Schwarze Seele von Hijikata (SasuNaru) ================================================================================ Kapitel 2: Part 2 ----------------- "Naruto... Wie lange willst du hier noch sitzen? Er wird heute nicht mehr aufwachen." Sakura setzte sich neben ihn auf einen zweiten Stuhl und lächelte ihn sanft an. Schon seit zwei geschlagenen Stunden saß er hier und beobachtete den unbekannten Jungen, den sie gerettet und ins Konoha Krankenhaus gebracht haben, wo er noch einmal von den Ärzten untersucht wurde. Sie konnten keine inneren Verletzungen ausmachen und auch sonst schien er einigermaßen in Ordnung zu sein. Sakura hatte schon die meisten Verletzungen geheilt. Aber er war vollkommen ausgepowert. Was der Junge nun brauchte war Ruhe. "Ich weiß, aber trotzdem...", murmelte Naruto und ließ den Kopf hängen. Er hasste es, wenn andere Menschen verletzt wurden. Sowohl körperlich, vor allem aber auch seelisch. Wenn der Junge aufwacht, wäre das erste, woran er denken würde, seine entführte Freundin. Und da er für ein paar Tage ans Bett gefesselt ist, kann er sich auch nicht auf die Suche nach ihr machen und wird vor Sorge halb verrückt werden. Es ist schlimm eine geliebte Person zu verlieren. Noch schlimmer ist es allerdings zu wissen, dass diese Person noch am Leben ist, aber wahrscheinlich irgendwelche schlimmen Dinge mitmachen muss und man nicht bei ihr sein und sie beschützen kann. Dieses Gefühl zerfrisst einen von innen, man fühlt sich schwach und nutzlos. Schließlich gibt man sich selber an allem die Schuld, was passiert ist "Sakura hat recht." Keiner von den Beiden hatte Sasuke bemerkt, der ins Zimmer getreten war. "Oder willst du etwa die ganze Nacht hier sitzen und darauf warten, bis er irgendwann mal aufwacht?" "Hmmm..." Naruto sah ihn nachdenklich an und schüttelte langsam den Kopf. "Nein, vielleicht habt ihr ja recht. Ich sollte mir nicht so viele Sorgen machen. Er ist hier ja schließlich in guten Händen." Sakura nickte und stand auf, um die weiße Decke, die auf dem Jungen lag, etwas zurecht zustreichen. "Tsunade-sama hat mehreren Ninjas angeordnet vor seinem Zimmer wache zu stehen. Du siehst, er wird gut behütet." Nachdenklich sah der Blonde aus dem Fenster, welches auf der gegenüber liegenden Seite des Zimmers lag. Die letzten Sonnenstrahlen ließen den Himmel rot erscheinen, ein Zeichen dafür, dass die Nacht anbrach. "Wo sind eigentlich Sai und Kakashi-sensei abgeblieben?" "Kakashi ist bei Tsunade, wahrscheinlich um ihr zu erklären was passiert ist. Und Sai, der hatte es sehr eilig. Anscheinend wollte er sich noch mit jemandem treffen. Frag mich jetzt bloss nicht mit wem, das wollte er mir nicht verraten." Narutos blaue Augen wandten sich von dem Naturschauspiel draußen ab und blickten zu dem Uchiha, der sich mit verschränkten Armen gegen den Türrahmen lehnte. Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. "Uuh, bestimmt hat er ein Date." Sasuke zog eine seiner fein geschwungenen Augenbrauen nach oben. "Der? Niemals!" Die einzige Kunochi unter ihnen fing leise an zu kichern und fing sich die verwunderten Blicke ihrer beiden Teamkameraden ein. "Tut mir leid." Sakura hüstelte peinlich berührt und ein zarter Rosaschimmer machte sich auf ihren Wangen breit. "Aber die Vorstellung war einfach zu lustig." Die Mundwinkel des Blonden zuckten verdächtig, als er sich Sai bei einem Date vorstellte. Schon kurz darauf fing er an loszuprusten und daraus entwickelte sich schließlich ein richtiges Lachen. Sakura ließ sich von ihm anstecken und fing auch an zu lachen, nur Sasuke sah die Beiden kritisch an und fragte sich insgeheim ob sie verrückt geworden sind. Aber ein gutes hatte die Sache: Naruto war wenigstens für einen kleinen Moment abgelenkt und dachte nicht an den