Einmal Rivalen - Immer Rivalen von NeveralonE (Seto x Joey) ================================================================================ Prolog: Ein verpennter Morgen ----------------------------- Prolog Ein verpennter Morgen Es war ein schöner Frühlingsmorgen, als Joey Wheeler durch das laute Klingeln seines Weckers aufwachte und genervt die Augen aufschlug. Er war es noch nicht gewöhnt so früh aufzustehen und warf deshalb grummelnd eines seiner Kissen in die Richtung in der er seinen Wecker vermutete. Doch das Gebimmel wurde nur noch lauter und der Verursacher lag jetzt genau neben seinem Bett. „Ja Ja, ich steh ja schon auf“, murmelte er vor sich hin und richtete sich auf. Dabei hatte er jedoch übersehen dass er sich in der Nacht in seiner Decke verhangen hatte, sodass er nun kopfüber aus dem Bett fiel. Ein lauter wumms war zu hören als sein Gesicht unglücklich mit dem Parkett Bekanntschaft machte, und somit hatte Joey seinem Ruf als Tollpatsch mal wieder alle Ehre gemacht. Einige Minuten später hatte er es geschafft sich aus dem Kneul, welches aus Decke, Laken und seinem Fuß bestand, zu befreien und ins Bad zu tapsen. Dort angekommen galt sein erster Blick seinem Spiegelbild, welches ihm nicht gerade zusagte. Seine blonden Haare standen in allen Himmelsrichtungen von seinem Kopf ab und sahen eher nach einem Wischmopp als nach einer Frisur aus. Seufzend drehte er den Wasserhahn auf und spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht, dies war immer noch die beste Methode um ihn aufzuwecken hatte er schon in seinen High School Tagen gemerkt, in welchen er fast jeden Morgen zu spät in der Schule erschien weil er mal wieder verschlafen hatte. Ja es war schon eine Weile her, seit er dass letzte Mal durch den Eingang der Domino High lief, genauer gesagt ca. 8 Jahre. Nun war er 25 Jahre alt und stolzer Besitzer einer bekannten Kunstgalerie in Domino. Schnell zog er sich noch frische Klamotten an und ging dann eilig in die Küche wo er sich aus dem Kühlschrank einen O-Saft holte und sich ein Marmeladenbrot schmierte. Während er gerade den ersten erfrischenden Schluck seines heiß geliebten Getränks genehmigte klingelte es auch schon an der Tür und er beeilte sich sein Frühstück zu beenden, im Flur noch schnell seine Weste zu schnappen, die Haustür abzuschließen und im Turbo Gang nach unten zu flitzen. Dort warteten auch schon ungeduldig seine Schwester Serenity und ihr Mann Yunji, mit ihrer kleinen Tochter Megumi. „Onkel Joeeeyy!!“ rief die Kleine begeistert und lief auf ihren Onkel zu, welcher sie auch sogleich auf den Arm nahm. „Mensch Joey, wir warten hier schon seit 10 Minuten auf dich! Kannst du denn nicht einmal pünktlich aufstehen?“, war die Reaktion Serenitys auf das Auftauchen ihres Bruders, doch da sie noch nie lange sauer auf ihren Bruder sein konnte nahm sie im kurz darauf ihr Tochter aus dem Arm und umarmte ihn dann selber. „Sooo spät bin ich auch wieder nicht“, grummelte dieser nahm seine geliebte Schwester dann jedoch in den Arm. Ein kurzes Nicken war die Begrüßung zwischen den beiden Männern. „Hey, Hey, Hey wir wollen doch nicht so viel Zeit verlieren, kommt steigt ein“, unterbrach nun Yunji das Wiedersehen und machte die Hintertür des Wagens auf. Sogleich stakste Megumi in Richtung Tür und wollte hineinklettern, wurde dann jedoch wieder von ihrem Onkel hochgehoben, in ihren Kinderstuhl gesetzt und angeschnallt. Währenddessen setzte sich das Ehepaar nach vorne und ließ den Motor an. Der Motor brummte und die kleine Familie fuhr los. „Sag mal Joey, ich hab ein paar neue Bilder würdest du sie vielleicht ausstellen wollen?“ fragte Yunji Joey nun, welcher neben dem Mädchen platz genommen hatte. „Ja, ich denke schon, wir haben im letzen Monat ja viele Werke verkauft und haben nun Platz für neues“, war Joeys Antwort, doch Yunji kam gar nicht mehr dazu weiterzureden da seine Tochter nun ihren Lieblingsonkel ganz in Beschlag nahm. Kapitel 1: Neue Bekannte ------------------------ 1 Kapitel Neue Bekannte An diesem Tag sollte ein Sommerfest im Kindergarten von Megumi stattfinden, und alle Eltern waren eingeladen um mitzuhelfen und zu feiern. Serenity hatte sich natürlich sogleich dafür zur Verfügung gestellt beim Aufbau und der Organisation zu helfen, und so waren sie nun alle vier auf dem Weg um zu helfen. Denn Serenity hatte die beiden Männer mit eingespannt. Diese waren darüber natürlich nicht sehr erfreut, wollten sich jedoch ihr nicht in den Weg stellen, da sie genau wussten wie bedrohlich sie werden konnte. Also hatten sie am Ende einer großen Standpauke doch zugesagt zu kommen. Nach einer zwanzigminütigen Fahrt waren sie nun endlich angekommen und sahen dass schon einige Eltern und Erzieherinnen da waren und fleißig aufbauten. „Hach, das wird heute bestimmt ein schöner Tag!“ rief Serenity begeistert aus, als sie gerade dabei waren auszusteigen. Yunji und Joey tauschten nur einen viel sagenden Blick und nickten dann zustimmend bevor sie von Serentiy, welche voller Tatendrang war zu einer Erzieherin geschleift wurden. „Ah, Miss Wheeler, was für eine Freude sie hier zu sehen, es tut gut zu wissen dass es doch noch einige Mütter gibt die sich hier angagieren.“ War die freundliche Begrüßung von Frau Mitzuki, welche Megumis Betreuerin war. „Aber das ist doch selbstverständlich, schließlich soll das hier eine schöne Feier werden und ich trage gerne etwas dazu bei. Wo kann ich Megumi hinschicken während ich hier helfe? Sind denn schon ein paar andere Kinder da?“ antwortet Serenity fröhlich und voller Vorfreude. „Aber natürlich meine Liebe, hinten beim Spielplatz sind schon ein paar Kinder, es sind doch ein paare mehr Eltern gekommen als ich es zu hoffen gewagt hatte,“ sagte Frau Mitzuki und blickte lächelnd in die Runde, „wie ich sehe haben sie auch ihren Mann mitgebracht? Und wer ist dieser junge Herr wenn ich fragen darf?“ Joey welcher der Unterhaltung nicht wirklich gefolgt war, sondern sich umgesehen hatte schrak auf als nun von ihm die Rede war. „Mein Name ist Joey Wheeler, ich bin der Onkel der kleine Megumi“ beantwortete er sogleich die Frage der älteren Dame. „Ach ja, Megumi ist so ein liebes Mädchen, und wohlerzogen ist sie auch, sie ist ein richtiger Sonnenschein und sie hat sich sehr schnell in unseren Reihen eingelebt und Freunde gefunden“ begann diese nun eine Lobeshymne auf das Mädchen mit dem süßen Gesicht und den langen braunen Zöpfen. „Ja da haben sie recht“ gab Joey lächelnd zur Antwort und sah sich nach seiner kleinen Nichte um welche jedoch nicht auffindbar war. „Komisch, vor ein paar Sekunden war sie doch noch da? ich werde sie suchen gehen“ Waren seine letzen Worte bevor er sich auf die Suche machte, wenn er ehrlich war, war er froh nicht mit beim aufbauen helfen zu müssen, denn wenn ihm etwas keinen Spaß machte, dann von vielen Müttern belagert zu sein welche ihm von ihren Kindern vorschwärmten. //Hmm, wo kann sie nur sein? … ah ich glaube ich weiß wo// dachte er und ging in Richtung des Spielplatzes, welcher von einigen Kindern belagert wurde. Schon von weitem konnte er seine kleine Nichte sehen, die in ihrem hübschen Kleid gleich auffiel. Wie ein kleiner Engel, dachte sich Joey und beschleunigte noch seine Schritte. Unbemerkt von Megumi setzte er sich auf eine Bank am Rande des Sandkastens und sah ihr zu wie sie mit einem ihm unbekannten kleinen Jungen spielte. Joey war froh dass die kleine so glücklich war, und wollte sie noch nicht stören. Die kleine jedoch hatte ihn nun doch gesehen und eilte auf ihn zu, wobei sie den Jungen an der Hand genommen und mitgezogen hatte. „Onkel Joey“ rief sie begeistert und fiel ihm in die Arme. „schau mal dass da ist Koji, er ist mein aller bester Freund!“ Mit stolz geschwellter Brust stand sie vor ihm und mit einem riesigen Lächeln. „Er ist total nett und ich hab mich von Anfang an mit ihm Verstanden“ plapperte sie weiter drauf los und gestikulierte wild herum was die ganze Situation in Joeys Augen ziemlich komisch wirken ließ. „Hi Koji, freut mich dich kennen zu lernen“, sagte Joey grinsend und hielt dem Jungen seine Hand hin. Dieser nahm sie zu seiner Überraschung die Hand schüchtern an und stammelte leise. „ha..hallo“ „Na du. Wer sind denn deine Eltern? Helfen sie auch beim Aufbauen?“ „Nein, mein Daddy ist arbeiten und meine Mum ist irgendwo anders hingegangen, ich wurde hier nur hergebracht“ war die erstaunende Antwort von Koji. Joey zog eine Augenbraue hoch, er wusste nicht was er davon halten sollte dass Eltern ihr Kind einfach so hier abgaben und dann wieder gingen, doch trotzdem behielt er sein Lächeln und unterhielt sich weiterhin mit den beiden Kindern. Seine Schwester war währenddessen immer noch in ein Gespräch mit Frau Mitzuki vertieft welche gerade die verschiedenen Kinder und deren Familien erläuterte. Serentiy mochte eigentlich keine Menschen die Tratsch verbreiteten, doch da sie sich freute etwas über die anderen Mütter heraus zu finden, hörte sie lächelnd zu und nickte immer mal wieder leicht. Gerade war sie dabei einen gewissen kleinen Koji, ein sehr intelligenter Junge, und dessen Geschichte zu erzählen. „Er ist ein ganz reizender junge, und so schüchtern, doch irgendetwas stimmt in der Familie nicht, sein Vater arbeitet den ganzen Tag und seine Mutter scheint sich gar nicht für ihn zu interessieren.“ Redete sie munter weiter, „er ist ja so brav aber sehr verschüchtert, er klammert sich an alle die ihm Aufmerksamkeit und Liebe zu teil werden lassen, es sieht nicht so aus als wäre er das von Daheim so gewöhnt“ sagte sie kopfschüttelnd. Serenity hatte betroffen zugehört und empfand sogleich tiefes Mitgefühl mit dem ihr noch unbekannten kleinen Buben, welcher anscheinend in einer Lieblosen Familie aufwuchs. „der arme kleine!“, rief sie aus, „wie kann eine Mutter nur ihr Kind so behandeln?“ sie konnte sich nicht erklären wie man so einem Kindergesicht dass einem fröhlich entgegen lächelt nicht verfallen konnte. „ich versteh es ja auch nicht, die Mutter ist noch sehr jung so wie sie, und scheint sich nur für Partys und ähnliches zu interessieren. Ich arbeite nun schon so lange in diesem Beruf aber so etwas ist noch nicht vorgekommen, ich versuche den kleinen natürlich so gut wie möglich mit einzubeziehen und im Liebe zu schenken.“ Antwortete Frau Mitzuki welche wirklich sehr an ihren Kindern hing, welche sie jeden Wochentag betreute. „ah da kommt ja die Mutter, ich hoffe nur dass sie dieses mal gute Laune hat und ihrem Sohn einen schönen Tag beschert, sie müssen wissen bei der letzen Feier hat sie ihren kleinen Koji gepackt und ist mit ihm einfach so verschwunden, und man hat deutlich gesehen dass sie getrunken hatte!“ erklärte sie hastig und lief dann auf die hübsche junge Dame zu um diese Willkommen zu heißen. Serentiy dachte noch einige Zeit über die Geschichte dieser Familie nach während sie beim Aufbau half. Während dessen hatte Joey dass Kind in sich entdeckt und mit den beiden Zwergen eine Sandburg gebaut. Diese war den drei auch sehr gut gelungen, aber sie hatten auch viel zeit hineingesteckt. „na, wie findet ihr unser Kunstwerk?? Die Idee mit dem Burggraben war wirklich gut nicht?