Monument von Karma (wenn Liebe die Zeit überdauert) ================================================================================ XII --- 'Monument', die nächste. Hier ist auch schon das 12. Kappi. Werd gleich noch das 13. hochladen und dann sollte es erst mal gut sein. Sonst ist ja die ganze Spannung weg, meint ihr nicht auch? Und jetzt: Enjoy! Karma ********************************************************************************* Yami begleitete Joey zum Krankenzimmer und wartete einen Moment, bis die Schwester sie beide allein liess. "Was willst Du wissen, Joey?" erkundigte sich der ehemalige Pharao dann bei seinem Freund und dieser seufzte abgrundtief. "Ich... kann es sein, dass... ach, ich weiss auch nicht." erwiderte der Blondschopf und vergrub sein Gesicht in den Händen. "Du... Du hast doch auch gesehen, was heute morgen passiert ist, oder?" fragte er heiser und seine Gesichtsfarbe wurde schlagartig flammend rot, als er sich wieder an das erinnerte, was er empfunden hatte, als er auf dem Schoss seines Erzfeindes gesessen hatte. 'Das hat sich so vertraut angefühlt. Und so gut. So warm und geborgen. Und in dem Moment war sein Blick auch nicht so kalt wie sonst. Das kam erst hinterher.' dachte er und seufzte erneut. 'Das darf einfach nicht wahr sein. Bitte, lass es nur eine Einbildung sein! Bitte!!!' Der Ältere beobachtete seinen blonden Freund einen Moment lang schweigend, um ihm Zeit zu geben, sich zu sammeln. Bevor der Blondschopf jedoch seine Frage stellen konnte, kam die Schulkrankenschwester zurück und tippte Yami auf die Schulter. "Der Unterricht hat schon angefangen. Sie sollten jetzt also zurück in ihre Klasse gehen. Sie können in der nächsten Pause gerne wieder nach Ihrem Freund sehen." sagte sie bestimmt und bedeutete dem ehemaligen Pharao, den Raum zu verlassen. "Wir reden später, okay, Joey?" wandte sich der Ältere an seinen Freund und der nickte, ohne aufzusehen. "Alles klar, Alter. Bis später." erwiderte er leise, liess sich auf die Liege fallen und zog sich die Decke bis an die Haarspitzen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Yami verliess das Krankenzimmer und machte sich auf den Weg zu seinem Klassenraum. Die Pause war, wie die Krankenschwester gesagt hatte, inzwischen tatsächlich schon vorbei und er war der Einzige, der noch auf dem Flur unterwegs war. 'Joey sah wirklich fertig aus. Vielleicht hätte ich es ihm doch besser nicht erzählen sollen.' sinnierte er und liess seinen Blick über den leeren Schulhof schweifen. 'Ist das da draussen etwa Kaiba? Schläft er? Mitten auf dem Schulhof?' fragte er sich, als er eine vertraute brünette Gestalt auf einer der Bänke sitzen sah. 'Vielleicht sollte ich ihn besser wecken gehen.' Seufzend ging der ehemalige Pharao auf den Schulhof und tippte den Jungunternehmer an, doch dieser reagierte nicht. "Hey, Kaiba, wach endlich auf. Wir kommen zu spät." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Seto erwachte, als ihn jemand an der Schulter rüttelte. Er blinzelte verwirrt und blickte genau in ein paar violette Augen, die ihn nachdenklich musterten. "Bist Du endlich wach?" fragte der Besitzer der Augen und der Brünette sah ihn fragend an. "Atemu?" murmelte er verschlafen und der ehemalige Pharao zuckte zusammen. 'Er kennt meinen Namen. Ich hatte Recht, er ist wirklich Seths Reinkarnation.' dachte er und nickte. "Wir kommen zu spät zum Unterricht." erwiderte er und der Größere blickte sich verwirrt um, bis ihm klar wurde, dass er sich nicht in Ägypten, sondern noch immer in der Schule befand. 'Wieder einer dieser Träume. Das wird immer realistischer. Wenn ich nicht aufpasse, fange ich wirklich noch an, diesen ganzen Reinkarnationsquatsch zu glauben, den dieser Zwerg und sein Kindergarten immer von sich geben.' Kopfschüttelnd stand Seto auf, strich seine Schuluniform glatt und ging an dem Kleineren vorbei, ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen. Dass er ihn bei seinem früheren Namen genannt hatte, war ihm nicht bewusst. