Life Without Future von abgemeldet (Hizumi x Tsukasa) ================================================================================ Kapitel 15: Glück am Ende des langen Tunnels... ----------------------------------------------- Glück am Ende des langen Tunnels... Einsam und verlassen lag ich auf dem Bode meiner Zelle. Ein harter, kalter Steinboden aus Granit, vielleicht auch Eisen.. Was weiß ich.. Mein Gesicht lag auf dem Boden, meine eine Gesichtshälfte war sicherlich schon blau von der Kälte, die der Boden wiedergab, doch es interessierte mich nicht. Meine Beine, die ich nicht einmal mehr hätte bewegen können, wenn man mir mit dem Tod auf deren Bewegung gedroht hätte, lagen verkreuzt über einander. Sie waren einfach weg geknickt, unter der Last, die ich zu tragen hatte, unter der Trauer, die seit Tsukasas Verschwinden von meiner Seele ausgegangen war, unter der Angst, die mich zierte, hier meinen Lebensabend zu verbringen.... So lag ich da, als seelisches Wrack, unter der meinigen zu tragenden Last, zusammen gebrochen und zusätzlich auch noch blutend. Die Wärter waren, kurz nachdem Tsukasa aus meinem Blickfeld verschwunden gewesen war, zu mir in die Zelle gekommen, hatten mich in einem Kreis eingeschloßen... Die Erinnerungen taten weh... ~Flashback~ "Wir werden dir schon zeigen, wo der Hammer hängt, mein Hübscher", lachte einer von ihnen mich an, schlug mir mit der Hand an den Kopf. "Welchen Hammer ?", fragte ich tonlos,"..Etwa den, mit dem ihr schon so vielen den Lebensabend verfrüht habt ?" "Doch nicht der, du kleiner Stricher... " "Stricher !", unterbrach der andere dreckig grinsend,"Stricher passt doch, nur kostenlos..." Das hämische Lachen der beiden tat mir in den Ohren weh und ich kniff die Augen zusammen, kapierte nun so langsam, was sie vorhatten. Doch in welchem Ausmaß die Durchführung statt finden würde, war mir ungewiss. "Warte mal ne Sekunde...", sagte plötzlich der eine von ihnen und verließ die Zelle. Der andere, ein fetter häßlicher Typ mit 3-Tage-Bart und einem wirklich ekelerregendem Gesicht, legte nun seine Arme um mich, zog mich an sich und versuchte mir seine, nach Bier und Wiskey riechenden Lippen aufzudrücken. Angeekelt drehte ich mein Gesicht zur Seite, wollte rufen, wollte schreien... "Tsukasa...", brachte ich jedoch nur leise hervor. "Ahh.. du suchst wohl deinen Stecher, was ? Keine Sorge, der ist nicht mehr hier.. Schon n heißer Feger. Das muss man dir lassen, Geschmack hast du ja." Es schmerzte mich zu hören, wie sie über meinen geliebten Tsukasa redeten. Es klang fast so, als seien auch sie ihm verfallen, doch das beunruhigte mich irgendwie nur noch mehr. In dem Moment kam eine Durchsage durch alle Zellen. "An alle Wärter ! An alle Wärter ! Wer bock auf kostenlosen Sex mit einem echt heißen Stricher hat, der möge sich bitte bei Zelle 1067 einfinden !" Ich schluckte schwer. Das durfte doch nicht wahr sein. Das kagoshimer Gefängnis hatte gut 300 Wärter, die scheinbar alle gay oder bi waren. Kinderlos und unverheiratet ausserdem. Noch zwei Mal ertönte diese Ansage, die ich nie mehr vergessen konnte. Und es dauerte auch nicht lange, da standen scheinbar alle Wärter in dem kleinen Gang vor meiner Zelle, teilweise schon mit beträchtlicher Beule in der Hose, lächzten und wollten losgelassen werden... Losgelassen werden...auf mich... ~Flashback Ende~ Ich