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The Child of a Dragon

Kurikara x Hisoka
von

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Durch die Gänge der Dunkelheit

Kommentar: Es freut mich, dass ihr das letzte Kapitel so gut aufgenommen habt. Erklärung … erfolgt in gewisser Weise später. Für das späte Update entschuldige ich mich, aber diesmal ist der Grund vielleicht verständlich. Ich bin in Neuseeland. Zwar mit meinem Laptop, doch das Internet will häufig nicht. Schreiben tu ich so oft ich kann und so oft mir die richtigen Worte einfallen.
 

Viel Spaß beim Lesen

mangacrack
 

xxx
 

::Kapitel 3.2 – Durch die Gänge der Dunkelheit::
 

Zu sagen, Hisoka wäre nicht nervös, wäre eine glatte Lüge gewesen. In wenigen Minuten sollte seine erste Prüfung beginnen und er hatte immer noch keine Ahnung, wie diese aussehen sollte. Nachdem er gestern Abend im nassen Gras aufgewacht war, hatte ihm eine Wache gesagt, dass morgen geprüft werden würde, ob er würdig genug war, Kurikaras Partner werden zu dürfen.
 

Man hatte ihm geraten sich auszuruhen, weil es früh losgehen würde. Mehr Informationen hatte man ihm nicht zu kommen lassen und inzwischen dachte Hisoka, dass das Absicht war. Man wollte wahrscheinlich verhindern, dass er diese Prüfung unter Einfluss bestand. Dies mochte auch der Grund sein, warum sie Kurikara weg gebracht und ihn zurück gelassen hatten.
 

Kurikara hatte ihm über die Schulter hinweg noch einen langen Blick zu geworfen, doch Hisoka hatte ihn nicht zu deuten gewusst. Kein Augenzwinkern oder aufmunterndes Nicken. Nur dieser lange Blick aus den roten Augen, die ihn verfolgten.
 

Wie hatten sie alle annehmen können, dass Hisoka danach noch schlafen konnte?

Fest stand, dass er jetzt auf sich alleine gestellt war. Er musste das durchstehen. Umdrehen ging jetzt nicht mehr, auch wenn er wusste … fühlte, dass einige dies vorziehen würde, wenn er jetzt kneifen würde. Hisoka konnte die Zweifel des Dienstboten spüren, der ihn jetzt durch den Palast zu seinem Bestimmungsort führte.
 

Der kleine Mensch wird das sowieso nicht schaffen. Er sollte lieber gleich ausgeben, dachte der Dienstbote gerade. Doch gerade diesen Gedanken trieben ihn an und vertrieben die Angst. Er wollte das. Er wollte es diesen dummen Göttern, allen voran Souryuu beweisen, dass er das konnte. Dass er es wert war. Doch sicherlich leichter wäre es gewesen, wenn er wusste, wie Kurikara dazu dachte. Den irgendwo nagte noch der Gedanke an ihm, dass Kurikara es vielleicht wirklich nur tat, weil er nicht wieder verbannt werden wollte.
 

/Ich sollte nicht so denken/, schalt sich Hisoka. /Das gibt nur Probleme./
 

Und würde ihn ablenken.
 

Sie schritten durch eine große Flügeltür, die im natürlichen Stil des Palastes riesengroß war und zudem noch reich verziert. Langsam gingen die Flügel auf und Hisoka blinzelte für einen Moment, um sich an das Licht zu gewöhnen. Kaum war er in den schummrigen Raum getreten, erfasste ihn ein seltsames Gefühl. Der Boden, die Wände und selbst die Luft schienen zu vibrieren. Es kam von den dumpfen Gesangslauten, die von Leuten ausgestoßen wurden, die er durch die Schatten an der Wand nicht sehen konnte.
 

Der Dienstbote war an dem Eingang stehen geblieben, deutete Hisoka aber weiter zu gehen. Es war nicht schwer zu erraten wohin. Der Raum war kreisrund und hatte die Größe eines gigantischen Saals. Einige Schritte hinein wurde der Raum durch einen Vorsprung abgegrenzt, der in der Mitte sich auf Säulen stützte und wohl der eigentliche Versammlungsort war. Rechts und links bemerkte Hisoka die Gestalten, die unter dem Vorsprung im Dunkeln standen und anscheinend für die Vibrationen verantwortlich waren.
 

