Die Blutfehde der Youkaifürsten von Weissquell ================================================================================ Kapitel 16: Ostyoukai --------------------- „Du schon wieder!“, ruft Inu Yasha missmutig zu dem Ostyoukai mit dem langen Schwert hinüber. Boshaft funkelt Sokudo ihn an: „Na, wen haben wir denn da? Das ist ja der kleine Verräter aus dem Westen!“ Inu Yasha schießt ihm zornige Blicke zu. Sokudo lächelt amüsiert. „Ja glaubt man’s denn? Da ist man auf der Suche nach diesem Streuner Pack und dann kommen sie tatsächlich freiwillig zu einem!“, Sein Gesicht bekommt etwas angewidertes, „Zusammen mit dieser Westbrut, ihren Sympathisanten!“ Inu Yasha fletscht die Zähne. „Was willst du?“, grollt er. „Das selbe könnte ich auch fragen, nicht wahr, Hanyou!“ Inu Yasha zuckt ärgerlich zusammen. Muss er sich immer wieder beleidigen lassen? Oh nein! Wenn er schon ein Fürstensohn ist, kann der andere ihn gefälligst auch so behandeln. Dem Typ wird er es geben! Hämisch verzieht Inu Yasha das Gesicht: „Schon klar, dass du so große Töne spuckst, du kleiner Schisser. Diesmal hast du ja schließlich deine große, starke Armee hinter dir. Bist wohl zu feige es mit einem einfachen Hanyou alleine aufzunehmen, was?“ Sokudo steigt die Zornesröte ins Gesicht und er fletscht die Zähne: „Was war das, du Köter?“ „Hast mich schon gehört“, meint Inu Yasha abfällig. „Mach ihn nicht noch wütend!“, flüstert Kagome besorgt ihrem Freund zu. „Pah, von mir aus soll er doch herkommen“, meint Inu Yasha schnippisch. „Ja, aber diesmal hat er wirklich eine große, starke Armee mitgebracht“, gibt Miroku zu bedenken. „Wir müssen ja nicht unnötig einen Kampf heraufbeschwören“, meint nun auch Sango. „Ach, euch macht’s vielleicht nichts aus wenn der Kerl mich beleidigt. Ich lass das nicht auf mir sitzen!“ Inu Yasha wendet sich wieder Sokudo zu. „Also komm schon her, du Verlierer!“ Der Ostyoukai starrt Inu Yasha tödlich an: „Wieder diese abartige, westliche Arroganz, du lausiger kleiner Bastard!“ Trotzig erwidert Inu Yasha seinen Blick: „Laber nicht rum, Feigling! Oder willst du keine Rache für deinen fetten Freund?“ Kagome und die anderen verdrehen die Augen. Jeder gute Eindruck von eben, einfach in der Luft verpufft! Er hat wirklich noch viel zu lernen. Doch seine Worte haben ihre Wirkung auf Sokudo nicht verfehlt. Der Ostyoukai kocht. Seine Augen leuchten hellviolett. „Das büßt du, Köter! Ihr werdet alle sterben!“, er wendet sich an seine Untergebenen, „Macht sie nieder! Lasst keinen am Leben!“ Die übrigen Ostyoukai haben die Unterhaltung mit wachsendem Ärger verfolgt, doch sie unterstehen ihrem Befehlshaber aus der Elitegarde ihres Fürsten. Ein vorschnelles Handeln wäre tödlich, doch nun haben sie den Befehl und von einem Moment auf den nächsten stürmen sie los. „Das hast du nun davon, Inu Yasha!“, ruft Sango verärgert und hebt ihren Bumerang. Augenblicklich nimmt Kirara ihre Kampfgestalt an und ein tiefes Grollen liegt in ihrer Kehle. Miroku fasst seinen Stab fester und Shippo steht zitternd neben ihm, bereit seine Haut so teuer wie möglich zu verkaufen. Auch die beiden Streuner bauen sich vor ihrem Kameraden auf um ihn mit allen Mitteln zu verteidigen. Kagome spannt ihren Bogen. Sie weiß zwar nicht was sie gegen diese Masse an Gegnern ausrichten kann, aber sie wird ihren Beitrag leisten. Ganz vorne steht Inu Yasha und bietet den heranstürmenden Youkais die Stirn. „Kommt nur!