Because of Love... von Kuon-kun (Meine kleine Fortsetzung von Act 92 "Unexpected Love Story" (Band 16) ^^) ================================================================================ Kapitel 21: Mut zur Wahrheit? ----------------------------- Vorwort: So, hier jetzt endlich das Kapitel, das ich am 24ten Dezember '06 als Weihnachtsgeschenk hochgeladen hatte... *seufz* Naja jetzt ist es leider kein Weihnachtsgeschenk mehr, aber es ist trotzdem eines der Kapitel, die mir selbst sogar gefallen (Das ist eher selten, daher beginne ich gerade die FF nochmal zu überarbeiten. Vielleicht ist einigen schon aufgefallen, dass das erste Kapitel seit gestern 400 Wörter länger ist ^^). Zu diesem Kapitel habe ich auch wirklich wundervolle Kommentare bekommen, um die es besonders schade ist... Mexx hat sich jetzt vor ein paar Tagen zwar endlich bei mir gemeldet, aber lediglich mit dem Satz, dass Gelöschtes nicht widerhergestellt werden kann... Sie können mir allerdings anscheinend auch nicht verraten warum meine FF überhaupt verschwunden/gelöscht ist/wurde... Aber gut, man kann ja wies scheint nichts dran ändern, aber ich lerne daraus und mache mir inzukunft HTML-Sicherungen von den ganzen Kommis =D Jetzt aber genug des Vorgeredes ^^ Wie bereits bei der Erstveröffentlichung angekündigt, dieses Kapitel hat ein klein wenig "Überlange", aber das war halt sozusagen das Weihnachtsspecial an diesem Kapi, mal abgesehen von dem Inhalt und der Tatsache, dass hiermit nun endlich 50% der FanFiction auf Papier sind ^^ Viel Spaß beim Lesen! Ren schloss die Tür zu seinem Zimmer auf und schob sie auf, um Kyoko anschließend mit einer Handbewegung zu deuten zuerst einzutreten. Er folgte dem jungen Mädchen und verschloss die Tür wieder, ehe er sich genau wie sie die Schuhe von den Füßen streifte und seine Jacke an der Garderobe aufhing. „Ich mache uns noch einen Tee“, kündigte Kyoko mit einem Lächeln an und verschwand sofort in Richtung der Küche. Der Schauspieler blickte ihr einen Moment hinterher, ehe er in eine der Seitentaschen seiner Jacke griff und das Schächtelchen hinausholte. Er musste es noch irgendwo verstauen, wo sie es nicht finden konnte… Ren ging daher schnell ins Schlafzimmer hinüber und zu der Kommode mit seinen Sachen. Er zog einfach eine Schublade auf und vergrub das Schächtelchen unter den Kleidungsstücken darin. Er war wirklich keinen Schritt weiter bei der Frage wann und wie er ihr die Kette geben konnte. Bis zu ihrem Geburtstag war es noch eine ganze Weile hin und bis zur DarkMoon Premiere genauso… Nur er wusste nicht, ob er sich so lange gedulden wollte und konnte. Der junge Mann schob die Schublade wieder zu und machte sich nun auch auf den Weg ins Wohnzimmer. Kyoko betrat es genau zeitgleich und hielt bereits zwei leicht dampfende Tassen in den Händen. Sie reichte ihm eine, worauf Ren sich bedankte und sich neben den zusammengelegten Bettsachen auf der Couch niederließ. Das junge Mädchen setzte sich neben ihn und pustete kurz etwas den Dampf von dem grünen Tee, ehe sie vorsichtig davon trank, um sich nicht die Lippen zu verbrennen. Ren beobachtete sie dabei aus den Augenwinkeln. Hm, irgendwie wollte ihm das Gespräch mit Yashiro nicht mehr wirklich aus dem Kopf gehen… Der Schauspieler blickte nun zu dem Bettzeug neben sich. Eigentlich wollte er ja gar nicht so gerne hier übernachten… Hier hatte er nicht die Chance Kyoko noch etwas zu beobachten, nachdem sie eingeschlafen war, einfach anzusehen wie sie so friedlich dalag und ihr dabei so nahe zu sein… Aber er befürchtete einfach, dass sein Verstand, wenn er ihr zu nahe kam, nachher wieder seinen Dienst versagte und er etwas Unüberlegtes tat… Das wäre ja auch nicht das erste Mal… So langsam wurde das wirklich nervenaufreibend… Ren nippte nun auch vorsichtig an dem Tee. Nach dem Alkohol eben, war der auch genau das Richtige. Diese drei Gläser hatten ihm wirklich vollkommen gereicht… Beim Essen hatte er sich daher auch nur noch Wasser bestellt. Nebenher griff der Braunhaarige nach der Mappe mit dem Script, die noch immer auf dem Wohnzimmertisch lag und schlug sie auch gleich auf. Er wollte die Szene ja noch mal durchgehen. Sie würde zwar erst am Montag gedreht werden, aber es schadete nichts, wenn er sie jetzt schon mal lass. Und die Scripte der restlichen Szenen würde er dann Morgen und Sonntag noch durchgehen. Kyoko genoss die gerade vorherrschende Ruhe und lehnte sich gemütlich in dem Sofa zurück, während sie den Schauspieler neben sich aus den Augenwinkeln beobachtete. Er arbeitete wirklich sehr gewissenhaft. Sie hatte auch noch etwas Text zu lernen, aber das würde sie in den nächsten Beiden Tagen tun. Heute war sie irgendwie zu müde für so was… außerdem hatte hier ja etwas, oder besser gesagt, jemand anderes ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Es vergingen ein paar Minuten, in denen eine angenehme Stille herrschte und man lediglich ab und an leichte Lippenbewegungen von Ren erkennen konnte, wenn er eine Textpassage wiederholte. Kyoko wartete, bis er von der Mappe abließ und sie auf seinem Schoß ablegte, ehe sie ihn ansprach: „Kommen Sie gut voran, Tsuruga-san?“ „Ja, sogar sehr gut. Diesen Text kann ich bis Sonntagabend erstmal beiseite legen. Hast du deine schon gelernt?“, erwiderte der Schauspieler die Frage und stellte die Tasse, die er zuvor dauerhaft in der rechten Hand gehalten hatte, jetzt auf dem kleinen Couchtisch ab. „Noch nicht ganz, aber das werde ich Morgen und übermorgen noch machen“, antwortete Kyoko etwas verlegen. Anschließend sah sie, wie Rens Augen zu der zusammengelegten Bettdecke und dem Kissen neben sich, auf der Sofalehne, wanderten. Er wollte sicher auch bald schlafen… Aber sie war immer noch dagegen, dass er hier im Wohnzimmer übernachtete… “Tsuruga-san, möchten Sie nicht doch lieber im Schlafzimmer übernachten? Ich könnte doch das Sofa nehmen. Bequem ist es ja, oder wenn Ihnen das nicht Recht ist, könnten wir ja auch gemeinsam drüben übernachten, wie Yashiro-san es vorgeschlagen hatte. Letzte Nacht ging es ja auch, auch wenn es nicht ganz geplant war.