Elf Vs. Demon von Hisoka19 (Lieben kann man lernen) ================================================================================ Kapitel 1: Getting to know you ------------------------------ Weiter gehts ^^ Ich hoffe es gefällt weiterhin, was wir verzapft haben ;) "Warum so feindselig" fragte er ohne sich umzudrehen - konnte die ablehnende Aura der Elbin deutlich spüren. "Das hat weniger mit Feindseligkeit als mit gesunder Vorsicht zu tun." Sie spürte, dass sie im Falle eines Angriffs nur verlieren konnte, also legte sie den Dolch unter das Kopfkissen und setzte sich auf die Bettkante. "Allerdings glaube ich kaum, dass ich mich noch mit Euch unterhalten würde, wenn Ihr tatsächlich die Absicht hättet mich zu töten." In der Hoffnung sich nicht zu weit vorgewagt zu haben verharrte sie und sah ihn weiterhin an. "Wenn ich die Absicht gehabt hätte zu töten..." er schwieg einen Moment und drehte sich dann zu ihr um - seine roten Augen leuchteten im Schein des Mondes. "...würde dieses Dorf schon nicht mehr existieren" führte er den Satz zu Ende. "Das ist so nicht gesagt, auch das ließe sich unter Umständen vermeiden." Langsam öffnete sie die entsprechenden Tore in ihrem Inneren, die ihr den Zugang zu ihrer Magie geben würden. "Nicht alle Wesen sind wehrlos gegenüber dämonischen Wesen." Es wäre für sie ein enormes Risiko jetzt Magie zu entfesseln, vor allem, da sie in ihrem geschwächten Zustand nicht in der Lage wäre die völlige Kontrolle über deren Ausmaß zu behalten. Taiyo sah sah sie weiterhin an. "Ich weiß, dass du Magie beherrscht T'Sono. Aber ich denke, dass es besser ist sie nicht einzusetzen - sowohl für dich als auch für mich. Ich habe nicht die Absicht irgendjemandem etwas zu tun..." sein Blick wurde traurig und wandte sich von ihr ab. "Aber wenn Ihr euch sicherer fühlte bitte, stoßt zu...." kaum hörbar fügte er hinzu. "Ich habe nichts mehr zu verlieren.." "Ihr seid in der Tat nicht ganz der, für den ich Euch gehalten habe." Sie schaute immernoch etwas skeptisch zu ihm hinüber. "Ich werde mich auch durch Euren Tod nicht sicherer fühlen. Doch was macht ein Dämon wie Ihr soweit weg von den Grenzen seiner Heimat und dann hier bei den Menschen und anderen Wesen, die guten Grund haben Euresgleichen zu fürchten? Und warum habt Ihr nichts mehr zu verlieren?" Wieder hoffte sie, dass sie durch ihre direkte Frage nicht etwa doch noch eine negative Reaktion von ihm hervorrufen würde. "Das ist eine lange Geschichte" er drehte sich wieder zu ihr um. "Aber ich bin froh, dass Ihr mich verschont habt trotz meiner Herkunft." er schwieg einen Moment ehe er weiter sprach. "Ich bin auf der Suche nach etwas" er wusste nicht, ob er ihr sagen sollte wonach er suchte, entschied sich jedoch es vorerst nicht zu sagen. "Aus diesem Grund habe ich mein Land verlassen." auch er ließ die Elbin nicht aus den Augen. "Auch wenn viele meiner Art das manchmal anders sehen, so wurde mich gelehrt, die Dinge nicht immer nach dem ersten Anschein zu beurteilen. Und von Schonung kann nicht die Rede sein, da ich mittlerweile zu müde bin um auch nur geradeaus zu schauen." Gemächlich legte sie sich zurück und deckte sich zu. "Nach was genau sucht Ihr und warum glaubt Ihr es hier, in dieser Welt zu finden?" Sie drehte sich so zu ihm, dass sie in weiterhin noch im Auge behalten konnte. Sicher war sicher, auch wenn er ihr momentan