Die Blutfehde der Youkaifürsten von Weissquell ================================================================================ Kapitel 10: Konfrontation ------------------------- „Wie weit ist es denn noch?“, will Inu Yasha mürrisch wissen. Er hat beschlossen seinem Bruder nicht länger zu folgen, ohne wenigstens ein paar Informationen über Weg und Ziel zu erhalten. Er hat zu dem Youkai-Prinz an der Spitze aufgeschlossen und hat begonnen ihn mit Fragen zu löchern; sehr zum Leidwesen von Sesshomaru. „Wir sind jetzt schon ne ganze Ewigkeit unterwegs. Irgendwann müssen wir ja auch mal da sein.“ „Wir könnten schon erheblich weiter sein, wenn du Sturkopf nicht darauf bestanden hättest dieses Menschenpack mitzuschleppen“, lässt sich Sesshomaru gereizt vernehmen. Inu Yasha lässt sich jedoch nicht irritieren. „Du könntest uns wenigstens sagen wohin wir eigentlich gehen und was wir genau vorhaben.“ Ohne ihn zu beachten geht Sesshomaru weiter. „Nein, das kann ich nicht!“, ist die knappe Antwort. „Ach ja?“, schnaubt Inu Yasha ärgerlich, „Und warum nicht?“ „Ganz einfach!“, meint der Youkai kühl, „Wenn ich es dir sage, kommst du nicht mehr mit!“ Perplex bleibt Inu Yasha stehen, doch sein Bruder setzt ungeniert seinen Weg fort. „Hey!“, ruft Inu Yasha ihm nach und holt ihn rasch wieder ein, „Was soll das denn heißen? Ich verlange eine Erklärung!“ „Verlangen kannst du von mir aus soviel du willst“, meint Sesshomaru und geht einfach weiter. Inu Yasha fletscht die Zähne. „Oh, dieser Kerl! Dem verpass ich noch mal eine Abreibung die sich gewaschen hat!“ „Nimm es leicht, Inu Yasha!“, meint Miroku neben ihm, „Immerhin hat er sich bisher friedlich verhalten. Wir sollten unser Glück nicht auf die Folter spannen.“ „Ach Quatsch!“, schnaubt Inu Yasha, „Ich weiß zwar nicht warum, aber der Kerl braucht uns. Nur deshalb ist er diesmal so pflegeleicht. Glaub mir, wenn er könnte wie er wollte...“ Dann schließt er wieder zu seinem Bruder auf. „Ich will jetzt auf der Stelle wissen wo du uns hinführst und was du mit uns vorhast, sonst gehe ich keinen Schritt weiter, klar?“ Sesshomaru wendet ihm langsam den Kopf zu. „Du bist eine solche Plage! Und dumm noch dazu! Ich sagte doch bereits, dass wir den Fürsten des Ostens aufsuchen.“ „Ja, aber du hast noch nicht gesagt, was wir da wollen“, erwidert Inu Yasha herausfordernd. „Du willst es wirklich wissen?“, funkelt Sesshomaru boshaft. „Ja!“, ruft Inu Yasha bestimmt! „Na schön!“, sagt der Yokai-Prinz, „Da du gegen meine ausdrückliche Erlaubnis gehandelt hast, diesen lausigen Köter dort“, er zeigt auf Tenmaru, „von diesen beiden Ost-Kriegern erlegen zu lassen, wird der Fürst des Ostens denken, du hättest in meinem Auftrag gehandelt und ich hätte meine eigenen Hände nicht schmutzig machen wollen. Wenn ich dich töte, vergreife ich mich nicht nur an meiner eigenen Familie und zeige Schwäche, sondern erwecke auch den Eindruck... einen Zeugen verschwinden lassen zu wollen. „Wenn ich mein Gesicht wahren will, muss ich mich wie ein Fürst verhalten. Würde sich das Ganze nur auf mein eigenes Reich beziehen,... könnte ich ganz anders mit dir verfahren. Aber so werde ich dich nun vor den hohen Fürstenrat bringen. Dort wird dann über dich gerichtet und dann werden Sie dich töten! Wenn wir Glück haben sind dann alle zufriedengestellt und es kommt nicht zum Krieg. War es das was du hören wolltest?