Dear Tagebuch von SakumiKazi (Ein anderer 4. Band) ================================================================================ Kapitel 11: Ausflug! -------------------- Ausflug! Dear Tagebuch, Heute blieben wir bis zum Mittagessen liegen. Leider wurden wir von Ada raus geschmissen und uns blieb nichts anderes übrig, als aufzustehen. Es ist immer wieder schön mit anzusehen wie sie sich doch dagegen sträubt, dass ich Vegetarier bin. Niemals wird sie sich damit abfinden und ich finde es nur zu witzig. Zu dritt aßen wir Mittag. Danach machte Kain den Vorschlag mit mir in die Stadt zu gehen und Mel zu besuchen. So sehr ich die Stadt auch nicht mag, ich kam natürlich mit. Dieses Mal verzichtete ich auf seine Hilfe und zog mich selbst an. Im Moment konnte ich ja nur Hemden tragen und somit war es schon leichter mich an zu ziehen. Nur mit der Hose hatte ich so meine Probleme. Nach über 15 Minuten war ich dann fertig. Seufzend ließ ich mir wieder die blöde Schlinge um machen. Wir verabschiedeten uns und verließen das Haus. Mit dem Auto fuhren wir in die Stadt und parkten in einem der großen Parkhäuser in der Nähe des Boulevards. Von da aus schlenderten wir erstmal etwas durch die belebte Straße und blieben hier und da stehn. Der Blumenladen befand sich am Ende der Straße und wir waren am anderen Ende. So hatten wir einiges schon eingekauft, als wir bei Mel angekommen waren. Kichernd betraten wir den Laden. „Was sucht ihr denn hier?“ „Wir wollten dich besuchen kommen.“ „Das ist lieb von euch. Und was Schönes gefunden?“ „Ja, auf den riesigen Kaktus da draußen hat Yue ein Auge geworfen.“ „Den schafft ihr beiden nicht zu transportieren.“ „Wetten, das ich ihn mit einer Hand tragen kann!?“ meinte ich und sah Mel in die Augen. „5 Minuten. Um was wetten wir?“ „Wenn ich gewinne schläft Kain die nächsten 3 Wochen auf dem Sofa und ich bei dir.“ „Und wenn du verlierst?“ „Schlag was vor.“ „Wenn du verlierst sagst du zu deinem größten Feind ‚Mama’.“ Ein Fipsen entkam mir. „Ich werde sie nicht Mama nennen! Und wenn es mich das Leben kostet!“ „Gilt die Wette oder nicht?“ „Ich werde nicht verlieren!“ Kain stand nur fassungslos zwischen uns und lauschte unserem Gespräch. Besonders begeistert sah er ja nicht aus. „Topp, die Wette gilt“, meinte ich und seufzte. Mel kam hinter der Theke vor und holte den Kaktus. \\Ich komm mir etwas vor, wie bei ‚Wetten, dass…’\\ dachte ich und beobachtete das ganze. „5 Minuten können lang sein. Sicher, dass du das immer noch machen willst?“ „Jetzt gib ihn schon her, bitte“, verlangte ich höflich und hielt ihm meine Hand hin. „Ok“, erwiderte Mel und stellte den Kaktus darauf. \\Sch***, das Teil is ja schwerer als erwartet…\\ dachte ich und musste viel Kraft aufwenden nicht zusammen zu brechen. „Wünscht euch bloß, dass Silvar, dass nie erfährt“, warf Kain in die Stille und starrte mich mehr oder weniger mehr an. „Wenn keiner petzt wird er es auch nicht erfahren“, erwiderte ich. Dann brach wieder Schweigen über uns drei herein. „4 Minuten noch“, äußerte Mel irgendwann dann einmal. Ich merkte, wie schwer mein Arm allmählich wurde. Diese eine Minute kam mir wie eine Ewigkeit vor, doch ich blieb standhaft. „3 Minuten noch.