Dear Tagebuch von SakumiKazi (Ein anderer 4. Band) ================================================================================ Kapitel 39: Tag 13 mit Muskelkater und Frieden ---------------------------------------------- Tag 13 mit Muskelkater und Frieden Dear Tagebuch, noch bin ich nicht wieder zu hause, doch mag ich mal eine Zwischenbilanz des Tages bringen. Jetzt gerade sitze ich im Flugzeug nach hause, wir sind gerade gestartet. Der erste teil, also das folgende ist bis zum Flug und zu Hause, wenn ich noch in der Lage dazu bin, berichte ich den zweiten Teil, also Flug bis Bett. Aber wie immer von vorn. Ich weis nicht, was am gestrigen Tage so stressig war, doch waren wir beide so groggy, das wir nicht mal Sex hatten… Am morgen bewies sich mal wieder, dass Silvar etwas mit Julius Caesar gemeinsam hatte. Über Caesar wurde einmal gesagt: „vini, vidi, vici“(„Er kam, sah und siegte“), was auch für Silvar galt. Er kam rein, sah uns schlafen und siegte, als ich ihm ein Kissen an die Rübe schleuderte. Silvar lachte und setzte sich auf den Bettrand. Müde kletterte ich über beide und torkelte ins Bad. „Taschen vor oder nach dem Frühstück packen?“ fragte Silvar. „Davor!“ rief ich. „Danach, damit ich genug Kraft zum blocken habe“, hielt Gabriel dagegen. Der große Lachte erneut auf. Nach 10 Minuten etwa, kam ich wieder und Gabriel trollte sich ins Bad. „Wir packen nach dem Frühstück.“ Ich nickte und suchte Sachen zusammen. „Eiershampoo!?“ fragte Silvar skeptisch. „was?“ fragte ich und drehte mich um. Im selben Moment ging im Bad etwas zu Bruch. \\Der dritte Zahnputzbecher aus Glas…\\, dachte ich seufzend. „Frage: wird er rot sein?“ „Ja, schon als ich das Packet aufgemacht habe, ist ein Glas zu Bruch gegangen und er ist Hochofen rot angelaufen. Das heute, ist mittlerweile das dritte Glas, was kaputt gegangen ist.“ Er seufzte und ging zum Bad. „Alles klar, Gabriel?“ „Erwähne es nie wieder! Es ist widerlich!“ „es ist doch nur ein spaß, einer Hetefreundin, die jeder Schwule haben sollte. Jetzt hab dich nicht so“, meinte ich seufzend. Gabriel kam aus dem Bad und schnappte Silvar die Flasche aus der Hand, mit hochrotem Kopf versteht sich. Grinsend fing ich an die Scherben aus zu sammeln, dieses Mal schnitt ich mich nicht. Sie landete erneut im Mülleimer, wo ich sie gerade erst rausgeholt hatte. „Trinken, das ist nur Eierlikör.“ „Pass nur auf, dass Mel und Kain die Flasche nicht finden.“ „Und wenn? Was kann schlimmer sein, als sechs Wochen Hausarrest ohne Gabriel?“ „Deswegen nennt es sich Hausarrest, Süßer.“ „Dem da tut das Mehr weh, als mir“, meinte ich und zeigte auf Gabriel. „Würdet ihr bitte aufhören, über mich zu reden, als wäre ich nicht da!?“ knurrte das Blauköpfchen. „Haben wir doch gar nicht“, säuselte ich und gab ihm einen Kuss. Sofort war er wieder leib mit uns und schmuste sich an mich. Silvar dropste sichtbar und schüttelte nur den Kopf. Nach ein paar Minuten konnte ich ihn endlich von mir lösen und er verschwand wieder im Bad. Als er dann endlich fertig war, zogen wir uns an und gingen mit Silvar zum Frühstück. „Morgen Jungs. Ist bei euch schon wieder ein Glas zu Bruch gegangen?“ fragte Cassy freudig, als sie auf uns zu stürzte. „Kennst du das Mädchen, Gabriel?“ „Nein, Yue, ich hab sie noch nie gesehen“, meinte er und schüttelte den Kopf. Schnaubend schlug sie unsere Köpfe zusammen und fing an rum zu wettern. Wir lachten nur und nahmen uns zwei Semmeln. „Beruhig dich wieder, das war doch nur ein Scherz, aber wirklich mal, du hast dich die zwei Wochen recht wenig bei uns aufgehalten. Am Anfang waren wir relativ viel zusammen, aber nach unserem ersten Strandausflug, hat sich das stetig vermindert“, sagte ich und reichte ihr einen Teller mit einem Brötchen drauf. „Ich muss doch überall mal zum hüpfen.“ „Das ist keine Entschuldigung. Wir haben einige freie Abende gehabt, an denen du hättest mal vorbei kommen können und sag mir jetzt nicht, dass du ganze Abende für deine Filme gebraucht hast.“ „Habe ich nicht, allerdings haben die Mädchen in meinem Zimmer mich sehr in Anspruch genommen und ständig kamen auch die Jungs und da hatte ich Sorge um meine Sachen.“ „Das ist schon ehr ein gutes Argument“, sagte Gabriel und reichte ihr die Marmelade. Einer der Jungs bekam meinen Teller auf den Kopf, als er gerade wieder los zwicken wollte. „Ich bin nicht in der Stimmung, für eure Scherze“, fuhr ich ihn ruhig, aber betont an. Sofort entschuldigte er sich und konzentrierte sich wieder auf seinen Teller. „Nicht so grob“, meinte Silvar, der Cassy die Marmelade abnahm. Ohne etwas zu erwidern, setzten ich mich mit den anderen und fing an zu essen. „So, meinte lieben, heute ist unser letzter Tag und zugleich unsere Heimreise. Doch denkt nicht, dass ihr hier rumgammeln könnte, nach dem ihr mit packen fertig seit, nein keines Wegs, wir werden uns nämlich noch etwas bewegen, damit ihr möglichst ordentlich groggy seit, wenn wir im Flugzug sitzen. Nun ist natürlich die Frage, was für eine Art von Bewegung. Wir werden in den Red Rock Canyon wandern gehen. Ja, stöhnt und nölt nur rum, doch wird es nichts daran ändern, dass wir wandern gehen. Wenn ich diesen Raum verlasse habt ihr 1 1/2 Stunden Zeit eure Sachen zu packen, die Zimmer aufzuräumen und euch Wechselsachen zu recht zu legen. Nach unserer Wanderung gebe ich euch noch etwa eine Stunde, je nachdem, wie schnell ihr wandert. Wer nicht pünktlich ist bleibt hier und muss den Rückflug selbst bezahlen. Von gewissen Leuten bekomme ich nach dem Rückflug noch ein paar Zettel und erst dann bekommt ihr eure technischen Höllengeräte zurück. Also je länger ihr die Abgabe herauszögert, desto länger müsst ihr ohne eure Handys, MP3- Player und Co leben. Möpt nicht rum, ich darf das, ich bin ein Lehrer. Wie schon vor dem Hinflug, sollte es nur leichtes Gepäck sein und auch bei Inlandsflügen sind Schönheitspflegegegenstände, Messer, Feuerzeuge und Co im Handgepäck verboten“, erzählte er uns heute und verschwand dann. Alle schaufelten ihr Essen mit Rekordzeit in sich rein, damit sie genug Zeit noch hatten. Während Silvar gesprochen hatte, hatte ich Gabriel zum essen gezwungne, da wir ja nur zu zweit waren und noch gewisse „Dinge“ entfernen mussten. Mit Silvar zusammen gingen wir hoch in unser Zimmer und begann zu packen. Mama Silvar kümmerte sich um Gabriel Koffer, so hatte dieser also nicht zu tun und wurde abkommandiert mit mir zu packen. „Du willst mich doch nicht wirklich mit dem da allein lassen!?“ quiekte Gabriel und verkroch sich hinter Silvar. „Ich bin doch auch noch im Zimmer du Dussel, und jetzt rüber, du störst.“ Schmollend setzte der Blaukopf sich aufs Bett, wo schon bei Koffer lag. „bist du überhaupt mal zum zeichnen gekommen?“ wollte Gabriel wissen, der mein Kunstzeug begutachtete, was schon im Koffer lag. „Klar, sonst hätte ich schlecht meine L.A. Bilder verschenken können.“ „Stimmst, aber wann hast du die denn gemalt?