Die Blutfehde der Youkaifürsten von Weissquell ================================================================================ Kapitel 21: Heimliche Treffen ----------------------------- „Halt! Keinen Schritt weiter!“, der scharfe Befehlston lässt Kagome zusammenzucken. Sie befindet sich am Ende eines langen Felstunnels der offenbar weit in den Felsen hinter dem Palast führt. Es hat nicht lange gedauert bis sie herausbekommen haben, wo man Inu Yasha festhält. Da Myoga ja den direkten Befehl von Sesshomaru hat, Inu Yasha aufzusuchen, haben sie sich kurzerhand entschlossen, einfach jemanden zu fragen. Der angesprochene Krieger, dessen Gesicht sie schon aus der Empfangshalle her kannten, hatte zwar Kagome äußerst skeptisch gemustert, doch nachdem Myoga schwitzend erklärt hatte, dass sie Inu Yashas Leibdienerin sei und ihm nur etwas zu Essen bringen wollte, nickte der Youkai nur brummig und wies ihnen den Weg. Doch nun stehen sie am Ende dieses Tunnels und vor dem schmalen Tor am Ende stehen zwei grimmig dreinblickende, schwer gerüstet und bewaffnete Elitekrieger und versperren ihnen den Weg. „Was habt ihr hier zu suchen?“, kommt es scharf. Kagome dreht ein wenig den Kopf und wispert: „Myoga!“ Der kleine Floh nimmt allen verbliebenen Mut zusammen, hüpft von ihrer Schulter und tritt vor. „Fürst Sesshomaru schickt mich zu seinem Bruder um... äh... um ihm einen wichtigen Bericht zu erstatten.“ „Welche Art Bericht!“, fragt der eine der Wachem misstrauisch und beugt sich ein Stück zu Myoga hinunter um ihn bedrohlich anzufunkeln. „Ich fürchte, das ist... vertraulich!“, bemerkt Myoga schnell. „So so, vertraulich!“, äfft der Youkai ihn nach, „Tut mir leid, aber wenn das so ist kann ich euch nicht passieren lassen, der Gefangene steht unter scharfem Arrest!“ Mit urplötzlich tollkühnem Mut, richtet Myoga sich so weit auf wie es ihm möglich ist. „Nun denn also“, verkündet er gehoben, „Wenn ihr also Fürst Sesshomaru sagen wollt, dass wir seine Nachricht nicht übermitteln konnten, weil ihr ihm misstraut, dann nur zu!“ Ein wenig verunsichert schauen sich die beiden Wachen an. Schließlich meinen sie: Na schön, du kannst passieren!“ „Sehr kluge Entscheidung!“, sagt Myoga herablassend und hüpft zwischen ihnen hindurch. Kagome will ihm gleich folgen doch die Youkais versperren ihr den Weg. „Was hast du da, Mensch?“, er deutet auf die Schüssel in ihrer Hand. „Suppe!“, erklärt sie tapfer. „Ihr wollt doch den Bruder von Fürst Sesshomaru nicht etwa hungern lassen, oder?“, fragt Myoga warnend. Für einen Moment scheinen die beiden nachzudenken, dann nicken sie und lassen Kagome passieren. Den Mädchen ist dabei heiß und kalt geworden, doch sie bemüht sich nach Kräften ihre Angst nicht zu zeigen um keinen Verdacht zu erregen. Mit etwas steifen Bewegungen folgt sie Myoga durch das Tor. „Myoga“, meint sie beeindruckt, „Ich wusste ja gar nicht, das du auch so... so sein kannst!“ „Tja“, meint der kleine Floh, „Wenn man eine so lange Zeit für eine Fürstenfamilie gearbeitet hat, dann weiß man wie man mit solchen Kerlen umgehen muss.“ Rasch gehen die zwei weiter. Vor ihnen liegt ein weiterer, dunkler Gang; nur erhellt durch einige Fackeln an den Wänden. Es ist kalt hier. Kagome schaudert. Schließlich treten sie aus dem Gang heraus und vor ihnen liegt ein großer, hoher Felsenraum. Sie stehen auf einem breiten Sims der sich von einer Wand zur anderen erstreckt. In der Mitte, direkt vor ihnen befindet sich eine schmale Steinbrücke die zu einem kleinen Podest in der Mitte des Raumes führt. Der Abgrund, der sich rings herum erstreckt, ist so tief, dass der Boden nicht auszumachen ist, doch in beachtlicher Tiefe zieht eine trübe Nebelbank dahin die gespenstisch rötlich schimmert. Kagome zieht erschrocken die Luft ein. Auf dem Podest vor ihr, in fast zehn Metern Entfernung, angebunden an einer steinernen Säule die bis zur Decke reicht, erkennt sie eine Gestalt. Sie hockt mit angezogenen Beinen und mit auf den Rücken gebundenen Armen an der Säule und hat den Kopf auf die Knie gestützt. Über die Brust und über die Gliedmaßen züngeln noch immer flimmernde Energiebänder und ihr Knistern hallt ein wenig in dem hohen Raum nach. „Inu Yasha!