Das rote Kleid von Brini_Supernova (Revolverheld on tour und was noch so passiert =P) ================================================================================ Kapitel 1: Das Konzert ---------------------- Freiburg – Jazzhaus der 01.02.2006, Ort und Datum des ganzen Geschehens. Es war mal wieder so weit, das Jazzhaus sollte gefüllt werden, gerockt und auch durchgerüttelt. Dieses Mal waren es Revolverheld, eine Band aus dem Hohen Norden - Bremen. Schon einmal waren die 5 Jungs in Freiburg im Breisgau gewesen, damals spielten diese jedoch noch als Vorband von Silbermond in der alten Stadthalle die es zu dem jetzigen Zeitpunkt nicht mehr gab. Doch was war nur los mit Freiburg? Hatten sie keine Lust Revolverheld live on Stage zu sehen? Denn im Vorverkauf war die Nachfrage auf dieses Konzert sehr minimal gewesen. Fast sah es schon so aus, als müssten sie vor einem Publikum von 10 – 20 Leuten spielen... doch es kam alles anders als es den Anschein hatte. Als Revolverheld eine halbe Stunde vor einlass durch die Menge hindurch das Jazzhaus verließen, um sich noch einmal zu vergewissern, wie groß denn nun wirklich die Anzahl ihrer Konzertbesucher war und eventuell noch ein bisschen die Stadt zu besichtigen, konnte man ehrlich nur eine minimale Menschenmenge von 20 Leuten sehen. Irgendwie zog das die Laune der Jungs ziemlich runter. Jo hatte sich doch so darauf gefreut hier in der durchschnittlich wärmsten Stadt Deutschland nun sein EIGENES Konzert mit den Jungs zu geben, und nun kam so etwas. Warum nur? Mochte diese Stadt, welche auch als Studentenstädtchen bekannt war, ihre Musik denn nicht? Hatten sie irgendwas falsch gemacht? Es war für ihn und für die anderen doch jedes Mal ein riesiger Spaß vor den Fans zu performen, ihre Lieder zu spielen und ein Paar Witze hin und wieder zu reißen um das Publikum bei Stimmung zu halten. Doch heute würden sie wohl alle als Trauerklöße auf die Bühne müssen und sich versuchen sich zusammen zu reißen. „Wie Deprimierend.. jetzt sind wir schon mal ein bisschen bekannt und dann kommt so ein Mini-Konzert.“, dachte sich der Sänger und ein Seufzen entwich seiner Kehle. Der Köpf des Sängers war leicht gesenkt und der Blick gen Boden gerichtet. Die vielen Pflastersteine und die leicht rötlichen Farben sah Johannes nicht einmal mehr. Sein Blick war leer und nur ganz leise vernahm er die Stimmen der anderen, welche lachten und anscheinend kein Problem damit hatten, vor so wenigen Leuten aufzutreten. Plötzlich bemerkte Strate wie eine Hand erst auf seine Schulter klopfte und diese dann durchknetete. Er hob den Kopf und blickte Kris direkt in sein Gesicht. Er schenkte ihm ein kurzes Lächeln und dann verschwand dieses auch sofort wieder von dessen Lippen. Kris war es ja schon gewohnt, dass Johannes ab und an mal etwas ernster- und schlecht gelaunt war, jedoch eigentlich kaum, wenn sie nicht unter Stress standen oder weit entfernt von ihrer Fangemeinde waren. „Hey, was ist los Hensel?“, wollte Hünecke wissen und hatte ein freches grinsen auf seinen Lippen, er wollte seinen Freund doch nur aufmuntern und ihn nicht so deprimiert sehen – wie ein kleines Häufchen Elend, welches keinen Sinn mehr in seinem Leben sah. „Was ist denn los mit dir? Heute Morgen, da bist du noch rum gesprungen wie von der Tarantel gestochen und jetzt da schaust du aus wie sieben Tage Regenwetter..“, erkundigte sich der Gitarrist und blickte den Sänger fragend an. „Er könnte mir echt mal ohne Aufforderung sagen, wenn was nicht mit ihm stimmt“, überlegte sich Kris und wartete auf die Antwort, währenddessen die Jungs eine Pizzeria ansteuerten. Alle samt setzen sie sich hin, bestellten eine Riesenpizza und Flo und Niels zündeten sich gleich mal ihre Zigaretten an. Bier durfte hier natürlich auch nicht fehlen, denn was ein waschechter Bremer ist, trinkt auch Bier. Und wie oft hat man schon mal die Möglichkeit Schwarzwälder Bier zu trinken, wenn man kaum in diese Gegend kam? „Jo~“, drang leicht nervtötend und durchdringend an das Ohr des Sängers. Dieser zog nur seine Augenbrauen nach oben sah Kris skeptisch an und seufzte. „Was denn?