Rette mich! von man-chan89 ================================================================================ Kapitel 16: I don`t wanna lose you ---------------------------------- I don`t wanna lose you „Schnell, wir müssen sie in die Notaufnahme schaffen!“ Die Bladebreakers hatten die Blondine mit ins Krankenhaus begleitet. Kai, welcher keine Sekunde von ihrer Seite wich, musste wie die anderen vor dem OP-Saal warten. Jeder von ihnen hatte riesige Angst um Miriam. Selbst Kai konnte seine Angst nicht vor den anderen verstecken. Er blieb die ganze Zeit vor der Tür, wo Mia gerade operiert wurde, stehen. „Setzt dich Kai.“, beruhigend klopfte Ray ihm auf die Schulter. Wie in Trance folgte er Rays Anweisungen. >Wieso…..wieso hat sie das getan….bitte, du musst durchhalten…..bitte Mia….< Plötzlich sprang Tyson auf. Er wollte nicht länger warten. Er wollte endlich wissen, was mit ihrer Freundin war. „Ich halt das nicht mehr aus. Wieso kommen die denn nicht endlich wieder raus?!“ „Beruhig dich Tyson. Sie sind doch erst eine halbe Stunde da drinnen. Ich bin mir sicher, dass die Ärzte ihr bestes geben.“ „Ich weiß Ray. Aber ich halte diese Unwissenheit einfach nicht mehr aus.“ „Da bist du nicht der Einzige…..“ Inzwischen warteten sie nun schon 3 geschlagene Stunden. Zwischendurch holte Max und Ray allen etwas zu trinken. Auch mussten sie ab und zu den Blauhaarigen beruhigen, da er immer irgendwelche Ärzte und Krankenschwestern regelrecht anschrie, wie lange sie den noch warten müssten und wie es Mia ging. Dennoch machten sich alle ebenso Sorgen um Kai. Dieser saß geistesabwesend auf seinem Stuhl und rührte sich keinen Millimeter. Er sagte nichts, wollte nichts zu trinken und reagierte eigentlich auf nichts und niemanden. Bis zu dem Moment, als endlich die Ärzte aus dem OP-Saal herauskamen. Alle sprangen auf und liefen auf ihn zu. Tyson wollte ihn sogleich mit Fragen überschütten, was Ray aber verhindern konnte. „Seit ihr Freunde von der Patientin?“ „Ja.“, antwortete der Chinese für alle. „Es tut mir Leid, aber ich kann nur Auskünfte an Familienmitglieder geben.“ „Mia hat aber keine Verwandten mehr. Sie lebt bei uns. Wir sind sozusagen ihre neue Familie.“ „Hm….Na gut, wenn das so ist, dann muss ich wohl eine Ausnahme machen….“ „Wie geht es ihr?“, mischte sich nun Kai, welcher seit 3 Stunden das erste Mal wieder ein Wort über die Lippen brachte, ein. „Sehr kritisch. Wir konnten die Wunden gut schließen und die Blutungen stoppen. Dennoch hat sie viel Blut verloren. Ob sie durchkommt und aufwacht können wir erst in den nächsten Stunden feststellen. Alles hängt jetzt von ihr ab. Nämlich ob sie selbst genug Lebenswillen und Kraft besitzt.“ „Kann ich zu ihr?“ „Ja, aber sie brauch viel Ruhe.“ “Okay. Danke.“ Und schon wurden sie von der Krankenschwester zu einer Intensivstation geführt. Durch die Glasscheibe konnten sie Miriam im Bett liegen sehen. Wenn man sie so sah und von den Geräten absah, könnte man denken, dass sie nur in aller Ruhe schlief und jeden Moment aufwachen könnte und alle lieb anlächeln würde. Doch sie tat alles andere, als ruhig schlafen. Im Inneren rang sie um ihr Leben. Oder tat sie das vielleicht doch nicht? Hatte sie vielleicht keine Kraft und keinen Willen mehr zu kämpfen und würde sich einfach ihrem Schicksal ergeben? Über solche Sachen wollten die Bladebreakers lieber nicht weiter nachdenken. Schließlich trat Kai zur Tür und öffnete sie vorsichtig, um danach hinter ihr zu verschwinden. Tyson wollte ihm hinterher, doch wurde sogleich von Max festgehalten. „Ich glaube es ist besser, wenn er alleine geht. Wir können ihr nicht helfen. Kai ist der Einzige, der das kann.