“, fragte Joey lachend und knuddelte die beiden fest. In diesem Moment kam die Mutter von Koji auf sie zugelaufen. Sie hatte Frau Mitzuki mit einigen wenigen Worten abgewimmelt und nach ihrem Sohn gefragt. Als Koji seine Mutter auf ihn zulaufen sah, löste er sich augenblicklich aus der Umarmung und stand nun mit den Händen vor dem bauch gefaltet vor seiner Mutter und starrte auf den Boden. „Koji, wir gehen nach Hause“, war ihrer erste Reaktion, „sofort, und ich möchte nicht dass du dich anderen aufdrängst! Verstanden?“ Dabei packte ihren Jungen beim Arm und zog ihn neben sich. „ich hoffe er hat sie nicht gestört, er ist manchmal etwas zu anhänglich“ fragte sie nun Joey mit einer zuckersüßen Stimme und schlug dabei ein paar Mal ihre Augen nieder. Dieser war jedoch von der barschen Art ziemlich erschrocken und konnte sich nun diesen radikalen Stimmungswechsel nicht erklären. „Nein, keineswegs, es hat Spaß gemacht mit den Kindern zusammen zu spielen“ antwortete er dann und setzte sein berühmtes Joey-Wheeler-Grinsen auf. Er hatte zwar bemerkt dass die Frau versuchte ihn anzuflirten, ging jedoch nicht darauf ein, „Das hier ist meine Nichte Megumi, und ich bin Joey Wheeler, freut mich sie kennen zu lernen, sagte er höflich und verneigte sich kurz. „Freut mich ebenfalls, aber ich kenne ihren Namen irgendwoher doch es fällt mir im Moment nicht ein woher“, sagte sie und lächelte. „Kein Problem, mir gehört hier in Domino eine Kunstgalerie, vielleicht kennen sie sie ja, sie liegt nicht weit von der Kaiba Corperation entfernt, die kennen sie doch oder? Ich meine sie ist ja nicht zu übersehen“ war seine überraschte Antwort und er lachte nun. „Ja sicher kenne ich die KC, und ich glaube ich kann mich entsinnen einmal von ihrer Galerie gelesen zu haben, vielleicht komm ich in der nächsten Woche ja einmal vorbei, aber nun muss ich wirklich gehen, viel Spaß noch bei der Feier“ verabschiedete sie sich und ging von dannen. Joey jedoch konnte sich nicht entscheiden was er von der Frau halten sollte, denn er konnte es wirklich nicht gutheißen dass sie so gemein mit ihrem Sohn umging. Er entschied sich aber nicht weiter darüber nachzudenken, und so verbrachte er den Rest des Tages bei Megumi, und feierte ausgelassen mit. Ende Kapitel 1 Kapitel 2: Ein unerwarteter Besuch ---------------------------------- Ein unerwarteter Besuch In den nächsten Tagen hatte Joey alle Hände voll zu tun eine neue Ausstellung mit dem Thema „Blau wie Eis“ zu organisieren. Yunji hatte ihm angeboten ein paar Bilder zu malen und sie zur Verfügung zu stellen, deshalb hatte Joey auch keine Probleme genug Künstler und Bilder zu bekommen. Einige der unbekannten aber Begabtesten Künstler Dominos waren vertreten, aber auch einige schon bekannte Namen waren darunter. Gerade war er dabei die Plätze der verschiedenen Bilder zu bestimmen, als die Türglocke klingelte, und ihm somit zeigte dass jemand das Geschäft betreten hatte. Also machte er sich auf den Weg in den Ausstellungsraum um den potenziellen Kunden zu begrüßen, jedoch hatte er nicht mit dieser Person gerechnet, es war die Mutter von Koji, dem kleinen Freund von Megumi. Doch nicht sie war diejenige die ihn überraschte, nein, es war die Person die neben ihr stand und sich arrogant umsah. Es war niemand anderes als Seto Kaiba höchst persönlich. //nein das kann nicht sein?! Was macht der denn hier? Und was hat sie mit ihm zu tun??//. Tausend Fragen schossen Joey durch den Kopf, doch er konnte sich nicht damit beschäftigen, er musste die beiden schließlich begrüßen. „Herzlich Willkommen in meiner Kunst-Galerie“ sagte er und lief auf die beiden zu, welche nun ihre Aufmerksamkeit auf ihn lenkten. Joey konnte sehen wie sich Kaibas Ausdruck ganz leicht änderte, er sah überrascht aus, was Joey bei ihm noch nie gesehen hatte, doch schnell hatte Kaiba sich wieder im Griff und sah abschätzend zu Joey. „Guten Tag“ meinte er kalt und sofort übernahm seine Begleiterin das Wort. „Hallo Mr. Wheeler, es freut mich so sie wieder zu sehen!! Ich bin begeistert von den Kunstwerken hier und werde auf jeden fall auf der nächsten Vernissage ein paar Stücke kaufen!! Aber ach, wie unhöflich, darf ich ihnen meinen Mann vorstellen? Seto Kaiba“ war die über freundliche Begrüßung, „aber ich denke das muss ich nicht sagen schließlich ist er der erfolgreichste Unternehmer Japans!“ fügte sie noch kichernd hinzu und sah Joey mit einem strahlenden Lächeln an. Hätte sie gewusst dass sich ihr Mann und Joey kannten, und dass diese sich in ihrer Schulzeit abgrundtief gehasst hatten, wäre ihr wohl das Lachen vergangen. Joey blieb in diesem Moment der Atem weg, das sollte Seto Kaibas Frau sein?? Er konnte es nicht glauben. Er hätte nie gedacht das Seto auf so aufgetakelte und supersüße Püppchen stand, doch daran sieht man dass Joey ihn nie richtig gekannt hatte, gestand er sich ein. Jedoch hatte er sich schnell wieder gefasst und lächelte Kaiba an. „Ja sicher weiß ich wer Mr. Kaiba ist“ meinte er in geschäftlichem Ton und fügte dann noch hinzu, „soll ich sie durch die Galerie begleiten oder ziehen sich es vor alleine einen Rundgang zu machen?“ „wir würden ihr Angebot uns zu führen gerne annehmen“ meinte sie und strahlte ihn an, doch Kaiba fiel ihr ins Wort und lehnte barsch das Angebot ab. „nein, wir gehen alleine“. Joey gefror das Lächeln auf dem Gesicht, Kaiba hatte sich wirklich nicht geändert. Noch immer war er ein arroganter Mistkerl, dachte Joey bei sich. Doch er durfte sich nun nicht von Gefühlen leiten lassen und antwortete höflich: „Wie sie wünschen“ und verschwand mit einer kleinen Verbeugung wieder im hinteren Teil des Gebäudes. Während dessen sah die Frau Kaiba vorwurfsvoll an, doch sie traute sich nicht etwas zu sagen, denn der Blick den Seto ihr zuwarf, würde jeden zum schweigen bringen. +~-----------------------------~+ In Seto, der sich äußerlich ruhig und kalt gab wie er es immer tat, tobte während dessen ein Sturm voller Fragen. Was hatte der Köter hier zu suchen?? Seit wann sah er bitte so…anders aus?? Und seit wann war Wheeler erfolgreich?? Während er sich in Gedanken mit diesen Fragen beschäftigte war seine Begleiterin von seiner Aussage nicht gerade begeistert, was man an ihrem Gesichtsausdruck sehen konnte. Ein einziger Blick von ihm genügte und sie sah krampfhaft lächelnd nach vorne und lief schweigend neben ihm her. Seto, den eigentlich der Köter mehr interessierte als die Bilder, sah sich diese jedoch trotzdem an und war überrascht dass sogar einige Talente unter den Künstlern waren. Außerdem entdeckte er ein paar Werke des Künstlers, dessen Werke schon zahlreich seine Villa verschönerten. Wie er geahnt hatte, interessierte sich Kara nicht wirklich für die Bilder, sie war eher an Wheeler interessiert. Innerlich kopfschüttelnd sah er wie sie gespielt begeistert von den Bildern war und immer wieder lobende und begeisterte Kommentare von sich gab. Normalerweise, so wusste er, mochte sie nur Bilder die etwas rosanes oder gar pinkes in sich hatten, oder welche die nur so vor Glitzer strotzten. Seine Ehe mit Kara war keine Liebesheirat gewesen, er hatte sie nur deshalb geheiratet, weil er eine Frau brauchte um von seinen weiblichen Fans los zu kommen. Im nach hinein hätte er sich diese Hochzeit eigentlich sparen können, denn die Wirkung die er erzielen wollte war keineswegs eingetreten, viel mehr waren jetzt die Frauen noch mehr Versucht ihn in eine Affäre zu locken. Auch war seine Ehefrau alles andere als treu, sie hatte zwar anfangs noch versucht ihn um ihren kleinen Finger zu wickeln, doch als sie endlich einsah dass sie keine Chancen hatte, suchte sie sich ihre Liebespartner wo anders. //die Ausstellung ist wirklich nicht schlecht gemacht, und die Bilder sind gut ausgewählt und drapiert…ich kann nicht glauben dass das wirklich Wheelers Verdienst ist….außerdem…ist das Thema interessant…// dachte er bei sich, nur mit halbem Ohr dem leeren Gerede seiner Frau folgend. Nach einer halben Stunde hatten sie alle Kunstwerke gesehen und Kara hatte ihn überredet ein paar der Werke zu kaufen, damit sie einen guten Eindruck hinterließen. Das war Seto natürlich nicht so recht, die Bilder hätte er zwar sowieso gekauft, da er sich für Kunst interessierte und ein Talent gleich erkannte, doch der Grund für Karas Wunsch war ihm alles andere als willkommen. Jedoch ließ er sich doch dazu herab und lief in die Richtung in der Wheeler vorher verschwunden war. Kara war stehen geblieben um sich noch einmal wie sie sagte, umzusehen. Ihm war natürlich klar, dass sie sich eher nach dem gut aussehenden jungen Herrn der gerade die Ausstellung betreten hatte umsah. Als er an einer Türe ankam, welche die Aufschrift „Büro – Mr. Wheeler“ trug, klopfte er an und trat dann, wie es seine Art war, einfach ohne auf eine Antwort zu warten ein. Jedoch auf das was er dort sah, war er nicht vorbereitet. Vor ihm stand ein zerzauster Joey Wheeler welcher sich gerade umzog und dabei Musik mit einem MP3-Player hörte. Was bedeutete, dass er mit einem offenem weißem Hemd und darunter nacktem Oberkörper vor ihm stand. Schlagartig wurde Joey rot und sah ihn erschrocken an. „Kaiba!“ stieß er dann nach dem ersten Schock wütend hervor. „was fällt dir ein einfach so in mein Büro zu rennen ohne anzuklopfen?!“ „Wheeler ich HABE angeklopft, wenn du es nicht hörst kann ich nichts dafür, also reg dich nicht so auf.“ sagte dieser mit süffisanter Stimme und lehnte sich lässig an den Türrahmen. „Oder hast du etwa Angst ich könnte dir etwas wegschauen??“ Joey knurrte nur und knöpfte das Hemd fertig zu. „nein natürlich nicht, was willst du überhaupt hier??“ fragte er barsch und sah Kaiba herausfordernd ins Gesicht. Doch eine leichte Röte verriet noch dass es ihm extrem peinlich war. „Eigentlich wollte ich dir nur mitteilen dass wir ein paar Bilder kaufen werden, falls das dein Spatzenhirn begreifen kann“ meinte dieser darauf gehässig und drehte sich ohne ein weiteres Wort um und verließ den Raum, einen verdutzten und wütenden Joey zurücklassend. //das Hündchen hat ja einen richtig wohlgeformten Körper…..// dachte Kaiba sich, während er zurück in den Ausstellungsraum lief, und musste wieder innerlich grinsen. Ja, Seto Kaiba war schwul, und das schon immer, nur war diese Tatsache nur ihm, seinem kleinen Bruder und seinen ehemaligen Affären bekannt. +~-----------------------------~+ Joey war außer sich, was fiel Kaiba ein ihm in seinem eigenen Geschäft so bloß zu stellen?! Wütend pfefferte er den nächst besten Gegenstand und schmiss ihn gegen seine Bürotür, genau dahin wo vorher noch Kaibas Kopf gewesen war. Ein lautes Scheppern war zu vernehmen und der gläserne Aschenbecher zerfiel in viele kleine Splitter. „Scheiße“ //Argh….dieser…dieser…mir fällt gar keine passende Beschreibung ein für sein Verhalten!!!!! // Joey war sauer. Was fiel Kaiba eigentlich ein ihn so abwertend zu behandeln? Herr Gott sie waren doch nicht mehr in der Schule!! In Gedanken Kaiba umbringend stapfte er nach vorne und begab sich zu der Theke an der die Verkäufe abgehandelt wurden. Sie war aus hellem Marmor, perfekt mit der restlichen Ausstattung des Raumes abgestimmt, und ging ihm in etwa bis zur Brust. Dort stand schon Kaiba und wartete ungeduldig auf ihn. „Na auch endlich hier Köter?