Prisoners of the night von Ayame-chan (BakuraxYami SetoxJoey) ================================================================================ Kapitel 11: Bitte vergib mir ---------------------------- 12. Bitte vergib mir Yami entspannte sich, als Mahados Blick sanfter wurde. „Was auch immer passiert ist, es entschuldigt nicht die Vernachlässigung Eures Standes. Jeder andere hätte Euch nun angegriffen.“ „Warum hast du es dann nicht getan?“ fragte Yami und sah abwartend in das Gesicht des Braunhaarigen. „Ich war Eurem Vater stets treu, daher werde ich auch Euch gegenüber ergeben sein. Aber um ehrlich zu sein, für eine solche Bürde seit Ihr noch zu jung und unerfahren. Daher kann ich Euch nur raten euren Streit mit Bakura zu begraben und Euch helfen zu lassen. Vor allem, da er zu wissen scheint, wie man Euch helfen kann.“ Yami wurde hellhörig. „Woher weißt du von unserem Streit?“ „Ich war ebenfalls jagen und habe euch beide gehört.“ Der Schwarzhaarige errötete, wenn er daran dachte, dass Mahado ihren Kuss beobachtet hatte. „Kann ich auf deine ehrliche Meinung vertrauen?“ fragte er ihn. „Immer.“ „Was kann ich tun?“ „Wegen des Streites?“ fragte Mahado und runzelte die Stirn. „Nein, wegen dem Kuss.“ „Ich kann weder in Euer Herz sehen, noch in Euren Kopf. Ihr müsst selbst entscheiden, was das Beste ist. Allerdings solltet Ihr so schnell wie möglich auf die Jagt gehen, bevor der Rest des Schlosses von eurem Zustand weiß.“ Mahado deutete eine Verbeugung an und verließ dann das Zimmer. Yami starrte die Bettdecke an. Er hatte Mahado ja schlecht sagen können, dass er nicht jagen gehen konnte. /Ich richte doch ein großes Blutbad an, wenn ich jetzt in die Stadt gehe./ Yami haderte mit sich und sah schließlich ein, dass es besser war, wenn er jetzt ging, als später, wenn der Blutdurst noch stärker war. Widerwillig stand er auf und zog sich an. Innerlich zitterte er bereits vor Vorfreude. Endlich konnte er wieder trinken! Zittrig befestigte er den Umhang an seinen Schultern und stolperte auf das Fenster zu. Der Falke taumelte in die Tiefe, konnte sich jedoch noch rechtzeitig wieder fangen. Kurz war Yami schwindelig geworden. Mit nur wenig Blut im Körper ließ es sich nicht sonderlich gut fliegen. Gleichzeitig schlug sein Herz wie wild bei dem Gedanken an Blut. Die Augen des Falken glühten rot, wirkten wie zwei helle Lämpchen am Himmel. Der junge Lord versuchte sich zusammen zu reißen, doch je näher er der Stadt kam, desto schwieriger wurde es für ihn. Sein Flug wurde erneut taumelnder, denn nun musste er dem Durst mehr Konzentration schenken. Bakura wischte sich das Blut von den Lippen und besah sich dann die winzigen Einstiche am Hals des Mannes. Der Brillenträger würde sicherlich nichts bemerken. Zufrieden verließ er die Wohnung des Menschen, auf dessen Dachboden er die Nacht verbracht hatte. Nach der stickigem Luft in der Wohnung tat es gut wieder draußen zu sein. Bakura streckte sich genüsslich und ging dann durch die Straßen. Seine Gedanken wanderten zu Yami. Es war falsch gewesen ihn zu küssen. Wenn er Pech hatte, war genau das passiert, was er hatte verhindern wollen, sollte sich der Schwarzhaarige nicht gegen ihn entscheiden. /Hoffentlich hat er gestern noch getrunken, sonst sieht es nicht gut für ihn aus./ er machte sich viel zu viele Sorgen um seinen Schützling. /Eine Woche. Das sind nur