“ Einen Momentlang bringt Inu Yasha kein Wort heraus, doch dann meint er empört: „Nein! Das war es nicht was ich hören wollte. Du spinnst ja wohl, du zerfranster Flohteppich! Du schleppst mich im ernst diese ganze Strecke nur damit ich mich am Schluss hinrichten lasse? Du hast sie doch nicht alle! Ich geh keinen Schritt mehr weiter, damit das klar ist!“ „Sagte ich es nicht?“, meint Sesshomaru gereizt, „Es war besser es dir nicht zu sagen.“ Noch ehe der Hanyou auch nur Zwinkern kann, steht sein Bruder auch schon neben ihm, hat ihn am Hals gepackt und streckt ihn gen Himmel. Seine Augen funkeln gefährlich rot. „Ich sag dir das nur einmal noch, kleiner Bruder! Du wirst mit mir mitkommen, von mir aus mit deinem ganzen Haustierstall, aber du kommst mit! Ich dulde keinerlei Widerrede! Du kommst mit und du wirst dich diesmal deiner Verantwortung nicht entziehen. Einmal im Leben wirst du deinem Erbe keine Schande bereiten, sondern das letzte bisschen Würde zusammenkratzen, das dir geblieben ist, und so sterben wie es sich für den Sohn eines Dämonenfürsten gehört: Ehrenvoll und zum Schutz des Reiches zu dem er gehört. Hör auf dich ständig feige wegzuschleichen und nimm die Konsequenzen für dein Verhalten hin. Egal was das für dich bedeutet...!“ Bei diesen Worten hält Sesshomaru einen Moment inne. Schlagartig verschwindet das rote Funkeln aus seinen Augen und er setzt seinen knallrotangelaufenen Bruder fast schon beiläufig ab. Dann urplötzlich, ohne ihn weiter zu beachten, dreht er sich um und setzt ohne ein weiteres Wort seinen Weg fort. Sprachlos sehen die anderen ihm hinterher. Am Boden neben ihnen ringt Inu Yasha verzweifelt nach Luft. In seinem Zorn hat der Youkaifürst scheinbar gar nicht bemerkt, dass er seinen Bruder beinah erdrosselt hätte. „Was ist denn mit dem los?“, meint Sango verwundert, während sie dem hochgewachsenen Youkai hinterher schaut. „Aus dem soll einer schlau werden“, wundert sich Shippo. „Ich sagte es doch...“, keucht Inu Yasha, „Der Kerl... spinnt! Wenn er... glaubt, dass ich... mich brav hinrichten lasse... hat er sich aber... geschnitten!“ Ein weiterer Hustenanfall schüttelt ihn. „Oh, ich bring den Kerl noch mal um“, murmelt er leise und blitzt seinem Bruder zornig hinterher. Es war sicher wegen gestern, denkt Kagome bei sich. Das waren die gleichen Worte die Tenmaru gestern verwendet hat. Ob es ihn einfach überrascht hat, dass er sie heute selbst benutzt obwohl er diese Einstellung gestern noch so verwerflich gefunden hat? „Und was machen wir jetzt?“, stellt Sango die Frage in die Runde, „Ich meine, wir können doch Inu Yasha nicht einfach hinrichten lassen, oder?“ „Nun ja, aber wir haben es doch gerade gehört. Sesshomaru wird nicht erlauben, dass sich Inu Yasha aus dem Staub macht“, entgegnet Miroku, „Es wird ihm nichts anderes übrigbleiben als mitzukommen.“ „Aber das bedeutet doch seinen Tod!“, ruft Shippo aufgeregt. „Nun, nicht zwangsläufig“, erwidert Miroku, Sesshomaru sagte doch, dass über Inu Yasha gerichtet werden soll. Also besteht immer noch die Chance, dass sie ihn für unschuldig halten.“ „Das glaubst du doch nicht wirklich, Miroku!“, meint Inu Yasha mürrisch, „Du glaubst doch wohl nicht, dass Sesshomaru auch nur das kleinste bisschen zu meiner Verteidigung vorbringen würde. Der sähe mich doch am liebsten schon ein paar Meter unter der Erde.