“ Der Blauhaarige nickte zögernd und schaute noch einmal kurz durch die große Glasscheibe. Gemeinsam gingen sie nun zum Speisesaal, um eine Kleinigkeit zu sich zu nehmen. Im Moment konnten sie eh nichts anderes tun, als warten. Kai derweil nahm sich einen Stuhl und setzte sich neben das Bett der Blondinen. Vorsichtig nahm er ihre Hand und drückte sie leicht. „Mia…“ Sanft strich er ihr eine Strähne aus dem Gesicht. „Bitte, du musst wieder aufwachen…..du hast mir doch versprochen in ganzen Stücken zu mir zurück zu kommen. Hast du das etwa vergessen?…..bitte….lass mich nicht alleine…..“ Langsam öffnete Miriam ihre Augen. Schnell setzte sie sich aufrecht hin und musste durch das helle Licht leicht blinzeln. „Wo bin ich hier?“ Kurz sah sie sich um und merkte, dass sie mitten in einem riesigen Blumenfeld saß. Außer Blumen aller Art konnte sie nichts weiter entdecken. Vorsichtig stand sie auf und ging einige Schritte. >Was ist das hier? Wo bin ich nur gelandet? Bin ich etwa….tot….< „Ist hier jemand?!“, Verzweifelung spiegelte sich in ihren Schreien wieder, „Hallo?! Ist hier jemand?! Bitte…..sagt mir doch endlich mal, wo ich hier bin….“ Die Blondine ließ sich mit Tränen in den Augen auf ihre Knie sinken und stützte sich mit ihren Händen auf den Boden ab. „….bitte….“ „Mia….“ „W-Was?!“, erschrocken, aber auch erleichtert darüber, dass sie doch nicht alleine zu sein schien, schaute sie in jede Richtung. Nun stand sie auf und suchte verzweifelt die Gegend ab. Doch sie fand niemanden. „Bitte, du musst wieder aufwachen…..du hast mir doch versprochen in ganzen Stücken zu mir zurück zu kommen. Hast du das etwa vergessen?…..bitte….lass mich nicht alleine…..“ Wieder hörte sie diese Stimme, konnte aber keine Person entdecken. „W-Wer ist da?“ >Ich soll aufwachen? Schlaf ich denn nur? Aber was meint er mit versprochen….was soll ich denn vergessen haben…..verdammt, ich kann mich einfach nicht daran erinnern…..wer ruft denn da nach mir?< Der Blondine kam die Stimme, die nach ihr rief, so bekannt vor. Ein angenehmes Gefühl breitete sich bei ihr aus, als sie die Rufe vernahm. Sie fragte sich immer wieder woher die Stimme kam, wer da rief und woher sie diese Person nur kannte. Plötzlich konnte sie ein rauschen vernehmen. Es war das Rauschen eines Baches. Schnellen Schrittes ging sie in diese Richtung. Das Blumenfeld schien unendlich zu sein und man glaubte, dass es nie enden würde. Aber da man den Bach immer deutlicher hören konnte, war sie sich sicher, in die richtige Richtung zu laufen. Nach einigen Minuten war sie endlich am Ziel. Von fernen konnte sie den Bach sehen. Eine kleine Brücke führte über diesen. Außerdem konnte sie davor 3 Personen ausfindig machen. Nun rannte sie auf diese Gestalten zu und blieb nur einige Meter vor ihnen zum stehen. Mia erkannte eine Frau um die 30. Diese hatte lange Blonde Haare und wunderschöne grüne Augen. Sie trug ein luftiges kurzes weißes Kleid. Neben ihr stand ein Mann, ebenfalls um die 30. Er hatte kurze zerzauste schwarze Haare und strahlend blaue Augen. Dieser trug eine blaue Jeans und ein schwarzes Shirt. Die dritte Person, welche zwischen den beiden stand, stellte sich als Kind raus. Es war ein Junge mit kurzen blonden Haaren und grünen Augen. Vorsichtig ging Mia auf die 3 zu. „S-Seid ihr es wirklich?