“, stößt Kagome aus. Der Angesprochene hebt den Kopf. Selbst aus dieser Entfernung kann sie sehen, dass er müde aussieht. Hastig läuft sie auf die schmale Steinbrücke zu. Sie ist kaum einen halben Meter breit. Bloß nicht hinuntersehen!, redet sie sich ein. Mit klopfendem Herzen, die Augen unverwandt auf den angebundenen Hanyou gerichtet, überquert sie die Brücke. Endlich springt sie auf das sichere Podest. Eilig läuft sie zu dem zusammengekauerten Hanyou hin und und sinkt dort zu ihm hinunter. „Kagome...?“, fragt er verwundert, „Was machst du hier?“, seine Stimme klingt etwas schwächer als gewöhnlich. Mit klopfendem Herzen legt Kagome ihre Hand auf sein Knie. Selbst durch den Stoff hindurch fühlt es sich kühl an. „Du frierst ja!“, meint sie besorgt, ohne auf seine Worte einzugehen. „Ach was! Bin Schlimmeres gewohnt!“, wehrt er ab und versucht ihren Blick zu meiden, „Kannst du mir mal sagen was du hier machst?“ „Ich wollte sehen... ob du auch in Ordnung bist“, antwortet sie wahrheitsgemäß. Der Hanyou legt den Kopf in den Nacken. Viel mehr bewegen kann er sich nicht. „Das war unnötig. Mir geht es gut!“, doch noch immer weicht er ihrem Blick aus. „Wie kann es dir gut gehen wenn du... hier so angebunden bist?“, erwidert Kagome hastig. „Danke, dass du mich daran erinnerst, ich hätte das fast vergessen!“, brummt er. „Oh verdammt, du Idiot! Kannst du das einfach mal lassen?“ Ihr Ausbruch zwingt ihn nun doch sie anzusehen. Erschrocken bemerkt er nun den Kummer in ihrer Miene. Ohne, dass sie es beabsichtigt hat, laufen ihr Tränen über ihre Wangen. „Was... was ist denn?“, stammelt er besorgt, „Warum weinst du denn schon wieder?“ „Na weil... weil...“, sie kämpft tapfer die Tränen nieder, „Ich hab mir Sorgen um dich gemacht. Ich hatte Angst... sie tun dir was Schlimmes an. Sie haben dich mit diesen schmerzhaften Ketten gefesselt und hier ist es so kalt und du bist ganz alleine und... und das erste was du machst, jetzt, da ich dich besuchen komme, ist wieder mit mir zu zanken!“, den letzten Satz fügt sie ein wenig trotzig hinzu. Doch dann lässt sie den Kopf sinken und wischt sich die Augen. Sprachlos hat Inu Yasha ihr zugehört. Innerlich schluckt er schwer. Ein dicker Kloß schnürt ihm die Luft ab und ein äußerst flaues Gefühl liegt ihm im Magen. Die Fesseln um seinen Körper brennen noch immer empfindlich und hinzu kommt noch die Schmerzen in seinen Gliedern die durch die Bewegungsbehinderung verursacht werden. Er fühlt sich steif und geschunden und er friert erbärmlich und nun kommt Sie! Dass er sich freut sie zu sehen, ist noch untertrieben. Aber er will sie doch nicht beunruhigen, nur deshalb gibt er vor, dass ihm nichts fehlt. Und nun ist ihr das auch nicht recht. Sie muss doch wirklich nicht wissen wie er sich gerade fühlt. Warum ist sie bloß so scharf darauf? Warum muss sie schon wieder weinen? Jetzt wo er sie nicht einmal trösten kann. Unwillkürlich überkommt ihn das Bedürfnis, sie in den Arm zu nehmen, doch ihm sind ja im wahrsten Sinne des Wortes die Hände gebunden. „Kagome!“, sagt er leise, „Ich... es tut mir leid! Es war nicht so gemeint. Mir fehlt wirklich nichts.“ Das Mädchen schnieft ein wenig. „Schon gut! Es ist ja meine Schuld! Ich vergesse immer, dass du ein Hanyou bist und viel mehr einstecken kannst als ein Mensch.“ Einen Moment lang herrscht Schweigen. Inu Yasha weiß nicht was er sagen soll. Schließlich blickt Kagome verlegen zur Seite. „Ich hab dir Suppe mitgebracht. Bist du hungrig?“ Inu Yasha will verneinen doch sein Magenknurren kommt ihm zuvor. „Ein wenig“, gibt er zu. Kagome greift nach der Schale die neben ihr steht: „Ich befürchte sie ist inzwischen etwas kalt geworden.“ „Das macht nichts.