Ehre und Stärke I: Fortunas Wege von Tatheya (oder: Gundam Wing goes Ancient Rome) ================================================================================ Kapitel 5: ----------- Disclaimer: Gundam Wing und die Charaktere gehören nicht mir sondern Sunrise und Bandai. Ich verdiene auch kein Geld mit dieser Geschichte. Kapitel 5 Der Schlachtplan der Römer war taktisch gut durchdacht. Ihr Kommandant machte sich die natürliche Lage des Kampfplatzes zu Nutzen und hatte seine Bogenschützen hinter einem Hügel positioniert, so dass die Germanen, die der erbarmungslosen römischen Infanterie zu entkommen versuchten, geradewegs in den Pfeilhagel der Schützen liefen. Erkmar, einer der drei Anführer der Stämme, hatte befohlen die Römer tiefer in den Wald zu locken, doch im Gegensatz zu den Truppen der Römer, gab es bei den Germanen keine intakte Befehlsstruktur. Die Männer ließen sich zurücktreiben und kamen so immer näher zum Ufer des Flusses. Doch dort wartete bereits die Reiterei. Und alles was zuvor gewesen war, sollte nur ein Vorgeplänkel gewesen im Vergleich zu dem Kampf, der jetzt entbrandet war. Zechs und seine Männer wussten, hier ging es wahrlich um Leben und Tod. Sie mussten sich einen Weg aus der Falle kämpfen, in die sie blindlings getappt waren. Während Zechs sich seinen kurzen Kampf mit einem äußert großen Legionär lieferte, dachte er an Lucrezia und hoffte, dass sie die Lage der Stämme längst erkannt hatte und geflüchtet war. „Wir versuchen uns zum Lager der Römer durchzuschlagen.“ Erkmar war an Zechs´ Seite aufgetaucht, der gerade dem Legionär den Kopf gespalten hatte und jetzt für einen kurzen Moment ruhig durchatmen konnte. Zechs schüttelte gleich den Kopf. „Vergesst es. Das Lager ist zu gut bewacht.“ „Einen Versuch ist es wert.“ „Nein, das ist sinnlos.“ Doch Zechs´ Widerrede war vergebens. „Dann bleib doch mit deinen Männern hier.“ Der Stammesführer meinte wohl, er und seine Leute könnten das Lager der Römer einnehmen und sich dort verschanzen. Doch die Römer wären sich nicht so dämlich ihr Lager unbewacht zurückzulassen. Außerdem waren römische Lager im Gegensatz zu den germanischen befestigt und verfügten über sehr effektive Verteidigungsanlagen. Erkmars Vorhaben war von vornherein zum Scheitern verurteilt. Zechs schaute sich nach seinem nächsten Gegner um. Im Moment herrscht um ihn herum Ruhe. Sofern man es als Ruhe bezeichnen konnte, wenn von überall das Klirren der Waffen auf einen einprasselte und überall die Männer schrien, die tödlich getroffen wurden, abgesehen von dem Dröhnen der Hufe der Pferde und ihr Wiehern. Dann sah er hinter einem Gebüsch etwas Rotes aufblitzen, rot wie der Mantel eines Römers. Und so pirschte er sich heran. Dort stand in der Tat ein römischer Offizier und brüllte seinen Männern Befehle zu. Zechs kannte sich wahrlich nicht gut aus, was die Ränge und Abzeichen der römischen Rüstungen anging, aber dieser Soldat musste wohl recht bedeutend sein, seine Rüstung war dem Oberkörper eines Mannes nachempfunden, so dass man darauf die Rillen der Muskeln ausmachen konnte. Außerdem waren Bildnisse von Gottheiten auf der Brustplatte angebracht und sie glänzten, wenn sich ein verirrter Sonnenstrahl darauf brach. Vor einem Germanen, der schon vor die Götter getreten war und hier auf dem Boden lag, nahm Zechs die Streitaxt auf. Zielte auf den Legionär neben dem Offizier, der die Standarte der Kohorte trug. Im Lärm der Schlacht ging das sirrende Geräusch der Axt völlig unter und Zechs stellte mit Genugtuung fest, dass er die Axt fest genug in den Nacken des Soldaten geworfen hatte, so dass diese stecken geblieben war. Der Offizier fuhr zu ihm herum, das Schwert kampfbereit in der Hand. Seine Haltung verriet, dass er ein erfahrener Kämpfer war und keineswegs überrascht, hier auf einen Gegner zu treffen. Er war ebenfalls noch recht jung. Seinen Helm hatte der Römer wohl während