Rette mich! von man-chan89 ================================================================================ Kapitel 17: Happy End? ---------------------- Happy End? Kai derweil saß immer noch neben seiner Freundin. Die ganzen Stunden lang hatte sie sich keinen Millimeter bewegt. Aber auch der Russe wollte sie keinen einzigen Augenblick aus den Augen lassen. Noch immer hielt er fest ihre Hand. Die restlichen Bladebreakers waren ab und zu mal gucken gekommen, ob sich irgendetwas an Mias Zustand geändert hatte. Aber sie wollten auch nach ihrem Freund schauen. Langsam machten sie sich Sorgen um ihn. Er sprach kein Wort mit ihnen. Kai saß wie in Trance vor seiner Freundin. Ray beschloss deshalb, dass sie in der Nähe des Zimmers warten sollten. Wenn irgendetwas passieren würde, wären sie in der Nähe. „Mia…“ Kai schloss seine Augen, um für einen kurzen Moment zu entspannen. Plötzlich spürte er, wie seine Hand leicht gedrückt wurde. Blitzschnell waren seine Augen wieder auf die Blondine gerichtet. Diese öffnete langsam ihre. „K-Kai…“, kam es nur kaum hörbar von ihr. „M-Mia…“, sofort drückte er sie fest an sich. „Ich bin so froh. Ich dachte schon, dass….“ Miriam drückte ihn leicht von sich und legte ihm einen Finger auf den Mund. „Ich hatte dir doch versprochen zu dir zurückzukehren.“ Plötzlich riss jemand die Tür auf und stürmte ins Zimmer. „Mia!“ Lächelnd begrüßte sie ihre Freunde. Diese glaubten schon, dass sie sich verhört hatten, als sie Miriams Stimme vernahmen. Tyson rannte sofort zu der Blondine und umarmte sie. Kai ging derweil einige Schritte zurück und beobachtete das Geschehen. „Endlich bist du wieder wach.“ Einige Freudentränen bahnten sich Tysons Gesicht entlang. „Ach Tyson. Nun heul doch nicht gleich. Mir geht es doch gut.“ Der Blauhaarige entfernte sich wieder von Miriam. „Ich heul doch gar nicht.“ Alle konnten sich ein grinsen nicht verkneifen. „Er hat sich halt, genauso wie wir, große Sorgen um dich gemacht, da wir die ganze Zeit nicht wussten, ob du es schaffen wirst oder nicht.“, Ray ging nun auch einige Schritte auf die Blondine zu. „Und dabei sah es so aus, als würdest du nur schlafen.“ „In Gewisserweise habe ich das ja auch getan.“ Mia erntete von ihren Freunden verwirrte Blicke. „Ich meine, ich war wie in einem Traum. Es war aber ein wunderschöner Traum. Ich war auf einer Blumenwiese. Dort traf ich meine Eltern. Ich war so glücklich sie wieder zu sehen. Am liebsten wäre ich bei ihnen geblieben, aber hätte ich das getan, hätte ich nie mehr zu euch zurückkehren können….fast wäre es soweit gekommen, aber etwas hat mich zurückgehalten. Jemand rief nach mir. Jemand, dessen Stimme mir so vertraut vorkam. Immer wieder drang seine Stimme zu mir durch und holte mich so zurück. Er bewegte mich dazu weiterzuleben.“ Während Mia die letzten Worte sprach, schaute sie zu Kai. Er lächelte sie lieb an und erntete dafür ein ebenso zuckersüßes lächeln von ihr. Die anderen konnten sich ein grinsen nicht verkneifen. „Aber sagt mal..“, ihr Gesicht wurde wieder ernster, „Was ist nun mit Mamouro passiert?“ Ray erzählte ihr, dass er gleich nachdem sie Ohnmächtig wurde, verhaftet wurde. Was aber mit seiner ganzen Organisation passiert war, wussten sie noch nicht. Sie warteten immer noch auf die Polizei und deren Bericht. Kurz unterhielten sich noch, bis der Arzt meinte, dass er Mia nun untersuchen muss und die anderen somit bat herauszugehen. „Kai?“, der Angesprochene drehte sich noch mal kurz zu ihr um. „Ich liebe dich auch.“ Zwei Tage lag die Blondine nun schon im Krankenhaus. Die Bladebreakers blieben immer den ganzen Tag bei ihr, damit sie nicht so alleine war. Der Arzt meinte, dass sie auch schon heute Nachmittag entlassen werden könnte, aber nur unter der Bedingung, dass sie sich zu Hause noch etwas ausruht. Schließlich waren ihre Wunden noch nicht ganz verheilt, aber ihr Zustand war so gut, dass sie nicht weiter im Krankenhaus bleiben müsste. Plötzlich konnte Mia ein Klopfen vernehmen. In ihr stieg große Freude auf, denn sie dachte, dass es wie immer ihre Freunde wären. „Herein.