eher hilflos als gefährlich vorkam. "Wie ist eigentlich Euer Name, nun nachdem der Wirt Euch schon meinen verraten hat?" Sie merkte, wie langsam der Ritt seinen Tribut forderte und eine bleiernde Müdigkeit sie überkam. Sie hatte zunehmend Mühe die Augen offen zu halten. "Ich denke wir sollten das Gespräch auf morgen verschieben" gab der Dämon zurück und sah erneut aus dem Fenster. "Sofern Ihr eine Fortsetzung wünscht soll mir das recht sein." Sie kuschelte sich tiefer in die Decke und vertraute darauf, dass ihr Eindruck sie nicht täuschte. Nur wenige Augenblicke später war sie eingeschlafen. Doch der Schlaf sollte ihr nicht ganz die Erholung bringen, die sie sich erhoffte. Alpträume von den vergangenen Tagen plagten sie und sie sah sich erneut in der Situation im Wald. Doch diesmal gelang ihr die Flucht nicht. Sie stöhnte leise im Schlaf und sprach in ihrer elbischen Muttersprache. Taiyo hingegen genoß weiterhin das Licht der Mondesscheibe am Himmel. Als er die junge Elbin im Schlaf sprechen hörte sah er auf. Sie schien angespannt. //Also trägt auch sie eine Bürde der Vergangenheit mich sich herum.// dachte er bei sich und er spürte etwas, dass er lange nicht mehr gespürt hatte - Mitleid. //Das Gespräch könnte interessant werden// mit diesem Gedanken legte er sich auf die Strohmatte nieder, die er leise ans Fenster geholt hatte damit er weiterhin im blassen Schein baden konnte. Nachdem er noch einen Blick auf die junge Frau geworfen hatte, schloß er die Augen und fiel schon bald in einen traumlosen Schlaf. Am nächsten Morgen erwachte sie ziemlich früh und sah zu ihrem immernoch schlafenden Zimmergenossen hinüber. Sie betrachtete ihn eine ganze Weile und stellte fest, dass bei Tageslicht schon ein klein wenig unbedrohlicher wirkte als nachts zuvor im fahlen Mondlicht. "Sonderbar, ich bin es sonst gewohnt von Wesen seiner Art sofort und ohne grosse Vorwarnung angegriffen zu werden. Was ist er für einer und was ist es was er sucht?" Vorsichtig stand T´Sono auf und versuchte sich zum Bad zu schleichen, um dem jungen Dämon seinen Schlaf zu lassen. "Wenigstens einer von uns beiden scheint erholungsmäßig auf seine Kosten gekommen zu sein," dachte sie und langte nach ihren Kleidern und steckte den Dolch wieder weg. Taiyo vernahm jeden ihrer Schritte, hielt die Augen jedoch noch geschlossen und den Atem vollkommen ruhig. Er war gespannt was sie tun würde - würde sie einfach gehen? Würde sie ihn doch noch als Bedrohung ansehen? Fragen über Fragen auf die er noch keine Antwort hatte, die ihm jedoch im Dutzend billiger durch den Kopf gingen. Als sie im Bad verschwunden war öffnete er die Augen und setzte sich ein wenig auf. "Dabei wollte sie nicht so früh aufstehen" dachte er ein wenig amüsiert bei sich. Ein leises Lachen entrang sich dem jungen Dämon der bereits vollständig bekleidet am Fenster stand. "Ich bin bereit wenn Ihr es seid." "Folgerichtig erkannt, ich glaube eher mein Schlafpensum war diese Nacht nicht ganz ausgeschöpft worden. Folgt mir einfach, wir werden uns zu Cassyl in die Küche begeben, dort ist es etwas angenehmer als in der Stube mit den ganzen "Übrigbleibseln" der vergangenen Nacht. Ausserdem habe ich keine große Lust mich gleich auf nüchteren Magen mit irgendwelchen, noch nicht ganz ausgenüchterten, Gestalten abzugeben. Das ist mir zu entnervend und kräfteraubend." Sich ihren