“ „Gezeichnet!“ knurrte ich und warf ihm eine Hose ins Gesicht. „In der Nacht, wenn ich nicht schlafen konnte und du auf mir gehangen hast, so, dass ich mich nicht mal drehen konnte…“ „Kein wunder, dass du morgens nicht aus dem Bett kommst.“, warf Silvar ein. „Ich kann nichts für meine gelegentlichen Schlafstörungen.“ „Das liegt an den Bildern, mit denen zu immer zu spät bist.“ „Zum zeichnen brauch ich Elan und das jucken in den Fingern, das kann man nicht erzwingen. Wenn es kommt, dann kommt’s und es liegt nicht an meinen Bildern, denn Aufträge male ich nur bei Tag.“ „Künstler…", seufzte Silvar und schüttelte den Kopf. „Mathefreak!“ „Danke schön“, säuselte Silvar und packte weiter. „Benutzen wir ein Duschbad?“ wollte ich von Gabriel wissen. „Duschen wir zusammen!?“ fiepste dieser. „Von mir aus, aber dann dein Duschbad.“ Er nickte und schnappte sich das Duschbad, bevor Silvar es einpacken konnte.“ „Jetzt bist du wieder glücklich, was?“ fragte Silvar grinsend. „Jetzt lasse ich mich sogar freiwillig abschießen“, meinte Gabriel freudig. „Mama, packst du mein Malzeug mit ein?“ fragte ich Silvar lieb. „Was zahlste denn?“ „Was willste denn?“ „Dass du mich etwas weniger Ärgerst.“ „Neee, das ist unmöglich“, meinte ich mit heftigem Kopfschütteln. „Ja ja, ich pack es mit ein.“ „Ja ja, heiß ‚Leck mich am A***’.“ „Aber nur in der Frauensprache.“ „Na ja, sind wir das nicht? Wir sind doch Ukes, oder irre ich mich da?“ Sofort schüttelte Gabriel den Kopf. „Danke, dass du mich so nett unterstützt, mein lieber Sohn.“ Der grinste nur breit und unschuldig. Schmunzelnd war ich ihm einen Block und eine Stiftmappe zu. „Wie lange fahren wir eigentlich zu diesem komischen Canyon?“ wollte Gabriel wissen „120 Meilen mit durchschnittlich 100 Ml/h, sind?“ „Viel Zeit…“ erwiderte Gabriel. „Maximal " Stunden, aber glaub ich nicht. Vielleicht eine Stunde.“ „Und wie viel ist dort zu wandern?“ „Wie hoch ist der Canyon abschnitt, den wir erklimmen, Yue?“ „1687 m mit 90° Senkrecht zum Boden, glatt wie Gabriels Babypopo und der geilste Anblick überhaupt, noch geiler als die Rockies, mir Ausnahme des Yellow Stone National Parks.“ „Ich hätte nie mit euch dahin fahren sollen…“ „reg dich ab, die Landschaft ist doch einfach nur der Hammer. Hier schau dir das an“, meinte ich und zog eine silberne Mappe aus dem Koffer. „Das sind alle Aquarellbilder von dort. Wenn es nach diesen komischen Kunstheinis gegangen wäre, hätte ich schon mein eigenes Museum… Es gab kaum ein Bild was die nicht am liebsten einbehalten wollten. Nur zwanzig aus zu suchen, fiel ihnen schwer. Einen groß Teil aller meiner Kunstwerke seh ich eh nie wieder, da mein alter Kunstlehrer sie verschleppt hat und wenn sie nicht bei ihm oder auf reisen sind, dann sind sie bei dir…!“ „Da fällt mir ein, ich hab ja noch ein Geschenk für dich“, sagte Silvar und eilte aus dem Raum. „Die sehe ich alle nie wieder“, seufzte ich und packte mit Gabriel weiter. Nach ein paar Minuten kam Silvar, ohne Mappe, wieder und drückte mir ein Geschenkpapierungeheuer in die Hand. „Boar, das is ja schwer…“, ächzte ich, wobei ich fast in die Knie ging. Ich wankte damit zum bett und ließ mich auf Gabriels Schoss nieder. Vorsichtig und gespannt packte ich das unförmige Ungeheuer aus. Wenn ich jenes nicht gerade auf dem Schoss gehabt hätte, währe ich Silvar wahrscheinlich um den Hals gefallen, aber das verschob ich auf später. Schon seit langem hatte mir niemand mehr etwas so wundervollen geschenkt, selbst Gabriel wurde sichtlich neidisch. Über seine kleinen liebevollen Geschenke freute ich mich natürlich genauso sehr, wie über so große, aber seltenere. So, um das Geheimnis zu lüften: Hier in LA gibt es einen Laden, der absolut jede Sache verkauft, die ein Künstler sich nur zu erträumen wagt. Es gibst dort jeden Stift, jeden Pinsel, jede Farbe, jedes Zeichenuntensiel, jede Art von Papier und in jeder Farbe, so selten und außergewöhnlich es auch sein mag, dort gibt es einfach alles. Auch spezielle Wasser für Aquarell gehören zu Sortiment und über 50 verschiedene Terpentinsorten, für Öl. Neben den Standartmalfarben gibt es dort auch spezielle Plastikmallfarben und Lackfarben, die nicht beschädigt werden können, und sogar Duftfarben, allerdings nicht so chemisch, wie die Kerzendüfte, sondern so natürlich als würdest du auf einer Blumenwiese stehen. Ein schwarzer Bundstift hat ungefähr die weiche B10 bis B12, der weichste Bleistift dort hat B15, wie auch immer sie das gemacht haben, er müsste eigentlich fast schon Kohlestift ähnlich sein. Und der Härteste Bleistift, mit dem man eine Linie ziehen kann, die man ohne Lupe oder geübtes Augen nicht mal sehen kann, mit einer härte von H16; im normalen Schreibwahrenladen bekommt man höchstes H6 und B8, aber dann auch nur von speziellen Firmen. Aber neben traditionellen Malartikeln gibt es dort auch moderne Computersoftwaren, für erträgliche Preise. Extra für dieses Laden wurde auch eine Scaner- und Druckerserie entwickelt. Vor mir hatte ich nun Blöcke von A2 bis A5, in verschiedenen Stärken, und verschieden große Leinwände, dazu natürlich die größten Malkästen, der Standartfarben, sowie von Buntstiften, Kreiden, Filzern, Bleistiften, Finelinern und einer Stiftart, die mir unbekannt war, aber ich würde mich natürlich überraschen lassen, zu Hause. Dazu gab es neue Mappen, da meine alle restlos überfüllt waren und unter den Aquabunties kullerten noch zwei Flaschen, dieses speziellen Wassers rum, obwohl mir noch immer nicht einleuchtete, warum sie gerade so speziell waren. Mineralwasser hatte es bisher auch immer getan, aber egal. „Ich bedanken mich, wenn wir mal allein sind“, meinte ich grinsend. „Wie du willst, gib es mir, ich lass es nach Hause schicken, da kann nicht so viel passieren, als in einer Tasche.“ „Von mir aus“, seufzte ich und gab Silvar alles zurück. Dieser verschwand erneut. Als er wieder kam fragte er: „Kannst du mir einen Gefallen tun?“ „Was?“ „Kannst du mir ein Aquabild vom Canyon malen?“ „Klar, wenn ich meine Mappe wieder bekomme.“ „Klar, zu Hause“, grinste er frech. Ich seufzte nur und packte meine Aquabunties in Silvars Rucksack, sowie einen Block und Bleistifte. Dann waren wir auch schon bald fertig und gingen raus zum Bus. Nach und nach kamen auch die anderen und wir fuhren los. Die Unlust sah man den meisten an und wie sie sich ihren Protest verkniffen. Als wir dann am Fuß des Canyons ausstiegen sah man ausnahmslos allen ihre Abneigung an, sogar Gabriel, der sich selten beklagte. „Leute, was sind schon 1687m?“ „Für eine Sportbekloppten wie dich nichts, aber für normal sterbliche Leute viel, sehr viel.“ „Tom, halt einfach deine Klappe und beweg deinen Hinter zu mir. Du hast es dich ja gestern verdient, mit mir Händchen halten zu dürfen“, meinte Silvar kalt und sah den Blonden an. Der Rest von uns feierte ihn aus, obwohl wir nicht alle wirklich wussten, was er gemacht hatte, aber das war uns egal. „Mussten Sie da vor allen sagen?