“, grinst er verwegen und die Kampfeslust steht ihm ins Gesicht geschrieben. Nur noch wenige Meter trennt die Gruppe um Inu Yasha von der heranwogenden Flut von wütenden Ostyoukai. Mit einer blitzschnellen Bewegung zieht er Tessaiga. Hell lodert die mächtige Klinge auf. Er ist bereit sie zu empfangen. Doch auf einmal scheint sich der Himmel zuzuziehen. Die Sonne verschwindet hinter grauen Wolken und schlagartig braust ein kräftiger Wind über die Ebene. Plötzlich nimmt Inu Yasha über sich eine Bewegung wahr und Sekundenbruchteile später fährt etwas vom Himmel herab und landet mit solch einer Wucht direkt zwischen der kleinen Gruppe und den Ostyoukai, dass der Boden hart erschüttert wird, die Erde aufbricht und die angreifenden Youkai für einen kurzen Moment die Balance verlieren und innehalten. Tenmarus Augen weiten sich. Das ist ja...! Mit einer geschmeidigen Bewegung richtet Sesshomaru sich auf. Er nimmt sich kaum Zeit seine Gegner zu begutachten. Seine Augen leuchten gefährlich rot. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren hebt er seine Hand. Sofort schießt eine leuchtend grüne Energiepeitsche daraus hervor. Doch damit nicht genug. Nur Augenblicke später erscheint eine weitere und dann noch eine und noch eine. Seine gesamte Hand beginnt zu leuchten und schneller als man schauen kann sprießen hellgrüne, leuchtende Schnüre aus der Hand des Youkaiprinzen hervor und züngeln hoch über seinem Kopf in alle Richtungen. Schließlich hat sich ein dicker Strang aus wild schwingenden, gefährlich leuchtenden Energiebändern gebildet. Etwas verunsichert werden die Ostyoukai langsamer. Doch noch ehe sie sich eine Meinung bilden können, fliegen Sesshomarus Augen auf und sofort rast das Ende eines jeden Energiebandes auf einen der Angreifer zu und wickelt sich um seinen Hals. Ungläubig beobachten Inu Yasha und die anderen das Spektakel, dass sich ihnen hier bietet. Mit einem gewaltigen Schwung hebt Sesshomaru seinen Arm und dann schlägt er das Bündel aus Strängen mit einer solchen Kraft auf den Boden, dass augenblicklich sämtliche Youkai von den Füßen geholt, in die Luft gerissen werden und allesamt mit einem so heftigen Getöse auf dem Boden aufschlagen, dass die Erde bebt und eine dicke Staubwolke aufgewirbelt wird. Sitz!, kommentiert Kagome das Gesehene innerlich und sie muss einmal heftig schlucken. Das ist also die Macht eines Daiyoukais. „Schluss damit!“ Die Stimme des weißhaarigen Youkais ist ruhig aber eisig. Langsam nehmen seine Augen wieder ihre normale Farbe an. Hinter ihm stemmt nun empört Inu Yasha die Hände in die Seiten: „Sesshomaru! Tauchst du etwa auch mal wieder auf, du alter Angeber? Du brauchst dich hier gar nicht einmischen. Mit den Typen wird ich auch noch alleine fertig!“ „Sei still!“, Sesshomarus Stimme lässt keinerlei Wiederspruch zu und seine Augen funkeln ärgerlich, „Du redest gefälligst nur, wenn du dazu aufgefordert wirst, kleiner Bruder!“ „Ist doch wahr...!“, nuschelt Inu Yasha missmutig, „Immer muss er im Mittelpunkt stehen!