“ Ren glaubte beinahe sich verhört zu haben, als sie die Möglichkeit in Betracht zog mit ihm gemeinsam drüben zu übernachten. Also gestern, als Yashiro das Thema angesprochen hatte, kam das noch ganz anders rüber… Okay, von seiner Seite ebenfalls, aber sie hatten seinen Manager wirklich synchron angeschaut und sich auch vorher kein bisschen in irgendeiner Form abgesprochen. Nun ja, ihr Angebot wirkte ja schon ganz verlockend, aber er bremste sich wieder. Er hatte bereits erlebt, wie er plötzlich völlig neben sich stand und Dinge tat, die er eigentlich niemals einfach so tun würde. Dieser eine Versuch sie zu küssen bei dieser improvisierten Schauspielszene bei ihm zuhause war dafür ja das beste Beispiel… „Vielen Dank, aber ich werde lieber hier übernachten“, lehnte er daher mit einem entschuldigenden Lächeln auf den Lippen ab. Das hatte Kyoko bereits geahnt, aber nein, dieses Mal würde sie sich durchsetzten! Er hatte das bereits heute Morgen beim Frühstück getan und genauso auch beim Essen, da würde sie ihm das hier jetzt definitiv nicht gönnen. Mit einem übertrieben freundlichen Lächeln, das beinahe perfekt Rens "Gentleman-Lächeln" entsprach, blickte sie den Schauspieler daher neben sich an, während sie sich von dem Sofa erhob. Ren wusste diesen Blick überhaupt nicht zu deuten und sah sie daher mit leicht gekräuselter Stirn an, als sie an ihm vorbei ging. Im nächsten Moment ergriff sie dann einfach den Stapel an Bettsachen, der neben ihm stand, hob ihn auf ihre Arme und marschierte damit los in Richtung des Schlafzimmers. Der Zwanzigjährige blickte ihr irritiert hinterher. Was sollte das denn jetzt??? „Mogami-san?“, fragte er daher vorsichtig, während er ebenfalls aufstand und ihr mit langsamen Schritten folgte. „Wenn Sie unbedingt hier schlafen wollen, okay“, kam lediglich als Reaktion von Kyoko, wobei sie sich noch mal zu ihm umdrehte und ihn genauso übertrieben wie zuvor anlächelte, ehe sie die Schlafzimmertür aufstieß und mit den Bettsachen darin verschwand. „Na schön, dann bräuchte ich aber auch die Decke und das Kissen, die du mir gerade geklaut hast…“, erwiderte Ren und folgte ihr weiterhin. Sie wollte ihn doch nicht ernsthaft gerade ärgern?? Na ja irgendwie sah es ganz danach aus und irgendwie schlich sich gerade auch ein amüsiertes Grinsen auf sein Gesicht. Von Kyoko kam keine weitere Antwort mehr, weshalb auch er ins Schlafzimmer eintrat, aber er war noch nicht mal ganz durch die Tür, als ihm plötzlich ein Kissen schwungvoll mitten im Gesicht landete… Völlig verdutzt blickte Ren Kyoko an, die auf dem Bett saß und sich schon richtig vor Lachen krümmte. Er brauchte erstmal ein paar Sekunden um vollständig zu verarbeiten, dass ihm dieses Mädchen gerade tatsächlich ein Kissen an den Kopf geworfen hatte. Also das hatte zuvor noch niemand bei ihm gemacht… Ziemlich rasch schlich sich dann aber wieder dieses breite Grinsen auf sein Gesicht. Er hob das Kissen auf, das vor seinen Füßen auf dem Boden lag, und ging mit langsamen Schritten auf Kyoko zu, wobei er sie genau fixierte. Das junge Mädchen konnte sich immer noch kaum rühren so sehr musste sie lachen. Der Anblickt von Ren Tsuruga mit diesem extrem verdutzten Gesicht, war aber auch einfach zu köstlich gewesen! Ren hielt unterdessen das Kissen mit beiden Händen so vor sich, damit deutlich wurde, dass auch er jetzt nicht mehr davor zurückschrecken würde es zurückzuwerfen. Nebenher beobachtete er Kyoko, die versuchte sich langsam wieder zu beruhigen. Ein wirklich niedliches Bild, so ausgelassen sah man auch sie nicht häufig lachen. Aber na ja das Beruhigen schien nicht wirklich zu klappen, denn jedes Mal, wenn sie ihn ansah, schien sie erneut auflachen zu müssen. Der Schauspieler sah sich das kurz mit an, beugte sich dann aber vor und drückte ihr das Kissen sanft gegen die Brust um sie auf der Matratze zu fixieren. „Für respektloses Verhalten gegenüber deines Senpai müsste ich mir eigentlich noch eine Strafe überlegen…“, murmelte er dabei mit einem frechen Grinsen und spürte nebenher, wie sein Blut bereits in Wallung geriet. Also so weit über sie gebeugt, das war gar nicht gut… Nein, aus dieser Situation sollte er doch besser schnell wieder raus… Kyoko schaffte es unterdessen doch sich wieder einzukriegen, aber nicht weil sie sich darum bemühte, sondern eher weil sie gerade die Situation realisierte... Wie Tsuruga-san so weit über sie gebeugt am Bett stand, dass er sie dank des Kissens hier vollkommen im Griff hatte und sie sich im Moment auch nicht daraus befreien konnte und vor allem, dass sein Gesicht verdammt nah an dem ihren war!! Es kostete wirklich einiges an Anstrengung um nicht rot anzulaufen und daher fiel ihr irgendwie kein passender Konter auf seine Worte ein. Dieser Typ brachte sie einfach total durcheinander! Ren hatte unterdessen belustigt ihre Augen beobachtetet, womit er sich ideal von gewissen Gedanken ablenken konnte. Wie sie gerade nach einer Antwort suchte, ihr aber anscheinend nichts einfiel… tja und schon hatte er sie wieder! Das hatte Yashiro auch vorhin in ihrem Gespräch erwähnt, dass es ihn wunderte, dass er sich ihr gegenüber durchsetzten konnte. Nun ihn selbst wunderte es auch teilweise, aber irgendwie klappte es. Der Schauspieler ließ das Kissen los und richtete sich wieder auf, während er jetzt leicht kichern musste. „Jetzt los, mach dich ab ins Bad! Morgen müssen wir um sechs Uhr raus. Und was die Strafe angeht, ich tue dir den Gefallen und übernachte hier!“, sagte Ren nun und begann anschließend erneut frech zu grinsen, ehe er mit etwas tieferer Stimme als zuvor noch anhing: „Aber ich kann im Dunkeln für nichts garantieren…“ Damit hatte er es jetzt doch geschafft und konnte mit ansehen, wie Kyoko augenblicklich rot anlief. Nun war es an ihm zu lachen, während sie grummelig das Kissen beiseite schob, sich aufrichtete und von dem Bett aufstand. „Lassen Sie diese Scherze!