Dear Tagebuch von SakumiKazi (Ein anderer 4. Band) ================================================================================ Kapitel 21: Englischprüfung --------------------------- Englischprüfung Dear Tagebuch, Die Stunde der Wahrheit hat geschlagen. Heute war Englischprüfung und die war so was von einfach, also für mich. Gabriel war ja weniger begeistert davon. Er rechnet mit ´ner 5, ich sagte er bekommt eine 4. Wir mussten eine Argumentation über Waffenhandel unter Schülern schreiben, das war so einfach. Ich meine, daran gibt es keine positive Seite. Eine rein negative Argumentation ist das leichteste was gibt. Und nun zu meinem Nachmittagsprogramm: Kain wartete vor der Schule. „Hast du mir was mitgebracht?“ fiepste ich und sprang ihm in die Arme. „Uff! Ja, ich sie dir mitgebracht.“ „Schon mal reingeschaut?“ „Die Schachtel lässt sich nicht öffnen und jetzt wieder runter von mir.“ Ich ließ von ihm ab und nahm die Schachtel. Kurz ließ ich meinen Blick schweifen, dass auch ja niemand da war, doch kam gerade Cassy mit Gabriel im Schlepptau auf uns zu. \\Ihr schon wieder….\\ dachte ich und seufzte. „Ich hab hier was für dich!“ rief sie und hielt einen Brief in die Höhe. „Die offizielle Filmerlaubnis, meiner Person. Is ´ne lange Geschichte. Erzähl ich dir, wenn wir allein sind“, antworte ich auf Kains fragenden Blick. „Ok.“ „Na gib schon her. Hast du jetzt eine Kamera dabei?“ „Nein.“ „Gut“, ich steckte den Brief weg und holte meine Halskette raus. „Uhiiiiiiii, die Königin aller Waffe!“ fiepste Gabriel. ~~~ Zur Erläuterung: Die Königin aller Waffen, wie Gabriel Sie nennt, heißt eigentlich Lady Malecica. Der gesamte Korpus ist aus schwerem Titan angefertigt und mit einer Diamantlasur überzogen, welche Sie fast unzerstörbar macht. Eine normale Handfeuerwaffe, zum Bleistift: eine Polizeiwaffe, hat einen Lauf von etwa 10 cm, durchschnittlich, die Lady hat einen von etwa 20 cm, denn man muss die langen Kugeln und das etwa 5 cm lange Rad bedenken. In den Griff sind Edelsteine eingefasst, u. a. auch ein kleiner Diamant von gerade mal einem Karat, er ist also wirklich nur Erbsengroß. Auf dem Griff und dem Lauf wurden silberne Verziehrungen aufgepasst, die ein einfaches Rankenmuster darstellen. Für die Arbeit, die in Malecica gesteckt würde, sind $10 000 wenig. Allein der Diamant, Rubin, Saphir und Smaragd, sind allein alle soviel Wert und dazu kommen noch die Lasur aus Diamant und die anderen kostbaren Edelsteine. Die Schatulle, welche nicht weniger prachtvoll und teuer war, habe ich einfach dazu geschenkt bekommen. Ich gebe es zu, ich habe einen Fimmel für geteertes Teakholz. Die Schachtel ist daraus gemacht und ebenfall mit einem silbernen Ranken geschmückt. Beides sind wahre Prachtexemplare und von unschätzbarem Wert, also falls mich jemals jemand beklauen und den Schachtelmechanismus überwindet und die Waffe verschachern, hat fürs Leben ausgesorgt. Was ich noch vergessen habe zu erwähnen, sie liegt zwar gut in der Hand, wieg aber mal so etwa einen Kilo oder sogar etwas mehr noch und ihr Rückstoß ist der Hammer. Als Gabriel es das erste Mal versucht hat, da hat es ihn auf den A*** gehauen. Und sogar Luca hatte Probleme. Ich natürlich auch, aber ich bin wenigstens stehen geblieben. *beiden die Zunge raus streck* Und jetzt wieder zurück zum Wesentlichen: ~~~ „Schrei es noch lauter, wir sind hier auf dem Schulgelände“, murmelte ich und steckte die Kugel in das Loch. Leicht drehte ich sie und das Schloss knackte. Die Schachtel sprang auf und eine wahre Schönheit (s.o.) kam zum Vorschein. „Woah!