“ „Tja, wenn das so ist, dann müssen wir eben dafür sorgen, dass sie dich für unschuldig halten. Wir sollten so viel wie möglich über die ganze Angelegenheit herausfinden. Vielleicht finden wir ja irgendetwas das dich entlasten könnte.“ Ein leises Lachen unterbricht sie. Sofort wenden sich alle Blicke dem grauhaarigen Streuner zu. Ein leichtes Lächeln umspielt Tenmarus Lippen. Als Antwort auf die fragenden Blicke sagt er: „Ihr solltet euch hören! Was ihr vorhabt ist lächerlich! Ganz gleich wie ihr euch anstrengt, ihr werdet niemals etwas zu Fürst Inu Yashas Verteidigung vorbringen können. Und ich sage euch auch warum: Ihr seid Menschen! Der Rat wird euch kein Gehör schenken, selbst wenn ihr eure Ankunft dort überleben solltet... was ich bezweifle!“ Ärgerlich funkelt Inu Yasha ihn an: „Pass auf was du sagst!“ „Ich sage die Wahrheit, mein Fürst. Eure Freunde werden sterben, kaum dass sie dort ankommen. Außerdem hätte es ohnehin keinen Sinn. Der Rat sucht einen Schuldigen und das seid ihr! Es hat also keinen Zweck etwas zu unternehmen. Ihr müsst euer Schicksal akzeptieren!“ Ruckartig springt Inu Yasha auf und nur eine Sekunde später steht er vor dem Streuner. Wutglühende Auge funkeln den Youkai an. „Ich muss gar nichts akzeptieren!“, grollt er, „Ich bin nicht du! Vielleicht bin ich nur ein Hanyou, aber ich bin frei und nicht Gefangener meines eigenen, unterwürfigen Verhaltens und mit Sicherheit finde ich mich nicht einfach damit ab, wenn man vor hat, mich zu töten! Mag sein, dass du es ehrenvoll findest zu sterben, aber ich denke, dass ich mehr Ehre beweisen kann wenn ich lebe! Und das bedeutet, dass ich nicht zulassen werde, dass einer meiner Freunde, dadurch zu Schaden kommt, weil er versucht hat mich vor dem Tod zu bewahren, klar? Und jetzt halt deine Klappe!“ Mit diesen Worten rauscht der Hanyou aufgebracht an Tenmaru vorbei und lässt den Streuner und die anderen verdutzt stehen. „Ich glaube, das seltsame Gebaren färbt langsam auch auf Inu Yasha ab“, meint Miroku und kratzt sich am Kopf. „Oder er schnappt langsam doch über!“, stellt Sango die Vermutung an. „So hab ich ihn noch nie erlebt“, murmelt Kagome, „Es schien fast so... als fühlte er sich in seiner Ehre gekränkt.“ „Inu Yasha hat Ehre?“, wundert sich Shippo, „Das ist ja mal was ganz Neues!“ Ein weiterer Abend bricht herein. Die kleine Gruppe hat auf Geheiß von Sesshomaru ein Nachtlager aufgeschlagen. Danach ist der hellhaarige Youkaifürst im Wald verschwunden und ist seitdem nicht wieder aufgetaucht. Den ganzen restlichen Tag hat er kein Wort mehr gesprochen, doch auch zwischen den anderen fallen nur wenige Worte. Eine unangenehme Anspannung liegt in der Luft. Es ist eben keine glückliche Situation, wenn so viele feindselige Youkais auf einem Haufen hocken, denkt Kagome bei sich. Inu Yasha ist gereizt wie nie und Tenmaru hat begonnen sich immer öfter in die Büsche zu schlagen, dass sie schon denken, er spielt mit dem Gedanken, sie zu verlassen. Man bekommt ihn kaum noch zu Gesicht. Auch nachdem das Lager errichtet ist, dauert es nicht lange und er ist zwischen den Bäumen verschwunden. Wahrscheinlich braucht er ein wenig Zeit zum Nachdenken, vermutet Kagome. Vielleicht haben ihn Inu Yashas Worte ja härter getroffen als er zugeben will. Doch sie verfolgt den Gedanken nicht weiter, sondern überlässt sich getrost den wachsamen Augen ihres Freundes der in dieser Nacht wieder, wie so oft, Wache hält; wild