“ Plötzlich zuckt Kagome zusammen: „Ich blöde Kuh! Ich hab einen Löffel vergessen!“ Ein wenig enttäuscht schaut Inu Yasha auf die aromatisch duftende Schüssel in ihrer Hand. Wieder knurrt sein Magen. „Warte, ich werde dir helfen!“, meint Kagome kurzentschlossen. Rasch rückt sie etwas näher und hält ihrem Freund vorsichtig das Gefäß an die Lippen. Erst jetzt spürt Inu Yasha wie hungrig er in Wirklichkeit ist. Die Flüssigkeit ist zwar lauwarm, aber sie schmeckt nicht schlecht. Gierig nimmt er einen Schluck und verschluckt sich fast dabei. „Entschuldige!“, meint Kagome hastig und setzt die Schüssel ab. „Schon gut!“ Behutsam gibt sie ihm einen weiteren Schluck. Während er trinkt wird Inu Yasha seltsam wehmütig zumute. Er könnte nicht in Worten ausdrücken was in ihm vorgeht. Kagome, die sich so rührend um ihn kümmert und sich um ihn sorgt, so dicht bei sich zu haben und sie nicht mal berühren zu können, ist fast mehr als er ertragen kann. Als die Schüssel leer ist, seufzt er leicht und legt seine Wange auf seine Knie. Nachdenklich schaut er seine Freundin an. „Es tut mir leid, Kagome!“, sagt er leise. „Wofür entschuldigst du dich?“, fragt sie erstaunt. „Dafür... dass ich neulich so eklig zu dir gewesen bin.“ Für einen Moment muss Kagome überlegen was er meint. Dann dämmert es ihr. „Nein, ich muss mich entschuldigen. Ich war kein Stück besser. Ich hätte die Kette nicht benutzen dürfen, schon gar nicht in Gegenwart von Sesshomaru. Das war nicht in Ordnung!“ „Ach, schon gut!“, meint Inu Yasha, „Ich hatte es verdient! Ich... finde gar nicht, dass dein Essen doof ist. Du kannst... gut kochen!“ Kagome errötet und senkt den Blick. „Die Suppe ist gar nicht von mir“, gesteht sie ein. „Ist egal!“, Inu Yasha hebt den Kopf, „Du hast sie mir gebracht. Das reicht schon.“ Kagomes Lippe zittert ein wenig. „Sie... sie dürfen dich nicht hinrichten!“, stößt sie hervor, „Das...“ Das würde ich nicht ertragen!, will sie sagen, doch sie bringt es nicht hervor. „Das wäre einfach unfair!“, sagt sie stattdessen. „Mach dir keine Sorgen, Kagome!“, ein leichtes Lächeln spielt um Inu Yashas Lippen, „Ich bin unverwüstlich!“ Das ist zu viel für sie. „Inu Yasha!“, schluchzt sie und diesem plötzlichen Impuls folgend, will sie ihre Arme um ihn schlingen. Pass auf, Kagome! Die Fesseln! Du verbrennst dich!, will er rufen, doch schon schließen sich ihre Arme um ihn und er spürt sie an seiner Brust. Inu Yasha hat fest damit gerechnet, dass diese furchtbaren Energiebänder ihr sofort erhebliche Brandwunden zufügen würden, doch fassungslos muss er nun mitansehen wie die gleißenden Fesseln einfach durch ihren Körper hindurchdringen oder unbeschadet über sie hinwegzüngeln. Das Mädchen scheint es nicht bemerkt zu haben. Sie hält ihn noch immer fest umschlungen und vergräbt ihr Gesicht in seinem Kimono. „Kagome!“, kommt es verwundert, doch sie reagiert nicht. Sie spürt wie kühl seine Haut unter der Kleidung ist und sie hört wie sein Herz schnell und regelmäßig klopft. Sie hat auch keinerlei schlechtes Gewissen dabei. Irgendwie fühlt sie sich das hier richtig an. Sanft streichelt sie ihm über den Rücken. „Kagome!“, kommt es erneut, diesmal noch überraschter. Doch sie ignoriert es wieder. Sag jetzt nichts!, wünscht sie sich innerlich, Sag einfach nichts für eine lange, lange Zeit! Ich will nicht, dass es vorbeigeht! Doch plötzlich spürt sie wie sich vorsichtig zwei Arme um sie legen und sie behutsam dichter zu ihm ziehen. Kagome läuft ein Schauer über den Rücken. Wie sehr hat sie sich danach gesehnt! Doch urplötzlich stutzt sie. Das kann doch gar nicht sein! So sehr sie die sanfte Berührung auch genießt, nun schaut sie doch auf. Goldfunkelnde Augen blicken sie unverwandt an und in Inu Yashas Gesicht liegt eine solche Milde, dass es ihr fast das Herz zerreißt. „Du bist einfach unglaublich!“, sagt er leise und ein fast schon zärtliches Lächeln liegt um seine Lippen. Verwirrt setzt sie sich auf. „Du bist ja gar nicht mehr gefesselt!