Prisoners of the night von Ayame-chan (BakuraxYami SetoxJoey) ================================================================================ Kapitel 33: Ein neues Bündnis zwischen den Völkern der Nacht ------------------------------------------------------------ Soo, allmählich neigt sich die ff ihrem Ende zu. Das hier ist das vorletzte Kapitel. Danke für dein Kommi kuribo. Ich glaub wenn es dich nicht gäbe hätte ich längst aufgehört die fanfic hochzuladen. Allen Lesern wünsch ich viel Spaß beim Lesen! 34. Ein neues Bündnis zwischen den Völkern der Nacht Yami war mit seinem Latein am Ende. Zwar stand er wieder zitternd auf seinen Beinen, doch kämpfen würde er nicht mehr können. Wie auch, ohne sein Schwert? Seine Nägel konnten nicht viel ausrichten, schon gar nicht, wenn sein Gegner Eisen zerstören konnte. Dieser begann nun langsam Kreise um Yami zu ziehen und ließ sie immer kleiner werden. Zork wusste, dass er nun gewonnen hatte und spielte nur noch ein wenig mit dem Vampir, indem er ihm darüber im Ungewissen ließ, wann er ihm die Kehle durchbiss. Die Amethyste schlossen sich, während ihr Besitzer fieberhaft nach einer Lösung suchte. Er würde nicht kampflos aufgeben, doch was sollte er tun? Der Schmerz pochte in seinem Bein, ebenso wie in seinem Arm, zudem ging sein Atem rasselnd, alles deutliche Anzeichen dafür, dass er seine Kräfte verbraucht hatte. Doch etwas erweckte Yamis Aufmerksamkeit. Unter all diesen Auras, welche die Vampire um ihn herum ausströmten, war eine ihm vertraute dabei. Doch sie war so viel schwächer, als die der anderen, dass er ihren Besitzer nicht herausfiltern konnte. Allerdings ließ die Gewissheit diese Aura zu wahrzunehmen sein Herz schneller schlagen und der Drang sie zu schützen entfachte seinen Kampfeswillen von neuem. Wer auch immer sich dort unter den Vampiren des Anubis Clans befand, Yami durfte und wollte nicht zulassen, dass die Werwölfe ihn töteten, nur weil er versagt hatte. Die Hände des Schwarzhaarigen ballten sich zu Fäusten, das Zittern erstarb, stattdessen sendete seine Aura gleichmäßige Energiewellen aus und als er die Augen wieder öffnete war in den Amethysten ein rotes Schimmern zu sehen. Verwirrt hielt Zork in seinem Kreise ziehen inne und die Werwölfe, die bereits fröhliches Siegesgeheul angestimmt hatten verstummten, während durch die Reihen der Vampir ein Raunen ging. „Woher nimmt er plötzlich die ganze Kraft?“ wollte Joey verwirrt wissen, während Seth sich daran erinnerte Yami vor einigen Stunden schon einmal so erlebt zu haben. Als dieser Bakura getötet hatte war seine Aura wie jetzt so enorm gewesen, dass sie Energiewellen aussendete. „Verstehe...,“ sagte er leise und schüttelte belustigt den Kopf, doch Joey hatte ihn gehört und drehte sich zu dem Lord um. „Was verstehst du? Woher nimmt er die Kraft??“ „Die Kraft war die ganze Zeit über bei ihm, genährt durch das viele Blut. Im Blutrausch hatte er sie nicht heraufbeschwören können und als er diesen unterdrücken konnte war ihm diese Kraft nur hörig, weil er ziemlich wütend auf mich war. Ein Dämon scheint gewaltigere Kräfte zu besitzen, als ich angenommen habe. Aber noch kann er sie nicht von selbst hervorrufen, sondern erst durch ein starkes Gefühl, wie Hass zum Beispiel.“ Verwundert blickte nun auch Kisara ihn an und richtete den Blick wieder auf Yami. Ja, seine Aura war unglaublich. „Dann war Atem völlig harmlos...,“ murmelte sie vor sich hin. „Ein Dämon, der sich selbst kontrollieren kann ist viel gefährlicher.