“ fragte er abwertend und lehnte sich lässig gegen die Theke. „Mr. Kaiba!!“ stieß Joey grummelnd aus, welcher sich nur schwer davon abhalten konnte in seinen gewohnten Umgangston mit Kaiba zu verfallen, und sah ihn warnend an. Dieser jedoch machte genau das und provozierte Joey damit nur weiter. „Ich weiß wie ich heiße Wheeler“ „Man!! Kaiba wir sind nicht mehr in der Schule also hör auf dich aufzuführen!“ sprach Joey nun doch seine Gedanken aus und sah in wütend an. Jedoch hatte sein kleiner Rückfall in alte Gewohnheiten keinerlei Wirkung auf Kaiba, denn dieser zog nur eine Augenbraue hoch und gab sich nicht einmal die Mühe darauf zu antworten. Ein genauer Beobachter hätte jedoch ein kurzes aufblitzen in den eisblauen Augen sehen können. Joey jedoch der fiel zu sehr damit beschäftigt war sich im Zaum zu halten bemerkte dies nicht. Unerwartet schnell war der Kauf der 7 Bilder, ja Joey hatte es auch überrascht dass er es ernst gemeint hatte, abgeschlossen und Kaiba und Kara verließ den Laden. Joey hatte nur noch das nötigste gesagt und hatte seinem Kunden nicht einmal ins Gesicht gesehen, warum auch, dort hätte er eh nur die verhasste eiserne Miene die er viele Jahre ertragen musste gesehen. Leute?? O.o ich brauch kommis *sniff* ... büüddööö schreibt mia was euch gefallen hat und was nich T________________T sonst kann ich mich auch nich verbessern Kapitel 3: Begegnungen nach Mitternacht --------------------------------------- Begegnungen nach Mitternacht Ja, bis zu diesem Moment, in welchem Kaiba die Ausstellung verlassen hatte, hatte Joey den Gedanken verdrängt. Doch seit dem geisterte ihm immer und immer wieder eine Frage im Kopf herum. ~wenn Kaiba Karas Mann ist…ist dann der Kleine etwa …sein Sohn??~ Er würde noch verrückt werden, egal was er seit dem gemacht hatte, immer und überall hin verfolgte ihn dieser Gedanke, diese Frage, sie hatte sich einfach in sein Gedächtnis gebrannt. Er musste einfach Gewissheit haben!! Doch wie sollte er zu einer Antwort kommen wenn er nicht aufdringlich sein wollte?? Selbst als er sich mit seinen alten Freunden traf konnte er sich nicht lange konzentrieren. Anfangs war es noch einfach, doch gegen 1 Uhr Nachts, als eigentlich kein richtiges Gespräch mehr im Gange war, liefen seine Gedanken wieder in verräterische Richtungen. Plötzlich wurde er jedoch aus seinen Gedanken gerissen, und zuckte heftig zusammen, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte. „Hey Joey Alter? Was´n los? Bist heute ja so schweigsam?”, hörte er seinen langjährigen Kumpel Tristan fragen. Etwas verwirrt sah Joey ihn an. „Hä? Was? .. Ach so, ne ist alles oke…bin nur etwas müde“ redete er sich heraus. Schließlich mussten seine Freunde nicht von der Begegnung mit Kaiba wissen. Sie würden nur den Kopf schütteln und sagen dass Kaiba und er nie erwachsen werden würden. Das musste er sich nicht antun. Seufzend stand er also auf, legte das Geld für sein Bier auf den Tisch und schnappte sich in einer fließenden Bewegung seine Jacke. „Leute ich geh jetzt mal lieber heim…viel Spaß noch ..“ meinte er grinsend und hob, in typischer Joey Wheeler Manier, seine Hand zum Abschied bevor er den Pub verließ. Auf dem Weg nach Hause machte er sich so seine Gedanken über ihre Freundschaft. Sie hatten sich schon lange nicht mehr getroffen und er hatte sich sehr darauf gefreut alle mal wieder zu sehen und Neuigkeiten auszutauschen. Yugi, Tea, Tristan, Bakura, Yami, Mai und Ryo. Malik und Mariku konnten leider nicht kommen, da sie Ishizu bei einer Ausstellung in London helfen mussten. Aber ja, die Chaostruppe hatte sich wieder getroffen. Das letzte Treffen war schon ein paar Monate her, da sie alle unterschiedliche Berufe und Wohnorte hatten, war es schließlich nicht so leicht einen Termin zu finden der bei allen passte, deshalb waren alle begeistert sich wieder zu sehen. Die wohl größte Überraschung die sie im Laufe des Abends erfuhren, war wohl das Yugi und Yami im Herbst dieses Jahres in Amerika heiraten wollten!! Sicher wussten alle das die beiden seid dem Ende der Schulzeit ein Paar und unzertrennlich waren, doch dass sie diesen Schritt machen würden hatten alle nicht mehr erwartet, schließlich hatten sie ja schon so lange gewartet und keiner hatte mehr daran gedacht. Doch trotzdem mussten die beiden natürlich Hände schütteln und sie wurden mit Glückwünschen überschüttet. Mit hochrotem Kopf saß Yami da und spielte nervös mit den Händen da ihm das alles peinlich zu sein schien, eine Pose die ungewöhnlich bei dem doch so selbstbewussten jungen Mann war. Yugi jedoch schien sichtlich zufrieden gewesen zu sein, mit dieser Situation zu sein und grinste vor sich hin. Bei diesem Gedanken musste Joey schmunzeln. Denn nicht Yami war es gewesen der Yugi seine Liebe gestanden hatte, genau anders herum war es gewesen. Denn Yami war sehr schüchtern in Liebesangelegenheiten, was eigentlich niemand von ihm erwartet hatte. Yugi jedoch hatte sich zu einem richtigen Sunnyboy entwickelt und die Initiative ergriffen. Dass die beiden Schwul sind, störte die anderen nicht, wie man hätte denken können. Nein, sie alle waren aufgeklärt und tolerant gegenüber Homosexualität. Langsam lief Joey durch die dunkle Nacht, welche nur vom schwachen Licht des Mondes und dem der Straßenlaternen erleuchtet wurde. Und wieder kamen seine Überlegungen auf die Freunde zurück, hatten sie doch ziemlich unterschiedliche Karrieren angestrebt. Yami und Yugi zum Beispiel hatten gemeinsam mit Tea ein Edelrestaurant, für die Highsociety Dominos eröffnet, welches jeden Freitag zu einer Disco umfunktioniert wurde. Die beiden Turteltäubchen lebten in einem teuren Luxus Apartment in einem edlen Häuserkomplex Tokios. Tea, hatte ihren Wohnsitz nach Paris verlegt, wo sie mit ihrem Ehemann lebte, welchen sie in einem Auslandsjahr nach dem Abschluss der Highschool kennen lernte. Tristan hatte eine Kampfsportschule in einer abgeschiedenen Gegend in den Bergen eröffnet, welche eng mit einem nahe gelegenem Klostertempel zusammenarbeitete. Mai war ebenfalls ins Ausland gegangen, genauer gesagt nach America, wo sie Managerin einer Modelagentur wurde und erfolgreiche Modenschauen in den Modemetropolen der Welt organisierte. Nur Ryo und Bakura waren so wie Joey in Domino geblieben, Ryo war gerade mit seinem Geschichtsstudium fertig und hatte nun als Lehrer an der Domino-High angefangen, Bakura hatte keinen Job, da er lieber Ryo das Leben schwer machte. Sehr zum Missfallen von eben diesem. Somit hatten sie sich über die ganze Welt verteilt und alle ein eigenes Leben mit neuen Freunden und Bekannten angefangen. Jedoch hatten sie sich nicht vergessen und sie trafen sich so häufig wie möglich. Und darüber war Joey sehr froh, denn bei ihnen durfte er so sein wie er war, nicht so wie in den höheren Kreisen Dominos, welche seine Kundschaft darstellte. Freunde hatte Joey nicht viele, nur ein paar, dazu zählte außer der Chaostruppe und seiner Familie noch ein kleiner Kreis ausgewählter Menschen. Nicht mehr lange, und er hatte seine kleine Wohnung erreicht, er musste nur noch durch einen kleinen Park laufen und dann in eine Querstraße einbiegen. Tief atmete Joey die klare und kalte Nachtluft ein. Er liebte lange Spaziergänge, und nachts war es noch schöner, wenn man die Sterne und den Mond leuchten sieht. Zufrieden seufzend lief er auf dem schmalen Kiesweg welcher nur schwach von kleinen Lampen erhellt wurde. Angst hatte er jedoch nicht, er hatte schon so viel durchgemacht, das er wusste wie er sich wehren konnte. Doch auch die Schönheit dieser sternenklaren Nacht konnte ihn nicht von seinen verräterischen Gedanken abbringen. Kaiba als Vater. Nein das konnte er sich beim besten Willen nicht vorstellen, nicht bei dem Kaiba!!! Er war ein gefühlskalter Eisschrank der nur Zuneigung zu seinem Bruder besaß und alle anderen Menschen wie Luft behandelte! Wie sollte jemand der keine Gefühle zeigen oder überhaupt fühlen konnte, einem Kind Liebe schenken? In Gedanken versunken merkte er nicht dass ihm im Halbdunkeln eine schlanke und hoch gewachsene Gestalt entgegen kam, welche ebenfalls in Gedanken zu sein schien. Und so kam es wie es kommen musste, unvorbereitet liefen die beiden Gestalten ineinander und prallten jeweils ein paar Schritte zurück. „Was..?“ verwirrt blickte Joey auf und direkt in geweitete eisblaue Augen. //Nein!!// schoss es ihm sofort durch den Kopf, //nicht jetzt…// „Wheeler?“ war die ungläubige Reaktion Kaibas, auf die Tatsache dass er gerade mitten in der Nacht mit seinem ach so geliebtem Schulfeind zusammengestoßen war. Joey ließ nur ein undefinierbares Grummeln vernehmen und sah Kaiba unsicher an. Er hatte jetzt eigentlich nicht vor, sich schon wieder mit Kaiba anzulegen und antwortete deshalb lieber nicht. Kaiba jedoch verstand diese Reaktion falsch und ging gleich zum Angriff über. „Was machst du, Köter, mitten in der Nacht in einem verlassenen Park?? …Wobei, schließlich bist du ja ein jämmerlicher Straßenköter…kein Wunder also dass du hier rumstreunst“. Doch, im Gegensatz zu Kaibas Erwartungen, war Joey einfach zu müde um noch zu antworten, und schüttelte einfach den Kopf. Ohne Kaiba eine Antwort zu geben ging er an ihm vorbei und tätschelte ihm auf die Schulter. „Kümmere dich lieber um dein Kind als mich blöd von der Seite anzumachen“ sagte er, und im gleichen Moment wusste er das es ein Fehler gewesen war. Für eine Millisekunde weiteten sich Kaibas Augen doch dann verengten sie sich zu Schlitzen und mit einer einzigen Bewegung nagelte er Joey brutal an den nächst besten Baum. „Was…?“ verängstigt sah Joey in Kaibas Gesicht, konnte jedoch dessen Gesichtsausdruck nicht lesen, denn die Lichtquelle stand genau hinter diesem, sodass sein Gesicht im Schatten lag. Doch das wütende Schnauben des anderen zeigte ihm, dass Kaiba mehr als wütend war. „Was fällt dir ein über meine Familie zu sprechen?? Das geht dich einen Dreck an, und wehe auch nur ein weiteres Wort über dieses Thema kommt aus deiner Hundeschnauze und ich schwör dir du wirst es dein Leben lang bereuen.