Ein anderes Geburtstagsgeschenk von Finia (die erste Liebe) ================================================================================ Kapitel 3: Ein Tag voller Ereignisse ------------------------------------ Als ich wieder zu Hause war, stellte mich Keil zur Rede, denn er fand diesen Abschied mehr als merkwürdig. Ich selber wusste nicht, wie ich erklären sollte, was zwischen mir und Max war und vor allem geschehen war. Somit winkte ich ab und bedankte mich bei beiden für den tollen Geburtstag, denn ich würde ihn nie vergessen. Der Tag zog sich hin und noch immer schwirrte Max´s Gesicht vor meinen Augen rum, genau wie ich sein Stöhnen immer noch hörte und seine Hände an mir spürte. Es stimmte mich traurig. Wie schnell kann man sich verlieben, ohne zu wissen was man will? Ich hatte keine Antwort, denn ich wusste nicht, ob ich Max liebte, oder ob es normal war so schnell an Liebe zudenken oder zu sprechen? Ist es so nach dem ersten Sex oder immer nach Sex? Raufend fuhr ich durch mein Haar, es machte mich wahnsinnig, dass ich keine Antwort kriegte. Doch wen sollte ich frage? Bis auf Max kannte ich keine Schwulen. Die Nacht konnte ich nicht recht schlafen und das sah man mir am nächsten Morgen auch an. Doch da war noch ein Problem. Wie sollte ich, der es nicht einmal schaffte ein Mädchen für sich zu begeistern, auch noch eines flachlegen? Ich brauchte Rat, weiblichen Rat. Es fiel mir spontan nur Rebecca, meine ältere Schwester, ein. Ungern fragte ich sie, doch sie war meine Schwester und ich hoffte, dass sie mich nicht verspotten würde. Vorsichtig klopfte ich an ihre Tür. Einmal hatte ich es schon gewagt ohne anzuklopfen rein zu kommen und hatte sie dabei in einer äußerst peinlichen Situation erwischt, die ich am liebsten vergessen würde. „Komm rein!“, rief sie freundlich und so trat ich ein. Rebecca war wie ich, blondhaarig und hatte blaue Augen. Ihre Haare waren lang und schimmerten seidig in der Sonne. Ferner war ihre Haut genauso blass wie meine, daher erkannte man gut, dass wir Geschwister waren. „Ach, nee. Ken, der nun 17-jährige, was willst du?“, fragte sie nun gleich genervt, ohne das ich was gesagt hatte. Zuerst schloss ich die Tür, ging auf sie zu und setzte mich neben sie auf das Bett. „Becca, kann ich dich was fragen?“ „Ausnahmsweise, schieß los“. Verlegen wurde ich rot und sie neugierig. „Ist was an deinen Ehrentag passiert? Hattest du Sex?“ Hochrot musste ich schlucken. „Sieht man mir das an?“, fragte ich erstaunt und meine Schwester schaute mich merkwürdig an. „Ja, tut man. Es steht dir förmlich auf der Stirn geschrieben!“ „Lass das! Ich meine das ernst!“ Becca grinste und umarmte mich, mein Gott so war sie noch nie zu mir. „Willkommen bei den Erwachsenden Bruderherz!“, erklärte sie heiter, doch ich verzog nur das Gesicht. „Ich will was wissen.....wie weiß ich, dass ich jemanden liebe. Denn nach dieser Nacht geht es mir nicht aus dem Kopf, ich muss ständig dran denken.“ „An Sex oder an das Mädel?“ „An den Jungen“, gestand ich vorsichtig und Becca saß aufrecht und schaute mich an. Sie musste es kurz sacken lassen und griff meine Hand. „Du hast mit einem Kerl geschlafen?“ Ich konnte nur nicken. Meine Schwester war gute fünf Minuten still, eh sie wieder was von sich gab. „Bist du schwul?