“ Es war ihr aller Glück, dass Yami kein Tyrann war, sondern zu ihnen gehörte. Zork stand noch immer wie angewurzelt an Ort und Stelle, da er nicht wirklich glauben konnte, was er da sah. Sogar seine Raserei war vor Staunen verschwunden. Wieso nur war der Vampir plötzlich so stark? Eben noch hatte er sich kaum noch auf den Beinen halten können und nun schlossen sich die ihm zugefügten Wunden einfach! Wieso nur? Wieso war ein gewöhnlicher Vampir stärker als er?? Stärker, als jemand, der vom Mond auserwählt worden war?? Er war der Mond! Er trug den Mond immer bei sich! Dieser Wurm konnte ihn nicht besiegen!! „Oh nein, du tötest mich nicht!!“ brüllte er und setzte zum Sprung an, um sich auf Yami zu stürzen. Der Dämon wich nicht aus, sondern kugelte sich nun mit dem Werwolf über den Boden, nutzte Nägel und Fangzähne als Waffen, ebenso wie Zork Krallen und Gebiss einsetzte. Die Clane hielten den Atem an, fieberten mit ihrem Kämpfer mit. Fauchen und Knurren äußerte das dunkle Knäuel aus Fell und Stoff, welches über das Feld kullerte, sodass es für die Umstehenden nicht möglich war zu erkennen, wer von ihnen die Oberhand hatte. Hin und wieder flogen Fell, Stofffetzen oder Klumpen aus Erde und Gras in die Luft, doch ließ sich daraus noch immer kein Sieger ableiten. Nicht unweit vom Schloss entfernt hockten drei Falken in einem Baum und suchten von dort die Umgebung nach ihrem Verfolger ab. Schließlich klackerte einer von ihnen, dessen Gefieder an die Farbe des Sandes erinnerte, mit dem Schnabel und flatterte zum Waldboden, wo er die Gestalt von Marik annahm. „Ich glaub er hat aufgegeben,“ rief er den anderen beiden zu, welche dann kurz darauf neben ihm als Vampire standen. „Lasst uns jetzt nachsehen, ob mit Seto alles in Ordnung ist.“ Tea und Yugi nickten daraufhin und folgte dann dem Älteren zurück zu dem Ort, an dem der Blauäugigen von den beiden Werwölfen überfallen worden war. Sie fanden ihn nicht unweit von dem Ort entfernt, wo er zuckend im Laub lag und seinen Arm umklammert hielt. Die blauen Augen waren fest zusammengekniffen und ihr Besitzer äußerte hin und wieder ein schmerzhaftes Keuchen. „Der...Werwolf muss ihn gebissen haben,“ stellte Yugi fest und deutete auf den verletzten Arm. „Heißt das, dass er nun auch zu einem Werwolf wird?“ fragte Tea entsetzt und kniete sich neben den Kopf Setos. „Wenn das stimmt, was man in den ganzen Horrorfilmen zu sehen bekommt, dann ja,“ meinte Marik trocken und biss sich auf die Unterlippe, da er nicht wusste, wie sie dem Älteren helfen konnten. Es schien jedenfalls eine ziemlich schmerzhafte Verwandlung zu sein, sodass er doch ziemlich froh darüber war, dass das Vampirwerden ziemlich schmerzfrei abgelaufen war. Seto wand sich im Laub und anstatt eines Keuchens verließ immer öfters ein Winseln seine Lippen. Und dann, als der giftige Speichel des Werwolfes bis zu seinem Herzen vorgedrungen war, passierte es. Der Braunhaarige schrie auf und krümmte sich zusammen, hatte das Gefühl, als ob seine Knochen schmelzen würden, während seine Haut zu spannen begann. Sein gesamter Körper begann damit sich zu verformen und braunes Fell wuchs an sämtlichen Stellen. Tea sprang hastig wieder auf die Füße und wich, ebenso wie die anderen beiden, einige Schritte von dem Braunhaarigen zurück, die langsam aber sicher die Gestalt eines riesigen Wolfes anzunehmen begann. Das Gesicht zog sich in die Länge, die Zähne wurden zu einem kräftigen Gebiss und Fingernägel zu Krallen. Der Stoff seiner Kleidung gab reißend nach, da dieser dem Druck nicht länger standhalten konnte. Ein buschiger Schweif wuchs und nur wenige Augenblicke später lag ein winselnder Werwolf im Laub. „Ist alles in Ordnung Seto?