“ „Natürlich, jeder soll wissen, dass man mich nicht ungefragt zu duzen hat. Sei zufrieden, dass ich dich nicht noch nach Hause geschickt habe.“ „Aber DIE drei machen das doch auch“, protestierte er und zeigte auf Cassy, Gabriel und mich. „Also erstens mal geht es dich nichts an, was andere mit mir machen. Zweitens haben sie gefragt und drittens duzen sie mich grundsätzlich nur privat und viertens, wenn du deine Klappe jetzt nicht hältst und dich zu mir in Bewegung setz, wirst du mich mal richtig kennen lernen und dann gnade dir Gott, denn das wirst du nur schwer überleben!“ knurrte er mit tödlich funkelnden Augen. So schnell hatte ich den Blonden noch nie flitzen sehn, wie er sich jetzt zu Silvar bewegte. „Warum die sich nur alle mit Silvar anlegen!?“ fragte Cassy kopfschüttelnd. „Lebensmüde, Bekloppt, Suizidgefährdet. Läufst du vorn oder hinten?“ fragte ich sie. „Mal hier, mal da, ich muss doch alle im Auge behalten und ihr Leid dokumentieren.“ „Ich muss nach hinten, die Faulen antreiben“, seufzte ich. „Na dann kannst du ja mit Gregor laufen, der ist lahmer als ein Esel auf Schlafmittel.“ Die, die noch da standen feierten erneut. Ich warf ihnen einen bösen Blick zu und sagte zu Cassy: „Na dann hat er ja genug Zeit sich einzuschleimen“, seufzte ich. „Wolltest du ihn nicht verzeihen?“ „Aller liebste, Margrett, ich sagte nicht, dass ich ihm verzeihe, ich sagte lediglich, dass er sich meinen Respekt wieder erarbeiten muss. So etwas würde ich nie mal verzeihen können und wollen, aber ich gebe ihm die Möglichkeit nicht bei jeder Gelegenheit von mir fertig gemacht zu werden. Los, schiebt euch in die Spur“, trieb ich sie dann an. „Die Kritik über mein Vegetarier Dasein oder meinen Geschmack, nehme ich an und sehe darüber hinweg. Darüber denkt jeder anders und diese Meinung lasse ich ihm auch, da jeder seine Meinung äußern kann, wie sie angenommen wird ist eine andere Buchseite. Sag Liebes, würde es dir gefallen, wenn ich darauf beharren würde, dass du ein Atheist bist, nur weil du kein Kreuz, sichtbar, trägst? Glaube vereinbart man mit seinem Herzen und seinem Gewissen, nicht mit einem Gegenstand von symbolischer Bedeutung. Traditionell sollten und dürften eigentlich nur Christen Kreuze tragen, ich persönlich trage auch eines bei mir, immer, weil es ein handgefertigtes Geschenk war, aber deswegen glaube ich noch lange nicht an Gott, weil das Kreuz einfach zu einem weltlichen Modegegenstand geworden ist. Ich kenne unzählige Menschen, die getauft sind und heidnisch denken und leben. Oder auch Menschen die auf Teufel komm raus, der katholischen Kirche verschrieben sind, aber kein einzigstes Kreuz im Haus haben. Unter meinen Freunden ist ein Jude, der in seinem Zimmer ein Jesukreuz hat und mit mir an Weihnachten zu den Engeln betet. Jeder von euch kennt den Weihnachtsbaum als traditionell christliches Symbol, so und nun sagt mir, welcher heidnische Haushalt sich keinen Weihnachtbaum hinstellt. Jeder der nichts von dem Thema versteht und einen Müll labert gehört versohlt, damit er so etwas nie wieder behauptet.“ „Wo hast du das Kreuz?“ „Erzähl ich das hier alles für die Katz oder wie?“ „Nein, natürlich nicht, aber das ist was zum nachdenken, was, was wir nun verstanden haben, das Kreuz aber ist etwas was uns plastisch an dir interessiert.“ „Verstehe einer die heutige Jugend oder wurde ich einfach nur falsch erzogen?“ fragte ich mich und sah in den Himmel. „Tja, das würdest du wohl gern wissen, nee?“ „Piercing?“ „Nein, aber bald ein Tattoo.“ „Bei so spießigen Eltern?“ „JETZT REICHT ES ABER, MARRY!!!!!! Du kannst mich, meinen Glauben und meine Vorlieben beleidigen! Aber wag es dir niemals, meine Familie zu beleidigen! Das wirst du teuer bezahlen!“ „Haltet ihn bloß fest!“ rief Silvar, der sich durch die anderen nach hinten kämpften. Insgesamt versuchten 5 Jungen mich davon abzuhalten Marry die Augen aus zu kratzen. „Hat es nicht gereicht, was du am Mittwoch abgezogen hast?“ fragte der große Marry. Ohne auf eine Antwort zu warten nahm er sie an die Hand und zog sich mit sich. „Geht wieder“, meinte ich und atmete tief durch. „Wo waren wir stehen geblieben?“ „Bei der Kette.“ „Ja, richtig“, sagte ich und zog eine Kette aus meinem Oberteil, mit einem stark verziertem Kreuz, nach keltischem Vorbild. „Wer dir das geschenkt hat, hat nen Geldscheißer.“ „Nö, nur $ 50 000 Taschengeld pro Monat.“ „BITTE!?“ „Du hast mich schon richtig verstanden.“ „Und wer genau, wenn ich fragen darf?“ „Darfst du, Silvars Bessere Hälfte, sein Ehegatte Luca“, lächelte ich. „Er ist SCHWUL!?“ „Was habt ihr denn gedacht?“ „Bei ihm kommt das absolut überhaupt nicht rüber.“ „Aber von uns, oder wie?“ „Nein, genauso wenig, wenn man es nicht weis, wie wir.“ „Meine Lieben, das zu erwähnen ist genauso tabu, wie ihn ungefragt zu duzen.“ Sie nickten. „So, jetzt muss ich aber Gregie antrieben gehen.“ Sie winken, als ich stehen blieb und mich zurück fallen ließ. „Guten Morgen.“ „Morgen“, keuchte er und sah weg. „Du wanderst nicht gern, oder?“ „Ich mache überhaupt nicht gern Sport, das is nicht so mein Spezialgebiet.“ „Soll ich dich ein Stück tragen?“ „Die letzten Meter, bevor ich abkratze, bitte.“ „Gut.“ „Willst du nicht lieber vor zu den anderen?“ „Von dort komme ich. Ich habe nicht wirklich Lust mich noch gute 1000 Meter zu labbern zu lassen. Störe ich dich?“ „Nein, aber warum redest du überhaupt noch mit mir?“ „Warum sollte ich nicht? Du hast dich doch entschuldigt und ich sagte lediglich, dass du dir meinen Respekt wieder erkämpfen musst, nicht meine Worte.“ „Ich bin mir zwar nicht sicher, dich jetzt richtig verstanden zu haben, aber egal.“ „Schön, reden wir etwas?“ „Worüber? Übrigens, schöner Anhänger.“ „Wie? Oh, danke, war ein Geschenk.“ „War sicher sehr teuer.“ „Ja, aber das ist mir egal. Für mich hat er andere Werte.“ „Darf ich fragen?“ „Vor drei Jahren ist Gabriel, mit seinen Eltern aus Boston weggezogen, nicht absichtlicht. Da keiner von uns wusste, wann oder ob sie wiederkommen, haben sie mir diesen Anhänger geschenkt, eigentlich als Abschiedsgeschenk, aber ich habe ihn zum Glücksbringer umfunktioniert. „Er ist wirklich wunderschön, wie der andere auch.“ „Nicht schleimen, hilft nicht.“ Er lächelte. „verzeih.“ „Ich wollte es nur gesagt haben.“ „Was hast du da eigentlich in der Hand?“ „Einen Malblock, ich habe im Bus gezeichnet.“ „Und was? Darf ich mal schauen?“ „Klar, sind aber nur Skizzen“, meinte ich und reichte ihm den Block. Er nahm, blätterte ihn durch und bekam große Augen. „Ich wünschte ich könnte so gut malen…“ „Zeichnen, Gregi, zeichnen. Malen tut man mit Farbe.“ „Ich bin zu blöd, sorry.“ „Warte mal, hier, das hat Gabriel gezeichnet, der von sich selber sagt, dass er nicht zeichnen kann.“ „Is der noch dicht? Ich wünschte, ich könnte annähernd so gut zeichnen wie er, wobei du glaub ich mal unschlagbar bist.