Prisoners of the night von Ayame-chan (BakuraxYami SetoxJoey) ================================================================================ Kapitel 16: Kein Ausweg? ------------------------ 17. Kein Ausweg? Bakura erstarrte, während Mana den Türkishaarigen wütend anfunkelte. „Du hast uns reingelegt,“ zischte sie. Dartz lachte auf. „Selbst schuld, wenn du so naiv bist. Ich bin Seths engster Vertrauter, ich gehöre zu den wenigen, die in das Geheimnis von Föddes Han Ondska eingeweiht worden sind. Da wechsle ich doch nicht die Seiten wie du, kleine Verräterin. Aber keine Sorge, ich habe bereits für deine Strafe gesorgt.“ Ein hinterhältiges Grinsen zierte sein Gesicht. „Was meinst du damit?“ fragte nun Mahado, der um seine Schülerin bangte, während Bakura schweigend daneben stand. Seine Augen waren unverwandt auf Yami gerichtet, der leblos in den fremden Armen hing. Er konnte nicht zulassen, dass der Schwarzhaarige starb, dabei wäre dies das nun einzig richtige, um zu verhindern, dass Krieg entstand. /Es war meine Aufgabe ihn zu beschützen, egal, was passiert. Statt dessen habe ich ihm der Gefahr ausgesetzt, obwohl ich die Bedrohung gespürt habe. Nur, weil ich meine Gefühle nicht in den Griff bekomme!/ wütend ballte er die Hände zu Fäusten, während er nur halb Dartz’ Antwort mitbekam. „Das werdet ihr noch früh genug merken und jetzt lasst mich vorbei, wenn euch Yamis Leben lieb ist!“ die verschiedenfarbigen Augen waren auf Bakura gerichtet, während Mahado und Mana schweigend dessen Entscheidung abwarteten. Der Weißhaarige sah ausdruckslos seinen Feind an. „Dein Lord kann ihn nicht kontrollieren. Niemand kann das und Yami selbst auch nicht. Das ist auch der Grund, warum Osiris nicht mehr unter uns weilt. Wenn Seth glaubt, dass er sich Yami Untertan machen kann, wird es ihn in den Tod reißen.“ Dartz lachte auf. „Freu dich da mal nicht zu früh, Bakura. Mein Lord hat die Mittel, um einen Dämon kontrollieren zu können,“ gehässig grinste er, ehe sein Blick finster wurde und den Dolch an Yamis Haut presste, sodass ein leichtes Blutrinnsal entstand. „Und jetzt geht mir aus dem Weg!“ Den Blick senkend trat Bakura zur Seite und Mahado schnappte nach Luft, wollte zu einem Widerspruch ansetzen, doch der Braunäugige fauchte warnend. Gemächlich ging Dartz an ihnen vorbei. „Wagt es nicht, mich zu verfolgen, sonst sieht es schlecht für den Süßen hier aus.“ Mahado wartete noch, bis die Tür hinter dem Fremden ins Schloss fiel, dann fauchte er Bakura an. „Sag bist du wahnsinnig?? Yamis Tot wäre für uns alle besser gewesen! Lass uns ihnen nachgehen, sonst entsteht Krieg!!“ Die braunen Augen funkelten wütend. „Krieg entsteht auch so, nämlich, wenn die Werwölfe ihren Plan in die Tat umsetzen und uns auslöschen!“ „Das ist noch lange kein Grund dem Anubis Clan einen Dämonen auszuliefern!!“ „Schön, dass dir die Entscheidung so leicht gefallen wäre!!“ fauchte Bakura, packte den Braunhaarigen am Kragen und drückte ihn gegen die Wand. „Aber hättest du es auch noch gekonnt, wenn es um das Leben einer geliebten Person gegangen wäre?? Damals hab ich das Leben eines Einzelnen hinter das unserer Rasse gestellt! Und es hat gar nichts gebracht!! Ich will nicht den einzigen Menschen verlieren, der mir noch geblieben ist!“ „Du liebst Yami?“ fragte Mahado verächtlich. „Einen Mann?“ „Hast du ein Problem damit?“ „Nein, dein Geschmack war ja schon immer etwas eigenartig. Dennoch hast du mit deinem Verhalten einen Krieg heraufbeschworen. Einen Krieg, für dessen Grund die Liebe ist. Ha, das ist wie in einem schlechten Film....oder wie in Troja. Und weißt du, was mit Troja passiert ist? Es wurde besiegt.