entschlossen, diesmal nicht einzuschlafen. Tenmaru kümmert sich unterdessen nicht weiter um die Gruppe. Inzwischen weiß er, dass der Hanyou ziemlich beharrlich sein kann, wenn es um das Bewachen seiner Freunde geht. Seine zusätzliche Wache wird nicht benötigt werden; nicht in dieser Nacht. Nicht nachdem der Hanyou so vehement behauptet hat, seine Freunde beschützen zu wollen. Wieder hallen seine Worte vom Vormittag durch seinen Kopf. Tenmaru schüttelt sich, als könne er sie dadurch loswerden. Verdammter Hanyou, du hast doch nicht die leiseste Ahnung! Ein Rascheln im Gebüsch lässt ihn herumfahren. Es dauert nur einen Wimpernschlag und das Kaninchen fällt seinen scharfen Klauen zum Opfer. Erschlafft liegt das tote Tier in seiner Hand. Seufzend lässt er sich auf einen Baumstumpf plumpsen. Gedankenverloren beißt er dem toten Nager den Kopf ab und beginnt langsam zu kauen. Das kann doch alles nicht wahr sein! Dieser Inu Yasha und seine Gefährten bringen ihn noch um den Verstand. Allmählich bekommt er schon Kopfschmerzen von der ganzen Sache. Yaeba, was soll ich jetzt tun? Ich brauche deinen Rat! Du wüsstest was nun zu tun ist. Ich habe versagt! Ich habe unseren Hauptmann enttäuscht! Ich konnte seinen letzten Befehl nicht erfüllen. Ich werde sterben! Ich weiß zwar noch nicht wie und durch wen, aber mein Tod steht längst fest. Er lässt die Schultern hängen. Urplötzlich Augenblick stellen sich seine Nackenhaare auf und langsam hebt er den Kopf wieder. „Sieh dich nur an!“, ertönt eine vertraute Stimme hinter ihm, „Ein Ebenbild des Jammers! Der Gestank deiner Angst reicht meilenweit.“ Tenmaru dreht sich nicht um, er starrt stur geradeaus. Nun kommt die Gestalt hinter ihm näher und schließlich ist sie bei ihm angekommen und umrundet ihn. Groß baut sich Sesshomaru vor ihm auf. Ein Blick auf Tenmarus blutverschmiertes Gesicht lässt ihn missmutig die Mundwinkel verziehen. „Ein wildes Tier!“, bemerkt er herablassend, „Kein Mut, keine Würde, kein Rang... kein Wert!“ Tenmaru schluckt schwer die Worte herunter die ihm im Hals stecken. Stattdessen lässt er den Kopf hängen. „Ich kenne eure Meinung, mein Fürst. Was kann es euch bringen, mich immer wieder aufs Neue zu demütigen?“, meint er leise. Für einen kurzen Moment blitzt es in Sesshomarus Augen auf, als wolle er den Streuner schlagen, doch er besinnt sich eines Besseren. „Was weiß jemand wie du von Demütigung?“, grollt er finster, „Im Grunde bin ich noch viel zu nachsichtig mit dir und Deinesgleichen.“ Nun beißt Tenmaru schmerzhaft die Zähne zusammen, dann ruckartig reißt er den Kopf hoch und schaut den Youkaifürsten vor ihm direkt an. „Wenn ich euch so zuwider bin, dann tötet mich doch gleich! Es spielt keine Rolle für mich. Beendet meine und eure Qual und tötet mich, dann braucht ihr mich nicht mehr zu ertragen!“ Einen langen Moment ringen ihre Blicke miteinander, doch dann wendet Sesshomaru sich verächtlich ab. „Hmh! Du unterschätzt dich! Solch eine Bedeutung hast du nicht für mich!“ In Tenmaru keimt die Wut auf: „Das ist eine Lüge! Ihr könnt mir nichts vormachen, schon mein Anblick reizt euch bis aufs Blut! Warum? Warum verachtet ihr mich so? Was stört euch so an mir?