Hisoka konnte ein kurzes Schaudern nicht unterdrücken, als er merkte das jener Gesang, der ihn entfernt an lateinische Kirchenlieder erinnerte, sich auf seine empathischen Kräfte auswirkte. Sie waren nicht komplett, sondern nur ausgefüllt. Sicherlich sollte das dazu dienen, dass er nicht im voraus wusste, was er tun sollte. Man zwang ihn dazu auf derselben Stufe zu sein, wie alle Anderen, welche sich der Prüfung unterziehen wollten. Wobei Hisoka nicht sicher war, wie oft das geschehen war.
 

Er wusste von Tsuzuki, das der versucht hatte Kurikara durch einen ähnlichen Handel aus seinem Gefängnis zu befreien, wie er es bei Toda getan hatte. Vermutlich war es Mitleid gewesen, weswegen Tsuzuki es versucht hatte, doch Kurikara hatte abgelehnt und Tsuzuki im Kampf vernichtend geschlagen. Wie vernichtend, hatte Tsuzuki nicht sagen wollen, doch Hisoka dachte, dass dies eher war, um die Ehre seiner Geister nicht zu verletzten.
 

Denn bei einer normalen Herausforderung durfte der Herausforderer all seine Geister verwenden, die er hatte und das waren zu diesem Zeitpunkt alle zwölf gewesen, über die Tsuzuki auch jetzt gebot. Vielleicht musste er sich deswegen dieser seltsamen Prüfung unterziehen, weil die Generäle sehen wollte, warum Kurikara ausgerechnet ihn auserwählt, ihm gestattet hatte die Prüfung überhaupt zu machen.
 

Hisoka trat durch einen Torbogen des Vorsprungs hindurch und stand jetzt auf einer kreisrunden Plattform, so wirkte es, da auf dem Boden anstatt einfachen Platten, Zeichen eingraviert waren. An den Säulen waren Fackeln angebracht, deren brennendes Licht den Saal kaum erhellte, denn der Vorsprung, der sich auf die breiten Säulen stützte, ragte hoch bis an die Decke des Himmelspalastes. Nur schwach drang von oben ein Lichtstrahl herein.
 

Vier Gestalten standen in der Mitte des Saal, Hisoka erkannte Byakko, Suzaku, Genbu und Souryuu. Alle waren in offiziellen Roben gekleidet und sahen jetzt, fand Hisoka, zum ersten Mal auch aus wie Götter. Er bleib vor ihnen stehen und musterte einen nach dem Anderen.
 

Souryuu wirkte regungslos wie immer, die dunklen blauen Augen verrieten kein Stück, was der Drache dachte, doch Hisoka war schon froh, nicht schon wieder Verachtung in ihnen lesen zu müssen. Suzaku und Byakko wirken entgegen ihrem üblichen Auftreten ausgesprochen ernst, wobei Byakko seine Augen hinter den Fransen seines weißen Haares versteckte. Der Einzige, der ihn freundlich ansah, war Genbu. Der Schutzgott der Erde hatte sich auf seinen Stab gestützt, hatte aber eine eindeutig andere Haltung als bei ihren Treffen davor. Bisher hatte er sich immer als wirrer alter Mann gezeigt, nun erinnerte er ihn eher an einen weisen Mönch, dessen Alter unmöglich zu bestimmen war.
 

„Wo ist Kurikara?“, fragte Hisoka, als er endlich vor den Vieren stand. Er hatte angenommen, dass Kurikara wenigstens hier dabei sind würde.
 

Hisoka kam sich ein wenig verraten und im Stich gelassen vor. Die letzten Tage war der Drache ihm sehr aus dem Weg gegangen, bis auf gestern Abend. Seine Nackenhaare stellten sich auf, als Hisoka sich erinnerte. Bisher hatte er nicht eingehender darüber nachgedacht, sondern viel mehr verdrängt, dass Kurikara ihn tatsächlich geküsst hatte. Aber es war kein normaler Kuss gewesen.
 

