Killing is our nature von -StarkThePlayboy- (Das Schicksal wollte es so...) ================================================================================ Kapitel 1: 1. Kapitel »Die Freundschaft<< ------------------------------------------ 1. Kapitel »Die Freundschaft« »Hey, du!«, hörte Emely eine Stimme hinter sich rufen. Sie drehte sich um und erkannte den süßesten Jungen, den sie seit der Grundschule kennt. Es war Steve Leopard. Ein ziemlich wilder Junge, der für seine 13 Jahre schon recht blutrünstig ist, zu blutrünstig, wie die Lehrkräfte seiner Schule meinen. Steve kam bei Emely an und legte ihr freundschaftlich seinen Arm um die Schulter. »Hast du zufällig die Mathe Hausaufgaben? Ich saß den ganzen Abend davor und kam nicht dahinter«, fragte Steve und setzte eine Unschuldsmiene auf. Emely versuchte dem Blick zu widerstehen und wandte sich von ihrem Angebetetem ab, dennoch errötete sie heftig. »Nein hab´ ich nicht «, versuchte sie überzeugt zu sagen, was ihr nicht ganz gelang. » Och komm schon Emely-kun! Und wenn ich jetzt wieder ohne Hausaufgaben dasteh´, muss ich bestimmt wieder nachsitzen und somit könnte ich die freie Zeit nicht mit Lernen verbringen... «, versuchte Steve theatralisch zu Argumentieren. Emely war hin- und hergerissen, sie wusste zwar das diese Ausführung nicht ganz stimmte, war jedoch fasziniert, dass er es fertig gebracht hatte etwas recht „Überzeugendes“ auch Glaubhaft hinüberzubringen. » Wie wär´s wenn du Darren mal zur Abwechslung fragen würdest? «, fragte Emely etwas genervt, vielleicht weil der Unterricht gleich anfing. » Hallo Leute! Was geht? «, kam plötzlich eine Stimme aus dem Hintergrund. » Na bitte wenn man vom Teufel spricht! «, begrüßte Emely Darren und musste schmunzeln. » Was ist los? Seit wann bin ich denn ein Teufel? «, fragte er etwas verdattert. » Steve-san wollte wollte mich grad wieder mal weichklopfen, dass ich ihm meine Mathe Hausaufgaben gebe. Da hat er sich aber diesmal ganz gewaltig geschnitten! «, stieß das Mädchen promt aus. » Och man! Das ist nicht fair!! «, entfuhr es Steve und wandte sich hilfesuchend an seinen besten Freund Darren. » Darren..... «, fing Steve wieder gespielt weinerlich an, » könntest du mir nicht ausnahmsweise deine Mathe HA geben? Du weißt ja, wenn ich si e schon wieder vergesse, muss ich die ganze Woche nachsitzen! « » Au man! Ich dachte, du würdest dich endlich mal ein bisschen ändern Steve. Aber von mir aus. Hier, du kannst sie haben. «, antwortete Darren und übergab sein Heft Steve. » Hey Danke Man!! Du warst meine letzte Rettung! « » Und was ist mit mir??? «, fragte Emely entrüstet. » Ich hab´ dir doch schon oft bei HA´s geholfen, aber so richtig hast du dich noch nicht bei mir bedankt!!! « » Ja, Gomenasai, Emely-kun «, sagte Steve und beugte sich vor um Emely einen Kuss auf die Wange zu geben. » Oh! «, entfuhr es Emely und lief knallrot an. Und damit verschwanden Darren und Steve im Sportunterricht. Es gongte und Emely traf sich mit ihren Freunden um in der Pause etwas zu Essen. » Ich glaub´ die Lehrerin wär fast aus den Latschen gekippt, als du sagtest, dass du die Hausaufgaben hättest «, sagte Emely grinsend. » Ja ich dachte schon die kippt gleich um. Sie war beinahe so bleich wie ein Vampir «, gab Darren seine Auffassung über die Lehrerin kund, ohne dabei zu merken, dass er auf ein Thema zu sprechen kam, welches die Drei ernst werden ließ. Alle wurden nun schlagartig still. Vampire. Das war die Welt von Emely, Steve und Darren. Blutsauger, die ohne Gnade das Blut aus ihren Opfern aussaugen und ihre spitzen Fangzähne erst. Anatomie und Verhaltensweisen von Vampiren faszinierte ganz besonders Emely. Eine „Streberin“ , wie sie von vielen Mitschülern genannt wird, außer von ihren beiden besten Freunden Steve und Darren. Denn beide interessieren sich selbst für diese Bereiche. Doch Steve hat es eher auf die „Brutalität“ , mit der diese Wesen umgehen, abgesehen. Er hat so viele Bücher und auch Mangas, die manchmal sehr hilfreich waren, über Vampire, dass er nach Aussage seiner Freunde fast alles über diese „wundervollen“ Kreaturen wusste. Aber auch Darren hatte eine beachtliche Sammlung an diversen Büchern über Vampire. Manchmal kam es sogar, dass alle drei einen imaginären „Kampf unter Vampiren“ spielten. So vernarrt waren sie. Heute war ein ganz besonderer Tag, denn Darren, Emely und Steve wollten einen Campingausflug machen! Doch Emely hatte so ihre Zweifel, denn sie hatte es ihren Eltern noch nicht erzählt, also muss sie sich eine gute Ausrede einfallen lassen