Dear Tagebuch von SakumiKazi (Ein anderer 4. Band) ================================================================================ Kapitel 4: Waisenhaus ade!!! *freu* ----------------------------------- Waisenhaus ade!!! *freu* Dear Tagebuch, Meine Fähigkeit jemanden auf die Nerven zu gehen ist immer wieder Weltklasse und vor allem zahlt sie sich aus! Lies selbst, was ich meine: Samstag, heute etwa gegen Mittag „Dein Typ wird verlang!“ drang es stark gedämpft zu mir vor. Meine letzte Nacht war nicht gerade lang und trocken gewesen. Tja, was macht ein Haus voller pubertierender Teenager, wenn der Leiter nicht da ist? Genau, man macht ein Wetttrinken bis früh um 5 Uhr. Nein, quatsch, ich hab mich nicht sinnlos besoffen. Ich habe über den ganzen Abend und die Nacht nur eine von 3 Flaschen Whiskey allein getrunken. Mehr war es wirklich nicht. Nebenbei haben wir uns dann noch einen Film nach dem andere rein gezogen. Da war wirklich alles durch einander, eigentlich genauso wie unsere Getränkeliste, aber ich hab ja nur die Flasche Whiskey getrunken, langsam und genüsslich (genug davon). Unter meiner dicken Daunendecke, die ich im Hochsommer wieder raus geholt hatte, hörte ich zwar den Leiter, schlummerte aber trotzdem genüsslich weiter. Als keine Reaktion von mir kam, kam der Heimleiter in mein Zimmer. Seine erste Handlung war es meine Gardinen auf zu reißen. Leider hatte ich ein Südzimmer und bekam somit die volle Mittagsonne ab. Als nächstes wurde mir die Decke, wörtlich, vom Leib gerissen, was zur folge hatte, dass ich die Sonnenstrahlen voll ins Gesicht geknallt bekam. Sofort verschwand mein Kopf unter dem massigem Kissen und meine Fingernägel krallten sich in dieses, damit es man es mir nicht entreißen konnte. Seufzend verschwand er wieder aus meinem Zimmer und ließ mich denken, dass ich triumphiert hatte, aber Pustekuchen. Einige Minuten später kam er wieder und kippte einen Eimer mit Abtauwasser über mir aus. Mit einem Schrei, der durch Mark und Bein ging, schreckte ich hoch und stand förmlich im Bett. Die Kälte störte mich weniger. Das eigentliche Problem war der Schockfaktor an der ganzen Sache. Dieses morgendliche Bad kam einfach zu unerwartet und es war von mir geklaut, denn so weckte ich immer die faulen Kerle, wenn Arbeit anstand. Ich blickte ihn finster an und unterlegte das ganze mit meinem bekanntem und gefürchtetem Knurren. Kalt wiederholte er darauf nur seine Aussage: „Dein Typ wird verlangt!“ „Hab’ s kapiert. Gib mir 10 Minuten, damit ich mich zu Recht machen kann.“ „Keine Minute länger.“ sagte er und verließ wieder mein Zimmer. Ich präsentierte ihm noch meinen Mittelfinger und steckte ihm die Zunge raus, dann machte ich mich fertig. Schnell trocknete ich mich ab und zog mir erstmal dunkle Sachen an. Für einige Minuten lehnte ich mich dann aus meinem Fenster um mich wieder auf zu wärmen. „Muss er unbedingt heute unseren Gefrierschrank abtauen?“ murrte ich vor mich hin und packte meinen Rucksack mit dem nötigsten. Als erstes landeten meine Tagebücher darin. Dann lernte noch meine Haarbürste fliegen und gewisser Kleinkram, sowie einmal Sachen zum wechseln. Seufzend nahm ich ihn über eine Schulter. Im Eilschritt ging ich zum Büro, da ich wissen wollte, wer es dieses Mal mit mir aufnehmen wollte, genug hatten es ja schon versucht und waren kläglich gescheitert. Bis jetzt hatten es 1843 Paare versucht. Ohne anzuklopfen betrat ich das Büro. Eigentlich wollte ich ihn ja zum explodieren bringen, aber wenn jemand da war unterdrückte er den Reiz ausgesprochen gut. Er sah mich nur bitterböse an und bedeutete mir mich zu setzten. Ich setzte mich und er stand auf und verließ den Raum. Unruhig saß ich auf dem Stuhl und startete die Tür an. \\Wie lange brauchte er denn nur? Die negativen Sachen hätte er auch vorher Aufklären können.