Because of Love... von Kuon-kun (Meine kleine Fortsetzung von Act 92 "Unexpected Love Story" (Band 16) ^^) ================================================================================ Kapitel 18: Stadtausflug, Teil 2 -------------------------------- Während Ren sich noch in der Umkleide befand, sah sich Kyoko ein wenig an den Ständern um, die in unmittelbarer Nähe standen. Sie summte leise eine fröhliche Melodie vor sich hin, während sie so durch die Kleidungsstücke schaute. Irgendwie war das gerade komisch gewesen... Sie hatte doch tatsächlich Tsuruga-san am Arm gepackt und zur Umkleide gezogen... also eigentlich hätte sie sich so was nicht getraut, zumindest vor kurzem noch nicht, aber irgendetwas hatte sich geändert, das war auch ihr aufgefallen. Er ging viel lockerer mit ihr um als noch vor ein paar Tagen und sie konnte das genauso auch bei ihm... und das ganz ohne, dass es unangenehm wurde oder sie sich in irgendeiner Situation festfuhren... Das junge Mädchen lächelte leicht vor sich hin, als plötzlich Itsumi neben ihr auftauchte und sie neugierig ansah. „Na ihr seit euch ja in den zwei Tagen um einiges näher gekommen, was?“, bemerkte die Blondhaarige, während sie Kyoko mit einem breiten Grinsen auf den Lippen musterte. „Was? Nein!! Es war nie etwas! Wie kommst du denn darauf?“, erwiderte Kyoko so schnell wie sie nur konnte. Das hatte Itsumi völlig falsch verstanden!! Zwischen ihnen war nichts und da würde auch in Zukunft sicher nichts sein. Wieso sollte Ren Tsuruga auch an ihr Interesse haben?? Wobei... Das junge Mädchen seufze innerlich leicht. Irgendwie würde sie es sich ja schon wünschen... Sie mochte ihn immerhin... Sie mochte ihn sogar sehr... Aber das war Schwachsinn! Zum Schluss würde es doch eh nur wieder in einer Enttäuschung enden. „Das hast jetzt du gesagt! Ich bin nie davon ausgegangen, dass zwischen euch gleich ‚etwas gelaufen’ ist, aber dein Verhalten macht dich sehr verdächtig!“, erwiderte Itsumi und grinste ihre Kollegin dabei sichtlich amüsiert und auch leicht provokant an. Kyoko wurde innerhalb von Sekunden rot auf den Wangen. Verdammt, wie konnte ihr das gerade bloß passieren!! Das war ein dämlicher Spruch gewesen... Aber das junge Mädchen hatte nicht länger Zeit darüber nachzudenken, denn ein gewisser Mann rief mit etwas zaghafter Stimme nach ihr. Als sie sich in seine Richtung umgedreht hatte, spürte sie einen leichten Schubs, der sie ein paar Schritte auf die Umkleide zutaumeln ließ. Bei einem kurzen Blick zurück, erkannte sie wie sich Itsumi noch immer mit einem breiten Lächeln im Gesicht aber völlig unschuldiger Miene umdrehte und anscheinend wieder zu den anderen zurückgehen wollte. Kyoko seufze leicht und betete dafür, dass sie das nicht wirklich auf diese Art verstanden hatte... Sie wollte gar nicht daran denken, was geschehen würde, wenn einige andere weibliche Mitglieder der Crew von solchen Gerüchten hörten... Sie würde gelyncht werden, geteert und gefedert wie im wilden Weste und anschließend vermutlich noch erhängt... da war sie sich sicher... „Ja, Tsuruga-san?“, fragte Kyoko an den Schauspieler gerichtet, als sie die Umkleide erreichte. Dieser schob als Reaktion lediglich den Vorhang der Umkleide beiseite und sah sie mit leicht gerunzelter Stirn an, während Kyokos Blick natürlich sofort auf das T-Shirt fiel, das er nun anhatte. „Das sieht klasse aus!