Fighting Dreamers von abgemeldet (Kämpfe für deine Träume!) ================================================================================ Kapitel 5: Angst ---------------- Ein Risiko muss man eingehen. „Was?!“ Naruto und Ino waren völlig schockiert, nachdem sie besorgt zu Lee, Sasuke und Shino gestoßen waren. „Lee-san, sag, dass das nicht dein Ernst ist!“ Ino war den Tränen nahe, während ihr blonder Teamkamerad entschlossen auf Lee blickte. „Keine Sorge, wir bringen sie zurück, okay?“ „Jemand sollte bei Lee bleiben und ihn ins Krankenhaus bringen.“ Sasukes Ton war der einzige, der ruhig war. Sogar Shino war beunruhigt. Jeder hatte sich erhofft, dass diesmal alles ohne Zwischenfälle ablaufen würde, doch das Schicksal hatte es ihnen verwährt. „Shino, ich denke du bringst ihn schnell aus dem Wald und rufst Tsunade-sama.“ Ein leichtes einverstandenes Nicken folgte, dann drehte sich Sasuke um. Er wusste, wer Sakura entführt hatte. Er wusste wieso und vor allem wegen wem. Der Arm schmerzte höllischer denn je und auch die Rippen taten schrecklich weh. Langsam öffnete Sakura ihre Augen. Sie lag auf kaltem Stein, umgeben von drei Wänden und einem Gitter, höchst wahrscheinlich eine Zelle in irgendeinem Kerker in Oto-Gakure, wo sie niemand finden würde. Doch wieso war sie hier? Langsam kamen verschwommene Bilder in ihr Gedächtnis und fegten die Unwissenheit über die Geschehnisse weg. Sie hatte Lee vor Augen, wie er vor Schmerzen gekrümmt am Boden lag, blutüberströmt und schrecklich zugerichtet. Die Stirnbänder, mit dem Zeichen Orochimarus, hafteten fest in ihren Gehirnwindungen, jetzt da sie sich wieder erinnerte. War sie wirklich in Oto-Gakure gelandet und wenn ja, wieso? Sie hatte nichts mit dem abtrünnigen San-Nin zu tun, außerdem würde er ganz bestimmt nicht kommen, um sie zu retten. Derjenige, den Orochimaru doch so sehr begehrte - Sasuke Uchiha. Er empfand nichts für sie, wollte noch nicht einmal etwas mit ihr zu tun haben. Warum sollte er sich dann in Gefahr begeben und nach ihr suchen? Ihm direkt in die Arme laufen? Das konnte sich Sakura beim besten Willen nicht vorstellen, nicht von Sasuke. Schritte hallten in den leeren, kahlen Gängen wieder. Sie kamen näher, bis eine Person vor ihrer Zelle hielt und sich daran machte, das Siegel zu entschärfen. Sakura saß mit dem Rücken zur Wand. Sie presste ihn ganz fest an den kalten Stein der Mauer, sodass sich Abdrücke schmerzhaft in ihr Fleisch prägten, doch dieser Schmerz war nichts, angesichts des ausgekegelten Armes und der unvorstellbar großen Angst. Sie hatte gedacht, sie wäre stark, doch nun wimmerte sie wie ein Schoßhund. Dabei wollte sie nie wieder schwach und nutzlos sein. Ihre Selbstzweifel wurden jäh von der Person unterbrochen, die geradewegs in die kleine Zelle schritt. Trotz der beengenden Größe ihres Gefängnisses hallten die Geräusche der Auftritte laut an den nassen Mauern wider und jagten Sakura mehr Angst ein, als sie ohnehin schon verspürte. Schnelle und lautlose Schritte führten durch den Wald. Schon vor zehn Minuten hatten sie das Übungsgelände der Auswahlprüfung verlassen und befanden sich nun auf dem Weg nach Oto-Gakure. „Weißt du wo wir hin müssen, Sasuke?“ fragte Naruto aufgebracht. Er machte sich Sorgen, wahnsinnige Sorgen und vor allem Vorwürfe. „Ich hätte eher da sein sollen, warum konnten wir nicht schneller laufen? Warum habe ich es nicht geschafft, meine beste Freundin zu retten? „Hör auf, Naruto!