sieben Tage, danach kann ich ihn wieder beschützen./ beruhigte er sich, doch es wollte ihm nicht gelingen. Er traute dem neuen Clan nicht. Vor allem Marik würde sicherlich seine Chance nutzen und Yami den Platz streitig machen. Und dann war da auch noch Mahado. Er gehörte zwar schon früher zum Clan, aber woher sollte der Weißhaarige wissen, ob er nicht ein falsches Spiel mit ihnen trieb? Seine kleine Freundin war immerhin bereits übergewechselt, warum sollte Mahado nicht das Selbe tun? Bakura biss sich auf die Unterlippe. /Was, wenn Yami sich ihm anvertraut?/ wütend entwich ihm ein Fauchen. /Wenn er doch nur nicht immer so zicken würde! Ich kann ihm doch nicht einfach erzählen, dass er zu einem Dämon wird! Der verschanzt sich dann doch in seinem Zimmer und lässt keinen mehr an sich ran!/ Seine Schritte wurden langsamer, bis er schließlich stehen blieb. Wütend schlug er mit der Faust gegen die Mauer, drehte sich dann um und ließ sich an ihr zu Boden gleiten. /Kann nicht einmal was einfach sein?/ Joey war erleichtert über das Eintreffen der Nacht, als Werwolf war er nämlich um einiges schneller, als auf seinen zwei Beinen. Gemächlich trottete er einen alten Trampelpfad entlang, doch als ihm der Wind ins Gesicht wehte stoppte er. Der Geruch von Mohnblumen lag in der Luft und rief etwas in Joey wach. Dunkel erinnerte er sich an ein Feld mit dunkelroten Mohnblumen. Ein kleiner Weg, der zu einem Ferienhaus führte. Sofort beschleunigte Joey seine Schritte und folgte dem stärker werdenden Duft. Dann war es vor ihm, das Mohnfeld. Ein weißes Ferienhaus stand dort in der Mitte und sein dunkelblaues Dach schimmerte schwarz in der Finsternis. Langsam schritt der Blonde den Kiesweg entlang und ging auf das Haus zu. Es kam ihm bekannt vor, so als wäre er schon mal dort gewesen. Und er spürte, dass im Inneren etwas war, was ihm wichtig - sehr wichtig - gewesen war. Es musste etwas aus seiner Vergangenheit gewesen sein, an die er sich nicht mehr erinnerte. Doch leider war die Tür verschlossen. Unruhig ging der Wolf ums Haus und suchte verzweifelt nach einem anderen Eingang, doch diesen gab es nicht. Enttäuscht jaulte Joey auf und setzte sich auf die Hinterpfoten, während er sich zu erinnern versuchte. /Was ist hier passiert?/ Yami landete unbeholfen auf dem Straßenasphalt und legte den Falkenkörper ab. Ein gieriges Knurren verließ seine Lippen, über welche bereits die spitzen Eckzähne ragten. Die Augen waren ein einziges rotes Meer. Wankend ging er weiter, sog dabei die Luft ein und versuchte so den nächst besten Menschen ausfindig zu machen. Yami hatte sich kaum noch unter Kontrolle, jetzt, wo er von blutreicher Beute umgeben war. Sein einziger Gedanken galt der roten Flüssigkeit, während sein Verstand längst zurückgedrängt war. Seine Ohren nahmen Stimmen wahr und er musste stark gegen den Drang halten, sich auf die nahenden Opfer zu stürzen. /Konzentrieren...einfach nur konzentrieren./ redete er sich ein, doch als der lockende Geruch stärker wurde, half alles reden nichts mehr. Yami rannte auf die niedrige Gartenmauer zu, sprang mit einem Satz darüber und landete in einem kleinen Garten. Der am Grill stehende Mann ließ die Würstchen fallen und seine Freundin schrie erschrocken auf, als sie den rotäugigen Menschen sahen, der sich auf sie stürzte. Schreiend versuchten sie zu flüchten, doch Yami war