beyond the streets von Akela_Fisher ================================================================================ Kapitel 14: ------------ Nach Dienstschluss ging Kyo wieder mit zu Sakito[N] und Shou nach hause. Er wollte selber so ein bisschen Kontrolle haben, über das, was da so lief, wegen des Medikamentenproblems des Strippers. Shou setzte sich auf sein Bett und wartete auf Kyo, der gerade noch mit Sakito[N] in der Küche am Quatschen war. „Shou!... Du musst mit diesen Medikamenten aufhören…. Sieh dich doch an. Von Tag zu Tag siehst du mehr aus wie ein Untoter. Sakito wird dich so irgendwann nicht mehr auf die Bühne lassen. Das kann selbst das beste Make-up nicht mehr verdecken.“, Kyo redete auf Shou ein, dieser saß allerdings nur auf seinem Bett und starrte auf den Boden. „Wenn er mich nicht mehr für sich arbeiten lassen will, dann geh ich halt wieder auf den Straßenstrich…. Meine Mutter war oft sehr stolz auf mich, wenn ich damals viel Geld nach Hause gebracht hatte.“ „Da kannst du mit deinem momentanen Zustand aber nicht viel erwarten.“ „Wieso? Ich hab immer gemacht, was die von mir wollten und das macht nicht jeder.“ „Immer?... Shou,… hast du dich jemals auf HIV testen lassen?“, Kyo hockte sich neben seinen Freund, nahm dessen Hände und sah ihn besorgt an. „Wieso? Die sagen mir noch ich hab Aids, das will ich dann gar nicht wissen.“, Shou war plötzlich sehr aggressiv. Kyo ahnte Fürchterliches. Sakito ergoss sich laut stöhnend in Aoi, zog sich ruckartig aus diesem heraus und legte sich sanft neben ihn. „Ich weiß, ich bin Schuld an Juis Tod,… doch ändern kann ich es nicht.“ „Denkst du da immer noch drüber nach? Chef, das hat doch keinen Sinn mehr.“ „Das vielleicht nicht, aber was ist mit Shou? Der sah heute nicht gut aus, wenn er morgen wieder so aussieht schick ich ihn direkt zurück ins Bett.“ „Was erwartest du, wie soll ein Junkie deiner Meinung nach aussehen?“ „Junkie? Shou hat vor Jahren aufgehört Drogen zu nehmen, mir zu liebe.“, Sakito war etwas aufgebracht, immerhin wusste er von nichts. Seit Juis Tod bekam er sowieso nicht mehr mit, was um ihn herum geschah. „Chef, Shou ist Medikamentenabhängig. Es sind in dem Sinne keine Drogen. Keine Illegalen. Nur Beruhigungsmittel.“ „Was? Wieso wusste ich das nicht? Wo hat er die denn her?“ „Also nach Juis Tod hat er die vom Arzt verschrieben bekommen. Wo er sie jetzt nach so langer Zeit noch her hat, weiß ich nicht.“ Kyo war am nächsten Morgen früh aufgestanden und zu dem Arzt gefahren, der Shou die Beruhigungsmittel verschrieben hatte. „Verschreiben sie ihm immer noch dieses harte Zeug?“ „So lang es ihm nicht gut geht, ist das meine Pflicht als Arzt.“ „Das heißt ja?“, der Arzt nickte. „Dass er von dem Zeug mittlerweile abhängig ist, haben sie gar nicht bemerkt?“ „Davon kann er nicht abhängig sein. Die machen nicht…“, da versucht sich der Arzt aber fein rauszureden, denkt Kyo sich und unterbricht ihn vorsichtshalber. „Verträgt sich das Mittel vielleicht nur nicht so gut mit seinen anderen Medikamenten.“, Kyo wusste nicht, ob Shou überhaupt andere Medikamente nahm, aber er beabsichtigte den Arzt auf eine bestimmte Spur zu locken, immerhin wollte er wissen, ob Shou nun auf HIV getestet wurde oder nicht. „Andere Medikamente?