“, Kaiba hatte sich bei diesen Worten leicht nach vorne gelehnt und sie direkt in Joey Ohr geflüstert, doch auch wenn er seine Stimme nicht erhob, so lief dem blonden ein kalter Schauer über den Rücken. Dieser war nun mit der Reaktion wahrlich überfordert und sah Seto überrascht und verwirrt hinterher, als dieser urplötzlich von ihm abließ und in der Dunkelheit verschwand. Kapitel 4: Die Ausstellung -------------------------- Die Ausstellung Am vorherigen Abend war Joey erst spät eingeschlafen, nach der überraschenden Begegnung mit Kaiba und deren Ausgang, hatte er noch lange darüber nachgegrübelt, bis er dann endlich eingeschlafen war. Am nächsten Morgen stand er gegen halb zehn auf, und stellte sich erstmal unter die Dusche. Die Nacht war nicht sehr erholsam gewesen, und starke Kopfschmerzen plagten ihn. Seufzend nahm er das warme Wasser war, welches sich einen Weg über seinen Körper machte und abperlte. Er genoss es zu entspannen, doch seine Kopfschmerzen machten ihm einen Strich durch die Rechnung. Schnell hatte er sich Haare und Körper gewaschen und abgespült, sodass er nun in sein Zimmer tapsen konnte um dort Klamotten heraus zu suchte. Genervt stand er vor seinem Kleiderschrank. //was soll ich heute anziehen?? … Irgendwas Leichtes …soll schließlich ziemlich warm werden// dachte er, sich an die Wettervorhersage am gestrigen Tag erinnernd, und griff nach einer leichten hellbraunen Stoffhose, so wie nach einem hellblauem kurzärmlichen Hemd. Umständlich schlüpfte er in die ausgesuchten Klamotten und schlurfte dann langsam in Richtung Küche. Dort angekommen gähnte er ausgiebig und machte seine Kaffeemaschine an. Dann holte er sich aus dem Kühlschrank Butter und Marmelade und stellte diese auf dem Tisch ab. Mit dem Fuß trat er die Kühlschranktür sodass sich diese leise scheppernd schloss und machte das Radio an. °…Und jetzt zum Wetter: Heute sollen es bis zu 32 °C werden, keine Wolken in Sicht und erst gegen Abend kommen dann leichte Schauer. In der Nacht zieht ein Gewitter auf welches die aufgeheizte Luft abkühlt…° Joey ließ sich stöhnend auf einen der Stühle fallen und vergrub seine Hände in den Haaren. Warum ausgerechnet heute? Heute konnte er die Hitze wahrlich nicht gebrauchen, denn es war der Tag der offiziellen Eröffnung seiner neuen Ausstellung „blau wie eis“. Der pochende Schmerz in seiner Schläfe machte sich wieder bemerkbar und Joey ließ seinen Kopf genervt auf die Tischplatte knallen. „Autsch!!“ grummelte er und sah ein dass das keine gute Idee gewesen war. Schnell stand er also auf und fischte eine Schmerztablette aus einer Schublade welche er dann mit ein bisschen Wasser aus dem Wasserhahn herunter schluckte. Angeekelt verzog er das Gesicht, die Tablette war bitter. Oh ja, so liebte er es. Ein Morgen an dem schon einmal alles schief ging. Endlich hatte er es doch noch geschafft raus zu kommen und den Weg zu seiner Galerie gefunden um dort den morgendlichen Bericht von Toshiya, dem Manager seiner Galerie, an zu hören. Joey und Toshiya hatten sich nach der Schulzeit kennen gelernt, beide hatten ähnliche Ansichten und verstanden sich auf Anhieb gut. So kam es dass die beiden die besten Freunde wurden. Toshiya erzählte ihm, dass bis jetzt schon so einiges schief gegangen war, jedoch bisher alle Mängel beseitigt werden konnten. Auch die Präsentation war vorbereitet und Joey hatte seine Rede gut geprobt. Bald konnte es losgehen, und mit frischem Elan packte Joey mit an. Doch dann kam ein unerwarteter Anruf welcher Joeys Geduld hart auf die Probe stellte. Denn der Kateringservice hatte gerade angekündigt dass es bei diesem einen Wasserrohrbruch gab, und somit der Auftrag leider nicht erfüllt werden konnte. Der arme junge Mann der das Telefonat mit Joey führte, hatte gerade erst bei der Firma begonnen und bekam eine deftige Ansage von Joey, denn dieser sah die Eröffnung in Gefahr. Als er dann wutentbrannt den Hörer auflegte war seine Stimmung am Tiefpunkt angekommen und der junge Mann zitterte am anderen Ende der Leitung vor Angst. Die anderen Mitarbeiter versuchten ihn zu beruhigen doch sie schafften es nicht, erst als Toshiya zu ihm kam beruhigte er sich. Dieser nahm ihn in den Arm und sprach beruhigend auf ihn ein. „Hey...wir finden schon eine Lösung, mach nicht so ein Gesicht…sonst bekommst du noch Falten“ meinte er grinsend und Joey musste ebenfalls lächeln. „Ja stimmt, danke Toshi. Wir müssen jetzt aber wirklich einen guten Ersatz bekommen, nur … woher?“ antwortete dieser seufzend, er hatte schon alle Hoffnung verloren. Welche Firma würde auch einen so kurzfristigen Auftrag annehmen? Doch schon bald hatte sich diese Frage erledigt, denn Toshi hatte bei seinen Bekannten rumgefragt und somit doch noch eine Firma bekommen der kurzfristig den Auftrag annahm. Erleichtert atmete Joey auf und setzte sich erschöpft auf einen der bequemen schwarzen Ledersessel und schloss die Augen. //zum glück haben wir das noch geschafft…jetzt bleibt nur noch abzuwarten ob sie es pünktlich schaffen…// dachte er und zuckte zusammen als er auf einmal ein Gewicht auf seinem Schoß spürte und ihm ein bekannter Duft in die Nase stieg. „Toshi!! Du sollst mich doch nicht so erschrecken!“ meinte er vorwurfsvoll und öffnete seine Augen wieder, schlang dann jedoch seine Arme um diesen und kuschelte sich an. „ich weiß“ meinte dieser frech und wuschelte Joey durchs Haar, „aber du sahst gerade so erschöpft aus, da dachte ich, ich muss dich aufheitern“ Schief grinsend sah Joey in das Gesicht seines besten Freundes und gab diesem dann einen leichten Klaps auf den Hintern damit dieser aufstand. „los, wir müssen weiter machen“ Grummelnd stand Toshi auf und machte sich wieder an die Arbeit, was Joey ein Lächeln entlockte. Ihm war klar, dass wenn man die beiden so sah, man meinen könnte sie wären ein Paar, doch dem war nicht so. Toshi war zwar schwul, doch zwischen den beiden gab es keine Leibesbeziehung in dem Sinne. Sie liebten sich wie Brüder. Doch die Erinnerung an die Katastrophe mit dem Kateringservice saß noch in seinen Knochen und ließ sein Lächeln wieder verschwinden. Jedes Mal wenn ihn jemand unerwartet ansprach zuckte er zusammen und wurde noch gereizter, sodass die Mitarbeiter schon zu tuscheln begannen. Doch auch die Vorbereitungen hatten bald ein Ende, und allgemeines Aufatmen war zu hören als der Kateringservice kam und die Speisen auf dem Büffet drapierte. Nun bereiteten sich alle auf die ersten Besucher vor. Um fünf vor eins öffneten sie die Türen und stellten sich alle auf ihre Posten, sogleich kamen die ersten Kunden, welche von ihnen höflich willkommen geheißen wurden. Sie stellten sich an die extra aufgestellten Tische, auf welchen eine schöne Dekoration in passenden Farben zu den Bildern das Gesamtbild abrundete. Eine halbe Stunde später waren alle geladenen Gäste da und Joey musste seine Rede halten. Selbstbewusst und doch nervös ging er nach vorne und räusperte sich. Nach ein paar Minuten war Ruhe eingekehrt und er konnte mit seiner Rede beginnen. Diese handelte von der Entstehung der Ausstellung, also von der Idee über die Beschaffung der Bilder bis zur Dekoration. Außerdem bedankte er sich für das Kommen und wünschte ihnen viel Spaß beim besichtigen der Bilder. Als er geendet hatte gab es verhaltenen Beifall wie es in der oberen Gesellschaft Sitte war und Joey konnte erleichtert aufatmen. „ich danke ihnen für ihre Aufmerksamkeit und erkläre hiermit das Büffet für eröffnet. Wenn sie sich die verschiedenen Bilder ansehen und Fragen haben, dann kommen sie ruhig zu mir oder einem meiner Angestellten.“, mit diesen Worten verabschiedete er sich und lief in den hinteren kühleren Bereich des großen Raumes. Dort angekommen nahm er erst einmal einen Schluck kaltes Wasser, denn seine Kehle schien wie ausgetrocknet und die Hitze setzte ihm sichtlich zu. //hoffentlich läuft ab jetzt alles gut…// dachte er und sah Toshi mit einem strahlenden Lächeln auf ihn zu kommen. „das war klasse!! Du sahst richtig souverän aus und hast sie alle um den kleinen Finger gewickelt!!“ meinte er begeistert und wollte Joey in eine herzliche Umarmung ziehen. Dieser jedoch wehrte diese ab und antwortete mit einem entschuldigenden Lächeln. „danke für die Blumen…aber nicht hier Toshi! Du weißt doch dass die Gäste nicht unbedingt falsche Schlüsse ziehen sollen“ Dieser schien von dieser Abfuhr nicht gerade begeistert zu sein und zog eine Schnute. „och mennooo…“ Jedoch wusste er ganz genau wie Joey dass es so war und als Joey ihm noch einmal ein Lächeln schenkte konnte er ihm nicht mehr böse sein. Grinsend machte er sich wieder auf um einen kleinen Rundgang zu machen und den Gästen Fragen zu beantworten. Joey hielt sich eher im Hintergrund, denn Toshiya war besser dafür geeignet mit den potenziellen Kunden umzugehen. Als er Toshiya in Gedanken versunken nachsah ließ er seinen Blick schweifen und traf auf zwei eisblaue Saphire welche ihn beobachten. Sofort wurde Joey etwas rot, denn wenn ER diese Situation beobachtet hatte, würde sich das sicherlich nicht zu Joeys Vorteil auswirken. Schnell wand er seinen Blick wieder ab um die verräterische Röte auf seinem Gesicht zu verbergen, ihm war es peinlich das Kaiba vielleicht denken könnte er wäre mit Toshi zusammen und außerdem kam die Erinnerung an die gestrige Nacht zurück, die er den ganzen Tag erfolgreich verdrängt hatte. Doch der Alptraum sollte erst beginnen, denn Kaiba kam mit langen eleganten Schritten genau auf ihn zu. Joey war verwirrt, überrascht und ein wenig ängstlich vor dem was jetzt kommen würde. +~-----------------------------~+ Seto war überrascht dass so viele Leute anscheinend von der Galerie des Köters wussten, aber er nicht. Erst als seine Sekretärin ihm heute Vormittag die Einladung übergab hatte er davon erfahren dass die offizielle Eröffnung der neuen Ausstellung am heutigen Tag war. Doch aus Neugier wie Wheeler wohl den Ansturm bewältigen würde, hatte er sich dazu aufgerafft auch hin zu gehen. Außerdem hatte er ja noch ein Wörtchen mit eben jenem zu wechseln. Zu seiner Verwunderung sah Wheeler wirklich souverän aus und hatte die doch ziemlich verwöhnten Gäste gut im Griff. Auch fiel ihm auf das ein junger Mann, in etwa so als wie er, Wheeler mit glänzenden Augen betrachtete. Der Beobachter weckte sein Interesse und als der Köter das Büffet und die Ausstellung eröffnet hatte drängte er sich durch die Massen um einen guten Platz zu haben von dem aus er sehen konnte was Wheeler machen würde. Als dann auch noch der junge Mann von vorhin mit überschwänglicher Freude auf Wheeler zuging und diesen in die Arme schließen wollte, so wie es eigentlich nur Liebende taten, und Wheeler mit rotem Schimmer im Gesicht die Umarmung abwehrte, hob Seto überrascht eine Augenbraue. Auch der suchende und gleichzeitig schuldbewusste Blick durch die Massen seitens des Köters, bestärkten ihn in der Annahme dass wohl der gut aussehende Mann Wheelers fester Freund war. Als er diese Feststellung machte, wunderte er sich über sich selber, denn es gefiel ihm ganz und gar nicht das das Hündchen wohl ein anderes Herrchen gefunden hatte. Verwirrt deswegen, schüttelte er den Kopf um diese Gedanken los zu werden, und wie um sich selbst seine Verachtung gegenüber Wheeler zu beweisen lief er mit einem höhnischen Grinsen genau auf eben jenen zu. Kapitel 5: Streit? ------------------ Kapitel 5 Streit? Joey wusste nicht was er tun sollte, entweder in der Menge verschwinden oder sich auf eine Standpauke gefasst machen. Na ja, fliehen hatte wohl keinen Sinn mehr denn Kaiba war nun bei ihm angekommen und hatte sich mit seinem typischem überlegenem Gesichtsausdruck von ihm positioniert. „Na Köter? Angst die anderen könnten merken das du schwul bist?“, fragte er gehässig und sah Joey mit seinen kalten Augen an. Dieser musste Schlucken, er hatte wirklich gehofft nie wieder so mit Kaiba aneinander zu geraten. Doch viel mehr schockte ihn Kaibas Aussage, er hatte es also doch gesehen!! Oh nein…das war gar nicht gut. „Ich bin nicht kein Köter!! Und auch nicht schwul!!