“ Sprachlos starrt sie ihn an. „Sieht ganz so aus“, antwortet er. „Aber wie...?“ „Ähäm!“, räuspert sich plötzlich jemand neben ihnen. Zwei Köpfe drehen sich dem Geräusch zu. „Ich will ja nicht stören!“, sagt Myoga, „Aber ich bin auch noch hier!“ „Myoga?“, staunt Inu Yasha. „Myoga, Inu Yashas Fesseln sind weg!“, ruft Kagome irritiert aber erleichtert aus, „Kannst du dir das erklären?“ „Tja, ich vermute, das hat irgendwas mit deinen eigenartigen Mikokräften zu tun“, vermutet er stirnrunzelnd, „Sehr interessant! Es sieht fast so aus, als könnte dir Arashitsumes Technik nichts anhaben. Wahrscheinlich hat deine Berührung sie einfach aufgelöst.“ „Meinst du wirklich?“, Kagome bekommt große Augen. „Es scheint so. Allerdings befürchte ich, dass das Arashitsume nicht gefallen wird, wenn er es erfährt“, meint Myoga besorgt. „Er muss es ja nicht erfahren!“, meint Kagome schnell. „Ich fürchte, das wird er spätestens wenn er feststellt, dass Inu Yasha-sama nicht mehr gefesselt an diesem Pfeiler sitzt“, bremst Myoga ihren Eifer. Nun streckt Inu Yasha seine Beine aus und steht auf. Genüsslich räkelt er sich und massiert seine eingeschlafenen Gliedmaßen. Man sieht ihm die Erleichterung förmlich an. „Von mir aus soll er doch!“, meint er schnippisch, „Jetzt wo es eh schon zu spät ist, kann er sich auch mal ein wenig seinen Kopf darüber zerbrechen. Von mir wird er jedenfalls kein Sterbenswörtchen erfahren.“ „Wahrscheinlich wird er wütend werden“, gibt Myoga zu bedenken. „Juckt mich nicht!“, meint Inu Yasha missmutig, „Ich habe auch überhaupt keine Lust, ihm eine angenehme Laune zu bereiten.“ Myoga atmet einmal vernehmlich durch: „Ich fürchte aber, euch wird nichts anderes übrigbleiben, Inu Yasha-sama. Euer Bruder hat mich beauftragt... ähm... euch zu unterrichten wie man sich in fürstlichen Kreisen zu verhalten hat.“ Inu Yashas Kopf fliegt herum: „Ist nicht dein ernst!“ „Ich fürchte, es ist ihm sehr ernst!“, beteuert Myoga, „Er gab mir zu verstehen, dass ein weiteres Fehlverhalten, von eurer Seite, nicht mehr zu tolerieren ist. Sesshomaru-sama legt großen Wert drauf, dass das Verhältnis zu den anderen Reichen nicht noch angespannter wird.“ „Ach, Sesshomaru!“, gnatzt Inu Yasha verstimmt. „Inu Yasha, bitte!“, mit einem flehenden Blick schaut Kagome ihn an, „Bitte versuche es doch wenigstens. Mir zuliebe! Lass dich von Myoga unterrichten! Gib Arashitsume keinen Grund... dir noch mal wehzutun!“ Bei dem Blick in ihre erneut feuchten Augen gibt es Inu Yasha einen Stich durchs Herz. Wie könnte er ihr widersprechen? Er seufzt einmal, dann sagt er: „Na schön, von mir aus! Ich versuch's!“ Sofort schenkt sie ihm ein dankbares Lächeln. „Ja, ja, ist ja gut!“, wehrt er ab, „Geh mal lieber zu den anderen zurück. Nicht, dass die sich auch noch Sorgen machen!“ Er ist verlegen und es ihm unangenehm, dass Kagome das mitbekommt. Unwillkürlich errötet das Mädchen. „Ähm, ja, ich schätze, ich sollte wohl wirklich wieder gehen, nicht, dass die Wachen noch Verdacht schöpfen.“ Hat sie ihn wirklich vorhin so umarmt? Wie peinlich! Hoffentlich kommt er jetzt nicht auf irgendwelche falschen Gedanken. Bestimmt war es ihm unangenehm. Rasch steht sie auf und wendet sich zum Gehen, doch schon nach zwei Schritten hält sie inne. Inu Yasha hat es bemerkt: „Ist noch etwas?“ „Ähm...“, kommt es zaghaft, „Das geht hier links und rechts ganz schön tief runter!“ Inu Yashas Augen fliegen auf: „Bitte? Vorhin hat dich das doch auch nicht gestört“ „Das war was anderes“, gibt sie kleinlaut zu, „Da hab ich gar nicht so drauf geachtet.“ Innerlich schimpft sie mit sich selbst. Einen feinen Eindruck muss sie geben. Kein Wunder, dass er so oft die Geduld mit ihr verliert. Doch in diesem Moment spürt sie eine Hand auf ihrer Schulter. Sie blickt sich um und blickt in Inu Yashas nachsichtiges Gesicht. „Komm, steig schon auf!