Fighting Dreamers von abgemeldet (Kämpfe für deine Träume!) ================================================================================ Kapitel 6: Gefühle ------------------ Hass, Liebe und Hitze. Kalter Wind peitschte ihm ins Gesicht, während er Sakura im Arm hielt und versuchte, so schnell wie möglich mit dieser Last zu entkommen. Es war wesentlich schwerer, sich lautlos und präzise fortzubewegen, wenn man ein Mädchen tragen musste. Dennoch entfernten sich die Verfolger immer weiter von Sasuke und seiner Kameradin, die noch immer bewusstlos in seinen muskulösen Armen hing. Bisher hatte es der Uchiha nicht bemerkt, doch jetzt, da er sie genauer betrachtete, fiel ihm auf, dass sie von Blauen Flecken, Prellungen und sonstigen Wunden übersäht war. Dazu kamen auch noch gebrochen Knochen, die er vermutete. Eine solche Entführung hinterließ immer schwere Verletzungen. „Ino?“ keuchend lehnte sich Naruto an einen Baum und sank neben der Blonden auf den Boden. „Geht es dir gut?“ Sie nickte, wandte den Blick jedoch nicht vom Boden ab. „Ich habe sie abgehängt.“ Ihre Stimme brach und mündete in einem Fluss von Tränen. „Sakura-chan ist sicherlich nichts passiert, sie ist bei Sasuke, er passt auf sie auf.“ Sie hatten ausgemacht, sich im Falle einer Flucht hier an der markierten Stelle nahe Konoha-Gakures zu treffen. Ino saß bereits seit einer halben Stunde da und wartete vergebens auf ihre Freundin und den Schwarzhaarigen. Bis jetzt war nur Naruto aufgetaucht. „Wir warten noch eine halbe Stunde, dann gehen wir zu Tsunade, ja?“ Er legte die Hand auf ihre Schulter. Die Kunoichi zuckte kurz zusammen. Dann nickte sie und trocknete die Tränen in ihren verquollenen Augen. Grün und Braun schlang sich an ihren Augen vorbei und verschmolz zu gleichmäßigen Streifen, die eine Linie um sie herum bildeten. Ein höllischer Schmerz durchfuhr Sakuras Körper, dann schlangen sich starke Arme fester um sie und drückten sie beschützend an eine muskulöse Brust, die von einem schwarzen Oberteil verdeckt wurde. Ihre Augen schlossen sich erneut, sie versank wieder in ein Meer dunkler Leere. „Sie sind noch immer nicht da…“ stellte Naruto fest und legte die Hand über die Augen, um besser sehen zu können. „Das weiß ich auch!“ fauchte die Blonde verzweifelt neben ihm. Er stand auf und ging ein paar Schritte vorwärts. „Wir sollten zu Tsunade-oba-chan gehen und ihr Bescheid sagen. Sie schickt sicherlich eine Anbu Einheit los. Komm.“ Er reichte Ino die Hand und half ihr auf. Das Weiß stach in ihren grünen Augen, als sie selbige leicht öffnete und sofort wieder schloss, angesichts des Schmerzes, der sie durchfuhr. Sie krümmte sich und wisperte unverständliche Worte. Der Ärmel ihres Oberteils war an der rechten Seite weggerissen und auch die Hose sah keineswegs besser aus. Überall waren Schnitte, durch die man auf Sakuras Oberschenkel sehen konnte, ein Hosenbein der Hose ging nicht einmal mehr über ihr Knie. Der brennende Schmerz ihrer Rippen legte sich wieder. Wenn sie könnte, hätte sie sich schon längst geheilt, doch mit so wenig Chakra würde sie nicht weit kommen. Der Schmerz ließ nach, endlich. Erst jetzt merkte sie, dass sie in einem kleinen Raum war. Sie lag in einem weichen Bett, zugedeckt mit einer dünnen Decke. Es war niemand hier. Hatte Sasuke sie etwa hier zurückgelassen? Oder war es gar nicht Sasuke, der sie gerettet hatte? Vielleicht war es ein Diener Orochimarus, der den Auftrag hatte, sie zu beseitigen, weil dessen Plan nicht funktioniert hatte. Wilde Theorien spukten in ihrem Kopf herum, ihre Fantasie ging mit ihr durch. Plötzlich öffnete sich mit einem leisen Knarren die Türe am anderen Ende des Zimmers. Der Kopf der Kunoichi wandte sich blitzschnell um. „Sasuke-kun! Bin ich froh, ich hatte solche Angst.“ Er setzte sich zu ihr aufs Bett, sofort fiel sie um seinen Hals und begann zu weinen. „Es war so schrecklich…ich hatte solche Angst…lass mich nicht alleine, bitte…“ Ihre Stimme versank in Sasukes T-Shirt und unter dem Tränenfluss, der sich seinen Weg nach draußen bahnte. Sie spürte starke Hände in ihrem Nacken, die sich in ihr Haar gruben und sie näher an den Körper Sasukes drückten. „Keine Angst, ich bleibe hier.“ „Tsunade-oba-chan!“ Der Chaosninja schlitterte aufgeregt und besorgt durch die Gänge des Hauptgebäudes, auf den Weg zu Tsunades Büro. Aufgeweckt durch den lauten Türknall schreckte die Hokage auf und schmiss dabei Unmengen an Unterlagen und Akten vom Schreibtisch. „Naruto, was machst du hier?