“ Zwei etwas ältere Männer betraten den Raum. Beide trugen einen langen dunklen Mantel und einen Hut. „Miriam Naoe?“ „Ja?“ Die zwei Unbekannten stellten sich an ihr Bett. „Ich bin Kommissar Uesugi und das ist Inspektor Kawashi. Es geht um Mamouro Toshi und seine Organisation….“ „Endlich wieder zu Hause.“, kurz streckte sich Miriam und sah sich kurz um. Nichts hatte sich geändert. Alles stand an seinem gewohnten Platz. „Gott sei Dank. Warum muss man auch immer so viele Bögen ausfüllen?“, beschwerte sich Tyson während er sich auf die Couch schmiss. „Inzwischen ist es schon Abend und so können wir gar nicht richtig feiern, dass Miriam nun endgültig bei uns bleiben kann.“ Max gesellte sich zu dem Blauhaarigen auf die Couch und versuchte ihn etwas zu beruhigen. Schließlich war morgen ja auch noch ein Tag dazu. Auch die anderen setzten sich hin. Ray machte es sich auf einen der Sessel bequem und Kai zog seine Freundin auf seinen Schoss, wobei sie sich an ihn kuschelte. Nun vertieften sich alle in eine Diskussion über die letzten Tage, wobei sie sich schließlich über die morgige Feier für Miriam unterhielten. Diese stand nach einigen Minuten auf und ging sich in der Küche etwas zu trinken holen. Keine zwei Minuten stand sie wieder im Wohnzimmer. Doch statt sich wieder zu Kai zu kuscheln, stellte sie sich neben ihn. „Ich muss mit euch reden.“ Alle schauten sie fragend an. „Der Kommissar und der Inspektor waren heute bei mir. Sie haben mir erzählt, dass Mamouro Jahrelang ins Gefängnis gesteckt wird. Auch die anderen wurden verhaftet. Nur gab es ein kleines Problem…“, kurz holte sie tief Luft, „Einige Mitglieder seiner Organisation sind entkommen und haben Rache für ihren Boss geschworen. Die Polizei hat keine Ahnung, wo sie stecken könnten und somit stehe ich in Lebensgefahr, da sie es wahrscheinlich auf mich abgesehen haben. Deshalb muss ich für einige Zeit von hier verschwinden.“ Sie konnte in geschockte Gesichter blicken. Die Bladebreakers hatten Miriam doch gerade erst zurückbekommen und hofften, dass alles nun vorbei sei. Doch auch jetzt wurde sie weiter verfolgt und müsste nun verschwinden. „Ich komme in ein Zeugenschutzprogramm und werde somit zur Sicherheit in ein anderes Land gebracht. Den Aufenthaltsort wird niemand wissen, außer dem Kommissar und dem Inspektor. Nicht mal ich weiß jetzt, wo ich morgen hingeflogen werde.“ „Morgen?!“, kam es von allen gleichzeitig. „Ja, aber keine Angst. Die Polizei hat schon eine Spur und so bin ich in vielleicht ein paar Wochen wieder hier.“, versuchte sie ihre Freunde zu beruhigen und es schien zu wirken. Sie wollten sie zwar nicht gehen lassen, aber sie wollten auch, dass ihr nichts passiert und wenn sie nur ein paar Wochen nicht da ist, können sie das, zwar auch nur schmerzhaft, ertragen. „Jetzt schaut doch nicht so traurig. Ihr habt mich doch dann bald wieder und dann können wir für immer zusammenleben.“, strahlte sie in die Runde. „Sie hat Recht Leute.“ „A-Aber Ray!“ „Du willst ihr doch nicht den erstmal letzten Abend bei uns vermiesen, oder Tyson?“ „Nein…“ Nun nahm Kai wie in Trance das Armgelenk seiner Freundin und zog sie auf seinen Schoss zurück. Er drückte sie fest an sich. Der Russe schien in Gedanken zu sein, denn er merkte nicht, wie Mia den Griff von ihm etwas lockern wollte. „Erde an Kai….“, fuchtelte sie mit ihrer Hand vor seinem Gesicht herum. „Äh w-was?“ „Willst du mich erdrücken?