“, wollte der Sänger mit genervtem Unterton wissen und sah denjenigen an, welcher in angesprochen hatte. Dieser schmunzelte nur und tippte an die Stirn Jos, wodurch er spielerisch seine Brauen sinken ließ und wieder anhob. „Na, jetzt stell dich nicht dumm alter“, forderte Kris auf und musste anschließend lachen. Ja, die beiden Spaßvögel konnten alles gut Überspielen, doch der Gitarrist wollte unbedingt Wissen was mit ihm los was. „Na ja es.. du wirst lachen, aber da sind so wenige Leute, irgendwie ist das voll deprimierend“, brachte der befragte unter einem Seufzen hervor, umfasse mit seiner Hand den Finger Kris’, und senkte langsam seine Hand. „Hey, ihr haltet schon wieder Händchen, jetzt bin ich aber eifersüchtig“, ertönte die Stimme vom dem zweiten Gitarristen, welcher seinen Kopf unter den Tisch gesteckt hatte und die Hand der beiden anderen genau im Visier hatte. Flo grinste nur und Jakob gab aus Reflex Niels einen auf den Hinterkopf, der sich dadurch die Stirn anschlug. „Auu…“, jaulte der geschlagene auf und verzog vor lauter Schreck das Gesicht. Es hatte nicht wirklich wehgetan jedoch war das so eine unerwartete Geste von Pinsel gewesen, dass er gar nicht dagegen halten konnte. Ja, das war eine gute Gelegenheit für Jo gewesen, von dem Thema abzulenken und seine Sorgen runter zu schlucken. Er schreibt zwar Liedtexte und auf den Mund gefallen ist er auch nicht, aber er glaubte einfach, dass die anderen ihm bei diesem Problem weder verstehen- noch unterstützen könnten. Sachte und etwas zaghaft, ließ er die Hand seines Freundes los und legte diese dann auf seinen Oberschenkel. Die Pizza und das Bier waren nun auch schnell verputzt und nun hieß es, auf zum Konzert! Im Jazzhaus angekommen, sollte nun die Vorband auftreten. Jo, welcher noch seinen rot-schwarz gestreiften Schaal trug, und einen grauen Kapuzenpulli, huschte schnell auf die Bühne, noch etwas zerstreut, hob er seine Hand und ruf in die Menge: „Hey! Ich hoffe euch allen geht’s gut! Wir haben euch ne Regionale und doch etwas jüngere Vorband mitgebracht… einige von euch werden sie kennen.“ Hier stoppte er und warf einen Blick umher. „Ist ja doch voll geworden“, schoss es ihm durch den Kopf und ein Schmunzeln huschte über seine Lippen. Irgendwie war er stolz, den Schuppen doch noch voll bekommen zu haben. Mit dem grinsen auf seinen Lippen sprach er weiter: „Und nun viel Spaß mit der Band „WIR“!“ Sein Arm schwang aus und seine Hand zeigte gen Backstage bereich. Von dort kamen drei Kerle bzw. Jungs im Alter von 16 Jahren. Ein Bassist, ein Sänger welcher gleich noch die Gitarre mit bei hatte und der Drummer. Alle stellten sich bereit und Jo verzog sich wieder hinter die Bühne. Er setzte sich zufrieden grinsend zu den anderen Jungs, die alle ihre Ohren gespitzt hatten. „Wie die wohl sind? Bestimmt schleecccchht..“, kam es von Niels, mit einem fiesen grinsen auf dessen Lippen, zu dessen anderen Gehör. „Ach Niels du Trottel! Wir haben doch ne Demo CD von denen bekommen gehabt, für ihr alter waren die ganz gut“, erklärte Flo und nickte stolz über die Nachwuchsband. „Wie dem auch sei, dieser Schuppen ist knall voll!“, sprudelte es aus Kris. Er mochte ausverkaufte Konzerte genau so sehr wie Jo und auch die anderen Jungs. Wie sie von dem Kreischen immer wieder angespornt wurden, wie das Jubeln ihren Puls schneller schlagen ließ und die Mädchenchöre alle ihre Texte konnten. Ja, das war schon ein schönes Gefühl und DAS war alles was sie immer wollten. Kris’ Augen strahlten, lehnte sich zurück und hatte nun ein Dauergrinsen drauf. „Was ist los mit dir?“, wollte Jakob überrascht wissen und blickte in Kirs grinsende Visage. „Na was? Ich bin heiß auf den Gig!“, bekam er von Hüni zu hören und dieser blickte nun nervös auf die Uhr. „Maaaa~n ich will Spielen!“ “Komm wieder runter von deinem Trip, was hast du denn genommen? Bekomm ich das auch mal?“, wollte Niels wissen und schüttelte nur seinen Kopf mit einem spottenden Blick gen Kris. Dieser stand nur auf, wie von der Tarantel gestochen, ging im Schnellschritt zur Türe und sah der Band bei ihrem Auftritt zu. Später stand dann Revolverheld selbst auf der Bühne. Spaß hatten sie, das sah man ihnen an. Die Fans sangen kräftig mit und dazu meinte Jo nur: „Hey, wenn wir mal nen Chor für ein Lied brauchen, kommen wir mal vorbei! Wie wär es mit nem Freiburg Song?