Das wusste er einerseits, weil irgendetwas dabei passiert war, dass er nicht genau bestimmen konnte, aber eindeutig in die magische Kategorie gehörte und andererseits, weil seine bisherigen Erfahrungen im sagten, dass das eigentlich anders ablief.
 

Es waren nicht viel Erfahrungen gewesen, die er hatte machen können, weil er bereits mit 16 Jahren gestorben war, doch da hatte es das Mädchen aus dem Krankenhaus gegeben, welches in den letzten Wochen, besser gesagt, seinen letzten Wochen neben ihm den Raum bewohnt hatte. Sie hatten es ein paar Mal getan, die Küsse wurden von dem beider Wissen getrübt, dass sie in nicht allzu ferner Zeit sterben würden. Das Mädchen hatte es ihm nicht gesagt, doch durch seine Empathie hatte er gewusst, dass ihre Familie keinen Spender für ihr Rückenmark fand.
 

Dann war da noch der Nachbarjunge gewesen, den er ein oder zweimal geküsst hatte. Hauptsächlich, weil er sich einsam gefühlt und sich Gesellschaft gewünscht hatte. Dieser Nachmittag war eine der wenigen Male gewesen, wo er seine Gabe dazu benutzt hatte, andere Menschen zu beeinflussen. Leid tat es ihm bis heute nicht, denn er wusste, dass der Nachbarjunge aus dem Dorf mit freudigen, wenn auch verwirrten Gefühlen darauf zurück blickte.
 

Aber das Erlebnis gestern mit Kurikara war anders. Auch anders als der eine Abend mit Tsuzuki, wo sie beide, betrunken wie sie waren, aneinander Halt gesucht hatten. Hoffentlich gehörte es nicht zu der Prüfung seinen mit seinen dunklen Stunden der Vergangenheit auseinander zu setzen. Muraki wollte er nicht schon wieder begegnen und seine Kindheit war auch nicht die Angenehmste.
 

Jetzt stand er direkt vor den vier Göttern, doch mehr als deren Blicke störten ihn die der Unsichtbaren hinter ihm. Doch mit seiner antrainierten Ignoranz jene Gedanken zu ignorieren, sah er zuerst alle vier Götter an, ehe er sich vor jedem einzeln verneigte. Es hatte ihn keiner mit dem Protokoll vertraut gemacht, doch Hisoka war nicht umsonst in einem vornehmen Haus von Adel geboren und aufgewachsen worden.
 

Die vier Götter zeigten nicht, ob sie von Hisokas Respekt überrascht waren, sondern nickten nur. Ihnen war das erlaubt, da sie ranghöher waren als er. Und wegen des Anlasses durften sich sich nicht einmal anders verhalten, selbst wenn sie das wollten.
 

„Willkommen, Hisoka Kurosaki“, sprach nun Suzaku erstaunlicherweise als Erstes, irgendwie hatte Hisoka erwartet, dass Souryuu das Wort ergreifen würde. „Bist du bereit die Prüfung abzulegen, welche über den weiteren Verlauf deines Lebens entscheiden wird?“
 

„Ja“, sagte Hisoka und fragte sich, ob sie den letzten Satz wörtlich meinte.
 

„Bitte bestätige, dass du dich dieser Prüfung aus freiem Willen unterziehst und von niemandem dazu überredet oder gezwungen wirst.“
 

Hisoka fragte sich, ob sie ihn damit von Kurikara trennen wollten oder im Zweifel ihn ebenfalls bestrafen konnten. Doch im Grunde war es egal. Es war nur eine Frage des Protokolls, ob er für Kurikara einstehen würde.
 

