beyond the streets von Akela_Fisher ================================================================================ Kapitel 5: ----------- „Ich kenne ihn nur flüchtig. Wir standen früher mal in derselben Strasse.“, antwortete Nao. „Hat er da noch besser ausgesehen?“, fragte Ni~ya beiläufig. „Eigentlich nicht. Er hat immer viel unter seinem Zuhälter und auch unter seinen Freiern zu leiden gehabt.“ „Na ja, er ist ja jetzt bei uns und da wird es ihm bestimmt schnell besser gehen.“, ergänzte Sakito. „Was manche Menschen mit sich machen lassen, nur um an Geld zu kommen.“, flüsterte Ni~ya entsetzt. „Vielleicht steht er ja auch drauf.“, gab Ruka beiläufig von sich, zuckte mit den Schultern und verließ den Raum, damit Sakito in Ruhe Aois Wunden versorgen konnte. Die Anderen folgten ihm. „Was ist denn bei euch da oben los?“, fragte Uruha die Anderen, als sie die Treppe runter kamen. „Euer Chef hat einen Toten angeschleppt.“, äußerte Kyo sich taktlos. „WAS?“, brüllte Shou durch den halben Club. „Lasst euch keinen Mist erzählen, Kyo hat auch schon etwas zu tief ins Glas geleuchtet. Der Chef hat einem Zuhälter einen schwer verletzten Stricher abgekauft und der muss jetzt erst mal verarztet werden.“, erklärte Ni~ya und sah dabei in ein verwirrtes Gesicht, dass zu Shou gehörte. „Ich bin im Bilde.“, gab Shou noch mit einem sarkastischen Unterton in der Stimme von sich und verschwand in Richtung Bühne. Jui, der das Ganze aus einer etwas größeren Entfernung beobachtet hatte, zündete sich eine Zigarette an und trank seinen Whiskey auf ex. Sakito verarztet einen dahergelaufenen Stricher, doch um ihn hatte er sich nicht gekümmert, als es ihm schlecht ging. Dabei war sein Chef doch der Grund für seine Schmerzen gewesen. Flashback (Jui’s Erinnerung) „Was sollte das?“, Sakito stürmte in sein Schlafzimmer. Jui, der an der Kommode stand und sich gerade die Haare hochstecken wollte, erschrak. „Was meinst du?“, fragte Jui eingeschüchtert durch Sakitos laute, aggressive Stimme. Dieser packte ihn fest am Arm und zog ihn zu sich heran. „Spiel hier nicht den Unschuldigen. Ich meine dein respektloses Verhalten mir gegenüber, dass du da unten gerade an den Tag gelegt hast.“, Sakito schmiss Jui mit einem Ruck aufs Bett und kniete sich über ihn. „Sakito,… bitte nicht…. Ich halte das nicht noch mal aus.“, Juis Stimme klang flehend, doch konnte sie Sakitos Aggressionen nicht besänftigen. „Dann solltest du dir besser überlegen, was du sagst und vor allem in welchem Ton.“, Sakito zog Jui ruckartig die Hose aus, spreizte dessen Beine, um sich dazwischen zu knien und öffnete dann seine eigene Hose. „Chef,… bitte… tu mir das nicht an.“, Jui rann eine stille Träne die Wange herab, er drehte den Kopf zur Seite und starrte an die gegenüberliegende Wand. Jui hatte sich schon einmal nicht Sakitos Vorstellungen entsprechend verhalten und wusste daher genau, was jetzt wieder auf ihn zukam. Der Stripper verkrampfte sich völlig, aus Angst vor den, ihm bevorstehenden Schmerzen. „Wenn du dich so verkrampfst, hindert mich das nicht daran dir eine Lektion zu erteilen, es wird dir nur umso mehr wehtun.