Fall. Ein nachdenklicher und ernster Naruto, das war ihm fast schon zu unheimlich, es passte einfach nicht zu ihm. Viel zu sehr war er an dieses Lachen gewöhnt, das stets so ehrlich war und aus vollem Herzen kam. Zwar würde er es nie zugeben, aber Sasuke mochte dieses Lachen. Immer wenn er es hörte, wusste er, dass alles in Ordnung war. Für den nächsten Tag waren sie im Krankenzimmer des Jungen verabredet. Sie hofften, dass er heute aus seinem tiefen Schlaf aufwachen würde. Schließlich wollte man ja auch mehr über ihn erfahren. Besonders seinen Namen, woher er kam und am wichtigsten: wer seine Freundin entführt und ihn so zugerichtet hat, wieso es überhaupt so weit kam. "Auch schon da?", begrüßte Kakashi die zwei neu Angekommenen, welche gerade ins Zimmer traten. "Eh? Kakashi? Was machst du denn schon hier?", fragte ein verblüffter Naruto, während Sasuke sich in das Krankenzimmer vordrängte, Sakura und Sai mit einem Nicken begrüßte und sich setzte sic auf einen freien Stuhl. Er schlug die Beine übereinander und verschrenkte dann die Arme vor der Brust. Er und Naruto kamen stets zusammen zu den Teamtreffen, da ihre Wohnungen nicht weit auseinander lagen und Sasukes Weg ihn stets an Narutos Wohnung vorbeiführte. Es ist schon zur Gewohnheit geworden, auf seinen blonden Teamkameraden zu warten. Solche kleinen Faktoren machten wohl auch eine gute Freundschaft aus, und dieses freundschaftliche Band zwischen ihm und Naruto wurde mit jedem Tag stärker und fester. "Er ist immer noch nicht aufgewacht.", kommentierte Sai, der neben Sasuke saß und den schlafenden Jungen dabei nicht aus den Augen ließ. Sasuke brummte leise vor sich hin und fragte dann: "Warum sind wir dann überhaupt hierher gekommen? Das ist doch reine Zeitverschwendung..." Da Sai keine Anstalten machte auf diese Frage einzugehen, beantwortete sie Sakura für ihn. "Tsunade-sama will später noch mal nach dem Jungen sehen. Außerdem wollte sie die ganze Geschichte von uns hören, die Sache scheint ihr nicht mehr aus dem Kopf zu gehen..." "Ich dachte Kakashi hat ihr schon alles erzählt." "Hab ich auch gedacht." Die rosahaarige Kunoichi seufzte leise. "Aber anscheinend nicht ausführlich genug. Sie will jedes einzelne Detail wissen." "Toll... Das heißt also, wenn Kakashi seine Sache mal richtig machen würde, müssten wir heute gar nicht hier aufkreuzen." Grimmig dreinschauend beobachtete er seinen ehemaligen Sensei, der mit Naruto, wegen was auch immer, heftig diskutierte. "Er wacht auf." Sais monotone Stimme drang zu ihnen durch und ließ sofort alle Blicke auf den im Bett liegenden Jungen weilen. Und Tatsächlich: Wie in Zeitlupe öffnete er seine flatternden Augenlider und ächzte leise. Sofort stand Naruto neben seinem Bett und sah ihn gespannt, aber auch durchaus besorgt an. Hat er noch Schmerzen? Die Augen des Jungen sahen noch unsciher hin und her und als er Naruto, der unmittelbar neben ihm stand, bemerkte, weiteten sich seine Augen und er schreckte hoch. Durch seine plötzliche Bewegung durchfuhr ihn ein stechender Schmerz und er hielt sich fluchend seinen Oberarm. "Du solltest aufpassen, dein Arm ist noch nicht ganz verheilt.", meinte Sakura besorgt. Der Junge verzog sich immer mehr in eine Ecke des Bettes und sah sie alle nach der Reihe an. Sein Blick und seine Haltung sagten so viel wie: 'Bleibt mir fern!' und in seinen Augen spiegelte sich pure Angst. "Wer seid ihr? Lasst mich in Ruhe!" Seine Stimme war zittrig. Er wusste anscheinend nicht, mit wem er es hier zu tun hatte. Vielleicht konnte er sich an nichts mehr erinnern, was gestern vorgefallen war, denn zumindest Narutos Gesicht müsste ihm bekannt sein. "Keine Angst, wir tun dir nichts.", versuchte der Blondhaarige beruhigend auf ihn einzureden. "Wir haben dich gestern