“ „Schluss jetzt!“ mischte sich Mana ein und schob Bakura bestimmt von dem anderen Vampir. „Das hier ist nicht Troja und davon abgesehen hatte Troja die Geliebte entführt. Aber zurück zu unserem Problem. Bakura,“ sie wand sich an den Weißhaarigen. „Ich weiß, was du damals getan hast und ich kann verstehen, dass du dich nicht noch einmal so entscheiden konntest und das hätte auch niemand von die verlangt.“ Dabei warf sie Mahado einen bösen Blick zu. „Aber Ryou ist nicht tot, auch wenn Seth dich das hat glauben lassen. Ich habe ihn gesehen,...“ Sie wurde unterbrochen, als Bakura sie an den Schultern packte. „Er lebt? Wo ist er??“ „Der Anubis Clan hält ihn im Kerker gefangen. Ich nehme an, dass Seth ihn getötet hätte, wenn du damals im Schloss gefallen wärst. Da du aber überlebt hast spart er sich ihn sicherlich auf, um ihn erneut als Druckmittel einzusetzen.“ „Und diesmal besitzt er zwei.“ Flüsterte er und ließ von dem Mädchen ab. „Allerdings bin ich auch Yamis Schwachpunkt. Noch weiß ich nicht, ob das von Vorteil für uns sein wird, oder nicht.“ „Das ist doch völlig egal.“ Sagte nun Mahado. „Wichtig ist doch, dass Seth eine mächtige Waffe hat, die er kontrollieren kann.“ „Aber,“ widersprach Mana, „wenn Yami es schafft seinen Blutrausch selbst zu kontrollieren, dann kann ihn Seth nicht mehr kontrollieren. Ich konnte zwar nicht übersetzen, wie Seth Yami kontrollieren kann, aber ich weiß, dass diese Waffe wirkungslos wird, sollte Yami sich selbst in den Griff kriegen.“ „Also wäre er dann ein Dämon, der nur von sich selbst beherrscht wird. Ein unaufhaltsames Monster,“ schloss Mahado. „Aber wie soll er Kontrolle über seinen Wahn erhalten?“ fragte Bakura. „Ich und Osiris haben Ewigkeiten danach gesucht. Es gab keinen Hinweis auf dem Wandteppich und nicht mal das Föddes Han Ondska konnte uns eine Lösung nennen. Nur deshalb hat Osiris sich getötet, um keine Gefahr mehr darzustellen.“ „Na dann ist doch klar, dass wir auch Yami werden töten müssen, oder?“ fragte Mahado und sah Bakura durchdringend an, der den Blick senkte. Wahrscheinlich hatte er recht, doch das wollte er nicht wahr haben. /Yami darf nicht sterben./ „Noch ist nicht alles aussichtslos,“ sagte Mana. „Es gibt jemanden, der darüber bescheid wissen könnte. Kisara. Seth wollte sie von den Werwölfen haben, in deren Gefangenschaft sie sich befindet, aber sie haben sich nicht auf den Handel eingelassen. Vermutlich haben sie gemerkt, dass Seth ihnen nur die Fälschung der Föddes han ondska angedreht hat.“ „In Gefangenschaft der Werwölfe?“ wiederholte Mahado. „Wie sollen wir Kisara denn da rausbekommen??“ Mana schwieg. Doch Bakura Blick wurde entschlossener. „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Nichts ist unmöglich, somit auch nicht der Einbruch in die Behausung der Wölfe.“ „Unmöglich wahrscheinlich nicht, aber dafür tödlich,“ meldete sich der Braunhaarige. „Es muss möglich sein,“ beharrte Bakura leise. /Es muss einfach. Bitte halt so lange durch Yami./ Die Hilfe trottete langsam durch den Wald. Joey, wenn auch ziemlich erschöpft, ebenso wie Seto, da sie seit ihrem Treffen nicht mehr geschlafen hatten und das war bereits zwei Nächte her. Der Braunhaarige ritt auf dem Rücken des Werwolfes und schwankte bei jedem dessen Schritten leicht. Die Augenlider drohten ihm immer wieder zuzufallen. Joey spürte das schwindende Gleichgewicht seines Freundes und hielt an. „Lass uns eine Pause machen,“ sagte er, doch Seto schien damit nicht einverstanden. „Wozu? Wenn wir uns nicht beeilen ist es zu spät.