After The Fall von JoeyB (Spencer x Tala) ================================================================================ Kapitel 3: Realization ---------------------- Hallo! Danke für eure Kommentare. Ich denke, nach dem Kapitel hier werdet ihr Tala doch wieder ein bisschen mögen. Hoffe ich zumindest... ^^“ Ich mag ihn jedenfalls *hust* Dass ich hier so schnell wieder hochlade, liegt daran, dass ich mit der FF an einem Wettbewerb teilnehme. Der Einsendeschluss wurde zwar auf den 15. August verschoben, aber ich will mich trotzdem etwas beeilen, weil aus der ursprünglich als recht kurz geplanten Geschichte ein kleines Monster wird. Aber wirklich nur ein kleines Monster. Mehr als zehn Kapitel werden es auf keinen Fall. Vermutlich sieben oder acht. Hab jetzt alles grob geplant und das könnte dann so hinkommen (falls ich nicht mittendrin noch einen Geistesblitz kriege und die Story in eine komplett andere Richtung weiterschreibe...) Viel Spaß beim Lesen!! Rückblick: Im letzten Kapitel ist Spencer angetrunken zum Training erschienen und hatte Streit mit Tala. Später hat er gegen Ian gebladet und ihn besiegt, was Tala als neuen Grund gesehen hat, ihn zu attackieren: Er hat Ian vorgeworfen, Spencer absichtlich gewinnen lassen zu haben und macht Spencer runter, weil dieser die Hilfsbereitschaft seiner Teamkollegen ausnutze, um von seinem eigenen Versagen abzulenken. Spencer ist sauer geworden, doch statt Tala zu kontern, hat er sich umgedreht und den Trainingsplatz verlassen. Tala blickte Spencer schweigend hinterher, als dieser mit schnellen Schritten den Sportplatz verließ. Er verfolgte den Weg des Älteren, bis dieser am Ende der Straße um die Ecke bog und nicht mehr zu sehen war; erst dann drehte er sich zu seinen anderen beiden Teamkollegen, die verwirrt ihren Kampf unterbrochen hatten. Er ging langsam auf sie zu und dachte über einen Grund nach, den er ihnen für Spencers frühzeitiges Verschwinden geben konnte. Den wirklichen Grund konnte er ihnen schließlich nicht sagen. Wie denn auch? Sollte er sagen, dass Spencer beleidigt war und deshalb keine Lust mehr auf das Training hatte? Das klang irgendwie zu harmlos. Und irgendwie konnte Tala den Blondschopf ja auch verstehen. Er wäre in dieser Situation vielleicht auch weggerannt. „Wo is'n Spencer hin?“, fragte Bryan interessiert, als Tala bei ihnen angekommen war. „Ihm geht’s nicht gut“, antwortete Tala, was, zumindest Spencers seelischen Zustand betreffend, auch zutraf. Ian schnalzte missbilligend mit der Zunge, bevor er gespielt falsch lächelte. „Immer noch die Erkältung, hm?“, fragte er lässig. Als Tala ihn anschaute, war er sich nicht sicher, ob nicht doch noch etwas anderes in seinem Blick lag als Besorgnis. Ian hatte schließlich mitgekriegt, weshalb Tala Spencer dieses Mal kritisiert hatte. Und in welchem Zusammenhang. Und wie grundlos. „Ja, immer noch die Erkältung“, gab Tala scharf zurück und verengte die Augen leicht zu Schlitzen. „Aha“, machte Ian und verschränkte ernst die Arme vor der Brust. „Wenn du mir etwas zu sagen hast, dann sag es ruhig“, forderte ihn Tala kühl auf. Er hasste dieses vorwurfsvolle Funkeln in Ians Augen. Er hasste es, kritisiert zu werden. Doch eine verbale Kritik war ihm lieber als dieser stechende Blick. „Du solltest dich bei ihm entschuldigen“, fand Ian. „Und das ist jetzt kein Scherz, sondern mein Ernst.