Die Blutfehde der Youkaifürsten von Weissquell ================================================================================ Kapitel 12: Streit ------------------ „Ich sagte doch, ich habe keinen Appetit!“, Inu Yasha wendet sich mürrisch vom Lagerfeuer ab. Kagome verdreht die Augen: „Geht das jetzt schon wieder los? Es ist doch immer das selbe mit dir! Jedes Mal wenn du unter Stress stehst oder wieder mal beleidigt bist, hast du keinen Appetit. Ist dir das mal aufgefallen? Ich frag mich, warum ich mir überhaupt noch die Mühe mache was zu kochen.“ „Also mir schmeckt es ganz ausgezeichnet, Kagome“, bemerkt Miroku rasch, der in seiner Hand eine große Schüssel Ramen hält und genüsslich davon isst. „War ja klar“, meint Sango die neben ihm sitzt und schweigsam ihre Nudeln verspeist, „Du musst dich gleich wieder anbiedern.“ Miroku dreht sich zu ihr um: „Ich biedere mich überhaupt nicht an. Was denkst du nur immer von mir?“ „Wie würdest du es denn nennen?“, entgegnet Sango spitz. Miroku hebt beleidigt das Kinn: „Pure Höflichkeit!“ „Was du nicht sagst“, brummt Sango. Die kleine Reisegesellschaft hat einmal mehr campiert und allmählich macht sich die Anspannung der letzten Tage bei allen Anwesenden bemerkbar. Inu Yasha und Kagome geraten sich immer häufiger in die Haare und auch Miroku und Sangos Geplänkel geht bereits über das gewöhnliche Maß hinaus. Shippo ist fortwährend bemüht, sich aus der Schusslinie zu halten und gibt kaum noch einen Ton von sich und sogar Kiara schafft es nicht mehr die kleine Rin aufzuheitern. Das kleine Mädchen lächelt nicht mehr sondern schaut nur immerzu zu dem großen, weißhaarigen Youkaifürsten hinüber, der sich stets ein Stück abseits aufhält und kein einziges Wort von sich gibt. Stattdessen scheint er permanent in tiefe Gedanken versunken zu sein, jedenfalls widmet er seinem Bruder und dessen Kameraden keinen einzigen Blick. Auch der junge Streuner bleibt wortkarg. Ein paar Mal haben sie versucht ihn in Gespräche zu verwickeln, doch er gibt kaum mehr als einsilbige Antworten von sich, also haben sie es schließlich aufgegeben. Seit Sesshomaru vor zwei Tagen von seinem Streifzug in den Wäldern zurückgekehrt ist, ist nicht mehr aus ihm herauszubekommen, als das Kommando zum Aufbruch nach der Rast. Auch legt der Youkaifürst nur noch die nötigsten Pausen ein. Ganz offensichtlich ist ihm viel daran gelegen, diese überaus unangenehme Aufgabe so rasch wie möglich hinter sich zu bringen. Tenmaru war an diesem Abend gar nicht mehr aufgetaucht. Erst am frühen Morgen war er wieder zu ihnen gestoßen. Kagome hatte sich ihre eigenen Gedanken darüber gemacht. Ihre Intuition sagte ihr, dass irgendetwas zwischen den beiden Youkai vorgefallen war, aber da beide noch leben, werden sie wohl nicht gekämpft haben. Aber was ist es dann? Sie spürt noch immer die Spannung in der Luft. Irgendetwas geht zwischen den beiden vor, aber sie hat keine Ahnung was. Dieses Gefühl verursacht ihr eine Gänsehaut. Da kommt es ihr gar nicht gelegen, dass Inu Yasha sich gerade wieder so störrisch anstellt. „Also gut, wenn du nicht willst, dann eben nicht!“, verstimmt dreht sie sich weg und widmet sich ihrer Nudelsuppe. Dann fällt ihr Blick auf Tenmaru der neben ihnen auf den unteren Ästen eines Baumes sitzt und schweigend in die Baumkrone über ihm hinaufschaut. „Möchtest du vielleicht etwas hiervon?