“ „Es wird auch zu spät sein, wenn du vor Erschöpfung von meinem Rücken fällst! Außerdem könnte ich auch etwas Schlaf gebrauchen, also zier dich nicht so.“ „Auf deinen vier Pfoten bist du aber schneller, als Mensch. Also weiter, zumindest, bis die Sonne aufgeht, dann können wir von mir aus eine Pause machen.“ Joey gab ein drohendes Knurren von sich. „Und wenn ich vor Erschöpfung zusammenbreche?“ „Solange dein Mundwerk noch funktioniert, bist du durchaus in der Lage noch einen Marathon zu laufen. Also sei still, damit du dein Denken aufs Laufen konzentrieren kannst, und nicht über deine eigenen Beine stolperst.“ Mit einem wütenden Bellen schüttelte sich Joey, wie ein nasser Hund und schickte Seto somit auf den Boden. „Was sollte das?“ fauchte Seto und setzte sich auf, sah direkt auf den kräftigen Kiefer. „Was das sollte?“ knurrte der Blondschopf. „Sag mal, hast du mich immer so beleidigt?“ „Nur, wenn du mich bei meiner Arbeit gestört hast.“ „So, so, du Muffel. Dann muss ich dir jetzt leider mitteilen, dass sich die Stellungen etwas geändert haben. Du bist momentan nicht gerade in der Situation, um Forderungen zu stellen. Wir machen jetzt Rast, schlafen uns aus und nach Sonnenaufgang geht es weiter.“ Als Seto ihn weiterhin anfunkelte, packte Joey ihn einfach am Kragen seines Mantels, legte ihn etwas unsanft zwischen seine Forderpfoten und leckte ihn genüsslich durchs Gesicht. „Joey, das ist widerlich!“ „Wenn du nicht schläfst mach ich das noch mal.“ „Wie bitte??“ Der Braunhaarige sah hoch in das Gesicht des Wolfes. Wie konnte ihn dieser nur so demütigen? Und überhaupt, seit wann gab Joey den Ton an? Ok, er bekam öfters seinen Willen, als Seto lieb war, doch hatte er nie so radikale Methoden eingesetzt. /Kein Wunder, schließlich ist er kein Mensch mehr.....und mir überlegen....zumindest solange es Nacht ist./ „Du hast mich schon verstanden,“ sagte der Blonde und legte seinen Kopf neben Seto ins Gras. „Außerdem ist es nicht mehr weit, bis zum Schloss. Das schaffen wir locker.“ Ohne auf den erneuten Prostversuch Setos einzugehen schloss er die braunen Augen und schlief bald darauf ein. Seto musste sich geschlagen geben. Missmutig drückte er sich an das warme Fell und fiel kurz darauf ebenfalls in einen tiefen Schlaf. Innerhalb des Anubis Clans tauschten die Vampire Blicke miteinander aus. Das Verhalten ihres Lords war ihnen nicht geheuer, denn Seth war bester Laune. Diese Stimmlage war bei ihm so selten, dass es dem Vampiren lieber gewesen wäre, wäre Seth schlecht gelaunt. So hätten sie wenigstens gewusst, was sie zu tun hatten – nämlich so viel Abstand zu ihrem Lord, wie möglich, zu wahren. Das Gesicht zu einem gemeinem Lächeln verzehrt durchquerte Seth die Gänge seines Schlosses. Wenn Dartz seine Aufgaben so erledigte, wie es geplant war, dann war es nur noch ein kleiner Schritt, bis zum Sieg. /Mana wird für ihr Verhalten teuer bezahlen./ ein leises Fauchen entwich seinen Lippen, woraufhin ein ihm entgegenkommendes Weibchen ängstlich zur Seite sprang. Wirklich an Manas Wechslung der Seiten, hatte er nie geglaubt. Immerhin hatte sie ihm keinerlei nützliche Informationen mitteilen können und dann hatte er sie gesehen, wie sie aus seinem Zimmer geflüchtet war. Daraufhin hatte der Dartz aufgetragen sie auf den Weg zum Atemu Castle zu vergiften. Wenn es schnell einsetzte, dann war sie jetzt bereits tot und sein treuer Handlanger mit dem Dämon auf dem Rückweg. /Bald ist es soweit. Bald hat die Unterdrückung der Werwölfe ein Ende. Jeden einzelnen von ihnen werde ich langsam in den Tod foltern, nur so kann die Schmach der Unterdrückung