\\ Nach 5 Minuten, die mir ewig vorkamen, kam er wieder und setzte sich mir gegenüber. „Hallo!? Was wird das? Willst du mich vera***en?“ „Na, nicht solch böse Worte.“ mahnte mich eine bekannte Stimme. Einen Moment arbeitete mein Gehirn auf Hochtouren. Dann drehte ich mich um und strahlte über das ganze Gesicht (Ja ich führte mich auf ein kleines Kind). Ich sprang auf und riss beide fast zu Boden. „So stürmisch heute?“ lachte Kain und schloss mich in den Arm. Auch Mel lachte und schloss mich ebenfalls in die Arme. So glücklich wie heute war ich schon lange nicht mehr gewesen. Ich freute mich total, dass die beiden sich dafür entschieden hatten. Nun bekam ich, nach so vielen Versuchen, doch noch meine Traumfamilie. „Den Rest holen wir morgen.“ meinte Kain und lächelte. Der Heimleiter nickte und war sichtlich froh darüber, dass er mich endlich los war. Ich schenkte ihm noch eines meiner frechen Grinsegesichter und streckte ihm die Zunge raus, dann verließen wir das Gebäude. Nun hatte ich es doch noch geschafft ihn zum explodieren zu bringen und so fing er an auf Französisch zufluchen. Ich verstand es natürlich, die beiden zum Glück nicht. Was er sagte, hätte ihnen bestimmt nicht behagt, aber mich störte das nicht. Zwar sahen mich beide fragend an, aber ich meinte nur mit einem Grinsen: „Ihr wollt es nicht wissen, vertraut mir, ich wollt es nicht wissen.“ „Wenn du das sagst ist es auch besser so.“ erwiderte Kain und machte mir die Autotür auf. „Danke.“ meinte ich lächelnd und setzte mich hinten rein. Kain und Mel stiegen vorn ein und zusammen fuhren wir dann aus der Stadt hinaus zu ihrem Haus. Ich wurde schon mal vorgewarnt, dass Ada zu Hause war. Seufzend schloss ich die Augen und versuchte mich mental darauf vor zu bereiten, dass sie wieder mit irgendwas nach mir werfen würde. Für ihr Alter war sie in der Hinsicht noch sehr fit, meiner Meinung nach etwas zu fit… Die Fahrt dauert nicht sehr lange. Schon nach 10 Minuten waren wir da. Mit einem schweren Seufzer stieg ich aus und wartete auf die anderen Beiden. Zusammen gingen wir dann rein. Leider kam ich nicht um sie herum, da ich ja an der Küche vorbei musste. Ihrem bösen Blick erwiderte ich mit einem freundlichen Lächeln und stach ihn somit aus. Dann ging ich ins Wohnzimmer und begrüßte erstmal George strahlend. Er und seine Frau hatten nichts davon gewusst. Überrascht fragte er: „Was machst du den hier?“ „Ich wohne ab jetzt hier.“ antwortete ich lieb. In der Küche zerbrach ein Teller. Wir alle eilten zur Küche um zu sehen, ob was passiert war. „Kain in dein Zimmer.“ Sagte seien Mutter mit zitternder Stimme. Er schluckte und ging hoch. Wir drei schenkten ihm noch einen bedauernden Blick. „George, du bitte auch.“ Mit einem unguten Gefühl, was man ihm ansah, ging er mit nach oben. Mel und ich, wir setzten und ins Wohnzimmer und warteten geduldig. Allerdings wurde mir schon bald langweilig und fragte ihn nach einer Partie Schach. Er willigte ein und wir begannen. Insgesamt spielten wir 2 schnelle Partien und eine lange Partie, bevor die drei wieder runter kamen. Die letzte, lange Partie, hatte Mel gewonnen und er war sehr froh darüber, dass er gegen mich mal gewonnen hatte. Sie kamen wieder runter zu uns. Die beiden Männer sahen sichtlich geschafft aus. Ada hingegen war immer noch etwas zornig, fand sich aber mit dem Ergebnis ab, wie es mir vorkam. Erwartungsvoll sahen wir beide die Drei an. „Du darfst bleiben, mit der Bedingung, dass du die Finger von den Blumen lässt und dich benimmst.