Prisoners of the night von Ayame-chan (BakuraxYami SetoxJoey) ================================================================================ Kapitel 10: Nieder mit dem Alphatier! ------------------------------------- 11. Nieder mit dem Alphatier! Endlich war die Besprechung zu Ende, welche einmal im Monat anfiel, um über Konflikte innerhalb des Clans zu sprechen. Seth hasste diese Besprechungen. Was interessierte es ihn, was sein Gefolge für Probleme hatte? Doch wenn er sich nicht darum kümmerte bestand die Gefahr eines Aufstandes und für auf so etwas hatte Seth nun gar keine Lust. Das einzig interessante war zu entscheiden, welche Opfer sie den Werwölfen schickten, damit dieser wieder friedlich gestimmt waren. Wobei Seth allerdings bezweifelte, dass die Köter ihr Opfer annehmen würden, denn Odion war immer noch nicht zurückgekehrt, was wohl bedeutete, dass er entweder tot oder ein Gefangener war. Der Lord hoffte nicht auf Letzteres, denn er hatte keine Lust, dass der alte Glatzkopf unter Folter zu viel preisgab. Seth erhob sich von seinem Thron und auch die anderen Vampire strömten bereits aus der Halle. Das Wehklagen der Verurteilten hallte von den Wänden wieder, während Rafael diese in Schach hielt. Ohne Mariku bereitete ihm diese Aufgabe sichtlich Schwierigkeiten, was Seths Laune nicht gerade steigerte. Würde er Mariku wieder einsetzen kämme dies einer Begnadigung gleich und Seth begnadigte nun mal niemanden!! Wütend fauchte er die Todgeweihten an. Normalerweise genoss er ihr Flehen, doch heute verursachte es ihm nur Kopfschmerzen. Er hatte wichtigeres zu erledigen. Obwohl, zu wichtig gehörte nicht gerade dass, was er nun vorhatte. Am Eingang wartete bereits sein Lieblingsweibchen auf ihn. Ishizu hielt den Blick gesenkt, wartete, bis Seth an ihr vorbei schritt und folgte ihm dann zu den Gemächern ihres Lords. In den wenigen Stunden des Morgengraus würde sie seine Gesellschaft zu teilen haben. Hastig nahm Mana ihre Falkengestalt an und versteckte sich hinter einem breitem Hocker. Die Tür ging auf und fiel mit einem Klacken wieder ins Schloss. Von ihrem Versteck aus beobachtete Mana ihren Lord und Ishizu, wie die beiden aufs Bett zugingen. Angewidert sträubten sich ihre Federn, als die beiden Vampire ihr Liebesspiel begannen. Doch so konnte sie wenigstens unbemerkt entkommen. Noch einen letzten Blick zum Bett werfend flatterte sie mit den Flügel und warf sich mit ihrem Gewicht auf die Türklinke. Die Tür sprang mit einem lautem Klacken auf und Mana ergriff hastig die Flucht. Eilig flog sie den Gang entlang und hoffte, dass Seth zu beschäftigt gewesen war und sie somit nicht gehört hatte. Als sie sich in Sicherheit wiegte nahm sie wieder ihre normale Gestalt an und machte sich nun auf den Weg in den Kerker, denn nun würde sie noch nach jemand anderes sehen müssen. Unterdessen im Heim der Werwölfe: Während Joey noch immer über den Symbolen brütete, die einfach keinen Sinn ergeben wollten, lief draußen im Wald die Versammlung der Verräter ab. Anführerin der Truppe war Mai, bei deren Ankunft auf der Lichtung gepfiffen und laut gejohlt wurde. Mai strafte sie mit missbilligenden Blicken. Die werten Herren hatten schließlich kein Problem mit ihrer Bekleidung, wenn sie sich verwandelten. Mürrisch