weiß nicht wie oft sie sich an mir vergnügt hatten. Bei etwa 157 Malen hatte ich aufgehört zu zählen, weil mir ein Gefühl der Übelkeit den Magen komplett vernichtete und mich dazu zwang, meine Gedanken auf etwas anderes zu konzentrieren, wenn ich nicht kotzen wollte. Denn das, das wusste ich, hätte alles nur noch schlimmer gemacht... Ich konnte mich nicht mehr bewegen, so sehr ich es auch wollte. Es ging einfach nicht, es tat zu weh... So verharrte ich in dieser Position die nächsten 2 Tage, aß nichts und musste merkwürdiger Weise nicht einmal meine Zelle verlassen. Weder zum Ausgang, noch zum Quälen. Meine Glieder waren völlig durchgefrohren und es tat weh auch nur eines von ihnen zu bewegen, als lies ich es und bewegte mich keinen Millimeter. Vielleicht wäre ich meinen gesamten Aufenthalt so liegen geblieben, hätte auf den Tod gewartet, der mich in seine Fänge reißen würde, doch das blieb aus, denn eines Morgens stand Karyu vor meiner Zelle und verlangte, man würde ihn in meine Zelle lassen. Als ihm dies gewährt wurde, stürtze er sich fast auf mich, bewegte meine Beine und Arme ruckartig, was mich aufschreien lies. "Hör doch mal auf, du Vollidiot !", keifte er mich an und verpasste mir eine Ohrfeige, bewegte aber meine Glieder weiter. Später wusste ich, dass Karyu es hatte tun müssen, da ich sonst meine Glieder nie wieder hätte bewegen können. Das sie teilweise schon tief violett und dunkelblau angelaufen waren, von der Kälte des Bodens mit dem sie direkten Kontackt hatten, war mir gar nicht aufgefallen....oder vielleicht hatte ich es verdrängt... Als ich nicht mehr schreien konnte und Karyu meine Glieder ohne großartige Schmerzen bewegen konnte, nahm er mich auf den Arm und setzte sich mit mir auf die Pritsche. Er legte eine Decke um meine Schultern, wickelte mich in dieser ein, die er wohl von sich aus mitgenommen hatte, da sie sehr weich und kuschelig war. Langsam schloß ich die Augen, kuschelte mich in die Decke und an ihn und wartete darauf, dass er etwas sagen würde, was mir meine Hoffnung zurück bringen würde. "Dein Prozess ist neu aufgerollt. Und diesmal wird Tsukasa aussagen !" Erschrocken sah ich ihn an, konnte nicht glauben, was ich da gehört hatte... "Was ?", keuchte ich tonlos,"Wieso ?" "Weil Tsukasa es nicht zulässt, dass du an deiner eigenen Dämlichkeit zu Grunde gehst... Du kleiner Vollidiot..." Er lächelte leicht. Ich konnte es immer noch nicht ganz fassen... Mein Prozess sollte neu aufgerollt werden... Es schien, als began jetzt meine Glücksträhne nach so vielen Jahren des Pechs.... ~Tsukasas Sicht~ Seit meinem Besuch bei meinem geliebten Hizumi sind nun schon 2 Wochen vergangen. Heute sollte der neu aufgerollte Prozess Hizumis statt finden. Karyu hatte mir so schreckliche Dinge erzählt, die ihm in der Zwischenzeit passiert waren. Seine Vergewaltigung, seine Schändungen... Oh mein armer Hizumi... Was musste er nur alles erleiden.. Und alles nur weil er mich scheinbar schützen wollte, als er mir vom ersten Prozess nichts erzählt hatte. Karyu sagte, er hätte mir ein schönes Leben bescheren wollen, aber wie sollte ich denn schön leben, wenn er nicht bei mir war ?.... Wie sollte das funktionieren ?... Ein Leben ohne ihn konnte ich mir nicht mehr vorstellen... Nach einem Blick auf die Uhr, nahm ich den Schlüßel, den Karyu mir lieber weise hat nachmachen lassen, damit ich