“ „Also, das mit den Blumen kann ich sogar schwören, allerdings, dass mit dem benehmen… Das kann ich nicht versprechen. Ich kann es versuchen, aber nicht versprechen. Ich bin wie ich bin und versuche mich an zu passen, so gut es geht.“ „Akzeptabel?“ fragte Kain und sah seine Mutter an. Sie überlegte einen Moment angestrengt und nickte dann. „Du wirst dich im Haushalt extra beteiligen.“ „Wenn ich es mit meiner Zeit hinbekomme natürlich.“ nickte ich zustimmend. Mit dieser Antwort gab sie sich zu frieden und verschwand wieder in der Küche um das Mittagessen fertig zu machen. Ich konnte mir vorstellen, das es an diesem Tag noch Schnitzel geben würde, damit sie was zum abreagieren hatte. „Da das nun geklärt ist, können wir dir ja dein Zimmer zeigen.“ lächelte Mel und deutete auf die Treppe. Ich nickte und folgte beiden. „Darf ich was Indiskretes fragen?“ „Was den?“ „Wie dick ist die Wand zwischen den beiden Zimmern?“ Beide Blieben stehen, wechselten einen Blick und wurden rot. Mich brachte der Blick nur zum grinsen. Die beiden waren wirklich niedlich, wenn man auf das Thema zu sprechen kam. „Ich hoffe dick genug.“ Antwortete Kain leicht kleinlaut und ging weiter. Mel schwieg nur vor sich hin. Das Zimmer kannte ich ja schon, hatte ja schon darin geschlafen. „Die Frage ist: Wer ist lauter? Wir oder du?“ „Wie soll ich allein lauter sein, als ein verliebtes Pärchen?“ fragte ich zurück. Diese Frage hätte er sich wirklich sparen können, die Antwort war ja klar gewesen. Als erstes warf ich meinen Rucksack aufs Bett. Dieser war offen gewesene, warum auch immer und alles verteilte sich über den Boden, meine Flöte, meine Bürste, mein Deo, meine Klamotten und meine Tagebücher. Eines kullerte Kain vor die Füße und er hob es auf. „Was ist denn das?“ fragte er und schlug es auf. „Meine Tagebücher!“ meinte ich schnell und schnappte es ihm aus der Hand bevor er darin lesen konnte. Sofort wich er einen Schritt zurück und hob die Hände entschuldigend. „Hm? Und das hier?“ fragte Mel, der ein großes aufgefaltetes Blatt in der Hand hielt. So schnell wie er es hatte, konnte ich gar nicht reagieren. Also sammelte ich erst mal meine Bücher wieder ein, bevor ich zu ihm und Kain ging, der nun über seine Schulter auf das Blatt blickte. „Das ist ein Gemälde, was ich bald fertig haben muss. Ich müsste eigentlich schon längst angefangne haben.“ „Na dann wird es Zeit. Wenn du willst holen wir alle Sachen gleich.“ „Kain, das Bild in einem Ritt durch zu zeichnen dauert gut 72 Stunden.“ „72 Stunden am Stück!? Abfahrt ihr beiden“ Vergesst das mal schnell wieder!“ protestierte Mel. „Ach komm schon. Ich schaff das, das wäre nicht das erste mal, dass ich so was mache, und ich bleib schon irgendwie wach. Es gibt da verschiedene Wege.“ „Ich werde dann auch aufpassen, dass er sich gut ausruht.“ meinte Kain. Zusammen sahen wir Mel mit großen Hundeaugen an. „Auf deine Verantwortung Kain.“ seufzte er. Wir freuten uns total darüber und strahlten über das ganze Gesicht. „Die meisten Sachen habe ich noch im Waisenhaus.“ „Kann ich das mal runter nehmen?“ „Von mir aus kannst du es auch behalten und dir an die Wand hängen, wenn ich es abgemalt habe.“ „Danke.“ meinte er lächelnd und ging nach unten. „Dann lass uns die Sachen holen gehen.