“ fragte Tea vorsichtig und streckte eine Hand nach der Schnauze des Mondanbeters aus. Dessen Nase begann zu zucken, sog witternd den Geruch der Finger ein und das Winseln wurde zu einem Knurren. Stahlblaue Augen wurden aufgerissen und drohend starrten sie das junge Weibchen an, welches augenblicklich die Hand zurückzog. „Sag jetzt bitte nicht, dass du uns nicht mehr erkennst,“ bat Marik, der keine Lust hatte erneut fliehen zu müssen. „Wir sind’s doch! Yugi, Tea und Marik!“ Seto richtete sich auf und seine Nackenhaare stellten sich drohend auf, während er noch immer knurrte. „Keine schnellen Bewegungen,“ sagte der Sandblonde leise und ging langsam rückwärts, was ihm die anderen beiden nachtaten. Schlagartig hielten sie inne, als Yugi auf einen Ast trat und dieser ein lautes Knacken von sich gab. Seto äußerte ein lautes Bellen und setzte zum Sprung an, um sich auf den Schwarzhaarigen zu stürzen, ehe er mitten in der Bewegung inne hielt und begann seinen großen Kopf zu schütteln. „Was....?“ verwirrt sahen sich die blauen Augen nun um. Verwundert über den plötzlich veränderten Blickwinkel, die Gerüche und das Hören. Dann jedoch schien Seto wieder einzufallen, was vor wenigen Minuten geschehen war und senkte den Kopf, sodass ihm zwei paar brauner Pfoten ins Gesicht fielen. Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag. Er war ein Werwolf! „Erkennst du uns wieder?“ fragte Tea vorsichtig. „Ja,“ sagte Seto knapp und kühl und wand sich von ihr ab. „Los, gehen wir weiter,“ forderte er. Die momentane Situation überforderte ihn ein wenig. So viele neue Wahrnehmungen strömten auf ihn ein, dass er sie erst einmal sortieren musste, wobei ihn die Tatsache an sich nun ein Werwolf zu sein gar nicht mal so sehr störte. Schließlich war auch Joey ein Werwolf und somit hatte sich zumindest die Frage was aus ihnen beiden zukünftig werden würde erledigt. Währenddessen rollten Yami und Zork, noch immer als Knäuel in einander verkeilt, über den Boden. Hin und wieder steckten beide Schnittwunden ein, doch keiner von ihnen schien irgendein Anzeichen von Schwäche zu zeigen. Yamis Kopf wurde zur Seite geschleudert, als ihn ein harter Tatzenhieb an der Wange traf, was dazu führte, dass er nun auf den Rücken gedrückt wurde und Zork über ihm war. Sein kräftiges Gebiss senkte sich hinab, um die Kehle des Vampirs durchzubeißen, doch dieser hob eine seiner Hände und hielt dadurch die Schnauze Zorks fest, während er die andere hob, um sie ihm durch das Gesicht zu ziehen. Doch der Werwolf war schneller, presste einer seiner Pfoten auf die sich ihm nähernde Hand und drückte sie ins Gras zurück. Ein Schmerz zuckte dabei durch die Hand Yamis und als er den Kopf wandte, um zu sehen, um was es sich dabei handelte entdeckte er den Dolch, den zu Beginn ihres Kampfes verloren hatte. Sofort legte sich seine Hand um den Griff und zog die Klinge über das Vorderbein Zorks, damit dieser seine Pfote von seinem Arm nahm. Überrascht jaulte dieser auf, da er nicht damit gerechnet hatte, dass sein Feind wieder in den Besitz einer Waffe gelangt war. Während er sie noch verwundert anstarrte, holte