“, warf sie ihm noch mit einem leicht bösen Blick entgegen, worauf Ren mit Lachen innehielt. Aber das breite Grinsen auf seinen Lippen konnte er einfach nicht ablegen. Er sah Kyoko noch nach, als sie recht eilig das Zimmer verließ, und ging anschließend zum Schrank um seinen Schlafanzug von dort zu holen. Dabei kam er an der Schublade vorbei, in der er das Päckchen verstaut hatte und blieb kurz stehen. Nun, vielleicht ergab sich ja doch bald noch eine Gelegenheit dafür… Er würde einfach noch etwas abwarten… Während Kyoko sich im Bad fertig machte, zog Ren sich im Schlafzimmer um und holte noch rasch sein Handy um dessen Wecker auf Punkt sechs Uhr zu stellen. Die Tassen aus dem Wohnzimmer räumte er auch noch beiseite, als Kyoko gerade aus dem Badezimmer hinaustrat. Sie trug schon wieder sein T-Shirt… Also irgendwie schien es ihr zu gefallen. Er sagte aber nichts weiter dazu, sondern stellte noch rasch die Tassen in der Küche ab, ehe er sich nun auf ins Bad machte. Kyoko war in der Zwischenzeit bereits in Schlafzimmer durchgegangen und hatte dort das Kissen und die Decke von Ren noch ordentlich aufs Bett gelegt. Sie war immer noch etwas brummig wegen seiner letzten Bemerkung, das war doch wirklich wieder volle Absicht gewesen! Früher hatte er sie immerhin geärgert indem er sie wütend machte, aber jetzt war es wohl sein Hauptziel sie in Verlegenheit zu bringen! Das junge Mädchen seufze kurz leicht. Na ja irgendwie war sie aber froh… froh darüber, dass er sich überreden lassen hatte… Nachdem sie mit dem Bett fertig war, ging sie um es herum und schlug die Decke auf ihrer Seite beiseite um sich schon mal aufs Bett zu setzen. So wartete sie noch, bis auch der Schauspieler das Schlafzimmer betrat. Ihm war im Gegensatz zu Kyoko bereits jetzt ziemlich mulmig. Aber sein Spruch von eben, war vielleicht gar nicht so unpraktisch gewesen… Sollte er aus versehen irgendetwas machen, würde sie es sicher als beabsichtigt abstempeln um sie wieder zu ärgern. Na, das war doch schon mal ein klein wenig beruhigend. Nicht viel, aber immerhin etwas… Ren nahm ebenfalls auf seiner Bettseite platz und warf sich die Decke über seine langen Beine. Anschließend platzierte er noch rasch das Handy auf dem Nachttisch, ehe er sich auch schon hinlegte und nach dem Schalter für die noch eingeschalteten Nachttischlampen griff. Es war wohl das Beste, wenn er jetzt wirklich schnellstmöglich schlief. “Also dann… gute Nacht, Mogami-san“, wünschte der Schauspieler dem jungen Mädchen daher, das inzwischen mit leicht rosa gefärbten Wangen auf der Betthälfte neben ihm lag. Also irgendwie war das gerade ein verdammt komisches Gefühl Ren Tsuruga so neben sich zu sehen… Sie spürte an der Hitze, die langsam ihre Wangen ergriff, dass sie wohl leicht rötlich waren. “Ihnen ebenfalls, Tsuruga-san“, erwiderte Kyoko leise, worauf Ren sie noch mal kurz leicht lächelnd ansah, ehe er das Licht ausschaltete und sich anschließend umdrehte. Er legte sich auf die Seite, vergrub einen Am unter dem Kopfkissen und schloss auch gleich die Augen. Kyoko sah noch einen Moment zu ihm hinüber. Er hatte ihr jetzt zwar den Rücken zugedreht, aber trotzdem konnte sie ihre Augen irgendwie nicht von ihm abwenden... Das war wirklich ein seltsames Gefühl hier mit Ren in einem Bett... Okay, eigentlich hatte er die letzte Nacht ja auch hier übernachtet, aber da hatte sie es ja erst beim Aufwachen mitbekommen! Jetzt hingegen lag er bereits hier, bevor sie selbst eingeschlafen war, und irgendwie schien sie das leicht unruhig werden zu lassen... Oh man, aber sie war ja diejenige, die darauf bestanden hatte. Doch sie hätte nie gedacht, dass sie seine Anwesenheit hier so nervös machte, wie es gerade der Fall war. Ihr Herz klopfte inzwischen unaufhörlich und sie wusste, dass sie wohl noch immer leicht rosa im Gesicht war. Kyoko zog die Bettdecke bis über ihre Nase und bemühte sich angestrengt nicht zu Ren, sondern an die Zimmerdecke zu blicken. Aber irgendwie wollte ihr das nicht richtig gelingen... Aus den Augenwinkeln sah sie immer wieder zu ihm hinüber, auf seinen Rücken über dem das dunkelblaue Pyjamaoberteil fast Knitterfrei lag… Man konnte sogar ganz leicht die Konturen seiner Schulterblätter sehen, wie sie sich in dem dünnen Stoff abzeichneten, und seine Haare waren auch bei weitem nicht so ordentlich, wie sie es sonst von ihm gewohnt war... Waaaah!! Was machte sie hier um Gottes Willen! Wenn sie so ihre Gedanken hörte, sollte sie sich wohl besser fragen, ob es wirklich Ren war, der hier für nichts garantieren konnte… Okay, sie mochte Ren Tsuruga, soweit war das ja auch in Ordnung. Sie fand ihn zugegeben auch ziemlich attraktiv, aber das war noch lange kein Grund um ihn auf diese Weise andauernd anzustarren! Die junge Schauspielerin drehte sich rasch auf die Seite, so dass sie Ren jetzt ebenfalls den Rücken zudrehte, und wickelte sich noch weiter in die Decke ein. Sie bemühte sich einzuschlafen und schloss ihre Augen. Sie kniff die Augenlider richtig fest zusammen und murmelte alles Mögliche in Gedanken vor sich hin, zumindest solange es nicht im Entferntesten mit dem Mann neben ihr in Verbindung zu bringen war. Es war wirklich alles dabei von selbst Märchen erzählen bis hin zum Zählen von Schafen, die sie sich dabei vorstellte wie sie über einen halb morschen Holzzaun sprangen... Aber wirklich etwas bringen taten diese Sachen nicht. Immer wieder öffnete Kyoko ihre Augen einen Spalt und warf einen Blick auf den Radiowecker auf dem Nachttisch und jedes Mal stellte sie resigniert aufs Neue fest das gerade mal ein paar Minuten vergangen waren... Als diese ganzen „paar Minuten“ zusammengezählt bereits über eine halbe Stunde ergaben, konnte Kyoko nicht mehr anders. Sie setzte sich seufzend im Bett auf und blickte zum Fenster hinüber. Draußen war es inzwischen stockduster, abgesehen von dem leichten Mondlicht, welches auch die einzige Lichtquelle hier in diesem Zimmer darstellte. Aber auch das wurde von immer wieder aufziehenden Wolken gedämpft... „Kannst du nicht schlafen?“, ertönte plötzlich eine tiefe Stimme und jagte Kyoko einen riesigen Schreck ein. Sie hätte um ein Haar aufgeschrieen, wenn sie sich nicht gerade rechtzeitig noch den Rand ihrer Bettdecke vor den Mund gepresst hätte. Mit noch immer leicht geweiteten Augen blickte sie anschließend vorsichtig neben sich und dabei direkt in Rens Gesicht. Der Schauspieler hatte sich wieder auf den Rücken gedreht und sah sie nun wartend auf eine Antwort an. „Ähm... ja... irgendwie schon“, kam es ziemlich stockend von Kyoko, während sie innerlich versuchte ihren Puls irgendwie zu beruhigen, der auf einer Frequenz war als wäre sie gerade wer weiß wie viele Kilometer im Dauerlauf gelaufen... Ren stütze sich auf seinen Ellenbogen um sich ein wenig aufzurichten, ehe er Kyoko wieder ansprach: „Einfach so, oder hat das einen bestimmten Grund? Du weißt, falls du reden möchtest, ich höre zu.