freien Zugang zu seiner Wohnung, in der nun auch ich wohnte, hatte, zog mir meine Jacke und meine Schuhe an und verließ das Haus. Als ich am Bahnhof angekommen war, suchten meine Augen nach dem Zug aus Tokyo. Er war scheinbar noch nicht da, also setzte ich mich auf eine Bank am Bahnsteig und wartete. "Du bist dieser Tsukasa...", ertönte auf einmal eine Stimme neben mir. Ich blickte zu der Quelle und erkannte Dai. Den rothaarigen, ziemlich unfreundlichen Typen, der bei Karyu im Auto gewesen war und uns zur Strafanstalt Kagoshimas begleitet hatte. "Hai... Du bist Dai, richtig ?" Der Rothaarige setzte sich neben mich auf die Bank, sah mich allerdings nicht an. "Hat dich nicht zu interessieren..", keifte er tonlos. Ich schwieg. Eine Weile blieb es so ruhig. Gerade wollte ich fragen, was er denn wolle, als er mir das Wort abschnitt. "Du kommst auch zum Prozess, richtig ?" Er lies mir keine Zeit zum antworten, fuhr fort:"Wenn du gegen Hizumi aussagst, bringe ich dich um." "Warum sollte ich das tun ?", fragte ich ihn erschrocken,"Ich habe doch nichts gegen ihn zu sagen, sondern für ihn. Ich erzähle doch blos die Wahrheit." "Welche Wahrheit ? Dass du, weil Hizumi gegangen war, dir n Weib gesucht hast ? Meinst du das mit deiner tollen Wahrheit ? Dass du inzwischen Vater bist ? Dass du eine Familie hast ?" "Ich habe keine Familie.. Nicht mehr.. Ayaka hat mir das Leben zerstört. Sie hat Hizumi in den Knast gebracht. Ich hatte sie geheiratet, weil meine Eltern es so wollten.." "Du lebst echt noch im 16. Jahrhundert, Junge", lachte er hämisch,"Und du willst mir ernsthaft weiß machen, dass Karyus Schwester son Scheiß macht... Du hast se doch nicht mehr alle." //Ruhig bleiben, Tsukasa...//, schoß es mir durch den Kopf. Dieser Typ machte mich irre. Er stellte Ayaka als einen Engel da, der, nur aufgrund der Tatsache, dass sie mit Karyu verwand war, nicht einmal einer Fliege was zu leide tun könnte. Der hatte doch gar keine Ahnung.. "Naja... Ich würde mir überlegen, WAS du sagst. Denn wenn du gegen Ayaka aussagst, bringe ich dich auch um." Mit diesen Worten erhob er sich, entfernte sich ein paar Schritte, drehte sich dann erneut um. "Ach und... Hizumi gehört mir. Also rate ich dir, lass deine Pfoten von ihm sobald er auf freiem Fuß ist und dann werde ich ihn heir...." Weiter kam er nicht. Das wurde mir zuviel. Ich war aufgestanden, mit 2 Schritten bei ihm gewesen und presste ihn nun an die Wand. Meine Faust landete in seinem Gesicht. Er stöhnte vor Schmerzen auf. "Wag es ja nicht noch einmal, dich zwischen mich und Hizumi zu stellen !", keifte ich ihn an. Ich musste scheinbar nicht ganz leise geredet haben, denn viele Blicke der ganzen Personen auf dem Bahnhof lagen auf uns. Es interessierte mich nicht. Dai sollte wissen, dass er seine Pfoten von Hizumi zu nehmen hatte. "Uhh~~, wird da jemand sauer ?", grinste er mich statt dessen frech an. "Halt die Klappe !" "Wieso denn ? Hast du Angst, dass ich dir Hizumi wegschnappe ?" Er lachte laut, fuhr dann fort:"Wenn denn ist es Hizumis Entscheidung. Und mal so ganz unter uns. Wenn ich er wäre, würde ich dich wirklich als letztes auf der Welt nehmen. Schau dich doch mal an ! Du siehst aus wie ne Schwuchtel. Ok wir sind beide schwul, aber schwul sehe ich nicht aus, du schon !" Er hatte sich etwas an die Wand entfernt, machte keine Anstalten wegzulaufen, deshalb