“ „Jaaa!“, rief die Menge freudig entgegen und klatsche und lachte amüsiert über diese Idee. Für ein paar Minuten hatte die Band das Publikum verloren, denn diese diskutierte nun erfreut über diese Nachricht und überlegen, was in dem Song nun alles vorkommen könnte. Kris blickte etwas überrascht zu den anderen und konnte es irgendwie nicht glauben. Das war ihnen noch nie passiert. Darum machte er sich auf, lief auf die andere Seite zu Niels und streckte seine Hand ins Publikum. Auf einmal wandten sich alle wieder um und er grinste. Sachte tippten die Mädchen der ersten Reihe seine Hand an, doch er schüttelte sie alle ab. Er wollte dem Mädchen, das etwas älter als die anderen um sie herum schien, und die ganze Zeit über brav mitgesungen hatte ein Geschenk machen doch, wieso nahm sie es ihm nicht ab? „Nimm doch“, forderte er sie murmelnd auf und blickte auf sie herab. Das Mädchen sah ihn nur unwissend an und blickte dann auf seine leicht zuckende Hand. Es machte klick, sie nahm seine hand in ihre und er ließ das Plec in ihre Hand fallen. Von ein paar Seiten kam nur ein erschrockenes: „Ohh~“, und, „Uhhuu ich will auch!“, doch Kris grinste nur und lief wieder auf seine Seite. Nun war es auch schon Zeit, für das „letzte“ Lied, nach Jos aussage. Es war „Freunde Bleiben“. Der Song für den Bundesvision Songcontest, an welchem sie teilnehmen würden. „Und scheiß auf freunde bleiben! Dududududüüh!“, sang er hob dabei beide Arme. Er schwang sie hin und her und er hatte irgendwie das Gefühl, als wäre er ein Dirigent, denn die ganze Halle sang mit. Das lockte dem sonst so oft grimmigen Jo, ein strahlend freudiges Lächeln auf die Lippen. Ja, solch eine singende Masse war einfach etwas Schönes. Sie sangen IHRE Texte und konnten die Melodie IHRES Liedes perfekt. Selbst als Revolverheld die Bühne verließen, sang der Chor weiter. „Dududududüh! Dududududah.. dupduududah..“, so ging es sicher ein bis zwei Minuten. Die Fans wollten SIE zurück und SIE kamen zurück. Danach spielten sie Freunde bleiben fertig und zusätzlich noch Heimspiel, ihren WM-Song. „Endlich unter der Dusche“, das Wasser prasselte über die nackte Haut des Sängers. Er wusch sich gründlich, wollte er doch nicht riechen. Das kühle nass fühlte sich für ihn an wie eine Wonne. 90 Minuten performen, schwitzen, hüpfen und die Fans zu unterhalten war schon etwas Anstrengendes jedoch machte ihm es Spaß und darum freuten sich alle Mitglieder Revolverheld’s aufs Neue, wenn sie einen neuen Gig in einer neuen Stadt hatten. Nachdem alle Geduscht hatten, war es Kris, welcher zuerst raus zurück in Jazzhaus huschte, in welchem sie gerade noch einen Auftritt hatten. Jakob war auch schon gleich dabei und baute mit seinen Helfern sein Schlagzeug ab. Niels, und Flo zündeten sich eine Zigarette an und liefen auch ein wenig durch die Menge von Fans um sich ein bisschen mit ihnen zu unterhalten. Jos Stimmung war nun wieder eher negativ. Irgendwie war er müde und das behagte ihm wirklich nicht, wenn er dann noch stundenlang Autogramme geben musste. Leicht missmutig, gab er Autogramme und machte mit den Fans Fotos. Es waren eigentlich ein paar ganz nette Fans dabei, sie kannten sich mit ihren Liedern aus und witzelten mit ihm herum. Irgendwann bekam er einen trockenen Hals, er drängte sich an den Mädchen vorbei und wollte Richtung Bar gehen, da hörte er eine Stimme. „Hi!“, kam es von seiner Linken und er blickte IHR direkt in die Augen! SIE war so schön, ihr schwarzes langes und gelocktes Haar, ihre perfekte Figur, die langen Beine, diese wunderschönen, leuchtenden Augen und dieses rote Kleid. Im ersten Moment sah sie aus wie eine Latino, doch es blieb bei dem Anschein. Er konnte den Blick nicht von ihr Lassen, sein Atmen stockte, sein Herz raste und sein Mund stand leicht offen. Sie hingegen grinste ihn amüsiert an, genau solch eine Reaktion hatte SIE erwartet. Sie schritt auf ihn zu, legte einen Finger an seine Wange, strich sanft darüber und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. „Wir sehen uns“, flüsterte SIE ihm in sein Ohr, schritt an ihm vorbei und verließ das Jazzhaus. ~~*~~ Hoffe sie gefällt euch, schreibt reichlich Kommentare! =P Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)