“, sagte Kyoko ehrlich und blickte dabei nun endlich zu Rens Gesicht auf. Innerlich war der junge Schauspieler ziemlich verlegen über diese so klare Aussage, auch wenn er sich bemühte, das nach außen nicht zu zeigen. Okay, er fand das T-Shirt auch gar nicht so übel, aber so was von Kyoko gesagt zu bekommen war noch mal etwas ganz anderes... „Also ich finde, Sie sollten es kaufen! Gefällt es Ihnen denn auch Tsuruga-san?“, sprach Kyoko nach einem kurzen Moment weiter, in dem sich beinahe eine peinliche Stille ausgebreitet hätte. „Ja... es ist eigentlich ganz okay“, murmelte Ren leidlich als Antwort, worauf auf dem Gesicht des jungen Mädchens vor ihm sofort ein breites Lächeln entstand. Hm... so langsam glaubte er nachvollziehen zu können, warum einige Paare solche Ausflüge so gerne machten. Es war ein angenehmes Gefühl so vertraut mit ihr... Aber gut, jetzt sollte er sich erstmal wieder umziehen! Er wollte schließlich nicht den Rest des Tages in dieser Umkleide stehen. Nach einem letzten Blick zu Kyoko zog er den Vorhang daher wieder zu und machte sich daran das T-Shirt wieder gegen seine eigentlichen Sachen zu tauschen. “Wie sieht es eigentlich bei dir aus, Mogami-san? Hast du schon etwas für dich gefunden?“, fragte Ren nebenher, da er wusste, das Kyoko noch draußen stand. Die junge Schauspielerin hatte sich mit dem Rücken gegen das befestigte Übergangsstück zwischen dieser und der benachbarten Kabine gelehnt, während sie auf ihn warten wollte. “Nein, aber ich glaube ich brauche auch nichts. Außerdem bieten meine Taschen auch nicht mehr besonders viel Platz und ich wollte noch Soveniers für die Okami-san und den Chef im Daruma-ya kaufen“, antwortete Kyoko und begann nebenher damit mit der Fußspitze kreise auf dem glatten Fußboden zu ziehen. In Gedanken sah sie immer noch das Bild von eben vor sich. Wie Tsuruga-san den Vorhang geöffnet und sie so skeptisch angeschaut hatte. Dabei sah das T-Shirt wirklich super aus! Es lag recht eng an und betonte seine schlanke, durchtrainierte Figur... Er sah einfach hervorragend damit aus... „Das ist kein Problem. Zur Not kann ich deine Sachen auch unterbringen. Ich habe noch jede Menge Platz“, entgegnete Ren, schob im nächsten Moment wieder den Vorhang auf und überprüfte noch mal rasch den Sitz seiner Käppi. „Also, wenn ich mich schon dazu überreden lasse was zu kaufen, dann bist du mir das schuldig“, fügte der Schauspieler nach einem kurzen Moment noch mit einem breiten Grinsen auf den Lippen an. Kyoko war erst gar nicht gewillt zuzustimmen, aber als Ren ihr letztendlich sogar androhte sein T-Shirt wieder zurück zu hängen, gab sie sich geschlagen... Noch mehr als eineinhalb Stunden verbrachten beide damit gemeinsam durch die einzelnen Abteilungen zu laufen, an allen möglichen Ecken genauer in den Sachen zu stöbern und natürlich auch ein paar davon anzuprobieren. Yashiro hatte sich ihnen irgendwann angeschlossen, aber mehr als einfache Begleitperson, die ab und an mal nach einer zusätzlichen Meinung gefragt wurde. Denn der Manager ließ sich nicht dazu rumkriegen irgendetwas anzuprobieren oder überhaupt nur an diese Möglichkeit zu denken. Nein, er hatte genug Sachen und außerdem beobachtete er lieber seinen Schützling oder inzwischen besser seine beiden Schützlinge... Sie waren wirklich ein niedliches Paar und ergänzten sich hervorragend. Zudem schienen sie auch einiges an Spaß zu haben und der kam gerade bei Ren durch seinen vollen Terminplan eh immer viel zu kurz... Noch einige Zeit später, denn es mussten erstmal wieder alle Gruppenmitglieder restlos in den fünf Stockwerken zusammengesucht werden, verließ die