“ Bis jetzt war zum Glück keiner in den Laden gekommen. „2 Minuten noch.“ \\Ich schaff das! Ich schafft das!\\ sprach ich mir in Gedanken zu und atmete tief durch. An Kains Gesichtsausdruck sah ich, was er dachte. Er wollte, dass ich aufgab. Ob es nun wegen unseres Wetteinsatzes war oder wegen mir, konnte ich nicht sagen, aber aufgeben würde ich für nichts auf der Welt, nicht wenn mir solch eine Blamage bevorstehen würde. „1 Minute noch.“ Diese paar Worte waren ein Lichtblick für mich. Nur noch 60 Sekunden musste ich durchhalten. Doch leider fing ich gerade jetzt an zu schlingern. Meine Muskeln machten nicht mehr mit und der Kaktus drohte zu fallen. \\Bleib jetzt ganz ruhig! Bring deinen Arm wieder unter deine Kontrolle! Atme jetzt tief durch. Schließ die Augen und atme tief durch.\\, diese Worte hörten sich mehr nach einem Trainer an, als nach mir selbst. Ich tat was ich mir zu gesprochen hatte und schloss die Augen. Einige Male atmete ich tief durch. „10…9…8…7…6…5…4…3…2…1… Lass ihn bloß nicht fallen!“ „Du hast gut reden!“ Kain nahm mir das Ding ab. Meine Beine fühlten sich an wie Gummi. „Ich sag doch, ich gewinne.“ „Ich werde nie wieder mit dir wetten“, lächelte Mel und hielt mich fest, damit ich nicht umfiel. „Kann ich ihn haben?“ fragte ich mit einem Grinsen und großen Augen. Beide lachten. „Natürlich. Du hättest ihn auch ohne diese Wette haben können.“ „Es hat mir aber mehr Spaß gemacht, ihn zu erspielen.“ „Keiner von uns erwähnt das irgendwann einmal, ok?“ „Meine Lippen sind versiegelt.“ „Auch die Polizei steht unter Schweigepflicht.“ „Was habt ihr jetzt noch vor?“ wollte Mel dann wissen und brachte den Kaktus nach hinten, damit er ihn später mitnehmen konnte. „Wir wollten noch etwas shoppen gehen.“ „Was habt ihr da schon alles?“ fragte er dann und besah sich die drei großen Tüten, die wir bei uns hatten. „Dies und das“, erwiderten wir unschuldig im Chor und lächelten. „Spätestens zu Hause werde ich es schon erfahren. Steht noch was Spezielles auf eurem Tagesplan?“ „Ich wollte eigentlich noch die Zoohandlung einige Häuser weiter gehen.“ „Und welches Haustier soll es sein?“ „Mein reserviertes. Lass dich überraschen“, schnurrte ich lieb. „Ich weiß es auch nicht“, sicherte Kain sich ab, als er Mels Blick spürte. „Ich bin genauso ratlos wie du.“ „Ich hoffe du bist dir dessen bewusst, das du dir da aussuchst.“ „Ich bin mir dessen bewusst, dass ich mich damit noch sehr unbeliebt bei bestimmten Leuten machen werde. Allerdings weiß ich nicht so recht, wie wir das alles transportieren sollen.“ „Wenn ihr noch 10 Minuten wartet, kann ich euch ja helfen.“ „Eigentlich solltest du es nicht gleich sehn.“ „Du musst es mir ja nicht in die Hand drücken.“ „Was brauchen wir alles?“, wollte Kain wissen. „Na ja, ein Terrarium, Bla und Blubb für die Inneneinrichtung, Fresschen, das Tierchen an sich und noch so das ein oder andere Zubehör, was aber nicht all zu viel sein wird.“ „Es wird aber nicht das Haus unsicher machen, oder?“ „Es ist kein Hund und auch keine Katze. Keine Sorge. Es wird niemanden stören, ausser man hat Panik davor, dann sollte man mein Zimmer meiden. Es ist noch längst nicht fertig eingerichtet.