Mein Leben mit Dir von Werewolf (Neuer Challenge-OS on) ================================================================================ Kapitel 11: Wiedersehen ----------------------- Hallo liebe Leser. Nach über zwei Monaten gibt es mal wieder einen neuen OneShot von mir. Ich hoffe, er gefällt euch, denn es ist wiedermal NejiTen das Hauptpairing, wenn auch nur angedeutet. Er ist wieder etwas kürzer geworden, als der Letzte, aber ich hoffe, mindestens genauso schön. Der OS ist Lysette gewidmet, weil sie es sich gewünscht hat und weil ich ihr meinen Dank aussprechen will, da sie mir bisher zu jeder meiner Kurzgeschichten einen Kommentar hinterlassen hat. Vielen Dank dafür! Jetzt will ich aber nicht weiter rumerzählen, sondern wünsche euch allen viel Spaß beim Lesen. Ich hoffe, ich habe deinen Geschmack ein bisschen getroffen, Lysette^^. Yu-chan. PS: Kommis sind erwünscht^^. ---- Wiedersehen Sie sahen einander an. Er bemerkte die Veränderung, die sie durchlaufen hatte, fast sofort. Sie trug ihre Haare anders, offen. Nicht mehr zu den zwei Dutts gebunden, wie er es von ihr gewohnt war. Aber auch ihre gesamte Ausstrahlung hatte sich verändert. Sie wirkte nicht mehr wie das unscheinbare Mauerblümchen, wie damals, so wie er sie in der Schule kennengelernt hatte. Sie war eine erwachsene junge Frau geworden, hübsch und unabhängig, so schien es. In seinen Augen war sie schöner geworden. Aber als er seinen Blick von ihr abwendete, um die Person neben ihr zu mustern, spürte er einen unangenehmen Stich in seiner Brust, was er nicht genau einschätzen konnte. Sie hatte sich also für einen anderen entschieden, obwohl er sie darum gebeten hatte, auf ihn zu warten. Eine enttäuschte Wut keimte in ihm auf, als er bemerkte, dass sie bei diesem Kerl eingehakt war. Der Unbekannte schien wirklich ihr Freund zu sein. Aber was störte es ihn, er hatte ja selbst lange gebraucht, um sein Versprechen zu halten und nach Tokyo zurückzukehren. Da konnte es schon sein, dass sie sich in jemand anderen verliebt hatte, schließlich konnte man nie wissen, wo die Liebe hinfiel. Aber warum hatte sie ihm nichts gesagt? War er es nicht wert, zu erfahren, dass sie einen Geliebten hatte? Scheinbar nicht, sonst wüsste er es wohl und wäre nicht so überrascht worden. Eigentlich sollte er sich darüber freuen, dass sie jemanden gefunden hatte, der ihr Liebe schenkte und Aufmerksamkeit. Aber wieso hatte sie nicht auf ihn gewartet, wie abgemacht? Hatte sie wirklich so wenig Vertrauen in den Hyuuga? Er besah sich den Kerl genaustens, wenn es auch nur einen Makel an ihm gegeben hätte, er hätte ihn gefunden. Tentens Freund hatte braunes wuscheliges Haar und schmale Augen, die mistrauisch schauten, als er Neji gesehen hatte. Er war groß, der Hyuuga schätze ihn auf einen Meter fünfundachtzig, aber im Schätzen war er nie gut gewesen. Tenten bemerkte wie sich sein Blick verfinsterte, als er den jungen Mann an ihrer Seite sah. Es war eine kaum sichtbare Regung in seinem Gesicht, in seinen Augen gewesen, doch sie hatte es gesehen. Ihr Blick war darin geschult, die kleinen Gefühlsregungen zu erkennen, denn bei Neji sah man es nie auf den ersten Blick, ob und was er gerade dachte oder fühlte. In dieser Hinsicht hatte er sich nicht geändert, er konnte seine Gefühle immer noch nicht offen zeigen. Auch sein Aussehen hatte sich nicht groß verändert, seine Haare waren gewachsen und sein Körper, aber seine Augen hatten noch immer diesen gefühlskalten, Ausdruck für Laien. Für sie war der Blick verbittert und misstrauisch. Es war ein kühler und verregneter Frühlingstag, Ende März. Beide hatten einen Spaziergang gemacht, waren sich zufällig begegnet. Jetzt standen sie hier und sahen sich an. Keiner sprach ein Wort, niemand wollte die Situation stören. Die Zeit schien still zu stehen, bis ihr