Ehre und Stärke I: Fortunas Wege von Tatheya (oder: Gundam Wing goes Ancient Rome) ================================================================================ Kapitel 32: ------------ Disclaimer: Gundam Wing und die Charaktere gehören nicht mir sondern Sunrise und Bandai. Ich verdiene auch kein Geld mit dieser Geschichte. Kapitel 32 Zechs musterte Treize und Wufei verstohlen während er vorgab sich auf den Bogen Papyrus zu konzentrieren und dort römische Schriftzeichen niederschrieb. Wufei hatte ihm das erste Mal erlaubt auf Papyrus zu schreiben und nicht wie sonst auf die Wachstäfelchen. Aber so recht wollte es ihm heute nicht gelingen. Treize und Wufei spielten Go. Zwischen zwei Diwanen stand das Spielbrett und die beiden Möbelstücke standen so eng nebeneinander, dass es ein leichtes war gewisse Zärtlichkeiten auszutauschen. Dabei störte es die beiden Männer auch nicht, dass Zechs sich ebenfalls im Zimmer befand. Gut, es war Absicht von Zechs gewesen, denn er hatte gehofft, dass er so Wufei davon abhalten konnte die Zeit mit Treize zu verbringen. Was der junge Chinese in den letzten Tagen – dies war Zechs´ Meinung - allzu häufig tat. „Zechs, was ist? Hast du Schwierigkeiten mit den Buchstaben?“ Wufei warf ihm einen fragenden Blick zu und Zechs senkte den Kopf um zu verbergen, dass ihm das Blut ins Gesicht schoss. Treize sah es dennoch und verzog den Mund zu einem amüsierten Grinsen. War der kleine Germane etwa eifersüchtig? Das waren ja ganz neue Wendungen. Er beugte sich zu Wufei auf die Liege und küsste ihn ausgiebig auf die Lippen. Wufei gab einen überraschten Laut von sich, aber war schlau genug diese Liebkosung keineswegs zurückzuweisen. Zechs hingegen fielen beinahe die Augen aus dem Kopf und vergessen hielt er den Pinsel in der Hand von dem die schwarze Farbe tropfte. „Wofür war das?“, verlangte Wufei zu wissen. „Einfach so.“, log Treize und stellte erfreut fest, dass Zechs sie noch immer anstarrte. „Zechs. Du solltest nicht so viel Farbe benutzen, du kleckerst.“, mahnte Treize und grinste während er mit einer wüsten germanischen Beschimpfung belegt wurde. Während sie ihr Spiel fortsetzen und Treize einmal wieder nahe daran war zu verlieren, betrat Heero den Raum. Treize setzte sich auf und nickte seinem Tribun zu. „Willst du aufbrechen?“ „Ja. Und ich wollte fragen, ob...“ „Ob du nicht Duo mitnehmen kannst?“, vollendete Treize den Satz und lächelte als er Heeros, fast schon schüchternes, Nicken sah. „Ich denke, der kleine Wildfang hat sich eine Pause verdient. Ich werde einige Tage auf ihn verzichten können.“ Fast augenblicklich stürmte Duo zu ihnen und warf sich vor Treizes Liege auf den Boden. „Oh vielen, vielen Dank.“ „Ist schon in Ordnung.“ Treize hob beschwichtigend die Hand. „Aber treibt es nicht zu wild.“, dann entließ er die beiden. Heero hatte vor eines der Dörfer zu besuchen, dessen Ländereien ihm und Treize gehörten. Außerdem hatte sich Heero erst im letzten Jahr eine kleine Villa auf dieser Gemarkung errichten lassen. Treize gönnte den beiden jungen Männern gerne ein paar Tage Ruhe. Wobei „Ruhe“ wohl nicht die richtige Beschreibung für das war, was Heero und Duo in der Villa anstellen würden. Auch Wufei lächelte ein wenig und sicher dachte er ebenfalls daran, was die Beiden so alles tun würden während den lauen Sommernächten. Er warf Treize einen auffordernden Blick zu, den dieser mit einer lässig erhobenen Augenbraue quittierte. Zechs ließ nur ein missbilligendes Schnauben ertönen und hatte es wohl jetzt genug sich die beiden Turteltauben länger anzusehen. Er verschloss das kleine Töpfchen mit der Farbe, packte es zusammen mit dem Pinsel in einen kleinen Kasten und stolzierte, den Bogen Papyrus unter den Arm geklemmt, aus dem Raum. Heero und Duo ließen sich viel Zeit mit ihrem Ritt. Natürlich hätten sie bereits am Abend das Dorf erreichen können, aber die Nächte waren warm und es hatte etwas Verführerisches sich unter dem Sternenzelt, direkt unter den wachsamen Augen der Götter zu lieben. Auch wenn sie beide einen Ausschlag an ihren Beinen eingefangen hatten, doch in ihrer Leidenschaft hatten sie die giftigen