Ehre und Stärke I: Fortunas Wege von Tatheya (oder: Gundam Wing goes Ancient Rome) ================================================================================ Kapitel 34: ------------ Disclaimer: Gundam Wing und die Charaktere gehören nicht mir sondern Sunrise und Bandai. Ich verdiene auch kein Geld mit dieser Geschichte. Kommentar: Ja, ich weiß... Das Update hat lange gedauert und ich gelobe in Zukunft Besserung. Viel Spaß mit Kapitel 34! Kapitel 34 Er war ein kurzes Gemetzel gewesen. Die Räuber hatten kaum noch Zeit gehabt ihre Schwerter zu ziehen und waren sofort nach Utgard befördert worden. Nur drei hatten überlebt. Zwei davon allerdings so schwer verletzt, dass sie noch in der gleichen Nacht gestorben waren. Auch Sally hatte nichts mehr für sie tun können. Einer war nur durch einen Pfeil an der Schulter getroffen worden und man hatte ihn in jene Ruine gesperrt in der zuvor Duo, Heero und die drei römischen Mädchen untergebracht worden waren. Zum wiederholten Male warf Zechs Treize einen schrägen Blick zu und selbst er fühlte sich nicht wohl in der Gegenwart des Konsul. Treize hatte noch immer etwas von einem wilden Raubtier. Ganz so wie Zechs ihn in der Nacht gesehen hatte. Der Konsul hatte am verbissensten gekämpft und die meisten Männer getötet und mit welcher Berechenbarkeit und Kälte er den letzten Banditen befragte hatte, war furchterregend. Treize hatte dem Mann keine schweren Verletzungen zugefügt. Nein, das nicht, aber er verstand es ein Netz aus Furcht, Lüge, Schmerz und Drohungen zu weben, das sich immer enger zuzog bis dem Mann nichts mehr übrig blieb als die Wahrheit ans Licht zu bringen. Schließlich hatte Treize seine Informationen erhalten und sein Gesicht war seitdem zu einer Maske erstarrt. Auch Zechs mochte es nicht so recht glauben, dass es Treize eigenes Fleisch und Blut, sein Onkel, gewesen sein sollte, der diese Männer bezahlt und beauftragt hatte. Treize straffte sich und die Bewegungen ließ Zechs aufsehen. Der Konsul zog sein Schwert. Dunkelrote Streifen getrockneten Blutes zierten die Klinge. „Knie nieder.“, wies er den Mann an, der bis jetzt an der Wand gelehnt dagesessen hatte. Zechs sah die Angst in den Augen des Todgeweihten, aber hatte kein Mitleid. Sie hatten schließlich unschuldige Menschen und auch Kinder getötet und sich an den Frauen vergangen. Doch bevor Treize hinter den Mann treten konnte um ihn das Schwert in den Nacken zu stoßen, verdunkelte ein Schatten das ohnehin spärliche Licht in der Ruine. „Halt.“ Es war Duo und Zechs hatte den jungen Leibdiener noch nie mit so einem abgeklärten Gesichtsausdruck gesehen. „Ich will ihn töten.“ Duo trat auf Treize zu. „Für Heero und die armen Mädchen.“, raunte er und Zechs sah, wie die Hände des Diener zitterten. Doch Treize nickte nur langsam. Er hielt Duo das Schwert hin. Duo wusste wohl wie er es anzustellen hatte: Er bezog den Platz direkt hinter dem Gefangenen und setzte die Schwertspitze genau in der Mitte des Nackens an. Wenn der Hieb gelang wäre der Mann binnen weniger Augenblicke tot. Die Klinge würde die Wirbelsäule durchtrennen und das Herz treffen. Doch genau zu wissen wie man einen Mann töten musste war eine Sache. Es tatsächlich zu tun eine gänzlich andere. Das wusste Zechs und das wusste auch Treize. Der Konsul stellte sich neben Duo, legte seine Hände auf die des Dieners und trieb dann das Schwert in den Körper des Mannes. Zechs hörte das feuchte Schnappen als sich das Schwert durch das Fleisch schnitt und die Wirbel auseinander trieb, sich dann tiefer in den Körper bohrte. Er wandte sich ab und vernahm noch das Geräusch eines schweren Körpers, der ungebremst auf den Boden aufschlägt. ‚Diese Männer haben es nicht anders verdient.