“ Ich nickte und folgte Kain nach unten. „Wir gehen noch schnell was erledigen!“ rief er und eitle zur Tür. „Aber das Essen ist gleich fertig.“ „Dauert nur 20 Minuten, Mom.“ Sie seufzte und schüttelte den Kopf. „25 Minuten!“ korrigierte ich ihn und ging mit aus dem Haus. „Was ist den mit den beiden los?“ „In die ist die Kunst gefahren.“ erklärte Mel „Ich zeig euch warum.“ Er breitete das Bild auf dem Tisch aus. „Das ist ja wunderschön.“ merkte sie an und betrachtete das Bild „Wer hat das gezeichnet?“ „Alexander.“ antwortete ihr Mann. „Nicht wirklich, oder? Daran muss er ja ewig gesessen habe.“ „36 Stunden am Stück, wenn man genau ist. Aber was hat es mit dem Bild und den beiden auf sich?“ „Ich weis nicht was er damit vorhat, aber er muss es auf Leinwand bringen und das am Stück wenn möglich. 72 Stunden braucht er in etwa dafür.“ „Das haben die beiden doch nicht jetzt etwa vor?“ „Noch, ich hab es ihnen erlaubt. Meine Bedenken beziehen sich einerseits auf die Schule. Am Montag kommt er ja eigentlich auf die neu Schule.“ „Na das lässt sich ja auch noch um ein oder zwei Tag verschieben.“ „Aber so was schlägt doch auch die Gesundheit.“ „Das ist mein anderes Bedenken.“ „Es müssen ja nicht beide die ganze Zeit wach bleiben. Ich würde mich dazu bereit erklären, mich mit Kain abzuwechseln.“ „Ich mach euch auch was zu Essen in der Zeit.“ „Kain hat Montag keinen Dienst, aber ich muss zur Arbeit. Also ist es mir schon lieb, dass ihr das macht, aber nicht, dass du dann übermüdet bist.“ „Ich bin Lehrer, bin es also gewöhnt so lange wach zu bleiben. Wir schaffen das schon, Alex wach zu behalten.“ „Das ist verrückt.“ „Das ist ein Gemälde was auf Weltreise geht, da ist es verständlich.“ „Wie?“ fragten beide im Chor. „Beim letzten Schachtreffen hat Alex mir von dem Bild erzählt und gesagt, dass es mit auf seine Weltausstellung geht, die 20 Bilder, im Moment umfasst und das dass die Hauptattraktion sein wird. Es nennt sich „Natur in Balance(engl.). Der Baum steht für den Lebensbaum und die Erde. Der Fluss, für die Quelle allen Lebens und das Wasser. Diese Flammen da, stehn für das reinigende und strafende Fegefeuer und eben für das Element Feuer. Und dann ist da noch die Wolke und das Windsymbol. Ohne Luft gäbe es kein Leben. Es steht halt wieder für Leben und das Element. Zusammen stellen sie die vier Elemente dar, die für alles Leben Grundlage ist und diese vier Elemente sollen auch immer in Balance sein, damit alles immer gut ist. Genauer müsst ihr euch das von Alex erklären lassen ich kann nur sagen was er mir gesagt hat.“ „Das war schon eine ausschweifende Erklärung und ich glaube, da brennt gerade etwas an.“ sagte Mel und rümpfte die Nase. „Oh nein! Das Essen!“ rief sie und rannte in die Küche. ~~~ „Was brauchen wir alles?“ „Na ja, die Leinwand, meine zwei Gläser, alle Pinsel, meine paar hundert Farbtuben und zu guter letzt noch meine Staffelei. Das war’ s erstmal, für dieses Bild.“ „Na ja, die anderen Kunstsachen können wir ja auch gleich mitnehmen.“ „Das ist ne ganze Menge.“ „Das schaffen wir schon, keine Sorge.“ „Wenn du meinst.“ Kain fuhr auf die Schnellstraße und trat aufs Gas. „Woar! Warum hast du das vorhin nicht gemacht?“ „Weil Mel noch drin saß und er das nicht mag.“ „Ok, verstehe.“ „Soll ich wieder normal fahren?“ „Oh nein, ich mag es gern mal schnell.“ „Wie du meinst.“ erwiderte Kain und trat noch mehr auf Gas. Als sie wieder abfuhren, wurde er wieder normal schnell und hielt auch schon bald vor dem Waisenhaus. „Schon wieder zurück?