Umhang über die Schultern legend nahm sie den Weg zur Küche auf. "Wie Ihr meint" Taiyo setzte die Kapuze wieder auf und folgte ihr. In der Küche angekommen wurde sie freudig begrüßt und dem jungen Dämon war nicht wohl dabei, so war er doch fremd in dieser Siedlung. Skeptische Blick wurden ihm zugeworfen und er fühlte sich alles andere als willkommen in dieser Küche. "Hallo Cassyl," begrüßte sie die etwas rundliche, freundlich wirkende Wirtin herzlich,"es ist schon wieder eine ganze Weile her, das ich hier war und ich dachte mir, ich gebe zumindest gelegentlich mal wieder ein Lebenszeichen von mir, sonst ruft ihr womöglich noch den Notstand aus." "Hallo Kleines, schön Dich zu sehen. Nimm Platz. Wer ist eigentlich Dein Begleiter?" T´Sono drehte sich mit einem sichtlich verschmitzten Gesichtsausdruck zu dem jungen Dämon um und dann zurück zu ihrer Freundin. "Das ist eine sehr gute Frage, die ich Dir leider zu diesem Zeitpunkt auch nicht beantworten kann." Der verdutzte Blick in den Augen der Wirtin sprach Bände. "Aha, aber ihr beide habt Euch doch das Zimmer geteilt..?" T´Sono ´s Blick wurde noch ein Deut verschmitzter. "Das hat nicht immer etwas auszusagen, oder Cassyl?" Zu ihrem Begleiter gewandt. "Was möchtet Ihr essen bzw. trinken?" "Es tut mir leid, dass ich störe" sagte er sofort und verneigte sich leicht. "Wenn es nicht zu große Umstände bereitet würde ich gern das von T'Sono so hochgepriesene Frühstück kosten." T´Sono bedeutete ihm per Kopfnicken ihr zu einer kleinen Sitznische zu folgen und nahm kurz darauf Platz. "Keine Sorge, auch wenn es momentan nicht so wirkt, aber Ihr stört nicht. Auch Cassyl und ihr Mann zählen zu der Sorte Menschen, die bereit sind jedem eine Chance zu geben, sofern er oder sie sich entsprechend verhält. So lange Ihr nicht auf die Idee kommt Eure Herkunft gerade jetzt zum besten zu geben könnt ihr unbesorgt sein." Nach einer kurzen Weile kam Cassyl mit einer reich gefüllten Platte mit Aufschnitt, Käse und frisch gebackenem Brot. Es folgte eine Schale Obst und frische zubereiteter Tee. T´Sono schnappte sich kurzerhand eine Scheibe Brot mit Käse und einen Apfel, in den sie herzhaft hineinbiss. Kurzdarauf beschloss sie, das Gespräch von vergangener Nacht wieder aufzunehmen, da es doch etwas abrupt geendet hatte. "Nun zu unserem Gespräch von letzter Nacht. Ihr seid mir noch die eine oder andere Antwort schuldig geblieben, wenn ich mich recht entsinne." "Das werde ich sicher nicht...ich habe mich Euch auch lediglich aus dem Grund gezeigt, da es sehr unbequem würde die Nacht in der Kutte zu verbringen" er folgte ihr und setzte sich ihr gegenüber. Auch Taiyo nahm sich etwas von den Köstlichkeiten - die er lange nicht mehr gesehen hatte. Als T'Sono ihn ansprach sah er auf und ihr direkt in die Augen. "Ihr wolltet meinen Namen wissen, nun ich heiße Taiyo. Wo ich herstamme ist nicht zu übersehen und was ich suche...." er schwieg einen Moment. "Ich suche meine Vergangenheit.." sagte er leise. "Schön,Taiyo, so kommen wir doch schonmal ein kleines Stück weiter. Doch was hat es mit der Suche nach Eurer Vergangenheit auf sich? Leidet Ihr unter Gedächtnisverlust oder gibt es dafür andere Gründe?" Es irrierte sie doch, dass er sie so direkt ansah, doch sie versuchte dem Blick seiner rubinroten Augen standzuhalten. "Die meisten versuchen doch eher ihrer Vergangenheit zu