damit ihre Eltern sie mit lassen. Sie sah es schon vor sich: Ihre Eltern würden ihr einbläuen, dass sie nicht mit zwei Jungs alleine im Wald übernachten solle! Doch das war Emely recht egal. Sie hatte ihre Eltern so satt!! Sie wollte einfach nicht mehr dieses „brave Mädchen von nebenan“ sein. Dies war auch ein Faktor, warum Vampire zu ihren Lieblingstieren zählten. In allen Büchern und Filmen werden sie als äußerst brutale Wesen angesehen; und sie wollte unbedingt so ein Leben führen! Von allen gefürchtet und keiner, der sie für eine Streberin hält!! Sie würde es allen Leuten heimzahlen, und zwar doppelt und dreifach! Emely kam dem Versuch, NICHT das „brave Kind“ zu sein, in kleinen Schritten immer näher; denn nie hätte sie ihre Eltern belogen und betrogen, so wie sie es zur zeit machte. (Sie schrieb sogar absichtlich schlechte Noten!) Sie kam Zuhause an und warf ihre Tasche auf den Küchenboden. » Bin wieder da!! «, rief sie in die Stube, in der ihre Eltern saßen und wie immer ihre Nachmittagssendungen schauten. » Wie war´s in der Schule? «, fragte ihre Mutter, » irgendwelche guten Noten? « Dies war ein Satz, der Emely zum Hals raushing! Jeden Tag die gleiche Frage... » Heute war nichts....... Außer, dass unser Lehrer eine Exkursion angekündigt hat «, beantwortete sie wahrheitsgemäß. » Und wohin? «, fragte ihre Mutter und erhob sich aus dem Sessel, um das Essen vorzubereiten. » Wir wollen in den Tierpark zwei Orte weiter fahren und gleich etwas im Wald wandern, um die Natur noch etwas zu erforschen........ LANGWEILIG «, seufzte Emely gelangweilt. » Ich geh jetzt hoch! «, verabschiedete sie sich von ihren Eltern und schulterte ihren Ranzen. Sie hörte nur noch wie ihre Mutter in der Küche stand und Salat abwusch, während ihr Vater sich wieder ins Büro verdrückte. Oben im Zimmer angekommen legte sie ihre Schultasche aufs Bett und trank einen kräftigen Schluck aus der Wasserflasche, die neben ihrem Bett stand. » Wie soll ich meine Eltern nur überreden, dass ich Zelten gehen darf? «, fragte sie sich und setzte sich auf ihren Stuhl und legte eine CD ein. „Die Drei ???“ eine neu entdeckte Reihe, die ihr hervorragend gefiel. Sie hatte gerade die erwischt bei der sich die drei Detektive und einen mysteriösen Fall kümmern müssen; der einzigste Anhaltspunkt: ein Vampir. Diese Folge fand sie besonders schön! Sie beschloss ihre Eltern soweit zu informieren, dass sie bei einer Freundin übernachten würde (eine sehr simple Angelegenheit, denn ihre Eltern riefen sie nie bei der betreffenden Freundin an, bei der sie übernachtet!) aber in Wirklichkeit würde sie mit ihren Freunden im Wald übernachten. Einfach simpel! Doch vorher machte sie ihre noch nicht erledigten Hausaufgaben........... Nachdem sie gegessen hatte und ihre Eltern informiert hatte, ging sie in ihr Zimmer um den Rucksack zu packen. Sie musste überlegen, was sie alles mitnehmen solle, denn ein Schlafsack nahm schon sehr viel Platz weg. Als sie nicht richtig weiterkam, griff sie zum Telefonhörer um Darren zu fragen ob er noch einen Schlafsack zu Hause habe. Das Telefon läutete, nach dem siebten Piepton wollte Emely schon wieder auflegen, doch im letzten Moment nahm Darren am anderen Ende ab. » Hallo? «,fragte Darren. » Hi Darren, ich bin´s Emely! Ich wollte nur fragen, ob du noch einen zweiten Schlafsack zu Hause hast. Denn bei mir würde es zu sehr auffallen, wenn ich mit ´nem Schlafsack aus der Tür spazieren würde «, sagte Emely sachlich. » Heißt das, dass deine Eltern dich lassen? «, sagte Darren in einem freudigen Ton. » Naja, ich habe ihnen gesagt, ich würde bei einer Freundin übernachten; der älteste Trick seit Menschen gedenken! Und sie haben es erlaubt «, erwiederte Emely auf die Frage. » Das ist aber nicht nett von dir, Emely!!! Deine Eltern so zu belügen...... «, theatralisch seufzte Darren. Doch sie konnte hören, dass er am anderen Ende grinsen musste. » Also hast du einen Schlafsack, oder nicht? «, wiederholte sie ihre zuvor gestellte Frage. » Muss mal schauen; Moment...... «, es klickte kurz, vermutlich hatte er den Hörer zur Seite gelegt, » Ähmm..... Ja hab ich! Soll ich ihn mitnehmen? « » Ja, wenn es ginge. « » Okay! Mach ich. Also wir treffen uns um halb sechs bei mir. Ich muss noch einige kleine Dinge erledigen, also bis denne! « » Danke Darren! Bis dann «, mit diesen Worten legten beide gleichzeitig den Hörer auf. Emely wurde immer nervöser, denn die Zeit verstrich und sie musste noch einige Sachen einpacken. Sie und Steve-san zusammen in einem Zelt! Obwohl Darren dabei sein