“ „Keine Ahnung!“ „Liebst du ihn?“ „Ich weiß es nicht!“ „Weißt du überhaupt was?“ „Sei ruhig, ich sagte doch, ich weiß es nicht und deswegen bin ich ja hier. Ich brauche deinen Rat! Bitte Becca, hilf mir!“ Ich bat meine Schwester nie um was, aber diesmal brauchte ich sie, ich brauchte jemanden der mich unterstütze, in was auch immer, in wie fern ich mich auch entscheiden würde. Wieder schwieg sie, lief im Zimmer auf und ab und machte mich damit nervös. „Ken, was hast du jetzt vor?“ „Ich will mit ner Frau schlafen, na ja es versuchen. Denn wie du weißt, interessiert sich keine für mich“, gestand ich leise seufzend. „Dann kauf dir eine!“ „Was!? Spinnst du, so was mach ich nicht. Ich brauch eine andere Lösung. Kennst du nicht welche, die jemanden wie mich mögen könnten?“ „Du erwartest Wunder! Ich bin 5 Jahre älter als du und ich kenn’ bestimmt keine in deinem Alter.“ Sie setzte sich wieder neben mich und tätschelte meine Schulter. „Ken, du musst das alleine regeln, aber ich steh zu dir, auch wenn du beschließt schwul zu werden! Ich hab dich lieb.“ Das war das erste Mal seit vielen Jahren, das wir wirklich wie Geschwister waren und das gab mir Halt. So verließ ich Becca, ging hinaus und suchte mir Ablenkung. Nach langem Überlegen, beschloss ich wieder in Kneipen gehen und dort zu versuchen eine Frau aufzureißen. Aber so was lag mir nicht. Ich schaffte es nicht einmal ein Mädchen zum Eis einzuladen, ohne das es über mich lachte. Irgendwie war ich tollpatschig und wusste manchmal nicht die richtige Bezeichnung, was mich als Trottel darstellte. Na ja, wenigstens dachte ich nicht an Max. Was er wohl macht? Max hatte sich Hals über Kopf in den kleinen, blonden Jungen verliebt und es tat ihm leid, ihm diese Wahl aufgelastet zu haben. Doch er wollte, dass Ken sich sicher war, was er fühlte und ob er zu dem stand, was sie verband. Den Tag verbrachte er dann in der Bar und half aus, um nicht an Ken zu denken. Diesen vermisste er schon seit er ins Taxi gestiegen war. Auch er schlief schlecht bis gar nicht, immer wieder drehte er sich um und wälzte sich unruhig hin und her. Der nächste Tag begann trüb für ihn, denn er erwachte alleine und sah nicht die geliebten langen, blonden Locken und dieses Engelsgesicht, was er so begehrte. Eigentlich kannte er Ken schon eine ganze Weile und hatte sich damals bereits sofort in ihn verguckt. Es lag wohl schon gute drei Wochen zurück, als der blonde Junge an ihm vorbeilief und unbeschwert mit seinen Freunden lachte. Max sah Ken und es war augenblicklich um ihn geschehen. Diese naive Art und die Art und Weise wie er sich gab, faszinierten ihn und zogen ihn in ihren Bann. Als er jedoch erstaunt feststellen musste, dass dieser blonde Engel in seiner Schwulenbar aufkreuzte, schienen Wünsche wahr zu werden. Doch dann hörte er das Gespräch der drei Jungen und erfuhr, dass Ken nicht schwul war oder besser gesagt, sich noch nicht einmal entschieden hatte und hier nur eine Aufgabe bekam. Diese lautete: einem Jungen einen Zungenkuss zu stehlen. Darin sah er seine Chance, die er auch gleich ergriffen hatte. Aber seit her war die Liebe zu Ken noch angewachsen, denn sie hatten Sex gehabt und dieser war besser, als alles zuvor. Seufzend wurde ihm aber auch