der Ronin des Donners von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: ----------- dER rONIN DES dONNERS Der Regen fällt schnell herunter, in der dunklen und Wolken bedeckten Nacht. Dicke und harte Tropfen fallen vom Boden, schnell und reißen die oben liegende Kälte mit sich, so das sich der Dunst ausbreitet und sich dicke Nebelschwaden bilden. Der Mond, der an diesem Tag seinen vollen Kreis beschreibt, kann sich etwas durch die Wolken bemühen und somit die Ebene leicht und flackernd beleuchtet. Die Nacht ist vom Regen her ruhig und die Wolken ziehen auch nur langsam, doch wird die nebelige Nacht von einen heißblütigen Kampf und strömen von Blut zäh unterbrochen. Ein angeschlagener Ronin steht Schweiß, Blut und Regen überströmt auf einer Waldlichtung und versucht krampfhaft sein Leben zu behalten. Umzingelt von Dienern des Shogunats ist sein Leben in seiner alten Heimat bereits gestorben. Vertrieben durch die mächtigen der Provinz und verraten von allem was ihm lieb und teuer war. Sein letzter Freund, seine letzte Hoffnung und all seine Kraft; sein Schwert. Aufrecht steht er im Schlamm, in den er mit jeder Bewegung tiefer hinein sinkt. Seine Bewegungen werden von mal zu mal schwerer, denn nicht nur die angespannte und geladene Atmosphäre macht ihn zu schaffen, auch der Regen schmerzt ihn. Sein Körper ist mit Narben und Wunden malträtiert worden. Auf seiner langen Flucht quer durch die Nacht, wurden etliche Shuriken auf ihn geworfen und er mußte mehrere Palastwachen ausschalten. An seinem Schwert klebt das Blut. Das Blut unschuldiger, die unter den Befehl des grausamen Shogun sterben mußten. Hinter ihm liegt der Wald- seine Rettung. Doch vor ihm lauern seine Gegner. Wenn er sich umdreht ohne sie erledigt zu haben, wäre er schneller Tot als er um Gnade betteln kann. Aber dies hat er nicht vor. Er hat nicht umsonst Jahre lang ein hartes Training unter einen strengen Senseis abgeschlossen um bei den kleinsten Problemen wie ein feiger Hund zu winseln. Die erste Regel die ihm eingebleut wurde hieß stetig; bleib Mutig und dir selbst Treu! Auch wenn sein Körper geschunden und dem Tode nahe ist, sein Geist ist ungebändigt wie eh und je. Wilde und rohe Energie entströmt seinen Körper, die ihm sein hartes Training deutlich anzeigt. In wenigen Minuten, die wie Tage, gar Jahre, scheinen, starren sich die Gegner an. Der gejagte Ronin, der seine Waffe waagerecht vor sein Gesicht gezogen hat fixiert er mit festen Blicken auf die beiden Gegner. Gesandte Krieger des Shogun, die den Auftrag haben, den berüchtigten Ronin zu töten. Ihre langen Schwerter haben sie abseits vom Körper ausgestreckt und warten darauf das der Ronin angreift. Auch ihnen macht der Nebel und der Regen zu schaffen, doch auch sie weichen keinen Zentimeter. "Eines muß man dir lassen Ronin. Aus dem kaiserlichen Palast zu fliehen und fast die Provinz zu erreichen, grenzt an einem Wunder." Auf die Worte war der Ronin nicht gefaßt. So sammelt er erstmals ein wenig Speichel um sein Mund zu befeuchten. Als er soweit ist antwortet er nur mit fester Stimme "Kein Wunder. Nur Kraft und Konzentration." Seine beiden Verfolger brechen in spöttischen Gelächter aus, während einer mit provozierenden Ton meint "Ob du durch Kraft und Konzentration auch uns überlebst, werden wir sehen." "Ronin Kosame Niraomon. Du wurdest vom Shogun Shimashiatsu des Todes verurteilt. Die Anklage lautet Mord und alle Indizien und Beweise, liefern deine Schuld. Händige dich jetzt aus und du wirst Ehrenvoll sterben! Die Provinz Kiashu erreichst du eh nicht mehr. Es liegt in deiner Hand wie du sterben willst." Solch eindeutige Todesdrohungen die mehr eine Warnung sind, hat Kosame schon öfters in den vergänglichen Tagen gehört und noch nie sind sie wahr geworden. Seit nun mehr als drei Tagen ist er auf der Flucht vor dem Shogun und sein Terrorregime. Er wurde vor einer Woche des Mordes angeklagt, woran er sich lediglich nicht erinnern kann. Ein Alibi für den Mord hat er ebenfalls nicht, da er allein durch das Land zog, ohne mit jemanden zu reden oder sich anzuvertrauen. Der Shogun gab ihm die Schuld, weil die Familie des Opfers nach Rache sühnte und Kosame ein Dorn im Auge des Shogun ist. Nicht