“ „Auf traditionellem Gebiet bin ich schlagbar und im theoretischem auch, aber so in der Moderne und eigen Erschaffung, von keinem jungen Künstler. Er hat für das Bild hier übrigens gerade mal 8 Minuten gebraucht, ich nur 5.“ „8 Minuten!?“ „Jupp, ganze 8 Minuten.“ „Ok, bevor ich vor Neid in Ohnmacht falle“, sagte er und klappte den Block zu. „Ist das eine bestimmte Landschaft oder irgendeine erfundene.“ „vor 4 Jahren waren wir in den Yellow Stone Nationalpark zum campen gefahren, da haben wir uns stundenlang hingesetzt und haben gemalt und gezeichnet.“ „Das ist vier Jahre alt?“ „Nein, das ist von heute, weil wir es heute mit Silvar davon hatten.“ „Und wie lange hat es damals gedauert?“ „Gabriel hat etwa 15 Minuten gebraucht und ich 9 Minuten.“ „Egal wie lange ich zeit hätte, ich würde so etwas niemals hinbekommen.“ „Du hast durchschnittliche Fähigkeiten, wie die meisten. Störe dich nicht daran, dafür bist du in was anderem besser als ich.“ „Wo bist du denn bitte schlecht drin?“ „In Mathe, obwohl ich Schachweltmeister bin.“ „Da bin ich gerade mal ein wenig über dem Durchschnitt.“ „Sagt der, der sich mit Gabriel den 1,0-er Durchschnitt der gesamten Klassenstufe teilt.“ Gregor wurde leicht rot. „Noch was?“ „Jetzt wird es doch schwierig.“ „Na also, du hast nur ein Makel in Mathe, ich dafür in ner Menge Fächer.“ „Mach dir nichts draus, ich bin zwar gut in der Schule, dafür aber ein Charakterschwein.“ „Stimmt, das bist du.“ „Schau mal nach oben, wir sind fast da.“ „Echt jetzt? Oh, wirklich. Ist mir gar nicht aufgefallen.“ „Unsere Unterhaltung hat uns abgelenkt. Soll ich dich noch tragen?“ „Is das nicht irgendwie peinlich?“ „Also mir nicht.“ „Na gut“, meinte Gregor Schulter zuckend und stieg auf meinen Rücken. „Auwah! Ne, du musst leider ganz hoch, auf meine Schultern“, seufzte ich und setzte ihn wieder ab. „Wenn es nicht geht, lassen wir es lieber.“ „Neeeee, geht schon, dein Knie drückt nur auf die Wunde.“ Ich hockte mich vor ihn und ließ ihn aufsteigen „Ich habe noch nie auf den Schultern von jemandem gesessen.“ „Is also ne Premiere.“ „Ja.“ Lächelnd stapfte ich los, die letzten hundert Meter, bis zur Aussichtsplattform. Oben kamen wir in eine Applauswelle und Silvar nahm mir Gregor ab. „Wie lange?“ fragte Silvar. „Nur die letzten hundert Meter.“ „Was zu Essen gibt es dort drüben.“ „Ich brauch nur was zu trinken und meine Bundstifte.“ „In meinem Rucksack.“ Ich ging mit Silvar mit und verzog mich dann zur anderen Seite. Unterwegs teilte ich so vielen wie möglich mit, mich nicht zu erschrecken, da ich mich nahe an die Kante setzten würde. Schon nach 10 Minuten war ich mit der leichten Vorzeichnung fertig und machte mich an die Coloration. Da mir nicht entging, dass sich neben mich jemand setzte, erschreckte ich auch nicht, als ich angesprochen wurde. „Die Brille steht dir. Das erste Bild?“ wollte Gregor wissen. „Du schon wieder!? Danke, für das Kompliment. Ja, das ist für Silvar.“ „Da hast du aber dieses mal lange gebraucht.“ „Ich habe ja noch nie zuvor die Red Rocks gemalt und schon gar nicht bei Sonnenuntergang. Dazu kommt, dass ich colorieren muss. Meine meisten Bilder male ich gleich in Farbe, weil es bekannte Motive sind, aber wie gesagt, ich war nie zuvor im Red Rock Canyon.“ „Sonnenuntergang? Es ist doch erst Mittag.“ „Schon, aber das Motiv soll ein Sonnenuntergang sein. Die Red Rocks, werden also rot gefärbt…“ „Wie nannte man das im lyrischen?“ „Oxymoron, ein Widerspruch in sich selbst.“ „Genau. Aber mal zu was anderem. Würdest bzw. Könntest du für mich auch ein Bild malen, richtig mit Farbe?“ „Galant gerettet“, lächelte ich. „Eigentlich nehme ich momentan keine Aufträge mehr an, weil ich noch ne Menge fertig machen muss. Was möchtest du denn haben?“ „Ne, lass, wenn du keine Zeit hast.“ „Sag an, ich hab jetzt 6 Wochen Hausarrest.“ „Also gut. Meine kleine Schwester hat nächste Woche Geburtstag und ich möchte ihr etwas Einmaliges schenken.“ „Etwas deutlicher bitte. Was mag sie denn? Im Voraus: Delphine male ich nicht!“ „Und pink?“ „Warum müssen alle kleinen Mädchen nur auf Pink stehn!? Ich mag diese Farbe zwar nicht besonders, aber was soll’s. Was genau soll es denn werden? In einer Woche kann ich viel schaffen.“ „Märchenprinzessinnen!?“ „Mag sie Disney?“ „Keine Ahnung, unsere Eltern sind geschieden…“ „Du machst es mir echt nicht leicht… Bekomme bis Montag raus, was sie mag und ich mache was draus. Ok, sag mir wenigstens welches Material du willst.“ „Was bietest du denn an?“ „Öl, Aquarell, Kreide und Buntstift.“ „Aquarell oder Kreide.“ „Eins geht nur. Du musst dich entscheiden, es ist wegen des Papiers.“ „Aquarell.“ „Größe? Bis A2 schaffe ich alles in einer Woche.“ „A4 reicht.“" „Wie alt ist deine Schwester?“ „12 Jahre.“ „Ok, dann A2.“ „Du musst dir nicht extra so eine Mühe machen.“ „Ich habe noch ein anderes Aquabild auf A2, also habe ich einmal den Block draußen. Ich berechne auch nur die koste für A4, allerdings mit Aufschlag für pink“, meinte ich grinsend. „Und wie viel genau?“ „Kein Geld, nicht von Freunden. Ich möchte in Naturalien bezahlt werden. Ich Sammle Schachspiele. Im Spielzeugladen gibt es ein Kinderschachspiel für $ 20, das möchte ich von dir. Es deckt zwar nicht meine Kosten ab, aber das ist egal. Ich habe ja erst neue Farben bekommen.“ „Ja, genau zock mich nur ab.“ „Ich kann von dir auch $ 31,50 verlangen, wenn dir das lieber ist.“ „$ 31,50?“ „Ja, wenn ich mit Mineralwasser male. An einem A2 Bild sitze ich ungefähr 120 Minuten für die Vorzeichnung, das macht 2x $ 4, also $ 8. Die Farben sind Markenqualität, das macht auf A2 noch mal $ 6. Zum ausmalen brauche ich noch mal etwa 180 Minuten also 3x $ 5 und dann noch $ 2,50 für die Pinkefarbe.“ „Also wenn es um deine Aufwandskosten geht, dann arbeitet dein unmathematisches Hirn auf Hochtouren.“ „Meine Väter wissen noch nicht, was ich im Monat für Malsachen ausgebe. Wenn sie sehen, was Silvar mir geschenkt hat und fragen wie viel das kostet, haut es die aus den Socken.“ „Wie viel? Väter!??“ „Ab $ 500 aufwärts. Ja, ich habe zwei Väter. Einen Polizisten und einen Floristen.“ „Süß. Und hat Gabriel ne Mama?“ „Jeder hat ne Mama.“ „Du weist wie ich das meine.“ „Da drüben steht sie, Mama Silvar“, sagte ich und deutete zu Silvar rüber. Er lachte. „Nennt er ihn so?“ „Meist Silvar oder Mama. Ich sag gern mal Mama Silvar, aber auch oft Mama.“ „Hat er denn nicht dagegen?“ „Silvar ist unsere Mama seit wir Babys waren und wir sind fast sofort nach unserer Geburt ins Waisenhaus gekommen.“ „Ohhhh, ist das nicht schrecklich?“ „Klar, für die 75 % die keine Eltern bekommen. Der Grund dafür ist, dass fast 70 % davon so genannte Crackbabys sind. Wir beide gehören zu den glücklichen 25 % die entweder im Babyalter und in jungen Jahren adoptiert werden oder solche freiwilligen Sozialarbeiter wie Silvar und Luca im Heim haben.“ „Spiel doch mal bitte Duden und erkläre mir das Wort ‚Crackbaby’.