“ Tala lachte trocken. „Dafür, dass ich ihn nicht mit Samthandschuhen angefasst habe, als er besoffen zum Training erschienen ist?“, fragte er entrüstet. „Du hast ja wohl 'nen Knall!“ „Nein, ihr beide habt einen Knall!“, widersprach ihm Ian heftig. „Was hab' ich dir denn jetzt getan?“, fragte Bryan, der den Streit nur halbherzig verfolgt hatte, verwirrt. „Nicht du; Spencer!“, klärte ihn Ian auf. „Genug geredet“, beschloss Tala. „Macht gefälligst weiter!“ Ian zögerte er einen Moment, dann bückte er sich, um sein Beyblade aufzuheben. „Nee“, sagte er versucht locker, doch seine Augen verrieten Tala, dass er sich nicht wohl fühlte. Dennoch steckte er sein Blade in seine Tasche und zog seine Jacke wieder an. „Mir geht’s nicht gut; ich sollte nach Hause gehen.“ „Wag' das ja nicht“, drohte Tala, doch Ian hatte sich schon umgedreht und schlenderte zum Ausgang des Sportplatzes. Tala ballte die Hände zu Fäusten und presste die Lippen aufeinander, doch er rief Ian nichts nach. Denn eigentlich wusste er, dass Ian Recht hatte. „Willst du ihn nicht zurückholen?“, fragte Bryan fasziniert und bereute es, wieder nur auf halben Ohr zugehört zu haben, weshalb er die Situation nicht ganz verstand. „Soll er doch krepieren“, fauchte Tala gereizt. Als Tala und Bryan zwei Stunden später ihr Training beendet hatten, saßen Ian und Spencer im Wohnzimmer vor dem Fernseher. Tala lehnte sich gegen die Tür und blickte schweigend seine beiden Teamkollegen an. Während Ian aufmerksam eine Sendung verfolgte, wirkte Spencer eher abwesend. Er hielt den Kopf gesenkt und blickte mit unklarem Blick seine Hände an, die leicht zitterten. Tala runzelte die Stirn und trat in den Raum. „Wir wollen gleich essen“, sagte er. „Was heißt gleich?“, fragte Ian. „Gleich heißt, dass Bryan gerade das Wasser für die Nudeln aufgesetzt hat“, erklärte Tala und setzte sich neben Ian. Er schaute wieder zu Spencer, der nicht einmal aufgeblickt hatte, als er den Raum betreten hatte. Der Blondschopf wirkte fast schon apathisch. „Spencer?“, fragte Tala, um ihn auf sich aufmerksam zu machen. Spencer blickte müde hoch. „Hm?“, fragte er. In diesem Moment fand Tala, dass Spencer unheimlich krank aussah. Er war blass und hatte Ringe unter den Augen. Und seine Hände zitterte noch immer. Als Spencer merkte, dass Tala nichts mehr sagte, schaute er wieder seine Hände an. Dann ging ihm auf, dass auch Tala sie beobachtete. Spencer schluckte leicht und versteckte seine Hände in den Hosentaschen. „Was ist los?“, fragte er dieses Mal in Worten. „Nichts“, sagte Tala leise und drehte sich um, um in die Küche zu gehen. Bryan hockte vor dem Küchenschrank und suchte scheinbar nach etwas, wobei er unaufhörlich fluchte. „Was suchst du?“, fragte Tala. „Tomatensauce“, meinte Bryan grummelnd. „Wir müssten doch noch eine Tüte mit diesem Fertigzeugs haben, aber ich finde sie nicht!“ Er begann nun, den Schrank auszuräumen, wobei er Tala mehrere Tüten mit trockenen Nudeln und Reis in die Hand drückte. Es folgten ein paar Dosen mit Fertiggerichten und Toast. Schließlich stellte Bryan eine halbleere Flasche und ein Tütchen mit Suppennudeln auf den Fußboden neben sich, dem folgten zwei weitere Packungen Nudeln. „Nudeln, Nudeln...“, schimpfte er. „Wir haben kaum etwas anderes, als Nudeln!“ Er drehte sich zu Tala um. „Wer ist diese Woche eigentlich für's Kochen zuständig?“ „Spencer“, sagte Tala und starrte angestrengt den vor ihm ausgebreiteten Inhalt des Schranks an. Irgendetwas stimmte an dem Bild nicht. „Spencer, war ja klar“, grummelte Bryan. „Ich gehe nachher am besten selber los.