kleine Gruppe dann mit einigen Einkaufstüten bepackt das Kaufhaus und trat wieder auf die belebte Innenstadtstraße hinaus. Ren hielt zwei Tüten in der linken Hand, seine eigene, mit inzwischen nicht nur einem T-Shirt sondern auch noch einer sehr gut geschnittenen Jeans, und natürlich die von Kyoko, in der sich ein figurbetonendes Hemd mit dreiviertelarmen, ein Rock und ein hübsches Top befangen. Das junge Mädchen war davon zwar nicht begeistert gewesen und wollte ihre Sachen selbst tragen, aber er hatte sich dennoch durchgesetzt und konnte sie jetzt dabei beobachten, wie sie mit teils gesenktem Kopf, weil es ihr unangenehm war, dass er ihre Sachen trug, aber auch einem leichten Schmollmund, weil Ren so ein ungeheurer Sturkopf war, neben ihr herging. Die Gruppe setzte ihren Weg durch die Einkaufsstraße fort und es wurde noch einige Mal an ein paar Schaufenstern halt gemacht, um deren Inhalt zu betrachten, bis sie an einem recht gemütlich aussehenden, kleinen Restaurant ankamen. „Also ich könnte was zu Mittag vertragen. Wir haben ja schon fast zwei Uhr“, meldete sich Midori zu Wort, nachdem sie stehen geblieben war und blickte den Rest der Gruppe abwartend an. „Ja, ich hab auch Hunger!“, stimmte ihre Freundin Hitomi gleich mit ein und genauso tat es das dritte Mädchen nur ein paar Sekunden später. Itsumi warf unterdessen einen neugierigen Blick zu Kyoko und Tsuruga-san. Sie selbst hatte auch nichts dagegen hier zu Mittag zu essen und Yashiro hatte ebenfalls gerade mit einem Nicken seine Zustimmung gegeben. Fehlten also nur noch die Zwei… Der Schauspieler hatte das kleine Restaurant bereits kurz gemustert, als sie davor angehalten hatten. Es wirkte recht gemütlich, zumindest nach dem, was er durch die großen Fensterscheiben erkennen konnte. Wie für ihn nicht anders üblich hatte er zwar keinen wirklichen Hunger, aber Kyoko mit Sicherheit und der Rest hier ja anscheinend auch. Ren blickte genau in dem Moment zu dem schwarzhaarigen Mädchen hinab um sie nach ihrer Meinung zu fragen, in dem Kyoko auch zu ihm aufblickte. Ihre Blicke trafen sich und ehe sich die beiden jungen Schauspieler versahen, spürte sie ein angenehmes Kribbeln in ihren Bäuchen aufsteigen, während sie dem jeweils anderen so in die Augen sahen… Kyoko musterte die Konturen von Ren dabei ausgiebig. Oh man, sie würde irgendwann noch wahnsinnig werden, wenn das ewig so weiterging… „Was meinst du, Mogami-san?“, fragte der Braunhaarige einen Moment später, nachdem er sich kurz leise geräuspert hatte. Kyoko reagierte sofort auf seine angenehme, tiefe Stimme und nickte rasch zustimmend, aber einen Ton bekam sie nicht wirklich über die Lippen… Jetzt würden sie hier tatsächlich in einem Restaurant essen und dabei hätte sie heute Morgen noch die Bentos vorbereiten können… aber na ja, warum eigentlich nicht. Sie war schon eine ganze Weile nicht mehr privat essen gewesen. Sie konnte sich allerdings noch gut daran erinnern, wie sie mit Tsuruga-san das eine Mal in diesem Familienrestaurant war. Damals war er erkannt worden und sie hatte noch die Worte dieser nervigen Oberschülerinnen in ihrem Kopf bezüglich ihres pinken Love-Me-Overalls, denn sie dort noch bei ihrer Arbeit getragen hatte… Nun, das würde ihr heute erspart bleiben und bisher hatten sie ja auch Glück, was Rens Identität anging. Noch wurde er nicht erkannt und sie hoffte mal, dass das noch eine Weile so blieb. „Okay, dann lasst uns langsam reingehen“, mischte sich nun Yashiro zur Abwechslung mal wieder verbal