würde freute sie sich riesig auf diesen Tag, oder besser Nacht? Während sie fröhlich durchs Zimmer hüpfend ihre restlichen Sachen packte, hörte sie die Stimme ihrer Mutter. » Emely! Wir fahren jetzt zu unseren Freunden, den Neelsens, es kann sein, dass wir bei ihnen über´s Wochenende bleiben. Also, wenn du noch etwas Essen möchtest, es steht alles in der Küche! Und die Telefonnummer von den Neelsons hängt neben dem Kühlschrank! So, und viel Spaß bei deiner Freundin! «, Emely rannte die Treppe hinunter und umarmte ihre Mutter nocheinmal. Ihr Vater war schon im Auto. Wenn sie gewusst hätte, dass es ihre letzte Umarmung sei, wäre sie nicht so schnell wie möglich wieder in ihr Zimmer gerannt........ Kapitel 2: 2. Kapitel » Die Nacht, neue Erkenntnisse ---------------------------------------------------- 2.Kapitel » Die Nacht, neue Erkenntnisse « Emely beeilte sich so schnell wie möglich zu Darren zu kommen. Sie verspätete sich schon um fast eine viertel Stunde, untypisch für sie. Als sie bei Darren ankam, klingelte sie. Kurz darauf öffnete ihr Steve die Tür. »Da bist du ja! Ich dachte schon, deine Eltern würden dich nich´ lassen«, sagte er erleichtert, »aber du bist doch eigentlich nie unpünktlich! Was war los?« Nach dieser Frage trat sie ein um Darren Hallo zu sagen. Sie erblickte Darren, der auf der Couch saß und Fern sah. Er drehte sich um und sagte: »Emely-kun, da bist du ja endlich!« »Ja, ja, jetzt bin ich doch da. Oder? Ich hatte noch ´ne sehr leckere chinesische Suppe verzehrt. Ihr wisst doch, dass ich bei asiatischem Essen die Zeit vergesse!«, erklärte Emely ihren Freunden. »Da hast du recht«, sagte Darren lachend. »Ich kann mich noch erinnern, dass es damals in der Schule asiatische Suppe gab und du nicht aus´m Knick gekommen bist!« »Au man, Darren! Das ist doch eine olle Kamelle!«, wehrte sich Emely. An dem Tag haben sie nämlich eine Klassenarbeit geschrieben, nach der Essenspause! Man kann sich vorstellen, was dann passierte! Alle drei hätten um ein Haar die Arbeit verpasst. Nachdem sich alle wieder beruhigt hatten fragte Steve: »Seid ihr beiden dann so langsam fertsch? Wir wollen doch noch vor dem Abend da sein.« Wie aus einem Mund antworteten Darren und Emely: »Ja!« »Aber ich muss noch das Zelt irgendwie einpacken«, sagte Darren. »Dann können wir von mir aus los!« Dann wandte sich Steve an Emely: »Hast du alles mit? Auch ein biss´l was zum Spachteln?« »Ja, klar. Aber, Steve, es heißt nicht „Spachteln“ sondern „Essen“!«, tadelte Emely ihren Kumpel. Das ist eine ihrer schlimmsten Eigenschaften, sie musste sooft es ging, ihre Freunde sprachlich korrigieren. Das nervte ihre beiden Freunde zwar, hatten sich aber in der Zwischenzeit daran gewöhnt. »Ja, ja, Emely-kun«, stöhnte Steve etwas genervt. Aber er wusste, dass so etwas kommen musste, deshalb war er schon darauf gefasst. Nachdem Darren alles zusammengepackt hatte, gingen alle drei aus der Tür und schwangen sich auf ihre Räder. Sie mussten sich sputen, denn erstens wurde es langsam spät und zweitens mussten sie noch einen geeigneten Platz für das Zelt suchen, und natürlich finden! Als sie ankamen, war es schon fast dreiviertel sieben. »Sag mal Steve, warum wollen wir eigentlich gerade dieses Wochenende Zelten gehen? Wir wollten doch erst in ein paar Wochen gehen, wenn die Ferien anfangen?«, fragte Darren plötzlich. Steve hielt inne und drehte sich zu Darren um: »Ach ja, du hast recht Darren, ich hatte vergessen zu erwähnen, dass ich Spuren hier im Wald gefunden hab´....... von Vampiren!« Ein breites Lächeln umspielte seine Lippen; ein normaler Mensch hätte dieses Grinsen für unheimlich erklärt, Emely aber nicht. Sie fand, dies passe richtig gut zu Steve, und genau das gefiel ihr so sehr an ihm! Doch so sehr ihr dieses Lächeln gefiel, kippte ihr, und auch Darren, die Kinnlade bis zum Boden. Als Steve diese Bombe platzen ließ. Nachdem Emely wieder ihre Fassung zurückgewann fragte sie: »Das ist doch nicht dein Ernst, Steve-san? Willst du mich und Darren etwa veralbern?!?!« »Emely-kun, Emely-kun«,tadelte Steve sie, »es heißt nicht „mich und Darren“ sondern „Darren und mich“!«, als er diesen Tadel beendete, konnte er sich ein Grinsen nicht verkneifen. Diese Gesicht war einfach unbezahlbar! Auch Darren konnte sich es nicht verkneifen los zu prusten. Als Emely merkte, dass Steve sie gerade ermahnt, und korrigiert hat, stieg ihr die Schamesröte ins Gesicht: jemand, der sehr bescheidene Deutschkenntnisse hat, korrigierte sie! Wie peinlich!! Doch jetzt, wo alle sich wieder beruhigt hatten, setzten sie ihre Suche nach einem geeigneten Platz zum Zelten fort. Darren begann erneut das Gespräch anzufangen: »Was hast du eigentlich für Spuren entdeckt, Steve?