klar, dass Ken sich unsicher war, was dieser für ihn empfand und so musste er ihn freigeben, damit er Erfahrungen sammeln konnte. Unwissend was er mit dem angebrochenen Tag machen sollte, entschloss er sich in den Park zu gehen, um vielleicht Bekannte zu treffen und um seine Gedanken schweifen zu lassen. Dort hatte er eine Lieblingsstelle und zu dieser ging er, legte sich ins frisch gemähte Gras und schloss die Augen, … bis ihn was traf und ihn aus seinen Gedanken riss. Ich war mit unserem Westi-Rüden *1, Les, unterwegs im Park. Um mich abzulenken, fand ich das eine gute Idee, denn Gassi musste ich eh mit ihm gehen. Im Park versuchte ich ihn wieder das Apportieren beizubringen, was schon in einem von fünf Versuchen klappte. Es gab eine große Rasenfläche im westlich Teil des Parks, dort konnten wir das gut üben und so war ich mal wieder gedanklich mit etwas anderem beschäftigt als mit Max. Dachte ich zumindest, denn als ich erneut einen kleinen Stock warf, flog er ziemlich weit und ich hörte wen aufschreien. Da hatte ich wohl jemanden getroffen und lief hin um mich zu entschuldigen. Doch zu meiner Verwunderung hatte ich Max erwischt, der mich ebenfalls mit großen Augen ansah. „Max, ähm, es tut mir Leid. Ich wollte dich nicht bewerfen. Weißt du, ich übe mit Les apportieren.“ Max sah mich irritiert an und musterte mich, den Les war nicht zusehen. „Les? Wer ist das? Dein Hund?“ Heftig nickte ich und wollte auf den weißen Racker zeigen, aber ich musste feststellen, dass er nicht da war. Darum drehte ich mich in alle Richtungen, aber nirgends sah ich etwas weißes aufleuchten. „Verdammt, er ist abgehauen!“, murrte ich, denn das tat der Kleine nicht zum ersten Mal. „Sorry Max, aber ich muss ihn jetzt suchen.“ So konnte ich wieder weg von Max. Aber ob ich das wirklich wollte? Nein, wollte ich nicht, aber ich musste mir noch über so vieles klar werden. Max war erstaunt gewesen Ken zu sehen und die Tatsache, dass der Hund weg war, hielt er für ein Zeichen. „Ich helfe dir ihn zu suchen. Vier Augen sehen mehr als zwei“, gab er zu bedenken und erhob sich vom Rasen. So suchten wir zusammen nach meinen Streuner. Wir fragten Passanten und schauten hinter Büschen und Mülltonnen. Immer wieder rief ich seinen Namen und schaute mich um, wann immer ich was bellen hörte. „Man, wo steckt dieser Hund schon wieder?“, fragte ich nach dreißig Minuten vergeblichen Suchens. „Mag dein Hund Enten?“ Diese Frage verwunderte mich. „Ich glaub schon, warum?“ „Weil ich was weißes am Teich bei den Enten sehe!“ Sofort schaute ich dorthin und tatsächlich jagte mein kleiner Hund die Enten, die sich aber wehrten und ihn immer wieder in die Flucht schlugen. Doch er gab nicht auf und pirschte sich wieder an. Unweigerlich musste ich lachen. „Mein Hund hat mehr Mut als ich“, gab ich leise zu und spürte, wie sich Max zu mir drehte. „Wozu fehlt dir denn der Mut?“ Verdammt, wieso hatte ich laut gedacht. Errötet sah ich weg zu Les und winkte ab. „Schon gut, vergiss es. Wir sollten diesen Entenjäger einfangen“, meinte ich und ging runter zum Teich. Max folgte Ken und dachte nach, was dieser wohl hatte. Ken sah ihn nie direkt an und redete auch kaum mit ihm. Ja sicher, er hatte ihm dieses Ultimatum auferlegt, aber sie konnten doch auch nur Freunde sein, bis Ken sich sicher war. Denn das hier, tat ihm mehr weh, als ein Nein; dass er hoffte nicht bei seinem Abflug nach London zu kriegen. „Ken hör mal! Ich will kurz mit dir reden. Deinen Hund haben wir ja gefunden.