Beautiful Dirt von RY0 (Ein Appell) ================================================================================ Kapitel 1: GARBAGE ------------------ Ich weiß, dass dieser Text hier vielen Leuten gegen den Strich gehen wird ( btw. ich hoffe nicht, dass er deiner Fanfic zu sehr ähnelt, Lara. ) aber ich musste es irgendwie in Worte fassen! Immer wieder, wenn ich lese "dass ihr es ja so geil findet, dass Kyo überall Blut hat und sich kratzt" dreht sich mein Magen um ! Auch all diese, die nur meinen "er kann nur noch schreien, ich erhoffe mir solche Melodien wie 'Cage'" schonmal nachgedacht? Die Ära ist schon lange zuende! Dankt doch lieber, dass sie Konzerte hiergeben, anstatt darauf herumzureiten, dass sie ja nun "ungepflegt und dreckig" aussehen.. Jegliche Texte sind von kareki übersetzt worden dead tree, Agitated Screams of Maggots, NEW AGE CULTURE, THE PLEDGE, MARMALDE CHAINSAW --- Bald, bald hätten sie es überstanden. Dann wäre auch das letzte Konzert dieser Tour vorüber und sie würden endlich eine Pause bekommen. Nach 10 Jahren verdienten Dir en grey Zeit für sich. Die Instrumente verklangen. Kyo sang die letzten Zeilen. »Niemals wieder wird es heilen | Warum? Warum? | Wieder von vorne | In meinem verwelkten Herzen... Liebe, Zärtlichkeit, Freiheit und Frieden« Ein Schrei folgte. So herzzerreißend, so berührend. Doch Niemand wusste es zu schätzen. Alle kreischten nur. Verlangten nach mehr, jedes Mal das Selbe. Immer und immer wieder. Sie lechzten nach ihm. Wollten ihn berühren. Diese selbsternannten "Fans" behandelten den Blondhaarigen wie ein Tier im Streichelzoo. Wollten sie damit angeben, ihn angefasst zu haben? Nicht, dass ihre Schreie während eines A-Kapella's genügen würden. Nein, sie verletzten sich auch noch vor seinen Augen. Jedoch kam kein Ton mehr über seine Lippen. Kyo verließ die Bühne, wollte seine verdiente Ruhe genießen. Endlich war alles vorbei. Endlich konnten sie sich erholen. Wie lange sehnte er sich diesen Tag herbei? »Ich werde dir eine Wunde, die wie die meine ist, einritzen. Ich kann die Stimmen der Gesellschaft nicht mehr hören. Ich verstehe sie nicht. Ihr seid alle hübsch Heuchler.« Die Zeit in Amerika war mehr als anstrengend. Jeden Tag ein neues Konzert, sogar an seinem Geburtstag mussten sie eines geben. Der Manager verausgabte sie. Hetzte sie von einem Ort zum Anderen. Noch nie gaben Dir en grey Meet&Greet's oder Handshake's, bis es sich ihr Manager anders überlegte. Immerhin verdiente man damit gut, ob die Band es nun wollte oder nicht - bedeutete nichts. Kyo wollte nie so eine Fannähe, wollte nicht all diese geheuchelten Liebesgeständnisse hören, oder Schuldvorwürfe, dass er sich ja auf der Bühne die Brust aufkratzt und viele es ihm nachmachen würden. Egal was er tat - es wurde mit Füßen getreten. "Er tut es für uns!" war immer noch eine der besten Aussagen, die er gehört hatte. Nein - Kyo wollte diese ganze Oberflächlichkeit und Ignoranz nicht mehr ertragen. Diese "Fans", die meinten, ihn verstehen zu können. Aber ebenso behaupteten, er solle sich doch rasieren, wäre nicht mehr feminin genug und die insgeheim auf Melodien wie 'Cage' und 'GARDEN' hofften. Was er mit den Texten aussagen wollte, zählte nicht. Dir en grey seien zu hart geworden, nein ... weder die Emotionen beim Singen, noch die Melodie zählte. Nur das Aussehen. Sie sahen aus wie Männer und das passte den meisten wohl nicht. Nach all dem hatten sie sich definitiv eine Pause verdient. Egal wie viel Kondition