“ Ino war den Tränen nahe, ihr Gesicht zeigte dennoch eine Entschlossenheit, die sie nur bei einem Kampf gegen Sakura hatte. Ehrgeiz, es zu schaffen, spiegelte sich in den verkrampften Zügen wider. „Selbstvorwürfe bringen nichts. Denk lieber daran, wie wir Sakura befreien können!“ Eine einzelne Träne bahnte sich stumm ihren Weg über die Entschlossenheit Inos und fiel lautlos zu Boden. Sie konnten sich nicht leiden, zumindest taten sie immer so, doch in dieser Rivalität ging die wahre Freundschaft nie verloren und auch wenn Ino es nie offen zugeben würde, Sakura war anfangs der einzige Grund gewesen, weshalb sie eine Kunoichi war. „Soll ich die Schulter wieder einrenken?“ hallte eine bekannte Stimme im Gewölbe des Kerkers. Sakura verzog das Gesicht. Es schmerzte höllisch, außerdem konnte sie ihren rechten Arm nicht benutzen, es war eine Qual. Leicht nickte sie. Sakura schrie vor Schmerzen. Es war ein brennender und gleichzeitig befreiender Stich, der sich durch ihren Körper bahnte und letzten Endes ihre Glieder schmerzen ließ. „Du bist also auch eine Medic-Nin wie ich sehe“ stellte Kabuto mit einem bösartigen Grinsen fest. „Ich erkenne es an deinen Händen. Sie sind von feinen, fast unsichtbaren Kratzer durchzogen. Das passiert nur, wenn man andauernd Chakra für die Heilung durch seine Handflächen fließen lässt.“ Die Rosahaarige lächelte nur zynisch und sah nach rechts an ihrem Arm hinunter. Er schmerzte noch leicht, trotzdem war es ein angenehmeres Gefühl als das vorherige. Zumindest ein Problem weniger. Nun wanderte auch ihre rechte Hand zu den Rippen und hielt sie fest. Während des Einrenkens hatte sie sich gekrümmt, nur leicht, kaum merklich, doch diese winzige Bewegung reichte schon aus um eine wahre Lawine von undenkbaren Schmerzen auszulösen. Sie schrie nicht, diesen Gefallen würde sie ihm nicht noch einmal tun. Immerhin hatte sie noch einen Rest von Stolz, den würde er ihr kein zweites Mal nehmen. „Bist du dir sicher?“ flüsterte Ino zu Sasuke, der neben ihr auf dem Boden kauerte und auf ein Zeichen Narutos wartete. „Ja, sei einfach still, Ino. Ich muss mich konzentrieren.“ In seiner Stimme lag Anspannung. Die Blonde schluckte schwer und sah mit geweiteten Augen auf die Wachen vor ihr. Es war dunkel, sie waren beinahe den ganzen Tag ohne größere Pause durchgerannt. Einmal hatten sie für eine Stunde gehalten, um nicht entdeckt zu werden. Jeder einzelne Knochen rächte sich wegen der Überanstrengung und war schwerer als Blei. Ob sie so kämpfen konnte? Doch nun war keine Zeit für Überlegungen. Eine orangene Jacke stach verschwommen sichtbar hinter den Büschen gegenüber der Wartenden hervor. „Es geht los.“ Inos Stimme zitterte, ihre blauen Augen waren noch immer geweitet. Sie hoffte, dass sie es schaffen würde. Kabuto blickte hinter seiner Brille unentschlossen auf seine Gefangene. Was würde er nun mit ihr machen? Orochimaru hatte ihm freie Hand über sie gegeben, nur töten durfte er Sakura nicht. „Tu lieber was ich sage, ansonsten könnte es schmerzhaft werden. Und ich habe keine Skrupel, glaub mir.“ „Kabuto-san, warum bin ich hier? Was will Orochimaru von mir?“ Sie wusste selbst nicht, wie sie es schaffte, dass ihre Stimme so ruhig und standhaft blieb, doch etwas sagte ihr, dass das alles nichts Gutes zu bedeuten hatte. „Das geht dich direkt nichts an, meine Liebe. Frag lieber nicht, es ist besser für dich.“ In seiner Stimme lag so viel Verachtung und gleichzeitig so viel Stolz und Gehobenheit. Dachte er etwa, er wäre etwas Besseres als sie? Glaubte er das im Ernst, nur weil er hier Orochimarus kleines Hündchen spielte? Wie naiv die Menschen doch waren. „Er will Sasuke-kun, nicht wahr?