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 'Er weigert sich immer noch, daran zu glauben.' dachte Yami resigniert und folgte seinem Klassenkameraden. Nun, früher oder später würde er merken, dass er vor seinem Schicksal nicht davonlaufen konnte – ebenso wenig wie vor seinen Gefühlen. 'Wir werden ja sehen, wer von uns beiden am Ende Recht behält, Kaiba.' ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Yugi blickte auf, als sich die Tür zum Klassenzimmer öffnete und erst Kaiba und dann sein Liebster den Raum betraten. Während sich der Ältere für seine Verspätung entschuldigte, liess sich der Brünette sofort wortlos auf seinen Platz fallen. Sobald Yami sich ebenfalls auf seinen Platz gesetzt hatte, stiess der Kleinere ihn an. "Wie geht es Joey?" fragte er besorgt und sein Freund streichelte ihm kurz über die Hand, bevor er antwortete. "Es geht ihm gut. Er ist nur sehr durcheinander wegen der ganzen Sache." erwiderte er und sein Liebster nickte. "Das verstehe ich. Immerhin erfährt man ja auch nicht jeden Tag, dass man früher schon einmal gelebt hat." gab er zurück und der Angesprochene nickte ebenfalls. "Ja, das macht ihm zu schaffen." sagte er und wandte seinen Blick zur Tafel, ohne wirklich wahrzunehmen, was dort stand. 'Aber ich glaube, die Sache mit Kaiba von heute morgen macht ihm noch viel mehr zu schaffen.' sinnierte er und sah kurz zu seinem brünetten Klassenkameraden hinüber, der sich augenscheinlich Mühe gab, dem Unterricht zu folgen, obwohl es ebenso offensichtlich war, dass seine Gedanken ganz woanders waren. 'Ob er etwas ahnt? Ich habe den Eindruck, Kaiba weiss mehr über die ganze Sache als Joey. Aber er wird es mir wohl kaum freiwillig erzählen. Schliesslich glaubt er ja nicht daran. Zumindest redet er sich das ein.' dachte Yami und seufzte unhörbar. 'Wenn er doch bloss nicht so entsetzlich stur wäre! Dagegen war Seth wirklich pflegeleicht.' dachte er und erinnerte sich an die groß gewachsene Gestalt seines Vetters, den er in seiner Kindheit in Ägypten immer bewundert hatte. 'Was wohl aus ihm geworden ist, nachdem ich ins Reich der Toten gegangen bin? Als mein nächster Verwandter hätte er ein Anrecht darauf gehabt, den Thron zu besteigen und Ägypten zu regieren – so, wie sein Vater es immer gewollt hat. Vielleicht sollte ich noch einmal ins Museum gehen und mir den Rest der Ausstellung ansehen. So erfahre ich möglicherweise, wie das Leben meines Vetters nach meinem Tod ausgesehen hat.' An diesem Punkt seiner Grübeleien nickte der ehemalige Pharao, ohne sich dessen wirklich bewusst zu sein. Die Idee war gar nicht schlecht. 'Und vielleicht finde ich dort auch irgendeine Möglichkeit, Kaiba endlich dazu zu bringen, sich mit seiner Vergangenheit auseinander zu setzen.' ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Besagter Jungunternehmer hatte Mühe, wach zu bleiben. Der für seine Verhältnisse ungemein langweilige Unterricht trug auch nicht gerade dazu bei, dass es ihm leicht fiel, die Augen offen zu halten. 'Hoffentlich ist dieser Tag bald vorbei!' dachte er und seufzte abgrundtief. 'Sobald die Schule zu Ende ist, werde ich mir als zuallererst irgendwo Schlaftabletten besorgen. So kann es einfach nicht weitergehen. Ich brauche meinen Schlaf.' grummelte er unhörbar und widerstand mühsam dem Drang, seinen Kopf auf den Armen zu betten und einfach mitten im Unterricht sein Schlafdefizit nachzuholen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Joey lag auf der Liege im Krankenzimmer und hatte sich unter der Decke verkrochen, doch das half ihm auch nicht, seinen Gedanken zu entkommen. Immer und immer wieder stiegen vor seinem inneren Auge Bilder aus seinem Traum der vergangenen Nacht auf und zusätzlich zu seinen wirren Gefühlen hatte er plötzlich auch noch mit seiner Erregung zu kämpfen. 