“, hauchte Sakito Jui ins Ohr. Doch der konnte einfach nicht locker lassen, sein Körper handelte ganz unbewusst. Sakito drang mit einem schnellen harten Stoß in Jui ein und fing auch sofort an sich in ihm zu bewegen. Jui schrie laut auf vor Schmerz. „Schrei ruhig weiter, Kleiner. Das gibt mir erst den richtigen Kick.“, gab Sakito mit einem obszönen Lächeln von sich und stieß etwas schneller in Jui. Es schien Jui wie eine Ewigkeit, bis Sakito endlich kam, sich aus ihm zurück zog und ihn alleine im Schlafzimmer zurück ließ. Flashback ende Er hatte ihn im Schlafzimmer eingeschlossen, in der Hoffnung keiner würde etwas mitkriegen. Doch Jui wusste es besser. Er nahm das alles so hin, weil er wusste, Shou würde ihn finden und auch jetzt wusste er, dass Shou in dieser Sache sein letztes Wort noch nicht gesprochen hatte, wieso sonst wollte er auf einmal eine Shoppingtour mit Jui machen. Da war Shou einfach nicht der Typ für. Nein,… er war nicht der Typ für Shoppingtouren,… aber der, der sich um seine Freunde immer sorgte und erst recht, wenn man länger nichts von ihnen gehört hatte, obwohl man mit ihnen unter einem Dach arbeitete. Währenddessen wischte Sakito weiterhin mit einem nassen Lappen über Aois Wunden. Berauscht von der geschundenen Schönheit, die vor ihm lag. „Wenn deine Wunden verheilt sind, wirst du unwiderstehlich sein. Und meine beste Einnahmequelle.“, flüsterte Sakito zu sich selber und wusch den Lappen noch einmal in der Schüssel aus. Aoi öffnete zaghaft die Augen, schloss sie aber sofort wieder, da es in Sakitos Schlafzimmer viel zu grell für ihn war. Erst als er registriert hatte, dass er nicht wusste, wo er war und, dass ihm die Person, die mit auf dem Bett sah gänzlich unbekannt war, öffnete er die Augen leicht erschrocken wieder und starrte Sakito an. „Ach, bist du endlich wach.“ „Wo bin ich, wer sind sie und was wollen sie von mir.“ „Nun mal langsam. Mein Name ist Sakito, du brauchst mich auf keinen Fall zu siezen und alles was ich im Moment will ist, dass du wieder gesund wirst.“ „Wieso? Bin ich krank?“, fragte Aoi unsicher. Sakito deutete auf die Verletzungen, die Aois Körper übersäten und dieser nickte nur, um Sakito klar zu machen, dass er verstanden hatte. „Aber sie, äh du hast mir immer noch nicht gesagt, wo ich bin.“ „Momentan, bist du in meinem Schlafzimmer. Unten im Erdgeschoss habe ich meinen Club, mit dem ich versuche genug Geld zu verdienen, um zu überleben.“ „Was für ein Club?“ „Du bist ganz schön gesprächig.“ „Eigentlich bin ich mir nur lediglich nicht sicher, ob ich dir trauen kann.“, gab Aoi ehrlich von sich. „Kennst du einen Nao?“ „Hai!“ „Der arbeitet für mich.“ „Ein Bordell?“, Aoi überlegte kurz. „Und jetzt willst du wahrscheinlich, dass ich für dich arbeite?“ „Irgendwann später vielleicht, wenn deine Wunden verheilt sind.“, Sakito strich mit einer Hand über Aois Arm. „Das wird aber nicht gehen. Mein Chef bringt mich um, wenn ich weg bleibe.“ „Nein das wird er nicht. Ich habe das mit ihm geklärt, von Mann zu Mann.“ „Aha, du siehst aber gar nicht aus, als hättest du dich mit dem Dicken geprügelt.“, antwortete Aoi spöttisch. „Aoi, die Sprache des Geldes spricht jeder Mann in dieser Stadt.