hierher gebracht, weil du verletzt warst." Der Junge rutschte zögerlich wieder etwas näher zu Naruto um ihn sich genauer anzusehen. Dieser mochte es jedoch nicht, wie ihn der Junge anstarrte, verbarg aber seine aufkommende Nervosität. "Bist du nicht...?" Naruto konnte gar nicht so schnell reagieren, wie der Junge seine Hände plötzlich in seinen Kragen krallte und ihn gewaltsam zu sich zog. "Wo ist sie?!" "Lass ihn los!", zischte Sasuke, der das nicht mit ansehen konnte und packte ihn an einem Arm, den er schließlich so lange verdrehte, bis der Junge seinen Freund wimmernd losließ. Naruto seufzte erleichtert und zupfte seinen Kragen wieder zurecht. Sasuke hingegen schien nicht vorzuhaben, den Jungen dafür ungesühnt zu lassen. Jetzt war er derjenige, der ihn am Kragen packte und ihn zu sich zog, so, dass sich ihre Nasenspitzen fast berührten. "Wenn du ihn noch ein einziges Mal berührst, dann wirst du den morgigen Tag nicht mehr miterleben, das schwöre ich dir!" Die eiskalte Stimme und die ebenso eiskalten Augen des Uchihas brachten den Jungen zum Schlucken. Er fing sogar an vor Angst zu zittern. Ganz leicht, aber Sasuke konnte es genau spüren. "Sasuke! Es reicht, hör auf!" Naruto, der bis eben noch wie paralysiert daneben gestanden hatte, zerrte an Sasukes Arm, um ihn loszureissen. Der Uchiha hielt dem aber stand und starrte stattdessen weiter den Jungen an, der die Augen zukniff, um nicht in Sasukes, für ihn unheimliche, Augen zu sehen. Als Kakashi und Sakura Naruto jedoch zu Hilfe kamen, schafften sie es mit gemeinsamer Kraft Sasuke von ihm wegzuzerren. Zurück blieb ein vollkommen verstörter Junge, der wie Espenlaub zitterte und sich nicht traute seine Augen zu öffnen. "Musste das sein? Er hat doch schon genug durchgemacht, wieso musstest du ihn so hart drannehmen?" "Tse!" Mürrisch ließ Sasuke sich von Kakashi auf den Stuhl zurück dirigieren. Der Silberhaarige selber stellte sich hinter ihn, mit beiden Händen auf dessen Schultern, für den Fall, dass Sasuke noch einmal austickte. Sakura war noch etwas geschockt von der Sache. Solche Kurzschlussreaktionen erlebt man bei Sasuke sehr, sehr selten. Er musste wirklich sauer gewesen sein... "Und wenn schon. Hätte er sich eben früher überlegen sollen. Er soll ja nicht denken, dass ich jetzt noch auf ihn Rücksicht nehme. Er kann sich sowas doch nicht einfach herausnehmen. Wir haben ihn hierher gebracht und was macht er? Springt dich wie ein tollwütiges Äffchen an!" "Und wenn schon!", widersprach der Blonde seinem Freund. "Er hat es bestimmt nicht mit Absicht getan. Er ist gerade erst aufgewacht und war bestimmt noch ganz verwirrt." "Das ist immer noch keine Ausrede..." "Du bist wirklich... Ach vergiss es einfach." Naruto wandte sich von ihm ab und setzte sich neben den Jungen aufs Bett, der in der Zwischenzeit mit angezogenen Knien da saß, auf die er seinen Kopf positionierte. Die Strähnen seines langen, schwarzen Haars fiehlen ihm wirr ins Gesicht, so das er einen hilflosen Eindruck machte. Sein Blick war gesenkt und ohne Naruto anzusehen sprach er: "Tut mir leid wegen eben... Ich hatte nicht vor dich zu verletzen. Es ist nur so ich..." "Ist schon gut, ich kann dich verstehen." "Was ist mit meiner Freundin?", fragte der Junge leise, immer noch mit gesenktem Blick. Naruto biss sich auf die Unterlippe und sah zu seinen Freunden, da er nicht wusste wie er ihm diese Nachricht überbringen sollte. Sakura zuckte ebenso ratlos mit den Schultern, Sai saß sowieso schon die ganze Zeit gleichgültig da und hat kaum ein Wort geredet, Kakashi machte irgendeine Geste, die Naruto nicht entschlüsseln konnte und Sasuke sah murrend weg. Der Blondschopf sah wieder zu dem Jungen, der ihn nun auch ansah und auf eine Antwort wartete. Verzweiflung, Sorge, Trauer,... dies