verschränkte sie die Arme vor dem knappen Oberteil, dann streifte ihr Blick die versammelten Wölfe. Es waren eine ganze Menge von ihnen anwesend. Unter ihnen waren sogar die engsten Vertrauten Joeys, Duke und Tristan, sowie die Raufbolde Valon und Alister. Am Rande tobten Noah und Rex und noch weiter hinten, ein Mann, der erst vor kurzem zu ihrem Rudel gehörte. Seine schwarzen Augen beobachteten das Geschehen aus einiger Entfernung. Nur Serenity war nicht anwesend, doch das war nicht wirklich verwunderlich. Sie vergötterte ihren Herren. „Wie ich sehe,“ begann Mai, „sind wir uns alle darin einig, dass es einen neuen Leidwolf braucht.“ Augenblicklich entstand Gemurmel und hin und wieder stach ein lauter Ausruf hervor. „Er hat keine Ahnung!“ „Er lehnt sich gegen unseren Charakter auf!“ „Wir sollten kämpfen, anstand Waffenstillstände zu beschließen!“ „Wir sollten ihn stürzen!“ „Und wie stellt ihr euch das vor?“ fragte Duke laut und brachte die Meute somit zum Schweigen. „Sagt mir, hätte einer von euch gegen unseren alten Herrn eine Chance gehabt?“ „Worauf willst du hinaus?“ fragte Valon. „Unser alter Anführer war im Kampf unbesiegbar. Joey hätte ihn niemals besiegen können.“ „Und wie sollen wir dann jemanden bezwingen, der stärker, als unser alter Herr ist?“ fragte Noah. „Nie und nimmer ist Joey so stark,“ mischte sich nun auch Mai in die Diskussion ein. „Seht ihn euch doch nur mal an! Er mag kräftig sein, aber mit ihm hätte er es niemals aufnehmen können.“ „Und warum ist er dann nun unser Leitwolf?“ fragte Alister. „Er forderte unseren alten Herrn zum Kampf und Joey kehrte siegreich zurück und das ohne die kleinste Wunde! Wir können ihn nur stürzen, wenn wir ihn gemeinsam angreifen.“ „Das ist gegen das Gesetz!!“ rief ein älterer Mann von der Seite. „Der Kampf um den Leitposten läuft nur im Zweikampf ab und das wisst ihr!“ Wieder Schweigen. Das war ein Problem. „Wen kümmert das Gesetz, wenn er sich auch nicht daran hält?“ wand nun Rex ein. „Er kümmert sich nicht um die Regeln unserer Art, warum sollten wir bei ihm eine Ausnahme machen?“ „Ich muss ihm zustimmen,“ fügte Duke hinzu. „Er muss gestürzt werden, egal wie.“ „Dann lasst es uns tun. Wer ist dabei??“ fragte Mai auffordernd. Kampfeslustiges Gebrüll entstand und Fäuste wurden in die Luft gereckt. „Dann lasst es uns sofort tun! Solange Joey über seinen Schriften brütet können wir ihn überraschen!“ Mai drehte sich auf dem Absatz um und machte sich auf dem Weg, zurück zu ihrem Bau. Die Verräter folgten ihr. Nur einige wenige blieben zurück. Unter ihnen war auch Tristan, welcher sich nur als Spion eingeschlichen hatte. Er musste Joey warnen, damit dieser fliehen konnte, bevor es zu spät war. Schnell verschwand er zwischen den Bäumen und beeilte sich, um schneller, als die Verräter zu sein. Die Lichtung war nun, bis auf den Schwarzäugigen, wieder leer. Ein kaltes Grinsen huschte über sein Gesicht, denn nun war es endlich so weit. Seine Zeit war gekommen. Seine Augen, die wie dunkle Tunnel wirkten, in welche man besser nicht ging, verfolgten den Flug eines Vogels, ehe er sich vom Baumstamm abstieß und ebenfalls zur Festung zurückkehrte. Unruhig wälzte sich Yami in seinem Bett hin und her. Er konnte einfach keinen Schlaf finden und Schuld