“ knurrte er wütend und sah diesem provozierend in die Augen. „Ach nein?? Darf man fragen wer dann der rothaarige junge Mann war der dir gerade fast um den Hals gefallen wäre?“ meinte dieser provozierend und zog eine Augenbraue hoch. „Kaiba das nennt man Freundschaft…das ist das wovon Yugi und ich schon seit der Schulzeit reden, falls du das vergessen hast“ „Oh wie niedlich der Köter versucht sich mit Ironie….? Aber tut mir leid, daran kann ich mich nicht erinnern … ich hör nun mal nicht auf Kindergartenkinder“ „Kaiba!! Hör auf so zu tun als wärst du was Besseres“ knurrte Joey sichtlich genervt, jedoch in angemessener Lautstärke wenn man beachtete das der Raum voll mit Gästen war. „Warum sollte ich?? Ich bin etwas besseres“ meinte dieser ungerührt und verschränkte die Arme. Das war genug, Joey war nun echt sauer, was fiel ihm ein hier in SEINER Galerie ihn anzumachen??!! Das konnte er nicht auf sich sitzen lassen, und er vergaß alle guten Vorsätze und Warnungen. „Pah, das hättest du wohl gerne…schaffst es ja nicht mal für ein Kind da zu s~….“ Knurrte er böse doch weiter kam er nicht denn Kaiba packte ihn grob am Handgelenk und zog ihn durch die Tür welche zu Joeys Büro führte und pinnte diesen zum zweiten Mal diese Woche an die Wand. Mit einem lauten Klack fiel die Tür ins Schloss und Stille legte sich über die beiden. „Wheeler“ es war nicht mehr als ein Zischen doch Joey verstand jedes Wort klar und deutlich. „Ich hab dich gewarnt…das wirst du büsen!!“ Joey lief ein kalter Schauer über den Rücken als er diesen Satz vernahm und zitterte ein wenig. Ängstlich und sichtlich geschockt sah er in Kaibas Gesicht welches nur eine Nasenlänge von seinem eigenen entfernt war. Doch er hatte damit gerechnet ein von Wut verzerrtes Gesicht zu sehen, was er sah waren jedoch zwei dunkle Iriden die von Schmerz und Trauer zeugten. Doch dieser Augenblick war so schnell wieder vorbei, dass Joey sich nicht mehr sicher war ob er sich das nicht eingebildet hatte, und die kalte Mauer, der Schatten über den eisblauen Augen, war zurück. Doch es geschah nichts, Joey hatte die Augen zusammengekniffen als er die kalten Augen gesehen hatte und wartete auf einen Schlag. Verwundert öffnete er sein rechtes Auge einen Spalt breit als er spürte dass sich die Hände von seinen Handgelenken lösten und er den Atem des größeren nicht mehr spürte. Dieser stand nun vor ihm, blickte ihn stumm an, sagte jedoch nichts. Joey schluckte, er wusste nicht was das zu bedeuten hatte, sicher war ihm klar dass er wieder zu weit gegangen war. //aber verdammt noch mal wenn er immer anfangen muss mich runter zu machen!! // dachte er sich trotzig. +~-----------------------------~+ Das war genug!! Wheeler hatte sich zu viel erlaubt. Wütend packte Seto ihn an den Handgelenken und nagelte ihn in dessen Büro an die Wand. Er konnte nicht glauben was der Köter da gesagt hatte, das war einfach…unglaublich!! Sauer stieß er die Worte aus und die Wirkung welche diese auf den blonden hatte sah er mit Genugtuung eintreten. Jedoch wusste er selber ganz genau dass er es nicht ernst meinte, er wusste dass die kleine Dreckschleuder Recht hatte. Auch wenn er das diesem niemals verraten wollte. Schuldgefühle überströmten ihn. Er liebte seinen Sohn mehr als alles andere auf dieser Welt neben Mokuba und seiner Firma. Und doch hatte er nur wenig zeit für den kleinen. Doch die Zeit die er hatte nutzte er so gut wie es ging. Er hatte ja schon bei Mokuba bewiesen dass er ein Kind erziehen und großziehen konnte. Doch trotzdem blieb das Gefühl nicht genug Zeit für ihn zu haben. Ja er liebte den Kleinen, so stark wie er es nicht erwartete hatte. Schließlich war es kein gewolltes Kind. Kara hatte es ihm sozusagen untergeschoben, sie hatte einfach die Pille abgesetzt. Doch wieder überkam ihn diese leere die er immer spürte bei diesen Gedanken, die Hilflosigkeit schwemmte in großen Wellen über ihn. Doch er konnte ja nicht anders. Er musste sich um die Firma kümmern, sonst konnte er Koji nicht die Zukunft bieten welche dieser verdiente. Es war ein schwerer Konflikt zwischen Herz und Vernunft, welchen die Vernunft gewonnen hatte. Kraftlos, so schien es, ließ er von Joey ab und stand nun ohne eine Regung vor diesem. Die Verwirrtheit in seinem Blick brachte ihn wieder auf den Boden der Tatsachen zurück und er festigte seine kalte Maske wieder. Und in diesem Moment kehrte die angst in die braunen Augen zurück. Unbegründet wie sich herausstellte, denn Seto drehte sich einfach ohne ein Wort zu sagen um und verließ den Raum abrupt, so wie er es schon bei ihrer letzten Begegnung getan hatte, welcher nun von einer unangenehmen Leere erfüllt war. +~-----------------------------~+ Joey war wie versteinert und konnte sich nicht bewegen, starr sah er auf den Fleck an welchem noch vor ein paar Sekunden Kaibas Kopf zu sehen war. Doch als die Türe mit einem unnatürlich dumpfen Ton zuschlug kam wieder Leben in ihn und er rutschte kraftlos an der Wand hinunter. // Scheiße!!// war das einzige was ihm dazu einfiel und er ließ seinen Kopf auf seine Knie fallen. Kaiba sah wirklich verletzt aus…oder hatte er sich das nur eingebildet?? Jetzt im nach hinein war er sich nicht mehr sicher ob sich wirklich in Kaibas Augen Verletzlichkeit gespiegelt hatte. Doch eines war im klar, er war eindeutig zu weit gegangen. Schließlich ging ihn Kaibas Familie und dessen Privatsphäre nicht das Geringste an. Und doch war er neugierig, Kaiba hatte sein Interesse erweckt. Entschlossen stand er auf und richtete seine Klamotten wieder, nach einem kurzen prüfenden Blick in den Spiegel verließ er sein Büro und ging zurück um noch einmal mit Kaiba zu reden und sich zu entschuldigen. Doch zu seinem Missfallen konnte er Kaiba nirgendwo finden, und nach etwa zwanzig Minuten in welchen er gesucht hatte gab er auf. Seufzend saß er auf einem der Sessel und sah in die Menge der Gäste ohne sie wirklich wahr zu nehmen, seine Gedanken waren bei dem eben Geschehenen. Erst als Toshiya von hinten die Arme um ihn legte wachte er aus seinen Grübeleien auf und sah in erschrocken an. „Aaahh …Toshi du weißt doch dass du mich nicht so erschrecken sollst“ meinte er und sah diesen tadelnd aber mit einem lächeln an. „Joey…du warst total abwesend da darf man sich ja mal Sorgen machen…warum flüsterst du eigentlich?“ antwortete dieser mit einem spitzbübischen Lächelnd und legte seinen Kopf auf Joeys Schulter ab. Dieser bemerkte jetzt erst dass es unheimlich still war und sah sich im Raum um. „Aber….was..“ Der Raum war leer. Kein Gast war noch zu sehen und die Angestellten schienen auch schon alle gegangen zu sein. Nur das indirekte Licht welches die Ausstellungsstücke beleuchtete spendete ihnen noch Helligkeit, denn die Sonne war anscheinend schon vor einiger Zeit untergegangen. Überrascht und verwirrt drehte Joey seinen Kopf zu dem besorgten Gesicht seines Freundes. „Hey, ist alles in Ordnung??“ fragte dieser nun leise und stand auf, um sich dann auf Joeys Schoß zu setzen. „Hmm…hab gar nicht mitbekommen dass schon alle weg sind…“ murmelte der blonde und sah Toshi immer noch etwas verwirrt an. +~-----------------------------~+ Lächelnd schob dieser eine Strähne von Joeys verstrubbelten Haaren aus dessen Gesicht und sah ihn liebevoll an. „Jaaaah…das war nicht zu übersehen…sag mal wo warst du denn die ganze Zeit mit deinen Gedanken?? Ich hab dich vorhin mit diesem Kaiba gesehen … ist der dran Schuld?“ Joey zuckte leicht bei dessen Namen zusammen, was Toshi natürlich nicht entging und ihm somit die Antwort auf seine Frage gab. Der Blondschopf nickte nur leicht und sah dann wieder in eine andere Richtung. „Ich hab schon wieder Scheiße gebaut…“ meinte er dann seufzend und lehnte sich erschöpft an seinen Freund. Dieser zog nur die Augenbraue hoch und legte seine Finger an Joeys Kinn so dass dieser ihn ansehen musste, was dieser widerwillig dann auch tat. „Was ist denn passiert??“ fragte er dann sanft drängend. „Mmh…“ „Nu sag schoooo~n“ schmollte Toshi und hibbelte etwas auf Joeys Schoß. „Ey! Hör auf zu gautschen…ist unbequem … ich sag’s dir ja schon“ meinte Joey dann seufzend und lehnte sich in den bequemen Sessel zurück, während Toshi ihn mit großen Augen erwartungsvoll ansah. „Naja, du weißt doch dass ich gestern mit der alten Qlicke unterwegs war? Na ja und so um halb eins oder so hab ich mich dann verabschiedet und bin durch den Park nach Hause gelaufen..“ „Was??!! Du bist durch den Park? Mitten in der Nacht? Sag mal bist du lebensmüde?? Du weißt doch genau dass das gefährlich ist!“ „jetzt lass mich doch mal ausreden. Auf jeden Fall bin ich dann mit Kaiba zusammengestoßen und er hat wieder mal einen blöden Spruch los gelassen“ meinte Joey und rieb sich über die Augen welche ihm zuzufallen drohten. „und?? Was dann??“ „ich war zu müde als dass ich groß streiten wollte und bin einfach vorbei weil ich sowieso den ganzen Tag schon genervt war und hab gesagt dass er sich doch lieber um sein Kind kümmern sollte…“ endete Joey dann und sah in die grünen Augen seines Zuhörers. Dieser starrte ihn an und blieb stumm, dann nach kurzer Zeit fing er laut an zu lachen und wäre beinahe von Joey Schoß gefallen, bis er sich dann beruhigte und mit Lachtränen in den Augen zu diesem sah. „das ist sooo typisch für dich…und was hat er gesagt??“ fragte er glucksend. „mmh…er hat mich an den nächst besten Baum gepinnt und mir gesagt ich soll ja nicht wieder über seine Familie reden sonst würde es mir leid tun…“, meinte dieser und versuchte die Erinnerung abzuschütteln, „dann ist er einfach in der Dunkelheit verschwunden und hat mich stehen lassen“ „oh…na das ist ja nett“ meinte Toshi und versuchte ein grinsen zu unterdrücken, was ihm jedoch kläglich misslang. „Ja!! Und dann ist er heute wieder hier aufgetaucht und hat mich schon wieder blöd angemacht...“ meinte Joey dann und wurde bei der Erinnerung rot. „ahja? Und was hat er diesmal gesagt?“ fragte Toshi neugierig und Joey war froh dass er wegen der spärlichen Beleuchtung den leichten Rotten auf seinen Wangen nicht sah. „Najaa~ … er hat mich auf deine Fastumarmung angesprochen und gefragt ob du mein fester Freund bist…“ meinte Joey und fand seine Fingernägel auf einmal sehr interessant. Das einzige was Toshi jedoch dazu sagte war ein leises oh. Und da der blonde ihm nicht ins Gesicht sah, sah Joey natürlich auch das breite Grinsen auf eben jenem nicht. „mmh…ja und ich hab’s natürlich abgestritten und dann sind wir wieder an einander geraten…und er hat halt gesagt er wäre was Besseres und mir ist schon wieder was über seine Familie rausgerutscht..“ meinte er und rutschte unruhig auf seinem Sessel herum, „und ja dann hat er mich in mein Büro gezogen und mich schon wieder an die Wand gepinnt.