“ „Äh nein, es... es ist nur...“, Kyoko spürte wie ihre Wangen schon wieder anfingen zu glühen und wusste, dass sie nebenher vermutlich auch wieder rot anlief... Ren zog seine Augenbrauen ein kleines Stück nach oben, als er ihre stockende Antwort hörte. Das hatte ihn doch etwas überrascht und gleichzeitig nur noch neugieriger auf die Ursache gemacht. Er hatte eben genauso wenig geschlafen wie sie, das konnte er gar nicht bei dem Wissen wie nahe sie ihm eigentlich war… Stattdessen hatte er aufmerksam nach ihr gelauscht. Nur anstatt, das ihr Atem wie am Abend zuvor irgendwann ruhiger und flacher wurde, hatte Kyoko sich mehrere Male rumgedreht, ihr Kissen immer wieder versucht bequem zurecht zu drücken und er meinte auch teilweise leises Gemurmel von ihr gehört zu haben. Ihm war also bereits länger klar, dass sie nicht schlafen konnte, aber er hatte sich nicht getraut sie einfach so darauf anzusprechen, und erst als sie sich aufgesetzt hatte, überwog seine Neugier, die teilweise langsam bereits in Besorgtheit reinragte. Ren wartete noch einen weiteren Moment, aber das junge Mädchen schien nicht von sich aus weiter zusprechen. „Ja?“, hackte er daher noch mal vorsichtig nach und musterte Kyoko dabei ausgiebig. „Na ja...“, begann die junge Schauspielerin erneut und legte zögerlich einen Finger an ihr Kinn. Sollte sie ihm auf diese Frage ehrlich antworten?? Na ja zu 100 Prozent ehrlich würde sie nicht sein, das konnte sie ja auch gar nicht! Aber zu 70 Prozent vielleicht... Das war vermutlich besser als ihn anzulügen, denn sie wusste ja worauf das immer hinauslief... und darauf, dass er nachher böse auf sie war, hatte sie nicht gerade Lust... Nein, ihr gefiel es, dass sie sich im Moment gut verstanden ohne solche Reibereien. „Ich... es... es ist einfach etwas komisch... Ich habe noch nie mit einem Mann bewusst im selben Bett geschlafen... nicht mal im gleichen Zimmer...“, murmelte Kyoko schließlich ihre Antwort und tippelte dabei die Fingerkuppen ihrer Zeigefinger aneinander. Ren konnte sich nicht verkneifen bei ihren Worten leicht zu schmunzeln. Das war es also, er machte sie nervös... Nun, er konnte es ihr auch nicht verübeln, daher blickte er sie liebevoll an, in der Hoffnung ihr so auch ein wenig ihrer deutlich vorhandenen Nervosität zu nehmen und ganz nebenher seine eigne noch ein bisschen weiter zu überspielen... „Das ist kein Problem. Dann lege ich mich doch lieber wieder rüber auf die Couch. Es bringt ja nichts, wenn du nachher kein Auge zukriegst“, schlug der braunhaarige junge Mann vor und schob bereits die Bettdecke etwas beiseite mit der Absicht gleich aufzustehen. Das war vermutlich wirklich keine schlechte Idee, denn auch er war sich nicht sicher, ob er hier überhaupt schlafen konnte. Aber Kyoko gefiel dieser Vorschlag überhaupt nicht! Sie wollte nicht, dass er weg ging... „Nein, nein! Das brauchen Sie nicht, wirklich!“, entgegnete Kyoko so schnell wie nur irgend möglich. Ren blickte sie darauf doch ein klein wenig irritiert an, denn ihre Stimme war auch merklich lauter gewesen als noch kurz zuvor. Der Schauspieler sah das Mädchen noch einen Moment mustern an und beobachtete ihre Augen und den Ausdruck in ihnen. Er konnte sich nicht helfen, aber irgendetwas in diesen Augen brachte ihn dazu nachzugeben, obwohl er es ja eigentlich nicht als das klügste erachtete… „Okay...“, kam nun von Ren deutlich zögerlicher, als für den jungen Schauspieler sonst üblich, und er zog die Bettdecke wieder über seine Beine. Kyoko fiel ein Stein vom Herzen, auch wenn sie sich darüber wunderte, dass er ihr so schnell zugestimmt hatte. Sie atmete einmal tief durch und blickte dann aus den Augenwinkeln verlegen zu ihrem Sempai hinüber. Was sollte sie denn jetzt sagen?? Auf jeden Fall war gerade eine etwas bedrückende Stille ausgebrochen... Ren hatte sich ebenfalls noch nicht wieder richtig hingelegt, sondern stützte sich noch immer auf einem Ellenbogen auf um eine leicht erhöhte Position zu haben. Er wusste im Moment irgendwie nicht wirklich weiter... und sie anscheinend genauso wenig, wenn er sie so betrachtete... Sie sah nachdenklich aus... Wie gerne würde er jetzt wissen was in ihrem Kopf vorging... Es vergingen noch weitere stille Sekunden, ehe Kyoko sich schließlich dazu durchrang doch wieder etwas zu sagen. Sie wusste zwar nicht, ob ihre Frage klug war und ob er sie überhaupt beantworten würde, aber sie versuchte es trotzdem... „Tsuruga-san?“ „Hm?“, reagierte der Schauspieler augenblicklich. „Wie ist das eigentlich bei Ihnen? Ich meine, geht es Ihnen auch so? ...Aber nein, vermutlich sind Sie so etwas gewöhnt... eigentlich dumm anzunehmen, das Sie es nicht sind...“, begann Kyoko anfangs noch mit fester Stimme, wurde dann aber immer leiser und begann mit ihren Fingern am Rand der Bettdecke herum zu spielen. Es war doch blöd ihn so etwas zu fragen... Er war immerhin nicht jemand wie sie, sondern ein berühmter Schauspieler, dem die Frauen Scharenweise hinterherliefen… Und auch wenn sie durch ihre Gespräche als Bou von ihm wusste, dass er früher noch niemals so richtig verliebt gewesen war, sie konnte sich einfach nicht vorstellen, dass er noch niemals eine Freundin gehabt hatte bei den ganzen Frauen, die sich bereits beim Anblick seines Gentlemanlächelns in ihn verliebten... „So dumm ist das gar nicht, denn mit deiner Annahme liegst du gar nicht so falsch“, kam plötzlich und für das junge Mädchen ziemlich überraschend eine Antwort von dem Schauspieler. Kyoko blickte neben sich und dabei Ren direkt an, der sich inzwischen wieder hingelegt und seine Arme hinter dem Kopf verschränkt hatte. Als dieser sah, dass er jetzt wieder ihre volle Aufmerksamkeit hatte und sie nicht mehr in ihrer Gedankenwelt schwebte, fuhr er mit seiner Antwort fort: „Es ist bereits über zwei Jahre her, dass ich das letzte Mal eine Beziehung hatte. Nun ja, falls man das überhaupt als Beziehungen bezeichnen kann.... Jedenfalls habe ich seitdem auch nicht mehr mit einer Frau im selben Bett übernachtet. Es ist jetzt schon ein komisches Gefühl, auch wenn ich wohl nicht ganz so nervös bin wie du.