und noch viel mehr konnte Naruto aus den blauen Augen seines Gegenüber ablesen. Wahrscheinlich wusste er schon, dass seine Freundin nicht gerettet wurde, wollte es aber trotzdem aus seinem Mund hören. Die Hoffnung stirbt bekanntlich ja immer zuletzt... "Eins nach dem anderen. Erst möchte ich gerne deinen Namen erfahren.", wechselte Naruto das Thema. Sagen musste er es ihm ja so oder so, aber den Namen würde er davor schon gerne erfahren. "Oh, ich bin Tetsuya..." "Ok Tetsuya..." Er atmete noch einmal tief durch und sah ihm fest in die Augen. "Wir konnten bis jetzt noch nicht die Verfolgung aufnehmen, daher wissen wir auch nicht, wie es ihr geht. Aber ich werde mich auf die Suche nach ihr machen und sie finden, versprochen!" "Mh, danke..." Tetsuya ließ sich wieder zurück in das Bett sinken und schloss die Augen, um erstmals tief durchzuatmen. Obwohl er so etwas schon geahnt hatte, saß der Schock darüber dennoch tief. "Wieso habt ihr euch nicht schon früher auf die Suche nach ihr gemacht?", fragte er mit erstickter Stimme, während sich die ersten Tränen seine Wangen runterstahlen. "Ich..." Naruto biss sich auf die Unterlippe. "Wir mussten dich zuerst hier her bringen... Von deiner Freundin oder ihren Entführern war leider nichts zu sehen, wir konnten auch keine Spur zu ihnen aufnehmen. Es wäre zu gefährlich gewesen, nach ihnen zu suchen. Wir wissen nicht was für Leute das sind und außerdem haben sie deine Freundin, die sie als Geisel benutzen könnten. Jetzt können wir erstmals nichts weiter tun, bis wir eine Erlaubnis von der Hokage kriegen, sie zu suchen." "Verstehe..." Der Schwarzhaarige drehte ihnen allen den Rücken zu, damit man nicht sehen konnte, wie einzelne Tränen seine Wangen runterflossen. Für das, was er durchgemacht hat, gab er sich betont ruhig. Er weinte, gab aber keinen Laut von sich. Er frass den Großteil einfach in sich hinein und wollte nicht noch mehr Schwäche zeigen. "Es ist alles meine Schuld... Wieso haben sie sie mitgenommen und nicht mich? Was soll ich nur ohne sie tun? Ich kann einfach nicht mehr ohne sie weiterleben." Bei diesen Worten krallte sich Sakura in ihr Shirt, genau an die Stelle, an der ihr Herz lag. Diese Worte, sie kamen ihr so bekannt vor... Sie selber hatte sie sich mehr oder minder die selben Worte eingeredet, als Sasuke sich dazu entschied zu Orochimaru zu gehen. Ihr Herz schmerzte damals so sehr, als ob es jemand durchbohrt hätte. Sie konnte den Jungen verstehen, doch sie wusste genauso gut, dass solche Gedanken einen noch mehr runterziehen, bis man in einem schwarzen Loch gefangen ist und so schnell nicht mehr dort rauskonnte. Sie verlief auch in Gefahr so zu enden, wäre Naruto nicht gewesen. Er hatte er ihr Mut gemacht, ihr gezeigt, dass man die Vergangenheit nicht rückgängig machen konnte und im hier und jetzt leben soll. Man durfte sich von den depremierenden Gedanken nicht unterkriegen lassen, sondern ein Ziel vor Augen zu haben, um schnellstmöglichst an dieses zu kommen. Und dieses Ziel war Sasuke, welches sie damals mit Naruto verfolgte. Sie musste wehmütig lächeln. Tetsuya und sie sind sich sehr ähnlich... "Tetsuya, komm mal her." So sanft wie möglich strich Naruto ihm über den Arm, um ihn dazu bewegen, sich wieder zu ihm umzudrehen. Es wirkte auch und kaum sah Naruto in die verzweifelten und geröteten Augen, zog er den weinenden Jungen an seine Brust und strich ihm beruhigend durch das rabenschwarze Haar. "Du musst es nicht unterdrücken. Lass deinem Schmerz freien Lauf, schreie, wenn dir danach ist..." Der Blonde spürte ein zaghaftes Nicken an seiner Brust und vernahm die ersten leisen Schluchzer, die immer lauter wurden. Er schlang die Arme um Naruto und krallte sich in dessen Rücken fest, während jetzt ganze Wasserfälle