“ Joey war bei seiner Erzählung immer leiser und unruhiger geworden. Denn wenn er jetzt so darüber nachdachte hatte er sich wirklich zu viel herausgenommen, schließlich kannte er ihn ja gar nicht richtig. Wenn er ehrlich war, musste er sich eingestehen dass dies schon immer so war, dass er über ihn geurteilt hatte ohne genaues zu wissen, auch wenn er es sich nie selber eingestanden hatte. Nun fragte er sich was war der Grund dafür war dass Kaiba nicht einfach zugeschlagen hatte. Gut, er war noch nie jemand gewesen der seine Probleme mit den Fäusten regelte, und doch wäre es in dieser Situation mehr als verständlich gewesen. Selbst Joey sah das ein, welcher ja dann der Leidtragende gewesen wäre. Und genau deshalb fasste Joey einen Entschluss, er wollte wissen was hinter Kaibas Fassade steckte!! Toshi hatte bis jetzt kein Wort dazu gesagt und Joey einfach nur angesehen. Nun jedoch wollte er auch etwas dazu sagen. „Du weißt dass du schuld bist an dem Dilemma?“ fragte er dann ruhig und sah dem blonden in die Augen. „Mmh…ja“ war die gegrummelte Antwort und Toshis Lippen kräuselten sich zu einem Lächeln. „Wirst du dich entschuldigen?“ fragte er dann weiter und war gespannt auf die Antwort. Joey hatte ihm so viel von seiner Hassbeziehung zu Kaiba erzählt und deshalb wusste er dass sich Joey früher lieber die Zunge abgebissen hätte als sich bei dem `arroganten Mistkerl´, wie Joey ihn so gerne betitelte, zu bedanken. Deshalb war er umso überraschter als Joey nach einer kurzen Pause leicht nickte. „oh man. Dir muss ja wirklich was an ihn liegen wenn du dich entschuldigen willst“ meinte er dann grinsend und war überrascht als ihn Joey geschockt ansah und ihn anschrie. „Nie!! Nie im Leben ist DER mir wichtig!! Er ist ein arroganter Mistkerl ohne Gefühle der meint er wäre was Besseres und ich entschuldige mich nur um zu zeigen dass ich nicht genauso verbohrt und unhöflich bin wie er!! Das müsstest du eigentlich wissen!!“ Schnaufend sah Joey ihn an und in seinen Augen konnte man ein Leuchten sehen. Toshi hatte das entdeckt und sah Joey entschuldigend und etwas bedrückt an. „Entschuldigung, wollt dir nicht zu nah treten.“ meinte er nuschelnd und stand auf um zu gehen, er war enttäuscht. Es war doch offensichtlich das Joey sich für Kaiba interessierte. Denn dieses Leuchten sah man nur in Joey Augen wenn es um diesen Kaiba ging!! Joey wollte es sich vielleicht nicht eingestehen doch Toshiya war sich sicher dass es hinter dessen Fassade ganz anders aussah. Eine zielsichere Hand schloss sich um Toshis Handgelenk und er sah sich erstaunt und trotzig um. „Was?“ meinte er barsch und sah Joey nicht in die Augen. Zu sehr war er damit beschäftigt sich zu beruhigen und nicht etwas zu sagen was er später bereuen würde. Ende Kapitel 5 Kapitel 6: Was nun? ------------------- Kapitel 6 Was nun? Joey rang um Worte und sah ihn entschuldigend an. „es…es tut mir leid…ich wollte dich wirklich nicht anschreien.“ Sagte er leise und blickte hoffnungsvoll hoch. „es ist nur so…dass ich es nicht ertragen kann wenn man so was sagt…es tut mir wirklich leid…ich hätte dich nicht so anfahren sollen“ Joey war bedrückt, er wusste dass er falsch gehandelt hatte, schließlich konnte es ja nur ein Scherz von Toshiya sein. Wer würde so etwas auch sagen und es auch noch ernst meinen? Niemand. Joey musste über sich selber den Kopf schütteln. //oh man, ich bin so blöd…ich muss das wieder gut machen// dachte sich der Blondschopf und wartete auf eine Antwort. Er suchte die grünen Augen seines Gegenübers und zuckte zusammen als er den verletzten Ausdruck sah, und war deswegen umso überraschter als er das leichte Nicken vernahm. „ist schon in Ordnung…aber ich geh jetzt heim…brauch ne Auszeit“ flüsterte Toshiya leise und brachte sogar ein kleines Lächeln zu Stande bevor er sich von dem verdutzten braunen Augen löste und in den dunklen Straßen verschwand. Joeys Überraschung war nicht in Worte zu fassen. Sein bester Freund war so verletzt und trotzdem lächelte er ihn an, dieses wissen machte ihn traurig und nachdenklich. Erst jetzt fiel Joey auf dass er sich nie viele Gedanken über ihre Freundschaft gemacht hatte, sie war für ihn immer selbstverständlich gewesen. Nun jedoch, wie er in dem dunklen Raum stand und es um ihn herum auf einmal immer kälter wurde, dachte er darüber nach. Was bedeutete ihm eigentlich Toshiya?? Er musste sich eingestehen dass er es nicht genau wusste, er wusste nur dass er ihm sehr wichtig war, ja sogar wichtiger als seine alten Schulfreunde, die ihm doch eigentlich immer die Welt bedeutet hatten. Langsam drang die Kälte immer weiter zu ihm vor, und kroch über jeden Zentimeter seiner Haut. Toshiya war immer für ihn da gewesen und wenn es Joey mal schlecht ging, er hatte sich um ihn gekümmert und ihn getröstet, genauso auch anders herum. Nach der Schule hatte sich Joey sehr einsam gefühlt, denn alle seine Freunde waren mit ihrer Zukunft beschäftigt, erst als er eines Tages Toshiya traf, hatte er das Gefühl jemanden zu haben der ihm zuhörte. In diesen Zeiten hatte sich ihre Freundschaft vertieft und sie hatten den anderen besser kennen und schätzen gelernt. „Wir haben zusammen viel Scheiße gebaut und erlebt“, musste sich Joey im Gedanken eingestehen, „und wir sind durch dick und dünn gegangen.“ Es war der erste Streit den die beide hatten. Zwar schien für einen Beobachter der Auslöser etwas klein für das Ausmaß des Streites, und doch war es verständlich wenn man Toshis Seite der Geschichte kannte. Doch die kannte Joey nicht, er wusste nur dass er seinen besten Freund ohne Grund angeschrieen hatte. Und diesen somit verletzt. Das reichte vollkommen um ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen, er fühlte sich einsam in der nun von Toshi verlassenen Galerie. Joey war der Verzweiflung nahe! Nicht nur dass er Stress mit Kaiba hatte, nein nun hatte er noch seinen besten Freund vergrault. Er hatte wirklich eine Pechsträhne, und er war selber an allem Schuld!! „Scheiße!!!“ schrie er verzweifelt auf und raufte sich dir Haare. Wütend auf sich selbst lief er dann in sein Büro und holte sich seine Sachen bevor er abschloss und sich auf den Weg nach Hause machte. +~-----------------------------~+ Langsam ging er durch die spärlich beleuchteten Straßen und dachte nach, seiner Umgebung schenkte er dabei keinen einzigen Blick, er ließ sich einfach von seinen Füßen tragen. Joey bedeutete ihm so viel, er hatte ihn aus einer schlimmen Phase herausgeholt, damals. //Joey weiß es wahrscheinlich nicht einmal, dass er mir mit seiner positiven Art mein Leben gerettet hat//, dachte der rothaarige im Stillen und seufzte unwillkürlich auf. Nur die Erzählungen von diesem Kaiba, sie hatten das schöne Gesicht Joeys immer zu noch strahlender erscheinen lassen. Es war immer ein Tabuthema gewesen, das was vor ihrer Freundschaft war, außer wenn einer von ihnen von selbst anfing zu erzählen. Nun wenn er so zurückdachte, hatte Joey nur von Kaiba geredet und nebenbei noch erwähnt dass er echt tolle Freunde hatte. Doch genaueres zu diesen hatte er nie verlauten lassen. Nur Kaiba, der arrogante Typ aus seiner ehemaligen Klasse beherrschte immer noch teilweise Joeys Leben. Und Toshi wusste auch, dass einer der Gründe für die Gründung dieser Galerie, Kaiba war. Joey wollte ihm damit beweisen dass er auch etwas wert war und etwas schaffen konnte, und doch hatte er es nicht geschafft. Toshi hatte es immer zu verhindern gewusst dass ein Bericht über Joeys Lebenswerk an Kaibas Ohren gelangte. Er hatte dies jedoch nur zu Joeys Schutz getan, denn er hatte schon geahnt dass Kaiba alles andere als Beeindruckt wäre, sondern weiterhin nichts von Joey halten würde, oder es zumindest diesen nicht merken lassen würde. Deshalb war er auch überrascht gewesen als Kaiba heute bei der Eröffnung dabei war. Toshi schreckte erst aus seinen Gedanken auf als er bemerkte dass er schon an seiner Haustüre angekommen war und schüttelte den Kopf, fast so als würde er dadurch die Gedanken loswerden. Schnell kramte er in seinen Taschen nach dem Schlüssel um so schnell wie möglich oben zu sein und ein warmes Bad nehmen zu können. Doch er konnte die Schlüssel nicht finden. „scheiße!!“ murmelte er vor sich hin und lehnte seinen Kopf an die kühle Mauer und ließ sich an dieser herabsinken. Das konnte doch nicht wahr sein, musste er jetzt wirklich noch einmal zurück zur Galerie? Na das war’s wohl mit dem Bad, dachte er sich und machte Anstalten wieder auf zu stehen, wobei ihm etwas aus dem Rucksack fiel. Es war ein altes Foto, schon leicht vergilbt und an den Rändern eingerissen, doch man konnte noch genau erkennen was darauf abgebildet war. Ein kleiner junge, nicht älter als 15, an der Seite eines größeren, älteren Jungen, vielleicht 18 Jahre alt. Beide lächelten in die Kamera und schienen glücklich zu sein. Auf einmal waren all die Gefühle die noch kurz vorher in ihm tobten verschwunden und wichen einer schier unendlich scheinenden Leere. Hastig packte Toshi das Foto und stopfte es mit zitternden Händen zurück in seinen Rucksack, sein Atem ging schneller und seine Augen waren verräterisch nass. Was sollte er nun tun?? Ja, saufen wäre wohl die beste Lösung. Gedacht getan, Toshi lief los und sollte diese Nacht nicht mehr nach Hause kommen. +~-----------------------------~+ Joey war während dessen bei sich zu Hause angekommen. Seine Wohnung war geschmackvoll eingerichtet und in der nur wenig beleuchteten Diele zog er erst einmal Schuhe und Jacke aus, schließlich musste er hier für sich selber sorgen und somit auch putzen, da ließ er lieber die dreckigen Schuhe draußen. Er schaltete das Licht im Wohnzimmer an, welches er soeben betreten hatte, und rieb sich dann geblendet über die Augen. Ein leises Stöhnen glitt über seine Lippen und er drehte das Licht so weit nach unten das es nur noch schwach glimmte, dann lief er geradewegs auf seine weiche einladende schwarze Couch zu, auf welche er sich müde fallen ließ. //oh man, was für ein tag// dachte er sich und schloss die Augen, im festen Willen sich nur kurz auszuruhen und dann ins Bett zu gehen. Doch daraus sollte nichts werden, Joey war so erschöpft das er auf der Stelle einschlief und einen unruhigen Traum voll von Kaiba und Toshi hatte welche ihm beide wüste Beschimpfungen an den Kopf warfen und dann Hand in Hand davon schlenderten, während Joey im dunklen zurück blieb. Ende Kapitel 6 tut mir leid es ist etwas kurz geraten >o< gomen Kapitel 7: Seelischer Tiefgang und dummer Zusammenprall ------------------------------------------------------- Ein kleiner Rumms durchbrach die sonst so undurchdringliche Stille im obersten Stock der Kaiba Corporation, als ein genervter Seto Kaiba seine Kaffeetasse geräuschvoll auf den Tisch knallte. Ein schneller Blick auf die Uhr sagte ihm dass es sieben Uhr morgens war, schließlich fuhr er sich durch das braune Haar und zerbrach so deren sonst so perfekte Ordnung. //Das kann ja wohl nicht wahr sein…der dumme Köter beherrscht jetzt schon die ganze Nacht meine Gedanken!