«, erkundigte er sich. »Naja, ich hab´ blutleere Tierkadaver gefunden. Dort hinten, in der Nähe dieser Höhle«, er zeigte auf eine kleine sehr alte fast verfallene Höhle. »Tierkadaver?«, wiederholte Emely, »Und die waren auch noch blutleer? Da könntest du ja wirklich recht haben, Steve-san.« »Klar, ich hab´ immer recht«, stimmte er grinsend zu. Die drei Freunde suchten schon seit fast einer viertel Stunde eine geeigneten Platz. Als sie an einer Lichtung ankamen, sie war nicht weit von der höhle entfernt, meinte Darren zu seinen Freunden: »Hey, ich glaub ich hab´ was passendes gefunden!« Er zeigte auf die Lichtung und auf das nahe gelegene Unterholz. »Das ist sicherlich ein perfekter Platz, um das Zelt aufzuschlagen.« Emely und Steve kamen näher, betrachteten die Umgebung, nickten und ließen ihre Taschen fallen. Ihre Räder lehnten sie an einen Baum. Emely schaute auf ihre Uhr. »Wir sollten uns vielleicht mal etwas beeilen«, bemerkte sie. »Warum?«, wollte Darren wissen. »Naja«, fing Emely an, »es ist schon nach sieben. Wir wollen uns doch noch die Spuren anschauen und außerdem dauert es doch eine Ewigkeit, bis wir das Zelt aufgebaut haben.« Der Gedanke an das eine Zelt, ließ Emelys Herz immer höher schlagen. Sie setzen sich in Gang das Zelt aufzubauen. Es war ein ziemliches Gewusel, was man als Gewusel bei drei Leuten nennen kann. Doch zu Emelys Erstaunen, war das Zelt rasch aufgebaut. Es war recht groß. Sie stellten ihre Rucksäcke hinein und rollten schonmal ihre Schlafsäcke aus. Daraufhin gingen sie hinaus und sie suchten Holz um ein Feuer zu machen. Emely war es nicht ganz Geheuer ein Feuer mitten im Wald zu machen. Sie machte auch Steve darauf aufmerksam: »Ähmm, Steve-san, ich will ja nicht wie eine Gesetzestreue klingen, aber ich hab´ ein ungutes Gefühl dabei, ein Feuer mitten im Wald zu machen...« »Emely-kun, mit dieser Einstellung könntest du niemals ein Vampir werden. Und außerdem möchtest du doch heut Abend sicherlich am einem gemütlichen Feuerchen sitzen, oder?«, entgegnete ihr Steve. »Okay, du hast ja recht...«, gab Emely nach und holte noch ein paar Zweige. Nachdem das alles erledigt war, setzten sich alle zusammen und beratschlagten die heutige Nacht. »Also, was wollen wir heut´ machen?«, fing Emely das Gespräch an, obwohl sie die Antwort bereits wusste. »Naja, ich glaube, wir gehen zuerst zur Höhle und schauen uns nach den Spuren um, oder Steve?«,wandte sich nun Darren an Steve, nachdem er seine Vermutung bezüglich der Nacht ausgesprochen hatte. Steve nickte. »Genau so hab´ ich mir das auch gedacht, Darren«, bestätigte er sein Nicken nochmal mit Worten. »Nadann, lasst uns zur Höhle gehen! Ich bin schon richtig aufgeregt diese Spuren zu sehen!«, erwiederte Emely voller Aufregung und mit glänzenden Augen. »Okay, let´s go!«, Steve erhob sich mit diesen Worten und machte sich auf den Weg zum Höhleneingang. Emely wollte sich gerade Darren anschließen auch mit aufzustehen, doch sie nahm ein Rascheln im Gebüsch wahr. Sie drehte sich zur Quelle des Geräusches, ihr überlief ein kalter Schauer. »Na toll! Heute Abend bin ich mit meinen besten Freunden auf einer nächtlichen Tour und ich krieg´ nur wegen eines Raschelns schon Schiß!«, murmelte Emely und seufzte. Sie erhob sich endlich und folgte ihren Freunden. Die Höhle war nicht weit entfernt von ihrem Platz. Und sie waren in Null Komma Nichts da. »Wow, wie gruselig«, entfuhr es Emely und biss sich gleich darauf auf die Zunge. Darren und ihr Angebeteter drehten sich zu ihr und konnten sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Und schon wurde sie schon wieder rot. So etwas sollte sie sich sofort abgewöhnen! »Wo hast du eigentlich die Spuren entdeckt, Steve-san?«, wollte Emely ihren Ausrutscher wett machen. »Wir müssen nur noch ein Stück weiter hineingehen, dan sind wir schon da«, sagte der Angesprochene. Sie gingen nun weiter hinein. »Hat jemand eine Taschenlampe dabei?«, fragte Emely ein bisschen ängstlich und blieb dabei immer in Steves Nähe. »Äh, ich hab eine dabei«, antwortete Darren und holte zwei kleine Taschenlampen die im Umfang ziemlich groß waren. Sofort griff Emely nach einer von den beiden und schaltete sie an. Ein heller Lichtstrahl erfüllte einen Raum der, wie es schien, das Ende der Höhle war. »Naja, sehr groß is´ die Höhle ja auch nun wieder nicht, Leute«, ließ Emely verlauten. »Das ändert nichts an der Tatsache, dass ich Spuren gefunden habe«, erwiederte Steve. »Wo hast du sie eigentlich gefunden, Steve?