“ Bei den letzten Worten wandte Ren seinen Blick, der zuvor eher Richtung Zimmerdecke ging, von dieser ab und sah Kyoko mit einem leichten Lächeln auf den Lippen an. Okay, das war glatt gelogen! Er war nervöser als all diese Male, wenn er eine der anderen Frauen neben sich hatte, aber das brauchte und sollte sie ja nicht wissen… Und er wäre nicht der beste Schauspieler Japans, wenn er das nicht überspielen könnte. Das junge Mädchen erwiderte in der Zwischenzeit sein Lächeln schon beinahe automatisch und ihre Nervosität begann sich nun allmählich etwas zu verflüchtigen. Es ging gar nicht anders, wenn sie ihn so sah... „Das überrascht mich jetzt zugegeben etwas, Tsuruga-san...“, erwiderte Kyoko, ließ sich dabei ebenfalls in ihre Kissen zurück sinken und drehte sich anschließend auf die Seite, wobei sie sich mit einem Ellenbogen in ihrem Kissen abstützte und sich mit dem Kopf gegen ihre Handfläche lehnte. „Wenn man sich anschaut wie viele Sie allein hier aus der Crew anscheinend sehr mögen ist es schon irgendwie komisch, dass Sie solange keine Freundin mehr hatten.“ „Es mag sein, dass es viele Frauen gibt, die in mich verliebt sind, aber solange ich nicht auch diese Empfindungen für sie habe, bringt das nicht wirklich viel. Diesen Fehler habe ich früher schon zu häufig gemacht. Abgesehen davon bezweifle ich, dass das Liebe ist... man sollte es eher Schwärmerei nennen, immerhin kennen mich diese Frauen in Wirklichkeit doch gar nicht. Sie kennen mich als Schauspieler, als die Charaktere, die ich in meinen Rollen darstelle, mehr aber nicht“, erwiderte Ren mit ungeheuer ruhiger Stimme, wobei Kyoko ihn ausführlich musterte. Es war seltsam... Er sprach auf einmal so offen mit ihr und das bei so einem Thema... aber sein Blick... Der Zwanzigjährige sah inzwischen wieder in Richtung der Zimmerdecke und irgendwie wirkte er leicht abwesend. „Wow...“, entglitt es dem jungen Mädchen aus versehen, weshalb sie sich rasch den Mund zuhielt. Aber es war natürlich längst zu spät und Ren sah sie neugierig an. „Wieso ?“, hackte der Schauspieler nach. War es so seltsam so etwas von ihm zu hören, oder was war gerade der Grund für diese Reaktion?? „Na ja... ich glaube jeder andere Mann in Ihrer Position hätte das schon längst ausgenutzt, also das mit den Frauen... Aber zu Ihnen passt so was auch gar nicht...“, antwortete Kyoko etwas schüchtern auf diese Frage und blickte den braunhaarigen jungen Mann erst im Anschluss wieder an. Der Schauspieler lächelte, es war ein wirklich liebevolles Lächeln, denn langsam bewirkte dieses Gespräch in ihm den gleichen Effekt wie bei ihr... Seine innerliche Unruhe nahm hab… Kyoko hatte unterdessen irgendwie den Eindruck ihn noch mehr fragen zu können, ohne dass er abblocken würde oder sogar sauer wurde. Und es gab da noch ein paar Sachen, die sie gerne endlich auch als Kyoko von ihm hören würde… „Nur was meinten Sie damit, dass Sie diesen Fehler früher schon zu häufig begangen haben? Heißt das Sie waren nie in eine Ihrer Freundinnen verliebt?“, sprach das junge Mädchen kurz darauf ihre erste Frage aus. Ren hatte leicht eine Augenbraue angezogen, während er sie von der Seite gemustert hatte, aber die ließ er jetzt wieder sinken, während sein gesamter Blick wieder ernster wurde und auch nicht gerade Ansätze davon ausdrückte, dass das eine schöne Erinnerung war. „Ja, ich denke das kann man so sagen...“, antwortete der braunhaarige junge Mann und legte eine kurze Pause ein. Gott, was machte er hier eigentlich? Er erzählte gerade ausgerechnet Kyoko von seinen Exfreundinnen?? Aber irgendwie schien es okay zu sein, daher sprach er weiter: „Ich habe sie schon gemocht auf eine gewisse Weise, aber nichts davon war auch nur annähernd Liebe. Ehrlich gesagt habe ich seit meiner Kindheit eine ganz besondere Vorstellung einer Frau, von ihren Eigenschaften und ihrem Charakter... Diese Frau habe ich versucht in ihnen wieder zu erkennen und die paar mit denen ich kurzzeitig zusammen war, hatten meist irgendwelche Eigenschaften, die an meiner Vorstellung anlehnten. Aber es waren halt immer nur Teile, keine war wirklich so wie ich es mir wünschen würde. Man könnte also sagen ich habe in ihnen lediglich diese eine perfekte Frau gesucht, bin allerdings nie fündig geworden. Na ja und als ich dann bei LME anfing, habe ich die Suche buchstäblich aufgegeben. Man verliert den Überblick, wenn man berühmt wird, und man muss auch erstmal lernen zu unterscheiden, ob es die Menschen, die einem gegenübertreten, ernst meinen, oder ob sie nur von ihrer Schwärmerei für einen Schauspieler und vielleicht sogar noch dessen Geldbeutel geleitet werden.“ Kyoko hörte Ren die Ganze Zeit in der er erzählte aufmerksam zu. Innerlich machte sich ein angenehmes Gefühl in ihr breit, beinahe eine Art Glücksgefühl, das die Nervosität nun völlig auslöschte. Bis vor kurzem hätte sie niemals angenommen, dass er mit ihr über solche Themen sprechen würde. Es war ja schon eine wirkliche Überraschung, dass er sich Bou halbwegs geöffnet hatte, aber ihr... Sie war schließlich lediglich sein Kouhei... aber dieser Eindruck verflog langsam. Sie könnte inzwischen wohl doch sagen, dass sie und Tsuruga-san richtige Freunde waren! Ja... Freunde... … Das junge Mädchen musterte den Schauspieler, während er von dieser einen Frau erzählte. Sie wüsste zu gern was das für eine Frau war... Kyoko konnte sie sich irgendwie nicht vorstellen... Ihr kamen immer nur Kriterien wie „hübsch“, „intelligent“, „selbstbewusst“ und noch weitere in den Sinn, aber das war viel zu Klischeehaft... Mit so einfachen Dingen war Tsuruga-sans Traumfrau sicher nicht zu beschreiben. „Und wie ist diese Traumfrau von Ihnen, Tsuruga-san?