ein. Der Manager war an sich ja ein recht ruhiger Typ und heute bei diesem Stadtbummel kam diese Eigenschaft besonders stark zu Vorschein. Yash hatte noch nicht mal komplett ausgesprochen, als eines der Mädchen bereits mit eiligen Schritten das Restaurant betrat. Der Rest der Gruppe folgte ihr, aber nicht mal annähernd so gehetzt, sondern schön langsam. Drinnen suchten sie sich gleich einen großen Tisch, an dem für sie alle sieben Platz war, ehe sie die Einkaufstüten neben den Sitzen verstauten und sich anschließend setzten. Ren hatte sich am Kopfende des Tisches niedergelassen, links von ihm saß Kyoko und rechts eines der andren Mädchen. Yashiro hatte sich zu Itsumi gesetzt, die neben Kyoko Platz nahm, und bereits den Stapel Speisekarten entgegen genommen, der ihnen sofort von einer der Bedienungen gebracht wurde. Der Manager reichte die einzelnen in Leder eingebundenen Mappen durch und legte anschließend seine vor sich auf dem Tisch ab um auch gleich durch das Angebot an Speisen durchzublättern. Der Rest der Gruppe tat es ihm gleich, nur eine Person nicht… Ren hatte die Karte einfach nur vor sich gelegt und stütze sich nun gerade mit seinen Ellenbogen auf dem Tischrand ab, während er darauf wartete, dass sich die anderen etwas zu essen aussuchten. Kyoko war das keineswegs entgangen und sie musterte ihn einige Male mit kurzen Seitenblicken, während sie ihre Karte überblickte. Der Schauspieler machte allerdings nicht die geringsten Anstallten doch noch zu der Karte zu greifen, sondern beschäftigte sich jetzt damit die Umgebung etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. „Wollen Sie nichts essen, Tsuruga-san?“, erkundigte sich Kyoko, nachdem sie den Schauspieler noch einen Moment bei seiner Erkundung des Restaurants beobachtete hatte. „Doch“, kam als schlichte und sehr, sehr knappe Antwort von Ren. Ihre Plätze lagen recht nahe an einem der Fenster, was der junge Mann nun als Chance nutze um ein wenig draußen auf die Straße und die ganzen Menschen, die sich dort tummelten, zu blicken. Bei den Mengen, die er da sah, war er wirklich froh bisher noch nicht entdeckt worden zu sein… „Wollen Sie dann nicht langsam mal die Karte durchsehen?“, hackte Kyoko weiter nach und legte dabei nun ihre Speisekarte aufgeschlagen auf dem Tisch vor sich ab. Dieser Mann konnte wirklich unmöglich sein… Was wollte er denn bitte bestellen, wenn er sich nicht mal ansah, was es hier gab? „Nö. Mir ist egal, was auf meinem Teller landet“, kam erneut eine nüchterne Antwort von Ren und er löste auch noch immer nicht seinen Blick von der Fensterscheibe. Kyoko verzog ihre Lippen für einen kurzen Moment zu einem leichten Schmollmund. Etwas Ähnliches hatte sie schon das letzte Mal von ihm gehört, er würde sich wohl nie bessern… „Schau’n Sie doch zumindest mal in die Karte rein! Was wollen Sie denn sonst bestellen? Und gibt es wirklich kein einziges Lieblingsgericht bei Ihnen?“ Ren spürte langsam, wie die Blicke von Itsumi, Yashiro und den anderen immer häufiger zu ihm und Kyoko wanderten. Na ja das wunderte ihn auch nicht wirklich… Aber er wusste eh nicht, was er hätte nehmen sollen, also wozu dann diese Karte durchlesen? „Ganz einfach, ich nehme das, was ihr anderen auch nehmt. Und da du gerade auf das Thema Lieblingsessen zu sprechen kommst, du willst doch sicher wieder Hamburger mit Spiegelei, oder?