“ „Crack ist einfach nur ein anderes Wort für Drogen, die auf Kokain basieren, also heißt das Wort Drogenkinder. Das sind Kinder, die von Drogenabhängigen geborne werden. „Aber wie werden sie beeinflusst?“ „Oh man, Biologie Sechs setzten! Über das Blut und das Essen. Embryos sind nicht nur mit dem Mageninhalt verbunden, sondern auch mit der Blutlaufbahn. Versorgt werden Embryos über die Nabelschnur, mit Nährstoffen aus dem Blut.“ „Und die Aufwirkungen?“ „Grundsätzlich, wie bei Röntgenstrahlen, Missbildungen, Fehlgeburten und Totgeburten. Drogen wirken sich meist weniger auf das Äußere, mehr auf das Innere, aus und sorgen für Hirnstörungen. Im Falle eines gesunden, innerlich und äußerlich, Babys, zeigt sich das über Aggressivität, schnelle Aufgabe von vermeintlich schwierigen Aufgaben und ähnliche Verhaltensstörungen. In krassen Fällen haben Crackbabys eine nicht wirklich lange Lebenserwartung, da sie meist, wie die Eltern, auf der Straße leben und durch ihre Behinderung oder psychische Störungen minderwertig sind. Oft sind sie auch anfällig für Krankheiten, das macht ihr Leben nicht besonders lang.“ „Und bei euch?“ „Du wirst langsam sehr neugierig…“ „Verzeih, du musst darauf nicht antworten.“ „Ich vertrau dir, dass du es niemandem sagst, also habe ich keine Bedenken dir darauf zu antworten. In unseren ersten Lebendjahren, hat silvar angefangne Medizin zu studieren. Er hat alle, von uns Neuankömmlingen, testen lassen. Ich bin darauf negativ ausgefallen, aber ob du es nun glaubst oder nicht Gabriel ist positiv ausgefallen.“ „Das ist unglaubwürdig, aber du sagtest doch, dass oft auch andere Sachen sind.“ „Für ein Crackbaby ist er wirklich zu ruhig, selbst früher ist er nie wirklich unruhig geworden, er war immer schon der ruhigere von uns beiden, als währen unsere Ergebnisse vertauscht wurden, aber Silvar hat es drei mal nachgetestet und es kam immer positiv bei Gabriel raus. Andre Sachen? Hm, ja die Unfähigkeit für alles ausser Mathe.“ „Yue, das war eine ernste Frage!“ „Schock, schwere Not, du hast mich mit meinem Namen angesprochen! Silvar hatte mir mal gesagt, was da ‚andere Sachen’ sind, aber ich hab es mir nicht gemerkt.“ „Zu was anderen. Wolltet ihr nie wissen, wer eure Eltern sind?“ „Eltern die einen aussetzen? Wir würden unsere Männer für nichts auf der Welt verlassen wollen.“ Ein Pfiff halte über die Plattform. Schnell hielt ich Gregor den Finger auf den Mund und drehte mich um. „Wir brechen in 5 Minuten auf, also räumt euren Müll weg“, sagte Silvar laut und deutete vereinzelt auf Leute. „Soll ich dich runter tragen?“ „Wie?“ „Ich muss für baldig kommende Sportwettkämpfe trainieren.“ „Ah ja, dann trag mich halt. Können wir zurück zum Thema kommen?“ „Klar, ähm ja, die Eltern. Selbst wenn wir sie finden würden, könnten wir ihnen auch nur sagen, dass es unmoralisch und Bla und Blubb ist, Kinder zu gebären und sie dann abzuschieben. Und selbst wenn sie dann Reue zeigen würden, uns währe das ziemlich egal, weil wir nicht von unseren jetzigen Familien weg wollen.“ „Ich würde sie wahrscheinlich suchen und finden wollen.“ „Nach 16 Jahren können die schon längst abgekackt oder sonst wo sein. Und wenn sie noch an uns Interesse hätten, könnten sie einfach zum Waisenhaus gehen und nach uns fragen“, meint ich kalt und nahm ihn wieder auf die Schulter. „Mich würde das beschäftigen.“ „Wenn du meinst. Aber wenn du mal gute Eltern hast, interessiert dich das nicht mehr so sehr. So viele wollen ihre leiblichen Eltern suchen, aber wenn sie adoptiert wurden und du sie nach einer Weile mal danach fragst, ist das bei den meisten versiecht. Aber bitte, jedem das seine.“ „Reden wir lieber über was anderes.“ „Gute Idee. Soll ich dir mal erzählen, wie ich zu meinen Männern gekommen bin?“ „Ich liebe deine Geschichten.“ „Danke schön. Also seit Gabriel und die beiden Großen weg waren, war mir das Waisenhaus einfach zu wieder und ich bin fast jeden Tag stiften gegangen, wenn da nicht dein lieber Freund und Helfer gewesen wäre… Tag für Tag hat mich irgendeiner von denen zurück gebracht. Eines schönen Tages ist klein Yue bis in die Innenstadt gekommen, wo es dem hammergeilsten Polizisten called Kain Walker über den Weg gelaufen ist. Der große, schöne, starke Prinz brachte das kleine unschuldige und verliebte Yue jedoch wieder zurück in den Kerker des absoluten Bösen. Dieses Spiel spielten beide Parteien für ein paar Tage, bis klein Yue mal so spät seinem edlen Prinzen über den Weg gelaufen war, dass dieser keine große Lust hatte noch mal raus zu fahren, also hat der starke Prinz ihn mit in sein Schloss genommen, zu seiner Prinzessin. Er konnte jedoch nicht wissen, dass das klein Yue den König und die Königin, die Eltern des Prinzen, kannte und klein Yue konnte nicht wissen, dass dieser König und diese böse Königin, die Eltern dieses grazieellen leuchtenden Prinzens waren. Walker ist leider ein ehr verbreiteter Name im Königreich Boston. Wie es auch sein mag, dort lernte ich die holde, blonde Schönheit, die Prinzessin des Prinzen kennen. Ihr wundervoller Name war Mel Walker. Auch sie mochte das kleine Yue sofort, doch nicht weit so sehr, wie den starken Ritter in blauer Rüstung. Diese glanzvolle kennen lern Runde war an einem Donnerstag.“ „Das du dich daran noch so genau erinnerst…!?“ „Gleich folgt Teil zwei, der Geschichte und der Grund warum ich das noch so genau weis. Nach der Übernachtung im edlen Schloss, wurde das kleine Yue gezwungne zur Schule zu gehen, was es auch freiwillig getan hätte. Nach den qualvollen Stunden in der Folterkammer des absoluten grundlosen allmächtigen Bösen, wurde klein Yue von seinem Ritter in blauer Uniform abgeholt und zurück gebracht zum Bösen, gar glanzvoll auf Rosse mit blauem Lichte. Nun, Grund für diese genaue Bezeichnung, des Tages der Woche, beruht darauf, dass an diesem Freitag, das Böse sein Haus verlassen hatte und die Gefangnen auf sich gestellt waren. Um das Beste daraus zu machen, feierten sie eine kleine Party, wobei nicht wenig Nektar der Übersinnlichkeit floss. Der darauf folgende Samstag war der viertes des Monates. Was für das kleine Yue bedeutete, dass es mit Abtauwasser geweckt werden würde. Eigentlich hatte das Yueleinchen kein Problem mit kaltem Wasser jedoch wenn es unerwartet nach einem Rausch kam, war es was anderes. Durchgekühlt und verkatert stand das kleine Yue auf und machte sich fertig, für sein 1843 Paar.“ „Sein… ähm dein WIEVIELTES?“ „Mein 1834. Paar.“ „Ich glaube ich falle gleich wirklich in Ohnmacht“, sagte er theatralisch und legte sich den Handrücken an die Stirn. „Bloß nicht, das geht nicht gut.“ „Fertig mit deiner Geschichte?“ „Joar, das ende kann man sich denken.“ „Ja“, nickte er zustimmend. „War ne coole Story, coole erzählweiße und man hat etwas mehr über dich erfahren, damit hälst du dich ja sonst sehr zurück.