hatte ich ihn losgelassen. "Zum Beispiel deine Frisur ! Da lang, da kurz. Sag mal hallo ? Wir sind nicht mehr in den 70-ern, wo das mal in war. Nun ist es out ohne ende. Und deine komischen Zöpfchen... Hallo ? Wie dumm is das denn mal bitte ? Und deine Klamotten ?! Du hast nicht den blassesten Schimmer von anständiger Mode, mein Lieber. Ich sag dir was... Wenn du Hizumi gefallen willst, dann sollteste mehr so werden, wie ein normaler Mensch und nicht wie sone schwule Ratte aus´m Mauseloch !" Ich senkte meinen Kopf zu Boden, hatte an die Möglichkeit, dass Hizumi mich vielleicht häßlich fand, noch nie wirklich gedacht. Dai fing nun an zu grinsen, wischte sich mit dem Handrücken über das Gesicht, da Blut ihm an diesem runter lief. "Ich würd mir überlegen, was Hizumi wirklich verdient hat und was du ihm zumuten kannst..", waren seine letzten Worte, ehe er sich umdrehte und verschwand. Ich ließ ihn gehen, wäre gar nicht mehr in der Lage dazu gewesen, ihn aufzuhalten, hatte auch keinen Grund mehr dazu... "Tsukasa-chan", ertönte eine Stimme hinter mir. Ich drehte mich langsam um und erkannte Hizumis Mutter auf dem Bahnsteig. Lächelnd ging ich zu ihr, wurde von ihr mit einer langen Umarmung und einigen Küsschen auf den Wangen begrüßt. Ich drückte mich eng an sie, spürte, wie sie mir beruhigend über den Rücken streichelte, mir Schutz und Geborgenheit gab, wie sie es zu einster Zeit für Hizumi getan hatte. "Nun verrate mir doch, Tsukasa-chan. Warum hast du mich her bestellt ?" "Das kann ich dir noch nicht sagen... Aber du wirst es bald erfahren. Nur wir müssen uns beeilen.." Einige Zeit später, nachdem wir ihre Sachen in Karyus Wohnung gebracht und mit dem Taxi zum Gerichtsgebäude in Kagoshima gefahren waren, saßen wir nun in der ersten Reihe auf den Zuschauerreihen und warteten. Noch immer saß sie fragend neben mir, hatte keine Ahnung, was nun kommen würde. "Nun sag mir doch, Tsukasa-chan. Warum sind wir hier ?" "Geduld, Liebes... Geduld..." Wir warteten noch eine ganze Weile. Sie hatte meine hand genommen, umschloss diese zärtlich und dennoch fest. Ich lächelte ihr einige Male beruhigend und aufbauend zu, da ging die große Seitentür auf und Staatsanwalt Zero kam in den Saal. Er sah gebieterisch in die Runde und setzte sich dann auf seinen Platz. Kaum 5 Minuten später betrat Karyu den Saal. Er sah Mrs Dyoga und mich, kam zu uns, lächelte. Nach einer kurzen Verbeugung fragte ich ihn leise:"Wo ist...." "Kommt gleich..", gab er nur kurz zur Antwort und fügte kurz hinzu:"Es ist heute ein anderer Richter als letztes Mal...", verbeugte sich dann erneut und ging zu seinem Platz, wo er anfing in seinen Akten rumzuwühlen. Wieder verging eine Weile.. Ich spürte, wie Hizumis Mutter neben mir unruhig wurde und began auf ihrem Platz hin und her zu rutschen. "Schhh....", flüsterte ich ihr leise zu, strich ihr über die Haare. In dem Augenblick ging die Seitentür erneut auf und zwei Wärter kamen mit dem Angeklagten in den Saal. Ihnen folgte sogleich der Richter. Wir standen auf, warteten auf die Bitte, Platz zu nehmen, wobei ich sie mit hochziehen musste, da ihre Blicke wie gebannt auf dem Angeklagten lagen. "Tsukasa... das... das... das ist..." "Wir verhandeln heute zum erneuten Male im Fall des Angeklagten Hiroshi Yoshida...." Die Erwähnung des Namens schien ihr einen Stich zu versetzen, machte ihr