beyond the streets von Akela_Fisher ================================================================================ Kapitel 13: ------------ Shou, der aussah, als hätte er seit Wochen nicht geschlafen, betrat zusammen mit Sakito[N] das Bordell und setzte sich zu Kyo. „Was machst du, wenn wir nach Dienstschluss hier fertig sind?“, fragte Shou den Älteren, neben den er sich gesetzt hatte. „Ich werde nach Hause gehen und schlafen.“, kam die trockene Antwort, Shou starrte auf das Holz der Theke und nickte traurig. „Wieso fragst du?“, hakte Kyo nach, da ihm klar war, dass Shou irgendwas bedrückte. „Ich hatte gehofft, du würdest noch mit zu mir… ich meine, mit zu Sakito[N] kommen.“, antwortete Shou flüsternd, so dass Kyo genau hin hören musste, was der Jüngere sagte. „Ach ja, du wohnst ja jetzt bei Sakito[N]. Wie läuft es so mit euch beiden?“ „Wie meinst du das? Ich hab nichts mit ihm, er ist gar nicht mein Typ.“, so, wie Shou das verstanden hatte, hatte Kyo es überhaupt nicht gemeint. Dieser war ja auch immer noch davon überzeugt Shou wäre nicht schwul. „Ich komme gerne noch mit zu euch, wenn es Sakito[N] nicht stört, doch nenn mir den Grund.“, Kyo wechselte so wieder das Thema. „Den Grund?... Ich… ich möchte gerne… mal ein anderes Gesicht vor dem Einschlafen sehen, als Sakitos[N].“ „Dann muss ich ja richtig lange bleiben.“ „Wenn es geht, die ganze Nacht.“, Shou sah fragend in Kyos Augen. Dieser war überrascht, verheimlichte Shou ihm doch etwas? Die Türen des Bordells öffneten sich um Punkt neun Uhr und alte, wie auch neue Kunden betraten den großen Saal. In dem auch sofort Uruha seine Beine um die Go Go-Stange wickelte. Schon nach kurzer Zeit verschwanden die ersten Stricher mit ihren Freiern auf ihr Zimmer. Nach ungefähr einer Stunde kam Nao als Erster wieder nach unten. „Wie ich das vermisst habe.“, jauchzte er und stürzte sich wieder ins Getümmel. Als Sakito[N] von der Bühne kam, fing Shou ihn ab. „Du, ich wollte fragen, ob du was dagegen hast, wenn nach Dienstschluss Kyo noch mit kommt. Ich hätte ihn gern noch ein bisschen bei mir.“, Shou war etwas verlegen, doch Sakito[N] freute sich. „Natürlich kann er mit. Ist doch gar kein Problem.“, dass Shou endlich wieder den Wunsch nach Nähe zu einer anderen Person zeigte, ließ darauf hoffen, dass es mit ihm wieder bergauf ging. Also wollte Sakito[N] das auch tatkräftig unterstützen. Shou und Kyo machten sich schon etwas früher auf den Heimweg, als Sakito[N]. Nicht, dass sie ihn nicht dabei haben wollten, sie wollten lediglich mal wieder etwas Zeit für sich. Dennoch schwiegen sie den ganzen Weg über. Doch kaum, dass sie die Wohnung betraten, schmiss Shou sich auch schon Kyo an den Hals. „Liebst du mich eigentlich immer noch? Obwohl ich soviel Mist gemacht hab?“, fragte Shou traurig. „Shou,… es ist egal, was du machst. Ich werde nie aufhören dich zu lieben.“ „Küss mich!“, war Shous einzige Reaktion auf das, was Kyo gesagt hatte. Der Ältere schloss seine Augen und legte zärtlich seine Lippen auf die des Anderen. Shou seufzte in den Kuss vor Erleichterung. Er hatte doch große Angst gehabt, dass Kyo ihn hätte ablehnen können. Doch dieser hatte jetzt völlig andere Dinge im Sinn. Kyo hob den Jüngeren auf seinen Arm und trug ihn in dessen Schlafzimmer. Sanft ließ er ihn auf das Bett sinken, lehnte sich leicht über ihn und verwöhnte ihn mit zärtlichen Küssen. Shou seufzte leise und Kyo musste grinsen. Er fing an Shous Hemd aufzuknöpfen und streichelte dann ganz sanft über den zierlichen Oberkörper seines Freundes. Und dieser fing schlagartig an leise zu stöhnen. „Kyo,… was machst du bloß mit mir?