“, begann Ren nun mit einer Frage, um den Spieß zwischen ihnen mal umzudrehen. Sie war ja nicht gerade ein Typ, der locker ließ, wenn man einmal nein gesagt hatte. Das hatte er schon mehrfach erleben dürfen, also musste er sie von ihm als Thema ablenken. Bei dem Gedanken an diesen einen Abend wo sie mit übergroßen, leuchtenden Augen vor ihrem Teller mit Hamburger und Spiegelei saß und dem Anblick von Kyokos jetzigen Gesicht, konnte der junge Mann irgendwie auch gar nicht anders als breit zu schmunzeln. Das schwarzhaarige Mädchen entwickelte gerade eine ziemlich ungute Aura als Reaktion auf seine Bemerkung. Es war aber auch wirklich eine irgendwie seltsame Kombination, doch er hatte es ja bereits kosten dürfen und so schlecht schmeckte es gar nicht. Aber er genoss es einfach immer wieder sie ein klein wenig necken zu können, wenn sich eine Gelegenheit bot. Kyoko konnte das Lächeln, das Rens Lippen umspielte, in dem Moment allerdings nicht einmal ansatzweise teilen. Sie verschränkte die Arme vor ihrer Brust und setzte dieses Mal einen überdeutlich schmollenden Blick auf um den zarten rosafarbenen Ansatz auf ihren Wangen zu überspielen. „Und wenn schon, ich habe immerhin ein Lieblingsgericht!“, entgegnete die junge Schauspielerin und drehte ihren Kopf demonstrativ zur Seite weg. Ren konnte in diesem Moment einfach nicht mehr anders und fing an zu lachen. Allerdings bemüht es im Rahmen zu halten. Yashiro war dieses Mal nicht der einzige, der den Umgang der Beiden miteinander beobachtete. Aber er war deutlich derjenige, der am meisten dabei grinste! Itsumi schien seine Ansicht noch zu teilen und hatte auch ein leichtes Lächeln auf den Lippen, während sie sich bereits bei den Getränken auf der Speisekarte befand und nur aus den Augenwinkeln das Geschehen weiter verfolgte. Aber bei Akane, Hitomi und Midori sah das etwas anders aus… Sie warfen sich teilweise etwas unsichere Blicke untereinander zu. Ihnen allen war bekannt, das Kyoko Ren Tsuruga wohl schon etwas länger und besser kannte. Man konnte sie ja auch oft zwischen den Dreharbeiten dabei sehen, wie sie sich unterhielten und auch beim Essen Gesellschaft leisteten, aber das hier war irgendwie etwas völlig anderes… Sie wussten nur nicht, ob es ihnen zuvor vielleicht einfach nicht aufgefallen war, oder ob es wirklich so war, dass sie jetzt noch um einiges Vertrauter miteinander umgingen als sonst. Akane suchte über einen hilflosen Blick irgendeine Art Antwort auf diese Frage von Itsumi, aber als diese das Zeichen erkannte machte sie nur mit der Hand eine abwinkende Geste. Okay, das war deutlich als „Nicht jetzt“ entschlüsselbar, also gut… Ren bemühte sich unterdessen darum sich wieder vollständig einzukriegen, aber das war gar nicht so einfach solange Kyoko diesen Schmollblick noch immer im Gesicht hatte… „Dagegen hab ich ja auch nichts gesagt! Ich finde zwar, dass es eine eigenartige Kombination ist, aber schmecken tut’s eigentlich ganz gut“, sagte er schließlich und stütze dabei sein Kinn in seiner Hand auf. Kyoko wurde für einen Moment völlig steif, ehe sie ihren Kopf langsam wieder zu ihm drehte. Hatte er da ernsthaft gesagt, es schmeckte ihm auch?? Sie verstand es nicht… Einerseits tat er immer völlig gleichgültig, wenn es um Essen ging und dann kam auf einmal wieder so was. Sollte sie ihm das jetzt glauben, oder es als Teil seiner Neckerei betrachten?? „Dass Ihnen Sachen schmecken, habe ich in letzter Zeit häufiger gehört. Aber wenn das alles Ihr Ernst war, müssten Sie doch zumindest irgendetwas haben, was sie als Lieblingsessen bezeichnen können!