“, fordert er sie auf und ohne Zögern steigt sie auf seinen Rücken und hält sich an ihm fest. Mit einem leichten Tritt ist er in drei Schritten auf der anderen Seite der Brücke angekommen und lässt sie herab. Wie beiläufig streicht seine Hand dabei über ihren Arm. Ihre Haut ist so weich und ihr Duft hüllt ihn noch immer ein. Er atmet noch einmal tief durch dann lässt er sie los. „Geh jetzt!“ Sie nickt. Dann wendet sie sich zum Gehen und hastig verlässt sie den Raum. Etwas wehmütig blickt der Hanyou ihr hinterher und unwillkürlich ballt er die Hand zur Faust. Meine Güte, was stellt dieses Mädchen bloß mit ihm an? Doch dann reißt er sich los und mit einem großen Sprung ist er wieder zurück auf der anderen Seite. „Also, Myoga!“, lässt er sich vor dem alten Floh zu Boden plumpsen, „Dann erzähl mir mal was!“ Mit raschen Schritten läuft Kagome den Gang entlang. Schon längst hat sie die beiden Wachen hinter sich gelassen. Sie ist sich nicht sicher, ob sie von Inu Yasha weg, oder zu ihren Freunden hin möchte. So ganz alleine durch das fremde Schloss zu laufen verursacht ihr eine Gänsehaut, besonders zu dieser späten Stunde. Kein Laut ist zu hören und zu sehen ist auch niemand. Hastig blickt sie sich um. Hier sind so viele Gänge. Ist sie vorhin diesen hier gekommen, oder den nächsten? Ach, hätte sie doch nur etwas besser aufgepasst, doch zu dem Zeitpunkt war sie in ihren Gedanken woanders gewesen. Alles sieht hier so gleich aus. Wie groß ist denn dieses verdammte Schloss? Es hilft nichts, sie wird es einfach irgendwo versuchen müssen. Sie biegt in den Gang ein der ihr am wahrscheinlichsten vorkommt und folgt ihm eine Weile. Langsam kommen ihr Zweifel. Ist sie hier richtig? Schließlich endet der Gang urplötzlich hinter der nächsten Ecke in einem kleinen Raum. Hier ist niemand, aber sie bemerkt eine weitere Tür an seinem hinteren Ende, eine Schiebetür die in einen Garten führt, wie sie durch ein paar Fenster sehen kann. Ist sie nicht vorhin an einem Garten vorbeigekommen? Sie erinnert sich eine Tür gesehen zu haben die in den Garten führte. Wenn sie den Garten durchqueren und diese Tür finden kann, ist es nicht mehr allzu weit von ihrem Quartier entfernt. Sie fasst einen Entschluss. Lieber versucht sie ihr Glück durch den Garten als vielleicht einen Youkai zu dieser späten Nachtzeit noch nach dem Weg zu fragen. Möglichst ohne ein Geräusch schiebt sie die Tür auf und schlüpft leise in den Garten. Hier draußen ist es zwar kühl, doch noch ein wenig hängt die Wärme des Tages zwischen den Bäumen. Es ist hübsch hier, stellt sie fest. Wer immer diesen Garten pflegt, versteht sein Handwerk. So leise wie möglich huscht sie durch die Dunkelheit. Zum Glück scheint der Mond so hell; es erleichtert es ihr, sich zurechtzufinden. Der Garten ist erstaunlich groß, größer als sie angenommen hatte. Aufmerksam hält sie nach dem Ausgang Ausschau. Plötzlich ist ihr als hätte sie etwas gehört. Sofort erstarrt sie zur Salzsäule. Wachsam schaut sie sich um. Ein Stück entfernt nimmt sie eine Bewegung wahr. Vorsichtig lugt sie hinter einem gewaltigen Jasminstrauch hervor. Der schwere Duft der Blüten betäubt ihr fast die Sinne, doch sie gibt keinen Mucks von sich und blickt hinüber zu der dunklen Gestalt die ein ganzes Stück entfernt an einem Baum lehnt und zum Himmel schaut. Es ist nur eine leichte Positionsverlagerung, doch nun fällt das blasse Mondlicht auf das Gesicht der Person. Kagome atmet erleichtert auf. Es ist Tenmaru. So ein Glück! Der junge Streuner kann ihr bestimmt den Weg zurück zeigen. Schon will sie hervorkommen und sich bemerkbar machen, doch in diesem Moment fliegt Tenmarus Kopf herum als hätte er etwas gehört und dann sieht Kagome, wie er sich urplötzlich auf dem Boden zusammenkauert, nein, er kniet nieder! Zunächst ist sie darüber verwundert, doch dann wird ihr klar, dass noch eine Person gerade dort aufgetaucht ist. Eine vor der Tenmaru offenbar gehörig Respekt hat, doch sie kann von hieraus niemanden erkennen. Es ist zu dunkel. Schon spielt sie mit dem Gedanken etwas näher heranzugehen, doch dann vernimmt sie Tenmarus Stimme und verwirft diese Idee umgehend wieder. „Arashitsume-sama!