Freund, Kankuro die Stimme erhob. "Komm, lass uns weitergehen, Tenten." In Nejis Augen wich der wütende Ausdruck kurz einem erwartenden, ob Tenten wirklich mit ihm mitgehen würde, oder ob sie bei ihm bleiben würde, um über alte Zeiten zu reden. Er wurde jedoch enttäuscht, denn sie warf ihm nur einen entschuldigenden Blick zu und ging an ihm vorbei, ihrem Freund hinterher. Als sie vorbei waren, sah Neji sich um. Er wusste nicht wieso, aber es schmerzte, dass sie scheinbar so tat, als würde sie ihn nicht mehr kennen. Sie hatten so viel zusammen durchgemacht, und jetzt tat sie ihm das an. Er verstand die Welt nicht mehr. Nie hätte er gedacht, dass sie sich so sehr entfremdet hätten, es waren doch nur zehn Jahre gewesen, die sie getrennt waren. Als er weggezogen war, hatten sie ein Versprechen gemacht, eine Vereinbarung, dass er wiederkommen würde und sie solange auf ihn warten sollte. Aber sie hatte ihn belogen, eiskalt. Vielleicht waren es ja doch nicht nur zehn Jahre, wie er es dachte. In dieser Zeit konnte sich viel verändern, hatte sich viel verändert. Und das nicht nur zum Guten, wie er gerade schmerzlich erfahren hatte. Leicht geknickt ging er weiter. Aber wohin wollte er jetzt eigentlich? Ursprünglich war er auf dem Weg zu Tenten gewesen, er wollte sie überraschen. Das hatte sich jetzt allerdings erledigt, dachte er sich. Also musste er wieder nach Hause gehen. Seufzend drehte er sich nun ganz um und trat den Rückweg in seine neue Wohnung an. Sein Blick war die ganze Zeit über auf den Boden gerichtet und er grübelte. Er war sichtbar gereizt. Warum hatte sie ihm nichts gesagt? Hatte sie ihm wirklich nicht mehr vertraut, weil er so lange gebraucht hatte, bis er wieder nach Tokyo kommen konnte? Aber sie wusste doch, dass er seine Versprechen immer einhielt. Scheinbar hatte sie das vergessen. Neji seufzte. Er konnte es nicht glauben, dass sie ihn so betrogen hatte. Immer wieder kreisten diese Gedanken in seinem Kopf und entfachten die Wut immer wieder, wie der Wind das Feuer entfachte. Nach einiger Zeit konnte er schon den Wohnblock sehen, in dem er sein neues Zuhause hatte. Aber mitlerweile wusste er nicht mehr, ob er sich über seine Rückkehr freuen sollte oder nicht. Auf der einen Seite war es schön wieder altbekannte Dinge zu sehen, die einen in Erinnerungen schwelgen ließen, auf der anderen Seite war es auch enttäuschend, weil er sich das ganze schöner ausgemalt hatte. Aber nachdem er Tenten mit ihrem Lover gesehen hatte - bei dem Gedanken stieg wieder Wut in ihm auf - wurde es immer schlimmer. Der ganze Park, überall wo er langgelaufen war, alle Plätze, die er gesehen hatte, erinnerten ihn an die Vergangenheit mit Tenten. Er wollte nicht, dass sie einen anderen liebte. Er liebte sie doch, und das wusste sie. Und das hatte sich auch in den letzten Jahren nicht geändert. Das müsste sie auch wissen. Aber es war ihr offenbar egal. Seufzend schloss er die Tür auf und ging hinein. Er streifte die Shuhe von den Füßen und legte seine Jacke achtlos auf die Kommode, die im Flur stand. Sein Weg führte ihn zu erst in die Küche, in der er sich einen Tee machte. Das war es, was er jetzt brauchte, einen heißen Tee, der die Nerven beruhigte. Während das Wasser kochte ging er ins Wohnzimmer, wo er schon einige Accesoires auf den Möbeln plaziert hatte. Unter anderem befanden sich auch ein paar alte Fotos darunter, auf denen er mit Tenten zusammen abgebildet war. Als er sich die Bilder besah, kamen die Erinnerungen wieder hoch. Sie bohrten sich so schmerzhaft in sein Gedächtnis, dass er kurzerhand die Rahmen umlegte, so dass sie flach auf dem Schrank lagen. So musste er es nicht länger ertragen, in Erinnerungen zu schwelgen, die nun wirklich Erinnerungen bleiben würden, für immer. ~La Fin~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)