beyond the streets von Akela_Fisher ================================================================================ Kapitel 3: ----------- So gegen vier Uhr morgens waren die letzten Gäste gegangen und Sakito konnte den Club für die Nacht schließen. Shou, Sakito[N] und Uruha wollten nur noch nach Hause und in ihre Betten, also sahen sie zu, dass sie möglichst schnell auf und davon waren. „Und wie hat es dir bei uns gefallen heute?“, fragte Sakito Nao, nachdem alle weg waren. Nur noch Aiji stand an der Theke und räumte noch etwas auf. „Es ist wirklich schön hier.“, bekam Sakito als Antwort. „Aber?“, fragte er nach, da Nao sich nicht so ganz zufrieden angehört hatte. „Kein aber.“ „Das heißt, du würdest für mich arbeiten?“, fragte Sakito siegessicher. „Hm, kaufst du immer die Katze im Sack?“, Nao wurde mutiger, bewegte sich auf Sakito zu und schlang seine Arme um dessen Hals. „Ist das ein Angebot?“ „Musst du als Chef nicht meine Qualitäten testen?“ „Selbstverständlich!“, sagte Sakito knapp, hob Nao ganz auf seinen Arm und verschwand mit ihm in seinem Schlafzimmer. Am nächsten Tag kamen Shou, Uruha und Sakito[N] völlig verpennt zur Arbeit. „Oh Gott, hoffentlich ist Jui wieder fit, so wie der Chef uns das versprochen hatte. Noch so eine Nacht halte ich nicht durch.“, gab Shou gähnend von sich und betrat den Club. „Tach Chef.“, sagten alle drei gleichzeitig. „Ach hallo, ihr seht ja super aus. Heute wird ein bisschen mehr Make-up aufgelegt, oder?“ „Ich möchte mal wissen, wie du nach so einer Nacht aussehen würdest.“, entgegnete Uruha etwas genervt. „Wo… ist Jui?“, fragte Shou etwas misstrauisch. „Es tut mir leid, aber es geht ihm immer noch nicht so wahnsinnig gut. Ich will kein Risiko eingehen, also fällt er für heute noch mal aus.“ „Oh nee, Chef. Du spinnst wohl.“, meinte Shou und alle drei fingen an zu ächzen und zu stöhnen vor lauter Missgefallen. „Was ist eigentlich mit Nao?“, wollte Sakito[N] auf einmal wissen. „Ach ja, der Kleine zieht sich gerade etwas anderes an. Ich hatte ihn vorhin zum Einkaufen geschickt. In den Klamotten, die er gestern an hatte kann ich ihn schlecht hier arbeiten lassen.“ „Das heißt, er bleibt?“, hakte Sakito[N] weiter nach. „Ja, doch solange wir mit dem Renovieren noch nicht fertig sind, hilft er Aiji mit den Getränken.“ „Und tanzen lassen willst du ihn uns liebe nicht?“, schlug Uruha vor. „Nein, Nao ist ein schlechter Tänzer. Das würde meinen Ruf ruinieren.“ „Machst du dich heute wieder auf die Suche, nach weiterem Personal?“, fragte Shou noch beiläufig. „Hai, Kyo ist schon da, wenn es Probleme gibt, dann an ihn wenden.“ „Chef, wir sind nicht blöd und Kyo ist sowieso jeden Abend hier.“, entgegnete Shou erneut und dann verschwanden die Drei in der Garderobe. Als sie nach einer Weile wieder in den großen Saal traten hatte Aiji schon die Türen geöffnet und langsam aber sicher füllte sich der Raum mit Menschen. Nao verschwand zu Aiji hinter die Theke und die anderen Drei blieben für einen Moment ungestört. „Also gut, Sakito ist nicht da. Das ist unsere Chance. Uruha, du gehst auf die Bühne und Sakito[N] du passt auf, dass weder Nao noch Aiji mir hinterher kommen. Ich gehe nach oben und suche Jui.