ausgelöscht werden./ Seth befand sich nun im dunkelsten und gleichzeitig auch dem verlassensten Teil des Schlosses. Niemand durfte diesen Bereich betreten und wer es doch tat wurde den Strahlen der Sonne ausgesetzt. Die Schritte des Lords hallten laut an den Wänden wider und eine Scharr Fledermäuse flatterte, von dem Lärm geweckt, über ihn hinweg. Seth schickte ein drohendes Fauchen in Richtung der schwarzen Nachtgespenster. Dann holte er einen Schlüssel aus seiner Tasche und steckte ihn in das Schloss der schweren Holztür vor sich. Quietschend und schwerfällig schwang die Tür auf, denn sie war schon lange nicht mehr benutzt worden. Nachdem Seth den Durchgang hinter sich wieder verschlossen hatte entzündeten sich die Lichter mehrerer Fackeln und ein kalter Luftzug ließ die Flammen erzittern. Der große unterirdische Raum wurde von dicken Säulen gehalten und endeten in einer kuppelförmigen Decke. Hier drin befand sich nicht viel, außer einem Tisch mit Stuhl, auf welchem das wirkliche Föddes Han Ondska lag. Das in seinem Zimmer war ebenfalls eine Fälschung gewesen. Das Original würde er vor Yamis Ankunft auch wieder an seinen ursprünglichen Platz zurückbringen. Nicht, dass es noch Schaden nahm. Doch die Schrift war nicht das, wessen er sich heute widmen wollte, sondern etwas anderes. Etwas, was seinen Gefangenen würde kontrollieren können. Seth betrat die Mitte des Raumes. Dort stand, von einem Gestell aus Silber gehalten, ein großes steinernes Becken. Die kalten blauen Augen spiegelten sich deutlich in der dunkelroten Flüssigkeit. Dann nahm er den am Rand abgestellten Kelch aus Kristall und füllte ihn mit dem Inhalt des Beckens. Das Glas in das Licht einer Fackel haltend betrachtete er hämisch lächelnd das rot, ehe er es aus der Höhe zurück ins Becken plätschern ließ. „Ein Dämon dürstet nach Blut. Und wenn du erst ausgehungert hier ankommst, wirst du dich bei dieser großen Menge an Blut nicht mehr beherrschen können. Ob du dich nach dem Geschmack immer noch kontrollieren kannst?“ fragte er leise in die Stille des Kellergewölbes, lachte dann auf, stellte das Glas zurück und verließ den Raum durch die schwere Holztür. Wozu brauchte er schon Kisara? Wenn der der Dämon durstig war, dann würde niemand mehr den Sohn Osiris’ retten können. Wieder huschte ein Grinsen über die schmalen Lippen des Lords. /Interessant zu sehen, wie schnell lebenslange Freunde zu Feinden werden können. Nur, wegen einer winzig kleinen Meinungsverschiedenheit./ Laut hupend wich das Auto dem Geisterfahrer aus, welcher wie ein Besessener über die Straße raste. Es war Jahre her, seit Dartz zuletzt in so einem Ding gesessen hatte und dementsprechend war auch seine Fahrweise. Viel lieber wäre er geflogen, doch als Krähe war er keineswegs stark genug, um Yami zu tragen, also mussten sie eben auf langsamere Verkehrsmittel umsteigen. Aus dem Augenwinkeln betrachtete er den leblosen Körper des jungen Lords. Eigentlich müsste dieser schlafen, bis er das Gegenmittel bekam, doch Seth hatte ihn davor gewarnt, dass es bei ihm vielleicht anders war, da seine Kraft stärker war. Doch im Moment schien dem noch nicht so zu sein. Yami hing leblos in seinem Haltegurt, unfähig aus dem Dämmerschlaf, in den man ihn geschickt hatte aufzuwachen. Sein Körper fühlte sich taub und schwer an, so dass es ihm nicht möglich war sich zu bewegen. Nur sein Verstand war noch hellwach. Er hörte das Rauschen der Luft und des Motors, spürte die Vibration unter seinem Sitz. Yami zitterte leicht, da er nicht wusste, was mit ihm passieren würde. Wohin brachte man ihn? Und vor allem, was hatte