beyond the streets von Akela_Fisher ================================================================================ Kapitel 10: ------------ Upps, tut mir leid, dass das doppelt war. Also, man hat mir gesagt, dass ich vor diesem Kapitel warnen soll, deswegen mache ich das jetzt hier: Nicht lesen, ohne eine Packung Taschentücher griffbereit zu haben. Als am nächsten Tag Shou, Uruha und Sakito[N] wieder zur Arbeit erschienen, stand Ruka schon hinter der Theke, an der Kyo auch schon seinen Posten eingenommen hatte und Sakito saß an einem Tisch, stand aber sofort fröhlich auf, als er die Drei kommen sah. Aus der Ferne beobachteten die Stricher das Geschehen. Uruha ging hoch erhobenen Hauptes an Sakito vorbei, ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen. Er verschwand die Treppe nach oben und als Sakito hinterher wollte, hielt Shou ihn auf. Doch Uruha kam nach wenigen Sekunden wieder nach unten und schien stinksauer zu sein. „Du hast ihn schon wieder eingesperrt. Du Aas, was bildest du dir ein. Dafür könnte er dich verklagen, das ist Freiheitsberaubung.“ Shou schaffte es gerade noch so zu verhindern, dass Uruha Sakito ansprang. Doch Uruha war sofort einsichtig und rief sich selbst zur Ordnung. „Du solltest deinen Arsch sofort da hoch bewegen und die Tür aufschließen, sonst hole ich die Polizei.“, ergänzte Uruha drohend und Sakito ging langsam die Treppe rauf, gefolgt von Shou und Uruha. Sakito[N] blieb unten bei den Anderen, er fühlte sich gar nicht gut und versuchte sich abzulenken. Doch plötzlich war von oben ein markerschütternder Schrei zu hören, der von Uruha kam. Sakito kam wie ein Wahnsinniger die Treppe runter gerannt. „Ruft den Notarzt! SOFORT!“, doch keiner rührte sich. Hinter Sakito kam Shou mit gesenktem Blick und Uruha, der vor Verzweiflung bitterlich weinte, im Arm, die Treppe runter. Sakito[N] ging auf Uruha zu und nahm ihn in den Arm. Shou wandte sich an die Versammelten, die ihn allesamt mit besorgtem Blick ansahen. „Den Notarzt brauchen wir nicht mehr.“, es fiel ihm wahnsinnig schwer zu reden, ohne dabei selber in Tränen auszubrechen. „Jui,… er… er ist tot.“, doch in dem Moment, wo er diese Worte ausgesprochen hatte brach die ganze Fassade, die er sich über Jahre aufgebaut hatte und er fing an laut zu schluchzen und zu weinen. Kyo sprang von seinem Stuhl und konnte Shou gerade noch so auffangen, bevor seine Beine unter seinem Gewicht nachgaben. Er setzte sich mit ihm erstmal an einen Tisch und auch Sakito[N] und Uruha setzen sich dazu. Sakito wusste nicht, was er tun sollte. Er war geschockt. Es hätte niemals so weit kommen dürfen, doch er war an allem Schuld gewesen. Er hatte Jui aus tiefstem Herzen geliebt, doch hatte er es versäumt diesem zu zeigen, was er ihm bedeutete. Stattdessen war er immer nur schlecht gelaunt und ließ seine Wut an ihm aus. Er ging wieder nach oben, er wollte zu Jui, in der Hoffnung, er hätte sich das eben alles nur eingebildet und jetzt würde ein mies gelaunter Jui auf dem bett sitzen und ihm Vrowürfe darüber machen, dass er ihn da eingesperrt hatte. Aber dem war nicht so. Als Sakito Juis Zimmer betrat, lag dieser immer noch regungslos auf dem Bett, alles war voller Blut. Juis ganzer Körper wies tiefe Schnittwunden auf und neben ihm lag ein gefalteter Zettel. Mein Körper gehört nur mir. Und ich mache damit, was ich will. Waren die Worte, die Jui fein säuberlich darauf