“ „Glaub das nicht, so was gehört zur puren Oberfläche. Mein innerstes möchtest du nicht erfahren, davon mal abgesehen müsstest du Kenntnisse über Tagebuch schreiben haben und das glaube ich nicht, denn kaum ein Junge schreibt Tagebuch.“ „Ich habe nicht die Zeit für so etwas.“ „Ich eigentlich auch nicht, aber ich nehme sie mir einfach, weil ich das zur Entspannung brauche. Wenn ich kein Tagebuch schreiben kann, drehe ich irgendwann durch. Da wird eich irre. Irgendwann ist das ein Zwang und ein Druck, den du nur besiegen kannst, wenn du eben deinen Tag aufschreibst. In den 5 Wochen, wo ich nicht schreiben konnte, habe ich am PC getippt, weil ich mit rechts schneller tippen als schreiben kann. In allem bin ich beidhändig gut, nur nicht im schreiben… nein, also für mein Innerstes brauchst du wirklich Tagebucherfahrungen. Ich schreibe ja doppelt.“ „Doppelt“ „Einmal detailgetreu und einmal meine Meinung und Gefühle zu bestimmten Geschehnissen.“ „Auch auf Klassenfahrt?“ „Klar, ich muss nur aufpassen, dass Gabi- chan nicht zu neugierig wird.“ Gregor fing laut n zu lachen und brachte mich damit etwas aus dem Gleichgewicht. „Was habe ich gesagt?“ „Gabi- chan.“ „Na ja, Ga- chan ist leider schon vergeben.“ „Is nur witzig, ein Junge mit Frauenkürzel.“ „Ihn stört das nicht.“ „Also wenn mich jemand zu einem Mädchen machen würde…“ „Das ist eben japanisch.“ „Was hast du so für Namen?“ „Im Tagebuch unterschreibe ich meist mit „Mond“, die deutsch Übersetzung von „Yue“, aber wenn meine japanischen Freunde mich Mond nennen, ticke ich aus, weil mein Gehirn dann immer denkt, dass jemand mein Tagebuch gelesen hätte, obwohl sie eigentlich nur etwas üben wollten. Von denen die mich schon mal haben austicken sehn, höre ich meist „Yui-chan“, aber sobald das ein anderer, ausser meines engen Bekanntschaftskreises, sagt gehe ich auch in die Luft. Es gibt auch Leute die nennen mich „Yps Yps“.“ „Und jetzt bitte auf verständlich.“ „Zum mitmeißeln? ‚Yuki Yue’ oder ‚Yue Yuki’.“ „Und jetzt bitte das auf verständlich.“ „‚Yuki Yue’ heißt ‚Schneemond’ und ‚Yue Yuki’ heißt ‚Mondschnee’. Obwohl nur Silvar mich so nennt, da er mir den Namen gegeben hat.“ „Welche Beutung steckt dahinter? Ich meine Namen zeigen doch oft den Charakter von Menschen.“ „Ehr das Äußere bei mir. Meine helle Haut leuchtet im Mondschein, ich sehe aus… wie ein Geist. Und Schnee, weil ich ein Winterkind bin. Ich bin im Januar geboren und ich liebe den Schnee. Bei einer klaren Nacht und Vollmond, schimmert auch Schnee übernatürlich.“ „So etwas entgeht meinen Augen, da ich mich nicht für so etwas interessiere.“ „Für so was muss man sich nicht zwingend interessieren, damit man es sieht. Ok, doch etwas, aber trotzdem, so extrem nicht. Man braucht nur etwas Fantasie und einen freien Geist.“ „Is trotzdem nichts für mich. Wie hast du gerade so einen langen, aber wunderschönen, Namen bekommen?“ „Ich brauchte als Baby doch einen Namen und weil ich so extrem helle Haut habe, heiße ich Yuki, Schnee, und weil ich nachts ehr wach war und tagsüber oft lange geschlafen habe, sollte ich erst den Namen Vampir bekommen, aber das klang so blöd, also hieß ich von da an Yue, Mond. Tja, und mein Alexander ist erst viel später dazu gekommen, aber das jetzt noch dran zu hängen, würde etwas zu ausschweifend werden.“ „Vampir… Ja, das hätte gepasst. Aber sag mal, warum hört man nie jemanden Yuki sagen?“ „Ganz einfach Yuki ist nur für Insider und auch nicht für den täglichen Gebrauch vorgesehen, er steht auch nicht mit auf der Geburtsurkunde, da steht nur ‚Yue Alexander’.“ „Mal wieder zu was anderem. Kennt überhaupt jemand dein Innerstes?“ „Jeder Amerikaner, der keinen Psychiater hat ist Verrückt.“ „HÄ o_Ô????????“ „Es gibt da einen Witz, in dem sagte einer: ‚Sie haben keinen Psychiater? Ja, sind sie denn verrückt!?’ Und irgendjemand meinte darauf mal, im Bezug darauf: ‚Jeder Amerikaner, ist verrückt, wenn er keine Psychiater hat, wie zum Beispiel George W. Bush.’ Daher stammt das.“ „Ah ja, sehr aufklärend und sehr informativ.“ „Gregilein, wir sind unten.“ „Schon? Ging ja schnell.“ „Sach mal, wie viel wiegst du?“ fragte ich ihn, als ich in die Knie ging, um ihn ab zu setzten. „Nicht sehr viel, eigentlich zu wenig, aber so was müssen wir mal wieder machen“, meinte er lächelnd und rannte zu Silvar, der zählte. „“orüber habt ihr so gesprochen?“ fragte Gabriel, der hinter mir auftauchte und mich von hinten umarmte. „Du bist neugierig, zu neugierig. Wir haben über die und das und Bla und blubb geredet. Ich stand dabei sehr im Mittelpunkt, weil ich ein einzigstes Mysterium bin“, lächelte ich und nahm ihn auf den Rücken. Wir oder ehr ich, mit Blast, ging zum Bus. „Und noch etwas über dich und Kunst und über noch mehr Bla und blubb.“ „Bla bla und Blubb steigen jetzt hurtig in den Bus oder Blubb Blubb wir ganz fürchterlich böse“, mischte sich Silvar ein und nahm mir Gabriel vom Rücken. „Eigentlich müsstest du ihn tragen“, sagte der große zu Gabriel. „Bloß nicht, der ist grob und kann mich keine drei Meter oben behalten. Is schon ok so.“ Hinter uns und Silvar schloss sich die Tür und der Bus fuhr los. Kurz vor der Ankunft im Hotel angelte sich Silvar das Mikrofon und sagte: „Ich erinnere noch mal: Ihr habt 60 Minuten von Ankunft bis Abfahrt. Bis zur Abfahrt sind alle Taschen gepackt, im Bus und ihr sitzt drin. Nach dem wir vom Hotel los fahren, fahren wir auf direktem Wege zum Flughafen. Wir haben dort einen Zeitpuffer von 120 Minuten, was nicht bedeutet, dass ihr irgendwo hinrammeln könnte. Nach der Gepäckabgabe habt ihr vielleicht noch etwa Zeit, wenn ihr mich nicht zwischenzeitlich ärgert. In Boston erwartet uns ein weiterer Bus, der euch vor eurer Haustür absetzen wird. Ich habe hier eine Lieferliste, nach der werden die Taschen eingeräumt und bis auf diese beiden Experten hier, setzt ihr euch nach dieser Liste, von vorn nach hinten, ob es euch passt oder nicht. Übt auf dem Flug noch ein paar Höflichkeitsfloskeln, damit ihr euch Bedanken und verabschieden könnt. Übrigens, ICH werde Zimmerkontrolle machen, in den 60 Minuten. Ach, da fällt mir noch ein: zur Erinnerung, an alle Aufsatzschreiber, ich möchte kein Internet lesen, damit das klar ist, ansonsten müsst ihr noch länger auf eure geliebten technischen Spielzeuge verzichten.“ Der Bus hielt und alle stiegen eilig aus. „Ihr schient es ja nicht nötig zu haben, oder wie?“ wollte einer der Jungen. „Joar, wir sind mit allem fertig und unser Zimmer wurde uns auch schon abgenommen“, gab ich frech zurück du stieg mit Gabriel als letztes aus. „Darf ich noch mal telefonieren?“ fragte ich Silvar ganz lieb und sah ihn mit großen Kulleraugen an. „Von mir aus“, lächelte er und ging mit den anderen rein. Gabriel und ich, wir bleiben draußen und hockten uns auf einen großen Stein. „Wen rufst du an?“ wollte mein Blauköpfchen wissen und lehnte sich mit dem Rücken an meinen. „Ich rufe zu hause an, die müssten eigentlich gerade beim frühstücken sein und wenn mich meine schwule Intuition und mein Gedächtnis nicht verlassen haben, hat Kain sogar frei“, erwiderte ich und wählte die Nummer. „Schwule Intuition?