daran war ein weißhaariger Vampir, den er nun eine Woche lang nicht sehen würde. Was hatte sich dieser Kerl eigentlich dabei gedacht ihn einfach zu küssen?? Yami überforderte die Situation. Er kannte Bakura sein Leben lang und war unter seiner Obhut aufgewachsen. Wie hätte er denn darauf kommen sollen, dass sich so was entwickeln würde? Seufzend drehte sich Yami auf den Rücken und starrte die Decke an. Wenn er so darüber nachdachte, seit er ein Vampir war, hatte Bakura schon Hinweise darauf gegeben, was er empfand, nur hatte Yami sie nicht einsortieren können. Wie hätte er denn auch auf so was kommen können?? Doch viel wichtiger war, wie er nun dazu stand. Was empfand er Bakura gegenüber? Klar war, dass Yami den Älteren nie als Vormund angesehen hatte, aber hatte er ihn statt dessen als Gleichaltrigen angesehen? Rivale, Freund...? Waren sie Freunde gewesen? Yami war sich nicht sicher, schließlich war das Verhältnis zwischen ihnen immer sehr angespannt gewesen. /Vertraue ich ihm denn eigentlich?/ nach dem letzten Stand zu schließen tat er es nicht. Bakura verheimlichte ihm eine Menge Dinge und sagte ihm noch nicht mal, was mit Yami nicht stimmte. Wie sollte er also für jemanden etwas empfinden, dem er nicht vertrauen konnte? Dennoch musste er zugeben, dass er die Nähe des Weißhaarigen irgendwie genoss. Yami erinnerte sich an die Umarmung Bakuras. Zumindest hatte er sich da wohl gefühlt und der Kuss.... Er tastete mit den Fingern nach seinen Lippen. Sein Mund kribbelte jedes Mal, wenn er an den Kuss dachte und sein Herz raste. Eigentlich ein positives Signal, doch da war noch immer die Sache mit dem Vertrauen. /Wie könnte ich ihn lieben, wenn er doch Geheimnisse hat?/ Sich erneut auf die andere Seite wälzend stand er schließlich auf und raufte sich die Haare. /Außerdem hab ich ihn aus meinem Clan geworfen, zwar nur für eine Woche, aber trotzdem. Wie soll ich ihm denn gegenübertreten, wenn er wieder zurück ist? Und was soll ich ihm wegen des Kusses sagen?/ Ruhelos schritt der junge Lord im Zimmer auf und ab. /Aber vielleicht erwartet er auch keine Antwort. Vielleicht hat es sich für ihn bereits erledigt und es war einfach nur, um es mal gesagt zu haben./ er wusste selber, dass er sich falsche Hoffnungen machte. Er konnte sich Bakura gegenüber einfach nicht mehr so verhalten wie immer. Wäre es bloß nur ein Streit gewesen! Gestritten hatten sie schließlich oft genug und konnten danach auch wieder ganz normal miteinander umgehen. Yami hielt in seinem Kreise ziehen inne. Irgendwie musste er sich ablenken. So ging das doch nicht weiter! Schnell zog er sich sein Hemd über, trat dann auf den Gang und ging zu dem Zimmer, in dem er seinen jungen Gast untergebracht hatte. /Moment!/ erst jetzt, wo er an ihn dachte, fiel ihm auf, wie sich der Geruch des Braunhaarigen entfernte. /Nein, er darf nicht verschwinden!/ Yami begann zu rennen und hoffte noch rechtzeitig zu kommen, ehe sein Gast das Schloss verließ. Zufrieden stellte Seto fest, dass nun, wo es Tag wurde, sich seine Zimmertür wieder öffnen ließ. Ohne lange zu überlegen nahm er seinen Koffer und marschierte zum Ausgang. Lieber würde er zur Stadt laufen, als noch eine weitere Nacht in dieser Irrenanstalt zu verbringen. Wo war überhaupt der Aufseher von diesem nachtaktiven Pack? /Wahrscheinlich hockt der gefesselt und geknebelt im Keller./ schoss es ihm durch den Kopf. Seto hatte nun den Eingangsbereich erreicht. Als er eine der schweren Flügeltüren aufschob flutete grelles Sonnenlicht in die Halle und Seto musste blinzeln, bis er sich an die Helligkeit gewöhnt hatte und wieder etwas erkennen konnte. „Bitte warte!