„Ja, ich tue das freiwillig. Ich habe mich selbst dazu entschieden, mich prüfen zu lassen, ob ich dessen würdig bin Kurikaras Partner zu sein.“
 

Nichts verriet, ob er richtig geantwortet hatte, doch Hisoka hörte die Reaktionen der im Schatten versteckten Leute, dass sie sich darüber wunderten, warum er nicht annahm, dass er Kurikaras Meister sein würde. So wie man es von einem Menschen erwartete. Hisoka hätte ab liebsten geschnaubt. Er hatte die Macht des Drachenkönigs gesehen und nichts und niemand würde je behaupten können, Kurikaras Meister zu sein.
 

Kurikara war sein eigener Meister und daran hatte auch seine Gefangenschaft nichts geändert, dessen war Hisoka überzeugt.
 

„Hisoka Kurosaki“, sprach jetzt Souryuu, „Ist dir bewusst, dass du nach dieser Prüfung, solltest du sie bestehen, jegliches Schicksal mit Kurikara teilen wirst, wie auch immer es aussehen mag?“
 

Das klang aus Souryuus Mund unangenehm, konnte sich Hisoka gut vorstellen, dass der blaue Drache sie beide ohne zu zögern zu den Dämonen schickt hätte.
 

„Ja, dessen bin ich mir bewusst“, sagte Hisoka mit fester Stimme. Was auch immer Souryuu in Sinne hatte, schlimmer als sein Leben vor seinem Tod konnte es nicht sein. „Selbst wenn ihr ihn zurück in die Wüste schickt, werde ich ihn begleiten.“
 

SO spannend war der Job als Shinigami auch nicht. Außerdem war sich Hisoka bewusst geworden, dass er den Job nur für Tsuzuki machte. Auch wenn es mit seiner Aussage jetzt hieß, dass die vier Götter sich Tsuzukis Zorn stellen mussten, wenn sie Kurikara wieder verbannen wollten und Hisoka mit ihm. Sie schienen allerdings von Hisokas Standhaftigkeit überrascht zu sein, zumindest schienen es für einen Moment so.
 

Dies war einer der Momente, wo Hisoka bedauerte, dass er die Gefühle der Götter nur verschwommen wahrnehmen konnte. Es wäre jetzt verdammt nützlich gewesen, zu wissen was sie dachten. Oder was sie vor ihm geheim hielten. Denn sicherlich liefen hier im Hintergrund noch ganz andere Dinge ab. Die Göttergeneräle waren ganz bestimmt in argem Bedrängnis, ausgehend von einigen Parteien, wie sie zulassen konnten, dass sich ein Mensch ausgerechnet an den Drachenkönig band. Oder umgekehrt. Die Freuden der Politik eben.
 

„Schön“, sprach jetzt Suzaku wieder, scheinbar nicht im mindesten von dem Gemurmel beeindruckt, dass im Saal entstanden war. „Hisoka“, sagte sie und es klang jetzt eher wie ein guter gemeinter Ratschlag. „Nun wird die Prüfung beginnen. Je weiter du kommst, desto klarere Anweisungen bekommst du. Du sollst wissen, dass die Prüfungen zwar schwer sind, du aber jederzeit abbrechen kannst. Des weiteren kannst du Pausen machen solange und sooft es dir beliebt.“
 

Ha ha! Hisoka hätte um seinen rechten Arm gewettet, dass einige der Prüfungen Zeitlimits enthielten, die er einhalten musste. Allerdings war dies Prüfungen die von von Göttern gemacht worden war. Wer kannte schon deren Auffassung von Zeit? Aus dieser Sicht könnte Suzaku recht haben.
 

„Trinken und Essen kannst du nehmen, was immer dir angeboten wird, allerdings könntest du mit Gegenleistungen rechnen.“
 

Hisoka nickte. Doch so langsam wünschte er sich, dass es endlich losgehen würde. Das wäre ihm lieber, als hier den Gedanken der Leute lauschen zu müssen.
 

„Hast du noch fragen?“, erkundigte sich jetzt Byakko.
 

Hisoka überlegte, ob er nach Kurikara fragen sollte, doch etwas sagte ihm, dass er sowieso eine Antwort erhalten würde. Vielleicht gehörte diese Abschottung zur Prüfung. Dennoch wünschte er sich, dass er wenigstens noch einen Blick auf Kurikara erhaschen könnte, bevor es es los ging.
 