wohl den Glauben, dass es sich doch nicht um ihren Sohn handelte, denn sie lies sich traurig in meine Arme nieder. Die Verhandlung nahm ihren Lauf. Der Richter verlaß die Anklage und rief den ersten Zeugen, Ayaka.., auf. Ayaka kam als Zeugin, sagte aus, sie hätte Hizumi gesehen, wie er ihre beiden Freundinnen ermordet hatte. Schon bei dieser Aussage, wusste ich, dass es sich um eine Lüge handelte, da sie zu der von ihr genannten Zeit, noch mit Itashi in der Klinik gewesen war. "Und Sie sind sich ernsthaft sicher, dass es der Angeklagte war, den Sie gesehen haben ? Und dass Sie es auch wirklich gesehen haben ?" "Natürlich, Herr Richter. Würde ich etwa lügen ? Mein Liebster kann es zudem noch bestätigen." Ich traute meinen Ohren nicht. "Was soll ich bestät...", doch ich wurde unterbrochen, da sich ein gewisser Rothaariger, der 2 Reihen hinter uns saß, nun zu Wort meldete... Dai ! "Hai, ich kann es bezeugen !" "Nun denn...", meinte der Richter, schien nicht ganz überzeugt,"wenn Sie sich sicher sind, dass Ihre Aussage der Wahrheit entspricht, möchte ich Sie beide nun vereidigen !" Man konnte förmlich hören, wie die beiden verzweifelte Blicke austauschten, dann schluckten. Langsam erhob Dai sich, kam zu Ayaka nach vorne, nahm ihre Hand und sah gen Richter. "Heben Sie beide Ihre rechte Hand und sprechen Sie mir nach.. Ich schwöre bei den heiligen japanischen Göttern, dass alles, was ich gesagt, der Wahrheit und nichts anderem entspreche, so wahr ich auf dieser Erde verweile." Dai und Ayaka wiederholten das Gesagte und setzten sich wieder. In dem Moment beugte sich Karyu zu seinem Mandanten, flüsterte ihm etwas ins Ohr, worauf hin sich dieser erschrocken umdrehte. Mrs. Dyoga sah ihn an, erkannte nun endlich wer es war. "Hizumi...", keuchte sie leise. "Mum..." "Hizumi... Mein Sohn..." Der Richter bemerkte die entstehende Unruhe, bat "Hiroshi", sich wieder nach vorne umzudrehen und bat Mrs. Dyoga nach vorne ins Verhör. Im Vorbeigehen murmelte sie mir noch ein leises:"Domo Arigato, Tsukasa-chan" zu und setzte sich auf den, sich vor dem Pult des Richters befindlichen Verhörstuhl. "Nun denn", began der Richter, "Können Sie uns etwas zu den Geschehnissen vom 21. März 2007 berichten ?" "Iie, das kann ich nicht, aber ich kann Ihnen sagen, dass der Angeklagte nicht Hiroshi Yoshida heißt." "Wie kommen Sie darauf ?" "Ich bin seine Mutter. Ich muss es ja wohl wissen. Das dort ist mein Sohn, mein Hizumi Dyoga. Ich kann immer noch nicht glauben, dass er lebt.." "Wieso lebt ? Erläutern Sie uns das bitte." "Mein Sohn, mein Hizumi, wurde am 6. März 1986 geboren. Ich habe ihn 9 Monate in meinem Bauch getragen, habe ihn geboren. Ich habe ihn beschützt, behütet. Wir lebten gemeinsam in Tokyo, bis er mir entrissen und für tot erklärt wurde.." Ich erkannte, wie viel Mühe sie aufbringen musste, um ihre Tränen zu verbergen. Das Gesicht Hizumis konnte ich nicht erkennen, aber merkte ich, wie er zitterte. Scheinbar hatte auch er sehr viel Mühe damit, ruhig zu bleiben. Karyus Hand ruhte auf seiner Schulter und strich ihm immer wieder über diese. Ob er mich noch nicht bemerkt hatte ?.. Ich schob diesen Gedanken jedoch beiseite, da es wichtiger für Hizumi war, dass er wieder bei seiner Mutter war. Er war zwar schon 25 Jahre alt, doch brauchte er seine Mutter scheinbar sehr, viel mehr als andere im jüngeren Alter, da ihm