entfliehen und jagen ihr nicht hinterher." Ihr Blick wurde etwas härter und schweifte für einen Moment in die Ferne. "Das mag sein....aber ich habe eine Leere in mir die ich füllen möchte. Ich erinnere mich, aber ich glaube es sind nicht meine richtigen Erinnerungen. Es ist alles so unwirklich und es kommt mir nicht richtig vor..." er ahnte was er ihr damit sagen wollte, doch er fragte nicht weiter nach, da er spürte, dass er der jungen Elbin damit weh tun würde und das wollte er nicht. T´Sono sah ihn an und spürte, dass hinter dieser doch sehr vagen Andeutung noch mehr stecken müsste. Sie war unentschlossen, ob sie noch weiter in ihn dringen sollte oder ob es besser wäre, dem Gespräch eine andere Richtung zu geben und entschloss sich vorerst für Letzteres. "Und wohin genau wollt Ihr nun, um Eure Vergangenheit zu suchen? Kennt Ihr Euch in diesem Teil der Welt überhaupt aus, denn daran habe ich doch so meine Zweifel." Wiederum sah sie ihn an und biss erneut in den Apfel. "Wenn ich ehrlich bin...nein.... einerseits habe ich das Gefühl schon einmal hier gewesen zu sein, doch andererseits ist mir diese Welt vollkommen fremd." musste er zugeben auch wenn es ihm mehr als unangenehm war. T´Sono rang kurz mit sich selber, bevor sie den nächsten Satz mit Bedacht wählte. Es war ein Risiko, aber hey, das ganze Leben war das und auf eines mehr oder weniger kam es nicht zwangsläufig an. "Nun, dann trifft es sich vielleicht ganz gut, dass ich mich hier etwas genauer auskenne. Ausserdem hänge ich gerade keiner bestimmten Verpflichtung nach, was meint Ihr, Taiyo?" Taiyo sah auf und sie erstaunt an. "Das würdet Ihr tun?" fragte er leise, als wenn er Angst vor der Antwort hätte. Sie sah deutlich die Angst in seinen Augen aufblitzen und empfand in diesem Moment ehrliches Mitleid für dieses Wesen. Was musste ihm nur wiederfahren sein, dass er sich soweit von seiner Heimat entfernte und unter Umständen den Tod in diesem Teil der Welt riskierte. "Mir wird oft nachgesagt, dass ich ein ausgeprägtes Helfersyndrom habe und ausserdem könnte ich mir Schrecklicheres vorstellen, als mit einem Dämon durch die Lande zu ziehen." Mit einem Schaudern dachte sie an den Alptraum der vergangenen Nacht. Es lag ehrliche Offenheit in ihrem Blick. "Ausserdem kann es seine Vorteile für jeden von uns haben." "Das mag sein. Ich bin auf jeden Fall sehr dankbar dafür" er nickte und lächelte dankbar. "Vielleicht gibt es schlimmeres als mit einem Dämon umher zu laufen, aber was passiert wenn ihr mit einem Dämon gesehen werdet?" "Das ist nicht unbedingt das Problem, wenn es die Menschen schaffen mich mit meinen, wie sie oft sagen, komischen Ohren hinzunehmen, sollte auch die Anwesenheit eines Dämons zu erklären sein." Sie sah ihn grinsend an. "Wir sollten uns vielmehr darum bemühen, Euch ein angemessenes Transportmittel mit vier Hufen zu besorgen, sonst dürfte es mit dem Tempo halten eher ein Problem geben, oder?" Zur Wirtin gewandt rief sie, " Cassyl, hat Femor eigentlich noch seine Pferde hinter der Schmiede stehen und weißt Du, ob es möglich wäre eines davon zu erwerben?" Cassyl drehte sich kurz um und sagte dann, "Eigentlich stehen die nicht zum Verkauf, aber ich denke aufgrund des Gefallens, den er Dir noch schuldig ist, macht er bestimmt gerne eine Ausnahme. Den Weg kennst Du ja. Er freut sich bestimmt von Dir zu hören." Taiyo hatte