‘, versicherte er sich und ging nach draußen. Das helle Licht der Morgensonne war ihm ein willkommener Trost und den Dorfbewohnern schien es ähnlich zu gehen. Sie wanderten zwischen den Resten ihrer ehemaligen Häuser umher, sortieren die Steine aus, die noch zu gebrauchen waren und begannen den Schutt wegzuräumen. Die toten Verbrecher hatte man auf einen Haufen gelegt. Es war Treize gewesen der dies befohlen hatte. Die Leichen sollten noch heute verbrannt werden und dann sollte ihre Asche in die Felder des Dorfes gepflügt werden. Zechs musste zugeben, dass dies jene tragisch, theatralische Symbolik war, die er von dem Konsul erwartet hatte. Sally kümmerte sich gerade um Heero und Zechs ging zu ihnen hinüber. Der Tribun war schwer am Kopf getroffen worden. Die dunklen Haare waren völlig verkrustet von Blut, aber Zechs wusste, dass selbst geringe Wunden am Kopf sehr stark bluteten. Hoffentlich war es nicht so schlimm wie es den Anschein hatte. Dann wurde Zechs klar, was er soeben gedacht hatte. Odin stehe ihm bei. Er hatte sich gerade gewünscht, dass ein römischer Tribun nicht schwer verletzt sei. Eigentlich war dies so etwas wie Verrat! ‚Aber wenn Heero stirbt, dann wäre Duo untröstlich.‘, versuchte sich Zechs sein schlechtes Gewissen gegenüber seinen germanischen Brüdern zu beruhigen. „Wie steht es?“, fragte er Sally. Sie nickte mit grimmigen Gesichtsausdruck. „Es braucht seine Zeit. Fortuna hatte wieder einmal ein Einsehen mit dem Jungen. Heero hat den dicksten Schädel, der mir je unterkommen ist.“ Sie begann die Wunden auszuwaschen. Wufei kam zu ihnen und ließ sich schwer auf die Erde sinken. Erst jetzt bemerkte Zechs, dass sein Freund verwundet war. Ein Hieb hatte ihm am Arm erwischt. Doch bevor er etwas sagen konnte, hatte schon Sally die Situation erfasst. „Hier, nimm etwas hiervor.“ Sie reichte Zechs einen Beutel, der einen intensiven, stechenden Geruch absonderte. „Weich es in abgekochtes Wasser ein und säubere die Wunde.“ Zechs nickte und beeilte sich den Anweisungen nachzukommen. Ihm war nicht bewusst, dass Sally ihn beobachtete wie er sich um Wufeis Wunde kümmerte, dabei leise und beruhigend auf den Mann einredete und ihm etwas zu trinken reichte. Schließlich blickte er auf und bemerkte wie ihn die Ärztin musterte. „Was soll ich jetzt tun?“ Zechs ahnte, dass Wufeis Schnitt wohl besser genäht werden musste und er sagte es auch. Sally blickte noch erstaunter drein, doch sie nickte. „Weißt du wie das geht?“ „Nun ja, nicht direkt, aber...“, druckste Zechs herum und wurde prompt von Wufei unterbrochen. „Es ist mir egal, wer es macht. Doch ich würde es sehr bevorzugen, wenn ich nicht mehr länger mit einem halbzerfleischtem Arm umherlaufen müsste.“ „Was war das überhaupt für eine Waffe?“, erkundigte sich Sally während sie Heeros Kopf sanft auf ein Kissen, bestehend aus ihrem Umhang, bettete. „Axt.“, knurrte Wufei und wurde sichtlich blasser im Gesicht. Offenbar hatte er sich bis jetzt nur mit größter Willenskraft und Anstrengung bei Bewusstsein gehalten. Sally nahm einen großen irdenen Krug aus ihrem Arzneikorb. Sie winkte Zechs heran und zeigte ihm die Nadeln, die in dem Krug lagen und daneben lange Fäden. „Ich benutze so oft es geht Seidenfäden.“, erklärte sie. „Erst nachdem ich es dir geraten habe.“, schaltete sich Wufei ein. „Du bist ruhig und versuchst dich nicht unnötig zu bewegen.