Yami schon ein weiteres Mal mit ihr aus, doch der Werwolf sprang zurück. Ihr weiterer Kampf ähnelte dem vom Anfang. Ein gegenseitiges Ausweichen, welches den Anschein eines Tanzes erweckte. Doch diesmal beschloss Yami würde es nicht so lange gehen, bis einer von ihnen der Erschöpfung erlag, denn er hatte einen Plan. Indem er so tat, als ob er stolperte, ließ er sich zu Boden fallen und wie erwartet stürzte sich Zork sofort auf ihn, erneut mit seinem Gebiss auf die entblößte Kehle zielend. Dabei entging ihm der Dolch, den Yami vor seinem Oberkörper hielt und als der Werwolf über ihn war rammte er ihm die Klinge tief in den Bauch, an der Stelle, wo er dessen Herz vermutete und zog die Klinge weiter nach hinten durch. Ein Schwall dunklen roten Blutes ergoss sich über seine Hände und hastig zog er die Waffe zurück, rollte sich unter dem Körper hinweg und brachte sich außer Reichweite, wo er wieder auf die Füße sprang und den Angriff Zorks abwartete. Doch dieser rührte sich im ersten Moment nicht, bis er den Kopf in Richtung des Dämons wandte und sich dann vollends zu ihm umdrehte. In Zorks Augen war eine merkwürdige Leere getreten. Eine so große Wunde konnte er unmöglich verheilen lassen, schon gar nicht, wegen der Blutmenge, die er verlor. Ein einziger Gedanke quälte ihn: Wie hatte es ein Vampir geschafft ihn, den Auserwählten des Mondes, zu besiegen? Yami beobachtete, wie der Werwolf die Schnauze zum Himmel hob und ein klagendes Geheul anstimmte. Das Gras zwischen den vier Pfoten war getränkt von dunklem Blut. Dann knickten die Beine ein, das Heulen erstarb und Zork rührte sich nicht mehr, der Regen ließ nach, sodass nur noch einzelne Tropfen vom Himmel fielen. Eine gespannte Stille hatte sich über das Feld gelegt, einzig der Wind heulte noch über die Ebene. Und dann begann Zorks Körper sich zu verformen, nahm wieder menschliche Gestalt an, ein eindeutiges Zeichen, denn starb ein Vampir oder Werwolf, so wurde er wieder zu dem, was er vor seiner Verwandlung gewesen war. Noch immer herrschte Stille, während alle Augen auf der blassen Gestalt, mit dem nachtschwarzen Haaren lagen, ehe jemand aus den Reihen der Vampire einen Freudenschrei äußerte, indem bald alle anderen einfielen. Sie umarmten einander, vergossen Tränen des Glücks, während die Werwölfe winselnd die Ruten einzogen. Viele von ihnen würden nun am liebsten die Flucht ergreifen, doch die Ehre, welche ihnen zusammen mit dem Fluch des Mondes innewohnte, hinderte sie daran sich feige zu verkriechen. Yami entspannte sich und ließ den Dolch sinken. Einen Moment lang schloss er die Augen und wandte das Gesicht zum Himmel, ehe er sich einfach auf die Knie sinken ließ. Es war vorbei. Er hatte es geschafft. Ein erleichtertes Lächeln erschien auf den Lippen des Schwarzhaarigen und er ließ sich von dem Freudentaumel seiner Artgenossen mitreißen, als diese auf ihn zustürmten, ihm auf die Beine halfen und anerkennend auf die Schulter klopften. „Yami!“ Die Rufe der Vampire erstarben, als Seth das Wort erhob und wichen zur Seite, sodass die beiden Lords einander gegenüber standen. Fragend blickte Yami den Älteren an, welcher eine Moment lang schwieg, ehe er seine Worte formulierte. „Du hast bewiesen, dass du nicht nach deinen Vorfahren kommst. Was nicht heißt, dass ich dich nun mag, oder deinen Vater, oder all die anderen, die deinem Clan angehören.....aber ich weiß, wann ich mich zu unterwerfen habe.