Blätter eines Farngebüsch gar nicht beachtet. Außerdem wollte Heero seinem Geliebten so viel freie Zeit wie nur möglich schenken. Duo hatte in den letzten Monate eine große Last zu tragen gehabt. Zuerst Heeros Verletzung in Germanien und dann ihr Streit über Trowa. Es hatte seine Zeit gedauert bis sie weider zu ihrem alten Verhältnis zurückgefunden hatten. In der Tat hatte ihn Duo lange abgewiesen bis sie endlich wieder ihr Lager miteinander geteilt hatten. Dann hatte Heero auch noch seine Ländereien im Süden Italiens besucht und Duo war alleine in Rom zurückgeblieben. Treize war zwar sehr tolerant was seinen Haushalt anging und es störte den Konsul im Großen und Ganzen auch nicht mit wem sich Duo die Nacht mit Heero um die Ohren schlug, solange Duo seinen Pflichten als Leibdiener nachkam. Und genau dies war das Problem. Als Leibdiener musste man seinem Herren jederzeit zu Diensten stehen, notfalls auch in der Nacht. Deshalb hatte Duo schon lange nicht mehr die Möglichkeit gehabt einfach ein paar freie Tage, ohne jegliche Verpflichtung zu verbringen. Doch jetzt am Morgen des zweiten Tages näherten sie sich langsam der Siedlung. Die Pferde und der Esel, der ihren Proviant trug, wurden langsam unruhig. Doch Heero schrieb es der Tatsache zu, dass sie ihre Artgenossen bereits witterten oder vielleicht auch das frische Heu auf den Feldern. Der verfluchte Esel sträubte sich einmal wieder mit ohrenbetäubendem Gebrüll den Hang hinaufzutrotten und Duo zog mit aller Kraft an dem Strick, der am Halfter des Tieres befestigt war. Die Tauben, die auf einem kleinen Käfig auf dem Rücken des Esels festgezurrt waren, gurrten auch schon lauter. Sie waren eine sanftere Behandlung gewohnt. „Die Viecher stören.“, nörgelte Duo und warf sowohl dem Esel als auch den Tauben einen finsteren Blick zu. „Außerdem kacken sie überall hin.“ „Das sind sehr nützliche Tiere.“, belehrte Heero. „Schon so manche Schlacht konnte entschieden werden, weil sie die Generäle geheime Nachrichten mit ihren Tauben zukommen ließen.“ „Aber wir ziehen nicht in die Schlacht.“ „Nein, das nicht, aber trotzdem... Nimm einmal an, das Dorf wird von Banditen überfallen, dann können sie Treize schneller unterrichten als mit einem herkömmlichen Boten.“ Duo musste da wohl oder übel zustimmen doch er konnte sich mit den Vögeln wohl immer noch nicht anfreunden. Schon bald überquerten sie den letzten Hang und konnten das Tal sehen, in welchem sich das Dorf befand. Doch statt Feldern, auf denen längst das Getreide in voller Pracht stehen sollte. Statt kleinen Häusern aus gebrannten Ziegeln sahen sie nur verkohlte Erde und ausgebrannte Ruinen. „Was ist da passiert?“ Duo musste würgen so stechend war noch der Gestank des Feuers und des Rauchs, der sie auf einmal Mal mit voller Wut traf. „Ich weiß es nicht.“, gab Heero offen zu und trieb Wing weiter an. Das Pferd sträubte sich kurz, ging dann aber gehorsam auf die Ruinen zu. Keine Hunde, die bellten oder spielende Kinder, die die Neuankömmlinge begrüssten. So wie man es eben von einem kleinen Dorf erwarten würde. Stattdessen nur schweigsame, verbrannte Erde. Duo hatte schon oft davon gehört, dass ein unbeaufsichtigtes Herdfeuer ganze Häuser niedergebrannt hatte. Hier jedoch gab es nirgends mehr einen grünen Flecken alles war schwarz und grau. Auf dem Pfad zum Dorf fanden sie sogar einige Tierkadaver. Die armen Tiere waren wohl von den Flammen eingeschlossen worden. Aber wo waren die Überlebenden? Sicher hatte Menschen dieses Inferno überlebt. Oder waren sie auch umgekommen? Duo sandte ein kurzes Gebet an Vesta, der Schutzgöttern der Häuser und der Herdfeuer. Das Pferd bäumte sich plötzlich auf und Duo, der bei weitem kein so geübter Reiter wie Heero war, wurde davon völlig überrascht. Er rutsche vom Sattel und konnte sich nur mit Mühe wider aufrappeln. Auch Heero war abgestiegen, mit gezogenem Schwert tauchte er an Duos Seite auf. „Was ist passiert?“ Heeros Mine war mit einem Mal so ernst wie vor einer wichtigen Schlacht. Doch da bemerkte auch Duo den Pfeilschaft, der aus der Flanke seines Pferdes ragte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)