ihr noch sagen wollen, dass ein Transportmittel nicht nötig sei, doch da hatte sie bereits mit der Wirtin gesprochen und daher schwieg der Dämon lieber. Nach dem Essen zahlten beide ihren Teil und verließen kurze Zeit später das Wirtshaus. "Eigentlich...brauche ich kein Transportmittel" brachte Taiyo es nun doch zur Sprache. "Wollt Ihr lieber versuchen mit Ares zu Fuß schrittzuhalten? Das wäre in der Tat ein recht interessanter Anblick." Sie sah ihn leicht herausfordernd an. "Vertraut mir einfach was dies anbelangt" bat er und ein wissendes Leuchten lag in den roten Augen des Dämonen. Etwas irrietiert sah sie zu ihm rüber. "Was genau wollt Ihr mir damit sagen?" Der Blick aus seinen Augen machte ihr nun doch ein etwas mulmiges Gefühl in der Magengegend. Er lachte leise. "Ihr braucht keine Angst zu haben. Ich werde euch zeigen was ich meine, aber nicht hier in der Stadt." "Also gut, doch zunächst sollten wir Vorräte aufstocken, sonst kommen wir diesbezüglich nicht allzuweit. Gibt es besondere Vorlieben, die ich dabei berücksichtigen sollte bzw. muss? Nicht das es am Ende noch Gemaule wegen des Essens gibt." Sie sah ihn lachend an und schlug den kürzesten Weg zum Marktplatz ein. "Ich bin was das angeht recht genügsam, macht Euch darum keine Gedanken." lächelte er. "Wunderbar, endlich mal ein männliches Wesen ohne überspanntes Anspruchdenken, das könnte ja eine fast erholsame Reise werden." Kurzerhand kauft sie diverse Obstsorten und Schwarzbrote ein. Dazu kamen noch diverse Sorten Pökelfleisch und Trockenobst. Nach diesem Einkaufsrausch drückte sie Taiyo spontan einen Teil der Einkäufe in den Arm und machte sich auf den Weg zum Schmied. Taiyo sagte dazu nichts, sondern dachte sich seinen Teil. //Eine wirklich interessante junge Elbin// dachte er bei sich und folgte ihr mit den Einkäufen auf den Armen. Beim Schmied angekommen hielt er sich im Hintergrund, Nachdem sie sich noch kurz beim Schmied hatte blicken lassen, um den Dolch nachschärfen zu lassen schlenderte sie gemütlich zurück zum Wirtshaus. "Habt Ihr eine bestimmte Ahnung in welche Richtung wir weiterziehen sollten oder wollt Ihr mir diesbezüglich vertrauen?" "Ich vertraue Euch diesbezüglich, denn ich weiß nicht wohin mich mein Weg führt." er blieb neben dem Pferd stehen und begutachtete es. Es ähnelte seinem eigenen und erneut kam das Gefühl des Vermissens in ihm auf, doch er verdrängte es schnell wieder. "Ihr könntet mir bitte einmal den Sattel und die entsprechenden Taschen rüberreichen, dann bereite ich Ares kurz vor und wir können starten. Am ehesten würde ich die Straße nach Althea, der Hauptstadt einschlagen. Allerdings sollten wir auch häufiger kleinere Umwege in Kauf nehmen und durch einige Schleichwege durch den Wald reisen, da sich an der Strasse um diese Jahreszeit oftmals viel Gesindel herumtreibt, dem ich liebend gerne ausweichen möchte und die wenigsten kennen gemeinhin die Weg die ich öfter mal nehme." Taiyo tat wie ihm geheißen und reichte T'Sono eines nach dem anderen. "Ich folgte euch. Ihr kennt euch hier weitaus besser aus als ich es je könnte." Eine der Taschen nahm er selbst auf den Rücken und wartete bis die Elbin soweit war. T´Sono notierte diese Geste mit einem Lächeln und setzte sich in den Sattel. Sie gab Ares den Befehl im langsamen Schritt zu laufen, da sich nicht sicher war, inwieweit ihr neuer Begleiter