“ Seto drehte sich nicht um, als er die Stimme des Möchtegernmörders hörte, sondern beeilte sich nur, um so schnell wie möglich verschwinden zu können. Yami sah, wie sein Gast verschwinden wollte. „Komm zurück!“ rief er, blieb jedoch am unteren Treppenabsatz stehen. Er konnte nicht lange in das grelle Sonnenlicht sehen, denn es brannte in seinen empfindlichen Augen. Außerdem wollte er nicht in die Helligkeit treten, denn er hatte nicht vor, sich zu verbrennen. „Ich will dich doch nur was fragen!“ bat Yami, doch die Tür fiel mit einem Knarren wieder zu. Verzweifelt ließ sich der Violettäugige auf die Treppenstufen sinken. Nun war er weg, der einzige Mensch, den er nicht hatte aussaugen können. Wenn er doch wenigstens gewusst hätte, warum das so war. Müde schloss der junge Lord die Augen und legte den Kopf in den Nacken. Seine Gedanken wanderten wieder zu Bakura. /Er könnte mir sicherlich helfen. Wenn er mir doch endlich die Wahrheit sagen würde, dann wüsste ich auch, ob ich ihm vertrauen könnte./ Mit einem leisen ‚bonk’ lehnte Yami seinen Kopf an das Treppengeländer und begann zu zittern, schlang die Arme um den Oberkörper. Jetzt war er wirklich allein. Wem aus seinem Clan konnte er sich schon anvertrauen? Bakura hatte ihm eingebläut, dass er ihnen gegenüber keine Schwäche zeigen durfte, wenn er seine Position nicht verlieren wollte. /Und was ist mit Mahado? Immerhin war er bereits meinem Vater treu. Aber wenn er feststellt, dass ich vielleicht nicht so bin, wie er?/ ruhelos stand er wieder auf und ging in der Halle auf und ab. /Ob Bakura einen sicheren Schlafplatz gefunden hat?/ Yami hielt inne. Was, wenn es keinen lichtsicheren Ort gab? Was würde dann mit Bakura passieren? /Wenn man den Vampirfilmen glauben kann, dann wird er sterben. Und das würde heißen, dass ich Bakura umgebracht habe!/ der Schwarzhaarige zitterte und er sank auf den Boden. /Warum passiert mir das ständig? Warum mache ich immer Fehler?/ Gähnend tapste Yugi durch die Flure. Obwohl er müde war, war er viel zu aufgedreht, um zu schlafen. Also hatte er beschlossen die Küche aufzusuchen. Zwar bezweifelte er, dass es dort was Ess- oder Trinkbares gab, aber dorthin ging er immer, wenn er nicht schlafen konnte. Soweit er sich erinnern konnte lag die Küche im Erdgeschoss und gerade wollte er die Halle betreten, als er auf dem oberen Treppenabsatz inne hielt. In der Mitte des Saals kniete sein Lord, hatte die Arme schützend um sich geschlungen und schien zu zittern. Unsicher blieb Yugi an Ort und Stelle stehen. Sicherlich war es ihm nicht gestattet seinen Herrn so zu sehen, aber irgendwie wirkte er, als bräuchte er Gesellschaft. Einfach nur, damit jemand bei ihm war. /Was, wenn er mich dafür bestraft?