen Kagomes energische Befehle zu dem jugendlichen Streuner hinunter, doch der scheint sie zu ignorieren. Nun verlegt sie sich aufs Bitten: „Bitte, Tenmaru! Wir dürfen ihn nicht so im Stich lassen! Du hast doch geschworen ihn zu beschützen! Bedeutet dir das denn gar nichts mehr?“ Doch die Miene des Streuners bleibt steinern. Traurig laufen Kagome wieder ein paar Tränen über die Wange. „Wenn du ihm schon nicht helfen willst, dann lass wenigstens mich runter!“ Doch Tenmaru schüttelt nur den Kopf. „Nein, ich werde dich nicht in Gefahr bringen!“ „Warum befolgst du gerade diesen Befehl von ihm, statt bei ihm zu bleiben und ihn zu verteidigen wie du es bisher immer gemacht hast?“ Der Streuner senkt den Blick: „Das ist meine Sache.“ „Ach, findest du?“, meint sie ärgerlich, „Langsam habe ich die Nase voll von euch Youkais! Keiner von euch spricht aus, was er wirklich denkt! Immer hüllt ihr euch in Schweigen. Nur nicht bei euren Fürsten, da seid ihr dann plötzlich ganz gesprächig!“ „Was weißt du schon?“, brummt der Streuner verstimmt. „Eine ganze Menge!“, behauptet Kagome entschieden, „Bei Arashitsume hast du ganz klar und deutlich Stellung bezogen, genau wie bei Sesshomaru!“ Nun geht ein Ruck durch Tenmaru. „Was?“, fragt er verdattert. Seine Schritte werden langsamer. „Ich habe gehört wie du mit Sesshomaru über Inu Yasha gesprochen hast. Damals auf dem Herweg.“ Nun bleibt Tenmaru stehen. Von vorne ertönt Yaebas Ruf: „Tenmaru?“ „Lauft ihr voraus, ich hole euch ein!“, ruft der Streuner zurück und der Anführer der Streuner blickt ihm nur kurz nach und setzt dann seinen Weg mit seinen Gefährten fort. Nun setzt Tenmaru Kagome ab. Mit kräftigen Händen packt er ihre Oberarme und schaut sie direkt an. Unheilvoll glimmen seine violetten Augen im Mondschein. Unter diesem Blick bekommt Kagome eine Gänsehaut, doch sie weicht seinem Blick nicht aus. Unergründlich schaut der junge Streuner sie an, dann sagt er: „Warum ist es mein Schicksal, dass ausgerechnet du immer alles über mich herausfindest? Kannst du mir das sagen?“ Langsam schüttelt Kagome den Kopf. Noch immer hält Tenmaru sie fest. „Vergiss das! Vergiss das alles und tue einfach so, als wären wir uns niemals begegnet!“ Wieder schüttelt Kagome den Kopf. Tenmaru verzieht das Gesicht und lässt den Kopf sinken. „Bitte, Kagome!“, nun klingt seine Stimme wirklich verzweifelt, „Bitte, vergiss alles was du von mir weißt und gib mir damit die Chance, es dir gleich zu tun!“ Mit klarem Blick schaut Kagome ihn an. Ein tiefes Mitgefühl für diesen Streuner überkommt sie; er leidet, das kann sie deutlich sehen. Behutsam legt sie eine Hand auf seinen Arm. „Wovor hast du bloß solch schreckliche Angst?“, fragt sie leise. Temarus Hände beginnen zu zittern und dann plötzlich geht er vor ihr in die Hocke und krümmt sich zusammen, das Gesicht in den Händen vergraben. Ein wenig ratlos steht Kagome da. Sie kann hören wie Tennmaru mit tiefen Atemzügen um seine Fassung ringt und sie fragt sich was dem stolzen Youkai bloß so schrecklich zusetzt. Schließlich geht sie neben ihm in die Knie. „Ich habe immer gedacht, Youkais hätten keine Gefühle wie wir Menschen!“, sagt sie behutsam. Tenmaru atmet einmal tief durch und dann hebt er den Kopf. Eine schreckliche Müdigkeit liegt in seinem Blick. „Das stimmt nicht!“, sagt er schwach, „Es ist eher so, dass die Gefühle eines Youkais... bestimmt sechs mal so stark sind wie die eines Menschen! Aus diesem Grund unterdrücken wir sie die meiste Zeit. Stell dir nur vor, wie es wäre, wenn wir es nicht täten!“ „Das muss schrecklich sein!“, meint Kagome betroffen, „Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es wäre, wenn ich mir nicht erlauben dürfte, zu fühlen!