“ „Ich kann mir vorstellen, was du haben willst. Soll ich nicht lieber das Auto holen?“ „Das wäre natürlich auch eine Idee.“ „Ich hab absolut keine Vorstellung, von dem was mich erwartet.“ „So genau scheinst du dich ja noch nicht mit Silvar über mich unterhaltne zu haben.“ „Eine seeeeeehr grobe Vorstellung habe ich schon, aber ich denke kaum, dass sie richtig ist.“ "Na Fische werden es auch nicht. Ich bin kein Fischfan. Lasst euch einfach überraschen.“ “Ok“, nickten beide im Chor. „Ich hol dann man das Auto“, sagte Kain und verlies das Geschäft. „Da könnt ihr ja auch gleich den Kaktus mitnehmen.“ „Ja. Bringst du heute wieder einen Strauß mit?“ „Wie geht es den Sonnenblumen?“ „Es geht noch, aber die ersten lassen schon die Köpfe hängen.“ „Dann bring ich dir die mit, die wir noch da haben.“ „Au ja!“ freute ich mich. Nach 10 Minuten hupte Kain vor der Tür. Gerade betrat auch jemand den Laden. Das ist mein Kollege.“ „Ah ja. Tag.“ „Hi. Machst du jetzt Pause?“ „Ja, aber nur kurz, muss noch eine Bestellung fertig machen.“ „Ich warte.“ „Ist gut.“ Mit Mel zusammen verließ ich das Geschäft. Ich hatte die Tüten und er den Kaktus. Ich machte ihm die Tür auf und er stellte ihn rein und die Tüten dazu. „Wir laufen die paar Schritte.“ Kain nickte und fuhr los. Direkt vor dem Geschäft war gerade ein Parkplatz frei geworden. Zusammen betraten wir das Geschäft und der Verkäufer erkannte mich, bevor ich ein Wort gesagt hatte. „Ich habe alles für dich hinten.“ „Danke. Ich geh zu den Süßen, kann ja eh nicht mit schleppen.“ Alle drei nickten und Mel und Kain folgen dem Verkäufer dann nach hinten. „Du, ich hoffe du freust dich schon auf dein neues zu Hause?“ lächelte ich das Tier hinter der Glasscheibe an. „Er braucht nur noch einen Namen“, meinte der Verkäufer, der hinter mir mit einem Käfig auftauchte, durch den man nichts sehen konnte. „Perfekt.“ „Wie?“ „Die beiden sollen nicht jetzt schon erfahren, was ich mit nach Hause bringe. Es soll eine Überraschung sein.“ „Sie werden sicher sehr überrascht sein, wenn sie ihn sehen.“ Ich nickte und machte Platz, da er mir ihn aus dem Terrarium holen konnte. „Du willst ihn einfach so in deinem Zimmer umher streunen lassen?“ „Nur wenn ich da bin, dafür habe ich ja die großen Äste und so, damit er sich darauf breit machen kann. Ich hab noch gar nicht gefragt, wie viel das alles kostet.“ „Brauchst du auch nicht zu wissen, die beiden unwissenden Herren haben es bezahlt.“ „So eine riesige Summe?“ „Was ist für dich riesig?“ „Ich habe 900$ zusammen gespart für alles.“ „Dafür könntest du dir alles fast 4mal leisten.“ „Nur etwas über 200$? Ich hab echt mehr erwartet.“ „Die beiden scheinen dir jeden Wunsch erfüllen zu wollen, den du hast.“ „Bitte nicht.“ „Hier, dein Namenloser.“ Ich nahm den Käfig und ging wieder mit dem Verkäufer nach vorn. „So, wir können gehen“, smilte ich. „Gut.“ Wir verabschiedeten uns und gingen raus. „Was hat da gepiepst?“ fragte Mel mich ernst und skeptisch zugleich. „Das Fresschen unseres neuen Familienmitgliedes. Silvar wird sicher mal meine Trinker-spielchen erwähnt haben.“ „Du meinst wohl ehr dein Wettsaufen.“ „Ja, oder so. Auf jeden Fall, kann ich nicht ein kleine Flasche Sekt zum taufen haben?