// Dabei hatte er doch extra die ganze Nacht durcharbeiten wollen um sich ab zu lenken. Kaiba konnte es nicht fassen, durch den Vorwurf den Wheeler ihm gemacht hatte, konnte er sich auf nichts mehr richtig konzentrieren und zu allem Überfluss hatten das auch noch seine Angestellten mitbekommen. Was sollten die nun denken? Seto Kaiba völlig neben der Spur – was beschäftigt den sonst so korrekten Geschäftsmann? Kaiba konnte sich jetzt schon ausmalen was passieren würde wenn er sich nicht endlich zusammen nahm. Noch einmal versuchte er den Inhalt des 13 Seiten langen Vertragsentwurf durch zu lesen, welchen er schon am vorherigen Abend von einem wichtigen Kunden geschickt bekommen hatte, scheiterte jedoch schon nach dem ersten Absatz, denn die hämmernden Kopfschmerzen die in plagten verbesserten seine Konzentrationskraft nun wirklich nicht. Ein resignierendes Grummeln kam über Kaibas Lippen und er beschloss für heute Schluss zu machen. Schnell trank er den letzten Rest seines Kaffees, schnappte sich seine Jacke und seinen Laptop und machte sich auf den Weg zu seinem Privataufzug. Beim vorbei gehen schnauzte er noch seinen Sekretär an, er wolle heute nicht mehr gestört werden außer bei Notfällen, und ließ sich dann erschöpft gegen die Aufzugwand sinken. So daneben war er schon lange nicht mehr gewesen und er hoffte das sein kleiner Bruder und sein Sohn ihn wieder auf andere Gedanken bringen würden. //hoffentlich ist die Nervensäge nicht da….// dachte er sich noch und stieg dann aus dem Auszug. +~-----------------------------~+ Einem gewissen Blondschopf, welcher von Seto Kaiba in den letzten Stunden immer wieder aufs neue verflucht worden war, und am anderen Ende der Stadt war ging es auch nicht besser, dieser hatte sich nachdem er schweißgebadet aufgewacht war erstmal ein heißes Bad gemacht und konnte sich jetzt trotz des angenehm warmen Wasser welches ihn umgab immer noch nicht entspannen. Eine Leere hatte sich in ihm breit gemacht welche einfach nicht verschwinden wollte und ihn von innen aufzufressen schien. Joey kam sich einfach nur verloren vor, er brauchte Toshi doch, er konnte doch nicht ohne ihn! Einer der wichtigsten Menschen hatte sich von ihm abgewendet, weil Joey sich nicht im Griff hatte und nun konnte er nicht einmal etwas dagegen tun. Wie sollte es jetzt nur weiter gehen? Ohne Toshi war er nichts! Und dieser Traum!! Was sollte das bedeuten?! Das war eine echte Horrorvorstellung, das Kaiba und Toshi ihn GEMEINSAM verlassen würden, ihn einfach zurück lassen würden. Er konnte sich das nicht vorstellen, aber…der Traum war so real! Verzweifelt saß er in dem nun schon kalt gewordenem Wasser und kam nicht weiter, seine Gedanken gingen immer nur im Kreis. Doch dann fasste er einen Entschluss, er musste sich bei Toshiya entschuldigen, er musste einfach, das war er ihm schuldig. Nun kamen auch Joeys Empfindungen zurück und eine Gänsehaut überkam ihn, er hatte nicht bemerkt dass das Wasser schon so kalt geworden war. Schnell stieg er aus der Badewanne und wollte sich sein Handtuch schnappen, als er jedoch auf dem Boden ausrutschte und mit dem Kopf gegen den Badewannenrand knallte. „AaaH~“ dieser kure schmerzerfüllte Schrei war das einzige was er von sich gab, doch er hatte einfach keine Zeit dazu sich jetzt um seinen Kopf zu kümmern. Er trocknete sich in windes eile ab und zog sich hektisch seine Klamotten an, bei all der Hektik bemerkte er nicht einmal das er blutete… Er schnappte sich noch kurz seinen Schlüssel und rannte dann aus der Wohnung, in Richtung Toshi. In seinem Kopf überschlugen sich die Gedanken und er hoffte inständig dass er sich mit Toshi wieder versöhnen würde. Holprig und ohne Jacke bahnte er sich durch die Menschenmassen die schon am frühen morgen unterwegs waren und stolperte einige Male, aber er fasste sich immer wieder und beschleunigte nur seinen Lauf noch um ein bisschen. Nicht einmal die Kälte welche durch seine nassen Haare noch verstärkt wurde bemerkte er, und auch nicht die fragenden und dummen Blicke der Passanten, die ja nur einen jungen Mann mit nassen Haaren und einem Blutrinnsal am Haaransatz durch die Gegend rennen sahen. Es interessierte ihn nicht, er musste jetzt unbedingt zu Toshiya!! Er musste sich entschuldigen und es wieder gut machen, er konnte es nicht ertragen dass sein bester Freund, sein Vertrauter auf ihn sauer war, er konnte es einfach nicht! Klar, es war kein riesiger Streit gewesen, und doch reichte diese kurze Zeit aus um ihn verrückt zu machen. Tief in seinen Gedanken versunken bemerkte er nicht einmal dass er auf seinem Weg genau an der Kaiba Corporation vorbei kam, dem Hauptsitz seines zweiten Problems. +~-----------------------------~+ Dieses so genannte Problem war gerade mit dem Aufzug im untersten Stock des Hochhauses angekommen und aus der gläsernen Einganstüre getreten als ihn ein blonder Wirbelwind hektisch umrannte. „Was? ...“ verwirrt hielt sich Kaiba den dröhnenden Kopf und wollte aufstehen als er das unbekannte Gewicht auf seiner Brust wahrnahm. Ungläubig blinzelte er in das Gesicht desjenigen der es gewagt hatte den mächtigen Seto Kaiba umzurennen. Und, wer hätte es anders erwartet, es war der Köter welcher ihn anscheinend nicht nur in seinen Gedanken verfolgte, sonder nun wohl auch im reellen Leben. Stöhnend ließ er seinen dröhnenden Kopf langsam wieder auf den Boden sinken. „Wheeler!“ fragte Kaiba mit ruhiger jedoch kalter Stimme, „hättest du bitte die Güte von mir runter zu gehen? Du bist nämlich nicht gerade leicht!“ //Oke das ist jetzt zwar nicht wahr, er ist ziemlich leicht für seine Größe, aber das muss er ja nicht wissen …// dachte er sich während er Joey wartend ansah. Dieser war zu verwundert von dem Aufprall um wohl überhaupt etwas mit zu bekommen denn er sah erst ziemlich verdattert auf Kaiba und murmelte dann eine kurze Entschuldigung und rannte sofort weiter, ohne Kaiba noch einmal eines Blickes zu würdigen. Dieser saß nun auf dem kalten Steinboden und sah wiederum Joey verdattert hinterher. War das etwa gerade wirklich geschehen? Kaiba war verwirrt, und das war noch untertrieben, doch natürlich ließ er sich das nicht anmerken. Sofort nach dem Joey verschwunden war, war einer der Angestellten gekommen um ihm aufzuhelfen. Jedoch schlug er die helfende Hand nur genervt weg, wie würde das den schließlich aussehen? Nein, er stand elegant wieder auf und strich sich die Klamotten glatt und sauber. Anschließend warf er den Menschen in seiner Nähe noch einen kalten warnenden Blick zu, sodass diese Angelegenheit sicherlich nicht an die Öffentlichkeit kommen würde, und stieg dann elegant in die schon wartende schwarze Edellimousine. Endlich konnte er etwas entspannen und die Ruhe um sich herum genießen, er war müde und ausgelaugt, außerdem dröhnten die Kopfschmerzen in seinem Kopf, also lehnte er sich in das weiche Leder und sah aus dem Fenster. Jedoch selbst jetzt saß er noch gerade und hatte seinen undurchdringlichen Blick auf, obwohl in hier ja keiner sehen konnte, doch so war er nun mal, in der Öffentlichkeit hatte er immer eine Maske auf. Doch in seinem inneren war er seeehr verwirrt. //was war das gerade eben nur, Wheeler sah total mitgenommen und durcheinander aus… das ist seltsam….Aber es entschuldigt nicht sein respektloses Verhalten!!!// schnell rief sich Seto zur Ordnung, er war doch nicht an Wheelers Privatleben interessiert!!! Nein, er wollte nur eine gute Entschuldigung hören, und diese hatte er ja wohl auch verdient. Als er dann endlich an seiner Villa angekommen war lief er zu erst zum Zimmer seines Sohnes um zu sehen ob dieser noch im Bett lag, schließlich war ja Samstag, oder ob seine „geliebte“ Frau ihn wieder auf eine ihrer ganztägigen Shoppingtouren mitgenommen hatte. Welche Kaibas Meinung nach, den Jungen eh nur verweichlichten. Mit schnellen und weit ausgreifenden Schritten lief er über die schier endlos scheinenden Gänge welche für jeden Besucher ein Labyrinth darstellten und verlangsamte erst seinen Schritt als er vor dem Zimmer seines Sohnes angekommen war. Leise öffnete er die Tür einen Spalt breit und stellte zu seinem Vergnügen fest das die Vorhänge noch fest zugezogen waren und Koji friedlich in seinem Bett schlief. Langsam lief er, bedacht darauf kein Geräusch zu machen, zu ihm und setzte sich auf den Bettrand. Der Anblick der sich ihm bot war für Kaiba einer der schönsten Überhaupt, seinen kleiner Junge sah so unschuldig und rein aus. In diesen Momenten würde er ihn am liebsten nie aus dem Haus lassen, damit er dieses unschuldige nicht verlor. Und doch wusste er dass dies nicht gehen würde, Koji war sein Nachfolger, er musste auf das was ihn erwartet vorbereitet werden und Kaiba musste ihn zu einem geraden und ehrlichen Menschen erziehen. Kara würde das sicher nicht machen, dachte er und die Ironie hatte einen bitteren Beigeschmack. Noch heute könnte er sich für seine Dummheit sich mit dieser Frau eingelassen zu haben selbst ohrfeigen, auch wenn er das so nie zugeben würde. Und doch war es wahr, das einzig schöne und gute das aus dieser Verbindung kam, war sein kleiner Engel, welcher hier so seelenruhig neben ihm schlief und nichts von dem wusste was seinen Papa die ganze Zeit schon beschäftigte. Ende Kapitel 7 Kapitel 8: Entkommen -------------------- Immer noch sichtlich genervt stand Seto vor der großen Fensterfront in seinem heimischen Büro und sah gedankenverloren in den nur vom Mondschein beleuchteten Garten. Kara hatte er heute noch nicht gesehen, sie war wohl noch unterwegs. Und wenn Kaiba ehrlich sein sollte, so wollte er gar nicht genau wissen wo sie sich herum trieb. Das sie es mit der Treue nicht so ernst nahm war ihm ja klar, also warum sich noch darum kümmern. Es war ihm ja auch eigentlich egal, Hauptsache war nur das Koji sich dieses Verhalten nicht abschauen würde. Diese Vorstellung wäre für Seto unerträglich. Aber seine Familie, wenn man es so nennen konnte, machte ihm nicht so große Sorgen. Jemand anders hatte ihn einerseits in Rage und andererseits zum Nachdenken gebracht. Joey Wheeler. Wer auch sonst, schließlich war er derjenige der seit der High School fast immer dafür verantwortlich war das Seto nachdenklich war. Mal abgesehen von den ganzen versuchten feindlichen Übernahmen auf seine Firma und diesem Möchtegern-Pharao. Nun stand er hier und dachte über dieses Problem nach. Was war nur in Wheeler gefahren dass er so durch den Wind war? Er war zwar immer schon sehr … unkoordiniert, aber so schlimm hatte es Seto noch nicht erlebt. Irgendwas musste dahinter stecken, nur was? //Aaaaaaaah~ jetzt zerbreche ich mir wirklich schon wieder meinen Kopf wegen diesem Kläffer// Kopfschüttelnd versuchte Kaiba diesen Gedanken los zu werden und rief sich wieder zur Ordnung. //Aber egal was auch mit ihm los ist, er wird sich gefälligst bei mir entschuldigen!! Dafür werde ich schon sorgen! Er wird persönlich kommen und vor meinen Knien kriechen!! // ….. „oh man, ich brauche ganz dringend mal eine Woche Auszeit“ meinte Seto leise und atmete tief durch, in letzter Zeit zweifelte er wirklich an seinem Geisteszustand. Er begann sich für Dinge und Personen zu interessieren die in rein gar nichts angingen und arbeitete viel zu wenig. //ich sollte mich wirklich mehr auf die Firma konzentrieren, nicht auf Wheeler// Aber dieses Vorhaben war nicht so leicht einzuhalten wie er gedacht hatte. Doch da er ja nun mal Seto Kaiba war, konnte er sich nicht eingestehen dass ihn Joey Verhalten wirklich interessierte. Er versuchte sich einzureden dass er sich das nicht gefallen lassen könne. Er wollte einfach nur eine Entschuldigung, was auch sonst. Dieser dumme Köter interessierte ihn doch nicht. Na, funktionieren tat es nicht. +~-----------------------------~+ Nun stand Joey an einer Straßenecke und blickte der Straße nach, welche sich in zwei Richtungen weiter zog. Er hatte keine Ahnung wohin er sich wenden sollte. Toshi konnte überall sein! Seufzend strich er sich durch das blonde Haar und zermarterte sich sein hübsches Köpfchen wo sein bester Freund wohl in einer solchen Lage hingehen könnte. „Ach verdammt!!