“, fragt sie. Der Youkai schaut zu ihr hinab. Kagome zuckt leicht zusammen. In diesen violetten Augen liegt eine solche Kälte, dass es ihr einen Schauer über den Rücken jagt. Dabei bleibt sein Gesicht vollkommen reglos. Dennoch spürt sie diesen Blick so intensiv, als hätte man sie gestochen. „Nein danke!“, sagt er gleichgültig, doch Kagome lässt sich nicht täuschen. In diesem Blick liegt kalter Hass und zugleich eine unerklärliche Spur von Schmerz. Sie ist sich sicher, der Streuner hat keinerlei Interesse daran, dass irgendwer über seine Gefühle bescheid weiß. „Tu ihr schon den Gefallen!“, brummt Inu Yasha zu Tenmaru hinüber, „Wenn sie nicht irgendwen mit ihrem Essen abfüttern kann, haben wir den ganzen Tag keine Ruhe vor ihr. Die ist echt ungenießbar, wenn sie ihren Willen nicht kriegt.“ Kagome reißt die Augen auf. „Inu Yasha!“, ruft Sango empört. Der Hanyou ignoriert sie. Tenmaru verzieht das Gesicht: „Danke, ich möchte nicht!“ „Das siehst du’s. Er möchte nicht“, meldet sich Miroku zu Wort, der einen Streit kommen sieht und versucht zu retten was zu retten ist. Doch Inu Yasha schert sich nicht darum. Er hat schlechte Laune und das dürfen die anderen ruhig wissen. Er verschränkt die Arme und schaut Tenmaru herausfordernd an. „Das ist mir egal! Er hat immer wieder behauptet, er würde alles tun, was ich ihm sage, also kann er gefälligst auch Kagomes dummes Essen essen, oder?“ Tenmaru beißt die Zähne zusammen und funkelt Inu Yasha finster an. Man merkt ihm an wie ungern er im Moment an seine Verpflichtungen erinnert wird. „Was soll das heißen, mein Essen ist dumm?“, wütend ist Kagome aufgesprungen und stemmt die Arme in die Seite. „Oh oh!“, lässt sich Shippo vernehmen und geht schon mal in Deckung. Inu Yasha springt ebenfalls auf und lässt sich einen genervten Seufzer vernehmen: „Oh, war ja klar, dass du das wieder in den falschen Hals bekommst!“ „Was gibt’s denn daran bitte falsch zu verstehen?“ „Beruhigt euch doch bitte!“, versucht Miroku vergeblich den Streit zu schlichten. Inu Yasha stemmt jetzt ebenfalls die Hände in die Seite: „Hör auf, Kagome! Immer suchst du Streit mit mir! Dafür hab ich jetzt keinen Nerv!“ „Was soll das denn jetzt heißen? Wer fängt denn immer mit dem Streit an?“ Aber Inu Yasha geht darauf gar nicht ein: „Du bist so was von nervig. Halt doch einfach einmal die Klappe! Ich rede grade mit diesem Streuner da!“, ärgerlich reißt er Kagome ihren Nudeltopf aus der Hand, was empörte Blicke zur Folge hat. Aufgebracht wendet sich Inu Yasha an Tenmaru und streckt ihm die Suppenschale hin: „Iss! Das ist ein Befehl!“ Tenmarus Blick wird eisig und seine aufeinandergepresste Lippen werden weiß. Elegant schwingt er sich von seinem Ast herunter. Mit Grabesstimme sagt er: „Ich bedaure... das bekomme ich nicht runter... mein Fürst!“ Doch Inu Yasha lässt das nicht durchgehen: „Ja ja, erst große Töne spucken und dann kneifen. Wenn ich schon dein Fürst bin, dann kannst du mir gefälligst auch gehorchen! Jetzt iss endlich diesen verdammten Fraß!“ „Verdammter Fraß?“, Kagome traut ihren Ohren nicht, „Was heißt hier ‚Fraß’, häh? Du... du... bist einfach unerträglich, Inu Yasha! Ich koche nie wieder für dich.“ „Könntet ihr vielleicht ein bisschen leis...?“ „Bitte schön! Mach doch! Mir doch egal, du dumme Pute!“ „Nun reiß dich aber mal zusammen, Inu Yasha!“ „Halt dich da raus, Sango!“ „SIIIITZ!!!“ Mit einem lauten Krachen schlägt der Hanyou auf dem Boden auf. Zornesbebend steht Kagome über ihm. Wuttränen stehen ihr in den Augen. „Du bist ein echtes Ekel, Inu Yasha!