der Schlacht verloren und Zechs konnte die dunkelbraunen Haare erkennen, die dem Mann ins Gesicht hingen. Zechs selbst verstärkte den Griff um sein Schwert und wartete bis der Römer in seine Reichweite kam. Es sollte sein schwerster Kampf werden. Zechs schlug sich hier mit einem Krieger, der ihm völlig ebenbürtig war was Größe, Kraft und Schnelligkeit anging. Doch Zechs war in seiner Rüstung aus Leder einen Tick flinker und beweglicher, so dass er dem Römer im Laufe ihres Kampfes einen Stich in den linken Oberschenkel versetzen konnte. Er hatte gedacht, dass dies seinen Gegner zumindest die Kraft nehmen würde. Doch da hatte er sich getäuscht, der Römer schien die Verletzung nicht einmal wahrzunehmen, sondern wurde eher noch wilder in seinen Angriffen. Zechs wurde immer weiter zurückgedrängt, dann klirrten wieder ihre Schwerter aufeinander und jeder stemmte sich mit aller Kraft gegen die Waffen. In diesem Moment trafen sich auch ihre Blick und Zechs sah in dunkelblaue Augen, die eine ebenso große Entschlossenheit und Sturheit ausstrahlten wie seine eigenen. Ihn durchzuckte der Gedanke, dass sie beide sich womöglich gar nicht zu unähnlich waren, trotz der unterschiedlichen Seite, die sie in diesem Krieg einnahmen. Dem Römer schienen die gleichen Gedanken zu kommen, denn er grinste kurz. Dann zog er sich blitzschnell zurück und nutzte Zechs´ Kraft gegen ihn. Während Zechs noch stolperte und drohte das Gleichgewicht zu verlieren, drängte ihn der Soldat zur Seite und hob sein Schwert. Heimtückisch trieb er es an Zechs linker Seite entlang bis zu jener Stelle unter dem Arm, die nicht durch die Rüstung geschützt war. Zechs´ Körper durchbohrte ein brennendes Feuer und er holte krampfhaft Luft. Schon war er in die Knie gegangen und sah erneut das Schwert seines Gegner aufblitzen, dieses Mal zum tödlichen Schlag erhoben. Doch bevor ihn dieser Schlag treffen konnte, brüllte der Römer vor Schmerz auf. Zechs sah, dass zwei Pfeilschäfte aus der Schulter des Mannes ragten. Der Römer versuchte die Pfeile aus seinem Fleisch zu ziehen, doch dies schien ihm nur noch mehr Schmerzen zu bereiten. Zechs rutschte fort von dem Mann und versuchte sich an einem Baumstamm in die Höhe zu ziehen während er die Versuche des Römers beobachtete sich von den Pfeilen zu entledigen. Wahrscheinlich waren es Pfeile mit Widerhaken, der Versuch sie zu entfernen würde noch größeren Schaden anrichten. Es gab nicht viele Bogenschützen unter den Germanen, die diese Pfeile besaßen und einer davon war Lucrezia. Konnte es wirklich seine Lucrezia sein, die die Pfeile abgeschossen hatte? Zechs suchte die unmittelbare Umgebung nach dem Schützen ab, während der Römer in die entgegengesetzte Richtung stolperte um zu seinen Männer zurückzukehren. Zechs konnte sich kaum aufrichten, zu sehr schmerzte ihm die linke Seite. Doch er wollte auch keinen Blick auf die Verletzung werden. Er konnte sich schon denken, dass sie schwerwiegend war. Tatsächlich war es Lucrezia gewesen, die ihm auf diese Weise das Leben gerettet hatte. Sie lief auf ihn zu und Zechs wusste nicht, ob er glücklich darüber sein sollte, dass sie hier war und er sie noch einmal sehen konnte. Oder ob er nicht verärgert darüber sein sollte, dass sie dieses verfluchte Schlachtfeld nicht schon längst verlassen hatte. „Zechs!“, rief sie und wollte ihm zuwinken. Da fiel ein dunkler Schatten auf ihr Gesicht und ein Reiter kam herangeprescht. „LU...“, brüllte Zechs noch mit letzten Kräften doch der Römer hatte bereits ausgeholt und das Schwert bohrte sich unerbittlich in den schlanken, weißen Hals seiner Geliebten. Dann war das Pferd schon weiter galoppiert. Der Reiter wandte sich kurz um, wohl um zu sehen, wer da gerufen hatte, und Zechs konnte die drei goldenen Tierköpfe auf dem Brustpanzer erkennen, bevor auch seine Welt von Schwärze eingehüllt wurde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)