“, wieder musste Kyo grinsen, da er sehr erfreut über Shous Reaktion war und sich selber innerlich lobte. „Shou!... Sag mir, was du willst.“, hauchte Kyo dem Stripper ins Ohr. Dieser stöhnte wieder auf bei den sanften doch auch fordernden Worten. „Nimm mich… jetzt sofort.“ “Du bist jetzt was?”, fragte Sakito, unschlüssig, ob er lachen oder weinen sollte, als er Kyo am Nachmittag des nächsten Tages wieder im Club antraf. „Ich bin jetzt mit Shou zusammen. Hast du ein Problem damit?“, reagierte Kyo patzig. „Problem nicht. Na ja, es ist mir nur neu, dass Shou schwul ist.“ Die beiden saßen, wie fast jeden Abend, an der Bar, rauchten eine Zigarette nach der nächsten und betranken sich. „Vielleicht solltest du nicht mehr so viel Alkohol in dich kippen, wenn du jetzt einen Schützling hast.“, gab Sakito von sich, schnappte sich Kyos Glas und trank es in einem Zug aus. Kyo schüttelte darüber nur lächelnd den Kopf. „Danke, dass du mich so aufopferungsvoll vom Alkohol fern hältst.“, beide lachten. „Ich glaube, ich gehe mal eben und sehe nach meinem ´Schützling`.“, fügte Kyo noch hinzu und verschwand. „Ist gut.“, äußerte sich Sakito noch und trank weiter. Kyo ging auf Shou zu, der alleine an einem Tisch in der Ecke saß, ein Glas Wasser trank und auf seinen nächsten Auftritt wartete. „Hast du was dagegen, wenn ich dir in dieser dunklen Ecke etwas Gesellschaft leiste?“, fragte Kyo grinsend. Shou sah zu ihm auf und als er registriert hatte, dass Kyo vor ihm stand, lächelte er und deutete dem Älteren an, dass er sich setzen sollte. Aoi ging auf seinen Chef zu, der immer noch an der Bar saß und mittlerweile auch schon ganz schön betrunken war. „Chef? Ich denke, es wäre besser für dich, wenn du dich schlafen legen würdest. In deinem momentanen Zustand.“, sagte Aoi liebevoll. „Schlafen? Ach, das glaubschte ja wohl selba nisch.“ „Los komm, ich bring dich hoch.“, Aoi schnappte Sakito am Arm und zog ihn vom Barkocker runter, wobei dieser beinah umgefallen wäre. Gemeinsam beschritten sie den Weg die Treppe rauf und ab in Sakitos Schlafzimmer. Dort angekommen, dachten allerdings beide nicht mehr ans Schlafen. „Chef?“ „Hai?“, sie setzten sich beide nebeneinander aufs Bett, wobei Sakito eher aufs Bett fiel. „Ich kann das nicht länger mit ansehen. Du bist den ganzen Tag nur besoffen. Du zerstörst dich damit selber und so wird aus deinem Traum nichts. Sakito,… denk doch auch mal an uns. Wir müssen alle zurück auf den Straßenstrich, wenn du hier langsam aber sicher Selbstmord begehst.“, Aoi machte eine Pause. Doch als er weiter reden wollte, hielt Sakito ihn auf. „Hast du von mir überhaupt die Erlaubnis mich Sakito zu nennen?“, er rutschte ein Stück näher an den Stricher, der von dieser plötzlichen Nähe irritiert war und deshalb nicht wusste, was er sagen sollte. „Ich fürchte, dafür werde ich dich bestrafen müssen.“, er drückte Aoi mit noch sanftem Druck auf das Bett, so dass er unter ihm lag. Sakito ließ seine kalten Hände unter Aois T-Shirt gleiten und knabberte an dessen Ohrläppchen, woraufhin ein leises Stöhnen von dem Stricher zu hören war. „Wenn du kommst,… dann will ich, dass du ´Chef` schreist…. Nicht Sakito.“ „Wie kommst du auf die Idee, dass ich schreien werde,… Chef?“, fragte Aoi etwas verschüchtert. „Das wirst du noch zu spüren bekommen.“, war die trockene Antwort. Sakito setzte wieder sein perversestes Lächeln auf und fing an seinen Angestellten auszuziehen. Uruha kam an die Bar, um etwas zu trinken. Er setzte sich neben Sakito und sah diesen verwirrt an. „Wo ist Kyo?