mit seiner Last sonst mitkäme. Ca. einen Kilometer hinter der Siedlung bog sie von der Strasse ab und folgte einem kleinen Trampelpfad in den nahegelegenen Wald. "Hier beginnt der erste Teil des kleineren Umweges. Wir müssen weiter durch den Wald und werden auch dort nächtigen, ich kenne eine kleinere Lichtung, die gut zu sichern ist, so daß keiner von uns Nachtwache halten muss." Langsam trieb sie ihr Pferd weiter über den kleinen Sandpfad. "Wie schnell ist Euer Pferd?" fragte Taiyo unverwandt. "Wie schnell mein Pferd ist?" maßlos irritiert sah sie zu Taiyo hinunter. "Nun, soweit ich es bisher beurteilen kann, habe ich noch kein Pferd gesehen oder getroffen, das annähernd so schnell war. Selbst unter den Pferden meines Volkes gilt er als sehr schnell. Genauere Angaben kann ich sonst nicht machen, aber warum um alles in der Welt wollt Ihr das genau wissen?" Noch immer sah sie ihn erstaunt an. "Ihr wolltet doch wissen warum ich kein Transportmittel brauche" er nahm nun seinen Mantel ab und verstaunte ihn in seiner Tasche - dabei kamen seine schwarzen Klamotten wieder zum Vorschein. Im nächsten Moment wuchsen zwei rabenschwarze Schwingen aus seinem Rücken. "Ich habe mein eigenes" lächelte er sanft. "Was um alles...!" vor Schreck über dieses extrem neue Aussehen ihres Reisegefährten wollte T´Sono zur Seite ausweichen, vergaß jedoch, dass sie noch im Sattel saß und fiel der Länge nach zu Boden, der zum Glück sehr dicht mit Moos und Farnen bewachsen war, was ihren unsanften Aufprall erheblich dämpfte. Sofort kniete Taiyo neben ihr. "Hast du dir weh getan?" fragte er besorgt und half ihr hoch. "Entschuldige.....ich wollte dich....Euch nicht erschrecken..." "Himmel, ich habe nun wirklich mit vielem gerechnet, aber auf so etwas haben mich meine Lehrmeister wirklich nicht vorbereitet! Tut das denn nicht weh, wenn diese Schwingen da rauskommen?" Vorsichtig streckte sie die Hand nach einer seiner Schwingen aus, denn in dem Moment siegte doch wieder die Neugierde über ihre anfängliche Furcht. Taiyu lächelte sie an. "Nein, nicht mehr. Beim ersten Mal war es furchtbar aber jetzt merke ich es nicht mehr. Ihr könnt sie ruhig anfassen sie beissen nicht." Langsam und mit einem gewissen Mass an Vorsicht strich sie über die Federn an der Aussenseite seiner Schwingen, erstaunt darüber wie weich sie sich unter ihrer Hand anfühlten. " Sie sind wunderschön und ganz weich. Irgendwie hätte ich bei einem Dämon diesbezüglich eher mit etwas Furchteregenderem als damit gerechnet." Völlig fasziniert ließ sie ihre Hand noch eine Weile auf den Federn ruhen. Als sie sich der Sache bewußt wurde, zog sie rasch die Hand fort und drehte sich zu Ares um, Taiyo sollte nicht sehen, dass sie leicht errötet war. "Nachdem ich nun weiß woran DU transporttechnisch bist, können wir unseren Weg fortsetzen, denn sonst kommen wir heute nicht mehr an unserm Ziel an." Kurzerhand schwang sie sich in den Sattel und gab Ares die Sporen, vorbei mit langsam. //Sehr neugierig// vemerkte er sich mental und stand auf. Er spannte seine Flügel und erhob sich, hielt leicht mit dem Hengst schritt in der Luft und genoß gleichzeitig die Aussicht. Ab und an sah er nach T'Sono um sich zu vergewissern, dass er ihr noch folgte und nicht vom Weg abgekommen war. Vor ihm erstreckte sich grünster Wald und dahinter in der Ferne eine weite offene Fläche. Die