“, entgegnete Kyoko nun, womit sie Ren dazu brachte seine Augenbrauen leicht hoch zuziehen. Sie war hartnäckig wie immer. „Ich habe niemals behauptet, dass es absolut nichts gibt. Aber ich weiß mit Sicherheit, das es nicht auf der Karte stehen wird“, war Rens Konter, während er begann etwas mit den Fingern seiner freien Hand auf dem Ledermantel der Karte vor sich zu tippeln. „Und woher wollen Sie das bitte wissen?“, hackte das junge Mädchen weiter nach. Der Schauspieler wandte seinen Blick einen Moment von ihr ab und sah zu Yashiro hinüber. Er war sich nicht sicher, ob er ihr eine ehrliche Antwort auf diese Frage geben sollte, zumindest hier vor den anderen nicht. Sein Manager wusste, was das entscheidende Kriterium beim Thema Essen für ihn war, daher hoffte er von ihm irgendeine kleine Hilfestellung zu bekommen. Na ja in gewissen Sinne bekam er sie auch… ein mehr als deutliches Nicken was wohl soviel heißen sollte wie „Bleib jetzt bloß am Ball!“. Ren konnte bei dieser Reaktion nicht anders, als ganz leise zu seufzen, ehe er sich wieder Kyoko zuwandte. „Weil du hier nun mal nicht als Köchin arbeitest, Mogami-san“, antwortete Ren einen Moment später und fasste sich dabei unabsichtlich an den Schild seines Käppis um ihn noch einen Tick weiter in sein Gesicht zu ziehen. Diese Situation war ihm unangenehm… Wenn er hier mit ihr alleine gewesen wäre, wäre das nicht das geringste Problem gewesen… na ja zumindest wäre es ein kleineres gewesen… Aber sie waren hier nun mal nicht alleine und er spürte noch immer die Blicke der anderen auf ihnen haften… Er hoffte nur, dass jetzt nicht noch mehr Gerüchte entstanden, als es eh schon der Fall war. Er hatte ja bereits mehrfach mitbekommen, wie Kyoko teilweise von Mitgliede der Crew gemustert wurde. Aber was sollte er denn bitte tun? Ihr aus dem Weg gehen war definitiv keine Option für ihn, also blieb nur noch, sie nicht mehr nur vor Reino sondern wenn es nötig war auch vor seinen Fans zu beschützen… Kyoko war nach seinen Worten innerhalb von Sekundenbruchteilen tomatenrot angelaufen… Sie wollte ihren Ohren erst gar nicht trauen… Hieß das ernsthaft, dass ihr Essen… dass was sie zubereitete… sein Lieblingsessen war?!? Aß er deswegen immer auf, wenn sie kochte und dabei spielte es nicht einmal eine Rolle, was genau sie zubereitet hatte? Okay, das musste sie jetzt erstmal verdauen… Wobei das eine Ecke einfacher gewesen wäre, wenn sie nicht nebenher überdeutlich spürte, dass ihre Wangen regelrecht glühten und das ein sicheres Indiz dafür war, dass sie gerade mal wieder schön rot angelaufen war… Verdammt, wieso musste er sie bitte gerade hier so in Verlegenheit bringen?! Wenn sie ihm alleine gegenüber gestanden hätte, wäre es schon schlimm genug gewesen… Sie war gerade ja noch nicht mal in der Lage sich für dieses überdeutliche Kompliment zu bedanken… Langsam aber sicher drohte sich eine leicht unangenehme Stille am Tisch auszubreiten. Itsumi blickte mehrfach zwischen Ren und Kyoko hin und her, aber keiner von beiden schien mehr etwas sagen zu wollen… Sie sahen sich auch nicht mehr an, sondern wichen dem Blick des anderen gekonnt aus… Mal wieder eine überdeutliche Bestätigung dafür, dass zwischen den beiden Gefühlstechnisch mehr war, als ein Kollegenverhältnis, aber das freute sie irgendwie. „Neulich beim Mittagessen wurde auch so von deinen Kochkünsten geschwärmt. Hättest du nicht vielleicht mal Lust für uns alle etwas zu Kochen, Kyoko-chan? Langsam bin ich richtig neugierig!