“ „Ich bring dir heute Abend eine mit, solange wirst du ja wohl mit allem warten können oder?“ „Wir werde erstmal alles einräumen. Und enthüllen werde ich ihn erst, wenn alle da sind, die ihn kennen lernen sollten.“ „Also werden Luca und Silvar auch kommen!?“ „Und Gabriel und Cassy. Alle.“ „Sollte ich da nicht lieber eine große mitbringen?“ „Kannst du auch machen. Aber ich hab da auch noch eine andere Sache die du in Zukunft für mich erledigen kannst. Mindestens einmal die Woche brauch ich neues Futter. Und wo du einmal schon hier arbeitest…“ fing ich an und sah Mel mit großen Augen an. „Ja ich werde dir das Fresschen mitbringen. Die armen Mäuse…“ „Die werden dafür gezüchtet. Bedauere sie bitte nicht noch.“ „Ich werde mein bestes geben, muss jetzt wieder los“, er gab jedem von uns noch ein Küsschen und eilte dann wieder zum Blumenladen. Wir stiegen ein. „Ich soll dir doch nicht etwa beim aufbauen helfen?“ „Klar. Allein schaffe ich das nicht.“ „Bekomme ich ihn nicht so früher zu Gesicht?“ „Nein, er bleibt bis heute Abend in der Box.“ „Tut ihm das gut?“ fragte er und wir stiegen ein. Ich nahm die Box auf den Schoß und schnallte mich an. „So schlimm ist es nicht für ihn. Wenn ich mal ein wenig Ruhe hab hol ich ihn raus und vielleicht setzte ich ihn dann auch schon in das Terrarium. Es ist ja beleuchtet, also kann ich auch ein Tuch drüber legen.“ „Auch wieder richtig“, nickte er und fuhr los. „Gabriel wird sicher schon auf mich warten“, meinte ich, als ich auf die Uhr sah. „Dann kann er uns ja gleich helfen.“ „Er wird mir sicher auf die Nerven gehen.“ „Sicher“, lachte er. „Das ist nicht witzig!“ protestierte ich. Nach gut 20 Minuten waren wir wieder zu Hause. „Ihr werdet schon ungeduldig erwartet“, meinte Georg, der heute schon zu Hause war. „Lass mich raten, Gabriel?“ „Gut geraten.“ „Ok, ich geh rein.“ Seufzend ging ich mit meinem Haustier rein. Ich wurde echt schon ungeduldig erwartet. Gabriel stürmte auf mich zu, ohne auf das zu achten, was ich in der Hand hatte. Cassy kam aus der Küche und nahm das Paket, bevor ich auf dem Boden landete. Ich musste mir auf die Unterlippe beißen um nicht laut los zu schreien. „Gabriel!“ presste ich zwischen den Lippen hervor. Sofort sprang er von mir runter und zog mich wieder hoch. „Danke, Schatz“, presste ich mit einem Lächeln hervor und hielt mir die Schulter. „Sorry. Das wollte ich nicht. Das habe ich total vergessen.“ „Schon gut.“ „Was ist da drin?“ „Werdet ihr heute Abend erfahren“, antworte ich und nahm die Kiste wieder an mich. „Ok.“ „Hey, Gabriel, Cassy würdet ihr uns mal bitte helfen?“ fragte Kain und kam zur Tür rein. „Ich gehe schon mal hoch“, rief ich und eilte die Treppe hoch. „Was wird denn das?“ „Fragt nicht, holt die Sachen aus dem Auto rein und hoch damit zu Yue.“ Sie nickten und eilten los. Nun kam auch noch Ada hinzu. „Was wird denn das?“ „Das Haus unseres neuen Familienmitgliedes. Yue hat sich heute sine Haustier geholt. Heute Abend erfahren wir dann was es ist. Kannst du mal bitte Luca und Silvar anrufen oder rüber gehen?