die mütterliche Nähe schon so früh entzogen worden war, aufgrund seiner Tat, die er aber hatte machen müssen... Genaue Hintergründe kannte ich noch immer nicht.. Hizumis Mutter schilderte alles haargenau, was sie wusste. Der Richter schien mit jedem Satz, den sie sagte, mehr von ihrer Wahrheit überzeugt. Als er sie bat, sich wieder auf ihren Platz zu setzen, rief er mich auf. Bei der Erwähnung meines Namens drehte Hizumi sich erneut um. Er sah mich an, lächelte dann. Kurz schaute er Karyu an, der nur nickte, dem Richter auch ein Nicken zugab, stand dann auf, ging auf mich zu. Auch ich ging auf ihn zu, lächelte, als er bei mir angekommen war. Langsam legte er seine Lippen auf die meine, schloß die Augen und legte seine Arme um meinen Hals. Ich erwiderte den zärtlichen Kuss, der viel mehr als nur Dankbarkeit aussagte. Er drückte eine Hoffnung aus, die die ganzen Jahre im Untergrund geblieben war. Seine Lippen bildeten eine zärtliche Linie auf den meinen, die unser Glück besiegeln sollte. Eine Linie zwischen hoffen und sein, eine Linie....zwischen Vergangenheit und Gegenwart... zwischen Gegenwart und Zukunft... Widerwillig löste er sich nach einiger Zeit wieder von mir, ging zu seinem Platz, nachdem er meine Hand so lange wie möglich festhalten und gestreichelt hatte, und setze sich wieder neben Karyu hin. Ich nahm vorne auf dem Verhörstuhl Platz, auf dem kurze Zeit vorher bereits Hizumis Mutter Satori geseßen hatte. Nachdem der Richter meine Personalien aufgenommen und mich gebeten hatte, zu schildern, was ich wusste, began ich zu erzählen... "Der Angeklagte, der da heißt Hizumi Dyoga und nicht, wie hier erwähnt Hiroshi Yoshida, und ich waren Freunde. Von Anfang an. Wir sahen uns mehrere Male in der Schule und schon dort war es um mich geschehen. Dann als wir gemeinsam anfingen, in der Schulband zu spielen, kamen wir uns näher. Wir wurden Freunde. Er, der 13-Jährige Sänger, ein traumhafter Sänger, Interpret und ein wundervoller Freund, und ich, ein 14-Jähriger Drummer, der sich die ganze Zeit nach ihm verzehrt hatte. 2 Jahre später, als Hizumi 15 und ich 16 Jahre alt waren, trat Ayaka in mein Leben. Mum und Dad wollten, dass ich sie heirate, mit ihr nach Kyoto gehe und dort Priester werde. Ich habe mich von Anfang an dagegen gewährt, doch habe einmal den Fehler begangen, dass ich Hizumi hatte eifersüchtig machen wollen. Hizumi war kurze Zeit später verschwunden. Niemand wusste wohin... Ayaka hatte erzählt, er wäre bei einem Autounfall in der Nähe von Kyoto ums Leben gekommen, doch es gab weder bei der Polizei noch irgendwo sonst eine Anzeige auf seinen Tod. Es gab Anzeigen auf sein Verschwinden, aber nie auf seinen Tod. Die Anzeigen, die ihn suchten, endeten in der Leere... Ich bin danach den Bitten meiner Eltern gleich gekommen, habe Ayaka geheiratet um ihnen ein Leben in Würde zu ermöglichen, aber vergessen.... habe ich Hizumi nie. Dann vor einigen Monaten habe ich mich in ein Zimmer geschlichen, das Ayaka immer verschloßen gehalten hat. In diesem Zimmer habe ich Hizumis Tagebuch, wie auch einen Brief, der an mich gerichtet war, gefunden. Ausserdem war mein Schlagzeug und sämtliche andere Instrumente zerstört... Ich habe mich dann mit Karyu in Verbindung gesetzt, Ayaka hatte natürlich alles abgestritten und hatte behauptet, dass Hizumi mich nie geliebt hat und deshalb sich