“ fragte der Heimleiter. „Nein, nur was holen, Monsieur.“ „Oui.“ nickte dieser. Kain sah mich mit großen Augen an. „Das war Französisch. So lange du nicht mit ihm reden musst, musst du auch nicht wissen was wir gesagt haben. Es war nichts Weltbewegendes.“ „Ok.“ Ich ging mit ihm hoch und schnappte mir eine der Kisten, vor meinem Zimmer. „Nicht zu übersehn. Ich schlafe förmlich mit meine Kunstsachen.“ grinste ich und fing an die Sachen zusammen zu packen. Kain half mir. Zusammen waren wir schnell fertig und brachten die Kiste runter. „Demain reste?“ „Oui.“ meinte ich nickend. „Er hat mich gefragt ob der Rest morgen geholt wird.“ übersetzte ich Kain, da dieser schon wieder wie ein Fisch glupschte. „Okay. Du kommst morgen mit.“ „Vergiss es. Du musst, erstens nicht mit ihm reden und zweitens spricht er auch englisch, aber mit starkem Akzent, daher reden wir beide fast nur in Französisch.“ „Verstehe.“ Nickte Kain und öffnete mir die Autotür, damit ich den Karton rein stellen konnte. Er räumte noch die Staffelei dazu und stieg dann ein. Ich stieg auf der anderen Seite ein und schnallte mich an. Dann fuhren wir los und zurück nach Hause. Keine 10 Minuten später waren wir wieder zurück und mussten klingeln, da wir beide Hände voll hatten. Mel machte uns auf und ging zur Seite, damit wir durch konnten. Den Karton, die Staffelei und die Leinwand stellten wir erstmal am Fuß der Treppe ab und setzten uns dann an den Esstisch. „Pizza, interessant.“ Meinte Kain. „Sollte es nicht eigentlich-“ „Sprich es bitte nicht aus.“ Viel seine Mutter ihm ins Wort. „Wenn ich raten darf, das Essen ist angebrannt und damit es schnell ging, wurde Pizza bestellt. Ich hoffe meine ist vegetarisch“ meinte ich und öffnete die Schachtel. „Ich hab schon aufgepasst, dass du das Richtige bekommst.“ „Mit 16 so eine ungesunde Ernährung zu haben…“ „Ich bin seit 3 Jahren Veganer. Der eigentliche Grund ist ja meine Milchallergie, die sehr stark ausgeprägt ist. Weiter verstärkt hat sich das ganze dann durch meine Religion.“ erklärte ich und knabberte an meiner Pizza rum. „Aber in keiner Religion ist es Pflicht Vegetarier zu sein.“ „Veganer, Mel, Veganer.“ „Was ist der Unterschied?“ „Vegetarier essen Milchprodukte und Eier und teils auch noch Pilze, aber Veganer essen nichts der Gleichen, nur Obst, Gemüse und Brot. Marmelade und na ja, Nutella wenn’s nicht anders geht, aber ich esse eh lieber Erdnussbutter als Nutella. Ich könnte Käse essen, aber ich tue es aus Prinzip nicht. Einmal ordentlicher Gemüsefresser , immer ordentlicher Gemüsefresser.“ „Ok, keine Milchprodukte für dich.“ sagte Kain und alle lachten, bis auf Ada. Sie war nicht wirklich begeistert von der Tatsache, dass ich kein Fleisch aß. „Schau nicht so drein. Ich bin Kern gesund, nehme keine Tabletten oder andere Medikament und bin auch kein Diabetiker. Meinem Körper geht es wunderbar. Solche Medikamente würden als Dope durch gehen und das kann ich mir nicht leisten, wenn ich weiter bei der Schulolympiade teilnehmen will. Bis jetzt ist noch nichts passiert und es wird auch nichts passieren. Zweimal, in den fast sportfreien Zeiten also in den Übergangszeiten zwischen Winter und Frühling und Herbst und Winter bekomme ich bestimmte Stoffe verabreicht, so das es sich nicht negativ auswirkt und ich nicht auf die Strafbank wegen Dope muss.“ „Und jetzt bitte noch, was das mit der Religion auf sich hat.