“ Sokudo, der sich nicht an dem Kampf beteiligt hatte, ist von der Attacke verschont geblieben. Wütend schaut er zu dem Fürsten des Westens hinüber. „Fürst Sesshomaru!“, quetscht er zwischen den gefletschten Zähnen hervor, „Was führt Euch hier her?“ Er ist dem Daiyoukai schon einmal knapp entkommen und will sicher nicht noch mal riskieren ihn ernsthaft zu verärgern, auch wenn er diesmal vielleicht im Recht wäre. Doch der Machtbeweis gerade hat ihn erst einmal vorsichtig werden lassen. So schluckt er seinen Ärger zunächst mal hinunter und beschließt es notgedrungen mit Höflichkeit zu versuchen. „Wir haben nicht mit einem Besuch von Euch gerechnet. Ihr hattet Euch nicht angekündigt. Hättet iIhr einen Boten geschickt, dann hätten wir Euch selbstverständlich...“ „Schweig! Du widerst mich an, wertloser Higashi-aitsu!“, unterbricht Sesshomaru ihn. Sokudu verstummt und funkelt Sesshomaru boshaft an. Der hochgewachsene Youkaiprinz bedenkt ihn mit einem durchdringenden Blick der keinen Widerspruch duldet. „Ich bin hier um den Hohen Rat einzuberufen und erwarte freie Passage bis zum Palast deines Fürsten.“ Die niedergestreckten Youkai haben sich langsam wieder aufgerappelt und blicken hinüber zu ihrem Anführer um eine eindeutige Anweisung von ihm zu erhalten. Lässt er diesen Kerl aus dem Westen wirklich passieren? Doch Sokudo hebt die Hand und mahnt sie damit dazu, nicht einzugreifen. Soll der Nishi-aitsu doch von ihm aus zum Palast gehen. Fürst Arashitsume wird sich schon seiner annehmen. Sein finsterer Blick fällt auf Inu Yasha. Den Rat einberufen will er? Na, das kann ja nur bedeuten, dass über ihren kleinen Zwischenfall verhandelt werden soll. Ein verächtliches Lächeln zieht auf sein Gesicht. In deiner Haut möchte ich echt nicht stecken, Hanyou! Und dieser Streuner da! Er blickt zu Tenmaru hinüber. Du bekommst noch was du verdienst. Einen langsamen, schmerzhaften Tod! Fürst Arashitsume hat noch etwas ganz besonderes mit dir vor, warte nur ab. Nicht umsonst haben wir dich quer durch das ganze Land gejagt. Schönen Dank auch, dass du uns die Arbeit abnimmst und selbst hergekommen bist. Wenn du erst mal mit deinen neuen Freunden im Schloss angekommen bist, wird dir auch Yaeba nicht mehr helfen können. Ich weiß zwar nicht was Fürst Arashitsume gerade von dir will, aber wenn der Befehl lautet dich um jeden Preis zu ihm zu bringen, scheinst du irgendwie wichtig zu sein. Wertlose Brut! Aber kein Wunder bei solch einer ehrlosen Anführerin die sich sogar gegen ihren eigenen Bruder gewandt hat. Diese ehrlose Kojotin hatte es nicht besser verdient als in Stücke gerissen zu werden! Ohne die einzige Daiyoukai in eurem Rudel gibt es auch kein Rudel mehr. Wer soll denn diese Bande aus ehr- und ranglosen Youkai, diesen Bodensatz der Gesellschaft, zusammenhalten, wenn niemand mehr da ist der ihnen regelmäßig Benehmen einprügelt? Sieh es ein Streuner, ohne Sie habt ihr gar nichts mehr und ihr werdet in alle Himmelsrichtungen auseinandergetrieben, bis wir euch einen nach dem anderen abgeschlachtet haben! Doch von all diesen Gedanken ahnen Inu Yasha und seine Kameraden nichts. Stattdessen folgen sie mit gemischten Gefühlen dem weißhaarigen Youkaiprinzen vor dem sich nun eine Schneise in die umstehenden Ostyoukai gebahnt hat. Übelwollende, hasserfüllte und gierige Blicke verfolgen die kleine Gruppe. Kagomes Herz schlägt bis zum Hals. Diese ganzen purpurfarbenen Augen machen ihr Angst, außerdem vernimmt sie Wortfetzen wie „Menschenweiber...