“ erklärte Kain und ging mit seinem Vater weiter die Treppe nach oben. Sei nickte und eilte aus dem Haus zu den beiden rüber. Keine 2 Minuten später waren sie wieder mit ihnen da und alle halfen beim ausräumen des Autos. Ich dirigierte oben was wo hin sollte. Als alles fertig war fing ich an das Terrarium fertig zu machen. „Was hast du vor?“ fragte Silvar. „Du weißt es, sag es aber niemanden.“ „Ich schweige wie ein Grab.“ „Dann geh wieder runter.“ „Du schräger Vogel“, schmunzelte er kopfschüttelnd und machte die Tür zu. Vorsichtig holte ich ihn aus der Box raus. „Mein Armer, du musst ja wahnsinnig gelitten haben. Vor allem als der böse böse Gabriel kam. Aber jetzt hast du erstmal ein paar Stunden Ruhe“, sprach ich mit dem Tier und verfrachtete es in das Terrarium. „Gewöhn dich an dein neues Terrarium, ich schau später mal nach dir.“ Dann machte ich es zu und klappte den Riegel um. Ich nahm noch das Tuch und deckte es über das Terrarium. Als ich damit fertig war ging ich nach unten. Unten angekommen lagen schon alle Sachen, die Gabriel mir besorgen sollte. „Na wenigstens kann ich mit Rechts zeichnen und das sieht einfach nur genial aus“, lächelte ich und setzte mich. „Keine Fragen zu dem Terrarium werden beantwortet.“, fiel ich den Ersten ins Wort, die gerade etwas sagen wollten. „Wie deine Bilder mit Rechts aussehen interessiert mich wirklich mal“, lächelte Kain, der neben mir saß. „Na ja, ich muss ja noch ein Namensschild machen.“ „Hast du überhaupt schon einen Namen?“ „Nicht wirklich. Es soll was Exotisches werden.“ „Nimm doch einen deiner Drachen oder einen Engel.“ „Das wäre Namensklau.“ „Er ist doch in gewisser Weise mit Drachen verwand, nimm doch Sakumi, der ist auch so winzig“, warf Luca ein. „Da könnte ich auch jeden anderen nehmen.“ „Aber mit der Verwandtschaft hast du nicht unrecht. Das was mir im Kopf rumschwirrt ist zwar ein Mädchenname, aber was soll’s…“ „Sag an.“ „Exavia.“ „Der is ja knuffig!“ fiepste Cassy, vom anderen Ende des Tisches. „Du hast gefallen an Schach gefunden, oder?“ Sie nickte. „Aber der Name ist wirklich süß.“ „Niedlich, Süße, niedlich. Namen kann man nicht essen.“ „Muss und will es nicht verstehen. Aber warum kann man das nicht einem männlichen Tier geben?“ „Weil es der Name eines weiblichen Erddrachens ist und das erstens eine Beleidigung und zweitens Diebstahl wäre.“ „Ok ok, ich hab’s verstanden. Und wie willst du ihn sonst nennen?“ „Keine Ahnung.“ „Was auch immer das für ein Tier ist, ich würde auch diesen Namen wählen.“ Alle am Tisch stimmen dieser Aussage zu, so mit war ich eindeutig überstimmt. „Ok, ihr habt gewonnen. Ich nenne ihn Exavia, auch wenn es mir im Herzen schwer fällt. Sie wird es mir sicher verzeihen“, seufzte ich und fing an zu schreiben und zu zeichnen. In der Zwischenzeit half Silvar in der Küche und die Anderen deckten den Tisch. „So fertig!“ strahlte ich und präsentierte Kain das Namensschild. „Mit Rechts bist du wirklich gut“, lächelte er und wuschelte mir durchs Haar. Dann räumte er die Malsachen vom Tisch und stellte mir einen Teller und ein Glas hin. Von Gabriel bekam ich noch Besteck. Dann wurde von Silvar das Essen aufgetischt. Für mich gab es extra was Vegetarisches. Dass ich gerade wie ein 4-jähriger behandelt wurde störte mich etwas, da aber alle lachten, freute ich mich aber auch, da ich es selber recht amüsant fand und