nur einmal hat Kosame die Ninjas und Samurais des Shoguns bezwungen und seine üblen Machenschaften einen Strich durch die Rechnung gezogen. Als Kosame schließlich der Frau des Shoguns zur Flucht in das Ausland half, setzte Shogun Shimashiatsu ein sehr hohes Kopfgeld auf ihn. Es meldeten sich viele Kopfjäger doch alle wurden sie besiegt. Nur weil Kosame in einer Nacht unvorsichtig war, hat ihn eine Ninja gefangen und in den Kerker gebracht. Dort fristete er ein paar Tage ab bevor er ausbrechen konnte. Diese Ninja tötete er mit einem gezielten Schlag auf ihren Hals, als sie gerade mit dem Shogun im Bett lag. Ihr Kopf rollte auf seine Brust und Kosame stieß noch sein Schwert in sein Bein als Drohung. Doch es brachte nichts, Shimashiatsus Haß wurde nur noch größer. So sendete er alle Reserveeinheiten der Armee von der Front um Kosame zu töten. Nur mit größter Mühe konnte Kosame fast alle Männer töten, nur die letzten beiden, die jetzt vor ihm stehen, konnte er nicht einmal berühren. Es waren die berühmten Brüder, Li-Chang und Li-Tung Hoso. Zwei gefährliche Männer die von dem Shogun ihrer Eltern beraubt wurde, als der im Nachbarsland einfiel. Sie wurden seit kleinster Kindheit im Kampf geschult und ebenso darauf trainiert, dem Shogun Shimashiatsu treu ergeben zu sein, egal wie er sich entwickeln würde. Ihr Meister, Chikara Hitan, hatte sein Leben geben müssen um sie zu beschützen und das Ehren die beiden in dem sie alle Aufträge des Shogun Shimashiatsu ausführen. Konsequent und Präzise arbeiten die beiden. Diese Mischung ist genau so tödlich wie unbezwingbar. Kosame machte bereits die Erfahrung das es fast unmöglich ist einen der beiden zu verletzen. Er würde ganz aufgeben wenn nicht beide unzählige Narben aufweisen würden. So stehen sich die zwei gefährlichsten Männer des Landes gegenüber und zittern in der nebeligen Nacht darum, wer Kosame töten wird. Mutig bleibt Kosame stehen und versucht sich zu regenerieren. Seine Wunden sind nicht tief aber zahlreich, was nicht minder Schmerzen bereitet. Alle drei stehen bereits seit über einer halben Stunde in der unbewegten Pose und stieren sich an. Jedesmal als einer eine Chance sah anzugreifen, als ein anderer sein Schwert kurz in eine defensiv schlechte Lage brachte, korrigierte er sich gleich wieder und beide jagten weiter. Dieses Spielchen können alle drei noch über die ganze Nacht heraus spielen. Keiner kann vorher sehen welcher Angriff als erster erfolgreich sein wird. Kosame betet innerlich zu allen seinen Göttern die er auf seiner langen Reise kennen gelernt hat. Er betet zudem auch zu allen Geistern die er besiegt oder geholfen hat damit sie ihm ihre Kraft leihen würden. Das Schwert von Kosame wird immer schwerer da er einen langen Weg hinter sich hat ohne auch nur ein mal zu rasten. Die Flucht aus dem Kaiserlichen Palast wird in das unendliche mal in seinem Kopf wiederholt und er fragt sich dabei wie er es nur geschafft haben könnte, soviel Kraft und Geschick aufbringen zu können, dieses waghalsige Unternehmen auf sich zu laden. Wäre er im Kerker geblieben und hätte er bis hin zu seiner Hinrichtung gewartet, hätte er wahrscheinlich einen bessern Augenblick gehabt jemanden zu überwältigen und mit dessen Schwert sich in die Freiheit zu kämpfen. Doch jetzt ist alles zu spät und zu seinem Pech fängt es nun auch noch an zu gewittern. Er steht im Wald, völlig erschlafft, durchnäßt und körperlich halbtot mit den zwei gefährlichsten Männern des ganzen Reiches im Duell. Er muß sein Schwert nun so tief wie nur möglich halten um nicht vom Blitz getroffen zu werden. Li-Tung und Li-Chang senken ihre Schwerter ebenfalls, noch immer mit der Spitze auf Kosame zielend und bereit ihre Waffen hoch zu reißen um ihn zu spalten. Doch auch wieder ändert sich nichts. Alle drei Männer sind von Grund auf durchnäßt und stehen dennoch wie eine eins. Alle verspüren die zitternde Atmosphäre, ein jeder fühlt wie das Herz des anderen hin und her rasst, einer fühlt sich Siegessicher und zwei fühlen Angst. Mit dem Gewitter kam auch ein starker Regen. Nicht nur das Nieseln wie vorher. Ein kräftiges Unwetter stürmt über den Wald und schon ein paar mal, hat ein Blitz einen Baum gespalten. Alle stehen sie