Luft war klar und rein - ganz anders als im Reich der Dämonen. Nach dem anfänglichen Schmerz im Allerwertesten, der noch von ihrem ungewollten Absitzen herrührt, genoss T´Sono es Ares Bewegungen zu spüren. Ab und zu schaute sie hoch um sicherzugehen, dass Taiyo noch da war. Als sie an eine etwas längere, gerade Waldstrecke kam, spürte sie wie sich ihr ein kleines Teufelchen aufdrängte. "Also gut mein gefiederter Freund, wollen doch mal sehen, was Du so auf dem Kasten bzw. den Federn hast." Sie trieb Ares an und er verfiel in rasantes Tempo, so dass sie sich tief über seinen Hals beugen musste. Sie genoss den Wind auf ihrer Haut und im Gesicht. Der Dämon merkte, dass T'Sono ihrem Hengst die Sporen gegeben hatte und machte ebenfalls schneller um mitzuhalten, was ihm jedoch nicht sonderlich schwer fiel. //Ein beachtliches Tempo für etwas das sich am Boden bewegt// dachte er anerkennend. Aber dieses Spiel konnten auch zwei spielen und Taiyo legte nochmal etwas zu. Ein kurzer Blick nach oben verriet ihr, was sie fast innerlich schon geahnt hatte. Er war tatsächlich schneller. "Kunststück, ohne Bäume in Weg wäre das glaube ich etwas anderes." Annerkennend nahm sie das Tempo etwas zurück, da sie nicht riskieren wollte Ares zu schnell zu ermüden, es war noch eine gewisse Strecke bis zum Ziel. Auch Taiyo wurde langsamer und konnte wieder die Landschaft genießen. So hätte es ewig weitergehen können für ihn. Sowas gab es in seiner Welt nicht - moment, konnte er das eigentlich noch seine Welt nennen? Wenn man es genau betrachtete hatte er keine Welt mehr in die er gehörte. In die Dämonenwelt konnte er nicht zurück, es sei denn er hatte einen Todeswunsch und das hier war nicht seine Welt. Trauer machte sich in ihm breit, wenn er daran dachte. Sie verlangsamte ihr Tempo noch weiter, da sie sich an der nächsten Wegbiegung neu orientieren musste. Sie stoppte und sah sich genau um. In dem Moment kamen sie auf sie zu jeweils drei kamen von vorne und von hinten. Ihre Bewaffnung war nicht sonderlich, doch kraftmäßig waren sie ihr allemal überlegen. Flucht war in diesem Moment nicht mehr möglich. Sie streifte sich den Langbogen von den Schultern, damit er sie bei dem folgenden nicht behinderte. Die nächste fließende Bewegung förderte ihr Langschwert zu tage. "Überlegt es Euch sehr gut, was ihr als nächstes tun wollt." Ein Lachen aus der Richtung vorne jagte ihr Schauer über die Wirbelsäule. "Seht mal, Leute was wir hier haben. Eine Elbin. Nun wer von Euch hat heute Nacht Lust auf ein bisschen Spass am Lagerfeuer?" Zeitgleich mit der Bewegung, die ihr das Schwert verschaffte, hatte T´Sono ebenfalls die Tore zu ihrer Magie geöffnet. Sie würde mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen diese Bande vorgehen. "Dies ist meine letzte, ernstgemeinte Warnung. Gebt sofort den Weg frei und lasst mich ziehen, sonst bereut ihr es definitiv noch bevor der Tag zuende ist." Ihre blauen Augen blitzten vor Zorn und angestauter Magie. Der junge Dämon sah in welcher Gefahr sich die junge Elbin befand und landete ein Stück entfernt von der Gruppe im Wald. Die Flügel gespannt schlich er näher, während ein tiefes, bedrohliches Knurren aus seiner Kehle drang, seine roten Augen leuchteten und sein Blick hätten töten können als er sich langsam durch das Gebüsch näherte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)