notiert hatte. Er hatte wirklich eine schöne Handschrift. So vieles an Jui war so wundervoll gewesen. Jeder kleine, glückliche Moment, den Sakito und Jui je hatten fiel dem Chef gerade wieder ein und leise bahnten sich kleine Tränen seine Wangen hinab. An diesem Abend blieb der Club geschlossen. Ein Bild von Jui, mit der Aufschrift ´in loving memory` wurde mitten in dem großen Saal aufgehängt. Alle saßen beieinander und Sakito versuchte aus seiner Sicht zu erklären. „Ich habe nicht auf seine Gefühle geachtet, das war mein größter Fehler. Ich war so versessen auf den Erfolg dieses Clubs, dass ich vergessen habe, dass Jui ein Mensch ist, der auch geliebt werden muss. Er wird mir wahnsinnig fehlen. Ich habe ihn wirklich geliebt, ich liebe ihn immer noch und ich werde ihn auch immer lieben.“, für einen Moment schwieg Sakito und wischte sich ein paar Tränen weg. „Vielleicht ist das ein Zeichen, wir sollten den Club schließen.“ „Nein, dann wäre Jui umsonst gestorben.“, äußerte Shou sich zum ersten Mal an diesem Abend. Er hatte sich mittlerweile etwas beruhigt, was sicher nicht zuletzt daran lag, dass Ruka ihm eine ganze Menge Alkohol serviert hatte. Die Konversation dauerte die ganze Nacht an und still schweigend verschwanden alle auf ihre Zimmer. Der Betrieb des Clubs wurde vorerst lahm gelegt. An der Tür hing, für alle Gäste, die rein wollten ein Zettel, der erklärte, weshalb zurzeit kein Betrieb möglich war. Nach fünf Tagen fand Juis Beerdigung statt und Sakito war mit all seinen Mitarbeitern anwesend. Während ein Redner sprach, starrte Sakito auf den Sarg. Es hatte angefangen zu regnen, doch das war allen Anwesenden egal. Sakito[N] hielt den schluchzenden Uruha im Arm und Shou hatte von Ruka so viel Alkohol zugeschoben bekommen, dass er es gerade so schaffte, während der Beerdigung stark zu bleiben. Auf der anderen Seite des offenen Grabes standen Juis Eltern. Sein Vater sah mit einem bösartigen Blick zu Sakito, aber mit einem Mitleidigen zu dessen Angestellten, während er seine Frau im Arm hielt, um sie zu trösten. Zurück im Club, ging Shou direkt die Treppe nach oben in Juis Zimmer. Kyo, der natürlich auch auf der Beerdigung gewesen war, folgte ihm. Er fand Shou auf Juis Bett sitzend vor und setzte sich zu ihm. „Shou,… du machst dich selber damit kaputt, wenn du immer nur auf andere Rücksicht nimmst. Dein bester Freund ist gestorben und jetzt ist es für dich an der Zeit zu trauern und nicht mehr zuzuhören.“, Kyo zog den Jüngeren fest zu sich in die Arme und dieser fing sofort an bitterlich zu weinen. „Wieso? Wieso hat er das getan? Er hätte doch mit mir darüber reden können.“, Shou schluchzte laut und klammerte sich an Kyo fest. „Jui!....“, beruhigend strich Kyo über Shous Haar und zog ihn noch fester zu sich. Sakito[N] und Uruha waren in der Tür erschienen und sahen entsetzt auf Shou. So kannten sie ihn gar nicht und, dass ihr Freund nun so sehr litt, ließ sie ein Stück mehr verzweifeln. Kyo winkte ihnen ab und sie verschwanden wieder nach unten. „Kyo, ich kann ohne ihn nicht leben…. Wie soll es denn nun weiter gehen?“ „Shhh, es wird alles wieder gut, Shou, auch wenn es jetzt bis dahin noch ein weiter Weg ist. Irgendwann, wird die Erinnerung an Jui nicht mehr schmerzlich sondern fröhlich sein. Vertrau mir. Ich werde immer für dich da sein, wann immer du Hilfe benötigst.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)