man mit ihm vor? Er hatte das Gespräch in seinem Zimmer mitbekommen. Die Tatsache, dass er sich selbst niemals würde kontrollieren können, dafür aber ein anderer, war erschreckend. Es grauste dem jungen Vampir davor, was dieser Seth mit ihm tun würde. Angst kam in Yami hoch. Angst vor dem, was ihn erwarten würde. Das sich Yami allein nicht würde befreien können war ihm klar und er hoffte, dass Bakura einen Plan hatte....und wo er gerade an ihn dachte.... Der Schwarzhaarige ließ ihr letztes Treffen im Kopf Revue passieren. Noch immer war er sich nicht sicher, was er für den Älteren empfand. Bakura war ihm eindeutig nicht gleichgültig, darüber war Yami sich im Klaren, aber was war es dann? Wie Bakura ihn geküsst und berührt hatte, hatte Yami keineswegs kalt gelassen. Viel eher hatte es ihm gefallen....sogar sehr gefallen. Aber hieß das, dass er etwas für den Weißhaarigen empfand? Oder war es nur körperliches Interesse? Noch wusste Yami es nicht, doch jetzt hatte er ja viel Zeit, um darüber nachzudenken. Während dessen im Atemu Castle: Die Vampire zogen es vor, sich anzuschweigen, denn niemand von ihnen fand eine Lösung, für ihr Problem. Wie sollten sie in die Festung der Werwölfe gelangen? Der einzige Eingang war zu Fuß nicht zu erreichen, da der Graben zu breit war, außerdem trieben sich in dem Wald zu viele Wachen rum. Es blieb nur ein Eindringen über den Luftweg, aber darauf warteten die Werwölfe sicherlich, denn dumm waren sie nicht. Bakura drehte einen Dolch zwischen den Händen und betrachtete die im Licht aufblitzende Klinge. Er machte sich Sorgen um Yami. Ihm Gegenüber trommelte Mahado mit den Fingern auf den Tisch und beobachtete den Weißhaarigen. Nach einer Weile hatte er genug und schlug mit der Handfläche auf das Holz, um die Aufmerksamkeit der beiden Vampire auf sich zu lenken. „Das bringt doch alles nichts! Jeder von uns weiß, dass es keinen Weg in den Unterschlupf der Werwölfe gibt! Wir sollten einen anderen Weg versuchen.“ Bakura hob fragend eine Augenbraue und hörte auf den Dolch zu drehen. „Und was für einen Weg sollen wir deiner Meinung nach gehen?“ „Ist das nicht logisch? In die Festung der Werwölfe kommen wir nicht rein, also gehen wir eben ins Schloss des Anubis Clans und töten Yami, bevor der Krieg heraufbeschworen wird.“ Bakura erhob sich und Mahado tat es ihm gleich. Fest funkelten sie einander an und Mahado fuhr fort, ehe Bakura etwas sagen konnte. „Vergiss ihn. Du weißt doch selbst ganz genau, dass wir keine andere Wahl haben! Osiris hat das früh genug begriffen und den Tod dem Krieg vorgezogen. Jetzt zeig, dass du genauso viel Verstand besitzt und bring Yami um!“ „Mahado!“ rief Mana und erhob sich ebenfalls. Ein starkes Schwindelgefühl überkam sie dabei und kurz wurde ihr schwarz vor Augen. Die dunklen Augen wandten sich nun ihr zu, schienen jedoch nichts bemerkt zu haben. „Sag bloß, du stehst auf Bakuras Seite? Du weißt von uns doch am besten, was Seth plant und das es nicht ungefährlich ist!“ „Schon aber wir können nicht ein unschuldiges Leben opfern, um uns zu retten.“ „Unschuldig??“ fauchte Mahado. „Er ist genauso mitverantwortlich, wie Bakura!“ der Weißhaarige zuckte zusammen. „Was meinst du damit?“ fragte Bakura, wusste die Antwort doch eigentlich bereits. „Was ich meine?“ fauchte Mahado und wurde immer lauter. „Du wusstest, dass Yami anfällig für den Blutwahn ist, da ihm bereits sein Vater verfiel! Währt ihr von Anfang an vorsichtig gewesen wäre es gar nicht erst so weit gekommen!!