“, flüsterte Shou so unauffällig wie möglich den anderen Beiden zu und dann verteilten sie sich im Raum. Shou gab Sakito[N] ein Zeichen und verschwand die Treppe rauf. Im Gegensatz zu Shou, Sakito[N] und Uruha lebte Jui mit Sakito zusammen im obersten Stockwerk dieses Gebäudes. Es hatte sich für Jui irgendwann nicht mehr gelohnt Miete für eine eigene Wohnung zu zahlen, da er immer häufiger die Nächte bei Sakito verbrachte. Anfangs wollte Jui nicht, dass die Anderen wussten, dass er mit ihrem Chef schlief, doch konnte er es nicht lange geheim halten, also zog er bei Sakito mit ein. Shou fand nichts in Sakitos Wohnung, außer einer verschlossenen Tür. „Er wird Jui doch nicht hier eingesperrt halten.“, sagte Shou leise zu sich selber und machte sich auf die Suche nach dem Schlüssel zu dieser Tür oder zumindest nach etwas, womit er das Schloss knacken konnte. Doch in der Küche fand er eine Menge Schlüssel und irgendwann auch den, der in dieses Schloss passte. Vorsichtig und leise öffnete er die Tür. Es war Sakitos Schlafzimmer und wie nicht anders zu erwarten lag Jui mitten auf dem Bett, halb zugedeckt und schlief. Shou schlich sich langsam an und begutachtete Juis Körper ganz genau, zumindest das, was er davon sehen konnte. Doch fiel ihm nichts weiter an Jui auf. „Vielleicht ist er wirklich nur erkältet oder so.“, sagte Shou zu sich selber, leider etwas zu laut, denn Jui wurde davon wach. „Shou, was machst du denn hier?“, etwas erschrocken verkroch Jui sich ein Stück weiter unter die Bettdecke. „Wir machen uns alle Sorgen um dich und keiner sagt uns was los ist. Also… muss ich doch nach dir sehen.“ „Wie bist du überhaupt hier rein gekommen?“ „Sakito hat den Schlüssel in der Küche hängen. Findest du das toll, dass er dich hier einschließt?“ „Ist doch egal.“ „Spinn nicht rum, Jui. Du bist ein Mensch und das hier ist definitiv eine Verletzung deiner Rechte.“ „Ach Shou, du machst dir zu viele Gedanken.“ „Wenn du meinst. Wie geht es dir denn?“ „Mir geht es gut. Wieso fragst du?“ „Weil Sakito und auch Aiji uns erzählt haben du wärst krank.“ „Ach so ja, aber es ist schon wieder ganz gut. Morgen bin ich auf jeden Fall wieder für euch da.“ „Das will ich auch hoffen. Es ist nämlich ganz schön anstrengend ohne dich.“, Shou setzte sich ans Bettende, Jui wollte sich aufsetzen, doch stoppte er plötzlich in der Bewegung, zog die Luft scharf ein und verzog das Gesicht vor Schmerz. „Hey, alles klar bei dir?“, fragte Shou besorgt, als er Jui sah. „Ja ja, ist schon okay.“, entgegnete Jui etwas genervt und wollte sich weiter aufsetzen, nur um den Eindruck zu vermitteln, es wäre wirklich alles in Ordnung, doch da durchzog ihn erneut ein stechender Schmerz und Jui schrie kurz auf. „Von wegen alles ist in Ordnung. Jui leg dich sofort wieder hin.“, Jui wollte eigentlich widersprechen, doch wusste er, dass es jetzt keinen Sinn mehr hatte, also lehnte er sich in seinem oder besser gesagt in Saktios Bett wieder zurück. „Und jetzt erzählst du mir, was wirklich los ist.“, Shous Stimme klang forsch und duldete keinerlei Widerspruch. „Shou, bitte zwing mich nicht, dir das zu erzählen.“, flehte Jui ihn an. „Ich werde dich aber zwingen müssen, wenn du nicht von dir aus erzählst.“ „Shou bitte, das ist meine Sache und ich komme da auch alleine mit zurecht. Wenn Sakito dich hier sieht, kriegst du mit Sicherheit eine Menge Ärger.“ „Darum brauchst du dir keine Sorgen machen. Sakito ist nicht da.“ „Wie? Er ist nicht da? Wo ist er denn?“ „Er ist, genau wie gestern auch schon, auf der Suche nach seinen Strichern.