“ Sofort lockerte er seinen Druck wieder und schaute ihr fest in die Augen. Er wollte nicht richtig wahrhaben, dass sie nun für, auch wenn es nur ein paar Wochen waren, die für ihn auch schon die Hölle sein werden, weg sein sollte. Miriam gab ihm auf seinem Blick hin einen kurzen Kuss und schmiegte sich nun fest an Kai. Sie genoss die letzten Stunden, die sie mit ihm verbringen kann, denn sie hatte keine Ahnung, wann sie dies das nächste mal tun kann….. Am nächsten Tag lag eine bedrückende Stimmung in der Luft. Alle waren ruhig und saßen stumm am Frühstückstisch. Die Polizei, inklusive Kommissar Uesugi und Inspektor Kawashi, waren schon bei den Bladebreakers. Nach dem Frühstück sollte Miriam sofort zum Flughafen gefahren werden. Sie hatte wenig Zeit, da der Flieger bereits in einer Stunde gehen sollte. Als alle schließlich fertig waren, holte Mia ihre Sachen und brachte sie zum Auto. Ihre Freunde standen alle im Garten und beobachteten die Szene mit einem dicken Klos im Hals. Die Blondine ging zu ihnen, lächelte sie lieb an und umarmte noch mal jeden. Zum Schluss war Kai an der Reihe. Nach einem kurzen Kuss und einer langen Umarmung ging sie Richtung Auto, drehte sich aber noch mal zu den Bladebreakers um. „Wenn ihr noch länger depressiv seid, dann überleg ich es mir noch einmal zurück zu kommen.“ Alle quälten sich ein lächeln aufs Gesicht. „Wag es dir.“, ermahnte Ray sie. „Geht doch.“ Kurz winkte sie noch mal allen zu, bevor sie ins Auto stieg und mit dem Kommissar und Inspektor von dannen fuhr. Tyson konnte es immer noch nicht glauben, dass sie jetzt für ein paar Wochen, vielleicht auch Monate nicht mehr bei ihnen sein würde. Er konnte die aufkommenden Tränen nicht mehr zurückhalten. Auch den anderen fiel es schwer diese zu unterdrücken. „Armes Mädel.“ „Ja, es muss bestimmt sehr schwer für sie sein.“ „Glaub ich auch. Ich würde auf keinen Fall an ihrer Stelle sein.“ „Ist doch verständlich. Bei so einer Unwissenheit.“ Die Bladebreakers beobachteten zwei Polizisten, die noch auf der Straße standen und sich über die Blondine unterhielten. Schließlich gingen sie auf die beiden zu. „Aber ich habe gehört, dass sie keine Familie mehr haben soll. Vielleicht kann sie ja dort ein neues Leben beginnen.“ „Entschuldigung?“, mischte sich Ray in das Gespräch der beiden ein. „Seid ihr nicht die Freunde von dieser Miriam?“ „J-Ja, aber was meinten Sie gerade mit ein neues Leben beginnen?“ „Dazu hat sie doch genug Zeit, oder? Ich meine die Jahre die sie jetzt dort sein wird, da wäre es doch schlimm, wenn sie keine neuen Freunde finden würde.“ Die Bladebreakers glaubten sich verhört zu haben. >Jahre?< schoss es allen gleichzeitig durch den Kopf. Schließlich ging Kai auf den einen von den beiden Polizisten zu und stellte sich vor ihm auf. „Was heißt hier Jahre?! Ich denke Sie haben eine Spur von denen?“ „H-Habt ihr das gar nicht gewusst?“ Alle schüttelten energisch mit dem Kopf. „Die Mitglieder, die uns entkommen sind, haben alle Spuren beseitigt und wir haben keine Ahnung wo sie stecken könnten. Die Ermittlungen müssen noch mal von ganz von vorne begonnen werden. Das alles kann Jahre dauern, ehe wir sie festnehmen können. Deswegen mussten wir diese Miriam ja auch in ein Zeugenschutzprogramm nehmen. Sie weiß, dass sie vielleicht sogar nie wieder hier her zurückkommen kann. Hat sie euch das denn nicht erzählt?“ Den Bladebreakers war nun der Schock ins Gesicht geschrieben. Sie konnten und wollten es einfach nicht glauben Mia vielleicht nie wieder zu sehen. Ihr lachen, ihr lächeln, ihre Fröhlichkeit, einfach ihre ganze Art. Tyson ging auf die Knie und starrte wie in Trance auf den Boden. Auch die anderen starrten ins Nichts. Nur Kai versuchte sich zu beherrschen. Er ging zu einem Polizisten und packte ihm am Kragen. „Wann geht ihr Flieger?!“ Der Angesprochene versuchte sich aus Kais Griff zu befreien und ihn zu beruhigen. „Jetzt beruhig dich doch erstmal.“ „Wann geht ihr Flieger?!“, schrie er ihn nun fast schon an. „In 20 Minuten glaube ich.“ „Bring mich sofort zu ihr!