“ Bakura spürte, wie sich in ihm alles zusammen zog. Mahado hatte genau das erkannt, was er nicht hatte wahrhaben wollen. Hätte Bakura verhindert, dass Yami den Jungen getötet hätte, dann wäre seine Mordlust mit großer Wahrscheinlichkeit nie heraufbeschworen worden. „Wenn, dann ist es allein mein Fehler und ich werde Yami nicht für meinen Leichtsinn bezahlen lassen!“ fest funkelte er Mahado an, der fragend zurück blickte. „Dein Leichtsinn?“ „Yami wusste nicht, dass ich und sein Vater Vampire waren, bis ich ihn biss. Er wusste auch nicht, dass bei ihm das Risiko besteht dem Blut zu verfallen.“ Mahado verschränkte die Arme vor dem Oberkörper und sah wieder finster drein. „Dann erklär mir doch mal, warum du es ihm nicht erzählt hast. Ich wette, dass er es jetzt immer noch nicht weiß.“ „Nein, er weiß es nicht. Ich wollte nicht, dass er sich für ein Monster hält und sich einschließt! Hätte er gewusst, wozu er fähig ist hätte er niemanden mehr in seine Nähe gelassen! Im schlimmsten Fall hätte er sich umgebracht!!“ „Was für uns alle nur das Beste gewesen wäre!“ Bakura packte den Dolch und schleuderte ihn nach Mahado, der der Waffe jedoch geschickt auswich. „Die Wahrheit tut weh, nicht wahr?“ fragte der Braunhaarige nun, mit einer gefährlichen Ruhe in der Stimme. „Weißt du, ich kann verstehen, dass du ihn nur beschützen wolltest, als du ihn im Unklaren ließt, aber hast du auch mal daran gedacht, wie er sich dabei fühlt?“ als Bakura schwieg fuhr er fort. „Ich könnte wetten, dass er deine Gefühle nicht erwidert. Wie sollte er das auch können, wenn du ihm nie die Wahrheit erzählst? Wenn du ihm nicht über die Gefahr aufklärst, die er darstellt? Vielleicht denkt er sogar, dass du willst, dass er dem Blut verfällt. Warum sollte er dir vertrauen? Kannst du mir das sagen, Bakura?“ „Er soll mir weder Vertrauen, noch meine Gefühle erwidern.“ „Verstehe....“ sagte Mahado geheimnisvoll. „Du willst nicht, dass er die selbe Entscheidung treffen muss, wie du damals. Nur dumm, dass Seth ihn auch kontrollieren kann, ohne dich als Druckmittel zu verwenden. Das scheinst du wohl nicht bedacht zu haben.“ „Woher sollte ich wissen, dass er etwas hat, um Yami zu kontrollieren?“ fauchte Bakura. „Es reicht jetzt!“ mischte sich Mana erneut ein. Kalter Schweiß stand ihr auf der Stirn und erneut überkam sie ein leichtes Schwindelgefühl. „Wir kommen nicht weiter, wenn wir uns nur streiten. Ich muss Mahado in der Tatsache recht geben, dass du Yami hättest die Wahrheit erzählen sollen. Unterbrich mich jetzt nicht!“ fügte sie hinzu, als Bakura den Mund öffnete, um zu widersprechen. „Was glaubst du wohl, was Yami lieber gewesen wäre? Die Wahrheit von dir zu erfahren, oder die verdrehte, aus dem Mund von Seth?“ Mahado grinste zufrieden, was ihn einen bösen Blick seitens Mana einbrachte. „Das gibt dir aber noch lange nicht das Recht auf ihn rumzuhacken. Du könntest ja auch mal ein bisschen versuchen ihn zu verstehen!“ „Weiber!“ war dazu der einzige Kommentar des Braunhaarigen. „Ich weiß, dass ich mich nicht in ihn hätte verlieben dürfen,“ sagte Bakura leise. „Das hat damit nicht zu tun,“ wand Mana ein. „Gefühle kann man nicht steuern. Aber wir sollten jetzt versuchen....“ doch weiter kam sie nicht mehr. Ohne jegliche Vorwarnung knickten ihr die Beine ein und sie viel laut polternd mit dem Stuhl zu Boden. Entsetzt starrten zwei Vampire auf das Mädchen und waren im ersten Moment unfähig sich zu rühren. Mahado fand als erstes wieder zu sich und lief um den Tisch zu seiner Freundin. „Mana!“ Bakura bückte sich zu ihr und Dartz’ Worte fanden in seinem Kopf zurück. ‚Ich habe bereits für deine Strafe gesorgt.’ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)