“, fragte er dann. Sakito drehte sich zu ihm und schien kurz zu überlegen, was er sagen sollte. „Da hinten.“, er deutete auf einen Tisch etwas abseits in einer Ecke, an dem Kyo saß. Er hatte seine Arme um Shou, der auf seinem Schoß saß, geschlungen. Shou hatte die Augen geschlossen und schien zu schlafen, während Kyo ihn sanft streichelte. „Was zum Henker ist denn da los?“, fragte Uruha irritiert, während er das Schauspiel beobachtete. „Das sind Kyo und Shou. Die Zwei kuscheln da drüben.“, antwortete Sakito etwas abwesend. „Danke, aber das sehe ich auch gerade noch selber. Wieso kuscheln die?“, äußerte Uruha patzig. „Die kuscheln, weil sie sich lieb haben.“, Miyavi lachte, als er Uruhas Gesichtsausdruck sah. „Die Zwei sind doch fest liiert. Wusstest du das noch nicht.“, fügte Miyavi dann noch hinzu, in der Hoffnung Uruha besänftigen zu können. Ruka kam an die Bar, um für sich und Ni~ya was zu trinken zu holen. „Ihr Zwei solltet aufpassen, dass ihr nicht bald zu einer Person verschmelzt.“, meinte Miyavi grinsend und Ruka schüttelte nur lächelnd den Kopf. „Wenn, wäre auch nicht schlimm. Dann hab ich Ni~ya wenigstens immer bei mir.“, sagte er noch und verschwand wieder zu seinem Freund. Uruha sah ihm noch kurz hinterher, doch wandte er sich dann wieder an Miyavi. „Seit wann… sind die Zwei fest liiert?“ „Also, ganz offiziel würde ich sagen, seit letzter Nacht. Am besten ist, du fragst Sakito[N], der hat die Zwei ja gehört, immerhin hat Shou sein Schlafzimmer genau neben ihm.“, sagte Miyavi grinsend und wandte sich wieder seiner Arbeit zu. Kurz nach Dienstschluss machten Sakito[N], Shou und Kyo sich auf den Heimweg. Doch Sakito hielt Kyo am Arm fest und zog ihn ein Stück zurück. „Benutz ´n Gummi.“, flüsterte er ihm ins Ohr und ließ wieder locker. „Kyo? Wo bleibst du denn? Ich bin müde.“, meckerte Shou, als er feststellte, dass Kyo nicht mehr direkt neben ihm war. „Ich bin schon da.“ Am nächsten Tag war die Situation wie immer die Gleiche, nur eins war anders. Kyo hatte man den ganzen Abend nicht einmal bei Sakito sitzen sehen, ständig wuselte er um Shou herum. Doch ansonsten war alles wie immer. Sakito saß an der Bar, war nicht mehr ganz nüchtern, die Stricher gingen stündlich die Treppe rauf und kamen sie weder runter und Uruha, Sakito[N] und Shou entkleideten sich auf der Bühne. Doch, als spät in der Nacht Maya wieder nach getaner Arbeit die Treppe runter kam, wirkte er nachdenklich. Er sah sich im Club um, nach einem Moment blieben seine Augen an Miyavi haften, da dieser ihn die ganze Zeit beobachtete. Dieser lächelte Maya sanft an, als er bemerkte, dass er von dem Blonden beim Beobachten ertappt wurde. Maya nahm all seinen Mut zusammen und ging auf Sakito zu, um mit ihm ein ernstes Gespräch zu führen. Er wollte das schon länger tun, doch immer war ihm nicht ganz wohl dabei. Man konnte schließlich nie wissen, wie Sakitos Laune war und wie dieser wohl reagieren würde. „Chef?“ „Hai?“ „Kann ich mal unter vier Augen mit dir reden?“ „Aber selbstnatürlich.“ Sie verschwanden in einem Hinterzimmer und setzten sich dort an den Tisch. Einen Moment lang war es still, bis Maya sich dazu durch rang, endlich zu reden. “Chef, ich dachte immer, ich könnte mein Herz keiner einzelnen Person schenken. Ich dachte immer, ich wäre skrupellos, nur auf Sex aus. Doch bin ich eines besseren belehrt worden…. Ich habe mein Herz schon vor langer Zeit an eine Person verschenkt. An eine ganz Bestimmte….Ich brauche Aiji. Er ist für mich die Luft zum Atmen. Er fehlt mir.