“ Wie gesagt, es geht dich nichts an. Und jetzt…“ Ein Ball blauen Chakras erhob sich in seiner Handfläche. „…sei still!“ Ein Blitz durchfuhr die rosahaarige Kunoichi und ließ sie allen da gewesenen Schmerz vergessen. Der schwarzer Teppich der Ohnmacht breitete sich vor ihren grünen Augen aus und ließ sie in die so erhoffte Bewusstlosigkeit fallen, in der sie nichts spürte. Ein leiser Faden Chakra zog sich über das Gras, bis hin zu den Wachen vor den Toren Otos. Sasuke sah abwechselnd von Ino zu den Gestalten, die sich vor dem Eingang zu dem Dorf des Klanges positioniert hatten, um Eindringlinge fernzuhalten. In der Dunkelheit der angebrochenen Nacht veränderte sich die Haltung des vordersten Shinobis, während der Körper der Blonden im Schutz der Büsche zusammensackte und mehr oder weniger leblos zu Boden fiel. Sasuke atmete auf, der Chaosninja tauchte neben seinem Teamkameraden auf. „Sie schafft das schon.“ „Orochimaru-sama, das Mädchen liegt bewusstlos im Kerker. Ich denke das war in Ihrem Sinne.“ „Ich vertraue dir, Kabuto. Tu das, was du für richtig hältst. Aber sorge dafür, dass Sasuke-kun auch wirklich auftaucht, hast du verstanden?“ „Er ist bereits auf dem Weg zu uns, Meister.“ Mit einer tiefen Verbeugung verschwand der Grauhaarige lautlos vor dem San-Nin, der hoch auf seinem Thron saß und sich genüsslich über die Lippen leckte. Sasuke und Naruto keuchten vor Anstrengung. Ino kehrte wieder in ihren eigenen Körper zurück und stellte sich zu ihnen. „Orochimaru ist unvorsichtig.“ Naruto sah die am Boden liegenden Wachen verächtlich an. Der Uchiha wusste, dass Orochimaru keineswegs unvorsichtig war. Er wollte, dass er zu ihm kam. Das war alles ein ausgeklügelter Schachzug seines Gehirns und er war darauf angesprungen. Sasuke sprang über die Mauer und landete leichtfüßig auf dem Grund, der zu Oto-Gakure gehörte. Wenige Sekunden nach ihm seine beiden Gefährten. „Verdammt, Sasuke, pass auf!“ schrie Naruto, während er einen kräftigen Schlag abwehrte und gleichzeitig einem Kunai auswich. Sie waren geradewegs in den Kerker gelaufen. Schon auf den Stiegen hinunter erwarteten sie ein Dutzend Oto-Nin, höchst wahrscheinlich Jo-Nin Rang. Nun waren sie hier, außerhalb Otos, umzingelt von mindestens dreißig Sound-Nin auf einer Lichtung in der Nähe eines Flusses, der wild umherplätscherte und die Konoha-Nin noch nervöser machte. Die blonde Kunoichi hatte es bis jetzt am Schlimmsten erwischt. Sie lehnte keuchend an einem Baum und hielt sich eine klaffende Fleischwunde zu, die nicht aufhören wollte zu bluten. „Wäre doch nur Sakura bei Bewusstsein. Sie könnte meine Blutung stillen, verdammt!“ zischte sie nervös und ängstlich, während sie ihre mit Blut übergossenen Hände ansah und betete, dass sie gewinnen würden. Sie wollte sich nichts vormachen, es war aussichtslos. Sie waren hoffnungslos unterlegen. Sasuke wich einem Schlag aus. Er konnte nicht angreifen. Nicht mit Sakura auf dem Rücken. Das einzige was sie nun mehr tun konnten, war der allerletzte Ausweg. Laufen und hoffen, dass sie schnell genug waren. „Lauft!“ schallte Sasukes Stimme durch den Wald. Noch bevor die Oto-Nin reagieren konnten, sprangen die drei Ninjas in verschiedene Richtungen. Als die Angreifer realisierten, dass ihre Opfer flüchteten, teilten auch sie sich auf. „Bitte lass es Sasuke schaffen“ schickte Naruto sein Stoßgebet leise in den Himmel und drehte sich erneut um, um sich seinen Verfolgern zu stellen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)