“, mischte sich die Itsumi nun einfach mal ein um den Beiden aus ihrer Situation etwas herauszuhelfen. Es schien auch zu klappen, denn zumindest reagieren taten beide, indem sie nun zu ihr blickten. „Na ja so gut ist es nun auch wieder nicht… Aber wenn ihr möchtet kann ich das machen. Ich brauche nur eine Küche“, antwortete Kyoko nach einem kurzen Moment und strich sich dabei, noch immer etwas verlegen, eine Haarsträhne hinter die Ohren. „Auf meinem Zimmer ist eine, die kannst du gerne benutzen. Zwar nur eine kleine Einbauküche, aber wenn dir die reicht…?“, meldete sich nun auch Ren wieder deutlich gefasster zu Wort. Er wusste ja, dass sie seine Küche mehr als gut kannte, genauso wie Yashiro, Itsumi und Ogata, aber der Rest der Crew nicht. Es sollte ja auch niemand erfahren, dass sie im Moment bei ihm wohnte, daher war ihre Antwort eben wirklich gut gewählt gewesen und er hatte sich ihr einfach nur noch angepasst. „Okay, danke Tsuruga-san“, erwiderte Kyoko sofort, wobei sie leicht Lächeln musste. Ihr war irgendwie klar gewesen, dass er das anbieten würde. „Ich würde auch gerne kommen!“, meinte Akane darauf und die anderen beiden schlossen sich auch rasch an. Die Aussicht auf ein gutes Essen, war ja schon verlockend, aber die Möglichkeit dabei noch zu Tsuruga-san zu können machte das Ganze schon regelrecht zur Pflicht!! Das war eine Chance, die man sich wirklich nicht entgehen lassen konnte, immerhin würden sie dabei Tsuruga-sans Zimmer ansehen können! Zuvor war noch niemand anderes der Crewmitglieder dort gewesen, lediglich sein Manager und Ogata-kun sollten dort oben Zutritt haben, da konnten sie sicher anschließend einiges erzählen! „Wie wäre es dann mit Morgen Abend?“, schlug Yashiro im nächsten Moment vor, „Oder wäre Sonntag besser, falls du erst noch etwas einkaufen musst, Kyoko-chan?“ „Nun, das kommt darauf an, was Tsuruga-san alles hat. Wenn es in Ordnung ist, würde ich das nachher gerne erstmal überprüfen und euch dann Morgen Vormittag beim Shooting bescheid sagen“, erwiderte Kyoko. „Ja, dann machen wir das so! Aber jetzt sollten wir erstmal langsam unsere Bestellung aufgeben. In meinem Magen ist schon ein riesiges Loch durch die leckeren Gerüche hier“, schlug Itsumi vor und klappte dabei ihre Speisekarte zu. Yashiro stimmte ihr zu und legte ebenfalls bereits seine Speisekarte beiseite. Kyoko griff aber noch mal nach der Auflistung der ganzen Gerichte und überblickte sie rasch. Sie hatte sich vorhin noch gar nicht entschieden gehabt und sie wollte Ren nicht den Gefallen tun und tatsächlich Hamburger mit Spiegelei holen. Sie war schließlich nicht jeden Tag hier in Karuizawa essen, also sollte sie doch besser etwas nehmen, was zu der Region passte. Ein paar Minuten später, waren die Bestellungen erledigt. Ren hatte allerdings noch immer nicht in die Karte reingeschaut und als der Kellner kam einfach das gleiche genannt wie Kyoko. Die hatte sich darüber natürlich anschließend ziemlich deutlich beschwert, wie sollte es auch anders sein. Aber der Schauspieler versuchte diese kleine Diskussion rasch zu beenden, indem er meinte sich nur an ihren Ratschlag bezüglich einer gesünderen Ernährung zu halten und ihres hätte nun mal einigermaßen gesund geklungen. Kyoko gab danach aber noch nicht gleich auf, sondern rollte dann vollständig die Gesichte aus dem Familienrestaurant auf. Darauf entwickelte sich ein durchaus ausgelassenes Gespräch zum Thema „Hamburger mit Spiegelei“, das sich sogar fortsetzte, nachdem alle ihre Teller vor sich stehen hatten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)