abgesetzt, selbst umgebracht, wie auch immer, hat. Karyu hat mich mit meinem geliebten Hizumi wieder vereint. Zu der ihm vorgeworfenen Sache kann ich nur soviel sagen, dass er es gar nicht hätte sein können, da er ein sehr friedlebender Mensch ist und niemals einer Fliege hätte was zu Leide tun können. Zu der Aussage von Ayaka kann ich soviel sagen, dass sie nicht stimmt. Und zwar weil Ayaka zu der Zeit mit... unserem Sohn Itashi... in der Entbindungsstation war. Zu der Zeit war sie noch im Krankenhaus...." Damit endete meine Aussage. Ich hoffte, es würde Hizumi nicht verletzen, dass ich Vater war, doch es schien ihm scheinbar nichts auszumachen, denn er sah mich lächelnd an, formte mit den Lippen die Worte "Ich liebe dich..." Nachdem ich ihm einen Luftkuss zugeworfen hatte, brachte ich Dinge nach vorne, die keinen Zweifel an Hizumis Unschuld ließen. Alte Fotos aus unserer Schulzeit mit uns beiden zusammen, Hizumis Brief, sowie die Krankenhausbescheinigung von Ayaka, wie auch Hizumis Tagebuch... Es vergingen diesmal bei der Urteilsberatung der Richter nur wenige Minuten, denn sie kamen schon bald wieder in den Saal, baten uns, die wir aufgestanden waren, Platz zu nehmen und verkündeten das Urteil.. Ein Urteil, dass für mich wie das Glück am Ende eines langen Tunnels der Verzweiflung war... "Der Angeklagte Hizumi Dyoga wird freigesprochen. Es wurde eindeutig bewiesen, dass es sich bei ihm nicht um Hiroshi Yoshida handelt, sondern um Hizumi Dyoga. Um einen Hizumi Dyoga, der weder ein Verbrechen begangen, noch irgendjemandem etwas zu leide getan hat. Für die vergangenen Monate, die Sie in der Strafanstalt verbringen mussten, können wir Ihnen leider nicht zurück geben. Ich bitte im Namen der Kagoshimischen Monarchi um Verzeihung und entlasse Sie hiermit als freien Mann in Ihre Freiheit, die Sie sicherlich zusammen verbringen werden.." Er lächelte Hizumi, wie auch mich an. "Die Verhandlung ist damit geschloßen und wir hoffen, dass Sie mit reinem Gewissen, wenn auch mit einem sicherlich großem Hass gegen uns, in Ihre Freiheit gehen können. Sie haben das letzte Wort." Langsam stand Hizumi auf. "Einen Hass hege ich gegen Ihre Monarchi nicht, da Sie nur das getan haben, was per Gesetz erlassen wurde. Ich habe geschwiegen, das war mein Fehler... Ich habe geschwiegen um meinem geliebten Tsukasa ein gutes Leben bereiten zu können. Dabei habe ich nicht gemerkt, dass er ein gutes Leben hätte haben können, wenn ich einen Freispruch gehabt hätte. Die vergangenen Monate hole ich, zusammen mit meinem Liebling wieder auf..." Bei diesen Worten, drehte er sich zu mir um, lächelte mich an. "Tsukasa, ich liebe dich... Ich habe dich schon immer geliebt.. Und auch mein Aufenthalt hier im Kagoshimer Gefängnis hat daran nichts geändert..." Damit ging er zu mir. Ich stand langsam auf, ging ebenfalls auf ihn zu. Alle Augen des großen Saales waren auf uns gerichtet. "Ich liebe dich auch, Hizumi..., so sehr.." Unsere Lippen trafen sich zu einem Kuss... Wir besiegelten unsere Zukunft... ________________________________________________________________ Eine kleine Anmerkung: Achtet bitte nicht so auf das rechnerische ^^ Ich weiß auch dass es mit 25 nicht hinkommt, wenn er 1986 geboren is. Aber seht son bisschen drüber hinweg bitte^^ Kommis nich vergessen. *kisu* Euer Alex Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)