da Kain genau neben mir saß, und Gabriel sich rausredete, dass er ja nicht mein Vormund wäre, musste er mir auch gelegentlich mal mein Essen klein schneiden. Das brachte alle nur noch mehr zum lachen. Es ist schön, einen gewissen Grad von Hilflosigkeit an sich zu haben. Nach dem Abendessen gingen mir alle auf die Nerven, wegen meines Haustieres, vor allem aber die, die die Schachtel schon in der Hand gehab hatten, also Cassy und Gabriel. Sie waren von allen am ungeduldigsten. Ohne weiter auf sie zu achten verschwand ich in der Küche. Ich suchte mir einen kleinen Teller und füllte ihn mit Wasser. Dann nahm ich noch ein paar ml von dem Sekt, den Kain gerade aufgemacht hatte. „Was hast du damit vor?“ „Ihm sein trinken bringen?“ „Sekt?“ „Probier mal davon. Der Sektanteil ist sehr gering. Das bisschen wird er vertragen.“ „Es ist dein Haustier.“ Ich ging vor und alle trabten mir nach. Langsam empfand ich das als eine dumme Idee mit der Einweihung. „Alle Leute die etwas gegen, Mäuse, Insekten, Reptilien und der ähnlichen haben, sollten nicht mit kommen“, sagte ich und sah in die Runde. Ich hatte genau den Punkt getroffen, den ich erreichen wollte. Ada quietschte erschrocken. „Er wird aber niemanden auffressen“, grinste ich breit. „Mom! Yue!“ „Was? Das war ein Scherz.“ Leise öffnete ich die Tür und ging zu dem Terrarium. „Hab Besuch mitgebracht“, meinte ich zu dem bedeckten Terrarium. Die anderen mussten mich glatt für durchgeknallt halten, aber das war mir egal. „Ich bin kein Freund, der langen Rede und ich wüsste auch nicht viel zu sagen. Nur vielleicht, dass man sich wirklich fernhalten sollte, wenn man Angst vor bestimmten Tieren hat. Aber er ist wirklich ungefährlich. 60 cm können keinen Menschen töten. Kurze Rede langer Sinn, hier ist unser neues Familienmitglied Exavia“, erzählte ich und zog das Laken weg. Bis auf Silvar, der ja davon wusste, reagierten erstmal alle leicht geschockt oder verwirrt. Cassy und Ada quietschen wie Exavias Futter im Nachbarkäfig. Natürlich hielt sich Silvar zurück, um nicht zu zeigen, dass er schon vorher wusste was in dem Terrarium saß. George war als erstes der Mutige: „Und er tut einem wirklich nichts?“ „Boas, der Riesengattung sind in der Lage einen Menschen zu töten, aber nicht ihn zu verschlingen. Diese Boagattungen messen um die 2 bis maximal 3m und bringen einiges mehr an Muskelkraft auf, als dieses Zwergexemplar hier. Diese Zwerggattung, wie Exavia, ist nicht mal in der Lage einen Hasen zu verschlingen. Sie schaffen nur kleine Nagetiere wie Mäuse und Malwürfe, wobei er zu letzt Genanntes sicher nicht bekommen wird, und auch mal Frösche, wenn sie nahe am Wasser leben und einen erwischen“, erklärte ich ihm und stellte dann erstmal den Teller rein, bevor ich Exavia dann raus holte mit einer Hand. „Würgeschlangen sind allgemein nicht gefährlich für Menschen, egal welcher Größe und Giftschlangen werden nur an autorisierte Experten verkauft. Hier in den USA gibt es allgemein nur wenige Läden, die solche Gattungen überhaupt verkaufen. Es ist möglich als Laie eine Giftschlange zu erwerben, mit deren Gift es nicht möglich ist einen Menschen zu töten, so klein er auch sein mag, aber das ist trotzdem verboten und geht nur mit .