“ „Ja klar oder seh ich aus wie ein Mädchen?“ „Wie war das?“ kam es aus dem Mobil Telefon. „Ähm, nein, du warst nicht gemeint. Sorrüüüüüüüüü.“ „Guten Morgen, du hast mich wach geklingelt“, gähnte die Stimme. „Ähm, wie spät ist es bei euch?“ „7 Uhr und ich hatte Nachtschicht.“ „Wenn es sieben ist, warum gehst du dann ran? Hast du auf dem Sofa geschlafen oder wie?“ „Jaaaaaaaa, ich war zu fertig noch hoch zu gehen und der Rest schläft auch noch, es ist immer hin Samstag!“ „Is ja gut. Du klingst leicht angeschlagen.“ „Leicht angeschlagen, klingt so, als hätte ich ne Erkältung…“ „Ok, dann ist es was Schlimmeres.“ „Ja, und ich werde gekillt, wenn sie es erfahren, bevor du mich in Schutz nimmst.“ „Warum soll ich dich in Schutz nehmen, wenn du dich bei der Arbeit verletzten lässt? Mich nimmt doch auch keiner in Schutz, wenn es um 6 qualvolle Wochen Hausarrest geht.“ „Komm schon“, bettelte er. „Vielleicht kann ich ja was für dich raus holen. „Na gut. In vier Stunden startet unsere Maschine. Der Flug hat wieder seine etwa 7 Stunden und 4 Zeitzonen…“ „Erspar mir die Rechnung, sag mir einfach wann ihr hier seid.“ „Unser Flieger landet um 14 Uhr bostoner Zeit. Du dann vielleicht noch ein bis zwei Stunden bis wir da sind.“ „Ich zieh solange zu Luca, falls mich jemand sucht, wir müssen hart arbeiten.“ „Na dann viel spaß. Sag mal, habt ihr am-„ „Ja, wir haben am Dienstag Fernsehen geschaut, du wirst dein blaues, nein dein blondes Wunder erleben, wenn du wieder da bist.“ „Kann ich mir vorher noch einen Sarg bestellen?“ „Solltest du vielleicht tun. Aber das blond steht dir.“ „Danke, die Damen, in Kooperation mit Silvars Kreditkarte, haben sich ja auch viel mühe gegeben, obwohl ich eigentlich stickt gegen die Blondfärbung war. Na ja, jeder mit nem Blondinenwitz ankommt, hat für die nächste zeit seine letzten Worte von sich gegeben.“ „Nicht immer gleich draufschlagen, Yue!“ „Wer hat was von zuschlagen gesagt? Ich kann ihm die Zähne auch mit einer Zange ziehn, no prob.“ „YUE!“" Gabriel und ich, wir mussten laut lachen. „Das ist nicht witzig! Oh, warte mal, ich ruf in ein paar Minuten zurück“, sagte er und legte auf. „Ich glaube da ist gerade jemand die Treppe runter gekommen“, sagte Gabriel. „Er wird zu Luca geflüchtet sein.“ „Was glaubst du hat er gemacht?“ „Entweder eine Kugel oder ein Messer, aber ich denke ehr eine Kugel. Ich habe mehr Angst vor dem ‚blonden Wunder’…“ seufzte ich. „Das wird schon. Zu meinem Geburtstag bist du ja bei mir.“ „Hoffentlich.“ „Wenn nicht, lernt er mich mal kennen.“ „Lass das bitte Silvar klären.“ Es klingelte und ich ging ran. „Wieder da? In Sicherheit?“ „Vorerst“, antwortete Kain seufzend. „Ach übrigens, du hast ne ganze Menge Post, in den zwei Wochen, bekommen. Briefe aus aller Welt, Pakete in verschiedenen Größen und *räusper* was hast du bitte mit der LA-er Polizei zu tun?“ „Uhiiiiiiiiiiiii, sie haben schon geschrieben, obwohl sie wissen, dass wir noch nicht zurück sind, wie süüüüüüüüß.“ „Quietsch mir nicht ins Ohr, erkläre es mir lieber!“ „Ok, erinnere dich an Dienstag, an die Verleihung. Ausser uns wurden doch noch drei Polizisten geehrt, die uns tapfer unterstützt und gerettet haben.“ „Ja, ich erinnere mich.“ „Mit den dreien haben wir, also Gabriel und ich, uns angefreundet.“ „Jetzt wo du es sagst, Gabriel hat dieselben Briefe von den Polizisten.“ „Es gibt daran eine Witzigkeit.“ „Und die währe.“ „Schwul sein ist unter Polizisten in.“ Nun kam das quieken von Kain. „B…bitte? Wie meinst du das?“ „Na ja, du bist ein schwuler Polizist. Zwei von den LA-ern sind schwul. Dann kenne ich noch einen aus Frankreich und drei aus England und meinen Luigi, einen Italiener.“ „Du bist mir extrem unheimlich.“ „Von wo habe ich noch Briefe?“ „Einer, mit Paket, war aus Chicago und ein großes Paket aus Ostübersee. Hm… dann waren da noch zwei aus New York und einer aus Florida und zwei aus Deutschland. Du sagst mir jetzt bitte wer zu den Briefen gehört.“ „Eine Frage noch, bei den deutschen Briefen, war nicht zufällig ein Paket dabei?“ „Doch, das ganz große, was man kaum von der Stelle bekommen hat.“ „Ok, also Chicago ist eigentlich Kanada, ein Mädchen, was ich über eine Brieffreundanzeige kenne. Das große Paket aus Ostübersee ist vermutlich, die Sammelbestellung aus ganz Europa. Die NYer werden wahrscheinlich vom Museum sein und vielleicht der von J.B., kann aber auch sein, dass es jemand anderes ist. Der aus Florida is ne Nervensäge, er möchte, dass ich ihn mal besuchen komme. Tja und die deutschen, mit dem Paket, sind aus Bayern.“ „Bayern?“ „Bavaria, ein Bundesland.“ „Ich verstehe es zwar immer noch nicht, aber das ist ja erst mal egal.“ „War das alles?“ „Nein, mehr habe ich mir nur nicht gemerkt.“ „Wunderbar, die wichtigsten sind dabei.“ „Erzähl mal, was habt ihr heute schon gemacht?“ „Wir haben gepackt und sind dann noch etwas wandern gegangen. Du musst mich unbedingt daran erinnern, dass ich dir die Bilder zeige, die ich gemalt und gezeichnet habe.“ „Ich freu mich drauf. War sie allgemein betrachtet schön?“ „Die Klassenfahrt? Ja, ganz angenehm, ich meine, wenn man mal von den ‚kleinen’ Zwischenfällen absieht. Interessant und schön, war jeder einzelne Punkt, wenn es auch etwas gedauert hat, bis alle aufgetaut waren. Die Videos wird Cassy sicher mal vorbei bringen. Sag hallo“, meinte ich lächelnd und hielt ihr den Hörer hin. „Hallo“, meinte sie zuckersüß. „Hi, Liebes. Habt ihr herausgefunden, warum Silvar auf dem Hinflug geschlafen hat?“ „Nein“, sage ich als ich das Handy wieder bei mir hatte. „Aber wirklich interessiert hat es mich auch nicht mehr. Wie geht es meinem Kleinen, vermisst er mich?“ „Er vermisst dich bestimmt und es geht ihm wunderbar. Er hat gefallen an deiner großen Staffelei gefunden.“ „Wie meinen?“ „Er hat sich daran hoch geschlängelt und es sich obendrauf gemütlich gemacht.“ „Schön und wie habt ihr die Zeit ohne uns genossen?“ „Mel und ich, wir haben sie schon etwas genossen, wobei ich dich nach zwei Wochen doch gern wieder hätte. Luca allerdings war nicht so genießerisch. Ich hatte echt zu kämpfen ihn bei Arbeitslaune zu halten.“ „Das glaub ich dir gern, aber bald hat er Silvar und Gabriel ja wieder.“ „Ja, darauf freut er sich schon seit gestern. Er hat übrigens seine Eisenbahn wieder und hat das ganze Haus verschient. Ich sitze schon auf dem Tisch, damit ich ja nirgends drauf trete.“ „Er soll damit in den Keller gehen. Silvar wird das keines Falls gut heißen, dass das ganze Haus ein Bahnhof ist.“ „Ich werde es weiter leiten, bis ihr kommt haben wir ja noch Zeit, es um zu räumen..“ „Dann scheint deine Verletzung ja nicht so schlimm zu sein.“ „Eigentlich ist es nur ein tieferer Streifschuss, aber du kennst ja Mel und meine Mutter.“ „Deine Mutter kenne ich nur aus einer anderen Sicht. Seither mache ich einen großen Bogen um Kartoffeln und Orangen.