/ nur zu gut erinnerte sich Yugi an den rotäugigen Dämon, der ihn angegriffen hatte. Aber im Moment, wirkte er so gar nicht, wie ein Monster. Er machte eher einen schwachen Eindruck. Außerdem nahm Yugi noch etwas wahr: Yamis Körper fehlte Blut. Warum? Hatte sein Lord nichts getrunken? Und wenn nein, warum nicht? Nachdenklich drehte sich der Violettäugige um und verkroch sich schnell wieder in sein Zimmer, doch die Frage ließ ihn nicht mehr los. Joey raufte sich die Haare und strich eine weitere Buchstabenkombination durch. Das konnte doch nicht sein! Egal, was er auch ausprobierte, welche Sprachen er versuchte, er kam einfach auf keine Lösung. /Seth muss wirklich gewusst haben, dass ich nicht auf die Lösung komme, sonst hätte er mir die Schriften niemals überlassen./ Seufzend legte er den Stift beiseite und lehnte sich zurück, als plötzlich seine Tür aufgerissen wurde. Wütend wand sich der Blonde um. „Tristan!“ rief er, als er den Eindringling erkannte. „Was soll das? Ich will nicht gestört werden!“ „Ihr müsst von hier fliehen!“ „Was?“ ungläubig starrte er den Braunhaarigen an. „Ein großer Teil eures Rudels hat sich gegen euch verschworen! Ihr müsst von hier weg und zwar so schnell wie möglich!“ Joey zögerte nicht lange. Die Wölfe würden ihn auseinander nehmen, wenn sie ihn fanden. Schnell packte er die schwarze Schrift und steckte sie in eine Umhängetasche, ehe er aus dem Zimmer stürmte und die Treppen hinuntereilte. In den Kerkern gab es einen geheimen Tunnel, der ihn aus dem Berg führen würde. Ein Stockwerk weiter oben wütete bereits der Kampf. Die Werwölfe traten und schlugen nach denen, die sich ihnen in den Weg stellten und arbeiteten sich langsam zu Joeys Zimmer vor. Viel an Gegnern gab es jedoch nicht, denn viele von ihnen waren der Meinung gewesen ein neues Leittier an ihre Spitze zu stellen. Der Rest der treuen Anhänger, ergab sich schon bald, doch als Mai das Zimmer des Blonden stürmte musste sie feststellen, dass dieses leer war. Anstatt sich jedoch zu ärgern, wand sie sich nur an die Ihresgleichen. „Er ist geflohen!! Was für ein Feigling!! Und so jemand soll unser Rudel angeführt haben??“ Mit Getöse stimmten ihr die anderen Wölfe zu und es entstanden bereits kleine Machtkämpfe untereinander. Schließlich galt es jetzt einen neuen Herrn an ihre Spitze zu stellen und hierbei handelte es sich immer um den Stärksten. Vor allem Valon und Alister lagen sich in den Haaren. Zwar waren sie Freunde, die nicht ohne einander konnten, doch beide verfolgten sie ein Ziel: Sie wollten das Rudel leiten! Besorgt fühlte Mana den Puls des weißhaarigen Jungen. Er bekam nur so wenig Blut, dass es gerade mal ausreichte, um ihn am Leben zu erhalten. Das er hier im feuchten Kerker krank geworden war, verwunderte die Braunhaarige nicht, aber er brauchte dringend mehr Blut, sonst würde er sterben. „Was tust du hier?“ erschrocken fuhr Mana herum und sah in zwei kalte Lavendelaugen. „Ich sehe nach dem Gefangenen,“ sagte sie kühl. „So, so.“ antwortete Mariku. „Du besuchst ihn jede Nacht. Man könnte meinen du gehörst noch immer zum Atemuclan.“ „Ich habe mich von ihm losgesagt, falls du es vergessen haben solltest. Ich gehöre nun zu euch!“ „Dann frage ich dich, was du noch immer bei Ryou machst.“ „Ich sorge nur dafür, dass du ihn nicht wegsterben lässt. Schließlich ist er noch wichtig für den Lord. Würdest du deine neue Aufgabe ordentlich erledigen hättest du bemerkt, dass er krank ist und deshalb mehr Blut braucht.