“ Ken drehte sich zu ihm und nickte bestätigend. „Ken, ich weiß, dass ich dich in eine dumme Situation gebracht habe, aber das du nicht mit mir redest, geschweige denn, dass du mich nicht anschaust, ist doch lächerlich! Lass uns doch wenigstens Freunde sein, wenn du dich schon nicht entscheiden kannst.“ Ich hörte ihm zu und verstand ihn. Zwar hatte ich ihn versucht zu ignorieren und dabei nur an mich gedacht, denn wie er sich fühlen würde war mir egal und das tat mir Leid. „Tschuldige. Ich denke das ist möglich.“ Und somit sah ich ihn an und lächelte. Wildes Gekreische der Enten ließ mich rumschnellen, denn zu meinen Entsetzen sah ich, dass Les sich eine Ente geschnappt hatte. Zornig lief ich zu ihm und schimpfte mit ihm. Meine Stimme war laut und zornig, was den Kleinen erschreckte und der Ente zur Freiheit verhalf. Leicht genervt von meinen Hund legte ich ihn an die Leine. Doch dies gefiel ihm auch nicht und so zog heftig daran. Was hatte Les nur? So war er doch nie, aber Terrier sollten ja so hinterlistig sein. Max wollte mir zur Hilfe eilen, aber irgendwie ging es nach hinten los. Les sprang Max an, der verschreckt auswich, ins Stolpern geriet und in meine Richtung kam. Es ging alles zu schnell. Ich spürte Max’ Ellenbogen in meinem Bauch und ließ vor Schmerz die Leine los, doch Max kam nicht zum stehen und warf mich um, geradewegs in den Teich. Nun klatschnass kam ich wieder hoch. „Mist!“, fluchte ich los, amüsiert schien Les zu bellen und am Ufer entlang zu laufen. Doch statt wie ich zu schimpfen, fing Max an zu lachen und ich schaute ihn irritiert an. „Was gibt es da zu lachen?“, giftete ich ihn an. „Dein Gesicht, mein Engel, zu genial! Na los, komm hoch. Du musst trocken werden, sonst holst du dir noch was weg!“, erklärte er und half mir auf. Ich roch furchtbar. „Ich brauch ne Dusche!“, meinte ich kleinlaut und funkelte meinen Hund an. „Nicht nur du!“ Verwundert schaute ich mir Max nun genauer an, denn auch er war nass und das lange Haar klebte an ihm. „Stimmt!“ Nun war ich es der lachte. „Komm mit, ich wohne nur um die Ecke!“, bot ich ohne zu überlegen an. Max hob zwar eine Braue, doch kam er mit. Les machte zum Glück keine Anstalten mehr. ~*~ Bei Ken zu Hause, war es anders als bei Max daheim. Er lebte alleine und hier, war alles voller Leben. Das sah er schon, als er in den Flur kam und dort die vielen Fotos der Familie erblickte. Einige gefielen ihm sehr und zwar die, wo sein Engel drauf war und süß in die Kamera lächelte. „Du kannst oben duschen. Ich schau mal, ob ich was bei meinen Paps finde, was ich dir borgen kann“, meinte Ken und führte Max ins Bad. Im Bad zog sich der Junge aus und ging unter die Dusche. Das warme Wasser und der Geruch von Seife taten gut. Nach dem er sauber war, trocknete er sich ab, wickelte sich das Handtuch um die Hüften und ging aus dem Bad. „Ken? Wo kann ich….“ Mehr konnte er nicht sagen, da er gegen etwas stieß, besser gesagt gegen jemanden. Ein Mädchen, genauso blond wie sein Engel und auch die Augen waren sich ähnlich. „Wer zum Kuckuck sind Sie? Und was machen Sie in unserem Bad?