Die schöne alte Zeit von abgemeldet (damals beim Kaiser....) ================================================================================ Kapitel 7: Der Schock --------------------- Genevieve traute ihren Augen und Ohren nicht. Andreas, ihr überalles geliebter Bruder wollte ihre ärgste Feindin heiraten? Wie kam er bloß dazu? Wieso hatte sie nichts geahnt? Wieso hatte er ihr nichts verraten? Da fiel ihr Blick plötzlich in eine andere Ecke in der sich die Menge versammelte. Sie eilte dazu und sah Emilie wie sie ohnmächtig auf dem Boden lag und Georg, den Bruder Carolinas der neben ihr kniete und versuchte sie wieder aufzuwecken. Genevieve durchfuhr es wie im Schmerz die Freundin tat ihr auf einmal unsagbar leid, denn schließlich liebte sie Andreas ja aus vollem Herzen. Gerade die stille, ruhige Emilie hatte es am schlimmsten getroffen. Genevieve warf einen Blick auf ihren Bruder der immernoch Carolina am Arm hielt, die in ihrem Zorn oder ihrer Verzweiflung noch schöner aussah als sonst. Er schien lebhaft aber leise auf sie einzureden. Wieso hatte er das nur getan? Sie konnte es sich einfach nicht erklären, sie würde ihn später wenn sie wieder bei den livenlands daheim wären darauf ansprechen. Genevieve kniete sich nun zu Georg und hielt der armen ohnmächtigen Freundin Riechsalz unter die Nase. Endlich schlug sie die Augen auf und sah Georg und Genevieve mit großen Augen an, als wüsste sie nicht was geschehen war. Doch schon im nächsten Augenblick verzog sie gequält das Gesicht und wandte sich ab. Die Feier war nun allen leidlich verdorben und man brach bald auf. Genevieve und Nikolas stützten Emilie und brachten sie zur Kutsche. Andreas war weit und breit nicht zu sehen. Wahrscheinlich sprach er immernoch mit Carolina. Auch ihre Eltern schienen nicht da zu sein, vielleicht standen sie auch noch immer im Ballsaal und beratschlagten sich. Doch das alles kümmerte Nikolas und Genevieve im Moment herzlich wenig, man sah nur zu so schnell wie möglich nach Haus zu kommen damit Emilie sich niederlegen und ausruhen konnte. "Sie schläft jetzt Liebster, der Arzt hat ihr etwas zur Bruhigung verabreicht.Mach dir keine Sorgen. Deine Schwester ist zwar sehr empfindsam, aber auch darüber wird sie irgendwann hinwegkommen." Seufzend ließ sich Genevieve neben Nikolas fallen. Beide trugen noch immer ihre Ballkleidung und sahen sehr erschöpft aus. Nachdem sie eine Weile schweigend aneinander gekuschelt dagesessen hatten, sprang Nikolas plötzlich auf. "Ich verstehe deinen Bruder nicht Genevieve! Wir sind beste Freunde, wieso hat er mir nichts davon gesagt??? Hätte ich das alles gewusst, hätte ich meiner Schwester ein großes Leid ersparen können, ihr wisst doch beide wie zart sie ist. Und noch dazu Carolina von Teuteburg, die herrschsüchtigste Person unter der Sonne. ich gebe zu sie ist eine Schönheit, aber sie und Andreas passen doch gar nicht zusammen. Ich weiß gar nicht wie er sich das Leben mit ihr vorstellt! Er wünscht sich doch sicher auch glücklich zu werden, so wie wir beide meine Liebste. Ich versteh das alles nicht...nein absolut nicht..." Aufgebracht goß Nikolas sich und seiner Verlobten einen Cognac ein und begann zu rauchen. Genevieve saß da, rauchte ebenfalls udn trank und versuchte immer wieder zu verstehen, was heute Abend geschehen war, aber sie konnte es selbst nicht begreifen. Sie und ihr Bruder waren ein Herz und eine Seele, jeder hatte jedem alles erzählt was ihn bewegte. Und nun sowas. Sie wusste, diese Heirat, sollte sie wirklich zu stande kommen, würde das gute Verhältnis zu ihrem Bruder erheblich beeinträchtigen. So in Gedanken versunken, ging plötzlich die Eingangstür. Das mussten sie sein! Schnell gingen Nikolas und Genevieve in die Halle, Andreas und die Eltern waren zurückgekehrt. Fragend und anklagend blickte Genevieve zu Mutter und Bruder. Doch die Mutter sah sogar recht zufrieden aus. Sie lächelte und wünschte den Kindern eine angenehme Nachtruhe, dann begab sie sich sofort nach oben. Andreas stand seiner Schwester und Nikolas gegenüber. Sein Blick war ernst aber auch irgendwie stolz. Nach einer Weile sagte er: " Nikolas kann ich dich bitte einen Moment sprechen? Lass uns bitte in dein Arbeitszimmer gehen. Ich denke es gibt vielesm über das wir uns unterhalten sollten." Nikolas nickte und ging voran. Andreas folgte, Genevieve blieb allein zurück. Waren denn plötzlich alle verrückt geworden?Sie beschloss wieder hinauf zu Emilie zu gehen und an ihrem Bett ein wenig zu wachen, außerdem konnte sie dort oben sitzen und nachdenken. Noch dazu war sie äußert neugierig was Andreas wohl Nikolas zu sagen hätte, wieso war er bloß nicht zuerst zu ihr gekommen, sie war doch seine Schwester! Es ärgerte Genevieve auch ein wenig, besser noch es machte