“ Mariku fauchte wütend. „Halt dich aus meinen Angelegenheiten raus! Verschwinde sofort aus dem Kerker! Geh schlafen!“ Mit kühlem Blick stand Mana aus der Hocke auf und wollte an Mariku vorbei gehen, doch dieser hielt sie am Arm zurück, drückte sie gegen die Wand um kam ihr mit seinen Lippen nahe. „Nicht alle trauen dir hier, aber das könnte sich ändern, wenn ich meinen Einfluss spielen lasse. Natürlich für einen kleinen Preis.“ Wütend fuhr Mana ihre Krallen aus und zog sie dem Sandblonden durchs Gesicht. „Deine Hilfe brauche ich ganz sicher nicht! Jeder weiß von deinem Versagen! Deine Worte würden mir erst recht Misstrauen einbringen!“ Mariku fauchte bedrohlich. Wenn er etwas nicht leiden konnte, dann wenn man sein Gesicht verunstaltete. „Du kleines Luder,“ zischte er. Mana spürte deutlich die Gefahr, die von ihrem Gegenüber ausging, tauchte unter dem Größeren weg und floh aus dem Kerker. Sie hoffte, dass Mariku nach ihren Worten, dem armen Ryou mehr Blut geben würde, denn sonst sah es schlecht für ihn aus. Müde und erschöpft war Seto in der Stadt angekommen und hatte sich ein Hotelzimmer gemietet. Froh darüber wieder in der Zivilisation zu sein, setzte er sich aufs Sofa und betrachtete den Sonnenuntergang, der das Zimmer in rotes Licht tauchte. Endlich war er diese Verrückten los. Nun galt es nur noch Mokuba einen kleinen Besuch abzustatten, dann konnte er in seine geliebte Firma in Domino zurückkehren und hatte bis zu den Herbstferien seine Ruhe. Zufrieden gönnte er sich ein Glas Wein und zog sich anschließend aus, um ins Bett zu gehen. Entspannt schloss er die Augen und fiel kurz darauf in einen tiefen Schlaf. Doch die Ruhe, die er sich wünschte, würde so schnell nicht eintreten. Der Mond war aufgegangen und Yami fühlte sich wie erschlagen, als er sich im Bett auf die andere Seite drehte. Er hatte kaum geschlafen und zudem kam auch noch ein großes Schwächegefühl, was wohl von dem Blutmangel herrückte. Doch Yami wollte nicht jagen gehen, denn der Drang in ihm wuchs und wurde immer stärker. Sein Blutdurst würde ihn erneut kontrollieren. Er würde wieder jemanden töten. Yami verfluchte sich dafür Bakura weggejagt zu haben. Mit ihm hätte er sich getraut in die Stadt zu gehen, doch allein hatte er einfach zu viel Angst. Zitternd verkroch er sich unter die Bettdecke, als seine Tür aufgestoßen wurde und Mahado im Raum stand. Der Schwarzhaarige setzte sich auf, verspürte dabei sofort ein Schwindelgefühl, welches ihm kurz die Sicht nahm. Dann sah er in die dunkeln Augen des Braunhaarigen, die ihn merkwürdig ansahen. „Ihr seid schwach, Lord,“ sagte er. „ein Lord hat nicht schwach zu sein.“ Sofort kamen Yami die Worte Bakuras wieder in den Sinn. ‚Normalerweise reicht es für zwei Nächte, aber als Lord kannst du dir das nicht leisten.’ Erschrocken weiteten sich seine Augen. Würde Mahado nun gegen ihn kämpfen? Wollte er die Position des Lords übernehmen? Yami erinnerte sich an seine Worte, dass er lieber kein Lord wäre. Doch was würde das für ihn bedeuten? Würde Mahado ihn töten müssen? Yami schluckte, krampfte die Hände in die Bettdecke und wartete den nächsten Schritt des Braunhaarigen ab. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)