„Nein, nichts. Danke.“
 

Die vier Götter sahen sich an und nickten dann.
 

„Gut“, sagte Suzaku wieder und trat einen Schritt beiseite, sodass die vier Götter einen Durchgang bildeten. Byakko und Souryuu auf der einen, Suzaku und Genbu auf der anderen Seite. Eingehend sah Hisoka sie an, dann folgte sein Blick Suzakus ausgestreckter Hand, die auf einen weiteren Torbogen deutete, ähnlich wie der, durch den er gekommen war.
 

Er sollte gehen. Allein.
 

Hisoka atmete tief durch und schritt dann voran, ohne die vier Götter noch einmal zu beachten. Alles war er mitbekam, als er durch sie hin durchschritt, war Souryuus stechender Blick, Byakkos Sorge, Suzakus Zweifel und Genbus Zuversicht. Er fragte sich, als er ihnen den Rücken zudrehte, womit er der das Vertrauen des alten Mannes verdient hatte. Doch es tröstete ihn ein wenig darüber hinweg, dass er Kurikara nicht noch einmal gesehen hatte. Mit festem Schritt ging er auf den Torbogen zu hinter dem endlose Dunkelheit lag. Er hatte keine Ahnung, was ihn dahinter erwarten würde. Trotzdem bereute er es kein bisschen, dass er Kurikara erst vor nicht mal einem Monat begegnet war. Auch wenn jetzt vielleicht die schwerste Aufgabe, die er sich je gestellt hatte, beginnen würde.
 

-
 

Schweigend sah Suzaku dem Menschenjungen nach. Sie hatte keine Ahnung, ob er sich würde behaupten können.
 

„Kommt“, sprach Souryuu jetzt. „Die Prüfung hat bereits begonnen. Wir müssen überwachen, dass auch alles richtig läuft.“
 

Suzaku nickte.
 

Den ersten Teil würde der Tenku Palast selbst übernehmen. Danach würde je einer von ihnen Hisoka einen Part der Prüfung übernehmen. Bei allen Aufgaben war es den Göttern erlaubt zuzusehen. Nur eine davon musste Hisoka im Geheimen erledigen, ohne dass je ein anderer zusehen, zuhören oder ihm helfen durfte. Suzaku wusste nicht genau, ob das bei dem Kurosaki Jungen eine gute Idee war.
 

Sie hatte Angst, was sie bei dem Jungen finden würde. Und ob Souryuu recht behalten würde. Doch den Gedanken verbannte sie schnell. Sie musste nur einen Blick auf Tsuzuki werfen, um zu hoffen, dass alles gut ausgehen würde. Wenn der Kurosaki Junge Tsuzukis Seele auch nur ein bisschen erhellte und ihrem Herrn helfen würde mit sich selbst fertig zu werden, dann konnte er sein wer er wollte und sich ihretwegen auch an Kurikara binden. Solange Tsuzuki dabei glücklich war.
 

„Mach dir nicht so viele Sorgen Suzaku“, sagte Byakko nun und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Hisoka ist ein guter Junge, er wird das packen.“
 

Suzaku seufzte und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
 

„Ich hoffe es Byakko“, sagte sie. „Ich wünschte, ich hätte deine Zuversicht. Aber du von uns allen kennst ihn noch am besten.“
 

„Ein bisschen“, gab Byakko zu. „Habe ihn in der Welt draußen öfter gesehen als ihr und habe ihn hier oft begleitet, doch soweit ich mich erinnere hat Tsuzuki dich mal durch Hisokas Körper gerufen. Oder irre ich mich?“
 

Suzaku legte gerade eine Falte zurecht, als sie das hörte und erstarrte. Dann sah sie auf. Byakko hatte recht. Sie war einmal durch den Geist des Jungen in die Menschenwelt gelangt. Sie hatte es komplett vergessen. Es war so gewesen wie immer, doch hätte es nicht damals dem Jungen etwas ausmachen müssen? Immerhin war eine Gottheit durch seinen Körper gefahren, auch wenn es Tsuzukis Geist war, der sie gerufen hatte.
 