«, erkundigte sich Darren bei seinem Freund in aller Ruhe. »Dort an der Wand hab´ ich Blutspuren gefunden... und da hab´ ich die toten Tiere gesehen«, er wies auf ein kleine Blutlache, aber von Tierkadavern keine Spur. »Also ich glaube Steve, wa ser gesehen hat, auch wenn diese Viecher nicht mehr da sind«, bemerkte Darren. »Hmm...«, meinte Emely, »aber bist du dir auch ganz sicher,dass da Tiere lagen?« »Klar, ich weiß doch was ich gesehen habe!!«, keifte er Emely an. Als er Emelys trauriges Gesicht sah, tat es ihm Leid, dass er sie soeben angeschrien hatte und entschuldigte sich bei ihr: »Gomen, Emely-kun, ich hab´s nicht so gemeint. Entschuldige.« »Hehehehehehehe, es ist doch völlig egal, ob du dich bei deiner Freundin entschuldigst, oder nicht!«, tönte eine Stimme hinter den Freunden. Die drei drehten sich um, Emely hätte fast einen Herzkasper bekommen, als sie diese Stimme vernahm. Sie zitterte heftig am ganzen Körper. Ihre beiden Freunde taten es ihr aber gleich, alle waren so erschrocken, dass sie sich nicht rühren konnten. Sie blickten in Gestalten, die ziemlich groß und brutal aussahen. Zu allem Überfluß hatten sie auch noch eine unnatürliche rote Hautfarbe. Steve konnte sich als erster dazu durchringen ein Wort herauszubringen: »W-w-wer s-seid ihr d-denn?« Mehr brachte er einfach nicht zu Stande. »Wir?«, einer der beiden fing an zu lachen. »Wir sind euer schlimmster Albtraum!« Mit diesen Worten stürzten sich die beiden unangenehmen Zeitgenossen auf die Freunde. Einer zog ein langes Schwert, der andere war im Begriff zwei kleine Messer aus seinem Gürtel zu holen. Beide holten zu einem verheerenden Schlag aus, doch Darren hob die Taschenlampe und ließ ihr Licht in die roten Gesichter scheinen. Die beiden Angreifer stießen einen gellenden Schrei aus und das Echo verfolgte die Drei noch aus der Höhle hinaus, denn sie reagierten zu ihrem Erstaunen recht flink und rannten auf den Höhlenausgang zu und traten somit ins freie. Sie rannten bis zu ihrem Zeltplatz. Emely war die langsamste unter den dreien und kam nicht schnell genug voran. Zu ihrem Unglück hatten sich die Rotgesichter schnell von dem Licht erholt und rannten ihnen hinterher. Wen von den dreien würden sie wohl als erstes fangen, wenn nicht Emely? Ihre Chancen standen schlecht und diese Typen holten sie schnell ein. Doch Steve erkannte, dass sie in großer Gefahr schwebte und rannte ihr entgegen um ihr zu helfen. »Wartet, ihr Ungetüme! Wir haben euch doch gar nichts getan!!«, versuchte Steve sie zum Reden zu bewegen. Doch sie reagierten nicht auf den Redeversuch und rannten auf die beiden zu. Steve hatte Emely erreicht, rannte an ihr vorbei, um es mit den beiden Typen aufzunehmen. Er schaute sich nach etwas stockartigem um und wurde fündig. Er hob es auf und man sah, dass er sich einen Plan zurecht legte. Emely hatte nun den Platz erreicht, an dem Darren sich schon versteckte. »Was hat Steve vor? Ist der lebensmüde der Idiot???«, schrie Darren die Ankommende fast an. »Ich weiß es nicht, leider. Aber ich bin froh, dass ich denen entkommen bin!«, stieß Emely ächzend aus. »Was sind das nur für Gestalten!?!« »Weiß ich nicht...«, antwortete Darren. »Ich glaube wir sollten ihm lieber helfen, auch wenn es schwer erscheint!«, sagte Emely fest entschlossen und machte sich, ohne eine Antwort abzuwarten, zurück zu Steve, der sich höchstwahrscheinlich einen Plan zurecht gelegt hatte. Sie kam bei Steve an. Doch sie wusste nicht genau, was sie machen sollte. Sie sah, wie Steve den einen oder anderen Hieben der Schläger auswich und auch einige, nicht schwerwiegende, Treffer landete. Emely schnappte sich den nächstbesten Stock und versuchte einen wegzulocken. Sie dachte nicht, dass es so einfach wäre und ihr wurde ganz mulmig, als einer auf sie zugerannt kam. Das Einzige, was sie machen konnte war: weglaufen! Steve sah, dass es Emely schwerfiel etwas gegen ihren Gegner auszurichten. Er bemerkte auch, dass sie keinen rechten Schimmer hatte, was sie machen sollte. Doch um ihr zu helfen, musste er erstmal seinen Gegenüber irgendwie ausschalten. Aber, wie? Er war zu stark und viel zu groß, um ihn einfach zur Strecke zu bringen. Nun kam Steves Gegner ihm so nahe, dass er ihm ins Gesicht blicken konnte und ihn eingehender studieren konnte. Ihm fiel auf, dass dieses Ungetüm nicht nur eine rote Hautfarbe sondern auch rote Haare und außerdem blutrote Augen hatte! Doch diese Erkenntnis half ihm auch nicht