Rette mich! von man-chan89 ================================================================================ Kapitel 6: Can I show you my true face? --------------------------------------- Can I show you my true face? Inzwischen war Miriam vier Wochen bei den Bladebreakers. Sie lebte sich immer mehr bei ihnen ein und den anderen kam es vor, als würde sie nach und nach ihre eisige Kälte verlieren. So verstanden sich alle nun sehr gut. Selbst Kai hörte langsam auf die Blondine immer bis aufs Blut zu reizen. Sie selbst verhielt sich ihm gegenüber auch ruhiger. Nur ab und zu entstand ein kleiner Streit zwischen den beiden, weil einer von beiden es nicht lassen konnte, dem anderen eins reinzuwürgen. Die anderen betrachteten dies immer aus sicherer Entfernung, was sie für sicherer hielten und lachten innerlich über die beiden. Heute war wieder mal ein sonniger und heißer Tag. Dies war in der letzten Woche schon der Fall und so hatten sie beschlossen, dass sie heute ins Freibad gehen würden. Mia versuchte sich zwar mit der Ausrede, dass sie kein Bikini hätte, aber so schickten die anderen sie shoppen. Sie meinten, dass sie sich gleich noch andere Klamotten kaufen könnte, nachdem sie fast alle Sachen von Hillary zerschnitten hatte. Nur widerwillig ging sie dem Befehl nach und kaufte sie sich dann doch Tütenweise neue Kleidung. Plötzlich hörte man, wie ein schriller Wecker klingelte. Die Blondine schrak auf und drückte schnell dieses nervige Ding aus und legte sich kurz wieder hin. Sie nahm ihr Blade von der Kommode und betrachtete es. >Ach Firebird….ich weiß nicht, aber irgendwie…..wie soll ich sagen….fühle ich mich hier wohl…Ich weiß echt nicht, wie das passieren konnte. Ich meine es ist das erste mal seit Jahren, dass ich dieses Gefühl wieder habe……Aber warum?…..Hier sind alle so freundlich zu mir und ich habe echt das Gefühl das sie mich mögen…..Du musst wissen, dass ich mich vorgestern beinahe beim lächeln erwischt hätte…….ich weiß, dass man Gefühle nicht zeigen sollte, weil sie einen schwach machen, aber…..vielleicht sollte ich die Zeit hier einfach genießen……innerlich bin ich wirklich glücklich und muss mir auch wegen Tyson immer ein lachen verkneifen…..du solltest ihn sehen…..der ist aber manchmal auch ein Tollpatsch…..ich….ich glaube fast, dass die anderen etwas traurig sind, dass ich nie ein lächeln über die Lippen bringe…..aber wie soll ich sagen….ich habe auch Angst wieder enttäuscht zu werden…….dass wenn ich glücklich bin, mir wieder alles genommen wird……es hat doch bis jetzt einigen Leuten Spaß gemacht, mir das heilige vom Himmel zu versprechen, um mir dann einen gewaltigen Tritt zu geben und sich darüber zu erfreuen, wie ich vor Trauer und Verzweifelung fast umkomme……aber vielleicht warten sie auch nur darauf, dass ich meinen Gefühlen freien Lauf lasse um dann…..nein….sie sind anders…..anders als alle anderen…..ich weiß nicht, aber das spüre ich einfach…..sie geben mir das Gefühl frei zu sein und ich kann alle schlechten Erinnerungen einfach vergessen…..es ist so ein wunderbares Gefühl…..ich glaube….ja….Firebird, weißt du was…..ich werde….< Mia schreckte aus ihren Gedanken, als sie es an Tür klopfen hörte. „Mia, bist du wach?“, hörte sie eine Stimme hinter der Tür rufen. Es war Ray. „Ähm j-ja“ „Gut beeil dich! Wir wollen gleich los. Tyson drängelt schon.“ „Gut.“, rief sie noch, bevor sie hörte, wie der Chinese sich wieder von der Tür entfernte. Schnell warf die Blondine einen Blick auf ihren Wecker, um zu sehen wie spät es eigentlich war. Sie war so in Gedanken, dass sie völlig das Zeitgefühl verlor. Schnell zog sie sich ihren Bikini an und darüber einen Armeefarbenen Minirock und ein weißes Top. Sie rannte aus der Tür und überrannte so fast Tyson, der schon sehnsüchtig auf sie wartete. „Nun komm schon, wir wollen los.“, drängelte er sie. Wieder musste sie innerlich grinsen, als sie sein Gesicht und diesen bettelnden Blick sah. Äußerlich ließ sie sich aber nichts anmerken. Gemeinsam gingen sie zu den anderen, die schon auf die beiden warteten. „Kann es losgehen?