“, schnaubt sie. Grollend rappelt der Hanyou sich wieder auf: „Musste das ausgerechnet jetzt sein? Immer wenn dir die Argumente ausgehen, benutzt du diese dämliche Kette. Wie steh’ ich denn nun da? Denkst du vielleicht auch mal an meinen Ruf?“ Wütend funkelt Kagome ihn an: „Dein Ruf? Und was ist mit meinem Ruf? Du beleidigst mich hier in einer Tour!“ „Tu ich gar nicht!“ „Tust du sehr wohl!“ „Gar nicht!“ „Doch!“ „Nein!“ „Doch!!!“ „ES REICHT!!!“, der donnernde Schrei hallt energisch über das Lager und die unverhehlte Wut die darin liegt, sorgt schlagartig für Ruhe. Sämtliche Blicke fliegen furchtsam hinüber zu Sesshomaru. Der mächtige Youkaifürst ist aufgesprungen. In seiner Mine liegt ungezügelter Zorn. Nun kommt er mit raschen Schritten auf die Gruppe zu. Sein Gesicht ist finster und seine Augen leuchten gefährlich rot. Scharfe Reißzähne schieben sich unter seinen Lippen hervor und seine Klauen haben eine gefährliche Länge angenommen. Lediglich fünf große Schritte benötigt er und ehe noch irgendjemand reagieren kann, hat er Inu Yasha erreicht. Wütend holt er zum Schlag aus und schon im nächsten Moment fliegt der Hanyou im hohen Bogen vom Feuer weg und kommt mehrere Schritte weiter mit einem schmerzvollem Schnaufen zu liegen. Mühevoll und verdattert setzt er sich auf und spuckt einen Schwall Blut aus. Keiner der anderen wagt ein Wort zu sagen. Der hochgewachsene Youkai steht mitten in ihrer Mitte und schaut wütend auf sie herab. „Hinsetzen!“, brüllt er und sofort lassen sich alle Umstehenden auf ihren Hintern plumpsen und versuchen abwesend auszusehen. Noch nie haben sie Inu Yashas Halbbruder so ungehalten erlebt. Ohne sie weiter zu beachten, lässt Sesshomaru sie sitzen und folgt mit energischen Schritten seinem Bruder. Sein Schwert Toukijin zu ziehen und es unbarmherzig seinem Halbbruder entgegenzustrecken, ist eine Bewegung. Unwillkürlich weicht Inu Yasha ein Stück vor der scharfen Klinge zurück. Sesshomarus Mine ist eisig. Als er spricht, ist seine Stimme gefährlich leise. „Wenn jetzt nicht augenblicklich Schluss ist mit diesem entsetzlichen Gezanke und diesem widerlichen, kindischen Geschnatter, dann sind mir jegliche Konsequenzen egal. Hab ich mich klar ausgedrückt? Du kannst dir gar nicht vorstellen wie sehr du und dein Pack mich anwidert. Bis wir da sind, will ich keinen einzigen Ton mehr von dir oder deinem abscheulichen Gefolge hören, verstanden? Ich mache dich persönlich dafür verantwortlich. Hör ich noch ein einziges Wort von denen, mach ich endgültig Schluss mit ihnen. Es liegt ganz bei dir! Du bist ein Fürstensohn, verdammt noch mal! Benimm dich gefälligst auch wie einer!“ „Wenn du glaubst, dass ich...“, will Inu Yasha sich empört verteidigen, doch der tödliche Blick der sich jetzt auf Sesshomarus Gesicht legt, lässt ihn unwillkürlich verstummen. So grimmig blickt der Youkaifürst drein, dass Inu Yasha jede weitere Bemerkung verschluckt. Ganz dicht kommt Sesshomaru an ihn heran. „Tu... das... nicht!“, sind seine leisen Worte und Inu Yasha begreift, dass jedes weitere Wort einen derart heftigen Wutausbruch zur Folge hätte, dass es sicher besser ist, seinem Bruder dieses eine Mal einfach zu gehorchen. Langsam richtet Sesshomaru sich wieder auf. Er steckt sein Schwert zurück und dreht sich um. Würdevoll geht er zu seinem Platz zurück. „Und das gilt ganz besonders für euch!