“ „Woher weißt du…“, doch weiter kam Aoi nicht, denn er wurde von Sakito unterbrochen. „Woher ich deinen Namen weiß?... Nao!“, na klar Nao, den hatte Aoi schon wieder völlig vergessen. „Wie geht es ihm eigentlich?“, wollte Aoi jetzt wissen. „Ich denke, es geht ihm, jetzt wo er hier ist, sehr viel besser.“, Aoi sah zu Boden, atmete einmal tief durch, hob seinen Blick und sah in Sakitos lächelndes Gesicht. „Am Besten, du überzeugst dich selber, wenn es dir wieder besser geht.“ Im Club spielte währenddessen Jui völlig verrückt. Er war nun fast ganz entkleidet an der Go Go-Stange zu Gange und heizte den Besuchern richtig ein. Nicht, dass er das sonst nicht tat, nur heute Abend war er irgendwie wilder, ungezähmter. „Was ist denn mit Jui los?“, fragte Sakito[N] und trat an Shou heran. „Besoffen!“, kam die trockene Antwort. „Aber Jui besäuft sich doch sonst nie.“, Sakito[N] war mehr als verwundert. „Ja, aber dass zurzeit einiges aus dem Ruder läuft, das wissen wir ja. Morgen werde ich bzw. wir mit ihm reden.“, damit schloss Shou und verschwand. Am Nachmittag des nächsten Tages traf Shou sich mit Jui in der Innenstadt zum Shoppen. Sie bummelten eine ganze Weile relativ ziellos und ungezwungen durch die Läden. Bis Shou irgendwann endgültig die Schnauze voll hatte. „Kommst du noch auf einen Kaffee zu mir?“, fragte er und versuchte so spontan wie nur möglich zu klingen. Jui lächelte süffisant. „Gerne.“ Kaum, dass sie bei einer Tasse Kaffee in Shous Wohnzimmer saßen ergriff Jui auch schon das Wort. Sehr zu Shous Verwunderung aber auch Erleichterung, da er nicht wusste, wie er Jui auf das ´Problem` ansprechen sollte. „Also, hast du es geschafft mich hier her zu locken. Wie ist das so endlich mal ungestört mit mir zusammen sein zu können?“ „Oh, wir sind leider keineswegs ungestört. Uruha und Sakito[N] kommen bald.“ „Wieso denn das?“, jetzt war Jui verwundert, hatte er sich eventuell doch geirrt und Shou wollte gar nicht mit ihm über Sakito sprechen. „Weil wir mit dir über etwas reden wollen und du sollst dir aussuchen, wem du es anvertrauen willst.“ „Das ist aber wirklich sehr zuvorkommend, Shou. Aber du solltest wissen, dass, wenn ich überhaupt irgendwem irgendwas erzähle, dann bist das nur du.“ „Das ist jetzt ganz schön geschleimt, weißt du das?“ „Mag sein. Aber es ist die Wahrheit.“ „Also soll ich Sakito[N] und Uruha sagen, sie brauchen nicht mehr zu kommen?“, Shou wollte gerade zum Telefon greifen, da hielt Jui seine Hand fest. „Nicht. Jetzt ist es doch sowieso egal. Ihr wisst doch schon alle, was los ist, oder?“ „Wir wissen es nicht. Wir können es uns nur denken.“ „Aber ihr denkt bestimmt richtig. Ich kenn euch ziemlich gut, auch wenn ihr manchmal glaubt, ich distanziere mich von euch.“ „Das ist nicht richtig Jui…. „Ach, jetzt hör auf irgendwelche Sachen zu erfinden, nur um mich aufzumuntern. Shou,… mein Leben ist eine Ruine.“, die Türklingel unterbrach Jui in diesem Moment. Shou sah zur Tür, dann wieder zu Jui, dieser nickte ihm zu. Also erhob Shou sich von der Couch und ließ Uruha und Sakito[N] herein. Sie sahen Jui in Shous Wohnzimmer sitzen. Mit einer Tasse Kaffee in der Hand starrte er auf den Boden. Die anderen Drei setzten sich zu ihm. „Jui wollte gerne mit uns allen darüber reden.