“, fragte die junge Schauspielerin aus Neugier zögerlich, nachdem sich eine kurze Stille zwischen ihnen beiden ausgebreitet hatte. Ren drehte darauf seinen Kopf zu ihr und blickte sie an... Kyoko konnte diesen Blick nicht deuten... Er war irgendwie seltsam wie er sie gerade mit seinen dunkelbraunen Augen fixierte, so hatte er sie definitiv noch nie angesehen... Der Schauspieler schien etwas zu zögern und wandte dabei seinen Blick wieder von dem Mädchen neben sich ab. Er sollte sie wirklich beschreiben? Seine Vorstellung einer Frau... Nun eigentlich gäbe es eine ganz simple Art für diese Beschreibung... immerhin saß sie hier direkt neben ihm... aber ob das jetzt so passend war...? Der Zwanzigjährige blickte wieder leicht auf und sah Kyokos neugierige Augen, die noch immer regelrecht an ihm hafteten. Na ja... warum eigentlich nicht... Wenn er es schon nicht schaffte ihr von sich aus zu sagen, was er empfand, würde er ihr zumindest den Gefallen tun und seine Traumfrau beschreiben... Vielleicht konnte sie es dann ja sehen, konnte selbst erkennen wer es war, der diese Frau verkörperte, und somit die einzige Person darstellte, für die er jemals dieses Gefühl entwickeln konnte... Aber na ja wirklich darauf setzten, tat er doch nicht… Sie übersah diese Parallelen zu ihr sicher wieder… „Sie lehnt an jemandem an, den ich mal getroffen habe. Das ist allerdings schon um die 10 Jahre her, wir waren beide noch Kinder, aber sie hat mich damals sofort fasziniert“, begann der Schauspieler nun einfach und warf nebenher einen prüfenden Blick zu Kyoko. Er fragte sich wirklich, ob sie die Verbindung zu ihrer Geschichte von Koon erkennen konnte… Reagieren tat sie bisher aber noch nicht darauf, also sprach er weiter... „Sie hatte mehrere hervorstechende Eigenschaften, schon damals obwohl sie noch sehr jung war. Sie war sehr hilfsbereit, freundlich und hatte ein ungeheures Verständnis für andere Menschen. Man konnte ihr Probleme erzählen und egal was es war, sie schaffte es immer wieder einen aufzupäppeln und letztendlich doch wieder zum Lachen zu bringen... Sie war zudem auch sehr hübsch... hatte schwarzes Haar und wunderschöne große Augen. Wenn sie einen ansah, hatte man den Eindruck sie könne direkt in einen hineinsehen... Sie wirkten so ungeheuer liebevoll und zärtlich... Aber wenn es einen Grund gab, konnte sie auch das genaue Gegenteil ausdrücken. Sie konnte für so ein kleines Mädchen wirklich richtig böse wirken, beinahe Angst einflößend. Aber sie war nie aus Eigennutz so, sondern lediglich wenn ihr Beschützerinstinkt anderen gegenüber geweckt war...“ Kyoko war Rens Worten aufmerksam gefolgt, aber irgendetwas ließ sie unruhig werden... Nicht direkt körperlich, aber ganz tief in ihr drinnen gab es etwas, das auf diese Beschreibung reagierte. Es schien sie an irgendetwas zu erinnern, aber sie konnte noch nicht festhalten an was... „Und ehrgeizig war sie... Das grenzte schon fast an Besessenheit! Wenn es ein Ziel für sie gab, dann Kämpfte sie dafür und das mit einer Hingabe, die mich einfach nur ins Staunen versetzte und es auch noch heute tut...“ //Noch heute?? Wie meint er noch heute, wenn er sie so lange nicht gesehen hat??// ging es Kyoko an dieser Stelle unweigerlich durch den Kopf. Diese Unruhe in ihr wurde immer stärker und ergriff nun langsam auch ihren Körper... Ihre Hände begannen mit einem Male zu schwitzen und ihre Finger zitterten leicht... Was sollte das?? Sie verstand es nicht.... „Aber es war völlig egal was sie tat... sie tat davon immer alles für andere...“ //Was!?! Aber...// „Sie opferte sich regelrecht für die Menschen auf, die ihr etwas bedeuteten. Sie stellte sich selbst völlig zurück, verzichtete auf jedes noch so kleine eigene Glück, sprach nie irgendwelche Wünsche aus, wenn sie im Gegenzug die Möglichkeit hatte jemanden anderen glücklich zu machen...“ //Das kann nicht sein... das klingt wie...// „Das hat mich am meisten fasziniert... Diese ungeheure Hingabe... aber ich fand es auch schade, dass sie so sehr auf andere bedacht war. Zwischen ihren ganzen Sorgen um andere vergaß sie nämlich sich selbst und ihr eigenes Leben...“, mit diesen Worten blickte der Zwanzigjährige Kyoko direkt an, sah ihr ohne Umschweife in die Augen. Er hatte es gespürt, sie erkannte es, die Verbindungen... Er hatte längst weiter gesprochen, als er eigentlich wollte. Er hatte sich vorgenommen ein bisschen etwas zu erzählen und dann abzubrechen, aber irgendwie konnte er das im Moment nicht… //Was tut er da?? Wieso sieht er mich plötzlich so an??? Was soll das!?!// schrie das junge Mädchen regelrecht in ihrem Kopf, aber sie war nicht in der Lage auch nur eines der Worte auch mit ihrer Stimme auszusprechen. Sie fühlte sich auf einmal wie gelähmt... Diese Geschichte... Sie kannte sie… zwar aus einer anderen Perspektive, aber sie erkannte es trotzdem! Aber das konnte doch unmöglich sein... „Nun, inzwischen hat sie es geschafft. Sie hat ihr eigenes Leben, ihre eigene Persönlichkeit und sie hat sich was die Sachen betrifft, die ich an ihr schätze, zu damals wirklich kaum verändert. Sie ist um einiges erwachsener geworden und dabei zu einer wunderhübschen jungen Frau herangereift, aber ihr Charakter, und damit das was ich an ihr liebe, ist noch immer wie früher. Egal wie sehr sie sich teilweise versuchte gegen einige ihrer Eigenschaften zu stellen und sie zu überspielen.“ //Nein...// war das einzige, was Kyoko in ihren Gedanken noch zustande brachte... Er sah sie noch immer an, fesselte sie regelrecht mit seinem Blick und sie?? Sie erkannte dabei plötzlich Dinge in seinen braunen, durchdringenden Augen, die ihr noch niemals aufgefallen waren... Ähnlichkeiten, die doch eigentlich so offensichtlich sein müssten, aber sie hatte es nicht bemerkt... hatte nichts davon gesehen... Langsam schien sich auch ihre Erinnerungen an damals wieder zu vervollständigen, sie erkannte das Gesicht von ihm... Seine klaren Augen, die teilweise fast vollständig durch sein dichtes Haar, das ihm ins Gesicht fiel, verdeckt wurden. Die geschwungenen Augenbrauen, seine breiten, männlich wirkenden Lippen, das schmale Kinn… Das Gesicht, an das sie sich bereits seit Jahren einfach nicht mehr erinnern konnte, egal wie sehr sie es immer wieder gewollt und versucht hatte, wurde mit einem Mal wieder klarer... Aber das konnte nicht sein... Das war unmöglich!!!! Sowohl die Vorstellung daran wer er, Ren Tsuruga, sein konnte, als auch das was er ihr über seine Worte gerade gesagt hatte... Das war einfach unmöglich.... Ren sah Kyoko unterdessen immer noch an, beobachtete jede noch so kleine Regung ihres Körpers, das leichte Zittern ihrer Finger, diese Unruhe in ihren Augen verbunden mit dem Chaos an Gefühlen, das er gerade in ihr ausgelöst hatte. Aber diese Augen erkannten ihn nun, sie sahen endlich wer er wirklich war. Die junge Schauspielerin hatte längst seine Fassade als Ren Tsuruga entlarvt und durchschauen können, aber jetzt gerade war es das erste Mal, dass sie erkannte wer eigentlich hinter dieser Fassade steckte… „Mogami-san...“, brachte Ren im nächsten Moment mit deutlich heißerer Stimme noch hervor, „Oder besser Kyoko-chan… Du bist diese Frau für mich...