“ kam es von Cassy. Sie hatte große Augen bekommen und ihr Unterkiefer war bis zum Erdmittelpunkt vorgestoßen. „Ich wünsche dem alles Gute, der die anfasst“, meinte Kain und hatte nicht minder große Augen wie Cassy. „Ausser 4 Leuten darf das niemand!“ sagte ich und haute Cassy auf die Finger. „Du gehörst nicht dazu, Liebes.“ „Warum hast du Sie mit hier her gebracht?“ fragte der Bläuling. „Weil wir zum Schießstand wollen“, antworte Kain für mich. „Um genau zu sein, lasse ich mich seit über 8 Wochen mal wieder bei den Bogenschützen sehn, weil eine normale Schießkammer das nicht durchhalten würde.“ „Dürfen wir mitkommen?“ „Darf ich Bilder machen?“ „Nein. Nein, auch wenn du tausend Genehmigungen hättest, die Waffe wird nicht auf Bild oder Ton festgehalten.“ „Störe ich?“ fragte Silvar und datschte mit seinen Gorillapranken ungefragt auf meiner Waffe rum. Ich geriet in Fahrt und ging fast auf ihn los. Wenn Kain nicht zwischen uns gestanden hätte, hätte ich ihm die Hände zerkratzt oder Schlimmeres. „PFOTEN WEG!“ fauchte ich ihn an. Leicht zuckte er zurück. „Schaff das Ding vom Schulhof oder du bekommst Ärger“, erwidert er nur kalt. Knurrend klappte ich die Schachtel zu und behielt sie in der Hand. „Wie war die Prüfung?“ fragt er. „Einfach, aber so was von.“ „Total schwer!“ widersprach Gabriel sofort. „Du musstest eine rein negative Argumentation über Waffenhandel unter Schülern schreiben. Ok, ich verstoße hier auch gerade gegen das Gesetz, aber das ist was anderes, als diese leichte Prüfung. Du bist echt zu blöd zu allem, oder?“ „Ich fand es auch nicht gerade einfach“, beschütze Cassy ihn. „Leute… bitte“, seufzte ich und sah beide leicht bestürzt an. „Wir werden ja sehn wie schwer die Schule ist, wenn du morgen Mathe schreibst.“ „Ich kann mir bei meinen Noten eine 5 locker leisten, aber wie steht es mit dir? Jetzt werde ich mich erstmal entspannen gehen“, sagte ich, schnappte mir Kains Hand und ging Richtung Schultor. Eigentlich war es nicht meine Art, die anderen einfach stehen zu lassen, aber heute war das was anderes. „Was ich dich schon die ganze Zeit fragen wollte: Du hast gesagt, das du nur fünfmal bisher geschossen hast und das du nur 9 Kugel besitzt, die du alle hier hast. Das geht doch gar nicht.“ „Ich sammle alle meine Kugeln wieder ein, wenn ich geschossen habe. Das ist zwar im ein oder anderen Falle Vernichtung von Beweismaterial, aber das Selbstmordkommando erkennt mittlerweile meine Einsschusslöcher von mir problemlos.“ „Kapiert.“ Wir stiegen ins Auto und fuhren zur Schussanlage. Dort gab es für alles was schießen konnte ein kleines Stück mit speziellen Zielen. Ausser für verbotenen Waffen, aber Handfeuerwaffen sind ja nicht verboten. „Kannst du auch mit einer normalen Waffe schießen?“ „Wer mit der Königin schießen kann, kann auch mit jeder anderen, aber nicht jeder der mit einer normalen Waffe schießen kann, kann mit der Königin schießen.“ „Lässt du es mich mal probieren?“ „Klar. Komm mit zu dem Bodenschießständen“, meinte ich und nickte auf die freie Wiese. „Ein seltenes Gesicht! Dich hab ich ja lange nicht gesehen!“ meinte ein Mann mit russischem Akzent. „Hallo Alexander. Ich habe mir vor 6 Wochen eine riesige Wunde an der Schulter zugezogen und musste das Bett hüten“, erklärte ich und zeigte ihm die Wunde. „Oh, mein Armer. Was kann ich für euch beide tun?“ „Nach über 8 Wochen mag ich mal wieder schießen.“ „Dann kommt mit“, sagte er und ging den Weg entlang. „Etwas holprig“, meinte ich und beobachtete die Bogenschützen. „Es sind Anfänger.