aus seinen Augen flossen, die Narutos Shirt durchnässten. Naruto selber spürte den dumpfen Schmerz, welcher durch die Fingernägel von Tetsuya stammte. Unbewusst krallte er sich immer fester in den Rücken und ließ ihn so noch mehr Schmerz empfinden, doch Naruto tat so, als ob es diesen Schmerz nicht gäbe, er ignorierte ihn einfach. Im Gegensatz zu dem, welche Schmerzen Tetsuya tief in seinem Herzen spüren musste, waren diese es noch nicht einmal wert erwähnt zu werden. Er strich einfach immer weiter durch das schwarze Haar und hielt ihn fest an sich gedrückt. Sakura und Kakashi waren durch diese durchaus rührende Szene sentimental geworden. Er verzog keine Miene, aber wer ihn kannte, der wusste, dass etwas an ihm anders war als sonst. Sie versuchte es erst gar nicht zu verbergen und strich mit ihrer Handfläche immer wieder über ihre Augen, um einzelne Tränen wegzuwischen. Sasuke beobachtete anscheinend alles nur gleichgültig aus den Augenwinkeln heraus, aber war es ihm doch nicht so egal, wie er zugeben musste. Diese ganze Szene an sich fand er einfach nur lächerlich. Warum verdiente ein wildfremder Junge so viel Aufmerksamkeit, wo sie noch nicht einmal genau wussten wer er eigentlich ist? Er könnte ihnen ja eine Lüge aufgetischt haben und ein feindlicher Spion sein, doch daran dachte dieser blonde gutherzige Baka natürlich nicht. "Du musst nicht eifersüchtig sein..." Etwas überrascht sah Sasuke Sai an, der nahe rechts von ihm saß und immer noch wie anfangs, als er gekommen war, mit unverändertem Blick und Haltung dasaß. Dieser hatte es so leise gesagt, dass es nur Sasuke mitbekommen konnte. Es war so, als ob er einfach alle Gedanken Sasukes geordnet und ihnen einen Name gegeben hätte: Eifersucht. "Red keinen Quatsch.", knurrte der Uchiha leise zurück. "Ich vertraue diesem Typen einfach nicht, das ist alles." Genervt darüber, wie Sai ihn einschätzte, und überhaupt wegen der ganze Sache, entfernte er Kakashis Hände von seinen Schultern, die immer noch dort ruhten. Ein leises Schaben erfüllte den Raum, der in den Schluchzern von Tetsuya unterging, als Sasuke aufstand und den Stuhl dabei etwas nach hinten schob. Alle außer Sai und Tetsuya sahen ihn verwundert an. Mit einem "Tse" ging er zur Tür und öffnete diese, vorher warf er noch einmal einen Blick über die Schulter auf das Paar im Bett, dann verschwand er aus dem Zimmer, nach ihm ein leises Türklicken. "Danke, jetzt fühl ich mich schon etwas besser." Tetsuya lächelte den Blonden an, drückte sich aber von ihm ab, ließ sich wieder zurück ins Bett fallen und starrte mit stark geröteten Augen die Decke an. "Ihr wollt wissen was sich genau abgespielt hat, hab ich recht? So etwas erzähle ich Fremden normalerweise nicht, aber da ihr mir geholfen habt, werde ich eine Ausnahme machen." "Wenn du nicht willst oder nicht in der Lage dazu bist, dann musst du nichts erzählen. Wir können auch später wiederkommen.", schlug Naruto vor. Der Junge hatte sich gerade erst beruhigt, er wollte nicht, dass er schon wieder daran erinnert wird. "Ist doch egal ob jetzt oder später, es läuft doch auf das selbe hinaus.", meinte der Schwarzhaarige nur, während er weiterhin auf die Decke starrte, so als wäre sie ein kostbares Gut. Naruto bemerkte wie sich seine Finger leicht in den weißen Lacken verkrallten, sagte jedoch nichts dazu und ließ ihn reden. "Wo fange ich am besten an? Hmm... Es muss jetzt schon ein Jahr her gewesen sein, als ich sie in Kirigakure traf. Sie war vollkommen verdreckt und ihre Kleidung war zerfetzt. Mir hat sie erzählt, sie sei ein Waisenkind, das ihre Eltern in jungem Alter verloren hat, genauso wie ich..." Seine Stimme klang bitter, doch trotzdem fuhr er fort. "Kanako heißt sie... Ich hatte Mitleid und habe sie mit mir genommen, damit