ihr Angst, Angst davor wie der Bruder erst sein würde wenn er und Carolina verheiratet waren, denn von deren schlechtem Einfluss auf Andreas war Genevieve 100%tig überzeugt. "Andreas wieso hast du das getan??? Du bist doch mein bester Freund von Kindesalter an! Ich kann nicht glauben was du heute abend gemacht hast, du hast mich und deine Schwester regelrecht schockiert und meine Schwester an den Rande eines Nervenzusammenbruchs getrieben! Was in Gottes Namen willst du mit einer Frau wie Carolina??? Sie wird dich ins Unglück stürzen glaube mir! Das kann doch einfach nicht dein Ernst sein, nein bitte sag mir das du uns allen einen äußert bösen Scherz gespielt hast!" Nikolas war außer sich. Er tobte, so sah man ihn selten und mit Andreas stritt er normalerweise so gut wie gar nicht mehr seit sie aus ihren Lausbubentagen heraus waren. Doch diese Sache hatte ihn zutiefst getroffen. Zum einen weil Andreas ihm mit keinem Wort etwas verraten hatte und zum anderen, und das wog noch viel mehr, weil Andreas seine Schwester zu tiefst gekränkt hatte. Dieser jedoch blieb die Ruhe selbst. Er wartete geduldig ab bis Nikolas sich ausgepoltert hatte und blickte ihn dann für einen Moment lang schweigend an. Dann begann er seine Sicht der Dinge zu erklären. "Mein lieber Nikolas, natürlich sind wir seit dem Kindesalter Freunde. Du bist mein bester Freund und du wirst es auch bleiben es sei denn du hast von nun an etwas gegen mich und möchtest unsere Freundschaft beenden. Dann kann ich nichts tun als dies enttäuscht aber schweigend hinzunehmen. Doch hör mir erst einmal zu. Ich versichere dir mein Lieber, ich habe Emilie niemals irgendwelche Hoffnungen gemacht. Sie war für mich eine sehr gute Freundin, eben die Schwester meines besten Freundes, ich schätze sie und ihren Charakter sehr, ich respektiere sie in vollstem Maße und es war gewiss nicht meine Absicht ihr weh zu tun. Aber es ist nun mal so das diese Art von Frauen wie deine Schwester eine ist, nunmal nicht meinen Geschmack treffen. Ich brauche eine Frau die mich reizt, um die ich kämpfen muss, der ich zeigen kann wer der Herr im Haus ist ohne das sie vor Schreck gleich in sich zusammenfällt, verstehst du? Und genau das ist Carolina. Nicht nur das sie eine Schönheit sondergleichen ist, nein, sie entspricht auch genau meinen Vorstellungen!" Dann lachte er kurz auf und fuhr fort "denkst du denn Carolina heiratet mich gern? Nein bewahre, das tut sie nicht, aber genau darin liegt der Reiz. Wir werden uns streiten und wieder vertragen und die Versöhnungen werden voll von Leidenschaft sein, solche Frauen wie Carolina die sind wie Feuer, sie brennen vor Leidenschaft,und irgendwann wird sie merken das es ebenfalls genau das ist was sie sich von einem Mann vorstellt. Was meinst du wie sie sich vorhin gewehrt hat, wie sie zähneknirschend und wütend mir die übelsten Beleidigungen ins Ohr zischte, von denen keine auch nur der einmaligen Aussprache einer Dame eigentlich würdig wären. Aber das stört mich nicht. Ich werde sie mir schon erziehen und zämen. Verlass dich drauf. Und bitte, ich werde mit Genevieve auch noch einmal reden und es ihr ebenfalls erklären, zwar etwas milder ausgedrückt aber so das sie weiß was ich meine. Genevieve wusste ja ebenfalls das ich Emilie niemals heiraten wollte. Und mit Emilie muss ich auch einmal unter vier Augen sprechen sobald sie sich erholt hat. Ich hoffe sie verzeiht mir, aber wie ich ihr Gütiges Wesen kenne wird sie das tun ohne eine Miene zu verziehen. Und nun entschuldige mich bitte Nikolas, ich bin sehr erschöpft der Abend war selbst für einen jungen Soldaten wie mich sehr anstrengend. Bitte empfehle mich meiner Schwester und fasse kurz meine Gründe zusammen und richte ihr aus ich werde morgen mit ihr sprechen. Gute Nacht mein Freund und bitte versteh mich und denk über meine Worte nach. Wir beide reden dann morgen. Ich warte auf dich bei den Ställen. Solltest du nicht kommen, sehe ich unsere Freundschaft als beendet. Bist du da weiß ich das du einsiehst und verstehst wie meine Lage ist. Und nun schlaf gut." Nikolas hatte schweigend zugehört und genickt. Dann wünschte er Andreas ebenfalls eine Gute Nacht und begab sich wieder hinunter in die Halle um Genevieve auszurichten was Andreas ihm aufgetragen hatte, doch er fand sie bei Emilie im Stuhl an deren Bett sitzend und schlafend. Er wollte sie nicht wecken, sie sah so goldig aus wie sie da saß den Kopf zur Seite und die goldenen Locken wirr im Gesicht. Es war auch für sie anstrengend gewesen. Von irgendwoher nahm er eine ddecke und legte sie ihr auf den Schoß, drückte ihr und seiner Schwester noch einen sanften Kuss auf die Stirn und begab sich dann ebenfalls in seine Gemächer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)