Himmel, Suzaku hatte das Gefühl sich setzen zu müssen.
 

Damals war der Junge wirklich noch ein Frischling gewesen, nicht einmal lange Todesengel. Dennoch hatte es ihm nichts ausgemacht, obwohl es ihn hätte zerfetzten könnte.
 

/Wie ist das möglich?/, dachte Suzaku, als sie sich schweigend von Byakko verabschiedete und in einen der Gänge hechtete, um den ersten Zielpunkt Hisokas zu erreichen. Einiger ihrer Untergebenen folgten ihr, welche ihr bei der Ausführung und Überwachung der Prüfung behilflich sein würden.
 

/Seine Elemente sind Wasser und Wind. Nicht einmal das haben wir gemeinsam, geschweige denn das wir gebunden sind. Sein Körper und sein Geist hätten mich abwehren müssen. Zumal es unsere erste Begegnung war. Wenn Byakko mich nicht daran erinnert hätte, wäre es mir gar nicht aufgefallen.../
 

Suzakus Gedanken rasten.
 

/Das macht keinen Sinn. Ich hätte damals nicht erscheinen dürfen. Oder können/, sagte sie sich in Gedanken. /Aber andererseits ist Kurikara auch ein Feuerdrache. Er muss doch auch wissen, dass Hisoka seine Kraft nicht handhaben kann, wenn er keine Verbindung zum Element Feuer hat./
 

In dem Fall wäre die Prüfung wirklich nur eine Farce, damit Kurikara nicht verbannt oder hingerichtet werden würde. Aber ihr Instinkt sagte Suzaku, dass dem nicht so war. Kurikara wollte Hisoka eine echte Chance geben und die Prüfung verhinderte jeglichen Täuschungsversuch.
 

Was hatte das zu bedeuten, fragte sich Suzaku. Oder besser: war das Ganze auf Kurikaras Mist gewachsen oder verbarg Hisoka Kurosaki mehr als es den Anschein hatte?
 

-
 

Sobald Hisoka durch den Torbogen getreten war, umfasste ihn Dunkelheit. Selbst das Licht in der Halle schien nicht in den Raum zu dringen. Es war alles komplett schwarz. Hisoka blieb stehen und sammelte sich. Er fühlte den Steinboden unter seinen Füßen, aber das war auch schon alles.
 

Ansonsten war da nichts. Gar nichts.
 

Er konnte nicht einmal sagen wie breit der Gang war und schon gar nicht, wo er hinführen würde.
 

Hisoka unterdrückte die natürliche Angst des Menschen vor der Dunkelheit. Vorsichtig trat er einen Schritt vorwärts, dann noch einen. Es war ein ganz normaler Gang und es gab erst einmal keinen Grund weswegen er sich fürchten müsste.
 

/Außerdem ist hier nichts. Kein Lebewesen.../, stellte Hisoka fest.
 

Denn jedes Lebewesen hatte Gefühle. Egal ob Tier oder Mensch. Allerdings, rief sich Hisoka in Erinnerung, war dies eine Prüfung und zudem die Welt der Götter. Er sollte mit Magie rechnen, doch da er davon ausging, dass er nicht um 'Leben und Tod' kämpfen musste, sollte es machbar sein.
 

Dann lief Hisoka los immer gerade aus.
 

Es half nichts sich verrückt zu machen. Und wenn Suzaku nicht gelogen hatte, dann müssten ihm die Aufgaben gestellt werden. Einfach würden sie nicht sein, das wusste er aus Erfahrung mit den anderen Geistern, die er herausgefordert hatte. Aber davon würde er sich nicht unterkriegen lassen.
 

Es schien endlos weiter zu gehen. Die Gänge waren lang und verzweigt. Einmal musste Hisoka umkehren, weil gemerkt hatte, dass er in der Dunkelheit den Falschen weg genommen hatte. Das brachte ihn auf die Idee sich mit magischen Zeichen zu helfen, die er in der Grundausbildung zum Shinigami gelernt hatte. Er brachte sie an jeder Ecke an, an die er abbog und bei langen Gängen in regelmäßigen Abständen. Dennoch zählte er seine Schritte, denn er war sich nicht sicher, ob die magischen Zeichen von Dauer sein würden.
 