“ Er räumte die Sachen wieder ein. Erst als er die Falsche in die Hand nahm, hielt er inne. „Tala?“, fragte er und blickte zu seinem Teamleader hoch. „Hm?“, fragte Tala. „Warum lagern wir Alkohol im Küchenschrank?“, wollte der Ältere wissen und stand auf. Er stellte die Flasche auf den Tisch und schaute Tala kritisch an. Tala hingegen starrte die Flasche an. Es war kein gewöhnliches Bier, sondern wirkte wie etwas hochprozentiges. Etwas, das man schon nach zwei-drei Schlucken spürte. Und es war zur Hälfte leer getrunken. Er konnte sich nicht daran erinnern, einen seiner Teamkollegen so etwas schon einmal trinken gesehen zu haben. Wenn sie zusammen tranken, dann war das meistens ein sehr schwacher Wodka mit Orangensaft vermischt. Und er hatte bisher gedacht, dass er es merken würde, wenn seine Teamkollegen etwas anderes tranken. Er hatte außer Bryan keinen seiner Teamkollegen betrunken erlebt, selbst Spencer nicht. Spencer... Er war doch heute Morgen mit einer Fahne zum Training erschienen. Er war in letzter Zeit oft abwesend. Sein Blick wirkte oft verschwommen und dann dieses Händezittern... „Verdammte Scheiße“, fluchte Tala. „SPENCER!“ Bryan zuckte erschrocken zusammen. „Wir sollten vielleicht erst einmal alle in Ruhe darüber reden, bevor du gleich Spencer die Schuld gibst. Schließlich wohnen hier im Haus vier Personen. Wer sagt, dass ausgerechnet er-?“ Spencers Blick, als er die Flasche auf dem Tisch stehen sah, sagte, dass es seine war. Er blickte einen Moment lang verdutzt, dann schaute er zu dem Küchenschrank und dem davor ausgebreiteten Inhalt. Er blickte unbehaglich zur Seite. „Findest du wirklich, dass ein Küchenschrank ein angemessener Platz hierfür ist?“, fragte Tala gereizt und sah aus den Augenwinkeln, wie auch Ian den Raum betrat. Und als Spencer nicht antwortete, stellte er eine andere Frage: „Hast du etwa versucht, die Flasche vor uns zu verstecken?“ „Ist das Alkohol?“, fragte Ian verwirrt und sah zu Bryan, der ebenfalls etwas hilflos wirkte. „Leck mich doch!“, meinte Spencer plötzlich aggressiv und ging mit schnellen Schritten an Tala vorbei und in sein Zimmer. Er knallte die Tür hinter sich zu und schloss von innen ab, noch bevor Tala ihm hinterherbrüllen konnte. „SPENCER!“, fauchte Tala. „KOMM SOFORT DA RAUS!“ Er ballte seine Hände zu Fäusten und starrte die Tür vernichtend an. „ICH SCHLAGE DIE TÜR EIN, WENN DU NICHT...!“ „Tala“, unterbrach ihn Ian zaghaft. „Lass das. Er wird schon irgendwann wieder rauskommen.“ „Drohungen bringen jetzt nichts“, bestätigte Bryan. „Und wenn du ihm jetzt wieder sagst, das du ihn aus dem Team schmeißen willst, rastet er wohl komplett aus“, meinte Ian. „Und was soll ich stattdessen tun?“, fragte Tala und starrte verdrießlich die Flasche an. „Naja...“ Ian druckste etwas unbehaglich herum. „Ich habe neulich beim Staubsaugen eine Flasche unter der Couch gefunden. Die gehört nicht zufällig einem von euch beiden?“ „Unter der Couch?“, wiederholte Bryan fassungslos. „Warum hast du uns das nicht früher gesagt?“ „Ich dachte, sie wäre da versehentlich runtergerollt“, verteidigte sich Ian. „Ich konnte doch nicht wissen, dass Spencer hier Flaschen mit Alkohol versteckt!“ „Moment mal“, unterbrach Tala die beiden. „Eine Flasche. Er hat eine Flasche versteckt. Wir reden noch nicht in der Mehrzahl.“ „Dann komm mal mit!