“, macht er noch einmal deutlich als er die anderen passiert. Doch das war beinah unnötig, die Botschaft ist angekommen. Keiner gibt auch nur noch ein Sterbenswörtchen von sich. Während Sesshomaru zu seinem Platz zurückkehrt, bemerkt er aus den Augenwinkeln wie sich die kleine Rin ängstlich in Kagomes Rockfalten verkriecht. Das kleine Mädchen ist durch den völlig unerwarteten Wutausbruch ihres Herren völlig verstört. Sesshomaru seufzt innerlich. Verdammt, das auch noch! Als ob er nicht schon genug Probleme hätte. Inu Tai-Hyougas Tod, Inu Yashas Unfähigkeit, Arashitsumes Intrigen, diese nervige Menschenbrut, Hanakis Tod und dann noch dieser vermaledeite Streuner! Sein Blick fliegt kurz in Tenmarus Richtung. Er beißt schmerzvoll die Zähne zusammen. Ich hätte Inu Yasha doch töten sollen, dann müsste ich mich nicht länger mit diesem Abschaum abgeben. Es wird wirklich Zeit, dass ich das zuende bringe! Hoch richtet er sich auf. Dann wendet er sich zu den anderen um. „Packt zusammen! Wir brechen auf!“ Ungläubige Gesichter überall. Immerhin ist bald Dämmerungseinbruch. Hat der Youkai etwa vor die Nacht hindurch zu reisen? Unmut macht sich breit, aber noch immer sitzt ihnen der Schreck in den Knochen und so wagt es niemand Widerworte zu geben. So zügig wie sie es vermögen, packen sie ihre Sachen zusammen und machen sich daran dem hochgewachsenen Youkai zu folgen. Im Gänsemarsch laufen sie folgsam hinter ihm her und geben keinen Mucks von sich. Gerade bemerkt Kagome wie Inu Yasha an ihr vorbei stapft. Sein Blick ist starr auf den Boden vor ihm gerichtet und im Vorbeigehen sieht sie wie fest seine Kiefer aufeinandergebissen sind. Kagome schluckt. Inu Yasha sieht sehr niedergeschlagen aus. Die Wut die sie grade noch für ihn empfunden hat, ist durch Sesshomarus Ausbruch, fast schlagartig verschwunden. Was bleibt ist Traurigkeit und Reue. Es tut ihr leid! Sie weiß nicht einmal mehr worum es bei dem Streit gerade eigentlich ging. Ach, Inu Yasha, warum müssen wir immer wieder streiten? Warum? Wir verletzen uns nur immer gegenseitig. Ob der Hanyou gerade genau so empfindet? Er wirkte so zerknirscht. Sie sieht zwar nur seinen Rücken, aber sie glaubt zu spüren was er gerade empfindet. Wie gerne würde sie sich jetzt bei ihm entschuldigen, doch unter Sesshomarus wachsamen Ohren will sie das Risiko besser erst mal nicht eingehen. Also beschleunigt sie ihren Schritt und tritt neben ihren Freund. Behutsam legt sie ihm versöhnlich die Hand auf seine Schulter, doch der junge Hanyou wischt ihre Hand hastig herunter und weicht missmutig ihrer Berührung aus. Dabei wirft er ihr aus den Augenwinkeln kurz einen ärgerlichen Blick zu und beschleunigt dann seinen Schritt. Kagome blickt ihm bestürzt hinterher. Sie spürt wie sich ihre Augen mit Wasser füllen und der Kloß in ihrem Hals zunimmt. Einmal mehr bereut sie den dummen Streit von eben aus tiefster Seele. Sie haben das Donnerwetter redlich verdient. Doch das Redeverbot hätte kaum zu einem unpassenderen Zeitpunkt kommen können. Inu Yasha trottet vor sich hin; in Gedanken versunken, die Hände in den Falten seines Gewandes vergraben. Er ist ärgerlich. Auf seinen Bruder, auf Kagome, aber am meisten auf sich selbst. Was für ein dummer Narr ist er doch! Er benimmt sich wahrhaftig nicht wie der Sohn eines Fürsten, allenfalls wie der Sohn eines Dorfdeppen! Jawohl! Was sollte dieser kindische Streit nur schon wieder? Warum bringt ihn Kagome immer so in Rage? Immer sind es solche Nichtigkeiten, die ihn aus der Fassung bringen. Warum bloß? Es gibt doch wahrhaftig wichtigere Angelegenheiten! Inu Yasha kickt einen kleinen Stein beiseite. Ja, zum Beispiel die in der sie sich gerade befinden! Warum fällt ihm so was bloß immer erst ein, wenn es zu spät ist? Wahrscheinlich weil er über solche Sachen am liebsten erst gar nicht nachdenkt. „Arrg!!