“, fragte Ray an Miriam gewandt. Als Antwort bekam er ein nicken und schon gingen alle los. Kai lief einen Meter hinter Max, Tyson und Ray. Und die Blondine ging ein Stück hinter dem Russen. Sie führte derweil ihre Gedanken von heute früh zu Ende. Kenny war daheim geblieben, weil Dizzy vor ein paar Tagen einen Totalabsturz hatte und er meinte, dass es Ewigkeiten dauern würde, bis er alles wieder in Ordnung bringen könnte. Es dauerte auch nicht lange und sie waren am Freibad angekommen. Sofort suchten sie sich einen geeigneten Platz, welcher auf dem weichen Gras halb in Sonne, halb im Schatten lag. Alle breiteten erstmal ihre Decken aus und zogen sich ihre lästigen Klamotten aus. Mia tat es ihnen gleich und zog ihren Rock und das Top aus. Alle staunten nicht schlecht, als sie Miriam sahen. Sie trug einen sportlichen schwarzen Bikini, welcher ihr super stand. Ihre Haare trug sie offen, so dass der Wind durch ihr Haar wirbeln konnte. Sie strich sich eine störende Strähne aus dem Gesicht. Außerdem nahmen ihre Augen in dem Sonnenlicht ein wunderschönes strahlendes blau an. Plötzlich bemerkte sie Blicke auf sich beruhen. Alle Leute um sie herum starrten sie an. Die männlichen Badegäste freuten sich über so einen Anblick. So etwas durften sie sich doch nicht durch die Lappen gehen lassen, dachten sie sich. Selbst die weiblichen Gäste schauten zu ihr, aber dies eher mit einem neidischen Blick. Wie konnte jemand nur so perfekt aussehen? Auch die Bladebreakers konnten ihre Augen nicht von ihr nehmen, bis die Blondine sich zu ihnen drehte. „Soll ich euch ein Foto machen?“, fragte sie etwas genervt und setzte sich auf ihre Decke. Tyson, Max und Ray hatten sich bereits entkleidet und rannten mit roten Kopf Richtung Becken und jeder sprang erstmal ins Wasser. Sie beschäftigten sich gleich damit sich gegenseitig unterzutauchen und sich voll zu spritzen. Kai derweil stand immer noch in seinen Sachen da und schaute genervt zu seinen Freunden und murmelte ein „Kleinkinder.“ Mia nickte nur. Dann machte sich auch der Russe daran, sich von den lästigen Klamotten zu befreien und zog erst seine lästige Hose aus und dann sein Shirt, inklusive Schal, den er auch bei solchen hohen Temperaturen trug. Die Blondine staunte nicht schlecht, als sie ihn oben ohne sah. >Man hat der einen durchtrainierten Oberkörper….< Kai bemerkte ihren Blick nicht, sondern setzte sich ebenfalls auf seine Decke, welche genau neben der Blondine lag. Diese fasste sich wieder und kramte in ihrer Tasche nach etwas. „Wo ist es denn…..ach da ist es ja.“ Der Russe schaute fragend zu ihr, bis er die Sonnencreme in ihrer Hand entdeckte. Schnell cremte sich Miriam ordentlich die Beine, dann die Arme und zum Schluss den Bauch ein. „Hey Süße, sollen wir dir den Rücken eincremen?“ Die Angesprochene schaute in die Richtung, aus der die Stimme kam. Vor ihr standen zwei Jungs. Sie waren ungefähr in ihrem Alter und wirkten sehr attraktiv. Beide hatten einen durchtrainierten Oberkörper und waren ein Stück größer als sie selbst. Einer von beiden hatte strahlend grüne, der andere teddybärbraune Augen. Wieder bemerkte sie neidische Blicke von anderen Mädchen. „Nein, danke.“, gab sie nur zurück und hoffte, dass die beiden so verschwinden würden, denn sie hatte kein Interesse an solchen Lackaffen. „Nun komm schon.“, drängelte einer der beiden und kam ihr näher. „Haut ab.“, fauchte sie die beiden an. „Hrhrhr bist wohl eine ganz wilde, hm? Nun lass dich schon eincremen oder wer soll das sonst machen? Du willst dir doch nicht deine wunderschöne Haut verbrennen, oder?“ Langsam reichte es der Blondine, sie musste sich wirklich beherrschen, nicht auszurasten. „Na los.“, drängelte er weiter. „Jetzt haut endlich ab!“, Kai reichte es und mischte sich nun ein, „Sie hat gesagt ihr sollt verschwinden!