schneller, stürzte sich erst auf den Mann und biss zu. Gierig saugte der Schwarzhaarige, musste jedoch feststellen, dass er nur den Oberarm erwischt hatte. Also biss er den Mann erneut, saugte ihm das Blut aus und schluckte es gierig hinunter. Dabei war es ihm vollkommen egal, das in dem Blut eine Menge Alkohol enthalten war. Blut war immer noch Blut und danach lechzte er. Bakura hatte die Schreie gehört und war sofort in die Richtung gerannt. Sicherlich handelte es sich bei dem Grund um Yami. Als er näher kam konnte er sogar das drohende Fauchen seines Schützlings hören und den erneuten Aufschrei der Frau. Hastig durchquerte er eine Reihe von Schrebergärten und fand schnell den Gesuchten. Erschrocken blieb er stehen, als er seinen Lord sah. So schnell hätte er einen so starken Ausbruch nicht vermutet. Yami war wie von Sinnen. Gesicht und Hände waren blutverschmiert, doch im Moment schien er anderweitig beschäftigt zu sein, als seine Opfer auszusaugen. Der Alkohol bekam dem Schwarzhaarigen nicht gut. Ein großer Trinker war er noch nie gewesen. So kam es, dass er seine Mahlzeit wieder erbrach und es ihm noch schlechter ging, als wenn er einfach nur unter Blutmangel gestanden hätte. Wütend wand er sich nun an die Frau. Ihr Blut war sicherlich gut. Yami sprang auf und rannte auf die Frau zu, auf halben Wege stellte sich ihm jedoch Bakura in den Weg. Der junge Lord dachte jedoch gar nicht daran anzuhalten, sondern stürzte sich mit lautem Fauchen auf Bakura. Zusammen fielen sie zu Boden und der Weißhaarige spürte die Zähne Yamis an seinem Hals. „Untersteh dich,“ zischte er, packte die Schultern Yamis und drehte ihn herum. Nun hockte Bakura auf den Hüften des Jüngeren und drückte ihn weiterhin an den Schultern zu Boden. Yami fauchte daraufhin wütend und schlug seine Klauen in Bakuras Arme. Dieser ignorierte den Schmerz und fixierte statt dessen die roten Augen. „Ich weiß, dass du ihm noch nicht völlig erlegen bist, also beruhig dich, sonst gibt es kein Blut.“ Daraufhin wurde Yami nur noch hysterischer. Sein Fauchen glich mehr einem Kreischen und seine Hände schlugen nun nach Bakuras Gesicht. Dieser wich jedoch aus, warf sich den Jüngeren über die Schultern und sperrte ihn in der Gartenlaube ein. Dort konnte er sich austoben. Unterdessen würde er dafür sorgen, dass sich die Herrschaften morgen an nichts mehr erinnerten. Bakura nahm den Bierkasten und fühlte den Mann und die ohnmächtig gewordene Frau ordentlich ab. Dann verschwand er, um aus einem Krankenhaus Blutkonserven zu stehlen, damit Yamis Durst gestillt war und er eine größere Chance hatte wieder er selbst zu sein. /Es geht zu schnell vorwärts. Wenn das so weiter geht verliere ich Yami schneller, als mir lieb ist./ Joey scharrte mit den Krallen an der Tür und hinterließ so Spuren auf dem Holz. Er wollte unbedingt wissen, was sich im Inneren befand, jedoch wollte er auch nicht gewaltsam einbrechen. Menschen schienen hier nicht zu wohnen, zumindest hatte der Werwolf keine gerochen. Aber vielleicht kamen sie noch. Er würde nur hier warten müssen. Geduldig legte sich der Blondschopf in den Mohn, atmete den Geruch der Blumen ein und döste vor sich hin. Nur seine Ohren zuckten ständig und nahmen jedes noch so kleine Geräusch auf. Angst, dass sein ehemaliges Rudel ihn verfolgte hatte er nicht. Sicherlich hatten sie besseres zu tun, als Jagt auf ihn