“, Maya senkte den Kopf, doch Sakito beugte sich zu ihm runter und hob, mit zwei Fingern an dessen Kinn, seinen Blick. „Dann wird es Zeit, dass du wieder zu ihm gehst.“, Sakito lächelte sanft, stand auf und verließ den Raum. Maya war etwas irritiert, aber dennoch froh, dass das Gespräch so ruhig verlaufen war. Noch am selben Abend packte Maya seine Sachen und schlich zum Hinterausgang. Er wollte kein Aufsehen erregen und erklären wollte er auch keinem, weshalb er nun ging. Sakito bekam alles mit, dennoch hielt er sich im Hintergrund. Als Maya zur Tür raus war und die Straße runter lief, stellte Sakito sich in den Türrahmen und sah ihm nach. „Du lässt ihn gehen?“, fragte Kyo etwas erstaunt, als er bemerkt hatte, dass Maya zurück zu Aiji wollte. Er hatte Sakito im Türrahmen stehen sehen und wollte gucken, was dieser da so interessiert beobachtete. „Man weiß immer erst, was man an jemandem hatte, wenn man ihn verliert.“, war Sakitos sanfte Antwort, bevor er sich auf dem Treppenabsatz umdrehte und wieder in seinem Bordell verschwand. Er ging direkt die Treppe nach oben, in das Zimmer, in dem Jui früher gelebt hatte. Nichts hatte sich darin verändert, lediglich die Staubschicht war etwas dicker, da kein Mensch diesen Raum mehr betreten durfte, seit Juis Tod. Sakito setzte sich auf Juis Bett und nahm ein Bild vom Nachtschrank, auf dem sie beide zusammen mit Uruha und Shou vor dem damals noch neueröffnetem Club posierten. Leise bahnten sich Tränen ihren Weg an Sakitos Wangen hinab. Er saß noch eine ganze Weile alleine in diesem Zimmer, bevor er wieder neuen Mut fasste, das Zimmer verließ, die Tür wieder abschloss und nach unten ging. „Miyavi, du solltest dem Chef keinen Alkohol mehr geben, sonst haben wir hier bald nur noch Kaputte im Betrieb.“, witzelte Ruka, obwohl er es aber eigentlich ganz ernst gemeint hatte. „Was heißt denn ´nur noch`?“, fragte Nao, der wie immer nur die Hälfte mitbekommen hatte. „Saga ist doch jetzt clean.“, fügte er noch hinzu, um seine Aussage zu bekräftigen. „Ja, Saga, aber von dem spricht doch grad keiner. Ich dachte eher an unseren Neuschwulen.“ „Shou? Wieso, was hat er denn?“, hakte Nao nach. „Außer ne abartige Beziehung mit Kyo, hat er ein Problem mit Beruhigungsmitteln, die er ganz großzügig einnimmt seit Jui tot ist.“, erklärte Ruka erneut. „Lästern Stricher eigentlich immer so gerne?“, fragte Uruha, der gerade um die Ecke gebogen kam und Ruka vorwurfsvoll ansah. Doch bekam er keine Antwort. „Shou war schon immer schwul. Nur hat er erst jetzt seine Ängste vor festen Beziehungen überwunden.“, fuhr Uruha daraufhin fort und Ruka nickte. „Gomen. Ich weiß, ich sollte mir angewöhnen zu denken, bevor ich rede.“, Nao kicherte, als er registriert hatte, was Ruka gerade eben zugegeben hatte. „Wieso darf ich eigentlich nicht arbeiten?“, fragte Aoi Sakito. Sie saßen gemeinsam an der Theke, etwas abseits von den anderen, und unterhielten sich schon eine ganze Weile. „Ganz ehrlich,… ich möchte dich nicht teilen.“ „Wie süß. Aber ich kann doch hier nicht auf deine Kosten leben.“ „Tust du doch auch gar nicht.“, Sakito kam Aoi ein Stück näher, bevor er weiter sprach. „Solange du brav und artig bist und immer machst, was ich dir sage,…“ „Das heißt, mein Job ist es dir gefügig zu sein!“ „Aoi, das hört sich so bösartig an. Ich will in der Öffentlichkeit mit dir angeben. Und…“ „Ja, schon klar. Ich hab es verstanden. Dann erwarte aber nicht, dass ich hier irgendwie einen Finger rühre. Wenn du mich nur zum Vorführen und fürs Bett brauchst.“, Sakito grinste und Aoi trank sein Glas auf Ex aus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)