“, kreischte sie ihn an. „Ich gehöre zu Ken. Wir sind unfreiwillig in den Teich gefallen und er ließ mich duschen“, erklärte er ihr wahrheitsgemäß. Becca musterte den Jungen vor sich und fing an zu schmachten, bei dem Anblick des Sixpacks und der wunderbar nass glänzenden Haut. „Ich bin Becca, Kens Schwester. Und du?“, stellte sie sich dann kurzerhand vor. „Max, freut mich. Verrat mir mal, wo ist Ken’s Zimmer, dann kann ich da warten.“ Es gefiel ihm gar nicht, dass Becca ihn so ansah und er wollte endlich was zum Anziehen. „Folge mir!“, wisperte sie süßlich und ging voran, den Flur runter und öffnete die letzte Tür. Max ging rein und sah sich schnell in dem Zimmer um. Es herrschte eine gewisse Ordnung und Unordnung, wie es eben zu einem Jungen gehörte. Nirgends war was kitschiges, aber auch nichts Jungentypisches, wie leicht bekleidete Mädels als Poster oder gewisse Sachen wie Autos oder so. Nichts. Es war schlicht gehalten und hatte sein eigenes Flair. Max setze sich auf das Bett und hoffte nun endlich alleine zu sein. Doch Becca wich nicht von seiner Seite. „Woher kennst du Ken? Ich wusste gar nicht, dass er so reife Freunde hat“, plauderte sie noch immer süßlich und ließ ihre Hand zu seinen Schenkeln gleiten. Max war das unangenehm und so rückte er weg. „Wie man sich eben so kennen lernt“, äußerte er immer noch höfflich. Das er Abstand nahm, gefiel Becca gar nicht und rutschte erneut an ihn ran. „Nicht so schüchtern, ich beiße nicht. Noch nicht!“, raunte sie und beugte sich zu ihm vor, um ihm einen Kuss zu stehlen. Doch im rechten Moment ging die Tür auf. Ich traute meinen Augen nicht, als ich Becca über Max vorfand. „Sag mal, was machst du in meinem Zimmer, Becca? Ich geh auch nicht in deines, wenn du nicht da bist!“, fuhr ich sie an. „Reg dich ab, Kleiner! Ich konnte deinen Gast ja wohl schlecht halbnackt durchs Haus irren lassen! Also hab ich ihm Gesellschaft geleistet.“ „Das sehe ich, um den Hals geschmissen hast du dich ihm. Nun bin ich da, also geh jetzt!“ Becca sah mich wütend an, den ich wusste, dass dies noch ein Nachspiel haben sollte. Aber sie wird mir dankbar sein. Nachdem meine Schwester nun weg war, sah ich zu Max, der sich im Hintergrund gehalten hatte. „Sorry, normaler Weise ist sie nicht so aufdringlich.“ Max winkte ab und grinste. „Ihr scheint in eurer Familie gut zu wissen, wie man andere einschüchtert.“ „Einschüchtert? Hab ich dich denn eingeschüchtert?“ „Oh ja, du hast dich provokativ an mir gerieben beim Tanz.“ Als ich mich erinnerte, wurde ich rot. „Ähm, hier!“, und reichte ihm trockene Sachen meines Paps. Ich ließ ihn ungern noch mal alleine, aber ich musste duschen. Draußen im Flur traf ich wieder auf Becca und erklärte ihr, dass Max sich nicht für Frauen interessierte und dann schaltete sie schnell, sehr schnell. „Er? Du hast mit ihm? Oh Gott! Ken, du scheinst Geschmack zu haben!“ „Danke, also lass ihn in Ruhe!“ „Ja, schon gut. Aber bist du sicher, dass er Frauen nicht doch mag?“ „Ja, todsicher!