“ Sie versagte... seine Stimme versagte... Er konnte nichts mehr aussprechen, sein gesamter Körper gehorchte ihm nicht mehr... Während sie noch mit dem Zweifel zu kämpfen hatte, wurde er von einem anderen Gefühl ergriffen... von Angst... Der Angst davor von ihr abgelehnt und zurückgewiesen zu werden... Er hatte mit nichts von dem was er sagte übertrieben. Sie war das Einzige für ihn, was wirklich eine Bedeutung hatte, an das er gerne sein ganzes Leben anlehnen würde... Aber er sah ihre Verwirrung, konnte erkennen, wie sie mit sich selbst kämpfte und einfach nicht wusste, ob sie das Gehörte überhaupt glauben konnte... Ihr Blick, ihre Haltung... das alles drückte ihre Unsicherheit aus, das Wirrsal in dem sie sich verfangen hatte... und für das er verantwortlich war... Aber er konnte nicht anders... Als er eben in der Beschreibung war, hatte er es nicht mehr ausgehalten. Er musste jetzt einfach alles sagen, musste bis zur Gegenwart gehen, statt nach dem aus der Vergangenheit aufzuhören und nur darauf zu hoffen, dass sie irgendwann selbst weitere Rückschlüsse ziehen konnte und würde... Wie lange hatte er das schon vor sich hergeschleppt??? Wie oft hatte er doch wieder einen Rückzieher gemacht, wenn sich ihm eine Möglichkeit bot?? Und wie häufig wäre er innerlich beinahe daran zerbrochen...? Yashiro hatte es ihm vorhin ja bereits mehrfach gesagt… Er konnte nicht ewig warten, er musste etwas tun, wenn er eine Chance bei ihr haben wollte. Schon wegen Fuwa… Nun, das hatte er jetzt getan… aber er hatte keine Ahnung, ob es der richtige Schritt war… Ren löste seinen Blick von ihr und setzte sich im Bett auf. Er zog seine Knie etwas an und stützte seine Ellenbogen darauf, während er mit den Händen seine Stirn hielt. Er fühlte sich irgendwie kein bisschen besser, jetzt wo sie es wissen musste... Nein, eigentlich fühlte er sich sogar noch schlechter! Durch seinen Schritt würde sie ihm jetzt auch sagen müssen, wie es von ihrer Seite aussah. Ob sie ähnliche Gefühle für ihn hegte, oder ob sie es nicht tat... Und es machte ihn gerade beinahe Wahnsinnig genau darauf zu warten!! Aber ihm blieb nichts anderes übrig. Er hatte sie genug überrumpelt, er konnte sie jetzt nicht auch noch dazu drängen... Nein, die Zeit die sie brauchte, würde er ihr lassen... und so lange konnte er nichts weiter tun als dafür zu beten, dass ihre Antwort positiv für ihn ausfiel... Kyoko saß inzwischen ebenfalls aufrecht in dem Doppelbett. Sie hatte die Beine nahe an ihren Körper gezogen und die Arme vor ihrer Brust verschränkt, wobei sie sich mit den Händen schon regelrecht schmerzhaft in ihren Oberarmen festhielt. Sie konnte es immer noch nicht glauben... das was sie da gerade gehört hatte... Aber der Schmerze in ihren Armen bestätigte es ihr. Es war kein Traum, in dem sie hier gefangen war, nein es war die Realität... Ren Tsuruga,... der beliebteste Mann Japans und Starschauspieler von LME, gab sich als eine Person zu erkennen, von der Kyoko geglaubt hatte sie niemals in ihrem Leben wieder zu sehen... Er war Koon... Der Junge, den sie diesen einen Sommer vor zehn Jahren in Kyoto kennen gelernt hatte, und der ihr bei ihrem Abschied seinen Stein schenkte, damit sie weniger weinte und nicht mehr häufig so traurig war... Jetzt ergab auch vieles einen Sinn... Der Stein... Als sie ihn das eine Mal im Treppenhaus von LME verloren hatte, hatte Ren ihn nicht nur aufgelesen, er hatte ihn auch wieder erkannt! Sie hatte sich damals gewundert, warum er sie da plötzlich fragte, ob sie aus Kyoto stamme, aber jetzt war ihr der Zusammenhang klar... Er hatte sie dort bereits erkannt... erkannt als das Mädchen, dem er diese vielen Jahre zuvor seinen Glückbringer anvertraut hatte... Aber diese Tatsache war nicht das, was sie gerade an den Rand der Verzweiflung brachte... Nein, das war diese Zweite Sache, die er noch ausgesprochen hatte... Es war selbst für sie nicht zu überhören, alles was er eben zu ihr gesagt hatte war Teil eines Geständnisses... eines Liebesgeständnisses... Sie hatte keine Ahnung, was sie nun tun und wie sie damit umgehen sollte... Sie war doch noch völlig verwirrt durch diese Verbindung zwischen ihm und Koon und da sollte sie auch noch auf so ein Geständnis reagieren?? Dabei war sie noch niemals zuvor in so einer Situation gewesen und hatte keinerlei Ahnung was sie tun sollte… Kyoko wusste zwar, dass da auch von ihrer Seite bestimmte Gefühle waren... Sie hatte sie in den letzten Tagen deutlicher gespürt, als jemals zuvor, aber was war, wenn sie ihm das sagte? Was würde dann geschehen?? Er war ihr Senpai, ein berühmter Schauspieler, der von sämtlichen Frauen in Japan regelrecht angebetet wurde! Und sie... sie war sein Kouhei, eine angehende Schauspielerin, die bisher aber noch nichts Großartiges erreicht hatte. Sie spielte gerade in ihrem ersten Film mit, war das erste Mal bei Außenlocations und durfte auch schon die Erfahrung machen, wie es war, wenn ein Stalker hinter einem her war und das obwohl sie doch eigentlich nur ein „Mauerblümchen ohne Sexappeal“ war... Das passte nicht zusammen, das konnte doch gar nicht passen!! Es war unmöglich... auch wenn er Koon war und das bedeutete, das er zusätzlich zu der Bedeutung, die er schon für sie hatte, auch noch die wichtigste Person aus ihrer Kindheit verkörperte... es ging nicht... DAS GING EINFACH NICHT!!! Kyoko presste ihre Handflächen auf die Ohren, während sie hastig ihren Kopf schüttelte. Ihr standen bereits die Tränen in den, im Moment krampfhaft zugekniffenen, Augen. Das konnte doch alles nicht sein... Warum geschah das hier gerade?? Und warum tat es so weh?!? Ren hatte seine Gedanken in der Zwischenzeit wieder so weit es ging beruhigt. Er saß nach vorne gebeugt, stützte noch immer seine Arme auf den Knien ab, aber er verbarg sein Gesicht nicht mehr in den Händen. Nein, stattdessen sah er Kyoko an, beobachtete ihr Verhalten, ihr Gesicht... Sie war völlig überfordert... Und er konnte es ihr nun wirklich nicht übel nehmen. Er hatte sie immerhin total überrumpelt. Egal, wie sehr sie sich einander in den letzten Tagen angenähert hatten, noch ging nichts davon über Freundschaft hinaus. Und jetzt verlangte er praktisch von ihr, dass sie sich zu diesem Thema äußerte und dabei bereits eine Entscheidung traf... Nein, er konnte nicht zusehen, wie sie sich damit quälte... Und er hatte auch gar nicht das Recht dazu. „Es tut mir leid...