“, als antwort bekam sie ein nicken aller. Ohne noch weiter zu zögern rannte sie in die Arme der beiden Erwachsenen. „Mama, Papa, ich hab euch so vermisst…“, wieder rollten Tränen über ihr Gesicht, welche sofort sanft von ihrer Mutter weggewischt wurden. Der Schwarzhaarige streichelte ihr beruhigend über den Kopf. „Wie erwachsen du geworden bist Miriam.“ „Ich bin so froh….endlich sehe ich euch wieder….und auch dich..“, drückte Mia ihren kleinen Bruder fest. „Erdrück mich nicht gleich.“ „Entschuldige.“, lächelte sie ihn an. „Bitte mach die Augen wieder auf….“ Wieder schaute sich die Angesproche um, konnte aber nicht ausmachen von woher die Stimme kam. „Wer ist das?“, fragte sie nun an ihre Eltern gewandt. Ihre Mutter ging einen Schritt auf sie zu. „Erkennst du ihn denn nicht?“ „N-Nein.“ „Es tut mir Leid. Ich bin an allem Schuld…..hätte ich dich nur beschützen können….“ „A-Aber was meint er denn damit…..vor was denn beschützen….Mama, wo bin ich eigentlich hier?“ „Schau dort…“, Mia folgte dem Finger, welcher auf die Brücke zeigte, „Wenn du über diese Brücke gehst, landest du im Jenseits.“ „H-Heißt das, dass ich…..bin ich etwa t-tot?“ „Nein. Es gehen nur Menschen über die Brücke, die keinen Grund mehr haben und keinen Sinn sehen weiterzuleben. Oder diejenigen die keine Kraft mehr haben, werden über die Brücke gebracht und sterben dann. Nun muss du entscheiden, was du machen willst.“ „W-Was ich machen will?“ Die Blondine stand ratlos da. Was sollte sie jetzt tun? Jetzt wo sie ihre Eltern endlich wieder gefunden hatte, wollte Miriam sie doch nicht gleich wieder verlassen. Am liebsten würde sie mit ihnen gehen. Aber etwas beschäftigte sie noch. Diese Stimme, die sie hörte, schien sie zu kennen und war anscheinend sehr traurig. Miriam kannte ihn. Nur woher? Wer ist dieser Junge, welcher ständig nach ihr rief? >Soll ich mit meinem Eltern mitgehen?< Nun ging ihr Vater einen Schritt auf sie zu. „Wir würden uns sehr freuen, dich endlich wieder bei uns zu haben, aber ich glaube nicht, dass das okay ist.“ „Wie meinst du das?“ „Es gibt da jemanden, der auf dich wartet.“ „Meinst du denjenigen, der die ganze Zeit nach mir ruft?“, er nickte ihr lächelnd zu. „Aber wer ist das?“ „Du kennst ihn, sogar sehr gut. Erinnere dich Miriam. Erinnere dich an das was geschah.“ >Erinnern? Was ist denn mit mir passiert? Warum bin ich hier?< „Mia….ich liebe dich.“ Plötzlich durchfuhr sie ein kurzer stichähnlicher Schmerz in ihrem Kopf. Vor ihrem geistigen Auge spielte sich ihr ganzen Leben ab. Schließlich sah sie das Bild einer Person. Es war die Person, welche die ganze Zeit nach ihr rief. Die Person, die immer für sie da war und ihr zeigte, was wirkliches Glück ist. Die Person, die sie mehr als alles andere liebte. „Kai!“ Gedankenverloren rannte sie los. Nur wohin? Wie kann sie wieder zurück? Zurück zu ihm und ihren Freunden? Abrupt blieb sie stehen und drehte sich zu ihrer Familie um. „Folge deinem Herzen.“ Die Blondine nickte ihrer Mutter zu. „Tut mir Leid, dass ich jetzt noch nicht bei euch bleiben kann.“ „Keine Sorge Miriam. Wir werden hier auf dich warten. Außerdem wollen wir dich hier erst wieder sehen, wenn du Alt und Grau bist. Jetzt geh endlich und werde glücklich mit ihm. Lebe Miriam.“ Die Blondine winkte noch mal allen zu und rannte mit gläsernen Augen von dannen. >Danke Mama, danke Papa.< Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)