Irgendwann erreichte Hisoka eine Tür. Zumindest musste es eine Tür sein. Es war ein mannshoher rechteckiger Bereich aus Holz, war der restliche Bereich jedoch aus Stein. Allerdings hatte die Tür keine Klinke.
 

Verwirrt stand Hisoka davor. Er musste dadurch. Zurück laufen würde nichts bringen.
 

„Wie öffne ich eine Tür, die keine Klinke hat?“, fragte in die Dunkelheit hinein und seine Stimme klang gedämpft.
 

„Eine gute Frage“, antwortete auf einmal jemand neben ihm.
 

Hisoka sprang beinahe einen Satz zurück, weil er nicht mit dem Auftauchen eines anderen Wesens gerechnet hatte. Das Wesen schien nicht wirklich hier, sondern nur eine Projektion zu sein. Er sah aus wie eine von Wakabas Krähen.
 

/Ein Tenku/, dachte Hisoka.
 

„Guten Tag“, grüßte Hisoka. „Ich nehme an, dass eine meiner Aufgaben ist, diese Tür zu öffnen.“
 

Der Tenku schien davon überrascht begrüßt worden zu sein. Allerdings nickte er dann, was ein wenig seltsam aussah, da er aus kleinen funkelnden Lichtpunkten bestand, die das Ende des Ganges ein wenig erhellten.
 

„Ja und nein“, sagte der Tenku ruhig. „Diese Tür wird sich öffnen, allerdings musst du dafür nichts tun, außer preis geben, was du am meisten willst.“
 

„Was ich am meisten will?“, wiederholte Hisoka argwöhnisch und legte den Kopf leicht schief, ehe er wieder die solide Holztür betrachtete.
 

„Ja“, antwortete der Tenku.
 

Hisoka blickte die Tür an und versuchte daraus schlau zu werden. Sollte er sein aktuellstes Ziel preisgeben? Das wäre hier heil herauszukommen und Kurikara nicht zu enttäuschen. Aber er nahm an, dass dies nicht alles war. Dies war wohl einer der Punkte, wo man die Gier des Menschen testete.
 

/Alle Menschen sind habgierig/, dachte Hisoka. /Doch die meisten geben es nicht zu und verstecken sich hinter falscher Bescheidenheit./
 

Das wusste er aus den vielen, vielen Gedanken die er von den anderen Menschen empfangen konnte. Es war meist nicht einmal absichtlich, doch sie nahmen stets das, was sie kriegen konnten und es viel ihnen schwer etwas freiwillig herzugeben. Hisoka nahm an, dass es bei ihm nicht anders sein würde.
 

„Du musst etwas nennen, wenn du hier nicht festsitzen willst“, meinte der Tenku nach einer Weile.
 

Hisoka nickte, doch er war sich nicht sicher, was er am meisten wollte. Sicherlich war hier nach seinem eignen Ziel gefragt, was er erreichen wollte. Da wäre einmal, dass Muraki endlich tot wäre und Tsuzuki nie wieder anrühren würde. Dann wäre da, dass er selbst von dem Fluch befreit werden würde, den Muraki ihm auferlegt hatte.
 

Doch all das wurde nebensächlich in Anbetracht dessen, was er schon seit frühester Kindheit gewollt, jedoch nie erhalten hatte.
 

Kurz zögerte Hisoka noch, dann meinte er: „Die Liebe und die Anerkennung meines Vaters.“
 

Der Tenku sagte nichts dazu, sondern drückte mit seinen klauenartigen Fingern gegen die Tür, die daraufhin sich ins Nichts auflöste. Dann deutete er Hisoka hindurch zu gehen.
 

„Folge dem Pfad“, sagte der Tenku. „Dein Ziel ist es, die andere Seite zu erreichen. Es ist eine Plattform.“
 

Dann verstand der Tenku so lautlos, wie er gekommen war.
 

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Ende des Kapitels. Freut mich, dass ihr soweit gekommen seit.