“, schalte ihn Sally. Zechs und Sally wuschen ihre Hände in einem neuen Kräuteraufguss und bevor Zechs noch darüber nachdachte hatte er noch einen Dolch ergriffen und ebenfalls gereinigt und die Klinge über dem Feuer fast zum Glühen gebracht. Dann fädelte er den ersten Faden in das Öhr der gebogenen Nadel. Das war ihm so vertraut, dass es schon beängstigend war. Seine Mutter hatte genau solche Nadeln benutzt, wenn sie Verwundete geheilt hatte. Sie war eine große Heilerin gewesen und ebenso zuvor ihre Mutter und Großmutter. Doch bevor er noch länger über Vergangenes nachgrübelte, musste er Wufei helfen. Die Wunde blutete kaum mehr und so war es nicht weiter schwierig die Wundränder zusammen zuziehen und die Stiche zu setzen. Ein Stich recht, einer links, dann verknotete er die Fäden – nicht zu fest, damit die Haut nicht einriss - und schnitt den Faden ab bevor er wieder von vorn begann. Sally hielt ihre eigene Nadel vergessen in der Hand und beobachtete den Germanen. Heero konnte noch wenige Augenblicke warten, das musste sie sich doch ansehen. Zechs mochte es ja verbergen wollen, aber er hatte schon öfters Wunden genäht. Das konnte Sally sofort erkennen. Gut, es gab immer Krieger, die die Arbeit des Arztes übernahmen, einfach weil ein solcher nicht immer zur Stelle war. Aber Sally wusste auch, dass ein gewöhnlicher germanischer Arzt nicht solche Techniken anwenden würde. Zechs setzte die Stiche so wie sie es selbst getan hätte. Selbst ihr alter ägyptischer Meister Thutmose hätte an diesen Stichen kein Wort bemängeln können. Sie hatte bis jetzt auch immer bezweifelt, dass Germanen wussten, wie man Wunden nähte – ganz zu schweigen davon dass man sie überhaupt nähen sollte. Und ganz zu schweigen davon wie ein scheinbar unbedeutender germanischer Krieger nähte wie ein ägyptischer Arzt! Zechs fand es sonderbar vertraut und hatte Sallys Musterung gar nicht bemerkt. Nachdem er Wufei behandelt hatte, hatte er sich von irgendwoher eine Tasche genommen, etwas von Sallys Kräutern eingepackt und war zu den übrigen Dorfbewohners gegangen. Die meisten hatte nur kleinere Verletzungen, aber er merkte, dass es den Leuten gut tat, dass sich jemand um sie sorgte und mit dem sie reden konnten. Dabei schien es diesen Menschen völlig egal zu sein, dass er so offenkundig kein Römer war. Aber vielleicht waren sie auch nur zu sehr mit sich und ihrer Tragödie beschäftigt. Fast war Zechs versucht zu sagen, dass es so etwas in Germanien nicht geben würde. Dort würde man nicht um einem einzigen Mann zu schaden ein ganzes Dorf mit unschuldigen Menschen niederbrennen. Doch machte er sich nichts vor. Auch in Germanien gab es solche abscheuliche Menschen. Hatte er es nicht am eigenen Leib erlebt? Es war seltsam, dieser Tag erinnerte ihn immer wieder aufs Neue an seine Vergangenheit. Lange Zeit hatte er es verleugnet, seine Bestimmung, sein Blut verleugnet und ignoriert. Mittlerweile hatte er regelrecht Skrupel die Kräfte anzuwenden, die ihm von den Göttern in die Wiege gelegt worden waren. Wie sollte jemand wie er, heilen und den Menschen helfen? Er, der er einer der besten Kämpfer der Germanen gewesen war. Der nicht nur Römer, sondern auch Mitglieder seines eigenen Volkes getötet hatte... aus Rache. Nicht nur bildlich gesprochen waren seine Hände in der Vergangenheit oft mit Blut besudelt gewesen. Niemand, der so lebte, konnte den alten Ruf des Druidenblutes wahrnehmen. Unbewusst hatte sich Zechs vom Dorf entfernt und war nach Westen gegangen. Der Wald war vom Feuer verschont geblieben und wie immer wurde Zechs fast augenblicklich ruhiger als er die Vögel hörte und den Geruch der Pflanzen einatmete. Frisch und lebendig und nicht der Geruch des Todes und des Verfalls, der dem abgebrannten Dorf anhaftete. Natürlich roch es hier nicht so wie in seiner Heimat. Hier hab es keine mächtigen, dunkeln Tannen mit ihren aromatischen Nadeln, aber es war ein Wald. Das war ein Trost. Er ging tief in den Wald hinein. Zechs hatte keine Angst davor sich zu verlaufen schließlich