“ Mia war über Kais Reaktion sichtlich überrascht, aber war auch einerseits froh, dass er ihr hilft, denn sie glaubte nicht, dass diese Kerle sonst so einfach verschwinden würden. „Wer bist du denn?“, fragte einer der beiden ihn etwas schroff. „Derjenige, der ihr den Rücken eincremt.“ Und so nahm er sich Miriams Tube. „Wollt ihr sonst noch was?“, fragte er genervt, aber konnte sich ein grinsen nicht verkneifen. Schließlich gingen die beiden Jungs wütend von dannen, während die Blondine sich die Worte von Kai noch mal durch den Kopf gehen ließ. >Derjenige, der ihr den Rücken eincremt?< Doch bevor sie die Bedeutung richtig begriffen hatte, sah Kai sie fragend an. „Na leg dich schon hin oder willst du, dass hier noch mehr von den Typen auftauchen, die dich eincremen wollen?“ Ohne noch etwas zu sagen, legte sich die Blondine auf ihren Bauch. Der Russe beugte sich über sie und ließ etwas von der kalten Sonnencreme auf ihren Körper tropfen. Sanft rieb er ihren Rücken ein, wobei sie die Augen schloss und das einreiben sichtlich genoss. Kai bemerkte dies und konnte sich ein lächeln nicht verkneifen. Als er fertig war, setzte er sich wieder gerade hin und legte die Tube am Rand der Decke ab. Die Blondine öffnete ihre Augen und setzte sich ebenfalls. Gerne wäre sie noch liegen geblieben und hätte sich weiter von ihm einreiben lassen. Kai jedoch beachtete sie nicht mehr, sondern sah aufs Wasser und beobachtete seine Freunde. Plötzlich merkte er, wie sich Miriam hinter ihn setzte. Leicht erschrocken, sah er sie nun fragend an. „Du hast mir geholfen, also creme ich dich jetzt auch ein. Ich möchte dir schließlich nichts schuldig sein.“, doch ohne auf eine Antwort des Russen zu warten, spürte er schon die kühle Creme auf seinem Rücken, gefolgt von zwei zarten Händen. Langsam verteilte sie die weiße Flüssigkeit auf seinem Körper. Auch er genoss diese Prozedur, ließ es sich aber nichts anmerken. Als sie fertig war setzte sie sich wieder auf ihre Decke und beobachtete nun ebenfalls Tyson, wie er gerade einen eleganten Sprung ins kühle Nass versuchte. Dies sah eher dämlich als elegant aus, fand die Blondine, als sie ihn beobachtete. Nach einigen Minuten der Stille meinte schließlich der Russe, dass er ins Wasser gehen will und fragte die Blondine ob sie mitkommen will. „Nee, lass mal. Ich bleib lieber hier.“ Plötzlich fing Kai an leicht fies zu grinsen, was Mia gar nicht gefiel. Sie ahnte schlimmes. Und sie hatte mit ihrer Vermutung Recht. Der Russe nahm ihr Armgelenk und zog sie auf die Beine. Noch bevor sie wusste, wie ihr geschah, zog Kai sie mit zum Beckenrand. „Nein, Kai ich will ni…“ „Tja, ich würde sagen Pech gehabt.“, unterbrach er sie und schon landete sie im Wasser. >Na warte das gibt Rache…< Da Miriam nach 15 Sekunden immer noch nicht aufgetaucht war, wunderte er sich und hockte sich auf den Beckenrand, um nach ihr zu sehen. „Mia?“ Was er nicht wusste war, dass die Blondine genau auf diesen Moment gewartet hatte. Ehe sich Kai versehen konnte, spürte er eine Hand auf seinem Armgelenk, welche ihn ins Wasser beförderte. Schnell stand er wieder im Wasser und sah Miriam verdutzt an. Diese konnte sich von diesem Anblick, der einfach zu herrlich aussah, nicht mehr halten und lachte aus vollem Herzen los. Max, Ray und Tyson, welche die beiden beobachtet hatten, sahen Mia nun völlig verwundert an. Auch Kai blieb regungslos vor ihr stehen. Alle dachten zu dieser Zeit das Selbe. >Mia lacht…sie lacht wirklich…< Die Blondine musste sich schon den Bauch vor lachen halten. „D-du…hihi…du hättest mal dein Gesicht….hihi….dein Gesicht sehen sollen…“ Jetzt erst bemerkte Miriam den Blick ihrer Freunde und schaute sie fragend an. „Was guckt ihr denn so komisch?“, fragte sie etwas unsicher. Schließlich rannte Tyson, soweit es das Wasser zuließ, auf die Blondine zu und umarmte sie. „W-was?“ „Du hast gelacht….du hast zum ersten mal gelacht…“, sagte er freudig, als er sich von ihr löste. Mia war erst erschrocken über sich selbst und schien kurz nachdenklich, dann aber lächelte sie ihre Freunde an. „Stimmt….aber ich glaube daran müsst ihr euch nun gewöhnen.