“, ruft der Streuner erschrocken. Aus den Schatten kommt einen seidige Stimme: „Ich hatte gehofft dich hier zu finden! Wie ich sehe habe ich recht gehabt. Tu mir den Gefallen und steh auf, ja?“ Zögernd kommt Tenmaru wieder auf die Füße. „Was wünscht Ihr von mir, edler Fürst?“ „Ich wollte mit dir einmal unter vier Augen sprechen“, kommt die Antwort. „Worüber denn, edler Fürst?“ Nun tritt Arishitsume ein Stück aus den Schatten heraus und das Mondlicht taucht sein Gesicht in einen gespenstischen Schimmer. „Ich frage mich, ob du mit dem Dienst für diesen Hanyou zufrieden bist.“ Kagomes Herz pocht heftig. Nur zu gut erinnert sie sich an das Gespräch zwischen Tenmaru und Sesshomaru damals. Der Streuner scheint ähnliche Gedanken zu haben, denn er sagt: „Es spielt doch keine Rolle ob ich damit zufrieden bin.“ Arashitsume lächelt sanft: „Da hast du wohl recht. Doch das beantwortet noch nicht meine Frage. Hast du, oder hast du nicht den Wunsch in seinem Dienst zu bleiben?“ „Welchen Sinn hätte es mir irgend so etwas zu wünschen?“, fragt Tenmaru der noch immer nicht recht mit der Sprache heraus will. „Das will ich dir sagen“, antwortet Arashitsume munter, „Was würdest du von der Idee halten, in meine Dienste zu treten?“ Verblüfft bleibt Tenmaru der Mund offen stehen: „Mein Fürst?“ „Nun mach doch nicht gleich so ein Gesicht!“, rügt ihn Arashitsume gespielt beleidigt, „Sag bloß nicht, dass du noch nie mit dem Gedanken gespielt hast. Dabei wäre es doch so naheliegend!“ Tenmaru sagt kein Wort. „Ich nehme einmal dein Schweigen als Bestätigung“, ergreift Arashitsume wieder das Wort, „Ich bin jedoch untröstlich, dass ich offenbar nicht deine erste Wahl war. Hast du dich denn nie gefragt warum euer Rudel all die Jahre von mir unbehelligt geblieben ist? Natürlich wollte ich nicht das Blut meiner Schwester an meinen Händen haben, oder das ihrer Familie!“ Aufmerksam beobachtet Arashitsume die Reaktion des Streuners aus den Augenwinkeln. Tenmarus Stirn legt sich in düstere Falten. „Eure Krieger haben versucht mich umzubringen!“, es klingt grimmiger als es sicher beabsichtigt war, „Ich verdanke es nur diesem Hanyou, dass ich heute noch vor Euch stehe!“ „Ach das!“, Arashitsume wirft Tenmaru einen Blick zu als würde er ihm einen kindischen Scherz verzeihen, „Das war doch nur ein Täuschungsmanöver. Die Fürstin des Nordens hätte doch Verdacht geschöpft, wenn ich nicht alles darangesetzt hätte, dich aufzuspüren. Wie dem auch sei, die Sache mit dem Hanyou, war gar nicht so geplant gewesen“, ein wenig verlegen legt Arashitsume seine Fingerspitzen aneinander, „Eigentlich hatten meine Krieger den Auftrag dich lediglich soweit zu verletzen, dass es überzeugend wirkte und dich dann zu mir zu bringen.“ „Die Kita-aitsu haben, Yaeba angefallen und Raihone getötet!“, die unterdrückte Wut in seiner Stimme ist jetzt deutlich zu hören. „Ein bedauerlicher Vorfall!“, nickt Arashitsume betrübt, „Doch ich will zugeben, dass keiner von ihnen das Potenzial mitbringt, das ich in dir sehe. Weißt du, es liegt dir im Blut.“ Der Ostfürst kommt näher an Tenmaru heran, der keinen Muskel rührt. Mit leichten Schritten umkreist er ihn. „Ich weiß nicht, wovon ihr sprecht“, beharrt Tenmaru doch seine Stimme klingt längst nicht mehr so überzeugend. „Oh, natürlich weißt du wovon ich spreche!“, säuselt Arashitsume. Von hinten tritt er an den jugendlichen Youkai heran und legt ihm die Hände auf die Schultern. Tenmaru steht stocksteif da. Nun beugt Arashitsume sich zu ihm heran und sein Mund nähert sich Tenmarus Ohr. Kagome kann nicht verstehen was der Ostfürst sagt doch urplötzlich zuckt Tenmaru am ganzen Körper zusammen, reißt sich von dem Fürsten los und starrt ihn entsetzt an. Arashitsume lässt ihn gewähren doch er lächelt selbstzufrieden. „Ihr irrt Euch!“, stößt Tenmaru hervor. Selbst von hier erkennt Kagome, dass der Streuner sehr aufgewühlt ist. „So, denkst du?