“, meinte Ian aufgebracht und zog ihn am Handgelenk ins Wohnzimmer. Dann ging er auf die Knie und streckte den Arm unter das Sofa. Schließlich zog er eine Flasche hervor, die der auf dem Küchentisch stehenden ähnelte. „Die gehört nicht zufällig einem von euch?“ Er ging an seinen beiden Teamkollegen vorbei und stellte sie neben die andere Flasche auf den Tisch. „Damit hätten wir zwei Flaschen“, stellte Bryan dumpf fest. „Also befinden wir uns tatsächlich in der Mehrzahl.“ Tala holte tief Luft. Alkohol. Spencer war tatsächlich ein Trinker! Wieso hatte er nie etwas gemerkt? Der Blondschopf wirkte doch immer so normal! Klar, er hatte oft schlechte Laune und wirkte apathisch, aber... Er war doch kein Alkoholiker! Er war nie wirklich betrunken gewesen! Zumindest hatte ihn Tala nie betrunken erlebt. Und auch wenn sie zusammen etwas tranken, nahm Spencer nie so viel zu sich wie zum Beispiel Bryan, der sich schon mehrfach übernommen hatte. Doch Bryan wirkte immer etwa einen halben Tag nach seinen Abstürzen wieder normal, während Spencer merkwürdig blieb. „Tala?“, fragte Ian vorsichtig. „Wir sollten vielleicht nach anderen Flaschen suchen.“ Tala nickte leicht, ohne wirklich zu hören, was Ian gesagt hatte. „Ich bleibe in der Küche“, beschloss Bryan. „Gehst du ins Wohnzimmer, Ian? Und Tala könnte im Flur nachsehen.“ Tala verließ mit langsamen Schritten die Küche und schloss die Tür hinter sich. Er sank im Flur auf den Boden und lehnte sich gegen die Wand. Was, wenn Spencer jeden Abend, an dem sie sich gestritten hatten, in eine Kneipe gegangen war und sich betrunken hatte? Dann wäre ja er selbst Schuld daran, dass Spencer trank! Und für so etwas wollte er nicht verantwortlich sein. Er blickte sich im Flur um. Aufstehen wollte er noch nicht, weshalb er sich den einzigen Versteckmöglichkeiten in niedriger Höhe zuwandte: Dem Feuerlöscher und dem Schirmständer (es war ihm irgendwie zu blöd, noch in den Schuhen zu suchen). Hinter dem Feuerlöscher fand er nichts, doch nachdem er die Schirme aus dem Ständer entfernt hatte, konnte er eine weitere Flasche ans Tageslicht bringen. „Scheiße“, murmelte er. Diese Flasche war beinahe leer. Er stellte sie auf die Erde und räumte die Schirme wieder ein. Dann ging er zum Medizinschrank, der an der Wand hing und öffnete ihn. Auf hier fand er hinter zwei größeren Flaschen mit Hustensaft und etwas gegen Halsschmerzen eine Flasche mit Alkohol. Diese war kleiner und, wie er nach einem Blick auf das Etikett feststellen musste, hochprozentiger als die anderen. Auch sie war beinahe leer. Er schloss den Schrank wieder und suchte weiter, doch mehr als zwei Flaschen konnte er im Flur nicht finden, weshalb er in die Kühe zurückging und sie dort auf den Tisch stellte. Dort standen zu diesem Zeitpunkt bereits fünf Flaschen unterschiedlicher Größe. Und weder Bryan noch Ian war mit der Suche schon fertig. Also ging Tala ins Badezimmer und suchte dort. Natürlich, der Spiegelschrank. Hier gleich zwei Flaschen. Als Spencer etwa eine halbe Stunde später sein Zimmer wieder verließ, wirkte er nicht mehr aufgewühlt, sondern gefasst. Und es schien ihn nicht zu überraschen, dass insgesamt dreizehn Flaschen auf dem Küchentisch standen, an dem Tala, Bryan und Ian saßen und auf ihn warteten. „Hast du uns was zu erzählen?“, fragte Tala streng. ----- Ich freue mich wie immer über Kommentare! Bye, Nathera Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)