hatte er schon als Kind in den tiefsten germanischen Wäldern gespielt. Doch er war überrascht als er auf eine kleine Quelle stieß und noch überraschter als er dort Treize sitzen sah. Zechs erstarrte und wollte sich zuerst abwenden und gehen. In der Hoffnung, dass ihn der Römer erst gar nicht bemerkt hätte. Aber dann blieb Zechs stehen, halb verborgen hinter einem der Bäume. Treize saß am Rand des Beckens, das sich unterhalb der Quelle gebildet hatte. Das frische Wasser, unberührt aus dem Innersten der Erde, plätscherte leise vor sich hin und wurde rot gefärbt von der klaffenden Wunde am linken Bein des Konsuls. Zechs hatte es den ganzen Morgen nicht bemerkt, dass Treize verletzt war. Wahrscheinlich war die Wunde unter dem Leder des Stiefels verborgen gewesen. Ja, da neben dem Konsul lag einer der Reitstiefel, das Leder jetzt fast vollständig dunkelrot verfärbt. Dies war nicht der Treize, den er kannte. Dachte sich Zechs während er seine Deckung verließ und auf den Mann zuging. Noch zu gut hatte er das Bild des Konsuls vor Augen wie jener während Zechs´ Befragung auf seinem Stuhl gesessen hatte, so voller Macht und Autorität, dass er dem Kaiser in nichts nachgestanden hatte. Hier jedoch saß der Konsul einfach nur da wie ein Mann, der eine unendlich große Last zu tragen hatte und darunter zu zerbrechen drohte. Egal ob verhasster Römer oder nicht, der Mann war verletzt und Zechs musste ihm helfen. Er stapfte besonders laut durch das trockene Laub, das den Boden bedeckte. Er wollte Treize nicht erschrecken und ihm die Möglichkeit geben sich auf Zechs Anwesenheit vorzubereiten. Doch Treize sah nur kurz auf und stützte seine Stirn gleich wieder auf sein angewinkeltes Bein. Schweigend kniete sich Zechs neben dem anderen nieder und legte eine Hand auf das verletzte Bein. Weder wandte sich Treize ab, noch wehrte er sich dagegen und so brachte ihn Zechs mit sanften Nachdruck dazu das Bein zu heben und auf Zechs´ Oberschenkel zu stellen. Wenigstens war das Wasser hier einigermaßen sauber und die Kälte des frischen Quellwasser hatte auch die Blutung etwas verlangsamt, wenn auch nicht völlig gestoppt. Während Zechs in seiner Tasche nach Leinentüchern kramte, fragte er sich wie sich Treize so lange hatte aufrecht halten können. Gut, Zechs hatte es schon oft gesehen, dass Männer während einer Schlacht verwundet wurden und noch einen halben Tag weiterkämpfen konnten. Erst nach dem Gefecht wurden die meisten sich ihrer Wunden bewusst. Während des Verhörs des letzten lebenden Banditen hatte rein gar nichts darauf hingedeutet, dass der Konsul verletzt wäre. Sicher er war mit Blut besudelt gewesen, aber das waren sie alle. Unmöglich zu sagen, welches das eigene Blut und welches das der Feinde war. Treize ließ einen kurzen schmerzhaften Laut über seine Lippen kommen als Zechs die Tücher fest um den Schnitt wickelte. Er hatte keine Nadel und Faden hier, so dass er Treize zurück ins Dorf bringen musste. Dort konnte sich auch Sally um die Wunde kümmern. Treize war es sicher nicht angenehm, dass ein Germane ihn versorgte. „Diese Menschen mussten meinetwegen sterben.“ Die heisere Stimme des Konsul war kaum zu hören, noch immer hatte er den Kopf gesenkt. „Nur weil sie genau auf diesem Flecken Land wohnen mussten sie sterben... Und ich konnte sie nicht schützen.“ Zechs antwortete nichts darauf, er presste nur mit beiden Händen fest gegen den Verband. Treize sollte nicht noch mehr Blut verlieren, das würde ihn nur noch weiter schwächen. „Ihr habt sie gerächt.“, entgegnete dann Zechs. Etwas Besseres fiel ihm nicht ein. Der Konsul schnaubte. „Das soll mir helfen?!“ „Manchmal hilft es.