“ Damit beugte er das Knie vor Yami und alle anderen folgten seinem Beispiel. Erschrocken wanderten die violetten Augen zwischen den Vampiren hin und her. Seine Wangen wurden rot und er fühlte sich etwas unwohl. „Bitte,“ bat er, „Steht wieder auf, vor allem du Seth,“ verlangte er, doch keiner seiner Artgenossen schien seiner Forderung nachkommen zu wollen. „Seth. Wir sind beide die Herren eines Clans. Wir sind einander ebenbürtig, du brauchst nicht vor mir zu knien.“ Der Blauäugige kam der Aufforderung zwar nun nach und erhob sich wieder, doch sein Blick war der eines geschlagenen Mannes. „Nein,“ sagte er fest. „Wir sind einander nicht ebenbürtig. Mit deiner Kraft können hunderte von uns nicht mithalten.“ „Aber....!“ Yami wich einen Schritt zurück, als er verstand, auf was Seth hinauswollte. „Ich sagte doch bereits, dass ich dir deinen Platz nicht streitig machen will. Dein Clan gehört dir, ich will ihn nicht.“ Seth lachte verbittert auf. „Glaubst du irgendeiner von ihnen wird mir noch treu sein, nachdem jeder von ihnen gesehen hat, was du für sie getan hast, obwohl sie dir hätten egal sein können?“ fragte er und sein Blick lag strafend auf den Vampiren, welche noch immer zu ihren Füßen knieten. „Die meisten werden sich dem Atemu Clan anschließen wollen.“ Yami schluckte und wusste nicht recht, wie er Seth von seiner Meinung abbringen konnte. Er besaß doch gar nicht die Erfahrung, um so einen großen Clan führen zu können! Er war ja bereits damit überfordert gewesen das Vertrauen von Marik zu gewinnen. „Jeder hat eine zweite Chance verdient,“ wand der Schwarzhaarige nun ein. „Auch, wenn du sie ungerecht behandelt hast, sie werden dir sicher eine zweite Chance geben. Ich will dich nicht in deinem Stolz kränken, sondern...“ Sondern was?“ unterbrach Seth ihn zischend. „Du traust es dir nicht zu so viele Vampire zu führen?“ fragte er und traf damit genau den Punkt. „Sieh dir an, was du getan hast! Du besitzt Führungsqualitäten! Ich war nie dazu bestimmt Lord zu sein, sondern erkämpfte mir diesen Platz, um mich an den Werwölfen für den Tod meiner Familie zu rächen! Meine Artgenossen waren mir immer egal und sie werden es mir auch zukünftig sein und jeder einzelne von ihnen weiß das ganz genau. Und deshalb wird mir auch niemand von ihnen eine zweite Chance geben!“ er ballte seine Hände zu Fäusten. Seth hasste es diese Niederlage einstecken zu müssen, doch bevor sich die Vampire nach und nach von ihm abwandten und ihn allein ließen, übergab er sie lieber freiwillig an Yami. „Ein guter Lord lässt sich nicht von seinen Gefühlen leiten, sondern er denkt ausschließlich an das Wohl seiner Untergebenen. Du hasst mich für das, was ich getan habe und dennoch hast du mich nicht getötet. Du hättest uns den Werwölfen überlassen können, um dich an mir zu rächen, doch das hast du nicht getan. Und das macht einen wirklichen Lord aus.“ Yami schwieg daraufhin und sah zu Boden. Warum tat Seth dies nur? Er hatte geglaubt, dass der Ältere froh wäre, wenn er ihm seinen Posten überließ, doch dem schien nicht so zu sein. Kränkte er ihn etwa doch zu sehr in seinen Stolz mit seiner Bitte? War dies der Grund? Oder lag es vielleicht doch daran, dass Seth nicht wissen wollte, wer ihm treu war und wer ihn verlassen würde? Zumindest könnte Yami sich dies gut als Grund vorstellen. Wahrscheinlich würde auch er lieber alle Untergebenen von sich weisen, als zu erfahren, wer sich alles gegen ihn gestellt hätte. Mit einem leisen Seufzen richteten sich die Amethyste wieder auf Seth und ihr Besitzer streckte ihm die Hand entgegen. „Darf ich dir dann dennoch zumindest die Freundschaft anbieten?