“, der Arzt stellte sich dumm. „Ja, die… ach, wie hießen die gleich noch? Ich komm jetzt nicht drauf. Sie hatten doch damals den Test gemacht, oder war das ein anderer Arzt?“ „Den HIV Test meinen sie?“ „Ja genau den.“ „Der ist im Krankenhaus gemacht worden, nachdem sie ihn da eingeliefert hatten, weil einer seiner Freier ihn so übel zugerichtet hatte.“ „Ja, aber ich meine, die Medikamente kriegt er jetzt doch bestimmt von ihnen? Dafür fährt er doch nicht ständig ins Krankenhaus.“ „Er war schon eine Weile nicht mehr hier, um das Rezept abzuholen. Er war immer nur, wegen den Beruhigungsmitteln hier. Aber wo sie jetzt schon mal hier sind, könnten sie doch das Rezept mitnehmen.“ „Ja das kann.“ Kyo machte sich auf den Weg zu einer Apotheke. Die hatte nur blöder Weise schon zu. Auf dem Heimweg machte er sich Gedanken über den Arzt. Shou muss unbedingt den Arzt wechseln, dieser taugt ja gar nichts. „Du bist mal auf HIV getestet worden. Da warst du 15!“, wütend hielt Kyo dem Jüngeren das Rezept vor die Nase, als er wieder bei ihm und Sakito war. „Entweder hast du es erfolgreich verdrängt, oder du warst so stoned, dass du es gar nicht mitbekommen hast.“, Kyo sah Shou wütend an. Einen Moment lang war es still. Dann drehte Shou den Kopf zur Seite und sah zum Fenster raus. Kyo bemerkte erst in diesem Augenblick, dass Shou weinte. Er setzte sich neben seinen Freund aufs Bett und nahm ihn in den Arm. „Du hast es gewusst, nicht wahr?“, hauchte Kyo leise. „Natürlich hab ich es gewusst. Danach hab ich doch erst mit den Drogen angefangen.“, Shou drehte sich zu Kyo um, er war wütend, doch verzweifelt war er auch. „Aber Shou dadurch machst du es doch nur schlimmer.“ „Nein, damit hätte ich mich fast umgebracht.“ „Und was hätte dir das gebracht.“ „Ich müsste jetzt nicht mit dem Gedanken leben, dass ich elendig an einer schrecklichen Krankheit verrecken werde, die nicht heilbar ist.“, Shou war sehr aufgebracht und desto mehr schluchzte und weinte er. „In meinem ganzen Leben ist immer alles nur den Bach runter gegangen und jetzt… jetzt ziehe ich dich da mit rein.“ „Shou, du darfst dir dafür die Schuld nicht zuweisen. Du weißt, dass deine Mutter an allem schuld ist, nicht wahr? Wenn sie nicht wäre, dann wäre das alles nie passiert.“ „Dann wäre ich nie bei Sakito gelandet und ich hätte dich nie kennen gelernt. Vielleicht hat das alles doch etwas Gutes an sich.“, langsam wurde Shou wieder ruhiger. „Was hat das mit Sakito zu tun?“ „Sakito wollte aus seinem Laden von Anfang an ein Bordell machen. Er war damals regelmäßig bei mir. Ein Stammkunde, der ne Menge Geld gezahlt hat. Er hat immer gesagt: ´Wenn du doch nur mir allein gehören könntest`. Und dann hat er diesen Club aufgemacht. Er hat mich gefragt, ob ich nicht für ihn arbeiten will, ich könnte dann auch bei ihm wohnen. Da musste ich ihm zwangsläufig sagen, dass ich positiv bin. Also wurde aus dem Stricher Shou der Stripper Shou. Denn verlieren oder wieder hergeben, wollte er mich trotz allem nicht. Dann kam Jui. Er hat Sakito natürlich gehörig den Kopf verdreht. Ist ja auch klar warum. Ich verdiente aber zum Glück mittlerweile genug Geld, um mir eine eigene Wohnung suchen zu können.“ „Ach Shou.“, hauchte Kyo und zog seinen Geliebten noch fester zu sich in die Arme. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)