wie vorher. Bis auf Kosame. Er konnte sich leicht und unbemerkt etwas vor bewegen. Zudem werden Li-Tung und Li-Chang von Kosames Gesichtsausdruck mehr als irritiert. Kosame hat gewonnen, dies steht nun unwiderruflich fest. Die beiden weichen immer mehr etwas zurück, während sie mehr und mehr damit beschäftigt sind, sich aus dem sickernden Schlamm zu befreien. Beide bekommen es jetzt mit der nackten Angst zu tun, sie müssen einsehen, warum Kosame im ganzen Land, der gefürchtetste menschliche Gegner ist. Es blitzt und donnert, es regnet und stürmt, und ohne eine Bewegung von Kosame erkennen zu können, steht er vor Li-Tung und beim Blitzschlag hat er ihm den Arm mit seinem Schwert abgetrennt. Li-Tung steht nur fassungslos da und schreit wie ein kleines Kind. Seine Tränen sind von Schmerz gepeinigt und die salzige Niederlage macht sich über sein Gesicht breit. Li-Chang zögert keinen Augenblick und reist sein Schwert hoch um Kosame zu erschlagen. Als es Blitzt ist Kosame wieder von einem Ort zum anderen gekommen und pariert mühelos den Angriff. Sie stehen sich direkt gegen über. Auge um Auge, Zahn um Zahn heißt jetzt die Devise. Kosame zögert noch, doch Li-Chang zittert. Erneut fährt ein Blitz zur Erde nieder und Kosame greift an. Der Lärm als der Blitz einen Baum spaltet verwirrt Li-Chang so sehr, das er Kosames Angriff nicht sehen kann und somit auch unfähig ist ihn abzublocken. Regungslos steht er da, doch er lebt noch. Mit einen gezielten Schnitt hat Kosame Li-Changs Haarschopf abgetrennt. Er spielt mit ihm. Aus dem Jäger wird der Gejagte. Diese Weisheit kommt Li-Chang mit ungeheurer schnelle und er weiß, das er nicht mehr gewinnen kann. Doch er muß wenigstens überleben um Shogun Shimashiatsu davon Bericht zu geben, das Kosame Niraomon nur deswegen stark ist, weil er seine Gegner von gewöhnlichen Blitzen irritieren läßt. "Du irrst dich Li-Chang Hoso. Ich lasse sie nicht ablenken, dies ist nur ein guter Nebeneffekt. Ich nehme die Energie des Blitzes und leite sie in mir und bewege mich dann, so das es ein normales Auge nicht verfolgen kann." "Du Hexer! Das wirst du büßen das du meinen geliebten Bruder getötet hast!" Kosame lächelt. Er bereitet sich für den letzten Angriff vor. Sein Schwert hält er hoch in die Luft, doch leider macht Li-Chang ihm einen Strich durch die Rechnung. Er bleibt nicht wie erwartet stehen, sondern greift Kosame mit voller Kraft an. Li-Changs Schwertscheide trifft Kosame direkt in die Rippen und er fällt um. Li-Chang ergreift die Flucht. So schnell er nur in dem Schlamm rennen kann, versucht er von Kosame weg zu kommen. Es scheint auch so als würde es ihm gelingen. Kosame steht wieder weit hinter ihm mit ausgestrecktem Schwert nach oben. Li-Chang bleibt stehen und versucht zu erkennen was er vorhat. Wenn jetzt ein Blitz einschlagen würde, wäre es aus mit ihm und Li-Chang könnte einen Erfolg berichten. Doch leider wird daraus nichts. Kosame hält sein Schwert geradewegs nach oben und hält inne. Er versucht einen Blitz einzufangen der ihm die Kraft gibt, seinen letzten Gegner zu töten. Kosame schreit laut heraus und wie ein Reflex entlädt sich ein Blitz über ihn. Laut heraus brechend schlägt die ganze Energie in das Schwert von Kosame ein und erfüllt ihn mit der ganzen Wut des Sturmes. Kosame muß zittern doch er hält stand. Sein Schwert hat jetzt die ganze Energie des Sturmgottes in sich aufgenommen und Kosame weiß was zu tun ist. Er hält das Schwert gen Boden und ist in Windeseile neben Li-Chang, der wie angewurzelt da steht weil er noch nie sah, wie ein Mensch einen Blitzeinschlag überlebte, der so gewaltig war. Kosame landet direkt vor ihm und zieht sein Schwert vom Boden in die Höhe. Es durchbohrt Li-Chang und der ganze Blitz entladet sich aus ihm heraus und verbrennt ihn mit der ganzen geballten Kraft des Donners. "Rai-jin!" Kosame verneigt sich nicht vor seinen Gegner wie es bei ihm sonst immer so ist. Sein Schwert wird weg gesteckt und er macht sich auf den Weg weiter in die Provinz Kiashu, von wo aus er versuchen wird, eine Armee gegen Shogun Shimashiatsu zu finden. Er schwor sich dessen Tot und diesen Schwur wird er auch einhalten. Ijô Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)