“ fragte sie schlaftrunken. Ob sie wusste, dass Sakura entführt worden war? Mit schnellen Handbewegungen umwickelte der Schwarzhaarige geschickt die gebrochenen Rippen seiner Gefährtin, um wenigstens irgendeine Stütze für die beschädigten Knochen zu haben. „Es wird nicht viel helfen, aber besser als nichts. Tut dir sonst noch etwas weh?“ Sasuke sah tief in ihre grünen Augen. Der Blick war irgendwie durchdringend, gleichzeitig konnte sie ihm aber nicht standhalten. Sie musste wegsehen. „Ich bin schwach.“ Es war nur ein Flüstern, das aus ihrem Mund kam, dennoch hörte er es und schüttelte leicht den Kopf. „Du bist nicht schwach. Nicht einmal Naruto, Ino und ich zusammen konnten gegen Orochimarus Männer etwas ausrichten, mach dir keine Vorwürfe, Sakura.“ Tränen bildeten sich in ihren Augen, während sich die zierlichen Hände in die Decke eingruben. „Ich hätte besser kämpfen müssen. Immer werde ich gerettet, weil ich zu schwach bin, mich zu wehren. Ich bin es gar nicht wert, ein Ninja zu sein!“ „Halt den Mund, Sakura! Du bist nicht schwach. Aber wenn du es dir einredest und es dann auch noch glaubst, dann bist du es wirklich nicht wert, ein Ninja zu sein. Ninjas zweifeln nie an sich, hast du gehört? Also hör auf die solche blöden Sachen einzureden!“ Mit jedem Satz wurde seine Stimme lauter, bis er schon fast schrie. Sakura blickte auf, aus ihren verweinten in seine wütenden, unergründlichen Augen. Wieder sank ihr Blick auf die Decke, die ihre Beine bedeckte. „Ihr habt was?! Seid ihr denn verrückt geworden?!“ Die Hokage schlug auf den Schreibtisch ein, der bedrohlich zu zittern und knarren begann. „Ihr hättet sofort zu mir kommen müssen! Ich hätte eine Anbu Einheit losgeschickt! Ihr könnt doch nicht einfach alleine nach Oto-Gakure marschieren! Was habt ihr euch dabei gedacht?!“ „Aber Tsunade-sama, wir konnten nicht warten! Wer weiß, was Sakura zugestoßen wäre, wer weiß, was die mit ihr angestellt hätten?!“ Ino versuchte verzweifelt der blonden Frau zu erklären, warum sie eigenmächtig gehandelt hatten, doch diese konnte oder wollte es nicht verstehen. „Und nun? Nun sind Sasuke und Sakura verschwunden! Ich werde eine Anbu Gruppe losschicken und den Wald durchforsten lassen. Geht, bevor ich die Beherrschung verliere!“ „Sasuke-kun? Darf ich dich etwas fragen?“ Sakuras Stimme klang scheu und leise. „Hn?“ Er saß auf einem Stuhl am Fuße des Bettes und hob den Blick von seinem Kunai in ihre Augen. „Warum hast du mich gerettet? Du wärst doch froh gewesen, wenn du mich endlich los gewesen wärst. Ich nerve dich doch nur und bin eine Behinderung für das Team.“ „Ich…weiß es nicht. Ich bin einfach Richtung Oto gelaufen. Ich habe nicht nachgedacht, sondern bin einfach nur gerannt. Mein Körper hat sich wie von selbst bewegt. Und als ich dich dann sah, wie du zusammengekauert und schwer verwundet in dieser engen Zelle lagst, da hab ich etwas in mir gespürt. Es war etwas wie Wut. Wie damals.“ Flashback Das Mal breitete sich auf seinem gesamten Körper aus und spendete ihm Kraft. Die Kraft die er brauchte, um diese Sound-Nin zu besiegen. Wie von alleine stand Sasuke auf, übersäht von den schwarzen Flecken des Juins. Um ihn herum ein Schwall an Chakra. So stark, dass man es sehen konnte. „Wer hat dir das angetan, Sakura?“ „Sasuke-kun…“ Sie kauerte auf dem Boden, ein Bluterguss zierte unschön ihr Auge, überall befanden sich Schnitt- und Stichwunden, weitere Blutergüsse und tiefe Kratzer. „Sag mir, wer dir das angetan hat.“ Sasukes Stimme klang kalt, dennoch besorgt. Flashback Ende „Du hast mir Angst gemacht. Es war so Furcht erregend, ich habe dich nicht wieder erkannt, Sasuke-kun. Ich habe wirklich Angst um dich und ich habe Angst vor dem, den das Juin aus dir macht.“ Leise schluchzte Sakura, bis sie plötzlich Sasuke neben sich bemerkte, der sie durchdringend ansah. „Nicht schon wieder diese Blick. Warum machst du das? Sasuke-kun, was ist-“ Weiter kam sie nicht. Ihr Kopf bewegte sich automatisch nach vor. So lange, bis ihre Lippen aufeinander lagen, geformt zu einem Kuss, der mehr sagte als alles andere auf dieser Welt. „Sasuke-kun!“ Er lag schlaff in ihren Armen, seine Stirn war glühend heiß, er schwitzte und seine Augenlieder zuckten heftig. „Sasuke-kun!“ Es kam keine Reaktion, nur ein unaufhörliches Schütteln, welches sein Körper automatisch von sich gab. „Was ist mit dir? Bitte sag doch was!“ Wieder bahnten sich Tränen ihren Weg nach draußen und fielen auf die übermäßig heiße Stirn Sasukes. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)