“ „Ach so.“ „Bitte, deine zerschossene Stahlplatte.“ „Danke schön.“ „Die ist ja wirklich arg zerlöchert.“ „Dann setzt du jetzt ein Loch dazu“, erwiderte ich und drückte ihm die Waffe in die Hand. Dann machte ich mit Farbe ein Kreuz auf die Platte und schickte sie auf 20 m Entfernung. Dahinter war eine Betonwand mit einer Titanplatte, die nicht weniger zerlöchert war. „Versuche das Ziel zu treffen und dabei stehen zu bleiben. Die gute hat einen kräftigen Rückstoß. Einige hat es damit schon mächtig aufgemault.“ „Ich gebe mein bestes“, meinte Kain mit einem Nicken und setzte die Kopfhörer auf. Ich stand neben ihm und beobachtete sein tun. \\Als ausgebildeter Polizist müsste er es eigentlich hinbekommen.\\ Sie lag ruhig in seiner Hand und sein Blick war auf das Ziel gerichtet. Die Bogenschützen hatten aufgehört zu üben und beobachteten ebenfalls den Brünetten. Es herrschte Totenstille. Dann gab er den Schuss ab. Es knallte, er taumelte etwas nach hinten, fing sich aber schnell wieder und blieb fest und aufrecht stehen. (*einen Sportreporter mim*) Leider hatte er einen typischen Anfängerfehler begangen, was bei diesem Gewicht aber nicht verwunderlich war. Er hatte nämlich noch in der Abdrückbewegung die Waffe hochgezogen und traf somit weit über der Markierung. Die Anderen waren zusammengezuckt und hielten sich die Ohren zu, nur mich hatte es nicht gestört. Meine Ohren waren schon von der Waffe kaputt genug und auch sonst von lauten Geräuschen, da ich mich gern mit lauter Musik abschottete. „Lange nicht geschossen, dass du einen halben Meter daneben schießt?“ fragte ich und nahm ihm die Kopfhörer ab. „Sie ist mindestens 3-mal so schwer wie meine Dienstwaffe.“ „Und?“ Ich nahm ihm die Waffe ab und stellte mich an seine Stelle. Schnell nahm er sich ein zweites Paar Kopfhörer. „50 m!“ rief ich und die Wand bewegte sich nach hinten. „Das schaffst du niemals“, hörte ich Kains Stimme sehr leise. „Wetten?“ fragte ich und grinste breit. „Lieber nicht.“ Alle warteten auf den Schuss und zuckten zusammen als es klickt, doch es kam keine Kugel. Nun musste ich noch breiter grinsen. „Trick, wenn einem die Waffe gestohlen wird, den ersten Schuss freilassen“, feixte ich und streckte Kain die Zunge raus. Dieser schnaubte. Nun konzentrierte ich mich wieder auf mein Ziel. Ich wurde eins mit der Waffe, schloss meine Augen und drückte den Abzug. Weder ich noch die Waffe bewegten sich einen Millimeter. Doch ließ ich meinen Arm zwei Sekunden später sinken. Der Druck war enorm, den die Waffe auf meine verletzte Schulter ausübte. Eigentlich hätte die Wucht nur halb so groß sein müssen, wenn ich mit beiden Händen geschossen hätte. Da ich aber nur mit links geschossen hatte, wirkte die gesamte Wucht auch nur auf meinen linken Arm. Alexander holte die Platten zurück und genau da wo das Kreuz gewesen war, war nun ein Loch. „Wer schafft es nicht auf 50 Meter?“ fragte ich und hielt mir meinen Arm, da es wirklich sehr wehtat. „Touché. Ich hätte es nicht erwartet“, erwiderte er mit einer leichten Verbeugung und packte die Waffe zurück in ihre Schachtel „Vini vidi vici! Und für alle nicht Lateiner, ich übrigens auch, unter uns: Ich kam, sah und siegte! Und meine Schulter hab ich aufs Neue kaputt gemacht. Schießen wir halt mir Rechts. Alexander, leihst du mir zwei Waffen?“ „Natürlich. Ich hole auch deine Kugel“, sagte der Russe und rannte zu der Mauer. „Wir gehen rein.“ „ Wäre es nicht klüger aufzuhören? Nicht, dass du es noch schlimmer machst.