“ murmelte der Schauspieler noch immer mit rauer Stimme, deren Klang auch leicht zittrig wirkte. Kyoko hatte die Hände von ihren Ohren genommen, als sie seine Stimme hörte, und blickte ihn nun aus den Augenwinkeln abwartend an, auch wenn das Wasser in ihren Augen ihre Sicht überwiegend verschwimmen ließ... „Ich weiß, ich habe dich damit gerade völlig überrumpelt. Na ja und wohl auch gewaltig verwirrt... Aber ich verlange jetzt keine Antwort... Ich... ich wollte lediglich, dass du es weißt... Teil mir einfach deine Antwort mit, sobald du dir sicher bist.“ Nach diesen Worten hob Ren wieder seinen Kopf und sah sie an. Er blickte Kyoko direkt in die Augen und er bemühte sich zu lächeln. Es war ein gequältes Lächeln... das erkannte die junge Schauspielerin sofort, aber sie wusste nicht wie sie hätte reagieren sollen... Das Einzige was sie fertig brachte, war ein stummes Nicken, ehe sie sich rasch eine Träne wegwischte, die gerade dazu ansetzten wollte ihre Wange hinab zu kullern. Ren beobachtete das alles, aber er konnte den Blickkontakt zu ihr nicht lange aufrechterhalten... Er wandte seine Augen wieder ab und richtete sie kurz auf das Fenster, oder besser die Dunkelheit, die außerhalb von diesem inzwischen herrschte... Es war kaum ein Licht zu sehen, kein heller Mond, wie die letzten Tage, der das Zimmer erleuchtete... Nein, der mit Wolken verhangene Himmel schien sich eher seiner Stimmung anzupassen, als ihm irgendeinen Schimmer von Hoffnung aufzeigen zu wollen... Nach einigen Sekunden griff der Schauspieler nach einem der Kissen und der Decke, die noch auf seinen Beinen lag. „Ich schlafe besser drüben...“, waren seine leisen Worte, als er bereits dazu ansetzte aufzustehen. Doch gerade als er den ersten Fuß auf dem Boden neben dem Bett aufsetzte, ergriff ihn eine zierliche Hand am Arm. Ren wusste, wem sie gehörte. Er traute sich erst gar nicht sich umzudrehen, aber nach ein paar Sekunden des Zögerns, in dem sich der Griff um sein Handgelenk kein bisschen lockerte, tat er es doch... und blickte direkt in ihr Gesicht... Das Wasser aus ihren Augen kullerte ihr langsam in vereinzelten Tränen über ihre zarten Wangen. Es tat ihm weh sie so zu sehen... besonders wenn er daran dachte, dass er sie überhaupt erst zum Weinen gebracht hatte… „Bitte... Koon... bleib hier...“, erklang einen Moment später eine leise, kraftlose Stimme, „Ich möchte nicht alleine sein...“ Der Schauspieler sah sie noch für einige weitere Sekunden einfach stumm an. Er sollte bleiben?? Nun, er wusste, dass das keine Antwort auf diese bestimmte Frage war. Das wurde schon allein daran deutlich, dass sie ihn als Koon ansprach... aber wenn sie es wollte, blieb er... Ren legte das Kissen zurück an seinen Platz und setzte sich wieder auf das Bett. Kyoko hatte ihn inzwischen losgelassen und sich wieder auf ihrer Seite des Bettes zurückgezogen. Sie hatte sich auf die Seite gedreht, so dass sie Ren ansehen konnte, und hielt ihre Hände vor ihrer Brust ineinander verschränkt. Ihre Finger zitterten immer noch... Die Situation jetzt machte sie irgendwie noch viel nervöser und es hatte sie zugegeben auch etwas überrascht, dass der Schauspieler tatsächlich bei ihr blieb. Sie hatte es sich gewünscht, sonst hätte sie ihn ja nicht gefragt, aber als sicher angenommen hatte sie es nicht… Der junge Mann ließ sich währenddessen auch wieder in die Kissen zurück sinken und drehte den Kopf zu ihr. Sie sprachen kein Wort, aber Kyoko hatte noch eine Bitte, deren Antwort sie gerade versuchte aus seinen Augen heraus zu lesen, obwohl sie die Frage noch gar nicht gestellt hatte. Aber sie hatte den Eindruck zu finden, was sie suchte, und daher rappelte sie sich etwas auf, um näher an den Schauspieler heran zu rücken. Dieser beobachtete das mit recht starrem Blick. Man konnte in seinen Augen erkennen wie er sich innerlich fühlte, das er wie zerrissen war... Aber da ging es ihnen beiden wirklich in keinster Weise anders... Kyoko rückte ein weiteres Stück näher und legte dann ihren Kopf an die Schulter des Schauspielers. Ren verstand diese Geste. Die Person, die sie jetzt brauchte war nicht er sondern ihr Kindheitsfreund Koon, als jemand, der sie in den Arm nahm und tröstete... Der junge Mann, schob vorsichtig seinen Arm unter ihren Nacken und legte ihn anschließend zaghaft um ihre Schultern, ehe er Kyoko liebevoll an sich drückte. Auch wenn er nicht wusste, wie ihre Antwort ausfallen würde, ob sie ihn liebte, oder seine Gefühle völlig einseitig waren... Er würde für sie da sein. Jetzt und auch in Zukunft. Auch wenn es schmerzhaft wäre, aber er wollte lieber diesen Weg gehen, als sie komplett zu verlieren... Er wollte wenigsten eine kleine Rolle in ihrem Leben spielen, auch wenn der Hauptdarsteller irgendwann an jemand anderes vergeben werden würde... und zumindest jetzt, dieses eine Mal, wollte er sie in seinen Armen halten können... Die Nähe und Wärme ihres schlanken und bildhübschen Körpers fühlen... Das Gewicht ihres Kopfes, der auf seinem Brustkorb auflag; ihre zarten Hände, wie sie sich in seinem Hemd festhielten; sogar die kühle Nässe ihrer Tränen, die von dem Stoff seines Hemdes aufgesogen wurden... Das alles, selbst wenn es nur von kurzer Dauer sein sollte, es war ihm lieber es einmal zu erleben, als niemals... So lagen die Beiden noch weiterhin gemeinsam in dem großen Doppelbett inmitten des dunklen Zimmers. Keiner sagte mehr ein Wort oder tat irgendetwas. Ren Tsuruga hielt das Mädchen, das er liebte, lediglich weiterhin fest in seinem Arm, versuchte ihr so viel Geborgenheit wie nur möglich zu vermitteln und sie allmählich wieder zu beruhigen, damit sie irgendwann schlafen konnte. Kyoko drückte sich ebenso an ihn um seine angenehme Wärme in sich aufnehmen zu können, die im Moment einfach ungeheuer beruhigend auf sie wirkte. Genauso wie sein Herzschlag... Sie genoss es, wie dieser gleichmäßige Takt ihre Gedanken nach und nach lähmte... sie in ein angenehmes Gefühl hüllte und alle bedrückenden Sachen vergessen ließ... Nichts an dieser Situation änderte sich, bis beide der Erschöpfung nachgaben und in einen tiefen, traumfreien Schlaf verfielen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)