“ fragte er sanft. Seth starrte die Hand an, als ob sie etwas Widerwärtiges wäre und seine Mundwinkel zuckten leicht. „Meine Entscheidung bedeutet nicht, dass ich dich nun leiden kann,“ zischte er, woraufhin Yami die Hand wieder sinken ließ. „Ich kann mich nicht dem Atemu Clan anschließen. Zumindest nicht solange, ehe ich mit Kisara gesprochen habe.“ Sein Blick huschte über die Reihen der Vampire und blieb schließlich an der weißhaarigen Frau hängen, welche beim Klang ihres Namens den Kopf gehoben hatte. Yami seufzte stumm, nickte dann jedoch. Es hatte keinen Sinn Seth von irgendetwas überzeugen zu wollen, auch wenn er sich, trotz allem was passiert war, zumindest gewünscht hätte, dass wieder Frieden zwischen ihnen herrschte. „Bitte, steht endlich auf,“ bat er, als die Vampire noch immer zu seinen Füßen knieten und diesmal erhoben sie sich endlich. Unwohl verlagerte Yami sein Gewicht von einem Bein aufs andere, da es ihm nicht sonderlich behagte von so vielen Augen angestarrt zu werden und was er sagen sollte wusste er erst recht nicht. Doch ein dezentes Räuspern nahm ihm die Entscheidung ab. Sogleich drehte er sich zu dem Vampir um, welcher gesprochen hatte und erkannte diesen als Mariku und verkrampfte sich innerlich ein wenig. Ausgerechnet er. „Was geschieht nun mit den Werwölfen, my Lord?“ fragte er und schlagartig fielen auch Yami wieder die Werwölfe ein. Dass er ja als Sieger über deren Schicksal entscheiden durfte hatte er völlig vergessen. Auch Joey, der etwas abseits von den Vampiren den Worten gelauscht hatte spitzte nun interessiert den Ohren. Zwar stand er auf der Seite der Vampire, doch gehörte er noch immer zu den Werwölfen und demnach lag sein Schicksal in Yamis Händen. Dieser antwortete Mariku jedoch nicht sofort, sondern wandte sich von ihm ab und ging auf die Werwölfe zu, welche noch immer am anderen Ende des Feldes kauerten und seit geraumer Zeit verängstigt darauf warteten, was nun mit ihnen geschehen würde. Yami wartete, bis sich die Werwölfe vor ihm versammelt hatten und die Vampire hinter ihm standen. Einige von ihnen hatten bereits die Hände um den Schwertgriff gelegt, so als warteten sie nur noch auf den Befehl die Mondanbeter töten zu dürfen. Für einen Moment schlossen sich die Amethyste, ehe sie die Werwölfe sanft ansahen. Hass und Gewalt erzeugten nur noch mehr ihres Gleichen, das hatte die Vergangenheit bereits deutlich gezeigt. Die Vampire gingen gegen die Werwölfe vor, diese griffen daraufhin die Vampire an. Seth war darüber so wütend, dass er die Werwölfe auslöschen wollte und wenn dieser Wunsch nun erfüllt wurde, so würden Überlebende, die dem Massaker entkamen, von Hass genährt einen erneuten Krieg gegen die Vampire beginnen. Ein endloser Kreislauf, wenn nicht endlich Frieden geschlossen wurde. „Ihr braucht euch nicht zu fürchten,“ begann er mit freundlicher Stimme zu sprechen. „Es ist nicht meine Absicht euch zu töten, sondern ich will Frieden mit euch schließen.“ Ein Raunen ging durch die Reihen der Vampire, doch Yami beachtete es nicht. „Frieden?“ fragte schließlich einer der Werwölfe. Ein Tier mit fuchsrotem Fell und mausgrauen Augen; Allister, dessen Namen der junge Lord zu diesem Zeitpunkt noch nicht kannte. Yami nickte. „Wir sind doch alle Gefangene der Nacht, warum also weiterhin bekämpfen, wenn es doch eh nicht weiteres, als Leid bringt?