“ Noch einmal atmet Tenmaru tief durch und dann richtet er sich wieder auf. „Es ist... kein einfaches Los, aber man gewöhnt sich mit der Zeit daran.“ Nun erhebt sich auch Kagome. „Das heißt also, Youkais tun immer nur so gefühlskalt“, stellt sie nachdenklich fest, „Aber in Wirklichkeit fressen sie ihre wahren Gefühle nur in sich hinein! Ich habe Mitleid mit ihnen!“ Verwundert schaut Tenmaru sie an. „Du bist ein eigenartiger Mensch!“, sagt er leise. „Tenmaru?“, wendet sie sich plötzlich an ihn, „Was passiert, wenn ein Youkai seinen Gefühlen nachgibt?“ Ein wenig unbehaglich schaut er sie an: „Ich vermute, dann kann alles Mögliche passieren.“ „Wird er dann gefährlicher?“ Unsicher schaut er sie an: „Schon möglich. Aber du brauchst dir keine Sorgen machen. Ich werde dir nichts tun!“ Sie schüttelt den Kopf: „Das meine ich nicht. Du sagst, alle Youkais unterdrücken ihre Gefühle?“ „Ja...“ Groß schaut sie ihn: „Auch Sesshomaru?“ Tenmarus Miene gefriert. Kagome seufzt tief. „Bitte, Tenmaru, mach nicht jedes Mal so ein Gesicht wenn ich diesen Namen sage! Es stimmt also! Und als wir gingen, war er wirklich wütend auf Inu Yasha. Ich mache mir Sorgen, dass er ihm diesmal womöglich wirklich etwas antut! Bitte lass uns zurückgehen! Ich habe keine Ruhe, bis ich nicht weiß, ob er in Ordnung ist!“ Einen langen Moment scheint Tenmaru zu zögern, doch dann seufzt er. „Also gut!“, meint er resigniert, „Ich werde zurückgehen und nach ihm sehen! Du bleibst solange hier und wartest auf uns!“ „Ich komme mit dir!“, ruft Kagome entschlossen, „Ich kann dir helfen!“ „Nein!“, entschieden schaut er sie an. „Warum denn nicht?“, fragt sie bittend. Ernst blickt er sie an. „Weil du das Wichtigste bist, das Inu Yasha besitzt! Und das gilt es um jeden Preis zu schützen!“ Mit diesen Worten dreht er sich um und nur wenige Augenblicke später ist er schon ihren Blicken entschwunden. Ein wenig beklommen schaut Kagome sich nun um. Auf einmal wirkt der Wald um sie herum wesentlich schwarzer und die Bäume viel bedrohlicher. Sie ist allein! Niemand sonst ist auch nur in der Nähe! Ihr Herz beginnt schneller zu pochen. Warum musste er sie gerade hier jetzt alleine lassen! Hier müssten doch überall Nordyoukais in der Nähe sein. Ob das wirklich so eine tolle Idee war, sie hier zurück zu lassen? Auf einmal vernimmt sie ein Rascheln hinter sich im Gebüsch. Erschrocken fährt sie herum und mit zittrigen Fingern spannt sie ihren Bogen. „Wer ist da!“, ruft sie so mutig wie sie sich traut. Doch auf einmal vernimmt sie eine vertraute Stimme: „Kagome? Bist du das?“ Kagome reißt die Augen auf. „Sango? Miroku?“ Nun schieben sich ihre beiden Freunde aus dem Gebüsch des Waldes hervor. In Sangos Armen schlummert die kleine, zusammengerollte Kirara und auf Mirokus Schulter hängt Shippo wie ein nasser Sack, den Kopf auf Mirokus Haaren gebettet, und schläft den Schlaf der Gerechten. Rasch läuft Kagome zu ihren Freunden hin. „Ich bin so erleichtert, euch zu sehen!“, ruft sie. Die beiden lächeln ihr entgegen. Doch dann fragt Sango: „Kagome, was machst du hier so ganz alleine? Wo ist Inu Yasha, ist er nicht bei dir?“ Kagome seufzt: „Das ist eine lange Geschichte. Aber was ist mit euch? Ihr habt die Streuner ja anscheinend nicht gefunden.“ Miroku macht ein ernstes Gesicht: „Das stimmt aber dafür haben wir etwas viel Schlimmeres gefunden!“ „Etwas Schlimmeres?“, fragt Kagome besorgt. Sango nickt. „Ohne Shippo hätte es diesmal schlimm ausgehen können mit uns. Wir erzählen dir gleich alles, aber erstmal müssen wir Inu Yasha warnen. Wir vermuten, dass dieser Kossoridoku ein falsches Spiel mit uns spielt.“ Kagome nickt: „Ja, zu dem Schluss sind wir auch schon gelangt. Er hat Inu Yasha belogen, als er ihm riet, das Zimmer zu verlassen und Raiuko hat er erst zu seinem Rachefeldzug angestachelt. Und wer weiß, was er womöglich Sesshomaru erzählt hat. Inu Yasha kämpft gerade mit ihm und diesmal scheint er wirklich wütend zu sein.