“, „Leckerbissen...“ und „...schmecken gut...“. Du liebe Güte, worauf haben sie sich hier bloß eingelassen? Unwillkürlich schließt sie dichter zu Inu Yasha auf der mit erhobenem Haupt aber mit wachsamem Blick hinter seinem Bruder herspaziert und noch immer Tessaiga geschultert hat. Kagome beißt die Zähne zusammen. Sie kann die bösartige Aura deutlich spüren, die jeden dieser Youkai umgibt und es jagt ihre einen kalten Schauer nach dem anderen über den Rücken. Wir hätten nicht mitkommen sollen! Sesshomaru hat recht. Das hier sind keine einfachen Dämonen, das sind Youkai und zwar jede Menge. Und sie hassen uns! Vorsichtig blickt sie sich um. Auch Sango und Miroku, die hinter ihr gehen, sind höchst angespannt. Sie sieht es in ihren Gesichtern. Wahrscheinlich zu Recht, denn schließlich sind sie die erklärten Todfeine dieser Youkai; ein Mönch und eine Dämonenjägerin. Ob sie es auch schon bereuen mitgekommen zu sein? Nein! Sie ruft sich innerlich zur Ordnung. Wir sind hier um Inu Yasha zu unterstützen. Uns wird schon nichts passieren, solange die wissen, dass wir zu Inu Yasha gehören. Wir haben schon viel schlimmere Bedrohungen überlebt! Denke ich jedenfalls... Krampfhaft umschließt sie ihren Bogen. Gegen eine solche Übermacht, wird er ihre wahrscheinlich wenig helfen, aber er gibt ihr zumindest etwas Sicherheit. Außerdem soll niemand merken, dass sie am ganzen Körper zittert. Diese negative Aura ist einfach überwältigend! Selten zuvor hat sie sich so hilflos gefühlt. Auf einmal spürt sie direkt neben sich eine Berührung. Ruckartig schaut sie auf. Doch zu ihrer Überraschung ist es keiner der Youkai sondern Inu Yasha. Er geht direkt neben ihr; Tessaiga noch immer auf seiner Schulter ruhend. Verwundert schaut sie ihn an. Was kann er wollen? Die Miene des Hanyous ist ernst und konzentriert. Als er spricht ist seine Stimme fast ein Flüstern: „Reiß dich zusammen! Ich kann deinen Angstschweiß riechen und die können das auch! Wenn wir Schwäche zeigen, haben wir sofort verloren!“ Diese Worte treffen Kagome hart. Wütend und verletzt schluckt sie ihre Worte runter. Wie kann er so was sagen? Sie soll keine Angst haben? Das ist ja wohl leichter gesagt als getan! Diese Typen warten doch nur darauf uns in Stücke zu reißen und er sagt, sie soll sich nicht fürchten. Sie weiß ja, dass er recht hat, aber er ist immerhin ein Hanyou und ein Fürstensohn und sie ist nur ein einfacher Mensch. Es ist doch wohl klar, dass sie Angst hat! Wie kann er nur wieder so gefühllos sein? Unwillkürlich steigen ihr die Tränen in die Augen. Inu Yasha, du Idiot, war das wirklich nötig? Doch zu ihrer Überraschung steht nicht der übliche Ärger in Inu Yashas Gesicht sondern etwas seltsam Sanftes liegt in seinem Blick als er leise sagt: „Wein doch jetzt nicht! Ich beschütz dich schon, das hab ich doch versprochen, oder?“ Ungläubig schaut Kagome ihn an. „Inu Yasha...