“ Wenn sich jemand auskannte im Rache üben, dann wohl Zechs. „Niemand kann etwas dafür unter welchem Namen er geboren wurde.“, sprach Zechs weiter. Wenn Treize kein Khushrenada wäre, dann wäre das Dorf nicht niedergebrannt worden. Wenn Zechs kein Peacecraft gewesen wäre, dann hätte er nie einen falschen Namen annehmen und den blutigen Weg eines Kriegers gehen müssen. Allein die Götter wussten wie viele Menschen deshalb gestorben waren. So betrachtet waren sie sich gar nicht so unähnlich. Zechs verzog den Mund bei diesem Gedanken. „Was mein Vater nur tun würde...“ Treize hatte endlich den Kopf gehoben und schaute auf eine Stelle jenseits der Quelle. Auch Zechs sah auf. Diese Frage hatte er sich ebenfalls schon oft gestellt. Er war dabei zu dem Schluss gekommen, dass er es besser nicht wissen wollte, wie sein eigener Vater über die Taten richten würde, die er getan hatte. Treize stemmte sich in die Höhe und notgedrungen musste Zechs das Bein loslassen. Der Römer versuchte einen Schritt zu gehen und zuckte dann peinvoll zusammen. Zechs war sofort aufgesprungen und ergriff den Arm des anderen. „Das lasst besser sein.“ „Ich muss...“ Treize blickte wieder zu dieser Stelle hinter der Quelle. „Ich muss dort hin. Hilf mir... bitte.“ Der Römer blickte Zechs direkt in die Augen und er konnte diese Bitte unmöglich abschlagen. Egal, was dort hinten war, es schien Treize sehr wichtig zu sein. So wichtig, dass er Zechs – einen verhassten Germanen - sogar darum bat. Zechs nickte nur und stützte Treize während sie das Wasserbecken umrundeten. Dann sah es Zechs. Die Quelle entsprang einem kleinen Hügel und auf der Rückseite war in das Gestein in Schrein gehauen worden, so dass eine Höhle entstanden war. Nicht nur das, sogar eine Statue aus feinstem, weißen Marmor war darin aufgestellt und sie leuchtete regelrecht im schummrigen Licht. Der Schrein war so groß, dass Zechs aufrecht darin stehen konnte und ebenso groß war die Statue. Sie sollte wohl einen Gott darstellen, trug einen Lorbeerkranz und hielt in der linken Hand einen Weinbecher, der mit Trauben gefüllt war. Die Rechte streckte sie förmlich nach Treize und Zechs aus, die die Höhle betraten. Zechs spürte Treizes Körper von einem erneuten Schauer durchlaufen wurde. Er wandte den Kopf und sah, dass Tränen über das Gesicht des Konsul liefen.. „Oh Vater.“, raunte er und streckte die rechte Hand aus um die Statue zu berühren. Stirnrunzelnd betrachtete Zechs das Gebilde aus Marmor und erstarrte dann selbst. Die Gesichtszüge des Gottes glichen denen von Treizes auf erschreckende Weise. Er verstand es nicht, aber er konnte Treize schlecht in diesem Moment mit Fragen belästigen. Nach einiger Zeit hatte sich der Konsul wieder beruhigt. Keine Tränen mehr, aber er lehnte sich schwer an Zechs und dieser fragte sich, ob Treize es denn je alleine ins Dorf zurück geschafft hätte. Später sollte Zechs von Duo erfahren, dass dieses Stück Land auf dem das Dorf errichtet worden war schon seit Urzeiten der Familie Khushrenada gehörte. Die Quelle im Wald war ein mystischer Ort dem Heilkräfte nachgesagt wurden. Der Schrein war seit jeher dem Gott Bacchus geweiht und als die alte Statue zerfallen war, hatte der Bildhauer, der mit der Fertigung des neuen Standbildes beauftragt gewesen war, Treizes Vater darum gebeten Modell zu stehen. Es war das einzige Abbild, das von Treizes Vater erhalten geblieben war. Denn in der Nacht der Ermordung waren auch sämtliche Statuen und Büsten, die das Antlitz des alten Khushrenada getragen hatten, zerstört worden. So gesehen waren die jüngsten Ereignisse und der Überfall auf das Dorf nur ein weiteres Kapitel in einem finsteren Rachefeldzug gegen Treize und seine Familie. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)