'Das ist einfach nicht fair! Warum passiert so was eigentlich immer nur mir?' fragte sich der Blondschopf, schleuderte die Decke zur Seite, zog sein Hemd aus der Hose, um sein Problem zu kaschieren, und stand dann hastig auf. "Ich würd gerne nach Hause gehen, wenn das geht." wandte er sich leise an die Krankenschwester und die musterte den Jungen skeptisch. Er war furchtbar bleich und es war nicht zu übersehen, dass er keinesfalls simulierte, sondern sich wirklich schlecht fühlte. "Sind Sie sicher, dass Sie das alleine schaffen?" fragte sie und der Angesprochene nickte. "Ja, bestimmt. Vielleicht tut mir die frische Luft ja sogar gut." murmelte er und sie legte ihm noch einmal eine Hand auf die Stirn, bevor sie nickte. "Also gut. Schlafen Sie sich ordentlich aus, dann geht es Ihnen morgen sicher schon wieder besser." empfahl sie. Joey nickte erneut und nahm die Entschuldigung, die sie ihm geschrieben hatte, an sich, bevor er sich auf den Weg zu seinem Klassenraum machte, um seine Sachen zu holen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Die ganze Klasse sah auf, als sich die Tür des Klassenzimmers öffnete und ein überaus bleicher Joey Wheeler den Raum betrat. "Ich stör nicht lange. Bin gleich weg." murmelte der Blondschopf, legte dem Lehrer einen Zettel aufs Pult und ging zu seinem Platz, um seine Sachen zusammenzupacken. "Was ist los, Joey?" erkundigten sich seine Freunde fast zeitgleich. "Ist alles okay? Du bist ganz blass." "Geht schon. Morgen ist alles wieder in Ordnung." erwiderte er matt und warf den Anderen ein schiefes Grinsen zu, das ihm allerdings nicht besonders gut gelang. Yami sah seinen Freund nachdenklich an. "Tut mir leid, Joey." flüsterte er, doch der Siebzehnjährige winkte ab. "Schon gut. Du kannst ja nichts dafür. Wir reden morgen darüber, ja?" gab er zurück und der ehemalige Pharao nickte. "In Ordnung. Ruh Dich mal richtig aus, Joey. Wir sehen uns dann morgen früh." "Bis morgen, Leute." verabschiedete sich der Blondschopf und verliess den Klassenraum, ohne sich noch einmal umzusehen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Dem ging's aber gar nicht gut." murmelte Tristan besorgt und Thea nickte. "Allerdings. Er sah richtig fertig aus." "Wahrscheinlich braucht er einfach nur ne Mütze voll Schlaf. Die Statue gestern hat ihn wohl echt geschockt." mutmasste Duke und Yugi nickte. "Das glaube ich auch." stimmte er dem Schwarzhaarigen zu und warf einen Blick zu seinem Liebsten, doch der sah aus dem Fenster und beteiligte sich nicht an der Unterhaltung seiner Freunde. 'Ich hätte es ihm wirklich nicht sagen sollen. Aber woher hätte ich wissen können, dass ihn das so mitnimmt?' sinnierte Yami und seufzte leise. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Auch Seto sah auf, als der Blondschopf den Klassenraum betrat. 'Was ist denn mit dem los? Ist das etwa wegen heute morgen?' fragte er sich und musterte seinen Klassenkameraden eingehend. Es war nicht zu übersehen, dass es ihm wirklich schlecht ging. 'Eigentlich kann es mir doch egal sein, was der Köter für Probleme hat. Er interessiert mich nicht. Er hat mich noch nie interessiert und er wird mich auch nie interessieren. Und das ist eine Tatsache.' dachte der Brünette grimmig, aber ein sehr, sehr kleiner Teil von ihm fragte sich doch, was mit dem Blondschopf nicht stimmte. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ******************************************************************************* Das wäre auch schon wieder dieses Kappi. Aber keine Sorge, das nächste kommt sofort nach. Hoffe, ihr schreibt mir fleissig eure Meinung! Karma Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)