---Genehmigung.“ Zwar war er mutig zu fragen, aber nicht mutig genug, den Kleinen an zu fassen. „Wie alt wird so ein Tier?“ fragte Kain und streichelte ihn vorsichtig. „Sie spüren die Angst ihres Gegenübers, also seit etwas mutiger. 20 Jahre etwa, kann so ein Tier alt werden.“ Nach und nach wurden auch die Anderen mutig, nur die Damen hielten sich zurück. Als alle Männer und männliche Wesen einmal durch waren, ging ich zu ihnen. „Schlangenhaut fast sich fantastisch an. Ihr werdet das Gefühl mögen“, versuchte ich Ada und Cassy Mut zu zusprechen. Mit viel Überwindung berührten sie ihn dann doch beide Mal und fanden wirklich Gefallen an dem Gefühl. „Hab ich zuviel versprochen?“ „Kann ich ihn mal nehmen?“ fragte Kain. „Aber Vorsicht, nicht das du ihn mit deine großen Patschehändchen zerdrückst.“ Alle lachten und Kain sah mit nur leicht finster an. Er wusste aber, dass es nur ein Scherz war und lächelte dann auch. Vorsichtig übergab ich ihm das Tier. Sogleich erkundetet Exavia seinen neuen Sitzplatz und winkelte sich um Kains Arm. „Du bist ein wirklich Süßer“, lächelte er und streichelte das Tier weiter. Mit seiner Zunge erkundete er nun Kains Hand, was diesen zurück schrecken ließ. „Nicht erschrecken, das macht ihm auch nur Angst. Schlangen tasten mit ihrer Zunge ihre Umgebung ab, sie nehmen Gerüche damit auf. Das jetzt genau zu erklären, würde wahrscheinlich zu weit gehen, schon allein wenn man den chemischen Hintergrund nicht kennt.“ „So genau will ich es auch nicht wissen“, lächelte Kain und streichelte ihn wieder. „Will auch mal!“ fiepte Gabriel. „Du bist ´ne Nervensäge“, seufzte ich und nahm Kain das Tier wieder ab. „Schlangen reagieren sanft auf ruhige Stimmen, denn Gefiepte macht ihn nur aggressiv“, erklärte ich und reichte ihm das Tier. Als auch hier mit jeder Mal dran gewesen war, setzte ich ihn zurück in das Terrarium. „So kusch. Er muss sich erst Mal wieder beruhigen“, meinte ich und scheuchte alle aus meinem Zimmer. „So schlimm war es doch gar nicht, oder?“ fragte ich, als wir wieder unten saßen. „Ich finde ihn richtig süß.“ „Niedlich oder hast du ihn schon mal gekostet?“ „Nein und würde ich auch nie.“ „Er ist noch nicht ganz ausgewachsen, also kann es sein, dass wir irgendwann mal eine Schlangenhaut haben werden.“ „Cool.“ Die Flasche Sekt leerte sich schnell. Danach gingen wir alle bald schon aus einander. Cassy ging mit zu Gabriel, da die ja morgen zur Schule mussten. Kain richtete sich sein Bett nicht auf dem Sofa ein, sondern nahm mein Bett ein. Nur ungern ließ ich ihn die nächsten drei Wochen mit meiner Schlange allein, aber Wette war Wette. Wenn Mel dann immer früh zur Arbeit ging würde ich wahrscheinlich die eine Tür, im Halbschlaf, weiter zu Kain ins Bett ziehen und weiter schlafen. Als wir so auf das Thema noch Mal zu sprechen kamen, fragten erst mal seine Eltern was es damit auf sich hatte und wir erzählten von der Wette. Bevor ich endgültig ins Bett musste, wurde mir natürlich erlaubt diesen Eintrag zu machen. Und wie immer steht eine treibende Macht hinter mir, muss also Schluss machen. Dein dich über alles liebender, Mond Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)