“, Arashitsume hebt eine Braue, „Aber das denke ich nicht! Auf meine Nase ist für gewöhnlich Verlass.“ „Das... das ist...“ „Schon ok!“, beendet Arashitsume den Satz. Er lächelt genüsslich. Tenmaru starrt zu Boden. „Zerbrich dir nicht so den Kopf darüber“, meint Arashitsume, „Wichtig ist nur, was wir damit anfangen können.“ „Wir, edler Fürst?“ „Ja wir!“, nickt Arashitsume, „Und bitte lass doch die Förmlichkeiten! Nenn mich einfach Onkel!“ Kagome schlägt die Hand vor den Mund, damit ihr kein Laut entfährt, so erschrocken ist sie. Der Fürst des Ostens ist Tenmarus Onkel? Aber wie? Das kann doch nicht sein, das würde ja bedeuten...!“ Aufmerksam beobachtet Arashitsume den jungen Streuner. „Was... was habt Ihr nun vor, O... Onkel?“, presst Tenmaru bebend hervor. „Oh, ich bin froh, dass du fragst!“, gönnerhaft blickt Arashitsume auf Tenmaru herab, „Ich bin eine sehr großzügige Person, also werde ich einmal über den kleinen Schandfleck in deinem Lebenslauf hinwegsehen und dir ein einmaliges Angebot machen.“ „Was für ein Angebot meint Ihr?“ Wie beiläufig dreht Arashitsume ihm den Rücken zu, doch aus den Augenwinkeln beobachtet er den jungen Streuner. „Die Fürstin des Nordens hat geschworen ihren Vater zu rächen. Es ist nur eine Frage der Zeit bis sie jeden aus eurem Rudel getötet hat. Nur ein anderer Fürst wäre in der Lage, euch vor ihrer Wut zu schützen. Aber das weißt du sicher schon, warum sonst wärst du zu Sesshomaru gegangen“, ein boshaftes Lächeln fliegt über sein Gesicht, „Aber glaubst du wirklich, er würde dich jemals in seine Dienste nehmen? Sein Hass auf deine Mutter ist viel zu tief. Bestimmt hat sie dir doch erzählt was sie getan hat, oder?“ Tenmarus Gesicht verzieht sich zu einer schmerzhaften Grimasse und er senkt den Kopf. „Natürlich hat sie das!“, sieht Arashitsume seine Vermutung bestätigt, „Aber es schmerzt mich wirklich zu hören, dass sie mich trotz allem noch immer so sehr verachtet, dass sie es trotzdem vorzieht, dich zu ihm zu schicken!“ „Hört auf...!“, flüstert Tenmaru. „Du hast es doch bestimmt schon gemerkt, dass er nichts mit dir zu tun haben möchte. Warum also die Mühe?“ „Hört auf...!“, wiederholt Tenmaru gepresst. „Armer, kleiner Streuner! Das alles hat gar nichts mit dir zu tun. Es liegt allein an ihr! Ist es nicht unglaublich frustrierend zu wissen, dass sie dich zu ihm geschickt hat, aber genau wusste, dass deine Versuche vergeblich sein werden, wegen dem was sie vor 200 Jahren getan hat?“ „Hört auf!“ „Ihre Sturheit wird noch mal dein Untergang sein. Wäre sie in der Lage gewesen, über ihren Schatten zu springen, könntest du schon längst an meiner Seite sein und du müsstest nicht um dein Leben bangen. Du bräuchtest nicht so viel Energie aufwenden für etwas das von vornherein zum Scheitern verdammt war.“ „Seit still!“ Zitternd ist Tenmaru zusammengebrochen. Seine Klauen verkrallen sich krampfhaft im Boden. Er atmet schwer. Regungslos hat Arashitsume ihn beobachtet. „Sieh dich nur an! Es quält dich, nicht wahr? Du weißt es selber, dass es vergeblich ist, hab ich nicht recht?“ „Ihr wisst gar nichts! Ich... ich habe es geschworen!“, quetscht Tenmaru hervor, noch immer hat er den Kopf gesenkt. „Warum willst du noch länger leiden?“, Arashitsumes Stimme ist seidig, „Komm zu mir! Ich setze dich in Amt und Würden, wie es deinem Stand zusteht. Ich könnte dich sogar adoptieren, weißt du? Ich mache dich zu meinem eigenen Sohn und übertrage dir die Herrschaft über dein eigenes Reich, wie klingt das?“ Ruckartig fliegt Tenmarus Kopf hoch. Ungläubig starrt er den Fürsten an. „Von was für einem Reich sprecht ihr?“ Nun zieht ein messerdünnes Lächeln über Arashitsumes Gesicht: „Das Westreich, natürlich!“ Einige Sekunden vergehen ohne dass ein einziges Wort fällt. Tenmaru ist kreidebleich geworden während er versucht das Gehörte zu erfassen. „Ihr... Ihr meint...! Das kann nicht Euer Ernst sein!