“, schrie er wütend in die kalte Luft als er realisierte dass er keine Ahnung hatte, und sein Atem hinterließ einen hellen Nebel. Sein Kopf war wie leer gefegt. Langsam machte sich der Braunäugige Sorgen, Toshi tat normalerweise nie etwas unüberlegtes, und nun schien er so durcheinander zu sein dass er gar nicht erst nach Hause ging! //Und das ist alles nur meine Schuld!// ging es ihm durch den Kopf und es wurde ihm schwer ums Herz. Er hatte doch nie gewollt dass es ihm schlecht ging! Überfordert und total durcheinander setzte sich Joey auf den Bordstein und blickte in den wolkenverhangenen Nachthimmel aus welchem nur hier und da ein Stern hervorfunkelte. An welchen Orten könnte er Toshi nur suchen? An welchen Orten suchte der rothaarige normalerweise Zuflucht? Tausend Fragen schossen dem blonden durch den Kopf, doch als ihm klar wurde dass er die Antworten nicht wusste, tat es ihm weh. //Habe ich wirklich so wenig darüber nachgedacht? … nicht einmal dass weiß ich ...das ist echt erbärmlich für einen Freund…//, dachte sich Joey und er vergrub sein Gesicht in den Händen. Er wolle sich so gerne bei Toshi entschuldigen, ihm sagen dass es ihm Leid tat und ihn in den Arm nehmen. Doch das konnte er nun nicht. Alles um ihn herum schien auf einmal so nebensächlich wie schon lange nicht mehr, die Menschen, die Galerie all das war im Moment unwichtig, Toshi war wichtig und das wurde Joey jetzt bewusst. Der rothaarige bedeutete ihm weit mehr als ihm bisher die meisten Menschen bedeutet hatten. Und um diese Freundschaft musste er kämpfen! In diesem Moment zuckte Joey leicht zusammen als plötzlich ein junger Mann um die Ecke kam welcher sein Handy am Ohr hatte und anscheinend angeregt über etwas diskutierte. Abrupt stand Joey auf und schlug sich unsanft gegen die Stirn. „Oh man ich bin so dumm!“, murmelte er und kramte ungeduldig in seiner Hosentasche aus welcher er dann sein Handy herausfischte. Wieso war ihm das nicht schon früher eingefallen?! Das war so logisch und ausgerechnet das hatte Joey total vergessen! Er würde Toshi einfach eine SMS schicken und dann wäre das Problem gelöst! Kopfschüttelnd über seine eigene Dummheit tippte er mit zitternden Fingern eine kurze Nachricht und schickte diese dann mit einem erleichterten Aufatmen ab. Joey hoffte einfach nur dass sein bester Freund bald wieder auftauchen würde und es ihm gut ging, damit er ihn in den Arm nehmen konnte und ihm sagen konnte wie sehr es ihm leid tat! Mit diesem Gedanken machte er sich auf den Weg zu sich nach Hause, wo er sich erschöpft auf die Couch fallen ließ. //Jetzt heißt es Geduld haben und abwarten…..//, dachte er sich und trotzdem blieb ein schlechtes Gefühl. Wie es in Wirklichkeit um seinen besten Freund stand konnte er ja nicht ahnen… +~-----------------------------~+ In Toshis Augen spiegelte sich all der Schmerz und die Wut welche er so lange unterdrückt hatte, all die Gefühle die er vergessen hatte wollen kamen wieder hoch und er konnte sich nicht dagegen wehren. Heiße Tränen flossen über seine Wangen und er lag in sich gekrümmt auf dem einsamen Bett welches ihm einfach keine Wärme schenken wollte. Kato war bereits vor einigen Stunden gegangen und es dämmerte bereits wieder, die letzten Strahlen der Sonne spendeten noch ein bisschen Wärme, doch bald würden auch sie verschwunden sein und dann würde die ganze Stadt wieder in Dunkelheit getaucht sein. Wie gut das doch zu seinem Innerem passte, dachte sich Toshi und kicherte hysterisch. „was für eine Ironie…“, flüsterte er leise und er wischte sich die Überbleibsel der Tränen weg. Sein ganzer Körper schrie vor Schmerzen und immer noch schüttelte ihn die Erinnerung an das was ihm widerfahren war. Nie hätte er gedacht dass er sich jemals wieder so benutzt und beschmutzt vorkommen würde, nie hatte er es gewollt! Nie gewollt dass er so hilflos war, niemals! Er konnte nicht mehr kämpfen, er wollte nicht mehr. Kato hatte ihn so oft schon gedemütigt, ihm seine Hoffnung genommen, alles was ihn am Leben hielt. Damals. //Es ist schon so lange her…ich dachte ich hätte es überwunden…// dachte sich Toshi und sein Herz schien zu zerbersten. „Das war ein Irrtum“, flüsterte er leise und wieder kamen die Tränen ohne dass er sie zurückhalten konnte. Und wenn er ehrlich war, so war er es auch müde immer stark zu sein. Er wollte hier weg! Einfach wegrennen und dies alles hinter sich lassen! Wieder fliehen und dafür beten dass er nie wieder zurückkommen musste! Doch seine Beine! Sie waren so schwer! Verzweifelt sah Toshi auf die nutzlosen Glieder und schlug seine Hand auf die Matzratze. //Los versuch es! … Es muss einfach gehen!// Langsam versuchte er sich aufzusetzen, versuchte es zu schaffen. Endlich hier raus zu kommen. Doch er hatte es gerade erst geschafft sich in eine senkrechte Position zu bringen, als es ihm plötzlich schwarz vor Augen wurde und er wieder in die Matratze sank. //Ich will hier weg!!//, schrie alles in ihm und es schien als würde er all seine Kräfte zu brauchen um endlich auf seinen Beinen zu stehen. //Joey…ich .. ich brauche dich …//, ging es ihm durch den Kopf und er versuchte langsam einen Schritt nach den anderen zu setzten. Langsam aber stetig kam er der Türe näher und atmete erleichtert auf als sich diese geräuschlos öffnen lies und er in den Gang treten konnte. Sein Körper schmerzte und er fühlte sich als wäre er in einem dicken Nebel gefangen, er konnte nicht klar sehen und seine Gedanken waren so träge. Doch eines wusste er genau, er wollte endlich raus aus diesem Haus. Raus aus diesem Gefängnis. Weg von ihm! Von unten hörte er ein Klirren, wie wenn jemand eine Glasflasche gegen die Wand geschmissen hätte, und er blieb angsterfüllt stehen. Sein ganzer Körper schien auf einmal aus unnachgiebigem hartem Metall zu sein und rührte sich nicht einen Millimeter von der Stelle. Mit schreck geweiteten Augen blickte er die Holztreppe hinunter und sah einen ihm vertrauten Schatten an der Wand herannahen, sofort hielt er die Luft an und plötzlich kam wieder leben in seine steifen Glieder und er zog sich in eine Ecke zurück so dass er von Schatten verhüllt war. +~-----------------------------~+ Seto Kaiba hatte sich in den letzten Tagen nicht wirklich auf seine Arbeit konzentrieren können, denn immer wieder war ihm ein gewisser blonder Mann den er schon sehr lange kannte im Kopf herum gespukt. Es beschäftigte ihn immer noch dass dieser ihn einfach so ignoriert hatte und sich nicht entschuldigt hatte. Er war immer gereizter geworden und nicht einmal Mokuba oder Koji hatten ihn ablenken können, was Mokuba dazu brachte ihn jedes Mal mit besorgten Gesicht anzusehen wenn sie sich trafen. Kaiba hatte nun endgültig die Nase voll und um sich endlich Gewissheit zu verschaffen setzte er sich an den großen Schreibtisch aus Mahagoni in seinem Büro und begann zu schreiben. Ungefähr fünf Minuten später war er mit seinem Werk zufrieden und nahm sich vor diesen Brief noch an diesem Abend zu seinem Empfänger zu bringen. Doch das war gar nicht so einfach, er wusste schließlich nicht wo der Köter wohnte. Das war ein Problem, aber kein großes. Schnell öffnete er ein Programm und tippte mit flinken Bewegungen seine Suchdaten ein und schon nach einigen wenigen Sekunden hatte er die gewünschte Information. Zufrieden stand er auf, steckte das Blatt Papier in einen weißen Umschlag und beschriftete diesen, ehe er sich seinen weißen Mantel schnappte und sich auf den Weg zur Garage machte. Dort stieg er in seinen unauffälligsten Wagen und verschwand mit diesem in der Nacht. Selbstzufrieden saß Kaiba in seinem Wagen und fuhr ruhig die dunklen Straßen entlang, nach dem er seine Entscheidung getroffen hatte, hatte er nicht mehr lange gezögert und war sofort losgefahren. Im Moment fuhr er auf der Hauptstraße und blickte auf die dicht befahrene Straße, auf die Lichter der Stadt und die Menschenmassen welche sich auch zu dieser Stunde durch die Straßen bahnten. Doch all dies hatte er schon lange nicht mehr richtig wahrgenommen, er wohnte wohl schon zu lange in Tokio um dessen Zauber noch zu verspüren. Nachdem er sich selbständig gemacht hatte und sein altes Leben als Stiefsohn hinter sich gelassen hatte, hatte er auch sein Feingefühl für solche Kleinigkeiten verloren. Nach einem kurzen Blick auf das Navigationsgerät bog er in eine Seitenstraße ein und blickte sich suchend um. Nicht mehr lange und er musste da sein. Langsam ließ er seine Augen über die Häuserreihen gleiten und erblickte dann ein großes Gebäude in welchem Apartments der höhergestellten Mittelschicht untergebracht waren. Schnell und sicher parkte er den Wagen in eine Parklücke und schlug die Fahrertüre auf, ehe er elegant seine Beine aus dem Auto schwang, ausstieg und mit selbstsicheren Schritten auf das Gebäude zuging. Als er vor der edlen Türe stand und durch das Glas in das Innere der Eingangshalle blickte, überlegte er ob er nur den Brief dalassen sollte oder ob er sofort zu dem blonden gehen sollte. Nach kurzem überlegen drückte er entschlossen auf die Klingel und wartete ungeduldig darauf dass sich Joey an der Sprechanlage meldete. Als sich nach zwei Minuten immer noch nichts hören ließ wurde er ungeduldig und seine glatte Stirn wurde von ein paar Falten überzogen. Als Kaiba dann schon drauf und dran war auf dem Absatz kehrt zu machen und sich wieder in den schwarzen Wagen zu schwingen hörte er wie es in der Leitung der Sprechanlage knackte und er hörte gespannt auf die verschlafene Stimme die ihm entgegen kam und fragte wer so spät noch störte. „Mach auf, ich habe mit dir zu reden!“, erwiderte er knapp im Befehlston und tippte mit seinem Fuß ungeduldig auf den Boden als er nicht sofort eingelassen wurde. Natürlich rechnete er sofort mit einer patzigen Antwort des Blonden, jedoch war nach einer kurzen Stille nur ein lautes Seufzen und dann das Klicken des Türöffners zu hören. „7tes Stockwerk“, hörte er es noch aus dem Lautsprecher nuscheln und verwundert drückte Kaiba die schwere Metalltüre auf und betrat den edlen aber schlichten Hausgang, ehe er sich den Aufzügen zuwendete. //seltsam dass Wheeler sich nicht sofort gegen den Befehlston aufgelehnt hat…normalerweise hätte er sofort reagiert und wäre aufgegangen wie Hefe…seltsam…es scheint also wirklich etwas nicht zu stimmen//, dachte sich der Brünette während er auf den Aufzug wartete. Sein Gefühl hatte ihn also nicht getrogen. Ende Kapitel 9 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)