zu machen. Wie recht er doch damit hatte. In der Burg tobte noch immer der Kampf, um die Rangordnung. Zwar war die Auswahl mittlerweile kleiner geworden, doch es rangen noch immer zehn von ihnen um den obersten Posten. Mai sah sich das Gezänke nicht an, sondern wollte jemand ganz bestimmtes einen Besuch abstatten. Sie trabte einen langen Gang entlang, welcher sie zu den Kerkern führte, in dem man auch Odion eingesperrt hatte. Die Blonde fand es erbärmlich, dass Joey nicht befohlen hatte den Vampir zu töten. Doch der fast Glatzkopf war nicht ihr Ziel, sondern ein Gast, den Seth um jeden Preis haben wollte, warum auch immer. Mai hielt vor einer Zelle, in welcher eine junge Frau saß. Sie hatte langes bläulichweißes Haar, welches ihr ins Gesicht fiel und die blauen Augen verdeckte. Die Haut war blass, wie bei allen Vampiren und trug ein langes weißes Kleid, welches auf der linken Seite jedoch vom Blut verfärbt worden war. Es schien so, als hätte jemand versucht ihr einen Holzpflock ins Herz zu rammen, schien jedoch daneben getroffen zu haben. Mai war sich sicher, dass Kisara ihren Besuch bemerkt hatte, doch statt aufzusehen starrte sie nur weiter auf ihre Hände, die sie in den Schoß gelegt hatte. „Was wollen die Vampire von dir? Wofür braucht Seth dich?“ fragte Mai. Kisara hob den Blick und sah starr die Werwölfin an. „Ondska?“ fragte sie leise. „Wovon redest du?“ „Ando, de uk van it, sregt en tor quentir,” fuhr sie fort und schwieg dann wieder. „Kannst du auch normal reden?“ Mai knurrte wütend, doch Kisara senkte einfach wieder den Blick und starrte ihre Hände an. So ging es immer, wenn man sie besuchte. Sie gab ein Kauderwelsch von sich, mit dem keiner was anfangen konnte und war dann wieder still. Soweit Mai wusste hatte man bereits versucht die Weißhaarige zu foltern, um ihr irgendeinen Schlüsselbegriff zu entlocken, der ihre Worte verständlich machte, doch man sagte sie habe gar keinen Schmerz verspürt. Murrend wand sich Mai ab und ging in den Haupttrackt der Burg zurück. Es hörte sich ganz so an, als wäre der neue Leitwolf gefunden. Als ein Weiher im Blickfeld des Spähers auftauchte, landete Pegasus, um seinen Durst zu stillen. Lange würde es nicht mehr dauern. Wenn er sich beeilte würde er noch heute Nacht zu Hause ankommen. Das Herz der Krähe hämmerte stark, vor Anstrengung, doch Pegasus gönnte sich keine längere Pause. Er schwang sich bereits wieder in die Lüfte, ignorierte die Müdigkeit und flog schnell, um Seth nicht noch länger unnötig warten zu lassen. Yami tobte in der Hütte und rüttelte wie wild an der Tür, kratzte über das Holz und suchte verzweifelt nach einem Ausweg. Noch immer dürstete er nach Blut und je länger er wartete, desto mehr steigerte er sich in seinen Wahn. Fauchend nahm er Anlauf und warf sich mit dem Gewicht gegen die Tür. Als jedoch nach dem dritten Mal nichts geschah, ging er unruhig auf und ab, blieb an dem winzigen Fenster stehen und betrachtete die bewusstlosen Opfer. /Komm zurück, Bakura./ bat Yami und ließ sich zu Boden sinken. Der Blutrausch kostete ihm eine Menge an Kraft, die er jedoch nicht mehr hatte. Immer wieder gelang es ihm kurz sich wieder zu kontrollieren, doch schon nach wenigen Minuten siegte die Blutlust über seinen Geist. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, bis die Tür aufgeschoben wurde und Bakura auftauchte, den Arm bepackt mit Blutkonserven. Sofort glühten die Augen wieder rot und Yami stürzte sich auf den Weißhaarigen, riss ihn zu Boden und zerfetzte die Verpackung. Gierig saugte er sie aus, bis kein Tropfen mehr übrig war. Bakura hatte Schwierigkeiten wieder unter dem Körper des Schwarzhaarigen hervorzukommen. Ein Dämon war stärker, als ein gewöhnlicher Vampir. Er beobachtete seinen Lord, bis dieser sämtliche Konserven geleert hatte. Die letzten beiden hätte Yami nicht mehr gebraucht, doch sein Inneres bekam nicht genug von der Flüssigkeit, wollte noch mehr haben. Die roten Augen fixierten Bakura, welcher ihm das Blut gebracht hatte. Fauchend stürzte sich Yami auf ihn, bleckte dabei drohend die Zähne, eine klare Aufforderung, dass er ihm noch mehr bringen sollte. „Es ist genug Yami. Komm wieder zu dir,“ sagte Bakura, doch seinem Schützling schien diese Antwort gar nicht zu gefallen. Erneut fauchte er und verbiss sich in der Schulter des Weißhaarigen. Bakura erschauerte. War es mit Yami schon so weit? Konnte er sich bereits nicht mehr kontrollieren? Er packte den Jüngeren und drehte diesen auf den Rücken, sodass er wieder auf dessen Hüften saß. „Hör auf dich aufzuregen. Du kommst gegen mich nicht an.“ Yami fauchte wie eine wütende Katze, doch das rot in seinen Augen wurde blasser. Bakura redete weiterhin auf ihn ein. Beleidigte ihn und provozierte ihn, in der Hoffnung so Yamis Geist erreichen zu können. Die Worte drangen zu Yami durch und wütend erkämpfte er die Oberhand über seinen Körper zurück. „Hör auf, du Bastard!“ zischte er und verpasste Bakura eine kräftige Ohrfeige. Doch die Reaktion, die dieser daraufhin zeigte, verwirrte ihn. Zufrieden lächelnd stieg Bakura von den Hüften des Schwarzhaarigen. „Scheint wohl doch Vorteile zu haben, dass du dich provozieren lässt. Geht’s wieder?“ Yami brauchte einen Moment, um sich zu sammeln, den der Braunäugige nutzte, um zur Tür zu gehen. Schließlich durfte er eigentlich gar nicht bei Yami sein. „Warte!“ bat Yami und rappelte sich vom Boden auf. „Du hast mir nichts mehr zu befehlen. Du bist nicht mehr mein Lord,“ sagte Bakura kalt und Yamis Augen weiteten sich erschrocken über die Kälte in den Worten des Anderen. „Dann...bitte ich dich zu warten,“ sagte Yami. Er musste seinen Fehler wieder gut machen und dann war da auch noch immer der Kuss. Bakura drehte sich zu ihm um. „Was willst du?“ Yami holte tief Luft, ehe er begann. „Es tut mir Leid, was ich gestern getan hab. Ich wollte dich nicht verbannen, es ist mir im Streit einfach nur so rausgerutscht.“ „Wie kommst du darauf, dass es mir was ausgemacht hat?“ seine Stimme blieb weiterhin eisig. „Jetzt habe ich wenigstens Ruhe vor deinem Gewinsel.“ „Warum hast du mir dann gerade wieder geholfen?“ „Weil ich schwören musste auf dich aufzupassen und aus keinem anderen Grund. Was sollte ich denn schon an dir finden?“ wenn er Yami dazu brachte ihn wieder zu hassen, dann wäre die geschaffene Schwäche wieder erfolgreich vernichtet. „Lüg doch nicht! Ich bin nicht blind, ich weiß sehr genau, was gestern passiert ist. Warum hast du es mir nie gesagt?“ „Vielleicht, weil du meine Zuneigung nicht verdienst.“ Bakura war sich im klaren darüber, dass er seinen Schützling damit weh tat, aber was blieb ihm denn anderes übrig? ‚Beschütz ihn, egal, was dafür nötig ist.’ Das hatte er schwören müssen und einen Schwur brach er nicht. Er drehte sich um und verließ die Hütte. Yami griff nach dem Arm des Älteren und zog Bakura so zu sich herum. „Sei endlich ehrlich,“ bat er. Bakura lachte auf. „Ich war gerade ehrlich.“ /Warum erzählst du mir denn nicht endlich, was los ist?/ „Ich nehme dich wieder in meinem Clan auf. Komm zurück.“ „Ich komme schon wieder. In einer Woche, wenn deine Verbannung aufgehoben ist.“ „Meine Verbannung ist jetzt bereits aufgehoben! Ich gib es ja zu, ich habe einen Fehler gemacht und es tut mir Leid! Aber du kannst mich jetzt nicht einfach eine Woche lang im Stich lassen! Ohne dich schaffe ich es nicht mich zu kontrollieren!“ „Ach?“ fragte Bakura überrascht. „Dafür bin ich dir also gut genug?“ „Nein, so meinte ich das nicht. Ich...“ „Irgendwann muss jeder einmal die Folgen für sein Handeln übernehmen. So erging es mir und so wird es nun auch dir ergehen.“ Ruckartig riss er sich los und rannte in die Nacht davon. „Bakura!“ rief Yami ihm hinterher und lief ebenfalls in den Garten, doch Bakura war verschwunden. „KOMM ZURÜCK, DU BLÖDMANN!! BAKURA!!!“ Yami ließ sich auf die Knie fallen und schlug mit einem wütenden Schrei die Fäuste auf den Boden. Was war nun schon wieder mit Bakura los? Warum küsste er ihn erst, wenn er nun so kalt zu ihm war? Warum konnte er ihm denn nicht einfach sagen, was los war? „Ich versteh dich nicht. Es tut mir doch leid, was ich getan habe, warum nimmst du die Entschuldigung nicht an? Warum zeigst du mir erst, was du fühlst und streitest dann wieder? Was mache ich denn falsch?“ Bakura hockte im Apfelbaum und beobachtete Yami, hörte so dessen Worte. Gedanklich antwortete er ihm. /Es war ein Fehler dich zu küssen. Es ist nicht gut, wenn wir uns näher kommen. Ich werde es dir wahrscheinlich nie erklären können./ Bakura seufzte leise und flog dann davon. /Du hast keinen Fehler gemacht, sondern ich und dein Vater. Er hätte diesen Weg niemals gehen dürfen! Es wäre meine Pflicht gewesen ihn davon abzuhalten, doch ich hab es nicht getan./ Mit kräftigen Flügelschlägen schwang sich Bakura immer weiter in den Himmel, als wolle er den Sternen entgegen fliegen und der jetzigen Welt entkommen. Seth saß auf seinem Thron und verfolgte gelangweilt die Versuche eines Hofnarren ihn zu unterhalten, als eine Krähe durchs Fenster taumelte und erschöpft vor dem Thron landete. „Pegasus,“ zischte Seth, woraufhin die Krähe verschwand und statt ihrer ein verschwitzter Vampir auf dem Boden kniete. Die langen Haaren klebten ihm matt im Gesicht. „My Lord...“ keuchte der Silberhaarige und rang nach Atem. „Hast du ihn gefunden?“ fragte Seth sofort. Als Pegasus schwach nickte fuhr er fort. „Wo ist er?“ „Im Schloss der Atemus.“ /Eigentlich nicht anders zu erwarten./ „Dartz! Mana!“ die Angesprochenen traten aus den Schatten hervor und gingen vor dem Thron auf die Knie. „Ihr wisst, was nun zu tun ist?“ „Ja,“ sagte Dartz. „Wir werden uns in ihren Clan einnisten und Euch den Dämon bringen.“ Seth nickte. „So ist es. Mana,“ er wandte sich an das Mädchen, „durch dich wird es leicht sein Vertrauen zu erwecken, da du früher zu ihnen gehörtest. Aber ich rate dir uns nicht zu verraten!“ „Natürlich nicht, my Lord,“ sagte sie und senkte den Blick. Dann schwangen sich eine Krähe und ein Falke in die Luft und flogen in die Nacht hinaus, Richtung Atemu Castle. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)