“ Doch er hat die Worte kaum zu Ende gebracht, als ihn ein mächtiger Hieb ins Gesicht zu Boden schleudert und ihn noch einige Meter weiterkullern lässt. Wutschnaubend mit rotglühenden Augen und gebleckten Reißzähnen steht Sesshomaru da; die Klaue noch immer zum Schlag erhoben. Wackelig stemmt Tenmaru sich wieder hoch. Er schmeckt sein eigenes Blut im Mund und ihm tut jeder Knochen weh. Der Schlag eines Daiyoukais hat es in sich. Etwas kleinlauter sagt er nun: „Verzeiht mir, mein Fürst, ich bin zu weit gegangen. Ich hätte das nicht sagen sollen. Vergebt mir!“ Sesshomaru atmet einmal tief durch; er ringt schwer um seine Fassung. „Ich hätte dich gleich am ersten Tag töten sollen!“, zischt er. Seine Augen nehmen wieder ihre normale Farbe an. Dann kommt er langsam auf den Streuner zu. Sein Blick ist hart. „Sag mir warum du hierher gekommen bist!“, verlangt er. Tenmaru schaut etwas unsicher auf. „Das wisst ihr doch. Ich wollte in eure Dienste treten.“ „Nein!“, Sesshomarus Blick ist steinern, „Ich will wissen, warum du nicht bei deinem vermaledeiten Rudel geblieben bist!“ Langsam lässt Tenmaru den Kopf sinken: „Weil es kein Rudel mehr gibt, mein Fürst!“ Sesshomarus Blick wird schmal: „Rede nicht so einen Unsinn, was soll das heißen?“ „Es ist die Wahrheit, mein Fürst, das Rudel hat sich aufgelöst!“ „Aufgelöst?“, Sesshomaru behält den Youkai vor sich scharf im Blick, „Das kann nicht sein! Was ist mit Hanaki?“ Nun blickt Tenmaru auf, doch sein Gesicht kämpft schwer um seine Fassung: „Sie ist tot!“ Einen sehr langen Augenblick sagt Sesshomaru kein Wort. Nicht die kleinste Regung läuft über sein Gesicht. Dann strafft er sich und starrt den Youkai vor sich scharf an. „Wie ist das passiert?“, fordert er zu wissen. Tenmaru weicht seinem Blick aus. „Sie wurde... im Zweikampf besiegt.“ „Und weiter?“, fragt Sesshomaru scharf. Nur schwer will Tenmaru mit der Sprache heraus: „Es war... Inu-Taihyouga. Er spürte sie auf und forderte sie heraus... als Wiedergutmachung für den damaligen Vorfall. Sie ließ sich darauf ein. Sie... sie befahl uns, keinerlei Rache zu üben, sollte sie unterliegen. Aber... wir konnten... wir konnten das nicht hinnehmen.“ Hier verstummt er. Mit starrer Mine blickt Sesshomaru auf ihn herab. „Das erklärt Einiges“, sagt er, „Ich hoffe dir ist klar, dass ihr damit nicht nur einen Krieg heraufbeschworen habt, ihr habt auch wissentlich gegen den Befehl eures Hauptmanns gehandelt! Aber was ich von eurem Befehlsgehorsam zu halten habe, hast du mir ja schon deutlich gezeigt.“ Tenmarus Schultern sinken immer mehr herab. „Ich weiß... mein Fürst!“, sagt er leise. „Du bist ebenso verantwortlich für die ganze Angelegenheit, wie mein nutzloser Bruder.“, fährt Sesshomaru fort, „Und dein Rudel ebenso. Ihr werdet eurer Strafe nicht entgehen, ganz gleich ob ihr euch in alle Winde zerstreut oder versucht bei irgendwelchen Fürsten Schutz zu finden. Und wenn ich jeden von euch persönlich suchen muss, kein Einziger von euch dreckigen, wertlosen, Verbrechern, wird mit dem Leben davonkommen, das versichere ich dir! Ich gebe dir lediglich noch so viel Zeit, wie mein Bruder sich bereiterklärt, oder in der Lage ist, dich mit sich herumzuschleppen.“ Dann wendet sich der stolze Youkaifürst ab und erhobenen Hauptes verschwindet er zwischen den dunklen Bäumen und ist kurz darauf nicht mehr zu sehen. Einsam und schweigend bleibt Tenmaru zurück. Die Kühle der Nacht kriecht allmählich in ihm hoch, doch er nimmt sie kaum wahr. Viel mehr schmerzt ihn die eisige Kälte in seinem Herzen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)