“, Jui sah traurig auf die Bettdecke bei Shous Worten. „War seine Suche gestern denn erfolgreich?“ „Mehr oder weniger. Wir haben jetzt einen Stricher im Haus. Das ist ein ganz Süßer, den wirst du mögen. Nao heißt er.“ Shou wusste, dass Jui nur vom Thema ablenken wollte, doch beließ Shou es fürs Erste auch dabei, stand auf und machte sich auf den Weg zurück zu seinem Arbeitsplatz. „Ach Jui, dir ist hoffentlich klar, dass ich dich hier wieder einschließen muss. Sonst fällt es auf, dass jemand hier war.“, Jui nickte bloß und Shou verschwand. Sakito[N] betrat derweil unten die Bühne und Uruha kam auf Shou zu gerannt. „Und? Hast du ihn gefunden?“, sie gingen in die Ecke, in der sie immer Pause machten. Nao brachte Uruha ein Glas Wasser und als er wieder weg war fing Shou an zu erzählen. „Sakito hat ihn in seinem Schlafzimmer eingeschlossen. Er macht so einen ganz gesunden Eindruck, doch als er sich hinsetzen wollte, muss ihm irgendetwas höllisch wehgetan haben.“ „Was meinst du was es ist?“ „Ich hab keine Ahnung. Am Besten ist es, ich geh jetzt erstmal meinen Job machen, du erzählst es Sakito[N] und wir sprechen auf dem Weg nach Hause noch mal drüber.“ Früh am nächsten Morgen schlossen sie wieder die Türen des Clubs, räumten auf und machten sich auf den Weg nach Hause. Sakito trafen sie nicht mehr. „Uruha, hast du Sakito[N] schon erzählt, was ich dir gesagt habe?“, fragte Shou als sie schon eine Weile unterwegs waren. Uruha nickte. „Also, was wollen wir jetzt machen und was noch viel wichtiger ist, was ist mit Jui?“, sprach Shou weiter. „Shou?“, meldete sich Sakito[N] zu Wort. „Was denn?“ „Hattest du in deinem Leben bisher jemals Sex mit einem anderen Mann?“ „Nein, ich bin ja nicht schwul.“ „Uruha, du?“ „Sorry, ich bevorzuge in meinem Bett auch lieber Mädels.“ „Gut zu wissen. Dann ist es auch kein Wunder, dass ihr nicht wisst, was mit Jui los ist.“ „Und du weißt das?“, fragte Uruha nach. „Zumindest kann ich mir sehr gut vorstellen, was passiert ist.“ „Und was?“, wollte Shou nun endlich wissen. „Sakito wird beim Sex ein bisschen grob gewesen sein. Immerhin hattest du ja gesagt Jui kann nicht mehr richtig sitzen.“ „Aber was meinst du mit grob?“, hakte Shou nach. „Oh man, du bist auch von gestern, oder? Vielleicht hat er ihn nicht richtig vorbereitet und gleich hart in ihn gestoßen oder er hat kein Gleitgel benutzt oder…“ „Ja Sakito[N] ist okay, ich glaube auch Shou hat es jetzt kapiert.“, unterbrach Uruha ihn. „Aber warum sollte Sakito so gemein sein?“, fragte Shou nun. „Vielleicht war er sauer, wegen Juis Verhalten an dem Tag.“, meinte Uruha. „Das könnte doch sein. Er ist ja immer leicht reizbar.“, fügte Sakito[N] noch hinzu. „Wir können Jui aber nicht danach fragen, was genau passiert ist. Sakito könnte was davon mitbekommen.“, sagte Uruha nachdenklich. „Es könnte doch einer von uns eine Shoppingtour mit Jui machen und danach treffen wir uns bei einem von uns zu Hause.“, schlug Sakito[N] vor. „Das ist eine gute Idee, nur sollten wir vielleicht nicht alle dabei sitzen. Jui soll sich jemanden aussuchen, dem er vertraut und es nicht allen erzählen müssen.“, äußerte Shou sich dazu und die anderen Zwei nickten. Nach einer Weile trennten sich ihre Wege und jede verschwand in seine eigene Wohnung. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)