“ Nachdenklich nickt Miroku. „Das würde zu dem passen, was wir auch schon vermutet haben.“ Er blickt auf: „Kagome, wenn Kossoridoku tatsächlich ein Verräter ist, dann handelt er aber nicht aus eigenem Antrieb!“ „Wir haben erfahren, dass Arashitsume einen Handlanger hat“, fügt Sango hinzu. „Was?“, erstaunt blickt Kagome sie an, „Ihr glaubt er arbeitet für Arashitsume?“ „Es kommt noch besser!“, meint Miroku, „So wie es aussieht, hat sich Arashitsume die Hilfe einer Schwarzen Miko gesichert!“ Groß blickt Kagome ihn an: „Eine Schwarze Miko? Wie kommt ihr darauf?“ Tief atmet Miroku einmal durch, dann meint er: „Lass dir erzählen!“ Mit eiligen Schritten läuft Dokutoge durch den Wald, in seinem Schlepptau der vernehmlich schnaufende und keuchende Jaken. Es ärgert ihn, dass er gezwungen ist, seine Geschwindigkeit dem kleinen Dämon anzupassen, doch Sesshomaru hat ja verlangt, dass er ihn begleitet. Allmählich sollte er sich wirklich daran gewöhnen, dass nicht mehr länger Inu Taishou der Fürst des Westens ist, sondern sein Sohn. Er muss sich eingestehen, dass ihm das noch immer schwer fällt. Besonders jetzt, da er gezwungen ist, wieder an die Ereignisse von damals zu denken. Nein, er verdrängt den Gedanken. Sesshomaru hat mehr als nur einmal bewiesen, dass er der Fürstenrolle würdig ist. Der stolze Prinz mag vielleicht nicht das Format seines Vaters haben, aber er wird seines Amtes gerecht und das Wohlergehen seines Reiches, steht bei ihm an erster Stelle; ein Ziel das er mit allem gebührendem Ernst verfolgt. Nein an dem neuen Fürsten des Westens gibt es nichts auszusetzen. Welch übergroßes Bedauern, dass man das nicht auch über seinen Vater sagen kann. Doch seine Buhlerei mit einer gewöhnlichen Menschenfrau, die ihn letztlich das Leben gekostet hat, wird für immer ein Schandfleck auf seiner Weste sein. Zum Glück ist wenigstens sein Sohn über diese Makel erhaben. Beiläufig dreht er sich nun um; das Rasseln des Atems hinter ihm nimmt zu. „Doku...toge...-sama..., wartet!“ Der kräftige Krieger kommt missmutig zum Stehen. „Beil dich, kleine Kröte, ich kann mich nicht ewig mit dir aufhalten!“ Schnaufend kommt Jaken heran. Sein Atem pfeift. Verächtlich blickt Dokutoge auf ihn hinab: „Ich verstehe nicht, was Sesshomaru-sama an einem wie dir findet!“ Jaken will etwas erwidern, doch noch immer bringt er außer schnaufen nichts zustande. Schon will Dokutoge weiterlaufen, als er plötzlich innehält und die Luft prüft. Seine Miene verfinstert sich sofort und ein dunkles Knurren kommt aus seiner Kehle. Ein wenig verschreckt schaut Jaken zu ihm hoch, doch der Youkai beachtet ihn kaum, seine Augen sind auf den Wald gerichtet. Dann sagt er: „Ich fürchte, kleine Kröte, du musst alleine zum Schloss gehen! Du findest es leicht, es ist gleich da hinten! Ich habe einen Auftrag zu erfüllen!“ „Ja, aber wie soll ich denn hineingelangen, Dokutoge-sama?“, ruft Jaken aufgeregt. Doch der Youkai hat sich bereits zum Gehen gewandt. „Das ist nicht mein Problem!“, ruft er noch und dann ist er auch schon verschwunden. „Dokutoge-sama!“, ruft Jaken ihm nach, doch es ist vergebene Mühe. Jaken beginnt zu schwitzen. „Sesshomaru-sama wird mich umbringen, wenn ich Rin nicht aus dem Schloss bekomme! Er wird furchtbar wütend werden!“, doch dann strafft er sich wieder, „Ich muss seinem Befehl gehorchen, koste es was es wolle! Sesshomaru-sama verlässt sich auf mich! Auf mich! Ich darf ihn nicht enttäuschen!“ Mit diesen Worten macht er sich wieder auf den Weg, so schnell ihn seine Füße tragen, in Richtung Schloss. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)