Wäre nett, wenn ihr mein ein Review da lasst.
 

Was Hisokas Wunsch/Ziel betrifft: Ich denke schon, dass es so ist. In Band Drei wollte er Rache an Muraki, doch ich denke auch, dass ihn der Wunsch nach Liebe von seinen Eltern an die menschliche Welt bindet.
 

mangacrack



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2009-11-07T23:49:33+00:00 08.11.2009 00:49
Hey,
ich bin heute erst auf diese Fanfiction gestoßen und muss sagen:
Ich finde sie echt total super! <3
Das Pairing ist ungewöhnlich und dadurch sehr interessant, ich habe alle Teile am Stück gelesen und bin unheimlich gespannt, wie es weitergehen wird.

Also, wirklich ganz große Klasse und weiter so!
*Daumen hoch*

Laeila
Von:  Silverdarshan
2009-09-01T12:21:32+00:00 01.09.2009 14:21
sehr spannend!
ich bin wirklich äußerst gespannt, welche prüfungen du hisoka noch auferlegen wirst, wo du kurikara versteckst und was es mit hisokas ungewöhnlichen fähigkeiten auf sich hat.
auch wenn du in neuseeland (oder war es jetzt doch norwegen? ^^") bist und sicherlich viel zu tun hast, hoffe ich sehr, dass es alsbald weiter geht. ich bin zwar zuversichtlich, dass hisoka die prüfungen besteht, doch was ihm alles auf dieser reise blüht macht natürlich einen großen reiz aus ^^ wie gesagt, ich kann es kaum erwarten ^^

LG
Silverdarshan
Von:  SakuraxChazz
2009-08-31T14:27:14+00:00 31.08.2009 16:27
^^
So aj also mir hat das Kapitel auch sehr gefallen. Bin echt gespannt wie die restlichen Prüfungen aussehen werden. Und wie es mit Hisoka und Kurikara weiter geht.^^
Sehr schön geschrieben, sind zwar noch leichte Rechtschreibfehler drin aber man muss sich nciht sonderlich anstrengen um den Text trotzdem zu verstehen, also sind sie verzeihlich^^
Ich mag es wie du das Kapitel immer aufteilst und einteilst mit den Absätzen^^ Kann ich so viel besser lesen^^
Joa dann also bis zum nächsten Kapitel^^

LG SakuraxChazz
Von:  Starsailor
2009-08-31T14:22:56+00:00 31.08.2009 16:22
Yay~...Ein nees Kapitel..*-*
Das hat jetzt wie lange gedauert?T_T
*sigh*
Aber immerhin hast du ein neues Kapitel fertig bekommen..*smiles*
Und ich bin wieder voll auf begeistert hier von, es macht das Kapitel vor dem 10. wieder vollkommen wett..xD
Auch dein Stil hat sich wieder gefestigt, er war nichz ganz so verwirrend wie zuvor.. Alles in allem finde ich den Beginn der Prüfung sehr interesant, auch die Beweggründe aus denen Hisoka das alles auf sich nimmt ud die ganzen Hoffnungen der Götter die ihm wohl gesonnen sind, sind verständlich und nachvollziehbar.
Beosnders Suzzakus Erkenntnis hat mich zum nachdeneken gebracht. Und es hat mich wieder an den den 11.Band erinnert, wo hisoka plötzlicherweise 2 verschiedene Pupillen hatte. Und ich bin mir immer noch sicher, dass es NICHT einfach nur aus Hast so gezeichnet wurde, sondern das es einen Grund hat.*niggt*
*smiles*
Ich wünsche Hisoka schon mal viel Erfolg bei seinem Weg durch die weiteren Prüfungen, auf dass er endlich anerkannt wird als das was er ist. Denn er ist stark, selbst wenn er keine 12 Schutzgeister hat und an die Hülle eines Kindes gebunden ist..

Ich warte sehnsüchtigst auf das neue Kapitel.
Viel Spaß dir in Neuseeland, was auch immer du da machst..
Pass auf deine Hände auf, sonst fällt das schreiben flach..x.x;

MfG,

Kyon


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