“, meinst du das ernst? Ein kleines Lächeln kehrt auf ihr Gesicht zurück. Danke! Einige Schritte weiter vorne geht Sesshomaru. Auch wenn er sich nicht umdreht, tragen seine empfindlichen Sinne ihm alles zu was hinter seinem Rücken passiert. Es mag ja ganz löblich sein, dass sein Bruder diese Menschenbande inzwischen einigermaßen unter Kontrolle hat und auch versucht diese Situation nicht schwieriger zu machen als unbedingt nötig, aber diese Sentimentalitäten immer, muss das wirklich sein? Ihm wird jedes Mal fast schlecht wenn er seinen Bruder mit diesem Menschenmädchen Süßholzraspeln hört. Da sträuben sich ihm die Nackenhaare! Daraus kann einfach nichts Gutes werden! Mal abgesehen davon, dass so eine Verbindung sowieso keine Zukunft hätte. Der Rat würde niemals gestatten, dass ein Fürstensohn des Westens unter seinem Stand heiratet. Aber das ist diesem Idioten wahrscheinlich völlig egal! Sesshomaru beißt die Kiefer aufeinander. Wenn das hier vorbei ist, muss ich mich um die Angelegenheit kümmern. Aber im Moment brauch ich noch seine Kooperation und ich fürchte, die hab ich nur, wenn er das Gefühl hat, dass diese Frau in Sicherheit ist. Es eilt ja noch nicht, aber die Gelegenheit kommt sicher. Aber vorerst kann sie sich vielleicht noch als ganz nützlich erweisen, mit den Kräften die sie hat. Doch danach ist es wohl besser ich breche ihr das Genick, ehe sie noch Schaden anrichtet. Unbeirrt schreitet der Youkaiprinz voran und die anderen folgen ihm. Da vernimmt er Sokudos Stimme hinter sich: „Fürst Sesshomaru!“ Der weißhaarige Youkai bleibt stehen und wendet den Kopf. „Was soll mit diesem Abschaum geschehen?“, mit diesen Worten zeigt Sokudo auf Yaeba und Tenmaru, der den angeschlagenen Raiuko stützt, „Reist der auch mit Euch? Ihr kennt meine Befehle... und sie sind auf unserem Land!“ Kühlt funkeln Sesshomarus Augen zu ihm herüber. Dann dreht er sich um und geht weiter: „Klär das mit meinem Bruder, es sind seine Diener!“ Voll Hass starrt Sokudo nun Inu Yasha an, doch der Hanyou erwidert seinen Blick mit gleicher Intensität. „So...?“, murmelt Sokudo gefährlich? Inu Yasha hebt Tessaiga von seiner Schulter und streckt ihm die Klinge langsam entgegen: „Hast du was dagegen?“, grollt er entschlossen. Sokudo presst die Lippen aufeinander. „Aber nicht doch, mein Fürst“, zischt er verächtlich, doch es klingt wie das Gegenteil. „Vergiss das besser nicht!“, funkelt Inu Yasha ihn an, „Sonst mach ich aus dir genau so Kleinholz wie aus deinem fetten Kumpel!“ Sokudos Gesicht läuft rot an vor Zorn doch er schluckt seinen Ärger hinunter und bedenkt Inu Yasha nur mit einem vernichtenden Blick. Dann wendet er sich an Tenmaru: „Warte nur ab, lange hast du nicht mehr Galgenfrist, Köter! Irgendwann gehörst du mir und dann werde ich da weitermachen, wo ich damals aufgehört habe!“ Verunsichert schlägt Tenmaru die Augen nieder. Doch nun bleibt Yaeba stehen und blickt den wütenden Youkai ernst an. „Sokudo, ich erinnere mich noch gut an dich“, sagt er ruhig, „Du bist ein mächtiger Youkai, ein starker Krieger und mit Sicherheit ein Mann an dem Arashitsume Gefallen hat“, die letzten Worte entbehren nicht einer gewissen Verachtung, „Aber wenn du wirklich vor hast, diesen Jungen weiter zu verfolgen“, sein Blick wird todernst, „Dann siehst du deiner eigenen Beerdigung entgegen!