weiter, außer dass er sich fragte, was dieser Kerl wohl sei. Steve fuchtelte weiter mit seinem Ast herum, den er inzwischen gegen den kümmerlichen Stock eingetauscht hatte. Darren hatte sich nun endlich auf den Weg zu seinen Freunden gemacht und hatte ein kleines Messer genommen, was er sich für diesen Abend mitgenommen hatte - zur Sicherheit. Er schlich sich an den einen Kerl an, der mit Steve rang. Der Kerl merkte nicht, doch Darren trat aus Versehen auf einen Ast und verriet den Kämpfenden, dass jemand hinter ihm stand. Darauf drehte sich der Typ um, und entdeckte Darren, der nun ziemlich ängstlich aussah, und griff ihn an. Inzwischen rannte Emely um ihr Leben. Sie rannte ohne zu denken in den Wald hinein, ohne zu wissen was sie machen sollte versteckte sie sich im Unterholz und wartete auf eine passende Gelegenheit wieder zu ihren Freunden zu rennen. »Wo bist du, Menschenmädchen?«, rief ihr Verfolger lachend. »Wo auch immer du dich auch verkrochen hast, ich finde dich! Und dann mach´ ich dich kalt«, fügte er schadenfroh hinzu. »Was bist du eigentlich für ein Wesen, ein Mensch wohl kaum. Du und dein Kumpel hast eine komische Hautfarbe und außerdem seid ihr ziemlich geschickt im Kämpfen, so gut kämpft nicht mal der beste Soldat«, traute sich Emely zu fragen. »Hahahahahahahaha«, lachte der Gefragte ausgelassen. »Du bist mir ja eine! In deinen letzten Minuten, die du noch leben wirst, fragst du mich, was ich bin?« Wieder musste er lachen. Ein ängstliches »Ja« wahr zu vernehmen. Emely besann sich und trat aus ihrem Versteck, warum wusste sie nicht genau, aber ihre innere Stimme verlangte es. Todesmutig stellte sie sich in Kampfposition, hielt ihren Stock wie ein Schwert in der Hand und fragte noch einmal eingehend: »Was bist du???« Steve und Darren waren immer noch mit ihrem Gegner beschäftigt. Sie wussten nicht so genau, wie sie ihn vertreiben konnten. Beide merkten, dass er ein anderes Kaliber war als die Bösewichte in den Videospielen. Als sie eine kurze Verschnaufpause hatten, indem sie sich in einem Gebüsch versteckten, fragte Darren Steve: »Sag mal, hast du irgendeine Idee wer die sin´ und wie wir sie dazu bewegen können abzuhauen?« »Zu Frage eins: Ich weiß es echt nich´ und Zweite: Ich weiß nicht recht aber vielleicht können wir sie in die Irre führen, oder...«, weiter kam Steve nicht, denn Jemand kam aus einem Gebüsch hervorgeschossen und stellte sich dem Feind gegenüber. Der Fremde zückte ein Messer rannte auf den Roten Typen zu. Steve und Darren konnten ihren Augen kaum trauen: der Fremde rammte dem Feind einfach das Messer in den Bauch und schlitzte ihn somit auf. Blut spritze und man konnte die Eingeweide sehen. Voller ekel drehte sich Darren instinktiv zur Seite, doch Steve hatte ein eigenartiges Grinsen im Gesicht. Der Rote Typ stürzte mit Schmerz verzerrtem Gesicht zu Boden. Zuckte noch und dann war Sense mit ihm. Steve trat aus dem Gebüsch und sagte: »Cool!« Der Retter drehte sich um und fragte barsch: »Wo ist das Mädchen? Wo ist sie hingegangen?« Steve ging nicht auf die Frage ein, sondern ging einfach auf den am Bodenliegenden zu. »Wie ham´ sie das gemacht? Der war doch so ein großer Klotz. Das war einfach cool, wie sie ihm den Garaus gemacht haben«, fragte Steve den Suchenden Fremden. »Nochmal wiederhole ich meine Frage nicht, Freundchen!!« Darren hatte seinen Mut wieder gefunden und sagte: »Ich glaube sie ist dahinten in den Wald gelaufen. Der andere Typ ist ihr gefolgt.« »Mist!«, entfuhr es dem seltsam gekleideten Mann. Er machte auf dem Absatz kehrt und eilte in die Richtung, die Darren ihm gezeigt hatte. Darren wusste nicht, was er machen sollte, er wandte sich an Steve: »Sag mal, was geht hier heut eigentlich vor? Hier ein komischer Typ, der mit Schwertern auf uns losgeht, da ein komischer Typ, der den Klotz erledigt hat. Ich kapier einfach nix mehr.« Darren seufzte. Steve schaute Darren an und zuckte mit den Schultern. »Das einzige, was ich meine ist, dass wir auch nach Emely-kun suchen sollten.« Mit diesen Worten rannte er in das andere Waldstück, ohne auf eine Antwort von Darren zu warten. Emelys Beine schlotterten wie Espenlaub. Sie überlegte fieberhaft, was sie machen sollte. Sie wusste, dass sie nicht die geringste Chance bei diesem Kampf hätte. Der Gefragte hörte auf mit Lachen und besann sich, überprüfte seine Schneidewerkzeuge und machte etwas unfassbares: er legte den Mittelfinger auf die Stirn, die beiden benachbarten auf die Augenlider und die außenstehenden spreizte er ab. Er sprach die Worte: »Sei siegreich noch im Tod!