“ Alle lachten. „Was denn? Wenn man euch damit erschießen wollte, würdet ihr auch eine Bogen darum machen.“ „Aber essen tust du sie ja doch“, sagte Kain. „Gezwungener Maßen, als Vegetarier hat man nicht so viele Alternativen. Und wenn ich anfange auch noch da mäkelig zu sein, dann killt mich deine Mutter noch endgültig. Hm, Silvar kommt. Kümmert ihr euch mal um die Eisenbahn und ich ruf wieder an, wenn wir gelandet sind. Küsschen, auch für Luca“, meinte ich und legte dann auf. „Fertig mit telefonieren?“ wollte Silvar wissen, der zu uns kam. „Ja, Kain ist ausgezogen.“ „Was hat er gemacht?“ „Er hat einen ‚etwas tieferen’ Streifschuss und ich muss ihm wieder die Haut retten…“ „Ich rette dir deine mit deinem Hausarrest, also bleib mal ganz unruhig.“ „Das macht mir ja gerade Sorgen, dass du das machen willst. Da kommt nie was Gutes bei raus.“ „Ich hab dir schon oft genug den A*** gerettet, also ganz still, ja!“ „Is gut, lass uns lieber packen, es sind alle da“, meinte ich und flüchtete vor ihm. „Danke, dass du unsere Koffer mitgebracht hast“, meinte Gabriel noch, bevor er von mit mitgeschleift wurde. Schulter zuckend kam Silvar auch und fing an die Liste, von hinten vor zu lesen. Nach den Taschen las er die Liste von vorn nach hinten und schickte uns so in den Bus. Friedlich, aber leise aufgeregt flüstern, fuhren wir zum Flughafen, wo systematisch ausgeräumt wurde. Alle stapften wir Silvar nach und gaben unser Gepäck ab. „30 Minuten, dann seit ihr wieder hier“, sagte er und steuert ein Café an. Cassy rechts und Gabriel links bei mir eingehackt stapften wir durch den Gang und sahen uns die Geschäfte an. Vor einem Parfumladen blieb Cassy stehen und zog uns rein. „Ihr seid ja an sich perfekt, nur der richtige Duft fehlt da noch.“ „Hat Silvar dich dafür bezahlt?“ „Vielleicht“, lächelte sie und drückte mit zwei schwarzen Verpackungen in die Hand. „Chanel No. 5? Seid ihr zwei noch ganz dicht? $100, die Flasche!?“ „Ruhig bleiben, Qualität hat ihren Preis“, meinte sie und drückte Gabriel zwei rote Schachtel in die Hand. „Gucci!? Das ist nicht gerade besser“, seufzte Gabriel. „Ruhe und weiter“, sagte sie und schob uns zur Kasse. „Welches Chanel hast du?“ „Ein Platinum.“ „Uhhhhhhiiiiiiiii“, fiepste Gabriel. „Und du?“ „Homme 2.“ „Lecker“, schnurrte ich und küsste ihn. „Jungs, knutschen könnt ihr später!“ meinte sie ernst und schleifte und wieder hinter sich her. Sie brachte die Schachteln zu Silvar, der sie kommentarlos einsteckte. „Warum müssen Frauen immer nur so dominant sein?“ „Du bist nicht besser und ein Mann“, meinte Gabriel auf meine Frage. „Das ist was anderes.“ „Ja, genauso wie die schwule Intuition.“ „Die was?“ fragten Cassy und Silvar wie aus einem Mund. „Seine schwule Intuition“, wiederholte Gabriel. Während er es sich bei Silvar gemütlich machte. „Und jetzt bitte zum Megamitmeißeln.“ „Sehe ich aus wie eine Frau? Nein, also habe ich auch keine weibliche Intuition und da die wenigsten Männern diese Eigenschaft besitzen und ich ein schwuler Mann oder zuminderst Teenager bin, und die eben auch weiblich angehaut sind, ist es eben eine schwule Intuition.“ Silvar und Cassy verfielen in schallendes Gelächter. „Der war gut, muss ich mir unbedingt merken“, meinte Silvar und wischte eine Lachträne aus seinem Gesicht. „Ob Mel auch so was hat?“ „Neeeee, der hat nur einen zu stark ausgeprägten Mutterkomplex…“, meinte ich seufzend und bediente mich von Silvars Eisschokolade. Bald wurde es auch schon Zeit die anderen wieder zu versammeln. Wir gingen zum Treffpunkt, wo schon einige standen. „Ich wollte doch noch ein Buch kaufen…“, meinte ich seufzend. „Dann schwirr ab. Wir treffen uns bei der Kontrolle“, sagte Silvar und tat so, als würde er mich nicht sehen. Kopfschüttelnd ging ich los und forstete mich durch die drei Buchläden. „EIN Buch, hast du gesagt“, meinte er, sach dennoch interessiert in die zwei Tüten. „Pass auf, dass die dich nicht mit dem Parfum erwischen.“ „Keine Sorge, das gibt keinen Ärger, is schon geklärt.“ „Na wenn du meinst“, erwiderte ich und legte meine Bücher auf das Laufband. Auf der anderen Seite bekam ich sie wieder und ging zu den anderen. „Keiner entfernt sich von der Truppe und ihr seid bitte ruhig und stört niemand anderen. Ich warne euch, alles was ihr tut, hat Konsequenzen“, sagte er zu uns und setzte sich dann auf eine der Bänke. „Darf ich mal schauen?“ fragte er mich. Nickend gab ich ihm die Beutel und nahm dafür seinen Rucksack und holte mein Zeichenzeug raus. Mit dem Block, einem Bleistift und einem Radiergummi, ging ich zu den großen Fenstern und zeichnete eines der Flugzeuge. „Wusstest du eigentlich, dass er einige Geschichtsarbeiten mit auf Klassenfahrt hatte?“ fragte mich jemand. „Ja, Tom wusste ich. Sei zufrieden, dass es nicht deine Klassenarbeit war. Ich habe deine letzte gesehn, mir ist schlecht davon geworden“, meinte ich tonlos und zeichnete weiter. „…“ „Es interessiert mich nicht, was du zu sagen hast. Du störst und nervst!“, zischte ich kalt, sah ihn jedoch nicht an. Fiepsend schreckt er zurück und ging wieder. Erst als unser Flug angekündigt wurde ging ich wieder zu den anderen und packte alles wieder in denn Rucksack. „Mir ist gerade eingefallen, dass wir eigentlich zusammen duschen wollten“, meinte ich zu Gabriel, als ich den Rucksack nahm. „Stimmt, na ja, das holen wir noch nach.“ „Am Montag haben wir in der letzten Sport, da können wir duschen gehen.“ „Da seid ihr aber nicht allein“, mischte sich Silvar ein, der die Bücher im Rucksack verstaute. „Wir können warten und selbst wenn, beim duschen nach dem Sport laufen immer sehr interessante Dinge ab, von Seifenfußball mit Lebensgefahr, bis hin zum gegenseitigem waschen. Das lässt tief blicken, nicht?“ „Und das obwohl ihr schon längst über die Phase hinaus seit… Sehr interessant“, erwiderte Silvar und scheuchte uns in den Flieger. Selbst ging er als letztes rein. Brav setzten wir uns alle auf unsere Plätze und freuten uns endlich wieder nach Hause zu kommen. Nach dem das Flugzeug gestartet war setzten sich noch einige von uns um und waren dann brav und ruhig. Schon kurz nach dem Start bekamen wir das Mittagessen. Angewidert gab ich Gabriel meins und grub dafür nach einem Schokoriegel den Rucksack um. Die Stewardess fragte was los sei und ich meinte nur, dass ich Vegetarier sei. Sie eilte los und brachte mir etwas anderes. „Eine Boing versteht Service.“ „Nein, die Amerikaner dürfen nur noch eine begrenzte Anzahl von Infos über die Passagiere weiter geben und das Menü gehört dazu leider nicht mehr.“ ~~~ Machen wir hier erst mal Schluss, da es nach dem Essen eigentlich nicht mehr viel gab, da ich die meiste Zeit Musik gehört und gelesen habe, während Gabriel sich mit Cassy unterhielt. Teil zwei folgt, wenn ich wieder zu Hause bin. Dein dich über alles liebender, Mond. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)