sie sich nicht mehr so einsam durch die Welt kämpfen muss und ich selber war auch froh etwas Gesellschaft zu bekommen. Ein Jahr sind wir zusammen durch die Länder gezogen und dabei die besten Freunde geworden. Ich weiß bis heute nicht, wie ich es je ohne sie ausgehalten habe... Jedenfalls waren wir dann hierher, nach Konoha, unterwegs. Was dann geschehen ist, daran kann ich mich nicht mehr so genau erinnern. Ich weiß nur noch, das ich nichts mehr sehen konnte, mein ganzes Umfeld war von Finsternis umgeben. Dann habe ich ihren Hilfeschrei gehört und habe versucht herauszufinden, wo sie sich genau aufhält. Aber ich war total orientierungslos und konnte sie nicht ausfindig machen. Die ganze Zeit hat sie um Hilfe geschrien, aber ich konnte nichts tun. Und dann wurde ich auch noch angegriffen... An weiteres konnte ich mich nicht mehr erinnern, denn ich wurde bewusstlos und muss wohl längere Zeit verletzt auf dem Boden gelegen haben. Als ich dann aufgewacht bin konnte ich wieder alles klar sehen. Keine Finsternis die mich umgab, sondern das Wäldchen, in dem wir unterwegs waren. Ich wusste nicht was ich tun sollte und bin in der Gegend herumgeirrt, in der Hoffnung, dass ich meine Freundin irgendwo finden würde. Vergebens... Nur euch bin ich über den Weg gelaufen und dann waren meine Kräfte am Ende... Das war die Kurzfassung, sonst noch Fragen?" "Nein, fürs erste nicht... Danke." "..... Könntet ihr jetzt bitte gehen?", kam es leise von Tetsuya. "Ich will allein sein..." Der Blonde sah seine anderen Teamkameraden an, diese verstanden ihn auch ohne Worte. Es wäre besser ihn jetzt alleine zu lassen, damit er alles in Ruhe verarbeiten kann. Naruto nickte. "Wir gehen. Aber denk daran, ich werde deine Freundin finden und sie zu dir zurückbringen, egal was es auch kosten mag!" "Ist diese Schmierenkomödie jetzt endlich vorbei?", begrüßte Sasuke seine Teamkameraden äußerst freundlich, als sie alle aus dem Zimmer traten. Er hatte sich schon gefragt, was da so lange dauern könnte. Wahrscheinlich hat dieser Typ sie alle mit seinen Problemen vollgesülzt und diese Bakas glaubten ihm noch alles. Er vertraute diesem Jungen nicht, und unsympathisch ist er dazu auch noch... "Sasuke!", zischte Naruto seinen besten Freund an und bedachte ihn mit einem warnendem Blick. "Hör auf so etwas zu sagen! Du...." "Ja, schon gut.", unterbrach ihn der Schwarzhaarige murrend. "Tsunade war übrigens hier. Sie hat mir mitgeteilt, dass wir alle sofort in ihr Büro kommen sollen." "Sie war hier?", fragte Sakura verwundert. "Warum ist sie denn nicht reingekommen?" Sasuke zuckte nur mit den Schultern. "Keine Ahnung, vielleicht wollte sie ja nicht stören." "Ist doch egal jetzt! Gehen wir zu ihr, ich muss sie noch etwas wichtiges fragen. Und du..." Er packte den Uchiha am Arm und zog ihn mit sich. "...bleibst diesesmal bei mir." Sasuke gab nur ein unverständliches Gemurmel von sich und ließ ihn ausnahmsweise gewähren. Auch wenn er es gar nicht mochte so von Naruto behandelt zu werden... ---- Danke erstmals für die lieben Kommentare vom letzten Mal ^.^ *knuddel* In diesem Kapitel war auch nicht gerade viel SasuNaruness(XDD) vorhanden, da müsst ihr euch wohl noch etwas gedulden... Überhaupt ist nicht wirklich was spannendes passiert. Es war eigentlich viel kürzer geplant, aber jetzt sieht man was daraus geworden ist úu Ich glaub ich hab noch nie so viel auf einmal geschrieben... XDD Naja, wie auch immer... Ich hoffe es hat euch gefallen^^ Reviews sind immer wieder gern gesehen, auch Kritik. Also irgendwie ist's bis zum Ende hin wieder schlechter geworden T-T Ich hab keine Kondition XD Ansonsten danke fürs lesen, wir 'sehen' uns dann beim nächsten Kapitel x3~ Yours, Dei^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)