“ Alle staunten nicht schlecht über ihre Worte und lächelten sie glücklich an. Schließlich tobten sich alle im Wasser noch richtig aus, bis sich Mia, etwas ausgepowert, wieder auf die Decke legen wollte. „Wo willst du denn hin?“, fragte Tyson sie irritiert. „Ich geh mich ein bisschen sonnen….außerdem muss ja einer auf unsere Sachen aufpassen.“, sie lächelte ihn noch mal lieb an und stieg aus dem Wasser und ging in die Richtung, wo sie ihre Decken ausgebreitet hatten. >Wenn sie lächelt sieht sie noch viel süßer als sonst aus…< dachte sich Tyson und in ihm stieg ein leichtes kribbeln auf, als er ihr nachsah. Als Miriam fast an den Decken angekommen war, bemerkte sie, wie sie jemand verfolgte. Als sie sich umdrehte, stellte sie erleichternd fest, dass es nur Kai war, der ihr gefolgt war. Still gingen sie nebeneinander her und legten sich auf die Decken. Mia schloss die Augen, um die warme Sonne zu genießen. Der Russe beobachtete sie und dachte ähnlich wie der Blauhaarige. >Sie sieht so verdammt süß aus, wenn sie lächelt…….und wie sie hier so daliegt…….< Kai beobachtete sie ein Weile mit einem lächeln im Gesicht. >Halt, was mach ich hier eigentlich?> Er war leicht über sich selber erschrocken und legte sich nun auch hin. Er verschränkte die Arme hinter seinem Kopf und schloss die Augen. Einige Minuten vergingen, wo die beiden einfach nur still nebeneinander lagen und die Sonne genossen. Doch Kai ging eine Frage nicht aus dem Kopf. „Warum plötzlich?“, kam es schließlich von ihm. Mia öffnete die Augen und setzte sich gerade hin. Nun bemerkte sie, dass der Russe auch schon längst aufrecht saß. „W-was meinst du?“ „Du bist nun schon einen Monat bei uns. Nie hast du auch nur ein einziges mal gelacht oder sonst irgendetwas. Immer hattest du diese eisige Art an dir und plötzlich…..auf einmal lachst du aus vollem Herzen und wirkst glücklich. Diese eiskalte Art ist von einer Minute auf der anderen verschwunden….warum?“ Kurz sah die Blondine Kai verwirrt an, doch dann musste Miriam lächeln, wobei dem Russen eine leichte röte ins Gesicht schoss und er außerdem ein angenehmes kribbeln in seinem Bauch fühlen konnte. „Das kann ich dir jetzt noch nicht erklären….“, sagte sie in einem ruhigen und sanften Ton und schaute dabei in den wunderschönen strahlend blauen Himmel, „…nur, dass ich jetzt für mich entschieden habe, die wunderschöne Zeit bei euch zu genießen, weil…..weil….weil ich mich bei euch seit langem wieder zu Hause fühle…“ Plötzlich beugte sie sich zu Kai, zog ihn ein Stück zu sich und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Wange. „Danke.“ „Wofür?“ „Einfach für alles.“ >Du bist der erste, dem ich mein vollstes Vertrauen schenke. Du hast es zwar nicht offen gezeigt, aber du warst immer für mich da, wenn ich mal Hilfe brauchte. Niemand konnte mich bis jetzt so gut durchschauen wie du…….Ich würde dir auch so gerne alles erzählen, aber es geht einfach nicht….ich kann und darf es nicht tun…..< Kai wollte erst noch weiter nachfragen, aber beschloss es sein zu lassen, denn wenn sie ihm etwas erzählen wollte, dann würde sie es auch tun. In der Sache war sie ihm ähnlich. Sie schien nicht gerne über ihre Vergangenheit oder anderes reden zu wollen. Er glaubte fest daran, dass wenn sie irgendwann dazu bereit ist, sie ihm früher oder später alles erzählen würde. Der restliche Tag verging wie im Flug. Alle genossen den Tag in allen Zügen und waren leicht geknickt, als sie merkten wie spät es doch schon war und somit für sie höchste Zeit nach Hause und schließlich ins Bett zu gehen, da ihr Leader für den morgigen Tag ein hartes Training angekündigt hatte. Tyson hatte zwar versucht sich dagegen zu weigern, bekam aber nur böse Blicke entgegen, worauf er dann ganz still wurde. Er wollte den Russen lieber nicht noch weiter reizen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)