“ Etwas verwirrt schauten sich die beiden Beamten an, bevor sie ihm mit einer Handbewegung zeigten, dass er ins Auto einsteigen sollte. Er ließ keine Sekunde verstreichen und sprang auf die Rückbank. Die beiden noch etwas verwirrten Polizisten stiegen vorne ein und fuhren schließlich los. „Könnt ihr nicht mal schneller fahren?!“ „Wir sind hier aber nicht auf der Autobahn!“, langsam wurden beide über seinen Tonfall etwas wütend. „Bitte…“ Der Fahrer schaute in den Rückspiegel und sah sich Kai genauer an. Ihm war seine Verzweifelung und Trauer ins Gesicht geschrieben. „Du musst sie wirklich sehr gerne haben…“ und schon machte er seine Sirene an, damit er ohne Probleme durch den Verkehr kommen konnte und gab Vollgas. Die beiden Beamten konnten ein leises „Danke.“ Vernehmen und lächelten sich zufrieden an. Keine 8 Minuten später kamen sie am Flughafen an. „Soviel ich weiß fliegt der Privatjet vom Terminal 8 los.“ Ohne noch irgendetwas zu sagen, rannte der Russe in das riesige Gebäude. >Ach Leute…ich werde euch so vermissen. Besonders dich Kai. Deswegen konnte ich euch auch nicht sagen, dass ich vielleicht nie wieder kommen kann. Mir und auch euch wäre der Abschied viel zu schwer gefallen und ihr hättet mich vielleicht auch nicht gehen lassen. Dabei ist es besser wenn ich gehe. So bringe ich euch nicht unnötig in Gefahr. Es ist besser für euch, wenn ich so gehe und ihr mich einfach vergesst. Auch du Kai wirst dich neu verlieben und glücklich werden können. Wir hatten wirklich eine schöne Zeit zusammen, die ich auch nie vergessen werde, aber….< „Miriam, wir müssen los.“ „O-Okay.“ Und so gingen der Kommissar, dicht gefolgt von Mia, Richtung Shuttle. „Mia!!“ Etwas erschrocken, drehte sich die Blondine langsam um. >Das kann doch nicht….< „K-Kai….“ Er hatte es gerade noch geschafft sie zu finden. Zwar konnte er nicht zu ihr, da ein Glas die beiden trennten, aber wenigstens konnte er sie noch einmal sehen und noch mal kurz mit ihr reden. Die Blondine ging ein paar Schritte auf ihn zu, wurde aber von dem Kommissar aufgehalten, welcher meinte, dass sie endlich los müssten. „Wehe du wagst dir nicht wieder zurück zu kommen!“ „A-Aber…“ „Mia….ich liebe dich und ich werde warten. Und wenn es eine Ewigkeit dauert….ich werde auf deine Rückkehr warten….“ „….Kai….ich liebe dich auch und ich verspreche dir, dass ich zurückkommen werde…..“, Miriam konnte ihr Tränen nicht mehr zurückhalten. Die salzige Flüssigkeit floss an ihren Wangen herunter und tropfte schließlich auf den Boden. Dennoch wurde sie gleich von dem Beamten ins Flugzeug gebracht, da sie eh schon einige Minuten Verspätung hatten. Kai konnte nun seine Traurigkeit nicht mehr unterdrücken und sank an der Glasscheibe herunter. Auch er konnte seine Tränen nicht mehr zurückhalten. Er saß noch lange einfach so da und starrte wie in Trance auf die Tür, durch die Mia gebracht wurde. Er hoffte, dass sie vielleicht wieder zurückkommen würde. Dass sie mit ihrem wunderschönen lächeln vor ihm auftaucht und sie gemeinsam nach Hause zurückgehen könnten. Doch sie kam nicht. Er hatte den wichtigsten Menschen in seinem Leben auf unbestimmte Zeit verloren…. Miriam saß derweil im Flugzeug und hatte ihre Tränen einigermaßen unter Kontrolle gebracht. >Ich war so dumm. Wie konnte ich nur glauben, dass ich das alles einfach so hinter mir lassen könnte. Ich hing viel zu sehr in der Vergangenheit, denn ich hatte nie an die Liebe geglaubt…….hatte geglaubt, dass Liebe ein Irrtum sei. Dass Liebe nie wirklich existieren würde….Aber nun weiß ich, dass ich mich irre. Es gibt Liebe…..man muss sie nur finden……Ich hätte nie gedacht, dass mir nach meinem Leid, soviel Glück widerfährt. Das Glück, Firebird zu haben. Das Glück, Ray und Tyson getroffen zu haben. Das Glück, bei den Bladebreakers zu wohnen. Das Glück, Kai zu haben. Das Glück, geliebt zu werden……< Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)