man hatte, jeder Mensch brauchte irgendwann Zeit für sich. »Er ist einfach ein Narr ohne Verstand Zeichen der Bosheit wirbeln umher Bekanntlich kann Geld alles kaufen« Nun betraten auch die anderen vier Bandmitglieder den Raum, danach folgte der Manager. Wollte er ihnen einen schönen Urlaub wünschen? Wenigstens würde er damit so einiges wieder gut machen... Kaorus Gesichtsausdruck entsprechend, sah es wohl nicht so aus und Die, Shinya und Toshiya wirkten auch nicht minder begeistert. "Was haltet ihr von einer Tour in Europa? München und Dresden sollen interessante Städte sein..und im Sommer ganz besonders!" dieser scheinheilige Ton in seiner Stimme und das ekelhafte Grinsen, welches sein Gesicht zierte. Kyo hoffte sich verhört zu haben. Ein bitteres Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Keine Antwort - von Niemanden. Nur ein stilles Nicken des Bandleaders. Was würden Einsprüche schon bringen? Wahrscheinlich hatte dieser Narr sowieso schon alles festgelegt, mit Sicherheit waren die Hallen schon gebucht und die Karten würde es sicher auch bald geben. Geld zählte. Das Wohlbefinden der Fünf war ihm egal. Wieso hatte er sich so etwas nicht gleich denken können? Warum sollte man ihnen eine Pause gönnen? Freizeit brauchten sie nicht. Sie machten immerhin 'nur' Musik. Er behandelte sie wie Marionetten, die nie erschöpfen. Das Kyo jedes Mal wieder mit sich kämpfte, wurde ihm wohl nie bewusst. Nein, anscheinend war es selbst für ihn nur Show. Um die Medien auf sie aufmerksam zu machen. Sah denn Niemand in seine Augen? Sah Niemand sein verbittertes Grinsen? Wieso blickte keiner hinter die Fassade? Selbst bei Die musste ihnen doch bewusst werden, dass er nicht mehr der 'Alte' war. Er verlor sich des Öfteren im Alkohol und Gewicht hatte er auch wieder abgelegt. Waren denn Alle so blind? Nur weil sie auf den Weg waren 'richtig' berühmt zu werden? Bedeutete das soviel mehr, als ihre Gesundheit? Oder war es einfach nur der Egoismus von anderen Leuten? » Sogar jetzt ist mein Herz mit den Spuren der Kette, die sich eingebrannt hat, gefesselt  Meine verkommene Stimme ist an diesem Ort allein« Niemand verstand das Paradoxe. Er wollte nicht schreiben. Doch irgendetwas zwang ihn dazu. Auf der Bühne war er Kyo – Tooru wurde so gut es ging unterdrückt. Nur seine Augen spiegelten diese Verzweifelung seiner Seele wider, seine Schreie zeigten den Schmerz. Doch nur ein geringer Anteil versuchte ihn zu verstehen. Menschen, die seine Stimme zu schätzen wussten, die seine Zwiespältigkeit wahrnahmen. Jene, die in ihm nicht nur ein Lustobjekt sahen, sondern die Stimme von Dir en grey. „Fans“ glaubten doch jedes Gerücht, welches sie aufgetischt bekamen. Wie lächerlich sie doch waren, zu glauben, dass Kyo sich das No Future wegen einer Musikrichtung namens Punk einritzte. Für sie hatte es nicht mehr Bedeutung. Er kratzte sich ja auch wegen ihnen die Brust auf, um IHREN Schmerz zu spüren. Früher war da noch die Naivität für Träume. Da war ihr Lächeln noch echt… doch jetzt will Niemand die Verbittertheit bemerken. Ignoranz und Egoismus schmerzt. Solange sie ihren Willen bekommen, sind Alle zufrieden. Doch sie haben es nicht verdient – nicht solche Leute, die nach ihnen lechzen, sich vor seinen Augen die Namen der Bandmitglieder einritzen, sich die Brust aufkratzen und „Ai shiteru“ während eines Konzertes rufen. Diese Erbärmlichkeit. Traurig… „Bin ich abnorm? Erfreue ich das Publikum?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)