« Wie aus dem Nichts rannte er auf Emely zu. Sie hatte schon mit ihrem Leben abgerechnet... Doch plötzlich schoß eine Gestalt aus einem Gebüsch und trat dem Roten entgegen. Machte ein paar gezielte Hiebe mit einem Schwert oder Messer, ihr Wahrnehmungsvermögen war getrübt, und sie sah nur noch wie der Rote reglos zu Boden prallte. Doch bevor er seinen letzten Atemzug machte, sagte er Worte, die Emely nie zu träumen gewagt hatte. »Du dämlicher Vampir. Seist du verdammt bis in die Ewigkeit!!« Er wollte noch mit seiner rechtlichen Kraft ein kleines Messer nach den Fremden werfen, doch dieser wich elegant aus. »So, nachdem das geklärt ist, kann ich auch wieder verschwinden«, sagte Emelys Retter. »Nein, halt, warte! Wer war das eben?« Obwohl Emely nicht ganz wohl bei der Frage war, stellte sie sie trotzdem. »Außerdem«, setzte sie an, »möchte ich mich ganz herzlich bedanken!« Sie rappelte sich auf, was bei Knien die wie Wackelpudding sind nicht ganz einfach war, und verbeugte sich. Glücklich noch am Leben zu sein. »Emely-kun!«, jemand kam aus dem Gebüsch gerannt. Es war Steve! Emely war so froh ihn zu sehen. »Was ist passiert?«, wollte er wissen. »Der Herr in dem roten Umhang hat den Brutalo mit einem Hieb niedergestreckt! Es war recht... blutig«, lieferte Emely auskunft. Sie drehte sich um und fragte: »Wie heißen sie eigentlich und warum hat der Tote sie „Vampir“ genannt?« Dies interessierte sie brennend. Bei dem Wort „Vampir“ spitzte Steve die Ohren. Der Retter wollte sich schon umdrehen und in einen Busch verschwinden, doch er kam nicht weit. Darren kam aus dem Busch gepurzelt und rollte direkt auf den Weggehenden zu. »Autsch!« Darren schaute unter sich. Er bemerkte, dass er voll auf den roten Typen gerollt ist. »Uups! Entschuldigung!«, reagierte er unbeholfen und ging von ihm hinunter. »So, jetzt da Darren auch wieder da ist, können sie uns doch jetzt aufklären, oder etwa nicht?«, fragte Emely unwirsch. »Wir können auch zu unseren Zelten zurück gehen und ersteinmal ein Lagerfeuer machen. Mir sitzt die Kälte noch in den Knochen!« Als sich alle vier zum Lager machten, beobachtete sie Steve. Emely hatte ein schlechtes Gefühl, konnte es aber an keiner Sache festmachen. Also ignorierte sie es einfach und schrieb es dem Schock zu, der ihre Nerven zu schaffen machte. Immerhin waren gerade zwei Wahnsinnige hinter ihnen her, die sie drei umbringen wollten! Sie kamen am Lager an und Darren machte sich daran das Feuer in Gang zu kriegen, während Emely was zu essen zusammensuchte. Nachdem alles erledigt war, setzten sie sich um das Feuer herum und aßen eine Kleinigkeit. »Also«, begann Emely wieder, »wer sind sie eigentlich um alles in der Welt?« Der Angesprochene hüstelte. »Warum sollte ich zuerst Informationen preisgeben? Wieso stellst du dich nicht ersteinmal vernünftig vor«, konterte er. »Guter Einwand.« Emely war erstaunt, das blieb Darren nicht unbemerkt und musste in sich hineingrinsen. »Was gibt es denn da so zu grinsen, Darren?«, fragte Emely etwas wütend. »Och nichts, Emely-kun!« Darren versuchte nicht erst darauf einzugehen. »Also schön ich heiße Emely. Emely Stregler. Und das sind meine Freunde: «, sie zeigte zu Steve, »Steve Leopard und das ist...« »Darren Shan«, beendete Darren den Satz. Ein brummelndes »Aha« war zu vernehmen. »Ich glaub jetzt bin ich an der Reihe mit vorstellen: mein Name ist Larten Crepsley.« Steve verschluckte sich und kippte dabei um, wie ein kleines Kind, fing sich aber dann wieder und senkte den Kopf. Es schien als würde er nachdenken. »Was führt euch eigentlich hier in diese Gegend, Kinder?«, fragte Crepsley in einem beunruhigendem Ton, der Emely nicht entging. »Ähm... Wir wollten hier zelten«, sagte Darren. »Schon klar, aber hier? Es gibt doch viele andere schöne Plätze, die sogar extra fürs Zelten gemacht wurden«, hakte Crepsley nach. »Naja, eigentlich, Mister, gehen wir ein paar geheimnisvollen Spuren nach, nämlich Spuren von V...«, Emely wurde unterbrochen. Steve hatte ihr in die Seite gerammt. »Was soll das, Steve-san?« Er zischte ihr ins Ohr: »Sag mal spinnst du? Du kannst dem Typen doch nicht einfach sagen, dass wir Spuren von Vampiren gefunden haben!?!« »Warum nicht? Er sieht doch ganz nett aus. Und außerdem wird er uns doch eh nicht glauben. Jeder Erwachsene hält doch Vampire für ein Hirngespinst«, flüsterte Emely zurück. Als sie wieder aufsah, sah sie Mr. Crepsley grinsen. »Warum grinsen sie denn so?«, wollte sie daraufhin wissen. »Glaubst du wirklich, ich sei wie alle Erwachsenen, die ihr kennt?