“ „Ich wusste von vornherein, was ich mir da gerade zugemutet habe, deswegen sagte ich ja auch, dass ich jetzt nur mit rechts schießen werde. Wir gehen rein.“ „Ähm, ja klar“, gab er zurück und ließ das Ganze nun auf sich beruhen. Drinnen suchte ich mir eine Waffe aus. Kain nahm sich ebenfalls eine. Wir nahmen zwei freie Schießstände neben einander. „Ihr braucht mich ja nicht, oder?“ fragte Alexander und brachte meine Kugeln. „Ich habe nach 8 Wochen nicht vergessen wie man sich hier zu verhalten hat“ „Das ist schön“, meint er und verließ wieder das Gebäude. „Sinnlos auf den Menschen feuern?“ „Wolltest du nicht mal so was wie Polizist machen?“ „Ich treffe alle Punkte zu 95 % sicher.“ „Auch nach 8 Wochen?“ „Wo soll ich anfangen?“ fragte ich leicht vorwurfsvoll. „12er Dauerfeuer von Rechts nach Links, ohne ihn zu töten.“ „Wie schwer“, sagte ich sarkastisch und legte los. Ich begann links in der Schulter wanderte nach rechts und ließ, den Halsbereich aus. Von dort ging ich über den linken Arm zu den Knien. Schoß in das rechte und in das linke, dann waren meine 12 Schüsse durch. „Na? Na!“ haute ich ihn von der Seite an und grinste. „Den Test würdest du locker bestehen.“ „Nein wirklich? Das wusste ich ja noch nicht“, spielte ich mich ironisch auf und tat so als würde mich diese Erkenntnis überraschen. Er musste lachen. „Ok, zeig du mal“, meinte ich und sah zu ihm. Kain nickte und machte sich bereit. Ich gab ihm ein Zeichen und er legte los, er war genauso gut wie ich, nur das er einmal ins Leere schoss. Wir verbrachten den ganzen Nachmittag dort und waren auf keinem unserer beiden Mobil-telefone zu erreichen, da wir sie im Auto gelassen hatten. Ja, du hast richtig gehört. Zwei Mobiltelefone. Ich habe mit Kain zusammen zwei für uns gekauft und ihm gleich beigebracht, damit zu umzugehen. Im SMS tippen ist er fast schon besser als ich, aber das erzähl ich dir mal neben bei, später. Erst als Alexander uns rauskickte, so gegen 20 Uhr, fuhren wir nach Hause. Nach den unzähligen Anrufversuchen zu urteilen musste schon eine Massenpanik ausgebrochen sein, zu Hause. Hoffentlich hatte Silvar den Mund gehalten, sonst würde es noch mächtigeren Ärger geben. Unterwegs hatten wir uns noch was zu Essen bei Mc *wollen ja keine Werbung machen* geholt und kamen gegen halb Neun abends an. Die Drei standen schon vor der Tür und warteten auf uns. Nun konnten wir uns aber eine Pfeife anzünden. Die Rede würde nicht kurz werden. Mit eingezogenen Köpfen stiegen wir aus und gingen zu ihnen. Wir schwiegen. „Was fällt euch beiden ein uns den ganzen Tag im Ungewissen zu lassen, wo ihr wart!?“ fragte Mel und sah uns böse an. „Ihr hättet wenigstens sagen können, dass ihr weggeht und erst spät wieder kommt“, meinte Ada und sah uns ebenfalls böse an. „Dieses Mal werde ich euch nicht in Schutz nehmen. Wir haben uns alle wirklich Sorgen gemacht“, warf George uns vor. „Tut uns schrecklich leid. Wir tun es auch nie wieder“, sagten wir leise im Chor und hielten den Blick gesenkt. Ich erspare es dir und komme gleich zur Strafe: Nach der Klassenfahrt hieß es für mich erstmal 6 Wochen Hausarrest und Kain würde für die nächste Zeit eine spanische Wand in seinem Bett vorfinden. Geschlagen trotteten wir auf unsere Zimmer. Mir wurde noch die Zeit für diesen Eintrag gewährt, die allerdings gerade zu Ende geht… Ich werde gleich mal noch eine halbe Stunde da hocken und um Verzeihung beten, aber was soll’s, damit muss man als pubertierender zickiger schwuler verliebter amerikanischer Teenager einfach leben... Dein dich über alles liebender, Mond. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)