“ „Vampire und Werwölfe sollen nebeneinander in Frieden leben?“ der Einspruch ließ den Violettäugigen den Kopf wenden und sein Blick fiel auf einen hochgewachsenen Vampir mit dunkelblonden Haaren, welcher zu denen gehörte, die den Griff bereit am Schwert hatten. „Bei allem Respekt, aber dies ist unmöglich!“ „Nein, das ist es nicht!“ mischte sich nun Kisara ein und alle Augen wandten sich ihr zu. „Vor 500 Jahren lebten beide Völker friedlich zusammen. Zweimal im Jahr kamen sie sogar alle zusammen, um ein großes Turnier zu veranstalten. Krieg brach erst auf Grund eines...Unfalls aus. Es ist also alles andere als unmöglich, dass Vampire und Werwölfe friedlich miteinander auskommen.“ „Frieden, für immer?“ fragte nun ein weiterer Werwolf, dem man das hohe Alter an den grauen Haaren an der Schnauze erkannte. „Nie wieder Kämpfe? Nie wieder Angst davor, dass ein neuer Dämon geboren wird?“ sein Blick ruhte dabei kritisch auf Yami, der den Blick ohne Furcht erwiderte. „Ich werde der letzte Dämon gewesen sein,“ sagte er. „Nach mir soll es keinen mehr geben. Und um Streitigkeiten zu schlichten wäre es doch möglich einen Rat zu gründen, indem Werwölfe und Vampire sitzen. So kann sicher gegangen werden, dass alles gerecht zugeht und sich erneute Unfälle aufklären.“ Yami übernahm einfach den von Kisara erwähnten Ausdruck, auch wenn er nicht genau wusste, was sie damit meinte, doch das würde er sicherlich bald erfahren. Die Ohren der Werwölfe stellten sich freudig auf und einige wedelten sogar mit den Schweifen, was Yami innerlich schmunzeln ließ. So wirkten die Mondanbeter gar nicht mehr gefährlich, sondern viel eher wie...ein wenig zu groß geratene Schoßhunde. Sie schienen alle sehr angetan von dem Vorschlag Frieden zu schließen zu sein. Ebenso, wie die meisten Vampire, nun bis auf ein paar Ausnahmen. Doch schwarze Schafe gab es anscheinend immer und überall, doch wenn sie erst mal bemerkten, dass Frieden zwischen den Völkern funktionierte würden sie ihre Meinungen sicherlich schnell ändern. Ein wenig im Hintergrund hielten sich drei weitere Vampire auf, deren Gesichter waren jedoch nicht zu erkennen, da sie die Kapuzen ihrer Umhänge tief ins Gesicht gezogen hatten. Bisher hatten sie sowohl Kampf, als auch das was danach geschehen war, einfach nur beobachtet, ohne sich einzumischen. Doch nun zeigte der Zweitgrößte von ihnen Reaktion. Mit langsamen Schritten bahnte er sich einen Weg durch die anderen Vampire hindurch, bis er vor Yami stand. Dieser hatte ihn noch nicht bemerkt, da er ihm den Rücken zugedreht hatte, doch dessen Stimme ließ ihn herumwirbeln. „Ich bin stolz auf euch, my Lord.“ Der Schwarzhaarige erstarrte, ehe er sich nach demjenigen umdrehte, der ihn angesprochen hatte. /Diese Stimme....!/ sein Blick fiel auf einen Vampir, der sein Gesicht unter einer Kapuze verbarg. Der Umhang war mit Blut bespritzt und er strahlte dieselbe geschwächte Aura aus, wie die, welche er auch schon während des Kampfes gespürt hatte. Doch nun gelang es ihm endlich sie zuzuordnen und seine Aungen weiteten sich. /Das....das kann nicht sein....das ist unmöglich!/ Wie gebannt hingen die Amethyste an der blassen Hand, welche sich hob und die Kapuze vom Kopf ihres Besitzers streifte, sodass Yami ihn nun endgültig erkennen konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)