«, fragte Crepsley, der nun kurz vorm Lachen war. Emely stockte der Atem. Woher wollte er wissen, dass sie gerade von Erwachsenen gesprochen hat? Er kann doch unmöglich den Wortwechsel mitbekommen haben, oder? Nein, das konnte einfach nicht sein. Sie schüttelte den Kopf und fragte ihren Gegenüber prompt: »Warum glauben sie, nicht wie die anderen zu sein? Wenn ich meinen Augen trauen kann, dann sind sie ein Erwachsener. Oder?« Crepsley wollte zu einer Antwort ansetzen, er holte Luft, ließ es aber sein. Es schien, als ob er darüber nachdenke, was er sagen sollte. »Nun«, fing er an und blickte dabei jedem fest in die Augen, um eventuelles Misstrauen zu finden. Sein Blick verriet etwas Unheilvolles doch irgendwie hatte Emely das Gefühl, es würde ihr Leben für immer verändern; das tat es auch! Nachdem Crepsley alle eingehend geprüft hatte, fing er an: »Also, ihr sagtet doch vorhin, dass ihr auf der Suche nach sogenannten „Vampirspuren“ seid, nicht wahr?« »Das stimmt«, sagte Steve zu Emely´s erstaunen. Er hatte doch die ganze Zeit kein Wort mehr von sich verlauten lassen und jetzt redet er mit diesem Rotschopf wie in einem Krisenrat. »Ihr habt mit den Spuren, die ihr gefunden habt, gar nicht mal so Unrecht. Es sind Spuren von Geschöpfen der Nacht, doch muss ich euch leider widersprechen in Puncto Vampire. Solche Spuren können wir nicht hinterlassen haben, es waren-«, Crepsley wurde plötzlich von Emely unterbrochen. »Soll das etwa heißen, dass sie ein Vampir sind???«, ihre Stimme wurde ganz aufgeregt aber der Zweifel war unüberhörbar. »Ja«, sagte Crepsley ruhig. Darren kippte fast aus den Latschen: »Das kann doch nur ein schlechtes Scherz von ihnen sein! Das kann’s doch gar nicht geben...« »Ich dachte ihr glaubt an Vampire«, gab Crepsley schmunzelnd zurück. »Naja...«, Darren gab kleinlaut nach. Steve konnte es auch kaum fassen, er keuchte als er die Aussage vernommen hatte. Er blieb unbeirrt, beinahe so als ob es selbstverständlich wäre, das vor ihnen ein Vampir säße. »Was waren es dann für Spuren? Wenn es keine Vampire waren, wie sie es behaupten«, fragte Steve und beobachtete Crepsley eingehend. Emely war das alles ein wenig zuviel fürs Erste. Sie ließ sich auf den Rücken fallen und atmete tief ein und aus. Dem sich eben geouteten Vampir entging es nicht, dass er von Steve beobachtet wurde, er fuhr einfach vor, ohne auf irgendetwas zu warten: »Um euch das zu erklären würde es die ganze Nacht dauern. Aber da ich es euch jetzt gesagt habe muss ich wohl fortfahren. Nun gut, die Spuren waren von den beiden Typen, die euch vorhin angegriffen haben. Sie sind „Vampyre“.« Emely und Darren sahen verdutzt drein und sagten gleichzeitig: »Häh?!?!« Da Emely sich mit diesem Wort dämlich vorkam setzte sie hinzu: »Was haben sie gerade gesagt? Vampyre? Was soll das denn sein?« »Ich glaube ich brauch´ euch nicht viel dazu erklären. Immerhin habt ihr doch schon welche kennengelernt«, Crepsley seufzte. Er wollte noch etwas hinzufügen, doch Steve´s Reaktion blieb ihm nicht unbemerkt. Steve hatte kaum merklich gezuckt als er das Wort Vampyr hörte, dies fand Mr. Crepsley ziemlich merkwürdig und beobachtete ihn weiterhin misstrauisch und fuhr fort: »Sie sind unsere Brüder, doch wir meiden sie so gut es geht. Unsere beiden Sippen haben sich vor Jahrtausenden getrennt, da wir verschiedene Ansichten gegenüber den Menschen hatten.« »Was meinen Sie mit „verschiedenen Ansichten gegenüber Menschen“? Was hat das zu bedeuten«, kam Darren Emely zuvor. Doch Emely konnte sich nicht mehr lange die eine Frage verkneifen, die ihr schon seit Beginn auf der Zunge lag: »Entschuldigen Sie bitte wenn ich sie auch noch kurz unterbrechen muss, aber als Vampir müssen Sie doch Blut trinken, oder seh ich das falsch?« »Damit hast du den Nagel auf den Kopf getroffen Mädchen, du scheint ein helles Köpfchen zu sein. Doch nun weiter in meinen Ausführungen. Wie du schon sagtest«, er schaute zu Emely hinüber, »um am Leben zu bleiben müssen wir Blut zu uns nehmen. Und genau in diesem Punkt sind wir mit unseren Brüdern im Unklaren: wir nehmen uns nur eine kleine Menge an Blut von den Menschen und damit geben wir uns zufrieden, doch die Vampyre töten die Menschen an denen sie sich laben und wenn sie einmal in Rage sind töten sie Menschen auf „Vorrat“.« »Wähh, das ich ja... grauenhaft«, entfuhr es da Emely. »Und mit so etwas leben wir auf einer Erde?« Darren stimmte ihr zu, ihm überkam ein Schauder als er zu Steve linste und er sah wie seine Mundwinkel zuckten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)