“ „Ich bin Angelist, das ist keine richtige echte Religion, dass sind nur ein paar verrückte, die nicht an Gott, sondern an seine Helfer glauben. Im Mittelpunkt stehen die Elementarengel Gabriel, Michael, Raphael und Uriel. Jeder dieser Engel steht für ein Element, wie mein Bild. Gabriel ist der Wasserengel und der Engel der Verkündung. Michael ist der Engel des Feuers und der Engel des Krieges. Raphael ist der Engel der Luft bzw. des Windes und der Engel der Heilung. Und Uriel ist der Engel de Erde und der Richter über die Seelen und der Richter der Engel. Und alle sind noch Bla und Blubb Gottes. Das weis ich nicht so genau. Und jeder dieser Engel hat auch so noch seine Eigenart. Gabriel isst kein Fisch, Raphael kein Geflügel, Michael alles und Uriel eben keine tierischen Produkte. Bla und Blubb. Man kann an alle Glauben oder nur einen anbeten. Ich hab mich dabei für Uriel entscheiden. Bla und Blubb. Ihr werdet euch damit abfinden müssen.“ „Kein Problem.“ „Man kann sich dran gewöhnen.“ „Kenne es ja schon.“ „Ok, ich werde es versuchen zu akzeptieren.“ Nun aßen auch die anderen. „Warum sagst du immer ‚Bla und Blubb’?“ „Wenn es um etwas geht wovon ich keine Ahnung habe, dann sag ich das immer. Zwar lachen alle, aber sie wissen dann auch, das ich nicht so genau Bescheid weis. Aber manchmal sag ich das auch einfach nur so Bla und Blubb.“ „Das klingt so niedlich, wenn du das sagst.“ kicherte Mel. „Bla und Blubb!“ „Schluss jetzt! Nach dem Essen könnt ihr damit weiter machen.“ „Ja.“ sagten wir im Chor und aßen unsere Pizza weiter. Nach dem Essen half ich noch beim abräumen und verschwand dann mit einer Flasche Kirschsaft und einer Unmenge an Früchten in meinem Zimmer und bereitete alles vor. Einige Minuten später kam Kain in mein Zimmer. „Wolltest du nicht malen?“ „Ich male, sobald ich fertig geschrieben habe. Meinen Tagebucheintrag mache ich jeden Tag und davon hält mich nur wenig ab.“ „Wie du meinst, Süßer. Und was schreibst du?“ „Das was heute alles passiert ist.“ „Das war viel, oder?“ „Ja, ne ganze Menge, ne ganze Menge schönes, bis auf meinen Morgen. Abtauwasserdusche.“ „Du warst nicht zu überhören.“ „Sorry.“ „Macht doch nichts. Ich bin nur vom Stuhl gefallen.“ Ich dropste und klappte das Buch zu. „Fertig, jetzt kann ich anfangen.“ Lächelte ich und stand auf. Kain blieb sitzen und beobachtete meine Arbeit. Als erstes zeichnete ich noch einmal das Bild auf die Leinwand und summte neben bei vor mich hin. „In welchen musikalisch-kulturellen Genuss komme ich gerade?“ „Frank Sinatra- New York New York.“ meinte ich und zeichnete in ruhe weiter. Das zu sagen war keine so gute Idee, aber nun war es zu spät. „Magst du es gern?“ „Das Lied oder die Stadt?“ „Sowohl als auch.“ „Leider war ich noch nie in NY, aber ich würde gern mal hin. Das Lied mag ich einfach nur, wegen des Textes. Es gefällt mir einfach, was Sinatra erzählt von dieser Stadt. Klar, es ist nicht so, zu schön wäre es, aber das ist für mich zweitrangig. Ich möchte einfach nur Action haben und nicht in so einer langweiligen Stadt wie Boston rumhängen, die mir schon gehört.“ „Dir?“ „Was glaubst du, warum ihr hier so eine Ruhe vor Gangs habt? Die meisten haben ich gut unter Kontrolle, vor allem vor denen, die etwas außerhalb, von dem Kern regieren.“ „Ok, wenn du meinst. Soll ich dich allein lassen?“ „Gesellschaft tut immer gut. Ein Mensch wird irgendwann einsam, wenn er keine Gesellschaft hat. So einige Künstler sind daran schon ungekommen.“ “Ok ok, ich bleibe.“ *** Jetzt kommt eh nicht mehr viel, nur noch ein sinnloses herum rababern und Bla und Blubb zwischen Kain und mir. Dein dich über alles liebender, Mond Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)