“ „Was denn, Yaeba“, meint Sokudo nun spöttisch, „Willst du den kleinen Bastard wirklich beschützen? Auch wenn du mal der Hauptmann unserer Garde warst, bevor du dich dieser Verräterin angeschlossen hast, inzwischen nehme ich es schon lange mit dir auf und ich lasse mir von niemandem meine Beute streitig machen, verstanden?“ Der Youkai kocht vor Wut und seine Augen leuchten gefährlich violett. Doch Yaeba erwidert den Blick nur unbeeindruckt. „Du siehst das völlig falsch, Sokudo, wie üblich!“ Der wütende Ostyoukai hält inne und starrt Yaeba grimmig an: „Was meinst du damit?“ Yaebas Miene wird ernst: „Das heißt, ich brauche ihn nicht zu beschützen. Leg dich mit dem Jungen an und er reißt dir den Kopf ab! Du hast keine Chance gegen ihn!“ Überrascht halten Inu Yasha und die anderen inne. Haben sie richtig gehört? So stark soll Tenmaru sein? Kagomes Blick fällt auf den jungen Youkai. Tenmaru blickt verschämt zu Boden. Er macht wirklich nicht den Eindruck als wäre er so stark, denkt Kagome bei sich, aber dennoch... Wir haben zwar nicht viel gesehen von dem Kampf zwischen ihm und Inu Yasha, aber er konnte immerhin das „Kaze no Kizu“ mitten in der Luft zerschneiden und er ist schnell! Vielleicht steckt ja doch mehr in ihm als man vom ersten Eindruck her sieht? Zunächst schaut Sokudo nur ungläubig doch dann wirft er den Kopf in den Nacken und beginnt laut zu lachen. „Was, diese halbe Portion? Der soll mir gewachsen sein? Mach dich nicht lächerlich, Yaeba! Wenn das so ist, soll er doch mal zeigen was er kann. Komm doch her, Kleiner, dann erlös ich dich von all deinen Leiden! Na los, nur wir zwei! Dann zeig ich dir den Unterschied zwischen einem Elitesoldaten und einem wie dir!“ Unsicher blickt Tenmaru zunächst zu Yaeba und dann zu dem Rest der Gruppe hinüber. Er macht den Eindruck, als wäre er lieber an jedem anderen Ort als ausgerechnet hier. „Du bist töricht wie schon immer, Sokudo!“, wendet sich nun Yaeba wieder an den Ostyoukai, „Sonst würdest du nämlich spüren, was wirklich in ihm steckt!“ „Yaeba!“, erschrocken schreit Tenmaru auf, „Bitte, das muss doch nicht...“ „Doch, ich halte das für eine wirklich gute Idee!“ Ruckartig fliegen alle Köpfe hinüber zu Sesshomaru. Der Hundeyoukai blickt herablassend zu ihnen hinüber. Nun wendet er sich an Inu Yasha: „Willst du deinen kleinen Sklaven nicht mal zeigen lassen, was er kann?“ „Was interessierst du dich dafür?“, schnappt Inu Yasha scharf. „So oder so werden wir von einem lästigen Insekt befreit“, entgegnet der Youkaifürst kühl, „Aber vielleicht taugt der Kleine ja wirklich nichts. Sei doch froh wenn du ihn los wirst!“ „Das könnte dir wohl so passen, was?“, erwidert Inu Yasha hitzig. Finster schaut er seinen Bruder an. „Schon gut, Inu Yasha-sama, ich tue es!“, entschlossen hat Tenmaru sich aufgerichtet, „Bitte lasst mich gegen ihn kämpfen!“ Sprachlos schauen ihn die Umstehenden an, doch Tenmarus Gesicht spiegelt eine Entschlossenheit wieder, die sie noch nie bei ihm gesehen haben. Er scheint zu allem bereit. Behutsam lässt Tenmaru Raiuko ins Gras sinken und wendet sich dann mit ernster Mine Sokudo zu. Der Herr des Westens selbst will diesen Kampf sehen! Wie käme er dazu ihn zu enttäuschen. Hier bietet sich vielleicht endlich eine Gelegenheit ihm zu zeigen was er wert ist! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)