“ Seufzend dackelte sie davon, aber linste trotzdem verstohlen in mein Zimmer, da Max sich anzog. Ich beeilte mich mit dem Duschen, damit meine werte Schwester nicht auf dumme Gedanken kam. Nur mit einem Handtuch um die Hüften gewickelt, kam ich zurück, denn ich hatte vergessen mir Sachen mitzunehmen. Max saß auf meinem Bett, neu angezogen, auch wenn die Sachen ihm etwas zu groß waren. „Willst du was essen?“, fragte ich höfflich als Gastgeber, stellte mich dann vor meinen Schrank und zog mich um. „Du bist grausam!“, hörte ich es hinter mir. Doch ich drehte mich erst um, nachdem ich angekleidet war. „Tja, manchmal bin ich so“, erwiederte ich grinsend und machte meine Anlage an. Mein Gast wollte nichts Besonderes zu trinken, also ging ich mal schauen, was offen war und brachte dann Tee und Kekse mit nach oben und servierte sie ihm. Dankend für das warme Getränk, trank er es und seufzte wohlig. Uns beiden war in dieser Situation doch etwas komisch zumute, aber wir versuchten das Beste daraus zu machen und unterhielten uns ungezwungen. Max fragte mich nach meiner Familie und was ich gerne tat. Ich bemühte mich so gelassen wie möglich zu bleiben, doch immer wieder sah ich ihn verstohlen an und wünschte mir, dass er mich küsste. Verdammt, ist das nun ein Zeichen, dass ich ihn liebte? Oder einfach nur die Sehnsucht nach Berührungen, die mir gefielen. So zog sich der Nachmittag hin, in dem wir noch einen Film schauten, den Becca dauernd unterbrach, nur um sich Max anzusehen. Das nervte ziemlich. Oder sie wollte mich kontrollieren, damit ich nichts Unanständiges machte? Wie auch immer. Gegen 17 Uhr erhob sich mein Gast und sah hinaus. „Ich muss los und was im Club machen, tut mir leid. Danke für die Sachen, ich gebe sie dir die Tage zurück.“ Kurz nickte ich und brachte ihn runter zur Tür. An der offenen Tür blieben wie voreinander stehen und ich spürte seine Hand an meinen Gesicht, so warm und leicht zitternd. Ich sah ihn an und spürte das Verlangen, ihm um den Hals zu fallen und zu küssen, doch riss ich mich genauso zusammen wie er. „Freunde“, hauchte er und küsste mich schlicht auf die Wange. „Freunde“, murmelte ich und schloss die Augen, um diese Berührung zu genießen. Als ich sie wieder öffnete, lächelte mich Max an. „Bis die Tage! Und ich hoffe du findest die richtige Entscheidung“, wünschte er mir und ging. „Hoffentlich bald!“, raunte Max zu sich selbst und ging seufzend Heim. „Oh Mann, ich hole gleich ’nen Topf!“ „Topf? Wofür willst du denn einen Topf?“ „Für den Schmalz! Also wenn du mich fragst, quälst du den Ärmsten doch sehr. Dieser Blick und die Stimme, er ist voll in dich verliebt. Aber auch deine Reaktion,… na ja ich mische mich nicht ein, es ist deine Entscheidung!“ „Meine Reaktion? Wie meinst du das, Becca?“ „Wie kurzsichtig bist du eigentlich? Du empfindest doch was für ihn, deine Augen waren total glasig und deine Körpersprache war auch eindeutig“ Was sollte ich da sagen? Geknickt ging ich in mein Zimmer, während meine Schwester mir nach sah. Hatte sie wirklich Recht? Hatte ich mich schon selbst entschieden. Sicher wollte ich, dass er mich richtig küsst, aber ist das schon der Beweis? Raufend fuhr ich mir durch das Haar und schmiss mich auf das Bett. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Westi-Rüden *1 = für alle die nicht wissen was für ein Hund das ist, dass sind diese kleinen, weißen aus der Cesar Werbung Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)