“, sprach Shou mit ruhiger Stimme und sah zu Jui rüber. Dieser hob den Kopf und sah seine drei Freunde an. Uruha und Sakito[N] erschraken, als sie sahen, dass Jui auf einmal weinte. Er versuchte zu lächeln, doch misslang ihm das eher. „Ich denke, ihr werdet sicher eine Ahnung haben, von dem was passiert ist?“, sagte er schniefend. Uruha und Sakito[N] nickten. „Deswegen denke ich auch, es würde keinen Sinn machen, nur mit einem von euch zu reden. Ihr würdet euch nur unnötig Sorgen machen.“, Jui wischte sich über die Augen und sah dann wieder zu Boden. „Unser Chef,… er… er hat mich vergewaltigt.“, Tränen rannen unaufhaltsam Juis Wangen herab. Uruha stand auf, setzte sich genau neben Jui und zog diesen in seine Arme, während Jui weiter sprach. „Er hat es nicht zum ersten Mal gemacht. Ihm gefällt mein Benehmen manchmal nicht und dann rastet er immer so aus.“ „Du solltest dich auch ganz allgemein nicht auf ihn einlassen, Jui. Der Mann schadet dir nur. Am Besten wäre es, du würdest bei einem von uns einziehen.“, sagte Uruha sanft aber bestimmt. Doch Jui schüttelte nur den Kopf. „Wieso Jui? Wieso lässt du zu, dass er dich so quält?“, Uruha wollte Jui so gerne helfen, doch wusste er nicht wie. „Ich… ich liebe ihn.“, flüsterte Jui. „Du liebst ihn? Aber wie kannst du jemanden lieben, der dich so mies behandelt?“, fragte Sakito[N] nun. „Ich weiß es doch auch nicht. Ich kann meine Gefühle nicht abstellen.“, Jui schluchzte lauter und Uruha zog ihn noch fester in seine Arme. Währenddessen füllte Aiji im Club seine Regale hinter der Theke wieder mit Getränken auf und Sakito und Kyo saßen an einem kleinen Tisch in der Ecke, rauchten und betranken sich. In einem Hinterzimmer war Aoi auf Nao getroffen. Die Zwei unterhielten sich nun schon eine ganze Weile über all das, was in der Zeit, in der sie sich nicht gesehen hatten, so los war. Nach einer Weile stießen auch Ni~ya und Ruka zu ihnen. „Hey, die Schönheit ist wach.“, bemerkte Ruka und begutachtete Aoi ganz genau. „Und senkrecht stehen tut er auch.“, ergänzte Ruka noch, da er Aoi bisher nur liegend gesehen hatte und zwar auf Sakitos Bett. „Aber alles steht bei mir noch nicht senkrecht.“, antwortete Aoi schnippisch. „Soll das heißen, ich mach dich nicht so unglaublich an, wie ich hoffte?“, Ruka stellte sich ganz dicht an Aoi heran und strich ihm mit dem Handrücken über die Wange. „Ich muss dich ja noch mit Samthandschuhen anfassen. Nicht das ich dir wehtue.“ „Vielleicht will ich aber genau das.“, Aoi sah Ruka durchdringend an. „War das ein Angebot?“ „Oje, da haben sich ja zwei gefunden.“, äußerte sich Nao zu der Situation und zog ab. „Ich bin übrigens Ruka. Und mein Weggefährte hier neben mir heißt Ni~ya.“, Aois Blick fiel auf Ni~ya und blieb begeistert an diesem haften. „Aoi, du solltest bei Ruka aufpassen, er nagelt alles, was ihm über den Weg läuft. Egal wo er gerade ist.“, warnte Ni~ya höflich. „Interessant. Das werde ich mir merken.“, war das Letzte, was Aoi sagte, bevor er in den großen Saal des Clubs verschwand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)