“ „Wieso nicht? Sesshomaru ist zwar der Herr des Westens, aber mehr auch nicht. Glaub nicht, dass das für immer so sein wird!“, hämisch funkeln Arashitsumes Augen. Sprachlos ist Tenmaru der Kiefer heruntergeklappt: „Ihr... Ihr könnt unmöglich planen ihn zu...“ „Ach, wie töricht du bist!“, unterbricht Arashitsume ihn, „Natürlich käme mir so etwas niemals in den Sinn! Aber... man kann ja nie wissen. Die Zeiten ändern sich!“, das boshafte Funkeln in seinen Augen nimmt zu. Erneut senkt Tenmaru den Blick. Seine Hände umklammern bebend einige Grasbüschel. Arashitsume beobachtet es. „Ich verstehe, dass das sehr viel für dich auf einmal ist“, sagt er nachsichtig, „Denk darüber nach. Wenn du entschieden hast wem deine Loyalität wirklich gelten sollte, dann komm zu mir. Bei mir wirst du immer einen Platz finden.“ Mit diesen Worten wendet sich der Fürst des Ostens ab und gemächlich verschwindet er im Schatten der Bäume. Zurück lässt er einen verstört dreinblickenden Streuner, der kaum in der Lage ist, den Kopf zu heben. Einige Minuten vergehen ohne dass Tenmaru sich von der Stelle rührt. Doch schließlich atmet er einmal tief durch und langsam kommt er wieder auf die Füße. Er wischt sich einmal mit der Hand über das Gesicht, dann seufzt er schwer und ohne ein weiteres Wort verschwindet auch er zwischen den Bäumen. Bibbernd sitzt Kagome hinter ihrem Busch und wartet darauf, dass ihr Herz aufhört so heftig gegen ihre Brust zu pochen. Sie kann nicht glauben was sie gerade gehört hat. Das ist einfach nicht zu fassen. Nach allem was sie bisher gehört hat ist Tenmarus Mutter die Schwester des Ostfürsten. Das muss sie erstmal verdauen. Er macht wirklich nicht den Eindruck von königlichem Blut zu sein. Aber warum ist er dann ein Streuner? War seine Mutter auch einer? Auf einmal erinnert sie sich an das, was Sokudo neulich gesagt hat. Die Anführerin des Streunerrudels wäre eine Daiyoukai gewesen. Die einzige in dem Rudel! Das muss wohl Tenmarus Mutter gewesen sein. Wahrscheinlich war er deshalb so wütend, über Sokudos Beleidigungen ihr gegenüber. Aber könnte das bedeuten, dass auch Tenmaru... ein Daiyoukai ist? Bei dem Gedanken zuckt Kagome unwillkürlich zusammen. Er ist so schnell, und unheimlich stark scheint er auch zu sein. Es wäre durchaus möglich! Doch mit Sicherheit kann man es nicht sagen. Scheinbar unterscheiden sich Youkais und Daiyoukais äußerlich nicht sehr von einander. Den einzigen Unterschied den sie bisher ausmachen konnte, ist das türkisfarbene Blitzsymbol auf Arashitsumes Stirn. Ob auch auf Tenmarus Gesicht ein türkiser Blitz zu sehen wäre, wenn er sein Stirnband abnehmen würde? Sie schaudert bei dem Gedanken. Ob er wirklich vor hat, Arashitsumes Angebot anzunehmen? Innerlich ertappt sie sich dabei, dass sie sich wünscht, er möge das Angebot ausschlagen. Nicht nur um Inu Yashas Willen. Irgendwie hat sie begonnen, ihn gut leiden zu können. Den Ostfürsten jedoch kann sie auf den Tod nicht ausstehen und diese Abneigung begründet sich nicht nur allein auf sein Verhalten Inu Yasha gegenüber. Nein, seine gesamte, schleimige Art ist ihr zuwider! Kagome schluckt schwer. Welch ein unglaublicher Wink des Schicksals war es doch, dass sie gerade hinter diesem penetrant riechenden Strauch Zuflucht gesucht hat. Andernfalls hätte der Ostfürst mit Sicherheit ihren Geruch bemerkt und was das bedeutet hätte, wagt sie sich gar nicht erst auszumalen. Hätte dieser Daiyoukai nur eine Sekunde lang den Verdacht gehabt, dass sie fast jedes seiner Worte gehört hat, wäre sie wohl schon nach wenigen Augenblicken nicht mehr am Leben gewesen. Noch immer schlägt ihr Herz in doppelter Geschwindigkeit. Das hier müssen ihre Freunde erfahren! Bestimmt steckt noch mehr hinter der ganzen Sache als auf den ersten Blick vermutet. Wo sind wir hier bloß hineingeraten? Mitten in eine Blutfehde der Youkaifürsten. Na, wenn wir da bloß heil wieder herauskommen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)