“ Inu Yasha kneift ärgerlich die Augen zusammen. Sein Bruder hat recht! Er denkt tatsächlich nicht an die Konsequenz seines Handelns. Er benimmt sich wirklich wie ein Kind und scheut die Verantwortung. Verdammt! Warum muss der Dreckskerl gerade damit recht haben? Aber es hilft ihm schon, jetzt wieder ein bisschen mehr auf Sesshomaru sauer zu sein. Doch lange hält das nicht an, denn Inu Yashas Gewissen plagt ihn weiterhin. Bisher hab ich mir nie die Mühe gemacht über das Ganze genauer nachzudenken, denkt er bei sich. Ich dachte, das regelt sich schon irgendwie. Tut es aber nicht! Aus purer Gewohnheit hab ich Sesshomarus Anweisungen ignoriert und Das hat es uns jetzt eingebracht. Mein Bruder hat eine Stinkwut auf mich, dieser Jammerpappen Tenmaru hängt mir jetzt ständig am Rockzipfel, meine Freunde schweben in Gefahr und es könnte zum Krieg kommen und das Schlimmste ist, ich habe das selbst alles verbockt! Verdammt! Das kann so nicht weitergehen. Ich will nicht, dass das so weitergeht! Ich... ich... habe auch meinen Stolz! Ich soll mich wie ein Fürstensohn benehmen? Na ja, ich kann es ja mal versuchen... Ich habe nur keine Ahnung wie! Missmutig starrt Inu Yasha weiter zu Boden. Er mag es sich nicht eingestehen, doch er schämt sich. Am liebsten würde er sich irgendwie abreagieren, doch es gibt keine Gelegenheit dazu. Vor sich marschiert sein Bruder unverwandt durch die zunehmende Dunkelheit und im Augenblick wünscht er sich nichts sehnlicher als diesem überheblichen Besserwisser seine arrogante Fratze einzuschlagen. Ach verdammt, das ändert doch auch nichts. Ich will mich aber nicht von ihm belehren lassen! Ich will mich von ihm nicht herumkommandieren lassen und ich will auf gar keinen Fall, dass er mit seiner Behauptung Recht behält! Na warte dem Kerl zeig ich es. Er will einen Fürstensohn? Bitte, kriegt er! Ich werde nicht derjenige sein, der... der unserer Familie Schande bereitet! Ich kann auch anders... wenn ich will! Dem werd ich’s zeigen! Ich lasse mich nie wieder von ihm herabsetzen, das wäre doch gelacht! Doch noch ehe Inu Yasha seinen Gedanken zu ende denken kann, sieht er wie Sesshomaru plötzlich stehen bleibt. Ob er sich endlich dazu entschlossen hat, ein Nachtlager aufzuschlagen? Die kleine Rin schläft ja schon fast beim Laufen ein. Nein! Inu Yasha hält inne. Er kann es spüren. Er kann es riechen! Jemand ist in der Nähe und dieser Jemand ist kein Mensch! Die anderen stellen nun ebenfalls fest, dass etwas die Aufmerksamkeit der Brüder auf sich gezogen hat. Allerdings können sie selbst nicht erkennen, um was es dabei geht; mit einer Ausnahme. Tenmaru ist stocksteif geworden. Seine Sinne sind aufs Äußerste gespannt. Mit weit aufgerissenen Augen steht er am Schluss des Zuges und er bebt am ganzen Körper vor Aufregung. Gleichzeitig ist ihm aber auch grenzenlose Überraschung ins Gesicht gemeißelt und seine bleichen Lippen beben, als er es tatsächlich wagt sich über das kategorische Sprechverbot hinwegzusetzen: „Yaeba!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)